TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,
Manche Briefe sind zeitweise nicht aufrufbar. Zur Zeit der Herrin aller Seelen werden diese nach und nach wieder hochgeladen.
Das Maria Domina Animarum Werk

ANWENDUNG DER WISSENSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS

Briefe von der Himmelskönigin an einzelne Seelen
376-450

Auf Einladung der Gottesmutter ist das Verzeichnis der in den Briefen behandelten Themen entfernt worden. Die Himmelskönigin hat aus dem nachfolgenden Grund darum gebeten:
Jeder Brief behandelt von Natur aus unterschiedliche Themen. Deswegen lassen sich sämtliche behandelten Themen kaum in einem Titel fassen. Ein Titel wirkt somit gleichsam einschränkend. An anderen Stellen dieser Webseite haben wir bereits darauf hinweisen müssen, dass es Teil der Art und Weise ist, wie die Gottesmutter Ihre Kinder unterrichten will, dass Sie betont, wie wichtig es ist, dass Seelen selber spontan, freiwillig und aus ihrem eigenen Einsatz und Interesse heraus die Texte studieren. Mit Ihren eigenen Worten ausgedrückt: "Durch Mein Maria Domina Animarum Werk werden die Seelen in den Himmlischen Garten hinein geführt, sollen allerdings durch ihren eigenen freien Willen ihren Weg zwischen den Blumen finden. Gott bildet nur Seelen, und bereitet nur Gnaden für Seelen, nach dem Maß, in dem sie aktiv bei ihrer Bildung und Blüte mitwirken".
Bei den Briefen selbst werden in den Titeln nach wie vor andeutungsweise bestimmte Themen verzeichnet. Diese Andeutungen vertreten keinesfalls den vollständigen Inhalt eines Briefes. Bei der Lektüre der meisten Briefe wird sich herausstellen, dass ihr Inhalt die in ihrem Titel angedeuteten Themen übersteigt.

 


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Brief 379
Der Mechanismus von Depressionen und wie man Depressionen mit Hilfe der Herrin aller Seelen begegnen kann

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Freudigen Herzens darf ich heute zu Ihnen kommen mit Hinweisen in Bezug auf Ihre Frage, wie dem Cousin zu helfen wäre, der unter Depressionen leidet. Depression ist eine Verfassung der Seele, in welcher die Strömung der Lebenskraft, die ja das Herz Gottes als Quelle hat, sich so verlangsamt, dass sich in der Seele alles allmählich und oft dauerhaft verfinstert. Man könnte sich dies irgendwie so vorstellen, dass bei 'normaler' Strömung der Lebenskraft die Lampe der Seele ein helles Licht verbreitet, dass bei einer Depression die Strömung jedoch so sehr an Kraft einbüßt, dass die Lampe kaum noch leuchten kann. Es wird also in der Seele dämmerig. Da Gott diese Kraft nie Selber einschränkt – Er würde dadurch die spirituelle Fruchtbarkeit der Seele für Seine Werke bremsen, was Er niemals tun möchte –, tritt diese Verlangsamung in der Seele selbst auf. Ich habe im Brief Nr. 358 diesen Mechanismus bereits andeuten dürfen. Im Falle Ihres Cousins lässt mich die Himmelskönigin vier Punkte vorbringen, welche zu einem besseren Verständnis seiner seelischen Lage führen können, nach Marias Angabe allerdings ein besseres Verständnis des Mechanismus der Depression schlechthin herbeiführen können.

In welchem Sinne kann sich diese Seele innerlich so 'umorganisieren', dass sie sich selber mit Hilfe der Gottesmutter heilen kann?

1. Es soll ein Leben der vollkommenen Weihe an Maria angestrebt werden. In einem Leben der vollkommenen Weihe an Maria werden jeden Augenblick des Tages alle Erfahrungen, Gefühle, Handlungen, Eindrücke, Leiden, Freuden, Empfindungen, Sorgen, Ängste, Schmerzen an Leib und Seele, einfach alles, was den Alltag ausfüllt, mit Maria geteilt. Die Seele spricht innerlich zu Maria, schließt sich ständig Ihren Inspirationen auf, bietet Ihr alles an, damit Sie es in die ewigen Verdienste der Leiden Christi, der Schmerzen Mariä und der Verdienste aller geweihten Prüfungen, Aufopferungen, Leiden, Heiligen Messen und Gebete der Menschheit aller Zeiten hinüber fließen lassen kann.

Diese Lebenseinstellung erfordert etwas Übung, wird aber bald zu einer Art von automatischem Reflex, dessen sich die Seele allerdings bewusst bleiben muss: Wenn Handlungen nicht ausreichend bewusst vollbracht werden, können sie unter Umständen einen Teil ihres Wertes für Gott verlieren, weil die Herzensverfassung, mit welcher eine Handlung vollbracht wird, deren Wert für Gottes Werke und Pläne bestimmt.

Das Wunderbare der vollkommenen Weihe von allem an Maria liegt darin, dass dadurch allem ein sehr viel tieferer Sinn vermittelt wird. Genau diese Sinngebung wirkt für die depressive Seele so heilsam, weil diese Seele sehr oft gerade deswegen nicht richtig funktioniert, weil sie kaum noch von etwas den wahren Sinn erkennt und deswegen den Eindruck hat, dass im Leben alles leer und bedeutungslos ist. Die Seele, die alles an Maria weiht, weiß künftighin:

  • dass sämtliche Einzelheiten ihrer alltäglichen Erfahrungen nun in aktiver Weise Teil des großen Heilsplans werden;

  • dass diese dadurch auch ihr selbst mehr Gnaden einbringen, und

  • dass sie durch diese aktive und freiwillige Einschaltung in die Aufbereitung von Gnaden für die ganze Schöpfung auch selber Unterstützung empfinden wird, und zwar in dem Maße desto mehr, wie sie im Herzen tatsächlich mit Maria vereint lebt. Diese Befreiung macht viele Bürden leichter, aus dem einfachen Grunde, dass die Seele sich in ihren finsteren Stunden nicht mehr so leicht alleine und nicht mehr von Gott verlassen fühlt.

2. Es sollen ausschließlich positive Gedanken und Gefühle gehegt werden, sowohl den Mitgeschöpfen als auch sich selber gegenüber. Wenn eine Seele zum Beispiel auf der Straße jemandem begegnet, mit dem sie einst eine etwas unerfreuliche Erfahrung gemacht hat, wird sie leicht dazu neigen, bei sich zu denken: 'da haben wir den wieder...', wobei sie sich allerhand ins Bewusstsein zurückruft, was vielleicht teilweise auf Wahrheit basiert, meistens aber auch teilweise zu Unrecht vom Bösen in die Erinnerung gelegt worden ist, mit anderen Worten: was nicht mehr ganz der Wahrheit entspricht, dafür aber die Sache unheimlich viel schlimmer aussehen lassen kann, als sie jemals gewesen ist. Die Seele ist dann eigentlich damit beschäftigt, diesen Mitmenschen in einer Kategorie unterzubringen, von welcher sie die Eigenschaften und Merkmale gar nicht mag. Sie ist also voll damit beschäftigt, sich im Herzen zu versündigen. Untugendhafte Gedanken, Gefühle des Grolls, der Bitterkeit, der Verweigerung der Vergebung, der Eifersucht u. ä. bringen neue Finsternis über die Seele. Gerade diese kann sie nicht brauchen, denn Finsternis hemmt die Strömung der Liebe und somit der Lebenskraft, die ja gerade in der Depression so weitgehend fehlt.

Übt sich nun die Seele darin, über alle ihre Mitgeschöpfe nur Positives zu denken und zu fühlen, so wird sie sich dadurch für eine Vermehrung der Strömung der Liebe in sich aufschließen. Die wahre Liebe ist das Heilmittel schlechthin, weil sie den Atem Gottes in die Seele bringt und diesen in der Seele zur Quelle einer neuen Blüte, eines ewig währenden Frühlings machen kann.

Auch sich selber gegenüber sollte die Seele nur positive Gedanken und Gefühle hegen, nicht im Sinne einer Selbstverherrlichung oder eines Übersehens eigener Fehler und Schwächen, sondern im Sinne der Erkenntnis, dass in der eigenen Seele Gott immer Seine Werke zu vollziehen versucht, auch dann, wenn die Seele vorübergehend Seine Wirkungen nicht zu nützen vermag. In der eigenen Seele, ebenso wie in den Seelen der Mitmenschen, liegt immer die Unterschrift Gottes in Verwahrung. Die Seele sollte dies nie vergessen. Denkt oder fühlt man Schlechtes über den Mitmenschen, so fügt man Gott Leid zu. Man sollte nicht blind für Fehler sein, darf diese jedoch nicht zum Vorwand für finstere Gedanken und Gefühle werden lassen. Das ist nicht immer leicht, vor allem deswegen nicht, weil wir in unserer von so viel Finsternis geprägten Gesellschaft in gewissem Maße so erzogen werden, dass wir jede Seele leicht in einer bestimmten Kategorie unterbringen und diese bewerten, mit anderen Worten, sie beurteilen bzw. verurteilen. Gerade diese 'Tätigkeit' löst Spannungen in der Seele aus und verhindert die freie Strömung des Lichtes.

Sich selbst gegenüber soll die Seele ebenfalls versuchen, positiv gesinnt zu bleiben. Ein negatives Selbstbild hemmt beträchtlich jedes Wachstum in der Tugend und entmutigt die Seele, da diese ja dauernd von sich denkt, sie wäre zu nichts fähig, tauge nichts und wäre der Liebe Gottes gar nicht würdig. Keine Seele ist vollkommen. Trotzdem weiß Gott jede Anstrengung zu schätzen, die eine Seele aufbringt. Geht etwas erfolglos aus, hat die Seele sich aber in aufrichtiger Liebe und mit liebevollen Absichten bemüht, so gilt für Gott ihre Anstrengung als Erfolg und Er wird ihr einen guten Punkt dazuschreiben. Es ist unbedingt notwendig, dass sich die depressive Seele dies vor Augen hält: In Gottes Augen ist eine Seele nie eine Versagerin, egal wie viele Rückschläge und Misserfolge sie im Alltag gehabt hat und immer noch hat, vorausgesetzt, sie hegt eine aufrichtige Liebe in allem, was sie anstrebt. Hat die depressive Seele das Gefühl, sie hätte in Punkto 'Liebe' versagt, so braucht sie nur eins zu tun: Sie soll ihr Herz vor Maria entleeren und Sie um Hilfe bitten, künftighin mehr Liebe in sich zur Entfaltung bringen zu können. Ihre Reue wird ihr diese Gnade einbringen.

3. Die eigene Vergangenheit soll ganz anders betrachtet werden, als es die Seele bisher getan hat. Die depressive Seele ist ein Tempel, in welchem in den meisten (oft in allen) Zimmerchen das Licht gedämmt oder gar abgeschaltet ist. Die Vergangenheit soll man sich als den Archivraum des Seelentempels vorstellen. In der depressiven Seele ist dieser Raum durchwegs verfinstert. In einem finsteren Raum ist alles seines Reizes beraubt. Die depressive Seele hat sehr oft Erfahrungen gemacht, die sie sehr enttäuscht bzw. verunsichert haben. Die Gefühle, die sie bezüglich jener Erfahrungen hegt, breiten sich leicht über andere Erfahrungen aus, weil diese Seele alles als sinnlos bzw. als trügerischen Schein betrachtet.
Was lässt sich machen?

Die Seele soll sich darüber im Klaren sein, dass jede schmerzliche Stunde aus ihrer Vergangenheit für Gott in dem Maße nützlich war, wie diese Stunde Ihm – vorzugsweise durch Weihe an Maria – geweiht worden ist. Hat man dies damals versäumt, so kann dies noch nachgeholt werden. Sobald man die unangenehmen Erinnerungen an Maria geweiht hat, soll man es so betrachten, als hätte man sie in dem Boden des allerreinsten Herzens Mariä begraben. Was in jenem Boden begraben liegt, wird geheiligt und sollte nie wieder ausgegraben werden. Dies käme fast Diebstahl gegenüber der Himmelskönigin gleich.

Weil das Geweihte von Maria geheiligt wird – d.h.: Es wird zum Rohstoff neuen Heils für die Seelen, denn es werden daraus Gnaden bereitet –, sollte die Seele keine finsteren Gedanken mehr darüber hegen. Schaut sie auf eine solche Erinnerung zurück, so sollte sie sich angewöhnen, dabei zu denken: 'Ich schaue jetzt in Marias wunderschönen Garten hinein'. Die Vergangenheit ist endgültig vorbei, sie kommt nicht wieder, sie ist nur ein flüchtiges Gespenst. In Marias Herzen wird sie zum Baumaterial unseres ewigen Glückes umgestaltet. Die Seele soll beharrlich zu Maria beten, Sie möge ihr Herz so umgestalten, dass sie es allmählich aufbringen kann, dies so zu sehen, denn so ist es in Wirklichkeit. Diese Einstellung wird der Seele übrigens helfen, keinen Groll mehr wegen demjenigen zu hegen, was einmal war. Was damals passiert ist, hatte damals im Rahmen von Gottes Heilsplan eine bestimmte Bedeutung. Es braucht sich gar nicht zu wiederholen, denn die Umstände der betreffenden Seelen haben sich geändert – keine Seele bleibt Jahr für Jahr gleich, es vollzieht sich unaufhörlich vieles in jeder Seele – und Gottes Heilsplan selber entwickelt sich ebenfalls ständig. Auch aus diesem Grunde sollte eine Seele sich heute nicht mehr wegen etwas in ihrer Vergangenheit deprimieren lassen.

4. Menschliche Kontakte und weltliche Einflüsse sollen eingeschränkt werden. Viele Mitmenschen sind leider Verbreiter von Finsternis. Diese Seelen sind nicht immer selber daran schuld, wenigstens nicht sie alleine. Schuld ist in hohem Maße die ganze Atmosphäre unserer modernen gottlosen Gesellschaft, die tausende Formen von Finsternis verbreitet und unzählige Seelen damit ansteckt. Die Finsternis des Denkens und Fühlens in unserer Welt von Materialismus, Gewinnsucht, Lieblosigkeit, Wettbewerb und Liberalismus, was zusammen soviel heißt wie 'Verbannung der christlichen Moral', sorgt dafür, dass die meisten Seelen kaum noch imstande sind, wahre Liebe und Licht um sich herum zu verbreiten. Aus diesem Grunde fördern viele Kontakte mit Mitmenschen in der Seele das Wachstum der Finsternis und somit die Neigung zur Depression. Die heutige Welt bietet keinen Halt mehr, keine Hoffnung, kaum noch etwas anderes als Chaos, Verwirrung, völlig verzerrtes Denken, Aussichtslosigkeit und Sinnlosigkeit. Genau dies ist der Grund, wieso der Böse so laut gegen jegliches Wort über die vollkommene Weihe an Maria tobt: Diese vermittelt der Seele Liebe, absolute Sinngebung, Hoffnung, Mut, Licht und Aufklärung und entlarvt systematisch jedes Denken, das für die seelische Blindheit in der heutigen Welt verantwortlich ist.

Die Finsternis der Welt wird nicht nur im persönlichen Menschenkontakt übermittelt, sondern auch, und zwar besonders ausgeprägt, durch die Medien und die Werbung. Überall wird das Menschliche in den Mittelpunkt gestellt und das Erhabene, Göttliche, Himmlische verbannt und verleumdet. So ermordet die Gesellschaft ihren wahren Gott und das wahre Glück. Nur die Rückkehr zur traditionellen Anschauung des Lebens mit Gott als Quelle und Bestimmung – was Er tatsächlich ist, aber jetzt nicht mehr sein darf – kann dieses Gespenst vom seinem Abgottsthron verjagen. Maria wird gerade dazu als Herrin aller Seelen von Gott zu uns gesandt, die Seelen dies zu lehren.

Die Natur und die Tiere wirken deshalb heilend, weil sie ihre ursprüngliche Funktion als Verbindungspunkte bei der Verbreitung der wahren Liebe noch in einem viel höheren Maße ausüben, als es die meisten Menschenseelen tun. Aus diesem Grunde kann die depressive Seele in der freien Natur und im Kontakt mit Tieren die Heilkraft von Gottes Liebe in sich aufnehmen. Der Lärm und die entseelte Art von jeder Menschenanhäufung und von den meisten Kontakten mit den Medien erstickt die Blüte der wahren Liebe und verfinstert die Seele. Nur die Natur und der Kontakt zu Seelen, die Gott wahrhaftig als Mittelpunkt ihres Daseins bewahrt haben, bietet der Seele die Mittel, den Weg zu Gott wieder zu erschließen.

Lieber Bruder, der Cousin soll sich jetzt vor Augen halten, dass Gott ihn so liebt, wie er ist, trotz allen seinen Rückschlägen. Sein Leben bisher war alles andere als sinnlos. Ihm fehlt vorläufig der Mut, nach oben zu schauen und mit der Himmlischen Mutter gemeinsam die Finsternis aus seinem Herzen zu verjagen. Versuchen Sie, ihm die in diesem Brief vorgebrachten Punkte nahe zu legen, sie sind die Umarmungen einer liebenden Mutter. Ich vertraue diesen Seelentempel Maria an, damit Sie das Licht wieder anzündet und dem Cousin ein völlig neues Leben bereitet.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 389
Darf ein Kind getauft werden, dessen Eltern nicht verheiratetet sind?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass es etwas gedauert hat, bevor ich Ihren Brief habe beantworten können. Es gibt eine Sturzflut an Briefen zu beantworten, aber alles kommt ja zu Gottes Zeit an die Reihe.

Ich weiß nicht, was die Kirche in Bezug auf die Taufe eines Kindes von nicht verheirateten Seelen sagt, bzw. was sie in diesem Zusammenhang zulässt. Maria sagt allerdings Folgendes:
Ein Kind darf unter allen Umständen getauft werden. Weigert sich ein Priester, ein Kind zu taufen, so würde sogar eine Nottaufe von Seiten eines Laien, vorzugsweise zusammen mit einer Weihe des Kindes an Maria, von Gott als Notlösung angenommen werden, wobei die zuständigen Erwachsenen (grundsätzlich wären dies an erster Stelle die Eltern, manchmal auch andere) die Absicht hegen sollen, beharrlich auf die Möglichkeit einer künftigen sakramentalen Taufe zu hoffen. Die unentwegte Hoffnung gilt dann für Gott als 'Entschuldigung' für den Fall, dass es nie gelingt, das Kind taufen zu lassen. Es wäre dann gleichsam die Rede von höherer Gewalt, die nicht von den betreffenden Seelen gewünscht war, so dass Gott es sozusagen so annehmen würde, als hätte eine Taufe stattgefunden.

Es ist schade, dass die betreffenden Seelen nicht heiraten möchten, und Maria bittet darum, es sollte gebetet werden, damit diese Seelen trotzdem eine Heirat in Erwägung ziehen.
Es freut mich aber, mit Sicherheit mitteilen zu dürfen, dass das Kind in Gottes Augen durchaus getauft werden darf. Es hat ja weder Schuld an der religiösen Entscheidung der Eltern noch an der Wahl der Art und Weise, wie die Eltern leben möchten.

Ich bete selbstverständlich mit, dass sich dieses kleine Wunder Göttlicher Gnade vollziehen möge.

In aller Liebe, zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 390
Darf man einen Ungläubigen mit sich in die Heilige Messe nehmen? – Hat man Schuld an einem sakrilegischen Verhalten einer anderen Seele? – Was sage ich meinen nicht mehr gläubigen Kindern, wenn sie mit in die Kirche gehen? – über den Beerdigungskaffee und die hl. Beerdigungsmesse – kann man in Bezug auf den Stand seiner Seele 'zu' kritisch sein?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Von Herzen danke ich Ihnen für Ihre Fragen. Ich betone, dass ich, wie immer, in meinen Antworten nicht das Kirchenrecht, sondern die Ansicht der Gottesmutter vertrete, damit Sie sehen, wie Gott Selber Sich die Dinge wünscht. Die Befolgung des Göttlichen Willens ist ja, wie Sie wissen, die wahre Quelle unserer Glückseligkeit und des wahren Friedens der Herzen. Ich zitiere Ihre Fragen:

Darf man einen Ungläubigen mit sich in die Heilige Messe nehmen, z.B. anlässlich einer Beerdigung, einer Heirat, einer Erstkommunion oder einer Firmung?

Das dürfen Sie selbstverständlich tun, aber diese Seele sollte grundsätzlich nicht die Heilige Kommunion zu sich nehmen.

Wie ist dies zu verstehen?

Jede Seele darf in die Heilige Messe gehen, weil, so betont Maria, eine Heilige Messe ein mächtiger Kanal der Übermittlung von Gnaden ist. Es darf niemals ausgeschlossen werden, dass sogar der Ungläubige durch die Gegenwart und die Wirkung Gottes im Herzen berührt wird. Wie sich dieser angesichts des Geschehens um sich herum im Herzen verhält, muss er selber Gott gegenüber verantworten. Sie trifft auf keinen einzigen Fall irgendwelche Schuld, wenn Sie ihn in die Heilige Messe mitnehmen.

Die Heilige Kommunion darf eine aber nur dann zu sich nehmen, wenn sie vorab eine gründliche Beichte abgelegt hat. Es schmerzt Gott sehr, wenn Seelen nur 'Gelegenheitsmessen' beiwohnen, nie oder äußerst selten beichten und im Rahmen einer beigewohnten Heiligen Messe, z.B. gelegentlich einer Beerdigung oder Erstkommunion oder zu Weihnachten oder Ostern, zur Kommunion gehen, weil ein solcher Kommunionempfang – so bezeichnet es Maria – eine Beleidigung Jesu darstellt. In einer Seele, die seit langem – oft handelt es sich um viele Jahre – nicht gebeichtet hat, haben sich zwangsläufig Hunderte oder Tausende von untugendhaften Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen oder Wünschen angehäuft. Jedes davon ist wie ein Schlammspritzer auf dem Boden und den Fenstern des Seelentempels. In einem Tempel voller Schlamm empfängt man besser nicht den eucharistischen König der Schöpfung. Das ist alles eine Frage der Liebe und der Ehrfurcht vor dem Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher.

Hat man Schuld an einem sakrilegischen Verhalten einer anderen Seele, wenn dies früher bereits vorgekommen ist?
Nein, weil:

  1. Sie früher nicht wussten, dass es sich da um ein nicht wünschenswertes Verhalten handelt;
  2. nicht Sie, sondern die Seele selber Schuld an ihrem Verhalten ist.

Außerdem soll noch Folgendes klargestellt werden:

  • Haben Sie die Seele früher nicht auf ihr sakrilegisches Verhalten hingewiesen, weil Sie nicht wussten, dass es sich um ein Sakrileg handelt, so trifft Sie keine Schuld.

  • Haben Sie die Seele früher wohl auf ihr sakrilegisches Verhalten hingewiesen und hat sie nicht auf Sie gehört, so trifft Sie auch keine Schuld.

Dürfen meine Kinder, welche dem Glauben den Rücken gekehrt haben, mit in die Kirche gehen? Gibt es irgend etwas, das ich ihnen sagen soll in Bezug auf dasjenige, was sie zu tun oder zu lassen haben?
Die Kinder dürfen mitgehen, sollen sich aber nach der oben beschriebenen Kommunionregel verhalten. Als Mutter obliegt Ihnen die Verpflichtung, die ungläubigen Kinder vor dem Besuch der Heiligen Messe ernsthaft darauf hinzuweisen:

  • dass es sich um einen Besuch Jesu, des Sohnes Gottes handelt;

  • dass ihr bevorstehender Besuch für Gott und für die ganze Menschheit einen positiven Wert hat, wenn sie sich nach den Regeln verhalten (vorangehende Beichte, während der Heiligen Messe Respekt, Andacht und Liebe), oder aber einen negativen Wert, wenn sie nicht Gottes Voraussetzungen gerecht werden;

  • dass jede Seele individuell für ihr eigenes Verhalten haftet, nicht vor den Menschen, sondern vor Gott.

Kommt es einem Mangel an Nächstenliebe gleich, wenn man nach einer Beerdigung, sogar eines oder einer Angehörigen, auf den Beerdigungskaffee verzichtet?
Nein. Seelen, die weltlich denken und fühlen, werden wahrscheinlich Anstoß daran nehmen, wenn Sie auf den Beerdigungskaffee eines Angehörigen verzichten. In Gottes Augen zählt jedoch nur die Heilige Beerdigungsmesse. Beim Beerdigungskaffee kann man kaum zum ewigen Wohl des Verstorbenen beitragen, öfters ganz im Gegenteil. Die Gespräche sind durchwegs sehr weltlich orientiert und führen die Seele leicht von demjenigen weg, was an jenem Tag wirklich von Interesse ist: von der Tatsache, dass die Seele des Verstorbenen in die Ewigkeit hinüber gegangen ist und Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen hat. Durch weltliche Treffen ist einer Seele auf ihrer Reise in die Ewigkeit nicht geholfen. Der Brauch des Beerdigungskaffees ist allerdings aus Nächstenliebe hervorgegangen, aber trotzdem sollte man es einer Seele nicht übel nehmen, wenn sie auf dieses Treffen bzw. diese gemeinsame Mahlzeit verzichtet.

Ich habe erfahren, dass manchmal am Tag der Beerdigung eine Feier abgehalten wird, die nicht einmal eine Heilige Messe ist, und dass dann später eine Heilige Messe für den Verstorbenen gefeiert wird. Ist der Himmel damit überhaupt einverstanden? Ist es eine gute Idee, einer solchen Feier beizuwohnen?
Anscheinend gibt es Bischöfe, die es verbieten, bei der Beerdigung eine Heilige Messe zu feiern. Manchmal wird dies damit begründet, dass man Sakrilegen vorbeugen möchte. In Gottes Augen gibt es jedoch gnadenreichere Wege, dies zu tun. Ich gebe die diesbezügliche These der Himmelskönigin wieder: Sakrilegen in Bezug auf den Empfang der Heiligen Kommunion soll dadurch vorgebeugt werden:

  • dass die Seelenhirten die Seelen darüber belehren bzw. aufklären, was die Heilige Kommunion in Wirklichkeit ist, nämlich eine unmittelbare Begegnung zwischen Gott und der Seele, eine Begegnung, welche die Seele nähren und sie für ein heiliges Leben und eine entsprechende ewige Glückseligkeit rüsten kann, aber welche ihr dahingegen auch zur Verurteilung werden kann. Wie aussagekräftig ist doch das diesbezügliche Wort in der Heiligen Messe: "Perceptio Corporis tui, Domine Jesu Christe, quod ego indignus sumere praesumo, non mihi proveniat in judicium et condemnationem, sed pro Tua pietate prosit mihi ad tutamentum mentis et corporis..." (Der Genuss Deines Leibes, Herr Jesus Christus, den ich Unwürdiger zu empfangen wage, gereiche mir nicht zum Gericht und zur Verdammnis, sondern durch Deine Güte zum Schutz für Leib und Seele und zu meiner Heilung);

  • dass keine Heilige Kommunion mehr in die Hand gespendet wird. Die Handkommunion rollt ja jeglichem Missbrauch des Leibes Christi den roten Teppich aus. Der Seelenhirt hat zu wenig Gelegenheit zu prüfen, was mit dem Heiligsten Leib Christi tatsächlich geschieht. Wie Sie wahrscheinlich inzwischen aus früheren Belehrungen der Herrin aller Seelen wissen, ist dies nicht einmal der einzige Grund, wieso die Handkommunion nicht im Sinne Gottes ist.

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Heilige Beerdigungsmesse von Seiten der streitenden Kirche eine feierliche Begleitung der Seele des Verstorbenen in das Ewige Leben ist. Ein Gebetsdienst durch Laien oder was auch immer, das keine Eucharistiefeier enthält, ersetzt auf keinen Fall die Heilige Messe bei einer Beerdigung, denn da handelt es sich in Gottes Augen nicht mehr um eine offizielle kirchliche Begleitung des Abschieds von einer Seele, die in das Ewige Leben hinübergegangen ist. Wenn eine Seele zu Gott zurückkehrt und dem Schöpfer dieser Seele wird dabei nicht durch eine Heilige Messfeier gedient, wird dieser Vorgang von Gott nicht mit Freude begrüßt.

Wenn ich nicht die Gelegenheit bekomme, vor der Beerdigung beichten zu gehen, darf ich im Herzen geistige Kommunion verrichten oder wünscht Sich die Gottesmutter, dass ich dadurch Zeugnis ablege, dass ich kniende Mundkommunion empfange, nachdem ich das Gebet Nr. 1154 (Notgebet vor der Heiligen Messe) gebetet habe?

Es kommt darauf an, was Ihnen das Herz sagt, wenn Sie ganz ehrlich das eigene Tun und Lassen und die tieferen Gedanken und Gefühle seit der letzten Beichte betrachten. Das Notgebet mit anschließender Heiliger Kommunion ist eine Lösung von Seiten der Göttlichen Barmherzigkeit für die Fälle, in denen die Seele zwar nicht 'vollkommen in allen Tugenden' gelebt hat (wer kann dies schon mit Sicherheit sagen?), aber sich auch nicht im wahrsten Sinne des Wortes versündigt hat. Gibt es in Ihrem Herzen irgendwelchen begründeten Zweifel, zögern Sie dann nicht und verrichten Sie die geistige Kommunion.

Ich finde es ehrlich gesagt sehr schwierig, Jesus noch ohne vorangehende Beichte zu empfangen. Ist das übertrieben?
Nein, das ist es auf keinen Fall. Gott liebt ganz besonders diejenigen, die in Bezug auf den Stand ihrer Seele etwas 'zu' kritisch sind (dies gibt es im Grunde genommen im Kontakt mit Gott gar nicht). Diejenigen, die dies nicht sind, haben durchwegs die tiefe Bedeutung des seelischen Lebens und der Dinge des Heils nicht richtig erfasst. Gott soll man unter allen Umständen so rein wie möglich empfangen. Wenn man den König zu Besuch bekommen würde, würde man sich wahrscheinlich darum bemühen, die Wohnung so sauber wie möglich zu machen. Nun denn, der Kommunionempfang ist mehr als der Besuch eines Königs.

Liebe Schwester, ich wünsche Ihnen Berge von Kraft und Licht, Wärme und Mut.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 394
Über den Bund der Ehe – Ständige Gedanken über die Schmerzen der Vergangenheit schaden der Seele – Wie werden Prüfungen in Gottes Heilsplan eingebaut?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Gott verfolgt Seinen Heilsplan mit der ganzen Menschheit. Jede einzelne Seele hat innerhalb dieses Plans eine Anzahl von Aufgaben zu erfüllen. Diese sind gemeint, wenn Maria von dem persönlichen Beitrag zum Göttlichen Heilsplan als einem der beiden Hauptzwecke des Lebens der Seele auf Erden spricht. Die Seele erfüllt ihre Aufgaben teils im Verborgenen (durch Gebete, Sühneakte, Aufopferungen, geweihte Leiden und Prüfungen), teils auch unmittelbar durch ihr ganzes Tun und Lassen gegenüber ihren Mitgeschöpfen. Aus diesem Grunde sind alle Beziehungen, Verhältnisse und Kontakte, die eine Seele während ihres Lebens gegenüber Mitmenschen und gegenüber Tieren hegt, Teil dieses großen, umfassenden Lebensauftrages. Die Ehe ist, zusammen mit der Beziehung zwischen einem Kind und dessen Eltern, wohl die tiefgreifendste Beziehung zwischen Seelen.

Was ist eigentlich die spirituelle Bedeutung der Ehe?
Die Ehe ist zunächst der einzige Bund, innerhalb dessen zwei Seelen, von denen eine in einem männlichen und eine in einem weiblichen Körper den Lebensweg zu absolvieren hat, gemeinsam Kinder zeugen und erziehen dürfen. Das heißt mithin, dass Gott der Ehe eine sehr wichtige Rolle in der Übertragung der christlichen Werte vorbehalten hat.

Die Ehe ist ebenfalls der Bund, innerhalb dessen zwei Seelen das umfassendste Laboratorium zur Selbstüberprüfung vorfinden können. Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen zwei Ehepartnern so umfassend und so tiefgreifend ist bzw. sein soll, macht die Ehe zu einem Versuchsgelände für die eigenen Reaktionen, die eigenen Verhaltensmuster, die eigene Tugendhaftigkeit (Liebe, Geduld, Sorgsamkeit, Vergebungsbereitschaft, Verständnis, Toleranz, Respekt usw.). Dies alles macht die Ehe zu einem der größten Geschenke Gottes: Die beiden Seelen bekommen im Rahmen dieses Bundes ein ganzes Programm zur seelischen Selbstentfaltung und zur Vervollkommnung in der Nächstenliebe geschenkt. Betrachten wir diesen letzten Satz etwas näher, so entdecken wir darin die beiden wahren Lebensziele:

1. die eigene Heiligung: Diese ist ja voll und ganz eine Frage der Selbstentfaltung. Selbstentfaltung ist doch:

  • der Werdegang sämtlicher Tugenden von Saat über Blüte bis zur Frucht;
  • die vollständige Entwicklung von all demjenigen, was Gott der Seele an Gaben, Talenten und Gnaden schenkt;
  • das Wachstum in Richtung einer vollendeten Vergeistigung und eine Verlagerung der Wurzeln der Seele, bei der die Seele sich aus allem Weltlichen losreißt, um sich in Gottes Nährboden zu verwurzeln.

2. der Beitrag der Seele, durch ihr Tun und Lassen, zur Vollendung von Gottes Heilsplan: Im Grunde genommen lässt sich diese Komponente unseres Lebenszweckes nur durch die Liebe zu allen Mitgeschöpfen verwirklichen.

So betrachtet, lässt sich verstehen, wieso die Ehe für die Seele eine vollständige Welt an und für sich darstellt. Gottes Vorsehung wird immer versuchen, Seelen zueinander zu führen, die sich gegenseitig ergänzen können, vorausgesetzt, sie geben sich die Mühe, die Selbstentfaltung im Rahmen der sich darbietenden Situationen wirklich anzustreben und für das 'Gegenüber' in jeder Situation das Beste hervorzubringen. Der Umgang mit dem Mitmenschen ist eine besondere Aufgabe, welche die Seele zu einer immer tieferen Selbsterkenntnis bringen kann. Dies gilt in dem Maße desto mehr, wie es sich nicht um flüchtige Kontakte, sondern um eine Dauerbeziehung handelt. Jahrelang das Beste von sich geben, ohne die Heiligkeit seiner Taten und Worte von der 'Gewöhnung' beeinträchtigen zu lassen, kann die Seele nur dann:

  1. wenn sie jeden Tag wie den einzigen Tag betrachtet, den sie mit der anderen Seele verbringen kann;
  2. wenn sie jeden Tag, egal was geschieht oder wie sich die andere Seele verhält, diese Letztere als Trägerin eines Keimes Christi zu betrachten versucht.

Ein Leben hat viele Tage, und jeder Tag hat viele Einflüsse, Umstände, Situationen, Ereignisse, Gedanken, Gefühle... Dies alles verflechtet sich in alle möglichen Richtungen, und die beiden Partner verändern sich ständig. Keine Seele ist an zwei verschiedenen Tagen hundertprozentig dieselbe. Das macht das gemeinsame Leben mit einem Mitmenschen zu einer Situation, die durch ein Bedürfnis unaufhörlicher Anpassung geprägt ist. Anpassung heißt Flexibilität. Flexibilität ist Voraussetzung für unsere Heiligung, denn wenn sich die Seele in allen Situationen vollkommen im Sinne aller Tugenden anpasst, heißt dies, dass sie vollkommen nach den Winden des Heiligen Geistes und der Göttlichen Vorsehung zu steuern versteht. Diese Fähigkeit führt eine Seele zu ihrer höchsten Fruchtbarkeit für Gottes Werke.

Da uns das Leben mit Eindrücken überwältigt, von denen uns viele sogar nicht verständlich sind und wir auch gar nicht immer den Grund für unsere eigenen Taten, Gedanken, Reaktionen usw. erkennen, kommt es unvermeidlich dann und wann vor, dass wir über die Verfassung unserer eigenen Seele verunsichert werden. Von daher rühren die meisten Zweifel und viele Stunden der Kraftlosigkeit. Während in der Jugend so vieles klar und eindeutig erscheint, beginnt die Seele später, leicht Zweifel über sich zu hegen, sich Fragen über dieses und jenes zu stellen, das sie einst getan, gesagt, gedacht oder gewollt hat. Vor dem Hintergrund ihrer seelischen Entwicklung beginnt sie außerdem, die Dinge von früher durch ganz andere Augen zu betrachten.

Wenn Sie jetzt die Jahre betrachten, die Sie mit Ihrem Mann gemeinsam verbracht haben, und die erste Zeit nachher, werden Sie wahrscheinlich einiges bemerken, dass Sie falsch getan haben könnten. Das heißt immer noch nicht, dass Sie Schuld an der Trennung sind. Sich Fragen stellen über die Vergangenheit, ist letzten Endes auch wenig produktiv, weil die Antworten, die dann hochkommen, von vielen Faktoren verzerrt sind. Eine Bewertung unserer Vergangenheit kann nie fehlerfrei erfolgen. Vergessen Sie auch nicht, dass der Böse schmerzhafte Erinnerungen sehr oft mit seinem Gift zu infizieren versucht, damit die Seele über sich selbst entmutigt wird. Die Seele hat dann die Neigung, sowohl ihren eigenen Anteil als auch den Anteil des Mitmenschen an etwas Negativem aufzubauschen, so dass die Erinnerung bald nicht mehr einfach 'schmerzhaft' ist, sondern 'katastrophal' wird. So unterminiert der Böse das Selbstbild und bläst immer mehr Finsternis über die nebligen Strecken unserer Vergangenheit.

Weil es nicht produktiv ist, sich ständig Gedanken über die Schmerzen der Vergangenheit zu machen – ganz im Gegenteil –, ist das weitaus bessere Verfahren die Weihe der ganzen Erinnerungen an die Himmelskönigin, mit der Bitte, Sie möge das alles in Ihrem Unbefleckten Herzen begraben und Ihre sämtlichen Schmerzen über die Vergangenheit und deren Folgen für Ihr heutiges Leben dazu benutzen, Ihr Herz, Ihren Geist und Ihre Seele zu reinigen und zu befreien, damit Sie wieder wahrhaftig leben können. So kann man sich selber durch Weihe der eigenen Schmerzen aus dem Kerker der Entmutigung und der schwarzen Gedanken loskaufen.

Die Schmerzen des Lebens können in jenem Sinne in ein richtiges Fegefeuer verwandelt werden: Prüfungen werden durch liebevolle Weihe + Vergebung + protestlose Annahme auf vollkommen fruchtbare Weise in Gottes Heilsplan eingebaut. Dadurch bringen diese Prüfungen der Seele Loskauf und Reinigung. Alles Leiden der Welt bringt einer Seele keinen Loskauf aus der Gefangenschaft gegenüber den eigenen verfinsterten Verfassungen und keine Reinigung, solange nicht diese Zauberformel "liebevolle Weihe + Vergebung + protestlose Annahme" in Anwendung gebracht wird. Wendet man diese an, so wird alles Leiden geheiligt, vollkommen fruchtbar für Gottes Heilsplan, und es entspringt für die Seele eine Quelle der Befreiung. Wollen wir gemeinsam diese Weihe und diese Bitten vor die Gottesmutter bringen? Sie ist nicht umsonst die Brücke zwischen Himmel und Erden und die Königin der wahren Hoffnung: Sie ist die Verheißung des neuen Frühlings für jede Seele, die sich von Ihr eine Wiedergeburt verspricht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 396
Über das richtige Fasten – Der Himmel wünscht nicht den Empfang der hl. Kommunion aus der Hand eines Laien – die rechte Vorbereitung auf die hl. Messe – Die Kraft eines Gebetes vervielfacht sich durch die Weihe eigener Leiden

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,
Herzlichen Dank für Ihre Fragen, von denen die erste gerade zur rechten Zeit kommt, da wir ja die Fastenzeit vor uns haben. Ich zitiere:

Wie soll man richtig fasten, wie lange, und welche Gebete sind gut in Verbindung mit der Fastenzeit?
Zunächst lässt mich die Gottesmutter darauf hinweisen, dass 'Fasten' nicht unbedingt heißt, dass man nichts essen darf. Die Fastenzeit hat zum Zweck, die Seele zu höheren Graden der Loslösung zu führen. Weil für den Menschen die Bedürfnisse des stofflichen Lebens durchwegs sehr wichtig sind und das Bedürfnis an Nahrung und an Befriedigung des Geschmackssinnes unter den stofflichen Bedürfnissen zu denjenigen zählt, die das Verhalten und das innere Leben des Menschen am stärksten beeinflussen, ist die Fastenzeit als Zeit der Loslösung sehr geeignet, um die Seele von manchem Ballast zu befreien. Die Fastenzeit soll eine Zeit sein, die zum 'Umdenken' und zum Abbauen von Bindungen anregt. Den Abbau von Bindungen soll die Seele nicht nur in der Nahrung anstreben, sondern auf allen Ebenen des Lebens, nur übt der Bereich der Ernährung und des Geschmackssinnes, zusammen mit dem Bereich der Sexualität, gewöhnlich die mächtigsten Einflüsse auf die ganzen Gesinnungen, Einstellungen und Verhaltensmuster der Seele aus.

Durch ein richtiges Fasten kann die Seele sich darin üben, sich auf allen Ebenen des Lebens der Vergeistigung hinzuwenden. Die Seele befreit sich aus der Gefangenschaft mancher stofflicher Bedürfnisse und kann sich abgewöhnen, dem Ruf des Körpers immer gleich Folge zu leisten. Gott hat es so vorgesehen, dass die Seele, die bereit ist, sich der Herrschaft der stofflichen Bindungen zu entziehen, seelisch auf immer höheren Ebenen leben und empfinden lernt. Es vollzieht sich dabei nicht ein Verlust an Genuss, sondern ganz im Gegenteil eine Verschiebung, eine Verlagerung der Empfindung des Genusses: Die Seele schließt zuvor unbekannte Ebenen der seelischen Empfindung auf, die völlig neue Befriedigungen schenken, weil sie mit der wahren Sinngebung im Leben zu tun haben. Vergessen wir nicht, dass der Gipfel des Genusses, den die Seele in der ewigen Glückseligkeit erreicht, absolut nichts mit körperlichen Empfindungen zu tun hat, sondern ausschließlich mit der ewig fortschreitenden Erschließung von immer höheren rein seelischen Empfindungen in Verbindung steht. Gott zeigt darin den Seelen, dass sie Ihm in dem Maße immer näher kommen, wie sie sich von den Empfindungen des Körpers loszulösen und sich der vollkommenen Erschließung der seelischen Empfindungen hinzuwenden versuchen.

Wie macht die Seele das Fasten, diese besondere Einladung Gottes, fruchtbar? Die Herrin aller Seelen vermittelt Ihnen gerne die nachfolgenden Hinweise:

  1. Stürzen Sie sich nicht schlagartig in eine strenge Nahrungsentsagung. Wenn der Körper der Seele jahrelang seinen Willen aufgenötigt hat, kann ein zu radikaler Umschwung sämtliche Funktionen des Körpers und des seelischen Lebens zerrütten. Es besteht dabei die Gefahr, dass die Seele Untugenden anheim fällt, die sie weder kontrollieren noch besiegen kann. Die Dauerfolge für die Seele kann ein Verlust an Halt sein;

  2. Bauen Sie zunächst Schritt für Schritt Bedürfnisse ab, die nicht unmittelbar mit lebensnotwendigen Nahrungsmitteln in Verbindung stehen: Versuchen Sie zunächst, sich von Gewohnheiten wie dem Naschen von Süßigkeiten loszulösen. In dem Maße, wie Sie diese besiegen, werden Sie merken, dass sich auf der seelischen Ebene Kräfte freisetzen, die Ihr Vertrauen, Ihren Glauben und Ihre Hoffnung in Bezug auf die Befreiung aus all demjenigen wachsen lassen, das Ihr Verhalten und Ihre inneren Einstellungen vielleicht seit sehr langem in unfruchtbare Richtungen lenkt und Sie zu einer Untugend nach der anderen zu verführen pflegte.

  3. Versuchen Sie gleich, sich in der Mäßigung der Nahrungsaufnahme zu üben, tun Sie allerdings auch dies schrittweise. Bitten Sie die Himmelskönigin um Hilfe und betrachten Sie jeden kleinen Fortschritt ruhig als einen kleinen Sieg, den Sie mit Maria gemeinsam über sich selbst errungen haben. Betrachten Sie überhaupt jeden Fortschritt im Fasten ebenso wie in Ihren inneren Einstellungen als einen Sieg gegenüber den Fallen des weltlichen Lebens.

  4. Berücksichtigen Sie bei jeder Fastenmaßnahme Ihre körperliche Verfassung. Ein Beispiel: Seien Sie vorsichtig bei Zuckerkrankheit.

  5. Die Länge des Fastens ist an erster Stelle davon abhängig, was Sie physisch ertragen, an zweiter Stelle davon, was Sie erreichen möchten, und an dritter Stelle davon, wie motiviert Sie sind. Sie werden feststellen, dass das Fasten in dem Maße leichter wird, wie im Herzen die Liebe zu Gott, zu Maria und zu den Geschöpfen brennt. Aus jenem Grunde nannte Maria einst das Fasten eine geeignete Übung, die Empfindung der Liebe im Herzen zu schärfen. Allerdings werden Sie feststellen, dass diese Letztere in hohem Maße von physischer Ermüdung beeinträchtigt werden kann. Lassen Sie sich deshalb nicht zu rasch entmutigen;

  6. Welche Gebete sind angebracht? In der Reihe der Myriam-Gebete, die Sie in der Sammlung Marias Blumengarten vorfinden können, finden Sie Gebete zur Begleitung des Fastens.

  7. Beim Fasten gilt es eigentlich nicht an erster Stelle, möglichst wenig zu essen, sondern vielmehr darum:

    • dasjenige zu vermeiden, das Sie wirklich gerne essen, damit es sich wirklich um eine Entsagung handelt;
    • eine möglichst geringe Abwechslung anzustreben. Monotonie bietet eine gute Übung in der Entsagung. Körperlicher Genuss basiert in hohem Maße auf reicher Abwechslung an sinnlichen Eindrücken, Reizen und Erlebnissen. Je mehr man diese einschränkt, desto weniger bindet sich der Körper daran und desto weniger wird das seelische Leben zum physischen Empfinden hin abgelenkt.
  1. Fangen Sie keine Fastenzeit, sogar nicht einen einzigen Fastentag an, ohne diese(n) an Maria zu weihen und Sie zu bitten, diese Übung intensiv mit Ihnen zu leben. Die Himmelskönigin hat die Macht, das seelische Leben zu führen und zu lenken, damit jeder Schritt für Gottes Heilsplan fruchtbar ist. Die Begleitung durch Maria ist wesentlich, weil es sich beim Fasten um eine Übung handelt, welche die Seele zu höheren Ebenen der Empfindung führen kann, so dass sie seelisch reift. Dieser Vorgang ist deshalb nicht ohne Einfluss auf die Entwicklung der Heiligung der Seele. Aus diesem Grunde soll sich die Seele die Führung und den Schutz der Herrin aller Seelen erbitten.

Der große Sinn der Übung besteht darin, dass sich die Seele aus der Herrschaft – oder Tyrannei – der physischen Bedürfnisse befreit. Nur in dem Maße, wie sich dies vollzieht, kann die Seele wahrhaftig aufblühen. Seelisches Wachstum und physische Anhänglichkeit sind unvereinbar. Maria nannte das Fasten übrigens immer schon 'ein Bombe auf die Festungen Satans'. Das ist daher verständlich, dass jede Entsagung die Seele aus einer Kette losreißt, mit welcher der Böse sie zu fesseln versucht.

Zu Ihrer Frage: Im Wortgottesdienst, der in unserer Kirche so oft gefeiert wird anstatt der Eucharistiefeier, verzichte ich auf die Heilige Kommunion. Ist das falsch? Was soll ich tun?
Die Gottesmutter betont immer wieder, die Seelen sollen auf gar keinen Fall die Heilige Kommunion aus der Hand eines Laien empfangen. Egal was viele diesbezüglich behaupten und argumentieren, der Himmel mag dies nicht. Der Himmel bedauert die Tatsache, dass viele Wortgottesdienste als 'Ersatz' für die Heilige Messe abgehalten werden. Immerhin, wenn ein Wortgottesdienst von einem Priester geleitet wird und dieser Priester (nur er) spendet die Heilige Kommunion, so darf die Seele diese Heilige Kommunion ruhigen Gewissens empfangen. Wird der Dienst von einem oder mehreren Laien geleitet und spenden diese die Heilige Kommunion, so sollte die Seele entschieden auf den Empfang der Heiligen Kommunion verzichten und Jesus durch Marias Vermittlung darum bitten, Sich auf dem geistigen Weg mit der Seele vereinigen zu wollen, so betont es Maria eindeutig.

Sie fragen, wie man sich richtig vor der Heiligen Messe vorbereitet?
Sehr nützlich sind die Gebete mit den Nummern 172, 654, 794, 804 und 1001. Wenn Sie die Heilige Kommunion empfangen, allerdings nicht vor der Heilige Messe beichten können, empfiehlt die Herrin aller Seelen das Gebet 1154.

Bei der Vorbereitung der Heiligen Messe soll sich die Seele an erster Stelle vor Augen halten, worum es bei der Heiligen Messe geht. Die Heilige Messe ist eine unmittelbare Begegnung mit Jesus Christus, durch welche Er Sein Versprechen einlöst, mit den Seelen zu sein bis ans Ende der Zeit, und die Seele ihre Liebesverpflichtung erfüllt, sich im Herzen am Erlösungsmysterium zu beteiligen. In der Heiligen Messe wohnt die Seele gleichsam der Vollziehung des Erlösungsgeheimnisses bei. Sie bezeugt Gott gegenüber ihren Willen, Ihm durch ihre liebende Gegenwart während der unblutigen Erneuerung des erlösenden Kreuzestodes dadurch Lobpreis und Dank darzubringen, dass ihr dieses Opfer des Erlösers nicht gleichgültig ist.

Unter Berücksichtigung dieses Zweckes der Heiligen Messe sollte sich die Seele mindestens während der halben bis ganzen Stunde, die der Heiligen Messe vorangeht, in Besinnlichkeit in sich zurückziehen, um tief im Herzen die Verbindung mit Gott herzustellen und sich von den Eindrücken aus der Welt loszulösen. Wissen Sie, dass Sich die Gottesmutter Selbst nach der Himmelfahrt Jesu, als Sie den von den Aposteln gefeierten Heiligen Messen beiwohnte, bereits die ganze einer Heiligen Messe vorangehende Nacht lang auf den Empfang Ihres Sohnes in der Heiligen Kommunion vorbereitete? Sie zog Sich stundenlang in Einsamkeit zurück, betete besinnlich und inbrünstig und begab Sich dann, ohne ein Wort zu sprechen und ohne irgendetwas Weltliches zu beachten, in die Heilige Messe. Ihr Herz war ausschließlich bei Gott, Ihr Geist auf den höheren Ebenen der Berührung mit der Ewigen Wahrheit. Für Sie existierte in jenen Stunden nichts außer Gott.

Somit, in der Nachfolge der Gottesmutter:

  • Leben Sie die Vorbereitung auf die Heilige Messe in stiller Besinnlichkeit.

  • Lassen Sie sich möglichst wenig von weltlichen Eindrücken, Gesprächen usw. ablenken.

  • Bitten Sie Maria darum, Sie möge Ihr Herz und Ihre Seele mit dem Besen Ihres Himmlischen Liebesfeuers reinigen, damit Sie für den Eintritt Jesu bereit sind.

  • Sehnen Sie sich einfach tief im Herzen nach einem würdigen Entgegennehmen dieses Göttlichen Geschenkes, das Sie einen Schritt näher zur ewigen Glückseligkeit bringen will, und

  • wenn möglich: Bitten Sie den Priester darum, Ihre Beichte zu hören. Die sakramentale Beichte ist wie das Putzen Ihres Hauses, in dem Sie bald den Sohn Gottes zu Gast bekommen.

In Bezug auf die Gebete, die Sie beten können, damit sich Ihr Sohn bekehrt, kann ich Ihnen von Herzen die Nummern 316, 489 und 870 empfehlen. Sie werden sehen, dass Sie durch jene Gebete immer der Gottesmutter eigenes Leiden aufopfern. Für den Himmel ist dies sehr wichtig. Eine Seele kann ein Gebet darbieten, und wenn das Gebet von wahrer Liebe und von einem aufrichtigen Sehnen nach dem Fördern von Gottes Heilsplan getragen wird, kann es sein, dass es Erhörung findet. Wenn aber diese Seele mitsamt diesem Gebet eigenes Leid aufopfert, zahlt sie tatsächlich aus ihrem eigenen Leid Lösegeld, um ihr Anliegen auf wirksame Weise in Gottes Heilsplan aufnehmen zu lassen. Die Kraft eines Gebetes vervielfacht sich durch die Weihe eigenen Leides, weil eine solche Weihe das Leben der betenden Seele bzw. bestimmte Elemente dieses Lebens sehr aktiv in Gottes Heilsplan einschalten lässt.

Liebe Schwester, mich durchströmt eine besondere Freude, wenn mir die Herrin aller Seelen erlaubt, mit Ihrer Seele in Verbindung zu treten. Ich kann Ihnen auch genau verraten, warum dies so ist: In Ihnen lebt ein Feuer, dass unserer Himmelskönigin eine außergewöhnliche Freude bereitet: das Feuer des Sehnens nach der Vervollkommnung im Opfer Ihres Selbst im Herzeleid. Ihr Herz leidet unter vielem, das Jesus und Maria vorenthalten wird, und Sie finden keine Ruhe, bevor Sie dieses Leid, dieses Brennen in der Brust wegen all dem, was Jesus und Maria von den Seelen nicht bekommen, haben zunutze machen können. Aus diesem Grunde leben in Ihnen tausend Fragen. Es ist, als stünden Sie vor einem Blumenladen und quälten sich mit der Frage, welche dieser vielen Blumen genau zu Jesus und Maria passen, weil Sie Ihnen nicht irgendwelche Blume darbieten möchten, sondern die Blume, die genau dasjenige ausdrückt, was Sie Ihnen sagen wollen. Gott wird es Ihnen vergelten, denn sehr viele Seelen findet Er nicht, die sich eher um dasjenige kümmern, was sie Ihm schenken können, als um dasjenige, was sie von Ihm erhalten möchten. Das ist fruchtbares Christ-Sein. Lassen Sie sich diese innere Verfassung von nichts oder niemandem nehmen. Meine Kleinheit wird Sie sehr gerne voll im Gebet unterstützen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 397
Verbannt man das Herz aus der Kirche, so verbannt man in Wirklichkeit Christus aus Seinem eigenen Palast – das Herz sehnt sich nach der Göttlichen Wahrheit – Ein Gewissenskonflikt kann die Seele zu einer Entscheidung im Sinne Gottes anregen

TOTUS TUUS, MARIA !

Höchwürdiger lieber Bruder in Jesus und Maria,

Es freut mich besonders, mal von einem Seelenhirten zu erfahren, was in dieser Zeit in der Kirche los ist. Tatsächlich, genau auf die von Ihnen geschilderten Probleme mit der übertriebenen Rolle der Laiengremien verweist Maria seit langem als eine der tiefgreifendsten verheerenden Entwicklungen in der Kirche. Ich kann Ihren Schmerz und Ihre Traurigkeit über das alles somit nachempfinden, denn im Grunde genommen teilen Sie diese mit der Schmerzensreichen Mutter der Kirche höchstpersönlich. Mit soviel Recht bedauern Sie die Tatsache, dass in der modernen Kirche die Frömmigkeit nicht nur zur Nebensache, sondern immer mehr zum Anstoß geworden ist, und Verwaltungssachen (durch Nichtgeweihte) jetzt Höchstpriorität erhalten. Beängstigend ist dabei der Gedanke daran, dass die Gottesmutter ständig wiederholt, dass das Wirken des Verstandes so wenig Heil und Segen einbringt und alles Licht nur aus dem Herzen fließen kann. Der Menschenverstand ist so oft Hüter der weltlichen Torheit, das Herz dahingegen, vorausgesetzt, es orientiert sich unentwegt an Gottes Willen, kann gleichsam ein Landhaus der Weisheit sein. Verbannt man das Herz aus der Kirche und ersetzt man es durch den nüchternen Menschenverstand, so verbannt man in Wirklichkeit die Ewige Liebe, den Christus, aus Seinem eigenen Palast.

Viele Priester haben in den letzten Jahrzehnten gemeint, sie könnten sich selbst und der Kirche dadurch einen Dienst erweisen, dass sie eine Art goldenen Mittelweg zwischen Traditionalismus und Modernismus suchen. Leider ist die Wirkung dieser Entscheidung durchwegs dieselbe wie jene, wenn man Wasser in Wein gibt: Wenn man nicht vorsichtig ist, schmeckt das Ergebnis weder nach Wein noch nach Wasser, so dass man sich Mühe geben muss, es noch zu schlucken. Nach einer solchen Mischung sehnt sich das Herz nicht mehr, es wird dieser Mischung gegenüber gleichgültig oder abneigend. Genau dies sind die Empfindungen des Mittelpunktes der Seele gegenüber allem Modernismus, nur wird sich die Seele dessen in sehr vielen Fällen nicht bewusst. Der Böse weiß das auch, und benutzt dieses Wissen begierig dazu, die Kirche und ihre Heiligkeit zu unterminieren.

Lieber Bruder, schuldig brauchen Sie sich nicht zu fühlen: Sie haben im Herzen die Liebe zum wahren Gut bewahrt und leiden alle diese Jahre bereits (vielleicht nicht ganz bewusst) mit der Gottesmutter wegen dieser Umstände, dessen ungewolltes Opfer Sie geworden sind. Behalten Sie Mut. Die wahre Kirche wird neu auferstehen. Der Böse, und mag er noch so listig durch Menschen vorgehen, wird die Ewige Weisheit nie endgültig zum Schweigen bringen. Maria, die Mutter der Kirche, ist Ihnen wegen Ihres Opfers dankbar. Halten Sie sich an Ihr fest.

Sie schreiben, Sie sind in einen Gewissenskonflikt geraten, weil Sie nach Lektüre in unseren Seiten viel deutlicher sehen, dass so vieles falsch läuft und dass Sie viele Fehler gemacht hätten. Ein Gewissenskonflikt gilt durchwegs als eine machtvolle Anregung zur Befreiung aus einer inneren Verspannung, dadurch dass die Seele eine Wahrheit erkannt hat, die sie zu einer Entscheidung führen kann. Diese Entscheidung kann entweder daraus bestehen, dass die Seele künftighin einem anderen Kurs folgt oder dass sie dasjenige, was sie nicht ändern kann, mit besonderer Inbrunst weiht und womöglich abbüßt bzw. noch gezielter für eine Lösung betet, die mehr im Sinne Gottes ist.

Dasjenige, was Sie an den 'freien' Tagen in der Heiligen Messe machen, die Sie alleine zu Hause zelebrieren, obgleich es etwas Persönliches ist, ist in Marias Augen wunderbar. Viele Seelen erhalten dadurch sekundäre Gnaden. Durch diese Handlungen alleine schon leisten Sie Wiedergutmachung für manches, was in der Gemeinde falsch läuft. Besonders günstig und wirkungsvoll wäre es, jede Heilige Messe, die Sie feiern, der Himmelskönigin zur Wiedergutmachung für die ganzen Entgleisungen darzubringen und ebenfalls Ihre sämtlichen Schmerzen und Enttäuschungen der letzten Jahre über die Missstände in der Gemeinde inständig an Maria zu weihen. Eine solche Weihe würde allem einen sehr viel tieferen Sinn verleihen, denn wie ich bereits habe schreiben dürfen, wird all dasjenige, was mit Inbrunst und Liebe geweiht wird, erst recht voll in Gottes Heilsplan eingeschaltet.

Hochwürdiger Bruder, wie Sie wissen, ist es nicht so wichtig, dass wir während unseres irdischen Lebens dasjenige verwirklichen können, was wir als die Wahrheit erkannt haben. Oft liegt die Verwirklichung des Guten nicht in unserer Macht. Wichtig ist die Wirkung, die der Wille unseres Herzens zustande bringt. Gott ergründet die Tiefen Ihres Herzens und ist von Ihrem guten Vorhaben überzeugt. Die Gegenwinde werden sich zu Gottes Zeit legen. Im Herzen, das dasjenige will, was Gott Selber will, verändern sich diese Winde in die Brise von Gottes Geist, der den wahren Frieden Christi bringt. Ich möchte Sie ganz besonders ermutigen und wünsche Ihnen eine sehr tief spürbare Verbindung mit Jesus und Maria im Herzen.

Zum Schluss bitte ich demütigst um Ihren priesterlichen Segen über dieses Apostolat und über meine arme Seele.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 399
Die Herrin aller Seelen rät von einer Ehe zwischen einer katholischen und einer muslimischen Seele ab

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Zunächst wünsche ich meiner Schwester X in Jesus und Maria einen gnadenreichen Geburtstag. Möge der Baum ihres Lebens heute nicht nur um einen Zweig bereichert, sondern auch ganz besonders von der Ewigen Liebe reichlich gesegnet werden, denn Gottes Geburtstagsgeschenk an jede Seele, die sich an jenem besonderen Tag inständig und sehnend an Ihn richtet, ist ein neuer Strahl Seiner Weisheit und somit ein neuer Absatz in der Anleitung für eine fruchtbare Reise in Sein Herz, die Quelle allen Glückes.

Von einer Freundschaft zwischen einem katholischen Jungen oder Mädchen mit muslimischen Jungen oder Mädchen rät die Gottesmutter an sich nicht unbedingt ab, von einer Ehe in jenem Kontext dahingegen rät Sie immer ab, weil eine eheliche Verbindung zwischen einer katholischen Seele mit einer muslimischen Seele durchwegs darauf hinausläuft, dass die muslimische Seele, vor allem dann, wenn es sich um eine männliche Seele handelt, die katholische Seele von ihrem Glauben loszuschneiden versucht. Der Christ darf sich auf ein solches Risiko niemals einlassen, weil jeder Christ von Gott die Aufgabe erhält, die einzige Wahrheit Gottes zu hüten und sie durch das praktische Vorbild eines Lebens in der Nachfolge Jesu und Mariä als dasjenige leuchten zu lassen, was sie ist: die Schatzkammer der Liebe, des Friedens und des Göttlichen Lebens.

Ihre Tochter darf durchaus diesen muslimischen jungen Mann einfach als Freund haben, sollte aber nicht die Absicht hegen, es 'ernst werden zu lassen'. Das heißt: Eine Freundschaft wie jene zwischen Bruder und Schwester ist uneingeschränkt erlaubt, ohne Vorbehalt der Glaubensangehörigkeit. Eine Liebesbeziehung im Sinne von Verlobten allerdings wird vom Himmel nicht befürwortet, wenn es sich um eine Beziehung zwischen einem Christen und einer Seele mit einem Glauben handelt, der dem Christentum feindselig gesinnt ist. Da der Christ diese besondere Aufgabe Gott gegenüber hat, nämlich die einzige Wahrheit Gottes zu hüten, und da er diese Wahrheit nicht verleugnen darf, würde Ihrer Tochter höchstwahrscheinlich eine Last aufgebürdet, der sie auf Dauer nicht gewachsen sein wird.

Wenn Ihre Tochter es aufbringen kann, ihren Zustand und ihre Herzensverfassung der Himmelskönigin, der Mutter der einzigen Kirche Christi, zu Füßen zu legen und inständig um Ihre Führung zu bitten, wird sie von Maria auf Wege geführt werden, die ihr nachweisen werden, dass Gott schon das Richtige für eine Seele vorsieht, die sich tatsächlich bedingungslos von Ihm bzw. von Maria, dem Spiegel der Ewigen Liebe und Weisheit, führen lässt. Wenn sie nicht bereit ist, ihr christliches Erbe, diesen unüberbietbaren ewigen Schatz, preiszugeben, wird Maria ihr den Weg zeigen, der wirklich zu ihrer Lebensberufung passt.

Liebe Schwester, ich bete mit Ihnen, dass X die Kraft und Führung erhält, sich von Maria lenken zu lassen, damit sie sich bei jeder Entscheidung an erster Stelle an den Interessen ihrer Seele orientiert. Zuweilen tut dies weh, weil die Orientierung am Nichtweltlichen hin und wieder Loslösung erfordert. Die Seele, die dazu bereit ist, wird jedoch mit dem außerordentlichen Glück begnadet, ihr Leben durch die Augen der Seele betrachten zu lernen. Da liegt das wahre Glück: Man findet es öfter in der Weise, auf welche man die Dinge betrachtet, als in den Dingen selbst.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 404
Was zeichnet echte Mystik aus? Je echter mystische Schriften sind, desto größer ist der Widerstand gegen sie

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Von Herzen danke ich Ihnen für Ihren Brief.

Ich kann dem Herrn Pfarrer versichern, dass die Myriam-Schriften theologisch geprüft sind. Mein Seelenführer ist Priester mit dogmatischer Fachausbildung und stuft alle Myriam-Schriften als katholische Mystik ein.

Der Grund, wieso sich Mitglieder der Geistlichkeit manchmal so negativ zu diesen Schriften äußern, liegt darin, dass Myriam von der Heiligen Jungfrau in den alten traditionellen Werten des Christentums inspiriert wird, ebenso wie in der Vertiefung von Gottes Wahrheit in vielen Elementen, die noch nicht in den Theologiebüchern enthalten sind. Es kennzeichnet mystische Texte, dass diese an manchen Punkten nicht hundertprozentig mit der sogenannten 'gängigen' Ansicht der Kirche zu manchen Themen übereinstimmen. Später wird diese kirchliche Ansicht dann oft 'berichtigt'. Deshalb wird gesagt, dass die Kirche immer wieder durch die echte Mystik erneuert wird.

Echte Mystik betont immer die traditionellen Werte, weil Mystik heißt, 'im unmittelbaren Kontakt mit dem Himmel' bzw. 'unmittelbar aus Himmlischer Quelle' und Gott nur Seine traditionelle Wahrheit verkündet, die in allen Zeiten denselben Wert und denselben Wahrheitsgehalt besitzt und somit nie überholt sein kann. Gott verkündet niemals modernistische Werte, weil diese nicht von Ihm sondern von Menschen kommen. Aus diesem Grunde soll Myriam im Auftrag der Heiligen Jungfrau immer wieder allen Modernismus als menschlich, also als nicht Himmlisch an den Pranger stellen. Da große Teile unserer Kirche in den jüngsten Zeiten jedoch sehr modernistisch geworden sind, scheint es eine 'logische' Folge dieser Entwicklung zu sein, dass bestimmte Seelen, unter anderem aus den Kreisen der Geistlichkeit, die Myriam-Schriften als 'gefährlich' oder 'falsch' bewerten. Gott sieht dies nicht so, die modernistischen Elemente innerhalb unseres Glaubens allerdings, wollen es so sehen.

Immer wieder stellt sich heraus, dass Seelen, die diese Schriften als unrichtig verurteilen, diese gar nicht oder höchstens sehr fragmentarisch gelesen haben. Sie verurteilen diese oder weisen sie zurück aufgrund von falsch verstandenen Worten und aus dem Kontext gezogenen Aussagen, die ihnen vor dem Hintergrund ihres eigenen Lebens- oder Weltbildes gegen den Strich gehen. Diese Seelen irren, wissen dies allerdings nicht bzw. wollen es nicht wahrhaben. Sie erkennen in diesen Schriften nicht die Stimme der Heiligen Jungfrau wieder, weil ihr Weltbild zu menschlich, zu weltlich geworden ist und das wahrhaftig Himmlische bedrängend auf sie wirkt, weil es für sie bestimmte Verpflichtungen mit sich bringt, wenn sie es jemals als Wahrheit annehmen sollten. Um ihre Ansicht zu rechtfertigen, versuchen sie somit, sich selbst und andere davon zu überzeugen, dass diese Schriften unglaubwürdig, sogar 'ketzerisch' und — als Gipfel der Phantasie — 'esoterisch'' wären. Dass die Herrin aller Seelen Selber jegliche Ketzerei, alle Strategien des Bösen und alles, was esoterisch ist, entlarvt und scharf verurteilt, wollen diese Seelen dann nicht wahrhaben..., weil sie die Myriam-Schriften gar nicht kennen.

Gedulden wir uns; die Echtheit dieser Schriften wird erkannt und anerkannt werden, die Heilige Jungfrau hat es verheißen. Allerdings, so wie allem, was aus Himmlischer Quelle stammt, wird dieser Erkenntnis und dieser Anerkennung ein schwerer Kampf vorangehen.

Sie können tatsächlich versuchen, diese Schriften bei katholischen Blättern bekannt zu machen. Allerdings kann niemand Ihnen gewährleisten, dass die Texte sofort angenommen werden. Aus den oben angeführten Gründen wäre eher das Gegenteil zu erwarten. Alles wird von dem Maße abhängen, in dem bei einem solchen Blatt ein wahrhaftig traditionell-christlicher Geist vorherrscht, ebenso wie eine wahre Offenheit für diese einmalige Verkündigung über das wahre Wesen der Heiligen Jungfrau und eine aufrichtige Offenheit für die Mystik, die, wie erwähnt, im Augenblick, in welchem sie sich auswirkt, oft nicht auf den ausgetretenen Pfaden bleibt. Das ist genau der Grund, wieso Gott Seelen durch den mystischen Weg anspricht: Durch den mystischen Weg erweitert Er Schritt für Schritt Seine Werke und lässt Seine Wahrheit Seite für Seite verkündigen, in Vorbereitung der Seelen auf die Gründung von Seinem Reich auf Erden. Die Herrin aller Seelen wird jetzt zu uns gesandt, um diese Vorbereitung zu vollenden.

Dies ist das Paradox mit spirituellen Texten in dieser heutigen Zeit: Je echter sie sind, desto größer ist der Widerstand gegen sie. Möge Gott Sie reichlich für Ihre Anstrengungen und Absichten segnen, die Ihnen ohne jeden Zweifel von Gottes Geist inspiriert worden sind. Mein Herz dankt Ihnen und nimmt Sie gerne mit in das Herz der Himmelskönigin.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 410
Ist Gott manchmal unzufrieden mit einer Seele?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,
Erst vorhin habe ich Ihren Brief lesen können. Unverzüglich will ich Ihnen antworten, denn ich bekäme es nicht übers Herz, Sie in diesem Herzeleid sitzen zu lassen.
Den Worten, die Ihnen 'von oben' verkündigt worden sind, sollten Sie unter keiner Bedingung Glauben schenken, denn Sie entsprechen nicht Gottes Wahrheit und sind nicht aus der Quelle von Gottes Geist zu Ihnen gekommen.

Die Gottesmutter hätte gesagt, Sie wäre sehr traurig über Sie und Sie wüssten selber warum...
Die Gottesmutter und Jesus sind sehr wohl mit Ihnen zufrieden. Haben Sie sich versündigt, wer kann sagen, dass er/sie dies nicht getan hat? Was Sie aber ebenfalls getan haben: Sie haben sich ganz dem Himmel verschenkt. Ich versichere Ihnen, und das ist die volle Wahrheit, wie diese mir von unserer Herrin und Königin anvertraut wird, dass Gott Ihr Herz nach dem richtet, was Sie für Ihn tun wollen, Tag für Tag. Sie gehen auf Ihn zu, der Weg ist steinig und steil, und hin und wieder stolpern Sie mal. Richtet Er Sie nach den Sekunden, während derer Sie auf dem Boden liegen? Nein, Er richtet Sie nach den Fällen, in welchen Sie sich wieder aufrichten und weiter auf Ihn zu gehen. Und für jeden Meter den Sie auf dem Weg zu Ihm zurücklegen, kommt Er Ihnen zehn Meter entgegen, weil es Ihm weh tut, dass Sie sich bei jedem Sturz Schmerzen zuziehen.

Gott ist Liebe, und Er richtet nach der Liebe, welche die Seele aufbringt: Liebe zu Ihm, Liebe zu den Geschöpfen, Liebe zu den Werken und Plänen Gottes. Ungeachtet der Anzahl der Stürze einer Seele auf dem Lebensweg, solange sie vollkommen an Gott orientiert bleibt und alle ihre Widerwärtigkeiten für Ihn erleidet und diese im Bewusstsein und Erkenntnis ihrer Schwäche Ihm immer wieder weiht, lebt die Seele in der wahren Liebe und werden ihr ihre Stürze verziehen. Hautpsache ist, dass die Seele fest entschlossen bleibt, gegen jede Versuchung anzukämpfen und jede Sünde als Verstoβ gegen die Liebe zu erkennen.

Kann Gott mit einer Seele unzufrieden sein? Das kann Er, vorausgesetzt, sie wendet sich von Seinem Gesetz der Liebe ab. Jede Anstrengung, welche eine Seele in der Absicht aufbringt, Gott zu dienen, und welche sie unter Berücksichtigung des Wissens aufbringt, das ihr durch die Himmelskönigin vermittelt worden ist, wird der Seele von Gott als heilvoll in Rechnug gestellt. Gott verurteilt keine Seele wegen heilvoller Akte, denn gerade diese bringen die Verwirklichung Seines Heilsplans Schritt für Schritt voran.

Selig die Seelen, die trotz heftigstem Gegenwind nach wie vor unentwegt die Wahrheit verkünden, und mögen sie auch mal stolpern. Eine Seele könnte nur dann nie stolpern, wenn Gott sie jeden Meter ihres Lebensweg so trägt, dass ihre Füβe niemals den Boden berühren. Da jedoch ein Lebensweg, der nicht von eigenen Beinen zurückgelegt wird, keine Verdienste einbringt, würde die Seele dann leer ausgehen. Gott liebt die Seele zu sehr, um dies zuzulassen. Somit lässt Er uns den Weg mit eigenen Beinen zurücklegen, vorzugsweise an der Hand der Himmelskönigin, aber die Füβe bewegen, müssen wir auf jeden Fall selber. Stolpern, werden wir also selbstverständlich dann und wann. Man kann aber auch stolpern und stürzen ohne die Liebe aus dem Herzen fliehen zu lassen, und gerade nach jener Liebe richtet uns der Groβe Richter.

Besuchen Sie im Übrigen auf jeden Fall weiterhin die H. Messe. Ob der Priester ganz mit Gott im Reinen ist oder nicht, ist seine persönliche Verantwortung. Sie können allenfalls das alles der Mutter der H. Eucharistie als Aufopferungen anbieten, solche Weihen sind für die Reinigung unserer Kirche sehr wichtig.

Lieber Bruder, es wird zurzeit unglaublich vieles geschrieben und verkündigt, was NICHT Gottes Wahrheit entspricht. Der Böse hat sich den Eid geschworen, er werde so viel Verblendung und Verwirrung und Täuschung säen, bis kaum noch wahrer Glaube unter den Seelen übrig bleibt. In dieser Phase befinden wir uns jetzt. Die echte Wahrheit wollen viele nicht mehr wahrhaben, weil diese zu befolgen, Anstrengungen und Prüfungen fordert. Der kürzeste Weg ist für viele deshalb jener der Verketzerung gegen dasjenige, was wirklich von oben kommt. Solange wir jenes Kreuz hinnehmen, bereiten wir dadurch die Kreuzigung des Bösen und aller seiner Werke vor. Er mag in diesen Tagen noch viele finden die sich von seinem Wahnsinn täuschen lassen, aber der Tag kommt, an dem viele werden erkennen müssen, dass die Wahrheit, die sie aus unterschiedlichen Gründen nicht annehmen wollten, tatsächlich die Wahrheit ist.

In jenem Sinne, lieber Bruder, möchte ich Sie eindeutig dazu ermutigen, sich nicht aus dem Feld schlagen zu lassen. Glauben Sie an das Feuer, das in Ihrem Herzen brennt, nicht an den Rauch, den der Böse wie ein Vorhang um die Seelen herum zu bilden versucht. Er hat Sie von Ihrem Vorhaben, der Herrin noch inbrünstiger zu dienen, ablenken wollen. Das versucht er ständig mit allen zu tun, die sich fest für die Wahrheit und gegen die falschen Versprechen aller Täuschung entschieden haben. Das ist unser Schicksal, aber auch unser gröβter Schatz nach diesem Kampf, solange wir nach der Wahrheit handeln, die uns in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens in die Seele gebrannt wird.

Ich wünsche Ihnen einen neuen Sonnenaufgang im Herzen, in welchem Sie die Schönheit von Gottes Liebe und die Farbenvielfalt der wahren Hoffnung wieder erkennen werden.

In der verzückenden Liebe der Herrin aller Seelen, und Ihr zu Diensten,
Myriam


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Brief 411
Umgang mit Schmerzen und Krankheiten im spirituellen Sinne - Die Fähigkeit zu leiden ist eines der größten Geschenke, die Gott den Seelen bereitet hat

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihre Fragen in Bezug auf den Umgang mit Schmerzen und Krankheiten im spirituellen Sinne beschäftigen wahrscheinlich viele Seelen. Ja, welche Ansicht hegt denn der Himmel im Zusammenhang mit physischen Leiden?

Das ganze Erlösungsmysterium basiert auf den physischen Leiden. Die Engel leiden nicht, sie leben in einem verherrlichten Zustand. Das Leiden war ursprünglich auch für den Menschen nicht vorgesehen. Das Leiden ist erst durch die Erbsünde in die Welt gekommen. Wie sonderbar es sich auch anhören mag, die Fähigkeit zu leiden ist eigentlich das erste große Geschenk, das Gott den Seelen bereitet hat. Gott schenkte der Seele die Fähigkeit, zu leiden (physisch, emotional, geistig) als Mittel, um die Gnaden einer Heilung von der Narbe der Erbsünde loszukaufen und sowohl die eigene Seele als auch die Menschheit als Ganze zum Stand der Heiligkeit zurückzuführen. Es gehörte zur allgemeinen Belehrung Gottes gegenüber der Menschheit, dieses Verfahren vollenden zu können, dass Er Seinen Sohn als Gott-Mensch zu uns sandte, das Vorbild vorzuleben. Der Himmel hält die Leiden somit für absolut notwendig.

Nicht Leiden an sich wirken erlösend, nur geweihte Leiden. Geweihte Leiden sind Leiden, die protestlos angenommen, liebevoll gelebt und in vollkommener Hingabe aufgeopfert werden. Ihnen ist inzwischen bekannt, dass der Weg von Gottes Vorliebe für diese Aufopferung jener durch Maria ist. Die Seele, die alle ihre Leiden protestlos annimmt, liebevoll lebt und in tiefer Hingabe Maria zu Füßen legt (weiht) trägt eine erlösende Frucht in sich. Nicht geweihte Leiden sind wie leere Samen, die nur aus der Hülle ohne den Keim bestehen und somit auch keine Früchte einbringen können.

Heißt dies, dass es Gott gleichgültig ist, wenn wir leiden? Das am Allerwenigsten. Kein einziges Leiden, das angenommen, liebevoll getragen und geweiht wird, wird ohne unterstützende Gnaden getragen. Diese Unterstützung macht sich nicht unbedingt auf der physischen Ebene bemerkbar, sehr oft vollzieht sie sich auf der Ebene des seelischen Lebens, zum Großteil im Verborgenen, aber durchaus wirksam im Leben unserer höchsten Wesensebenen. Wenn es schwer wird, ist es nicht leicht zu glauben, dass man trotzdem unterstützt wird. Trotzdem ist dies immer der Fall. Gott weiß, wie notwendig die Leiden sind, um Seinen Heilsplan zu vollenden; denn sehr viele Samen aus geweihten Leiden werden durch begangene Sünden und gelebte Untugenden geraubt, so dass sehr viele Leiden notwendig bleiben.

So wie der Stand der Gnade der Menschheit jetzt aussieht, können die Leiden der Welt — außer durch ein mächtiges Einschreiten von Gottes Barmherzigkeit — nur dann aufhören, wenn immer mehr Seelen heiliger und heiliger werden. Gerade das ist der Hauptzweck von Marias Berufung als Herrin aller Seelen: Die Seelen zur Vollendung ihrer Heiligung zu führen, aufgrund deren vollkommenen Weihe, so dass die Seelen zum Stand der Heiligkeit zurückkehren können, der vor der Erbsünde für die Menschenseele bereitet war.

Muss man bei körperlichen Schmerzen gleich zum Arzt gehen? Durchaus nicht. Dem Menschen obliegt zwar die Verpflichtung, seinen Körper zu pflegen und zu betreuen, aber es soll auch ein gesundes Gleichgewicht mit den Leiden gefunden werden. Es ist seelisch unfruchtbar, wenn der Mensch bei jedem Schmerz gleich den Arzt aufsucht. Auch ist es gar nicht notwendig, wie Sie es formulieren, 'zu wissen, was im Körper genau vorgeht'. Der Mensch ist dazu geneigt, immer genau wissen zu wollen, mit welchem Namen seine physische Verfassung versehen ist: 'Woran leide ich denn eigentlich?' Dennoch ist dies völlig unwichtig. Wirklich gelebte vollkommene Weihe heißt Hingabe in allem. Leidet der Körper, so sollte sich die Seele daran gewöhnen, die Leiden Maria zu weihen und zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Hindert die physische Verfassung sie zu stark daran, ihren Verpflichtungen (vor allem auch den seelischen Verpflichtungen) nachzugehen, so darf sie gelegentlich ihre Zuflucht zu einer Unterstützung nehmen, und da bevorzugt der Himmel ohne Weiteres die natürlichen Hilfsmittel. Es ist selbstverständlich auch vom Himmel aus nicht verboten, ärztliche Hilfe zu suchen, nur gilt es, auch die eigene Bereitschaft zu leiden allmählich zu üben, weil dies für die seelische Entfaltung sehr fruchtbar werden kann und in der Seele die Fähigkeit, bedingungslos und selbstlos zu lieben, sich im sehr hohen Maße entwickeln helfen kann.

Die Diagnostik ist eigentlich nicht wichtig. Mir sagt die Gottesmutter seit Jahren, ich soll mir keine Gedanken darüber machen, was in meinem Körper vorgeht, egal, was ich spüre. Sie sagt ganz einfach: "Betrachte jeden Augenblick mit allem, was er dir bringen mag, als die Erfüllung Meines Willens. Trage alles für Mich, in Hingabe und ohne Fragen. Es hat alles seinen tiefen Sinn". Übrigens soll gesagt werden, dass mystische Leiden sich sogar jeglicher Diagnostik entziehen: Sie sind so unberechenbar, so unvorhersagbar, so unbeständig, dass kein Arzt klug daraus werden könnte. Sollte man sich Fragen darüber stellen, so wäre man ständig mit dem Körper beschäftigt und würde man unsagbar viel Zeit mit Grübeleien vergeuden. Die Herrin hat mir durch diese Vorschrift vor fast vierzehn Jahren bereits eine äußerst große Lektion erteilt. Ich gebe diese hiermit sehr gerne an Sie weiter, möge sie auch Ihr Leben ändern.

Der Himmel sehnt sich inständig nach jeder Aufopferung, jedem geweihten Leiden, egal, wie groß oder wie klein. Wäre es kein guter Vorsatz, uns alle gemeinsam in dieser Fastenzeit darin zu üben, sogar die geringste Unbequemlichkeit (etwas Hunger, etwas Durst, Ermüdung, Schlaflosigkeit, egal was, das unser Gefühl des physischen Wohles etwas beeinträchtigen kann), der Herrin zu Füßen zu legen mit den Worten: "Dir, Gott und Seinem Heilsplan zu Liebe schenke ich Dir diese Unbequemlichkeit. Möge sie mich reinigen und mein Leben für das Glück aller Geschöpfe fruchtbar machen".

Leiden ist ein Segen. Wir müssen es durchstehen, einige Stunden, Tage, Wochen, manchmal mehrere Jahre lang. Zur gleichen Zeit aber sät es Samen für die Ewige Glückseligkeit, deren Dauer sich sogar nicht in Milliarden von Jahrhunderten beziffern lässt. Üben wir uns darin, jegliche Unbequemlichkeit als das Lebensprinzip einer Rose zu betrachten und uns diese Rose als Vertreterin einer unendlichen Zeit von Glückseligkeit vorzustellen, denn 'ewig' heißt unendlich und in der Unendlichkeit wäre sozusagen jede Minute endlos. Unsagbares Mysterium, ebenso unfassbar wie das Wesen der Glückseligkeit selber, weil es alles Göttlicher Herkunft ist.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 412
Das Wesen von Marias Lichtkette

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,

Ich bin sehr über die Frage nach dem Wesen von Marias Lichtkette erfreut, weil diese Frage den Kern von demjenigen berührt, was Gott mit der Verkündigung der Gottesmutter als Herrin aller Seelen vorhat.

Was meint Maria mit der 'Lichtkette'? Die Himmelskönigin gebar diesen wunderschönen Begriff in meinem Herzen im Frühling des Jahres 2002, fing jedoch erst nach Beginn Ihrer Verkündigungen als Herrin aller Seelen Ende 2005 damit an, ihn auf eine mehr systematische Weise zu benutzen. Trotzdem lieβ Sie mich bereits 2003 im Buch Die Himmlische Hochzeit eindeutig Ihren Wunsch erläutern:

Unsere Welt hat sich mit dem Anwachsen der Sündhaftigkeit der Seelen und der Anhäufung der Sünden, von denen sehr viele auβerdem nie gebeichtet werden, in einen Ort der Finsternis verwandelt. Jede aufrichtig betende und liebende Seele ist wie ein Lichtpunkt in dieser Finsternis. In dem Maβe, wie die Anzahl der aufrichtig betenden und liebenden Seelen wächst, und wie immer mehr Seelen sich heiligen, werden – bildlich gesprochen – an immer mehr Stellen auf dieser Welt Lichtpunkte angezündet, die man vom Himmel heraus gleichsam als eine Verkettung von Lichtern wahrnehmen könnte, als ob durch die Finsternis hindurch eine Lichtkette laufen würde.

Das Licht, das von einer betenden und liebenden Seele ausgeht, ist nicht für das Auge des Körpers sichtbar, schon aber für das Auge der Seele. Die Seele ist von Gott so erschaffen und gerüstet worden, dass sie für die Zeichen von Gottes Gegenwart in einem Mitgeschöpf empfindlich ist. Lacht uns jemand aufrichtig liebevoll zu, so versetzt uns dies in einen inneren Frieden, in ein Gefühl, das uns Kraft vermittelt, das uns einige Augenblicke lang die Finsternis des Lebens vergessen hilft. Das kommt daher, dass unsere Seele einige Augenblicke lang eine Frucht von Gottes Wirken gespürt hat. Die Seele sehnt sich nach den Zeichen von Gottes Nähe, weil der Schöpfer in ihrem Mittelpunkt, im sogenannten 'Keim der Heiligkeit' (wie die Herrin aller Seelen den tiefen Kern der Seele bezeichnet), etwas eingebaut hat, das sich mit einem Kügelchen aus Eisen vergleichen lieβe. Dieses Kügelchen fühlt sich zu diesem übermächtigen Magneten angezogen, der Gott ist. Jede Seele, in dem sich die wahre Liebe entwickelt, wird von diesem Riesenmagneten geladen, und zwar mit einem immer stärkeren Strom, so dass sie die 'magnetische Wirkung' Gottes in zunehmendem Ausmaβ in sich trägt. Ihre Mitseelen spüren dies, und zwar in dem Maβe desto stärker, wie diese spirituell empfindlicher sind bzw. auch selber aktiv Gottes Gegenwart in ihrem Leben suchen. Es ist dann die Rede davon, dass eine solche Seele 'eine besondere Ausstrahlung' hat.

Wie wird eine Seele durch diesen Göttlichen Magnetismus aufgeladen? Im Grunde genommen: durch jeden Akt ihres Willens, durch welchen sie Gottes Wirken in sich fruchtbar werden lässt. Ein solcher Akt des Willens ist das freiwillige Gebet. Durch das aufrichtige, inbrünstige, liebevolle Gebet öffnet sich die Seele Ihrem Schöpfer bzw. der Brücke zwischen dem Schöpfer und jeder Seele: Maria. Die Seele schlieβt das Herz auf und sehnt sich danach, dass Gott bzw. Jesus bzw. Maria usw. in das Herz herein tritt, das Herz mit der wahren Himmlischen Liebe erfüllt, und der Seele den wahren inneren Frieden vermittelt, der Gottes Nähe und Wirkung verrät.

Wenn Gott tatsächlich Seine Saat in einer Seele ausstreuen kann, weil sich die Seele aufrichtig nach dem Wirken Gottes in sich gesehnt hat, wird sie innerlich gereinigt und gestärkt, von vielem finsteren Ballast befreit und mit völlig neuen Erkenntnissen bereichert. Sie sieht ihre Welt allmählich durch neue Augen, erkennt die wahre Art ihres eigenen Wesens, erkennt ebenfalls den tiefen Sinn vieler Dinge und Ereignisse, und versteht es allmählich, irgendwie "zu denken und zu fühlen wie Gott Selber zu denken und fühlen scheint". Diese ganzen Erfahrungen lassen sich als 'die Erfahrung des Lichts' bezeichnen.

In dem Maβe, wie die Seele das wahre Licht in sich mehr leuchten lässt, erkennt sie sich selbst vor dem Hintergrund vom groβen Ganzen, das 'die Schöpfung' ist: Sie erkennt ihr eigenes Wesen, ihre Schwäche, ihre Kleinheit, ihre wahren Bedürfnisse, ihr inneres Sehnen nach der einzig wahren Bestimmung bei Gott, sie erkennt die Tugenden und die Heiligkeit als die einzigen Quellen des wahren Glückes im Leben, kurzum: Sie erkennt ihre Rolle in Gottes Heilsplan, und den tieferen Sinn aller Dinge, und als Endergebnis erkennt sie durch das alles hindurch die bezaubernde Schönheit von Gott und Seinen Plänen und Werken als einzigen Quellen des wahren Lebens (des Göttlichen Lebens). Das alles ist die Erfahrung des Lichtes, oder die Erfahrung von Gottes Gegenwart und Wirken als Quelle des Lichtes.

Die Seele kann das Licht in sich nur dadurch anzünden, dass sie sich nach der einzigen Lichtquelle (Gott) sehnt und diese in sich hegt als die einzige Quelle des wahren Reichtums. In dem Maβe, wie sie diesen Reichtum zu vermehren sucht, wird sie sich mehr so verhalten, dass Gott ihr Seine Nähe und Sein Wirken tatsächlich kund tut. Die Seele ist dann dabei, sich zu heiligen. 'Sich heiligen' heiβt: sich so zu verhalten, dass man durch seinen Beitrag an Liebe, durch alles Tun und Lassen und durch die inneren Gesinnungen und Verfassungen des Herzens 'Heil' erzeugt: Die Seele erzeugt Heil, wenn sie durch all dasjenige, was in ihr vorgeht und was von ihr ausgeht, Gottes Werke fördern kann. Sie ist dann dabei, sich zu 'heiligen'. Je heiliger die Seele, desto mehr Heil strömt von ihrem Sein und ihrem Wirken aus, und desto gröβer wird ihre Fähigkeit, ihre Mitgeschöpfe im Herzen und in ihrem tieferen Wesen zu heilen. Durch die heilige Seele wirkt Gott ungehemmt. Je heiliger die Seele, desto reibungsloser strömen Gottes Wirken und die Zeichen Seiner Gegenwart von ihr aus.

Betrachten wir nun die Menschheit als Ganze. Jede Seele ist ein Knotenpunkt innerhalb des riesigen Netzes der Schöpfung. Je mehr Seelen das wahre Licht in sich wachsen lassen und dadurch somit in Gottes Gegenwart und 'in Seiner Vertretung' leuchten, desto mehr Knotenpunkte leuchten in diesem Netz auf. Schlieβen sich nun diese Lichtpunkte aneinander, so reichen sie sich gleichsam die Hände bzw. die Herzen. Es entsteht eine Lichtkette. Wie können Seelen sich zu einer Lichtkette aneinander schlieβen?

Eine Seele, die das wahre Licht erkannt hat, das Gott ist und das wie durch einen makellosen Spiegel von der unbefleckten Herrin aller Seelen zu den Seelen hin widergespiegelt wird, wird sich immer (manchmal unbewusst) nach Berührungspunkten sehnen, nach gleich gestimmten Seelen, die ebenfalls den unüberbietbaren Wert des Lichtes als Quelle des wahren Glückes entdeckt haben. Im Herzen wird eine solche Seele dadurch bereits 'Anschluss finden'. Bildlich ausgedrückt, werden die Lichtstrahlen ihres heilvollen Sehnens durch den Satelliten, der "Maria, die Himmelskönigin und Brücke zwischen Gott und den Seelen" heiβt, an gleichgesinnte Seelen weitergeleitet werden. So können sich betende, tugendhafte, aufrichtig liebende Seelen im Unsichtbaren auf rein spiritueller Ebene so berühren, dass sie eine Lichtkette bilden.

Eine betende Seele kann sich allerdings auch nach dem spürbaren Kontakt mit gleichgesinnten Seelen sehnen. So können sich Gebetsgruppen bilden. Eine Gebetsgruppe, die sich aus aufrichtig liebenden, inbrünstigen Seelen zusammensetzt, die das Himmlische tatsächlich in den Mittelpunkt aller ihrer Empfindungen stellen, sich gegenseitig ermutigen und alles Weltliche an Maria zu weihen und anschlieβend loszulassen versuchen, wird so zu einer wahren Lichtkette. Wenn sich diese Seelen treffen, lösen sich die Wolken der Finsternis ihrer jeweiligen Erfahrungen und persönlichen Schwächen im gemeinsam erzeugten Licht auf. Die Kette leuchtet, und die Herrin aller Seelen kann Sich dieser Kette bedienen um den Bösen zu fesseln.

Solche Lichtketten ermöglichen es Maria, Ihren von Gott erhaltenen Auftrag zu erfüllen, der bekanntlich daraus besteht, dass Sie in den individuellen Seelen die Vollendung der Erlösungswerke Christi bringen soll. Die Himmlische Herrin hat verheiβen, den Bösen und sein Gefolge vor Ihr auf die Knie zu zwingen, in der Stunde, in welcher die Fülle der Zeit gekommen ist um die Gründung von Gottes Reich auf Erden zu vollenden. Sie möchte Sich diesen Sieg durch die Anwendung einer Lichtkette sichern, die sich aus sich aufrichtig heiligenden Seelen zusammensetzen soll. So hat Gott es verfügt, dazu hat Er Ihr die Macht gegeben, und dazu hat Jesus auf dem Kreuz den Tod aller Früchte der Finsternis eingeleitet. Die Herrin aller Seelen hat die Macht erhalten, diesen Tod der Finsternis in den individuellen Seelen zu besiegeln. Dieser Besiegelungsprozess ist im Grunde genommen nichts anderes als die Auferstehung des Lichtes in der Seele, aus der vom Ewigen Vater in die Seele gestreuten und von Christus in ihr aufgeschlossenen Saat.

Deswegen ruft die Herrin aller Seelen zur Gründung einer Lichtkette auf, und in diesem Sinne hat dieses Apostolat eine Rolle als Sprachrohr dieses Himmlischen Verlangens zu erfüllen. Betrachten wir mal, wie sehr sich der Aufruf zur Bildung einer Lichtkette mit den vier Merkmalen des Maria Domina Animarum Apostolates deckt: Die Herrin aller Seelen bezeichnet dieses Apostolat als "Mein Apostolat der Letzten Zeiten, das Apostolat der wahren Liebe, der wahren Hoffnung, der Ermutigung und der Fülle der Wahrheit".

Eine Seele wird dadurch zu einem leuchtenden Licht, dass sie:

  • die wahre Liebe in sich zum Blühen bringt, und diese Liebe um sich herum verbreitet, insbesondere dadurch, dass sie sämtliche Tugenden beharrlich in Anwendung bringt. Die Liebe ist – wie es die Herrin ausdrückt – der Stamm des Lebensbaumes, an welchem sämtliche Tugenden wie Äste wachsen, alle durch den Stamm genährt, und alle als Träger von:

* Blüten: Zeichen des Frühlings im seelischen Leben, Verheiβungen einer heranreifenden Heiligkeit;

* Früchten: Zeichen des Sommers im seelischen Leben, durch welche die Mitgeschöpfe im Kontakt mit der Seele genährt werden;

* Blättern: Zeichen der Geborgenheit, des Friedens und des Schutzes, die von der Seele ihren Mitgeschöpfen gegenüber ausgehen.

  • die wahre Hoffnung hegt und um sich herum verbreitet. Die wahre Hoffnung ist die Verfassung, durch welche die Seele alles im Leben so zu betrachten versteht, als wäre es bereits von Gott zum Besten benutzt worden. Die wahrhaftig hoffende Seele begreift in ausreichendem Maβe den tiefen Sinn der Finsternis als Komponente von Gottes Heilsplan, und kann aus dieser Erkenntnis heraus so leben, als wären die Prüfungen des Lebens längst überwunden. Diese Seele blickt immer der Sonne ins Gesicht, so dass die Schatten immer hinter ihr liegen – sie findet diese niemals vor sich.

  • zu einem fruchtbaren Kanal der Ermutigung wird. Das Leben in der Welt ist voller Finsternis. Jede Seele empfindet dadurch ein riesiges Bedürfnis an Lichtpunkten. Einer der fruchtbarsten Lichtpunkte ist eine Seele, die Mut macht: Sie ist eine Leiter, über welche die betrübte bzw. schwunglose Seele aus ihrem finsteren Gruben empor klettert um aufs Neue die Sonne zu begrüβen. Die Seele, die ihre leidende Mitseele ermutigt, ist eine Hand, die einen abgestürzten Motor wieder ankurbelt, ihn 'neu beseelt', ihn wieder in den Stand versetzt, innerhalb von Gottes Plan dasjenige zu tun, wozu er berufen ist. Die ermutigende Seele ist im wahren Sinne des Wortes ein Werkzeug Gottes, das Seinen Heilsplan seiner Erfüllung näher bringt, indem es andere Seelen in den Stand versetzt, ihren Lebensauftrag beharrlich zu vollbringen statt diesen vorzeitig aufzugeben.

  • die Fülle der Wahrheit in sich einzubauen versteht, und diese verbreitet. Es ist grundsätzlich jeder Seele gegeben, die Wahrheit kennen zu lernen. Letztendlich ist es der freie Wille, der das Maβ bestimmt, in welchem die Seele für die Wahrheit Gottes erschlossen wird. Durch innig gelebte vollkommene Weihe an Maria kann sich die Seele die unerschöpflichen Schätze von Gottes Wahrheit aufschlieβen lassen. Die Seele, die Gottes Wahrheit zu verbreiten versucht, trägt dadurch zur Erschlieβung anderer Seelen für das wahre Licht bei.

    Die Seele, welche die vier Elemente dieses Apostolates in sich zum Reifen bringt, wird zu einem leuchtenden Licht. Wo sich solche Seelen aneinander schlieβen, wird eine Lichtkette gebildet. Der groβe Wunsch der Herrin aller Seelen besteht daraus, dass sich diese Lichtkette so sehr verstärkt und verlängert, dass sie unzerbrechlich wie nichtrostender Stahl, und der Erfüllung von Marias letzter Aufgabe dienlich wird: Durch eine weltumspannende Lichtkette will die Herrin aller Seelen den Bösen und sein Gefolge fesseln lassen. Das Erlösungsmysterium wird dann in den Seelen vollendet sein, wenn die Heiligkeit sehr vieler Seelen in gemeinsamer Anstrengung, Weihe und Hingabe wirkt wie eine Lichtkette, welche die Finsternis fesselt und diese den Füβen der Himmelskönigin ausliefert, damit Sie als Herrin und Vertreterin der Seelen:

  • der Finsternis zeigen kann, dass diese nicht nur von Gott, sondern – Gottes Willen entsprechend – durch die Vermählung zwischen den Seelen und Gott endgültig besiegt worden ist. Betrachten wir dabei:

* Die Lichtkette wird gleichsam der Ring dieser Himmlischen Vermählung sein;

* Die Vermählung wird durch die Leiden und den Kreuzestod Christi geschlossen sein, und

* Die Vermählung wird durch die vollkommene Weihe an die Himmelskönigin und die sich daraus ergebenden Werke vollzogen sein.

  • Gott zeigen kann, dass sich die Seelen zum Stand der Heiligkeit haben neu gestalten lassen, indem sie Seinen Willen als den Ihrigen erkannt und angenommen haben. Die Erkennung und Annahme des Göttlichen Willens durch die Menschheit ist das letztendliche Zeichen der Besiegung der Finsternis und der Loslösung aus den Einflüssen des Bösen.

  • Den Seelen zeigen kann, dass Gott Seine Verheiβung vom Sieg des Lichtes gehalten hat. Eine Göttliche Verheiβung ist wesentlich ein Göttliches Erlass, der mit Sicherheit erfüllt wird, zu Gottes Zeit. Gottes Zeit kann durch die Seelen beeinflusst werden, da Gott nichts aufnötigt, sondern Sich die Erfüllung Seiner Gesetze in gemeinsamem Wirken mit den Seelen herbeisehnt.

Marias Lichtkette kann zu einem goldenen Schlüssel zum Aufschlieβen der unendlichen Schatzkammer der Göttlichen Gnaden werden. Dazu ist sie ja ins Leben gerufen. Zu dem Zweck möchte ich Sie von Herzen dazu ermutigen, Ihre Gebetstreffen niemals aufzugeben, und diese im Herzen dadurch vorzubereiten, dass Sie sich das Licht der Himmlischen Herrin ins Herz erflehen. Wo Christus die Sonne ist, stellt Maria die Strahlen dar, durch welche das Sonnenlicht alles berührt. IHRE Hand ist es, die Sie alle salben will, Ihnen die wahre Liebe, die wahre Hoffnung, die unerschütterliche Ermutigung und die Fülle der Wahrheit bereiten will. Folgen Sie Ihr, und werden Sie alle zu Spiegeln der Gottesmutter, denn Sie, die Sie von Gott zur Schatzkammer der Verheiβung gemacht worden ist, kann den Christus in Ihnen allen auferstehen lassen. Vergessen Sie nie: Ein Leben im Schatten des Kreuzes, ist ein Leben in der Fülle des Lichtes. Wenn sich diese Lichter verketten, erweitert sich der Schatten des Kreuzes. Unter jenem Schatten kann kein Werk Satans mehr gedeihen. Halten Sie sich diesen Gedanken vor Augen, jedes mal wenn Sie alle sich begegnen. Ihre Treffen erzeugen ein Licht, das kein Auge sieht, das jedoch von der Herrin aller Seelen in Ihre Riesenkette eingebaut wird.

Lieben Sie sich gegenseitig bedingungslos, denn die Liebe bestimmt die Stromstärke, welche die Gebetslichter nähren muss. Keine gröβere Freude können Sie Maria bereiten als jene, die junge Kirche Christi, zu welcher Sie als Mensch auf Erden einst gehörte, neu zu beleben, in der Gebetsgruppe. Die Lichtkette muss wachsen, sie muss immer länger werden und sie muss in jedem Glied und in deren Berührungspunkten stärker und stärker werden. So hat es die Ewige Liebe verfügt, und dazu sind Sie alle berufen.

Ich bin im Herzen mit Ihnen bei jedem Treffen, denn wo die Herrin Ihre Freude findet, dort will auch die Dienerin sein.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 413
Prüfungen auf dem Weg der geistlichen Berufung - Maria als Reiseführerin der Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank dafür, dass Sie Ihre Erfahrung vor Maria bringen und um Ihren Rat bitten, denn eine Situation wie diejenige, die Sie erlebt haben, kommt recht häufig vor. Obwohl Sie in einer Beziehung ganz besonderer Liebe leben, in welcher Sie sich ganz dem Himmel verschenken möchten, hat der Augenkontakt mit einer jungen Dame sie völlig aus der Bahn geworfen und sie in Gedanken tagelang beschäftigt. Wieso lässt Gott so etwas zu?

Gott hat so Seine Wege um uns anzuregen damit wir über uns selbst hinaus wachsen. Die seelische Vollkommenheit wird ja nur dadurch erreicht, dass die Seele ihre eigenen 'Knotenpunkte' erkennen lernt, und diese dann zu besiegen lernt. Deswegen die Prüfungen, die Auseinandersetzungen mit Situationen, die uns vor den Spiegel unserer Schwächen stellen. Übung macht eben den Meister, Soldat wird man erst an der Front, ein Rennen gewinnt man erst nach vielem Training und Vervollkommnung, usw... In solchen Situationen wird dann die Seele vor die Wahl gestellt: Entscheidet sie sich für die 'Dinge von oben' oder für die 'Dinge von hier unten'?

Irgendwie ist es in Gottes Augen heldenhaft wenn sich ein Mensch für die ewigen Dinge entscheidet, weil es seit der Erbsünde eben in der menschlichen Natur liegt, zunächst die weltlichen Dinge, die Befriedigung der physischen bzw. der stofflichen Bedürfnisse anzustreben und diese Letzteren als höchstes Gut zu bewerten. Je heftiger und je häufiger die Prüfungen, desto weiter kann die Seele über sich selbst hinaus wachsen. Genau aus diesem Grunde sollte keine Seele sich jemals etwas daraus machen, wenn sie viele Steine auf ihrem Weg vorfindet, ganz im Gegenteil. Wie ich es immer schon habe schreiben müssen: Jede Prüfung ist ein Zeichen von Gottes Liebe. Die Kunst besteht für die Seele nur darin, sich nicht von den Steinen auf dem Weg beherrschen zu lassen bzw. sich nicht von ihnen bedrücken oder gar entmutigen zu lassen.

Als 'Prüfung' gelten nicht nur die Erfahrungen, die einen gleich bedrängen oder bedrohen, sondern im Allgemeinen diejenigen, die einen 'neben sich stellen', denn konkret heiβt diese Empfindung eigentlich, dass die Seele in ihrem Mittelpunkt berührt wird, dass sie zu einer gewissen Anpassung, sei es innerlich sei es in ihrem Verhalten, aufgefordert wird. Um die Sache noch etwas weiter zu veranschaulichen, könnte ich darauf hinweisen, dass die Prüfungen auf der seelischen Ebene mit demjenigen vergleichbar sind, was auf der Ebene des geistigen, physischen und emotionalen Lebens als 'Stress' bezeichnet wird. Stress ist eben all dasjenige, was von einem Organismus eine Anpassung erfordert. Nun denn, Prüfungen tun genau dasselbe auf der seelischen Ebene. Sagte die Herrin aller Seelen nicht bereits, dass sich die Seele die Verdienste genau dort am meisten erwirbt, wo sie sich den rasch wechselnden Situationen anpassen muss, und sie diese Anpassungen in voller Tugendhaftigkeit vollbringt?

So ist es zu verstehen, wieso genau die Prüfungen Geschenke Gottes sind. Dann und wann befindet sich die Seele in einer Situation, in welcher sie sich selbst nicht mehr wieder erkennt bzw. in welcher sie mit einer Komponente ihres inneren Lebens konfrontiert wird, die ihr gar nicht bekannt war oder von welcher sie meinte, sie wäre diese seit langem los. Sie ist auf diese plötzliche Situation nicht vorbereitet, und reagiert deshalb aus den Tiefen ihres Selbst heraus, auf der Grundlage von demjenigen, was gerade in ihr vorgeht und auf dem Fundament an seelischer Entwicklung, das sie sich bisher erbaut hat. Übrigens wird sie in einer ähnlichen Situation, einen Tag, eine Woche oder gar ein Jahr später, nicht unbedingt mehr so reagieren wie sie es das erste Mal getan hat, eben weil sich die Seele ständig weiter entwickelt.

Solche Ereignisse, Situationen und Begegnungen sieht Gott in der Absicht vor, dass die Seele sich in der Tugendhaftigkeit übt und die eigenen Schwächen erkennen lernt.

In jenen aufgewühlten Tagen beteten Sie, dass wenn Gott will, dass Sie sich wiedersehen, Er dies einrichten soll. Es passierte tatsächlich, aber der Reiz schien weg zu sein. Welchen Sinn hat das alles?

Dies ist sehr bemerkenswert und aufschlussreich: Es ist passiert, folglich muss Gott es irgendwie gewollt haben. Somit bezweckt Er etwas damit. Halten wir uns jetzt vor Augen, dass Gott im Grunde genommen alles an diesem einen Zweck orientiert: dem Wachstum der Seele, ihrer Heiligung, deshalb dem Überwinden mancher Hindernisse auf dem Weg zur Vervollkommnung. Bei allem, was sich auf unserem Lebensweg ereignet, sollen wir, im Hinblick auf die Fruchtbarkeit unserer Reaktion, uns gleich die Frage stellen, was Reaktion A bzw. Reaktion B oder C usw. den Seelen einbringen wird, die auf irgendwelche Weise am Geschehen beteiligt sind. Bereits diese Strategie, die ich als 'Strategie des heilvollen Handelns' bezeichnen könnte, kann als Reiseführer auf dem Lebensweg gelten. Diese Strategie kann verhindern, dass Reizen nachgegangen wird, die wesentlich leer sind, die also weder dem Heil der eigenen Seele noch jenem anderer am Geschehen beteiligter Seelen zuträglich sind.

Sehen Sie den besonderen Sinn des vorliegenden Falles? Gott hat etwas Besonderes mit Ihnen vor, lässt aber etwas zu, das sozusagen dazwischen funkt, so dass Gottes Radiosignale vorübergehend unklar empfangen werden und fast automatisch in den Hintergrund verwiesen werden, eben weil dieses 'andere Geschehen' sich wie eine Wolke vor dem Göttlichen Licht zu schieben weiβ, so dass die Seele eher die Wolke als die Sonne sieht.

Wenn die Seele auf eine besondere Weise mit Gottes Werken zu tun bekommt, wird sie oft genau in dem Sinne geprüft werden, dass sie in einen Konflikt zwischen der nicht sinnlich wahrnehmbaren inneren Stimme und den Sinnesreizen hinein gerät. Diese Letzteren spielen dann sozusagen ein Machtspiel mit der Seele. Der Böse verstärkt die Empfindung einer solchen Situation oft vielfach, weil er weiβ, dass sich die Seele oft leicht zugunsten der weltlichen, stofflichen, physischen Reize entscheidet. Im Wesentlichen handelt es sich da also um einen Kampf zwischen seelischer Berufung und vergänglichen Bedürfnissen, zwischen Licht und Finsternis. Für die Seele sind solche Situationen eben auch wie ein Prüfungsgelände auf welchem sie ihre wahre innere Verfassung bewerten lernen kann. Diese Situationen sind gleichsam die Prüfungsarbeiten anhand derer die Seele ihre Schulreife in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens ausprobieren kann.

Sollten Sie selber noch Kontakt zu der Dame aufnehmen?

Dies käme einem Handeln aus eigener Initiative gleich, also nicht mehr einem 'Sich von Gottes Lenkung führen lassen'. Da liegt ein wichtiger Schlüssel zur Vervollkommnung: die Beherrschung der Neigung, Dinge aus eigener Initiative zu machen, ohne dass das Herz sich absolut sicher ist, dass es dem Willen und dem Plan Gottes entsprechen würde, es zu tun. Manchmal ist die Versuchung groβ, sich dadurch aus der Ungewissheit wegen der Bedeutung einer Situation befreien zu wollen, dass man selber den spontanen Entwicklungen vorgreifen möchte. Es ist für die Seele nützlich, sich die Frage zu stellen, ob sie da nicht in Wirklichkeit von einer Versuchung geführt wird, weil 'etwas tief in ihr' sich im Verborgenen nach etwas sehnt, was der Seele dennoch nichts Positives versprechen kann.

Die Seele kommt weder mit einem Reiseführer noch mit einer Gebrauchsanleitung auf die Welt, die ihr immer wieder die einzig mögliche Richtung zeigt. Sie verfugt jedoch über einen inneren Kompass, der sie für die Inspirationen des Heiligen Geistes empfindlich macht. Dieser innere Kompass ist in sehr vielen Seelen verstaubt, wegen der unzähligen Einflüsse der Welt. Der Weg um den inneren Kompass rechtzeitig und gründlich zu säubern, ist Ihnen inzwischen bekannt: er heiβt Weihe an Maria. Die Gottesmutter ist schon die Reiseführerin, die lebendige 'Gebrauchsanleitung' auf dem Lebensweg. Die Seele bekommt Sie nicht von Geburt an 'eingebaut', sondern muss sich um Sie bewerben, aus freiem Willen, aus freier Entscheidung. Das heiβt: Maria ist durchaus für jede Seele voll und ganz da, aber Sie drängt Sich nicht auf, die Seele muss sich Ihr schon hingeben, damit sie Ihre machtvolle Unterstützung auch tatsächlich innerlich spüren kann. Sie ist der Spiegel des Lichtes, in welchem die Seele sowohl sich selbst als auch die Situationen des Lebens erkennen lernen kann.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 414
Über die Täuschung des weltlichen Glücks

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich habe Ihre Anliegen vor Maria gebracht. Ich verstehe Sie übrigens sehr gut. Wir alle, die wir nur für die Dinge des Himmels leben wollen, sitzen in demselben Boot. Ja, diejenigen, die sich nicht um Gott kümmern, scheinen besser dran zu sein als wir es sind. Sie scheinen sich alles Denkbare leisten zu können, aber wissen Sie, der Schein trügt. Es kommt ja ganz darauf an, was sich die Seele von diesem Leben verspricht bzw. versprechen will. Diejenigen, die es in sachen weltlicher Dinge gut haben, haben ja ihren Lohn bereits erhalten, und Sie wissen: weltlicher Lohn geht genau zu dem Zeitpunkt aus, wo das irdische Leben endet.

Diese Seelen stehen dann mit leeren Händen, ja sozusagen 'nackt' vor ihrem Göttlichen Richter, denn im Vorzimmer zum Göttlichen Gericht wird jede Seele 'entkleidet' von weltlichen Dingen, und steht dann vor Gott mit einem einzigen Kleid da: jenem der Verdienste, die sie sich im irdischen Leben gesammelt hat. Wir könnten es uns somit so vorstellen, dass wir uns durch jede tugendhafte Handlung, jeden tugendhaften Gedanken, jedes tugendhafte Gefühl, jedes tugendhafte Verlangen, jede Entsagung von Befriedigung eines weltlichen Bedürfnisses und jeden erfolgreichen Akt des Widerstandes gegen eine Versuchung das Kleid weben, das wir vor dem Göttlichen Richter tragen werden. Die Seelen, die sich im irdischen Leben nur, oder hauptsächlich, den Dingen der Welt hingeben, stehen sozusagen unbekleidet vor ihrem Schöpfer. Sie gehen völlig verarmt in das ewige Leben hinein. Beneiden wir diese Seelen also auf keinen Fall, beten wir vielmehr damit sie rechtzeitig das wahre Licht finden und erkennen, dass die Befriedigung weltlicher Bedürfnisse ihnen kein ewiges Glück einbringen wird.

Liebe Schwester, starren Sie sich nur nicht blind auf die Lebensweise und das äuβeren Glück von Menschen in Ihrem Umfeld. Nur Gott weiβ, was diese Menschen möglicherweise in der Seele mit sich tragen. Gehen Sie mit Sicherheit davon aus, dass viele Menschen, die augenscheinlich ganz unbesorgt durch das Leben gehen, in Wahrheit mehr zu befürchten haben als Sie, die Sie nicht wissen, wo morgen das tägliche Brot herkommen soll. Wer richtig felsenfest auf Gottes Wirken vertraut, wird nicht im Stich gelassen, denn sagte nicht schon Jesus, dass wer sich um das Reich Gottes kümmert, alles andere dazu geschenkt bekommt? Nur: die Prüfungen gehören dazu, weil sie der Seele ihre Verdienste bringen müssen, und die Seele nur in den Prüfungen nachweisen kann, wie aufrichtig ihre Beziehung zu Gott wirklich ist. Nur die Kreuz tragende Seele kann beweisen, dass sie dazu bereit ist, den Berg Golgotha bis zum Gipfel zu besteigen, nicht nur weil sie eben nichts anders tun kann, sondern aus Liebe zu Gott und zu der ganzen Schöpfung. Nur in den Prüfungen kann die Seele in der Liebe, in der Hoffnung und im Glauben wachsen, und letzten Endes sind es vor allem diese Tugenden, die der Seele die Heiligung bringen.

Die Seele lässt sich leicht vom äuβerlichen Schein täuschen. Das rührt daher, dass der Mensch oft blind für jene Wahrnehmungen bleibt, die sich den Sinnen entziehen. In dem Maβe, wie sich die Seele spirituell entwickelt, wird sie auch für das nicht auf dem 'normalen' Wege Wahrnehmbare empfindlicher. Auf jener Ebene des seelischen Lebens erkennt die Seele die Leere des Stofflichen, dessen unendliche Winzigkeit im Vergleich zu den Dingen der Ewigkeit, und findet sie leichter die Kraft der Sicherheit, dass sie auch im Stofflichen ohne Weiteres die Unterstützung von Gottes Vorsehung erfahren wird. Gerade dadurch, dass die Seele in jener Gesinnung viel aufgeschlossener gegenüber den Wirkungen von Gottes Gnade wird, strömen ihr auch tatsächlich diese Gnaden in das Leben herein.

Liebe Schwester, Sie werden es schaffen, und all dasjenige, was Sie sich wünschen, werden Sie in dem Maβe bekommen, wie Gottes Weisheit es für Sie als nützlich betrachtet. Kommt etwas nicht, seien Sie sich dann dessen bewusst, dass Gott Ihnen nichts genommen, sondern Ihnen im Gegenteil ein viel gröβeres Geschenk für die Ewigkeit bereitet hat, wo alles tausendmal wertvoller, schöner und verzückender ist als hier im Tal der Tränen. Unsichtbare Hände werden Sie durch die Tage tragen. Was die Einsamkeit betrifft: Einst fragte mich eine Seele, ob ich 'auch manchmal einsam sei'. In Wahrheit sage ich Ihnen: Wahrhaftig einsam kann keine Seele sein, die sich voll und ganz Maria verschenkt hat, denn sie trägt die Gottesmutter in sich. Wenn sich die Seele einsam fühlt, ist dies eine Einladung des Himmels an die Seele, sich noch tiefer in Gott zu begraben. Einsamkeit ist oft im Grunde genommen ein 'Von weltlichen Kontakten Getrennt-Sein' bzw. die Empfindung einer solchen Trennung. In dem Maβe, wie die Seele wirklich glaubt und wirklich liebt, werden ihre Gefühle nicht mehr von weltlichen Kontakten bestimmt und orientiert, sondern von der Empfindung von Gottes Nähe in ihrem Leben.

Beten wir gemeinsam, Sie und ich, zu Maria um die Gnaden dieser neuen Empfindungen in Ihrem Leben. Sie werden ein Glück finden, das sich auf einer unendlich viel höheren Ebene bewegt als dasjenige was Sie jetzt noch zu vermissen meinen. Schauen Sie sich die Frühlingsblüten an: wo es sie heute noch nicht gibt, wird es sie morgen schon geben. Heute vermisst man sie, morgen verzücken sie einen. Diese Blüten selber liegen nur in Gottes Hand, und sie folgen blind Seinem Gesetz. Sie sind da wenn sie da sein sollen, vollbringen die Aufgabe, die Gott ihnen zugedacht hat, und berühren dann andere Lebewesen im Herzen. Dasselbe versucht Maria, die unverwelkbare Himmlische Blüte, in jeder Seele zu tun. Vertrauen Sie.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 415
Die Antwortbriefe als Worte Mariä an alle Seelen – die Herrin aller Seelen als Spiegel der vollendeten Liebe – die Selbsterkenntnis und der Nebel des Bösen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie trotz allem, was Sie erlebt und erfahren haben, noch zu Myriam halten, denn in Wirklichkeit vertrauen Seelen nicht mir, sondern der Himmelskönigin Selbst, oder eben nicht. Leider widersetzt sich die Welt manchmal sehr heftig demjenigen, was der Himmel der Menschheit aus lauter Liebe schenken will. Braucht es uns zu wundern, dass die Welt vor Elend ächzt und bebt, wenn die Seelen Gottes Liebe – die Essenz allen wahren Lebens – und Seine ewig unabänderliche Wahrheit nicht mehr annehmen.

Ihr Problem, erst dann fest an dasjenige glauben zu können, was Sie in Briefen lesen, wenn die Worte an Sie persönlich geschrieben sind, hat damit zu tun, dass etwas in Ihnen es nicht anzunehmen wagt, dass Maria zu Ihnen persönlich sprechen würde. Wissen Sie, genau dies ist das Wunderbare in den Antwortbriefen: Ein Brief wird von einer individuellen Seele vor die Himmlische Herrin und Mutter gebracht, und Sie lässt mich antworten zugunsten aller Seelen. Wäre dies nicht der Fall, so wären diese Briefe nicht der wunderbare Kanal der Verkündigung und Belehrung, der sie eben sind. Möge sich jede Seele doch ohne Weiteres vorstellen, dass in diesen Briefen die Himmelskönigin zu jedem und jeder spricht, der bzw. die guten Willens diese Worte in sich aufzunehmen bereit ist. Maria ist für alle gleichzeitig Herrin, Führerin und Mutter:

  • als Herrin will Sie in der Seele jegliche Komponente von Finsternis beherrschen und alles Tun und Lassen voll und ganz an Gottes Gesetzen, Werken und Plänen orientieren;

  • als Führerin will Sie die Seele zum wahren Licht navigieren und sie durch die Stürme der Prüfungen hindurch lenken; und

  • als Mutter will Sie die Seele (in der Tugendhaftigkeit und der Heiligung) erziehen und sie in allen Widerwärtigkeiten des Lebens betreuen.

Die Herrin aller Seelen ist als Krone der Schöpfung 'alles in allem'. Man sollte sich Sie vor allen Dingen nicht als eine gnadenlose Herrscherin auf einem Thron vorstellen, sondern als den Spiegel der absolut vollendeten Liebe, nur furchterregend für die Elemente der Finsternis, und immer bereit um jede Seele ausnahmslos im Meer der Gnade unterzutauchen. Die Herrin lässt mich die Briefe so schreiben, dass sie gleichzeitig am Verfasser des ursprünglichen Briefes UND an allen Seelen orientiert sind. Das ist eben das Wunder. Gerade aus diesem Grunde ist jeder veröffentlichte Brief wie eine Quelle der Vertröstung und Ermutigung für jede Seele, und wie ein Wegweiser auf jedem Lebensweg.

In Bezug auf Lektüre gilt für mich leider nach wie vor die Regel, dass ich nur dasjenige lesen darf, wozu mir die Herrin aller Seelen Erlaubnis gibt. Den Grund kennen Sie ja noch von früher: Sie will mich jeglicher Beeinflussung entziehen. Dasjenige, was mir Seelen dann und wann besorgen lassen möchten, darf noch so gut und richtig sein, die Himmelskönigin entscheidet darüber, ob es auch innerhalb meines Lebens und desjenigen passt, was Sie an mir vollziehen will. Auch aus jenem Grunde darf ich mich dieser Himmlischen Entscheidung nicht widersetzen. Wissen Sie, der Weg der Mystik ist ein Weg unaufhörlicher Ausbildung und Vertiefung. Aus diesem Grunde muss das Werkzeug sich manchen Regeln auf Lebenszeit unterziehen, damit es nicht eines Tages unwirksam für die Werke wird, welche der Himmel durch es vollziehen will.

Vertrauen Sie ganz fest: Unsere Welt mag noch so chaotisch sein, unser Umfeld voller Finsternis und Blindheit, der Geist Gottes hört nie auf, in die Herzen zu flüstern. Kehrt die Seele hin und wieder ein und versucht sie, sich dem Trubel der Welt und deren endlosen, entseelten, völlig leeren Einflüssen möglichst oft zu entziehen, so wird sie immer weniger von jenem Trubel und immer mehr von Gottes Geflüster beeinflusst und geprägt werden. Wir leiden alle unter den unzähligen Äuβerungen der Finsternis in unserem Umfeld. Mit dem Verstand können wir kaum etwas dagegen unternehmen, denn es ist äuβerst schwierig um eine Seele, die keine Selbsterkenntnis besitzt und vor sich selber blind ist, einsehen zu lassen, dass sie nicht auf dem richtigen Weg reist. Da helfen nur Beten und Hoffen, dass diese Seele selbst zur Erkenntnis von demjenigen kommt, was mit ihr los ist.

Wissen Sie, das macht der Böse so stark: Er entwickelt um die Seele herum einen Nebel, den er durch jede Versuchung, welcher die Seele nachgibt, immer dicker werden lassen kann. Dadurch läuft die Seele, die nicht genügend wachsam ist und den Einflüsterungen des Bösen Folge leistet, bald in einem so dicken Nebel herum, dass sie die Sonne (Gottes Licht) nicht mehr sieht und die Wärme dieser Sonne (jede Äuβerung wahrer Liebe) nicht mehr spürt. Dieser Nebel löst sich nur in dem Maβe auf, wie sich die Seele von innen heraus nach dem Licht und der wahren Liebe sehnt. Dann entwickelt sie sozusagen eine innerliche Sonne, die von der allumfassenden Sonne aus Gottes Herzen genährt wird und dann den Nebel zu verdünnen beginnt, so dass die Seele allmählich sich selber so erkennt, wie sie wirklich ist, weil sie alles nach und nach im wahren Licht sieht.

Kein gröβeres Geschenk kann man seinem Mitmenschen und sich selbst bereiten als jenes, dass man täglich um das Licht der Selbsterkenntnis betet, sowohl für sich selbst als auch für alle seine Mitmenschen. Mangel an Selbsterkenntnis hat bereits viel Elend und unzählige Lügen in die Welt geschafft, weil die Seele, der es an Selbsterkenntnis mangelt, sich selbst, ihr Handeln und ihre Beziehungen zu ihren Mitmenschen nicht mehr so sieht, wie diese wirklich sind. Diese Seele ist nicht mehr dazu imstande, die Dinge in der richtigen Perspektive zu betrachten, und verbreitet dann leicht unverfroren Lügen. So schlagen leicht falsche Ansichten über den Mitmenschen Wurzeln, so dass manchmal viele Seelen diesen Mitmenschen künftighin ganz anders (gewöhnlich negativer) betrachten. Der Böse bedient sich dieser Waffe auβerordentlich gerne.

Liebe Schwester, ich wünsche Ihnen sehr viel Mut. Atmen Sie mit jedem Atemzug den Frieden Christi ein, und stoβen Sie beim Ausatmen ruhig jeglichen beunruhigenden Gedanken hinaus. In Wirklichkeit werden Sie dabei Gottes Liebe in sich aufnehmen. Vergleichen Sie sich ruhig mit einer Blume, die das Sonnenlicht trinkt und sich in der Abenddämmerung vor der sich nähernden Finsternis schlieβt. Möge mein Gebet für Sie wie ein Strählchen der Frühlingssonne sein, die so ruhig und friedlich machen kann.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 416
Ein Muster von tief gelebter vollkommener Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief, den ich Ende April erhalten haben muss, denn ich merke jetzt sofort, dass ich ihn gelesen hatte, aber irgendwie fand ich ihn nachher nicht mehr zurück. Er muss im Wirbel der Umstrukturierung im Apostolat verloren gegangen sein... Nun, unsere Herrin muss gewollt haben, dass er mir auf den Wellen von Gottes Vorsehung wieder zuflieβt, weil Sie dazu etwas sagen möchte. Da freue ich mich.

Es ist wahrhaftig wunderbar, wie eine Arbeit einen ganz besonderen Sinn bekommt wenn man vor dem Hintergrund bestimmter Vorstellungen an sie herantritt. Sie können sich kaum vorstellen, wie Sich die Himmlische Herrin über die Perspektive freut, aus welcher Sie die Gartenarbeit betrachten. Gartenarbeit kann zur Grundlage einer wunderbaren Weihe werden, wenn die Seele diese Arbeit so betrachtet, als wäre diese:

  • eine Veredlung der Pflanzen (Tugenden) in Seelengärten;

  • ein Entfernen des Unkrautes von Untugenden aus Seelen;

  • eine Reinigung des Geländes in Vorbereitung auf den Besuch der Himmelskönigin.

Dabei werden sämtliche Handlungen ständig Maria geweiht ("Ich tue dies nur für Dich, Maria"). Haben Sie bemerkt, wie die Bürden der Arbeit dabei leichter werden, wie viel schneller die Zeit vergeht, und welch besonderer Stoβ in den Rücken einem dabei versetzt wird? Wunderbar, es ist dabei tatsächlich als vollbrächte man alles in spürbarer Gegenwart der Himmelskönigin, als befände Sie Sich bereits irgendwo auf dem Gelände und könne Sie jeden Augenblick die Arbeit 'inspizieren' und dabei den Arbeitsboden und den Boden des Herzens vom Gartenarbeiter mit Ihrer Himmlischen Berührung heiligen. Genau solche Einstellung, lieber Bruder, hat die Himmelskönigin in den Inspirationen zum wunderbaren Weihemanifest Marias Tempel zum Ausdruck bringen lassen.

Das Entzückende Ihrer Darlegung drückt sich in Ihrer Aussage aus, die einzige Motivation für diese Gartenarbeit sei für Sie jene, "Maria zu Füβen liegen zu dürfen und Ihr die Füβe küssen zu dürfen in aller Ewigkeit, und nicht jene, einen weltlichen Lohn zu erwarten". Über diese Ansicht ist die Herrin aller Seelen geradezu verzückt, weil sie den absoluten Mittelpunkt jeder vollkommenen Weihe an Maria ausdrückt. Die Weihe an Maria wird dann vollkommen, wenn der Geweihte nichts mehr von der Welt erwartet (weil er sich vollkommen der Relativität und Vergänglichkeit von allem Weltlichem bewusst ist), sondern ausschlieβlich für Maria lebt, in allen seinen Handlungen, in allem Denken, Fühlen und Verlangen. Gott Selber hat ja in diesen Letzten Zeiten äuβerst wichtige Funktionen für die Gottesmutter vorgesehen, und sich Ihr restlos hinzugeben, ist für die Seele ein herausragender Weg, der die Seele durch ein goldenes Tor in die Krönung ihrer Erlösung und die Vollendung ihrer Heiligung hinein führen kann. Das Ausmaβ, in welchem dies tatsächlich erfolgt, wird von dem Maβe bestimmt, wie die Seele ihren freien Willen der Himmelskönigin zu Füβen legt damit Sie über ihn verfügt. Da haben wir also diesen Verzicht auf weltlichen Lohn und die Orientierung an den Himmlischen Dingen.

Maria ist Diejenige, durch Die laut Göttlichem Plan die Vollendung vieler Göttlicher Werke sich vollziehen soll. Die Seele, die sich Ihr vollkommen hingibt, wird dadurch gleichsam in den Mittelpunkt der Vollziehung jener Werke aufgenommen. Im Klartext:

Die Seele weiht sich vollkommen an Maria, d.h. sie verspricht Maria, dass alle ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen, alltäglichen Erlebnisse, Schmerzen, Empfindungen, Bürden, Ermüdungen, Krankheiten, Verunsicherungen, Ängste, Freuden, Erinnerungen, usw. usw. durch Maria aktiv in Gottes Heilsplan eingebaut werden. Indem die Seele alles freiwillig Maria in die Hände gibt, erhält es seinen vollen Wert in Vereinigung mit den Leiden und Prüfungen Christi. Das ganze Erlösungsmysterium basiert schlieβlich auf den protestlos und liebevoll angenommenen und bewusst und freiwillig geweihten Prüfungen und Leiden von Seelen, wobei diese geweihten Prüfungen und Leiden sozusagen den erlösenden Leiden und Prüfungen des Gott-Menschen hinzugefügt werden. Wenn dies durch Marias Hände erfolgt, werden diese Prüfungen und Opfer der geweihten Seelen zusätzlich mit der absolut vollendeten Liebe der Himmelskönigin bekleidet, wodurch sie veredelt werden.

Jede Seele ist ausschlieβlich auf der Welt um die eigene Heiligung anzustreben, und um ihren persönlichen Beitrag zur Vollendung von Gottes Werken auf Erden zu liefern. Der zweite Teil dieser Lebensaufgabe setzt somit voraus, dass die Seele jede Einzelheit ihres Wirkens als Mensch sinnvoll machen muss. Nicht sinnvoll ist jede Handlung, jedes Leiden usw., die von der Seele nicht geweiht, nicht protestlos angenommen und nicht in liebe vollbracht oder getragen werden. Sinnvoll wird alles durch protestlose Annahme, liebevolles Vollbringen und freiwillige Weihe, vorzugsweise an Maria, weil Sie den Seelen von Gott als Mittlerin geschenkt worden ist. Sie wird den Seelen in dieser Zeit auβerdem als Herrin, Lehrerin und Führerin zur Heiligkeit geschenkt. Zu diesem Zweck hat Sie die Fülle der Weisheit und eine uneingeschränkte umgestaltende Macht erhalten: Sie lehrt Seelen, Sie führt sie, und Sie kann sie von innen heraus vollkommen umgestalten (sozusagen 'neu schaffen'). Das Fazit: Wenn die Seele jede Einzelheit ihres Lebens Maria zu Füβen legt, wird ihr ganzes Leben auf die sinnvollste Weise in Gottes Werke aufgenommen, und liefert die Seele somit den für sie persönlich höchst möglichen Beitrag zur Vollendung von Gottes Werken.

Die Herrin kennt die Seele durch und durch. Das heiβt, dass Sie aus der Seele das Allerbeste herausholen kann, was diese nur aufzubringen imstande ist. Jede Schwäche in der Seele wird Sie auszubessern versuchen, jede Stärke zu reinigen und zu stärken versuchen. Weihe an Maria, falls diese ganz richtig und voll gelebt wird, wandelt einfach alles in der Seele in pures Gold um. Kleine Nebenbemerkung: Gold gilt als Farbe der Heiligkeit. Vollkommene Weihe an Maria kann die Seele in eine heilige Seele umwandeln.

Wenn Sie nun schreiben, Sie können nur unter diesem Leitsatz (der Weihe aller Lasten – der Arbeit und überhaupt – an Maria) Ihre ganze Lebenssituation in Liebe tragen und ertragen, so drücken Sie genau dasjenige aus, was die Seele spürbar von der Weihe an Maria hat. Im Verborgenen hat die Seele unbeschreiblich viel davon, denn die gewissenhaft gelebte Weihe an Maria erhebt die Seele in allen ihren Bereichen. Spürbar wird die Weihe vor allem darin, dass, den richtigen festen Glauben vorausgesetzt, die Seele ihr Umfeld, ihr Leben und sich selbst völlig anders zu betrachten lernt und daraus einen rasch anwachsenden inneren Frieden schöpfen kann.

Solange die Seele alles im Leben auf die weltliche Art betrachtet, sich nur Weltliches vom Leben verspricht und für die Einflüsse aus der Welt empfindlich ist, wird sie kaum den wahren Frieden finden. Eine gelungene, tief gelebte Weihe an Maria führt in der Seele eine Wiedergeburt herbei. Viele Spannungen werden losgelassen, Vertrauen und Glauben nehmen zu, und die Seele bekommt vieles besser in den Griff, gerade weil alles jetzt einen tiefen Sinn bekommt. Die erste Voraussetzung um dieses Wunder erleben zu können, ist die Fähigkeit der Seele um die Schranke zu überwinden, die Sichtbares von Nicht-Sichtbarem trennt. Es ist nicht selbstverständlich, sich einem Wesen hinzugeben, das man (gewöhnlich) weder sehen noch hören kann, und dazu noch zu glauben (ja, intuitiv zu wissen) dass dieses Wesen tatsächlich das ganze Leben ändern kann und wird.

Zweite Voraussetzung ist die Fähigkeit, auf sich selbst, die eigenen Bedürfnisse und den eigenen Willen zu verzichten. Jedes Menschenleben IST letzten Endes ein Leben im Dienst an Gottes Werke und Pläne. Zunächst muss die Seele dies glauben können und wollen, zweitens muss sie diesen Glauben in die Praxis des Alltags umsetzen. Für den modernen Menschen, in einem Umfeld, das laut schreit dass der Mensch und sein Wissen alles beherrschen und Gott ein Irrlicht sei, ein Gespenst aus längst vergangenen Zeiten, ist es etwas auβerordentlich Groβes, die Weihe an Maria so intensiv im Alltag leben zu können, wie Sie es gerade tun. Sie machen die Himmelskönigin sehr glücklich.

Lieber Bruder, die vollkommene, im Alltag sehr tief gelebte Weihe an Maria ist wie ein verborgener Schatz, der buchstäblich das ganze Leben verändern kann. Diese Schatztruhe ist grundsätzlich für jede Seele zugänglich. Solange die Seele sich überwiegend an weltlichen Wünschen, an weltlichem Denken und Leben orientiert, wird sich diese Schatztruhe unter einer Erdschicht verbergen. Die Erdschollen sind dabei symbolisch für alles Weltliche. Die freiwillige Umschaltung einer Seele hin zur Vergeistigung, d.h. also zum Verzicht auf weltliche Gewohnheiten und Einflüsse, lässt sich mit dem Wegschaufeln dieser Erdschollen vergleichen, so dass die Schatztruhe in immer greifbarer Nähe kommt. Sobald sich die Seele in weitgehendem Maβe von diesen Erdschollen befreit hat, wird sie für die wahre Weihe an Maria empfänglich.

Die wahre Weihe an Maria, d.h. jene, die nicht mit dem Aussprechen eines Weihegebetes endet, sondern ein solches Gebet erst als Anfang hat und dann in der Praxis des Alltags immer breiter und tiefer ausgebaut wird, kann nur von der Seele durchgehalten und richtig gewürdigt werden, die sich nicht viel mehr aus dem weltlichen Leben macht. Schauen wir nur auf Jesus: Er hielt keine groβen Stücke auf die weltlichen Dinge des Lebens. Maria Selbst lebte wie eine Abtei: Kontakte mit den Seelen wurden vollkommen nach einem überweltlichen Muster gestaltet damit sie vollkommen Gottes Werken dienen können, alles andere wurde als unfruchtbar betrachtet und deshalb von Ihr so umgebogen, dass es sowieso von einem Hauch seelischen Denkens durchdrungen wurde. Das Ergebnis: Die Fruchtbarkeit des irdischen Lebens Jesu und Mariä für Gottes Heilsplan und Gottes Werke war absolut vollendet. Behalten wir uns dies vor Augen, im Bewusstsein, dass der Wert des irdischen Lebens in Gottes Augen von dieser Fruchtbarkeit für Seinen Heilsplan und Seine Werke abhängt.

Lieber Bruder, bedenken Sie während der Gartenarbeit ständig: Unsere Seele ist ein Garten. Das Paradies, das Gottes Reich auf Erden sein wird, soll sich letzten Endes aus vielen Seelengärten zusammensetzen. Die Entfaltung der Schönheit und Fruchtbarkeit eines jeden Seelengartens bestimmt den Zeitpunkt, in welchem dieses Paradies vollendet sein wird. Nun denn, bieten Sie die ganze Arbeit der Herrin dar als 'Arbeit in den Seelengärten'. Entfernen Sie aus dem Boden Steine, betrachten Sie dies ruhig als die Anhänglichkeiten gegenüber der Vergangenheit, die Seelen so oft im Bann halten. Jäten Sie Unkraut, betrachten Sie dies ruhig als das Entfernen von Untugenden und Werken des Bösen aus Seelen, usw. Seien Sie davon überzeugt, dass die Herrin mit dieser Weihe tatsächlich das Ihrige in Seelen tut, weil Sie diese Weihe nicht als inhaltslose Worte sprechen, sondern als liebevolle Geschenke, die aus einer Sehnsucht nach dem Fördern von Gottes Werken entspringen: aus einer Lebenseinstellung heraus, denn echte Weihe an Maria ist eine Lebenseinstellung.

Weihe an Maria, wenn sie tief gelebt wird, erfüllt die Seele bis in ihre entlegensten Ecken und in ihre tiefsten Kammern. Diese Lebenseinstellung ermöglicht es der Seele, in einem wahren Hinüberflieβen von Gedanken, Gefühlen und seelischen Verfassungen mit der Himmelskönigin zu leben. In der richtigen Weihe an Maria fühlt die Seele sozusagen das Herz der Herrin in sich schlagen, und kann sie Ihre Nähe so untrüglich spüren, dass sie sich niemals mehr wirklich einsam fühlt. Die Seele, wenn sie allein ist, denkt dann nicht mehr, sie redet in allen Gedanken mit Maria. Wird die Seele auβerdem von dem einzigen Verlangen getrieben – wie Sie es selber schreiben – Maria "zu Füβen liegen und Ihr die Füβe küssen zu dürfen in aller Ewigkeit", so verherrlicht sie in allem ständig Gott in Seinem Meisterwerk, der absoluten Krönung Seiner Werke, Seiner Königstochter.

Nur die Seele, die sich jemals wirklich nach Marias Gegenwart gesehnt hat, kann diese Verzückung verstehen und erkennen, dass in diesem Geschenk der vollkommenen Weihe an die Herrin aller Seelen Gott die Fülle Seiner Liebe und Seiner Herrlichkeiten verborgen hat, damit diejenigen sie finden, die begriffen haben, dass der Genuss der reifen Frucht nicht darin liegt, sie zu betrachten, sondern darin, sie in sich aufzunehmen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 417
Hat ein Embryo bei Schwangerschaftsabbruch Schmerzen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ein recht herzliches Dankeschön für Ihre ganz besondere Frage. Hat ein Embryo bei Schwangerschaftsabbruch Schmerzen? Die Gottesmutter möchte die Seelen in Bezug auf dieses Thema auf das Nachfolgende hinweisen:

Aufgrund biologischer und medizinischer Kenntnisse wird leicht angenommen, dass in einem Organismus, in welchem das Nervensystem nicht voll ausgewachsen ist, keine Schmerzen vorkommen bzw. vorkommen können. Es muss allerdings betont darauf hingewiesen werden, dass es eben darauf ankommt, aus welcher Anschauungsweise hinsichtlich der Wirklichkeit man an diese Frage herangeht. Betrachtet man das Leben als einen rein biologischen Vorgang und als eine Wechselwirkung zwischen biologischen Strukturen und Teilsystemen, so wird man Entscheidungen treffen, die im Rahmen einer rein stofflichen Betrachtung des Lebens Sinn machen. Aber... Vergessen wir niemals, dass das Leben weit mehr ist als eine Verkettung von biologischen Strukturen, Geweben, Zellen und Stoffwechselprozessen.

Alles Leben ist wesentlich eine Frage der Beseelung: Alles Stoffliche lebt erst und nur dann, wenn es mit Leben beseelt ist, und diese Kraft, die wir als Beseelung bezeichnen, ist kein Teil der stofflichen Natur und steht über allem Stofflichen. Sie ist nicht messbar, nicht mit den Sinnen wahrnehmbar, lässt sich nicht wissenschaftlich analysieren. Weder ihre Natur noch ihre Quelle noch ihr Lauf lassen sich nachweisen. Die Beseelung ist eben eine Kraft, welche Gott Sich vorbehalten hat und deren Natur völlig zu ergründen wir Menschenseelen nicht würdig sind. Wer dies nicht annimmt, setzt sich automatisch Irrdenken aus, denn weder durch den analytischen Verstand noch durch die sinnliche Wahrnehmung lässt sich dieser Groβteil der Wirklichkeit erklären, zu dem alles Göttliche gehört. Ich erinnere daran, dass die Himmelskönigin schon mehrmals betont hat, dass die Wirklichkeit so wie wir Menschen diese aus unserer sinnlichen Wahrnehmung heraus kennen, noch nicht einmal zehn Prozent der ganzen Wirklichkeit umfasst. Einiges kann sich der analytische und rationelle Geist noch dazu denken, so dass das Wahrgenommene noch unter sich kombiniert werden kann und sich aufgrund dieses Vorganges noch neue Erkenntnisse erschlieβen lassen können. Trotzdem bleibt der sinnlich wahrnehmbare Teil der ganzen Wirklichkeit sehr beschränkt. Dies hindert die Wissenschaft dennoch nicht daran, aus den Wahrnehmungen Schlüsse zu ziehen, von denen sie meint, sie wären hieb- und stichfest.

Auf all dies wollte die Gottesmutter die Aufmerksamkeit lenken, damit das Nachfolgende vor dem genau richtigen Hintergrund verstanden werden kann:
Tatsächlich, der Embryo leidet bei Schwangerschaftsabbruch, und in diesem Zusammenhang lässt die Gottesmutter auf drei Punkte hinweisen:

   1. Die Seele, die in dem Embryo hinterlegt worden ist, empfindet bei der Abtreibung die Leiden von Gott Selbst wegen der Tatsache, dass das menschliche Wesen, das gemäβ den Göttlichen Wachstumsgesetzen und genau nach dieser vollendeten Göttlichen Intelligenz gelenkt, aus diesem Embryo hervorkommen sollte, das von Gott vorgesehene Leben nicht antreten darf.

Wenn man den Plan, den Gott mit der Menschheit hat, als einen Lebensbaum betrachtet, so soll man sich die Abtreibung eines menschlichen Embryos als die Verhinderung des Ausblühens eines Zweiges an Gottes Lebensbaum vorstellen. Dieser Zweig wird durch menschliches Eingreifen daran gehindert, eine Verfügung Gottes zu vollbringen. Er bringt keine Frucht mehr für Gottes Heilsplan ein. Der Lebensbaum blüht weniger üppig, bringt weniger Früchte ein, und alles Elend auf der Welt wird länger instand gehalten. Vergessen wir nämlich nie, dass jedes Element von Gottes Heilsplan einzig und allein zum Zweck und Ziel hat, die Gründung von Gottes Reich auf Erden voranzubringen, und dass jedes mal wenn Gott, die Ewige Weisheit, daran gehindert wird, ein Element Seines Plans mit der Menschheit zu Ende zu führen, die Vollendung dieses Plans hinausgezögert wird. Nun denn, jede Seele wird in die Welt geschickt in der Absicht, ihren Beitrag zum Voranbringen dieser Vollendung zu liefern. Bedenken wir also die Konsequenzen für Gottes Werke auf Erden, wenn jährlich weltweit Dutzende Millionen von Abtreibungen ausgeführt werden.

Wenn ein menschlicher Embryo abgetrieben wird, empfindet die mit dem Embryo verbundene Seele die seelischen Schmerzen des 'Vom-Lebensbaum-Losgeschnitten-Werden'. Die Menschenseelen täten gut daran, den Einfluss dieses Vorganges auf die Gesamtheit von Gottes Plänen und auf den Zustand und die Lebensbedingungen der Menschheit nicht zu unterschätzen, denn dies alles ist wesentlich gröβer als man denkt.

   2. In der Mystik ist das Phänomen wohlbekannt, wobei ein Organismus physische Leiden empfindet, die im physischen Organismus selbst keinen einzigen Existenzgrund zu haben scheinen. Dieses Phänomen kann sich bei Seelen ereignen, die dazu berufen sind, die physischen Leiden anderer Seelen tragen zu helfen bzw. diese nachzuempfinden, damit diese durch Weihe und bzw. oder Abbüβung auf fruchtbare Weise in Gottes Heilsplan eingebaut werden können. Im Körper dieser Seele mit mystischer Berufung ist zum Zeitpunkt dieser Leiden nichts los, was die Leiden erklären bzw. berechtigen könnte. Ihr ist es dennoch, als spüre sie die Leiden – die also auβerhalb ihres eigenen Körpers ihren Ursprung finden – haargenau, allerdings auf der 'nicht-stofflichen Ebene ihres Wesens'. Zu den Erscheinungen kann alles Mögliche gehören, unter anderem starke Fieberempfindungen, während der Körpertemperatur völlig normal ist. Schmerzen können schlagartig kommen und gehen, als würde eine unsichtbare Hand sie ein- und abschalten.

Nach demselben Prinzip kann ein Embryo, in dem 'logischerweise' keine physischen Schmerzempfindungen auftreten könnten, tatsächlich auf dem nicht-stofflichen Niveau des Wesens, d.h. in der mit ihm verbundenen Seele, während des Vollzuges der Abtreibung leiden. Die Seele bekommt die Schmerzen dieses Eingriffs ab, kann diese allerdings selbstverständlich nicht spürbar zum Ausdruck bringen.

   3. Der menschliche Embryo wird gleich bei der Empfängnis in das ganze Netz der Schöpfung eingebaut. Konkret heiβt dies, dass er in der Seele dazu imstande ist, alles zu spüren, was auf ihn zukommt. Bedenken wir darüber hinaus, dass der Embryo in einer sehr engen emotionalen Verbindung zur Mutter steht, und alles abbekommt, was in der Mutter vorgeht. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Bestrebung der Mutter wird vom Embryo gespürt. Dies heiβt unter anderem, dass auch die – emotionalen, geistigen und seelischen – Schmerzen der Mutter in den Embryo hinüber flieβen.

Aus allen diesen Gründen erlebt der Embryo während der Abtreibung eine Panik. Er widersetzt sich der Absicht und der Tat, weil er aufgrund seiner Fähigkeit zur reinen, noch nicht von der Welt beeinflussten Empfindung die Konsequenzen der Abtreibung ahnt.

Liebe Schwester, die Himmelskönigin bittet die Seelen inständigst darum, umdenken zu lernen und sich für eine Weise des Betrachtens aufzuschlieβen, die sich nicht von den sehr unfesten Denkprinzipien der Wissenschaft führen lässt, die heute ihren Reiz haben und sich morgen als überholt erweisen. Die Seelen sollen sich vor Augen halten, dass Gott ihnen niemals die absolute Fülle des Wissens gewähren wird, weil die Menschenseele dessen wegen der Erbsünde und der gesamten Sündenbürde nicht würdig ist. Die Wissenselemente, welche die Himmelskönigin hier vermittelt, sind Geschenke Gottes, die nicht rationell ergründet werden können, sondern im reinen Glauben angenommen werden sollen, weil sie auf der Wahrheit basieren. Keine wissenschaftliche Methode und kein Forschungsinstrument werden dieses Wissen jemals nachweisbar feststellen können, aber für die Seele, die fest an Gottes Allmacht glaubt und sich den Plänen Gottes zugunsten der Seelen aufschlieβt, bilden sie Schlüssel zur Eröffnung der Tür zum wahren Glück, denn die Seele, die sich nach diesem auf dem mystischen Weg vergönnten Wissen verhält, wird in den Stand versetzt, Entscheidungen zu treffen die sich genau mit den Plänen Gottes decken.

Selig die Seelen, die in Demut anzunehmen bereit sind, dass Abtreibung gegen das Göttliche Gesetz verstöβt, egal ob die menschlichen Gesetze Abtreibung für zulässig erklären oder nicht. Ich verweise diesbezüglich gerne noch auf die Briefe 190, 215 und 306. Es ist tragisch, dass so viele Seelen sich von dem Irrgedanken in den Schlaf wiegen lassen, eine gesetzliche Billigung eines gotteswidrigen Verhaltens spräche die Seele frei. Eine weltliche Billigung eines gotteswidrigen Verhaltens kann ja schon den Menschen als Bewohner eines Staates in diesem vergänglichen Leben freisprechen, aber nicht die Seele vor dem Gesetz Gottes, das ewig dauernd wirkt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 418
Über die Schüchternheit – die Medien als Ketten für die Seele – Dem wahren Gläubigen wird leicht Fanatismus vorgeworfen – Angst als Waffe Satans – das Feuer der Liebe im Nächsten entzünden helfen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Sehr zu meiner Freude ist die Stunde gekommen, in der ich Ihnen einiges beantworten darf, das Sie in letzter Zeit vor die Herrin aller Seelen gebracht haben.

Die Schüchternheit Ihres Sohnes hat einen Grund, den von vielen wahrscheinlich nicht geahnt wird, und der sogar bei ziemlich vielen Seelen einer Schüchternheit zugrunde liegt. Er empfindet die Welt als bedrängend. Wenn die Seele genügend empfindlich ist um in der Welt um sich herum die Lieblosigkeit zu spüren, und sie die Empfänglichkeit für die innere Führung noch nicht ganz verleugnet oder 'abgestellt' hat (oft erfolgt das alles unbewusst), wird sie sich hin und wieder in sich zurückziehen und vielen Kontakten mit der Auβenwelt aus dem Weg gehen. Sie versucht sich dadurch vor demjenigen zu schützen, was sie als feindlich für die seelische Entfaltung und für die reine Berührung mit Gottes Gegenwart empfindet. Das Merkwürdige dabei ist, dass manche Seele dieses Verhaltensmuster genau aus diesem Grunde hegt, während sie nicht einmal ausgesprochen spirituell lebt und denkt. Wir könnten es so betrachten, als würde Gottes Geist durch diesen unbewussten Mechanismus die Seele vor weiteren Schäden zu beschützen versuchen. Diese Schüchternheit ist durchaus nicht als eine Schwäche zu betrachten, nur kann sie allerdings dafür sorgen, dass die Seele innerhalb des weltlichen Alltags weniger zweckmäβig funktioniert. Das Heilmittel liegt darin, dass man diese Seele mit Verständnis und Liebe umhegt, und ihr auf eine gesunde Art und Weise Selbstvertrauen inspiriert.

Selbstvertrauen kann man sich nicht einreden, man kann es nur in sich zur Entfaltung kommen lassen. Der beste Weg ist jener des wahren Glaubens: Eine Seele, die wirklich glaubt, dass Jesus bzw. Maria in ihr zugegen und wirksam ist, entwickelt gleichsam zwangsläufig ein gröβeres Selbstvertrauen. Die Schüchternheit basiert zwar auch auf der Erkenntnis eigener Schwächen und Unzulänglichkeiten, aber der feste Glaube kann dafür sorgen, dass diese sich in der Seele nicht mehr in Verunsicherung über sich selber auswirken. Man kann einer Seele in jener Verfassung am Besten dadurch helfen, dass man sie darauf hinweist, dass sie ihre Stärken hat, und dass die Reaktionen der Welt im Grunde genommen sehr unwichtig sind solange die Seele von aufrichtig guten Absichten beseelt wird und sie ihr 'Wesen als Seele' nicht verleugnet, d.h.: solange sie sich, so wie sie eben ist, in den Dienst Gottes stellt. Die vollkommen an Maria geweihte Seele lernt normalerweise Schritt für Schritt, sich diese Einstellung zu eigen zu machen.

Die Tatsache, dass Sie immer weniger Interesse an den Medien haben, hat tatsächlich mit Vergeistigung zu tun. Die Medien sind ja faustdicke Ketten, welche die Seele im Kerker des weltlichen Denkens, Fühlens und der weltlichen Interessen fesseln. Gerade deswegen bringen die Medien soviel Unruhe, Unfrieden, Angst und Verunsicherung in die Herzen. Das Interesse an den Medien verstärkt in der Seele die Anhänglichkeit gegenüber den weltlichen Dingen, Entwicklungen und der ganzen Atmosphäre überhaupt des Lebens in der Welt. Die Herrin betont seit mehreren Jahren, wie wichtig und erforderlich es ist, die Medien möglichst wenig zu beachten sobald man sich Ihr in vollkommener Weihe hingegeben hat. Wichtig ist für die Seele nicht, alles von den weltlichen Ereignissen und Entwicklungen zu wissen, sondern nur die Aufgaben zu erfüllen, zu denen Gottes Vorsehung die Seele durch die Führung der Herrin führt.

Wie zu reagieren, wenn der Mitmensch Sie als fanatisch abstempelt und meint, Sie sollten einen guten Psychologen besuchen?

Fanatismus ist ein Kind der Erstarrung. Unentwegtes Anwenden der wahren christlichen Moral ist alles andere als Fanatismus, es ist wahre Freiheit der Seele. Die Tatsache, dass die wahre Nachfolge Jesu und Mariä die spontane Neigung in sich birgt, jeder Untugend, jeder Sünde und jeder Anhänglichkeit gegenüber den Gewohnheiten und Einflüssen der Welt den Rücken zuzukehren, ist kein Fanatismus sondern vollkommene christliche Logik. Wieso sollte sich die Seele wissentlich verdammen oder sogar lediglich Gewohnheiten hegen, die eine sehr mangelhafte Liebe zu Gott zum Ausdruck bringen? Jede Untugend, jede Anhänglichkeit gegenüber der Welt weist auf einen Mangel an Liebe zu Gottes Werken und zu Seiner einzigen Wahrheit hin. Dies alles ist eben der wahre Sinn der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, die uns die Herrin aller Seelen in der einzigen Absicht lehrt, möglichst viele Seelen den goldenen Weg ins Paradies zu zeigen. Die Moral der modernen Welt ist das liberalistische Denken, die Freisinnigkeit, in enger Verknüpfung mit dem 'Humanismus' und dem Materialismus. Das alles sind getarnte Ungeheuer, Schlangen die versuchen, zu singen wie die Nachtigall. Wer deren Gesang folgt, wird mit Sicherheit gebissen und durch das schleichende Gift der Finsternis in den Todeskampf getrieben. Wenn das Befolgen der christlichen Moral als Irrsinn verspottet werden soll, mit welcher Bezeichnung wäre dann eine Lebenseinstellung zu versehen, durch welche man die eigene Seele der Sinnlosigkeit und dem Verderben ausliefert? Das moderne Denken wird von einer Blindheit angetrieben, die sich die Seele dadurch zuzieht, dass sie zu lange auf das Scheingold der Welt gestarrt hat.

Bezugnehmend auf die Medien bemerken Sie, dass die Meldungen über allerhand Katastrophen Ängste und Sorgen in den Herzen und Familien bewirken, und Sie der Ansicht sind, dass der Herr immer für uns sorgen wird und wir keine Angst zu haben brauchen. Da haben Sie durchaus recht. Gott sorgt für diejenigen, die fest daran glauben, dass Er für sie sorgen kann (Glaube), sorgen will (Liebe) und sorgen wird (Hoffnung). Wer Gott wirklich liebt, erkennt, dass Seine Liebe zu uns noch unendlich gröβer ist, und dass es Ihm unendlichen Kummer bereitet wenn eine Seele sich von Katastrophenberichten beunruhigen lässt. Ich verweise an dieser Stelle gerne noch einmal auf Marias These zu den Droh- und Warnbotschaften. Richtige Weihe an Maria, und richtiges Christ-Sein überhaupt, heiβt nicht, sich von Katastrophentheorien und Nachrichten über unerfreuliche Ereignisse in Angst und Unsicherheit versetzen zu lassen, sondern im Gegenteil, um jeden Preis an die Liebe Gottes zu glauben, die alles heilt und erhebt, was sich im Glauben in Seinen Dienst stellt. Ein seelisches Leben, das in Gottes Augen fruchtbar ist, ist ein Leben von Anstrengungen um in der Heiligkeit zu wachsen. Sich wegen Katastrophenmeldungen verängstigen zu lassen bzw. solchen Meldungen nachzujagen, ist kein fruchtbares Verhalten. Die Seele erweist dadurch weder Gott noch sich selbst einen Dienst. Der einzige, für den die Seele dabei fruchtbar ist, ist der Böse. Durch die Angst der Seelen regiert er die Welt, denn wo Angst herrscht, kann die wahre Liebe keine Wurzeln schlagen.

Vergeistigung ist der Entwicklungsvorgang, durch welchen die Seele sich immer mehr über die weltlichen Bindungen hinaus erhebt, sich von diesen loslöst, und sozusagen immer mehr Geist und immer weniger Fleisch wird, d.h. sich immer weniger von den Bedürfnissen des Fleisches und immer mehr von jenen der Seele führen und beherrschen lässt. In diesem Zustand vereinigt sich die Seele gleichsam mit dem Heiligen Geist und gelingt es ihr immer weitgehender, sich die Gaben von Gottes Geist 'einzuverseelen'. Der beste Weg um diesen Zustand zur Grundeinstellung der Seele machen zu können, ist die tief gelebte Weihe an Maria, Herrin aller Seelen und Braut des Heiligen Geistes. Ich könnte es so ausdrücken: Da Sich Maria sozusagen vollkommen in den Heiligen Geist aufgelöst hat, wird sich die Seele auch in dem Maβe mehr in den Heiligen Geist auflösen, wie sie sich in Maria aufzulösen versucht.
Wie kann man das Feuer der Liebe in den Nächsten entzünden helfen, damit die Gründung von Gottes Reich vorangebracht wird?

Ob es einem gelingt, das Feuer im Nächsten zu entzünden, hängt auch davon ab, ob der Nächste sich entzünden lässt. Eine Seele, die in Sachen des Glaubens etwas unwillig ist, ist wie ein Holzklotz, der mit Wasser begossen worden ist: Er lässt sich nicht anzünden, egal wie heiβ das Feuer ist und wie hoch es auflodert. Ist das Feuer in seiner Nähe aber beharrlich und lässt es sich nicht schwächen oder löschen, so wird der nasse Holzklotz allmählich seine Wassertropfen in Wasserdampf freisetzen und trocknen, so dass er letzten Endes trotzdem entflammt, sei es vielleicht erst nach langer Zeit. Da die bedingungslose wahre Liebe, d.h. die Liebe, die selbstlos ist und sich voll an den ewigen Dingen (nicht an den weltlichen) orientiert, die Essenz des Göttlichen Lebens ist, kann nur die wahre Liebe eine Seele entfachen. Die wahre Liebe ist ja Trägerin von Gottes Macht. Jede Seele braucht Liebe. Eines Tages muss sie sich für die Liebe aufschlieβen, oder sie verhungert vollkommen.

Lieber Bruder, so ist das seelische Leben voller Geheimnisse, welche die Herrin aller Seelen allmählich für uns entschlüsselt, damit wir daraus Hoffnung und Mut schöpfen, denn die Hoffnung und der Mut lieβen sich als die Beine der Seele betrachten, welche die Seele vorantreiben wenn die Begebenheiten des Lebens sie lähmen. Jedes Wort, das die Himmelskönigin verkünden lässt, ist wie eine Blume, aus dem sich die Hoffnung wie ein Parfüm freisetzt. Benutzen wir es um unsere Seele auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 419
Wie im spirituellen Gespräch gegenüber einer skeptischen Seele vorzugehen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Nichts ist entmutigender als Versuche vorzunehmen, Seelen durch Argumentationen die Wahrheit spüren zu lassen. Für viele Seelen gilt, dass sie nur die Dinge schätzen, die sie vermeintlich durch eigenes Denken ausgeklügelt haben. Sie meinen dann, es handle sich um eine eigene Entdeckung, und dann brüsten sie sich irgendwie mit diesem Befund. Versucht man sie jedoch von etwas zu überzeugen, von dem man sogar mit Sicherheit weiβ, dass es die Wahrheit ist, so fühlen sie sich leicht in ihrem Stolz verletzt, denn ihr Gesprächspartner vermittelt ihnen den Eindruck, er wäre klüger als sie.

Betrachten wir nun mal die Himmelskönigin zu Ihren Lebzeiten: Sprach Sie zu einer Seele, und nahm diese offensichtlich Ihre Worte nicht an, so lächelte Sie dieser Seele bezaubernd zu und schwieg, oder aber sprach noch eines Ihrer entwaffnenden, floskelhaften Worte, die Sie in Ihrer Einheit mit dem Herzen Gottes immer gleich auf den Lippen hatte, und wusste somit im Herzen Ihres Gesprächspartners einen Schlüssel im Schlüsselloch umzudrehen um diesen für das wahre Licht aufzuschlieβen.

Ein Herz für die Wahrheit aufschlieβen, kann man selten durch den Verstand tun. Die Tür zur Wahrheit befindet sich im Herzen, nicht im Verstand. Aus diesem Grunde kann eine Argumentation niemals dauerhaft erfolgreich werden, wenn sie menschlicherweise geführt wird, denn eine Argumentation, die nicht von der Macht der wahren Liebe getragen wird, ist wie ein leerer Briefumschlag: versprechend aber inhaltslos, und deshalb oft ohne dauerhafte Wirkung. Informationen werden anscheinend durch den Verstand in den Verstand des Gesprächspartners übertragen. Die wahre Botschaft allerdings, dasjenige, was die Seele wirklich sagen möchte, wird auf Wogen von Herz zu Herz getragen. Aus diesem Grunde ist ein aufrichtiges Lächeln ohne ein Wort zu sprechen, oft aussagekräftiger und wirkungsvoller als eine Sintflut von Worten.

Es ist verführerisch, unserem Mitmenschen helfen zu wollen wenn dieser eine Wahrheit nicht kennt, besonders dann, wenn man selber die bereichernde Wirkung des betreffenden Wissens im eigenen Herzen oder gar im Leben unverkennbar hat spüren dürfen. Uns werden in dieser Zeit Erkenntnisse vermittelt, Schätze von Hoffnung und Liebe, Ermutigungen gegenüber dem drohenden Gebrüll des Ungeheuers aus den Klüften der Finsternis. Dem wahren Diener der Herrin aller Seelen kommt es wie ein Gesetz der Liebe vor, diesen Reichtum mit Seelen zu teilen, die diesen noch nicht haben finden dürfen. Leider schreit die Finsternis durchwegs viele Male lauter als das Geflüster von Gottes Geist. Die Seele, die Wurzeln schlägt im Boden der weltlichen Dinge oder aber im Boden von einer der vielen Irrlehren (ja, die gibt es auch unter dem Mantel des Christentums in Hülle und Fülle!) hört aber nicht leicht auf dieses Geflüster, weil sich in ihrer Welt nicht die wahre Weisheit auf den Wogen der Liebe wiegt.

Jede Seele sehnt sich letzten Endes nach wahrer, selbstloser Liebe und nach den Zeichen von Gottes Schönheit, Vollkommenheit und Macht, denn:

  • Seine Schönheit verzückt die Herzen und schlieβt sie für die Liebe auf;

  • Seine Vollkommenheit weckt in den Seelen die Hoffnung;

  • Seine Macht inspiriert den Seelen den Glauben.

Trotzdem wollen die Seelen merkwürdigerweise nicht immer, dass man sie zu jenem Himmlischen Paradies führt, oft wollen sie es selber entdecken. Erweist sich in einem Gespräch jedoch eine Seele als offen für die Himmlischen Schönheiten, so darf man diese Feststellung als Fügung von Gottes Vorsehung betrachten, diese Seele an diesen Geschenken von Gottes Liebe teilhaben zu lassen. Dann kann ein Gespräch über spirituelle Themen richtig fruchtbar werden, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie es auf dem Feuer einer aufrichtigen Liebe getragen wird. Überzeugen tut man da nicht den Geist des Zuhörers, sondern sein Herz: Wenn der Zuhörer aufrichtige Liebe spürt, wird sein Herz gleichsam 'neugierig' danach, wo dieses Gefühl her kommt, denn wahre Liebe vermittelt das Gefühl von Gottes Gegenwart, und tief im Mittelpunkt einer jeden Seele ist eine Sehnsucht nach Gott zugegen, obwohl diese in sehr vielen Fällen durch die Anhänglichkeit gegenüber der Welt nicht mehr wirksam ist. Gelingt es einem, diese Sehnsucht in seinem Gesprächspartner zu wecken, so hat er diese Seele bereits halbwegs aufgeschlossen. Das Übrige muss schon die Seele selber tun, von innen heraus.

Oft verbirgt sich eine Seele hinter Verspottung oder Sarkasmus, wenn sie auf spirituelle Themen angesprochen wird. Das rührt in vielen Fällen daher, dass Seelen nicht leicht annehmen, dass ein unsichtbarer Gott, der auβerdem noch Werke tätigt, die meistens nicht wissenschaftlich nachvollziehbar sind, ihre Lebensprobleme günstig lenken könnte, und dass das wahre Ziel ihres Daseins jenseits dieses Lebens liegt. Sie möchten dies schon glauben, befürchten jedoch, dass eine erkennbare Annahme der ihnen vorgehaltenen Wahrheiten sie als 'unrational' darstellen wird. Viele Seelen haben immer noch nicht erkannt, dass die wahre Spiritualität nichts mit Gefühlsduselei zu tun hat, sondern mit einer Suche nach, und einem beharrlichen Folgen von, den Wegen der seelischen Vervollkommnung, zwecks Verwirklichung von Gottes Heilsplan und Vollendung des eigenen inneren Wachstums, das ja mit der Heiligkeit gekrönt werden soll.

Es ist oft ein schwerer Kampf, Seelen so weit zu bringen, dass sie dies alles überhaupt im eigenen Wesen und im eigenen Leben empfinden wollen. Es ist Aufgabe der Maria geweihten Seele, sich dabei genau von der Himmelskönigin führen zu lassen, vorsichtig vorzugehen, und das innere Feuer nicht leicht löschen zu lassen, denn auf jeder Ecke hat der Böse seine Gesandten, die darauf warten, Eiswürfel in das seelische Feuer hinein zu schütten. Das alles ist Teil des ständigen Kampfes zwischen dem Licht und der Finsternis. Die Fruchtbarkeit der geweihten Seele wird von dem Maβ ihrer Liebe, ihrer Hingabe und ihrer Ausdauer in den Werken zu Diensten des Lichtes bestimmt, egal wie schwer die Beschieβungen von der anderen Seite her auch werden.

Bitten Sie die Herrin aller Seelen darum, Sie möge durch Sie sprechen, handeln, denken, fühlen. Dann wird dasjenige, was sein darf, erst recht geschehen. Seien Sie übrigens davon überzeugt, dass das Maβ Ihrer Aufrichtigkeit im Handeln und Anstreben bestimmen wird, wie viel Kraft Sie für dieses Werk erhalten werden. Leben Sie für und durch die Herrin, und mit Ihr, und es wird die Liebe der Himmlischen Rose sein, welche den Boden der Seelen so aufschlieβen wird, dass Sie die Saat des seelischen Wachstums in ihn streuen können. Letzten Endes sind wir alle dazu berufen, Botschafter des Ewigen Frühlings zu sein, wo doch die Herrin aller Seelen Selber die Verheiβung dieses Ewigen Frühlings ist.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 420
Über das Auflegen der Hände – Wie kann man Gottes Stimme spüren? – Wann kann ich sagen: 'Christus lebt in mir'? – die Abtötung von Gewohnheiten – Wie erkennt man Eingebungen vom Bösen? – Über den Herzensfrieden – Wie folgt man Gottes Willen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Gerne möchte unsere Himmlische Mutter etwas Licht in Ihr fragendes Herz hinein strahlen lassen. Eine Frage aus einem aufrichtigen Herzen ist eigentlich immer wie das Harken eines Bodens, damit dieser auf einen richtigen Empfang der Saat vorbereitet wird. Betrachten wir Ihre Fragen eine nach der anderen.

Darf man anderen Seelen, die krank in Seele, Geist, oder bzw. und Leib sind, im Namen Jesu die Hände auflegen, und Jesus bitten Sie zu berühren und zu heilen?
Grundsätzlich darf jede Seele dies tun, weil jede Seele über eine Kraft verfügt, andere Seelen heilen zu helfen. Im Grunde genommen ist es allerdings die Liebe, die heilt, nicht die Hand. Die Hand ist uns vom Schöpfer dazu geschenkt worden, Gutes damit zu tun, Segen damit zu spenden. Ein kleines Beispiel: Streckt man einem Tier die Hand entgegen in der Absicht, es zu schlagen, so wird das Tier entweder verängstigt oder aber aggressiv reagieren. Streckt man ihm die Hand entgegen in der Absicht, es zu streicheln, so ist es durchaus möglich (vorausgesetzt, es besitzt keine allzu ängstige Natur und bzw. oder es hat noch kein Trauma mit Menschen erlebt), dass es den Kopf in diese Hand schmeichelt. Die Hand ist also oft Botschafterin bzw. Vermittlerin der Herzensverfassung. Sehr oft wird man einem Mitmenschen nicht die Hand auflegen können bzw. ist dies nicht angebracht. Deshalb sollte es sich jede Seele angewöhnen, dauernd ihren Mitmenschen im Herzen in Gottes Namen die Hand aufzulegen, während sie diesen Segenswünsche und Liebesströme zukommen lässt. Man kann auch Jesus oder Maria bitten, dies bei einem Mitmenschen zu tun. Es ist durchaus heilvoll, jedem Mitmenschen, dem man begegnet, sogar dann, wenn kein Wort ausgetauscht wird, den Frieden Christi zu wünschen und ihn tief im Herzen an Maria zu weihen.

Ich habe gehört, dass der Herr immer in uns spricht. Wie kann ich diese Stimme hören bzw. lernen zu hören?
Gott bzw. Maria spricht in jedem Herzen. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um hörbare Worte, sondern um Liebesempfindungen, um Anstöβe zur Selbstlosigkeit, zur selbstverleugnenden Nächstenliebe, zur Loslösung von weltlichem Denken und Verlangen, zur Nachfolge Christi. Die innere Stimme (oder, wie diese sich am Öftesten ausdrückt) die tiefe liebevolle Empfindung, weckt gewöhnlich im Herzen die Sehnsucht nach allem Himmlischem, nach Gott, nach Maria, danach, in allem Gott zu suchen und zu finden. Im Grunde genommen lässt sich sagen, dass der Weg zu jener Empfindung, zum Wahrnehmen dieser inneren Stimme, durch die ganze Wissenschaft des Göttlichen Lebens gelehrt wird, denn jedes Wort wird den Seelen von der Herrin aller Seelen als Weg zu Gottes Herzen vermittelt. Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens ist in jenem Sinne auch ein Wegweiser zur Erhebung des inneren Lebens und zu einem zweckmäβigeren Kontakt mit Gott im Herzen.

Wann kann ich sagen, nicht ich sondern Christus lebt in mir?
Der Zustand, oder die Verfassung, in dem bzw. in der 'Christus in mir lebt', ist kein absoluter Zustand, sondern eine Entwicklung. Hundertprozentig mit Christus vereint, kann keine Seele auf Erden sein. Es ist die Aufgabe der Seele, beharrlich auf diese Einheit hin zu wirken. Gerade da liegt eine der immensen Stärken der vollkommenen Weihe an Maria.

In dem Maβe, wie in der Seele die Werte Christi und die Einstellungen, die Er lehrte, spontan im Tun und Lassen, Denken, Fühlen und Wollen in Anwendung gebracht werden, lebt Christus in der Seele und lebt die Seele so, als gäbe es sie selbst sogar nicht mehr. Die erste Voraussetzung ist die Demut, die eigentlich einer Abtötung des 'Sich-Selbst-Wichtig-Findens' gleichkommt. Dasselbe Verfahren vollzieht sich bei der vollkommenen Weihe an Maria: Die Seele kann auf gar keinen Fall richtig Maria geweiht sein, solange sie sich selbst noch wichtig findet. Demütigt sie sich dadurch vollkommen, dass sie ihr Leben ausschlieβlich zu Diensten der Himmlischen Herrin und der Seelen stellt, so lebt sie im wahrsten Sinne des Wortes nur für die Werke Gottes und für die Verwirklichung ihres persönlichen Beitrags zur Erfüllung von Gottes Heilsplan.

Die Demut, so sagte mir die Herrin aller Seelen einst, ist die Gesinnung welche es der Seele bei ihrer Weihe an Maria ermöglicht, die Tür der Seele für ihre Herrin weit zu öffnen, selber zur Seite zu treten und sich eng an die Wand zu drücken, so dass die Himmelskönigin allen Raum bekommt um Ihre Werke zu vollbringen. Die an Maria geweihte Seele kann erst dann sagen, dass nicht sie selber sondern Maria in ihr lebt, wenn ihr ganzes Verhalten und ihre ganzen inneren Verfassungen und Gesinnungen nachweisen, dass in ihr nicht mehr das eigene Herz sondern das Herz der Gottesmutter schlägt. Diese Seele wird dann gleichsam immer mehr in einen Spiegel der Himmelskönigin verwandelt. In demselben Maβe, wie Maria in der Seele lebt, lebt Jesus in ihr, denn Maria und Jesus lassen Sich auf keinen Fall voneinander trennen. Gerade aus diesem Grunde ist es übrigens vollkommen unsinnig wenn Seelen behaupten, in der vollkommenen Weihe an Maria und Verehrung Mariä würde Jesus vernachlässigt.

Wie kann man ganz die 'schlechten Neigungen' bzw. 'Gewohnheitssünden' in sich absterben lassen und sich ganz von dem vom Fleisch bestimmten Menschen lösen?
Es gibt ein Gebet, das die Himmelskönigin zu jenem Zweck inspiriert hat, und das bereits zu aufsehenerregenden Ergebnissen geführt hat: den Myriam-Rosenkranz Nr. K 16. Schlechte Neigungen oder Gewohnheiten sind Verhaltensmuster, die in der Seele ein eigenständiges Leben zu führen scheinen. In jenem Sinne werden sie zu Tyrannen, weil sie das ganze Verhalten aber auch das ganze innere Leben beherrschen können, und die Seele leicht daran hindern, vollkommen neu geboren zu werden. Die Seele greift ständig auf diese Verhaltenselemente zurück, und so treten diese als Säulen der Persönlichkeit in Erscheinung. Jedesmal, wenn die Seele ihnen nachgibt, werden sie genährt, und werden dadurch stärker und dicker, im Klartext: Sie setzen sich immer ausgeprägter durch, und beanspruchen immer gröβere Teile des inneren Lebens.

Das Heilmittel liegt somit darin, dass die Seele diese Tyrannen dazu führt, abzuspecken, oder gar dass diese ausgehungert werden. Dies erfolgreich durchzuführen, setzt eine groβe und beharrliche Liebe zu Gott und Seinen Werken voraus, und kann nicht gelingen ohne einen selbstlosen Willen zur Wiedergeburt für Gottes Reich. Die Seele soll dazu die als schlecht oder unfruchtbar erkannten Gewohnheiten und Neigungen Maria zu Füβen legen und beharrlich darum bitten, dass Sie die Gnade einer groβen Kraft und eines beharrlichen Willens erwirkt, damit die Seele völlig neu geboren werden kann. Die Seele kann niemals über sich selbst hinaus steigen, wenn sie nicht zunächst den festen Willen hat, ein vollkommen neuer Mensch zu werden. Um den Willen ganz in den Dienst Gottes zu stellen, ist eine groβe Liebe zu Gott, zu Gottes Werken und Plänen, und zu allen Geschöpfen erforderlich. Um die Entwicklung dieser Liebe tief im Herzen muss beharrlich gebetet werden.

Woher weiß man, ob Eingebungen von Gottes Geist das Herz durchflieβen, oder aber der Böse dort wirkt, denn der Böse kann sich als ein Engel des Lichts präsentieren und die Seele in die Irre führen?
Vorsicht ist ständig angebracht. Ein wesentliches Unterscheidungskriterium ist die Empfindung der Liebe. Der Böse kann keine Liebe vermitteln, das verstöβt grundsätzlich gegen seine Natur. Er war ein Engel des Lichtes, besitzt aber wegen seiner Sünde des Ungehorsams Gott gegenüber seitdem eine völlig entartete Natur. Die Sünde verunstaltet die Seele. Dies gilt sowohl für die Menschenseelen als auch für die Engel, die sich von Luzifer in den Aufstand gegen Gott haben mitreiβen lassen. Der Böse hat jegliche Fähigkeit zu lieben verloren. Deshalb kann er sich zwar noch als Engel des Lichtes darzustellen versuchen, aber ein Menschenherz, das noch genügend für die Regungen der wahren Liebe empfänglich ist, spürt bald, dass die Eingebungen des Bösen keine Liebe in sich tragen. Sie erfüllen das Herz mit Kälte und lähmen jede Strömung des Göttlichen Lebens.

Die jahrelangen mystischen Erfahrungen haben mich diesbezüglich sehr wichtige Unterschiede gelehrt. Dann und wann versucht der Böse sich so zu tarnen, als wäre er ein Engel, einige Male tarnte er sich sogar als die Heiligste Jungfrau. Dennoch wurde ich sehr bald vor der Täuschung gewarnt. Wenn der Böse sich im Herzen kund tut, erfüllt sich das Herz bald, zuweilen sogar schlagartig, mit Kälte, Kraftlosigkeit, Gefühle des Ekels, Entmutigung, sogar mit Gefühlen als wäre die Seele auf einmal nicht mehr sie selbst. Völlig anders wirkt sich das Auftreten der Himmelskönigin im Herzen aus: Auf einmal wird man mit Liebe erfüllt, bekommt neuen Mut, Kraft, Schwung, und wird vom einzigen Verlangen angetrieben, Gutes zu tun, Liebe zu spenden, Mitgeschöpfe in jeglicher Hinsicht zu erheben... Man spürt einfach eine Himmlische Gegenwart. In der Mystik kann diese Empfindung ungeahnte Gipfel erreichen, auch auβerhalb der Mystik allerdings, kann die Seele spüren lernen, ob Gottes Geist in einer inneren Regung zugegen ist, oder nicht.

Sicher muss man sich die Gabe der Unterscheidung erbitten, allerdings muss man auβerdem zu jeder Zeit sehr aufgeschlossen für jede Bewegung im Herzen sein. Wenn sich die Seele eindeutig für Jesus und Maria entscheidet, und sie die Gottesmutter aufrichtig um innere Führung bittet, wird Maria die Warnanlage der Seele schon wirksam erhalten. Sie kann ja schlieβlich wenig mit einem Soldaten anfangen, der nicht einmal die Uniform des Feindes wieder erkennt.

Sollte man trotz allen Nebel und Angriffen versuchen den Herzensfrieden zu bewahren, denn die Welt versucht einem diesen immer zu rauben, und lässt einen gerade dann schnell in Sümpfe von zu vielen Gedanken, Fragen und Irrungen geraten?
Den Frieden des Herzens zu bewahren, gehört zu den allerersten Aufgaben einer jeden Seele. Ist es nicht bemerkenswert, wie oft Jesus sagte:

"Friede sei mit euch"?

Das ist sehr leicht verständlich, wenn man sich die Lehren der Wissenschaft des Göttlichen Lebens vor Augen hält. Jeden Verlust an innerem Frieden macht die Seele unsicher, liefert sie gleich Verwirrung aus, und unterminiert gleich die Standhaftigkeit im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Der Herzensfriede ist eine offene Tür zu einem tugendhaften Verhalten. Der Herzensfriede weckt in der Seele ein Gefühl der Heimkehr, als wäre man endlich dort, wo man hin gehört: im Herzen Gottes. Der Herzensfriede ist ja wesentlich eine Empfindung der Einheit mit Gott. Die Seele, der es gelingt, den Herzensfrieden instand zu halten, ist eine Seele, deren inneren Verfassungen und Verhalten völlig auf einer tief verwurzelten Sicherheit und Zuversicht basieren, indem die Seele davon ausgeht, dass alles genau so ist, wie es sein soll. Diese Seele lässt jede innere Verspannung los, indem sie sich selber sagt: "Ich bin vollkommen in Gottes Hand, mag kommen, was da will". Sie ist im Grunde genommen mit allem zufrieden. Nicht, dass sie nicht manches bedauert, ganz im Gegenteil, aber sie akzeptiert auch das Negative bald ohne Auflehnung und mit Liebe, weil sie durchaus verstanden hat, dass es vollkommen in Gottes Plan hinein passt.

Dem Bösen ist alles daran gelegen, dass die Seele den inneren Frieden verliert. Über eine Seele im Unfrieden übt er Macht aus; eine Seele im inneren Frieden entzieht sich viel leichter seiner Macht, weil diese Seele sich eben vollkommen in Gottes Macht bzw. in die Macht der Herrin aller Seelen gegeben hat. Sollte die Mehrheit der Seelen einen unerschütterlichen Herzensfrieden besitzen, so käme Gottes Reich unendlich viel schneller auf Erden. Eine richtig tief gelebte Weihe an Maria, in welcher die Seele felsenfest an die Macht und Liebe der Himmelskönigin glaubt, kann den wahren Herzensfrieden sehr viel näher bringen. In dem Maβe, wie die Seele die Einheit mit Maria wirklich in sich zum Leben zu erwecken versteht, wird der Herzensfriede zur vorherrschenden Verfassung.

Man sollte sich immer dessen bewusst sein, dass der gröβte Feind des Herzensfriedens das Fieber im Geist ist. Gelingt es dem Bösen, die Seele dazu anzuregen, ständig in Gedanken, in Grübeleien und in Analysen zu versinken, so hält er sie schwach und für seine Beschieβungen anfällig. Die denkende, grübelnde und analysierende Seele lebt wie in einem Wirbel. Sie kann sich nur schwer orientieren, ist sich nicht wirklich ihrer Aufgabe und Position innerhalb von Gottes Plan bewusst, und lässt sich immer wieder von den unaufhörlichen Unsicherheiten des weltlichen Lebens anstecken. Unsicherheit regt die Seele leicht dazu an, sich an irgend etwas festzuklammern. Da die Einflüsse der Welt viel spürbarer sind als jene 'von oben', entscheidet sich die Seele durchwegs viel leichter für das Falsche, dasjenige, was sich letzten Endes als Träger von Finsternis gibt.

Wie kann man ganz seinen Willen absterben, und nur dem Willen Gottes folgen, und wie weiß man, dass man ganz in Seinem Willen ist?
Den eigenen Willen absetzen, lässt sich nicht auf Knopfdruck machen. Trotzdem ist der Austausch des eigenen Willens gegen den Willen Gottes als Steuerprinzip im Leben absolut notwendig, wenn die Seele ihre erste Lebensaufgabe (die eigene Heiligung) vollenden will. Die Abtötung des eigenen Willens zugunsten des Göttlichen Willens kann nur in dem Maβe gelingen, wie in der Seele die Liebe zu Gott, zu Seinen Werken und Plänen wächst. Man kann sich nur dann jemandem hundertprozentig hingeben, wenn man ihn über alles liebt, es sei denn, die 'Hingabe' erfolgt aus Zwang. In jenem Falle ist keine Rede von Liebe sondern von Selbsterhaltung. Das kann sich unter Umständen im weltlichen Leben ergeben, jedoch nie Gott gegenüber. Das groβe Beispiel: die vollkommene Weihe an Maria. Die Seele gibt sich vollkommen Maria hin, damit sie mit allen ihren Widerwärtigkeiten, Prüfungen, und Tun und Lassen schlechthin auf die fruchtbarste nur erdenkliche Weise restlos in Gottes Heilsplan eingeschaltet werden kann. Die Weihe kann nur dann nicht ihr Ziel verfehlen, wenn die Seele sie aus wahrer Liebe zu Maria, zu Gott und zu Gottes Heilsplan eingeht. Bei der Weihe jedoch, legt die Seele ohne Zögerung den eigenen Willen täglich Maria zu Füβen, denn der eigene menschliche Wille ist zwangsläufig befleckt und von weltlichen Wünschen und Bestrebungen infiziert, welche die Seele eher von ihrem Lebenszweck entfernen als sie näher ans Ziel zu bringen.

Man weiβ, dass man sich der Erfüllung von Gottes Willen wenigstens nähert, wenn es einem nicht mehr schwer fällt, eigene Wünsche aufzugeben, sich hinter Gottes Interessen und die Interessen seiner Mitgeschöpfe zurück zu stellen, sich von immer mehr Elementen weltlichen Verlangens loszulösen, hartnäckige Gewohnheiten aufzugeben sobald man erfahrt wie kontraproduktiv diese auf dem Weg zur Heiligkeit wirken, und man sich im Wesentlichen nur noch nach einem sehnt: nach der Gründung von Gottes Reich auf Erden und danach, dass alle Seelen im wahren Sinne des Wortes Jesus und Maria gehören und den Versuchungen der Welt den Rücken zukehren.

Alte Gewohnheiten geben sich nicht ohne Weiteres geschlagen. Durchwegs sind gerade sie die mächtigsten Feinde der seelischen Entwicklung. Wir können sie uns als riesige Bleikugeln vorstellen, die man am Bein herumschleppt. Solange man sich von ihnen beherrschen lässt, kommt man kaum voran auf dem Weg. Wenn man diese Kugeln wirklich los werden will, sucht man nach einer Feile, einer Zange, einer Säge, einem Laserstrahlschneider, egal was, um sie vom Bein loszulösen und endlich mal zügig voran zu kommen. Die Werkzeuge, mit denen man sich die Bleikugeln der alten Gewohnheiten vom Bein schaffen kann, sind der feste Wille um Gott allein zu dienen, die wahre Liebe zu Gott, der feste Wille zur Heiligung, und das inbrünstige Gebet zur Selbstüberwindung. Durch die alten Gewohnheiten hält der Böse unzählige Seelen fest, damit sie nicht wachsen und sich nicht aus der Macht der weltlichen Dinge und Anhänglichkeiten losreiβen können. Deshalb ist die Selbstüberwindung in einem hohen Ausmaβ eine Frage der Bekämpfung der Finsternis in sich selbst. Ohne beharrliches Gebet, Geduld und Vertrauen zu Gott und zu Maria kann die Seele in jenem Bereich keine dauerhafte Umgestaltung erwarten. Jeder Zweifel und jede Loslösung von Gott und Maria im Alltag ist wie ein Schlüssel, der das Schloss der Bleikugeln wieder verriegelt.

Lieber Bruder, beharren Sie in Ihrem festen Glauben daran, dass im Leben alles wahrhaftig Wertvolle nur von Gott kommen kann. Die Welt ist eine Illusionsfabrik, die endlose Reihen von Täuschungen herstellt. Wie könnte es auch anders sein, da alles Weltliche doch vom Bösen inspiriert wird. Geben Sie sich ruhig uneingeschränkt Maria hin. Sie ist uns von Gottes Weisheit und Liebe als unschlagbare Waffe gegen alle Täuschung und Finsternis gegeben worden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 421
Über den inneren Frieden – Gebet und Opfer für den Mitmenschen sollen an der Ewigkeit orientiert sein

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Zunächst danke ich Ihnen für Ihren Brief. Fragen in Bezug auf die persönliche Lebensberufung beantwortet die Gottesmutter nicht immer. In den meisten Fällen bevorzugt Sie es, dass Seelen Ihren Lebensauftrag tief im eigenen Herzen finden, wo Gottes Geist Tag für Tag die kurzfristigen Inspirationen für den Lebensweg flüstert. Sehr oft erhält die Seele die Antworten auf ihre Fragen nicht verbal. Das ist Teil von Gottes Wunsch, weil Er möchte, dass sich jede Seele vergeistigt. Teil der Vergeistigung ist das Heranreifen der Fähigkeit, die Seufzer Gottes spüren zu lernen, ohne jeglichen menschlichen Zwischenschritt. Vergeistigung heiβt Loslösung von der Welt, aber auch Entfaltung der direkten Kommunikation der Seele zu Gott, in beiden Richtungen. Ich bete mit Ihnen um Antworten. Leiden, müssen alle Seelen. Das kann nicht anders sein, weil jede Seele Teil von Gottes Heilsplan ist, und das Heil der Seelen nur durch erlösende Leiden vollendet werden kann. Aus diesem Grunde ist es ziemlich inhaltslos wenn einer Seele vorhergesagt wird, dass sie leiden wird. Nur ist es Teil der Lebensaufgabe einer jeden Seele, mit den Leiden auf die einzig fruchtbare Weise umzugehen: in liebevoller Annahme und Weihe, damit sie voll in das Erlösungsmysterium aufgenommen werden können. Genau dort verbirgt sich eine Botschaft gröβter Hoffnung für die Seelen: Das Unangenehme wird Quelle des ewigen Heils.

Was zu machen, damit unsere Lieben rechtzeitig das wahre Licht erkennen? Ich verstehe Ihre Besorgnis. Wahre Liebe heiβt ja nicht nur, unserem Mitmenschen Gutes im weltlichen Leben zu wünschen und alles daran zu setzen, dass er in diesem Leben glücklich wird. Wahre Liebe heiβt noch viel mehr, unsere Lieben mit auf dem Weg zum wahren inneren Frieden zu führen. Einem Mitmenschen den wahren inneren Frieden zu bereiten, ist das wertvollste Geschenk, denn der innere Friede ist wie das Fundament, auf welchem die Seele ihren Tempel für die Ewigkeit erbauen kann. Der innere Friede ist es, der die Seele in den Stand versetzt, richtig fruchtbar zu werden in allem, was sie tut, sagt und denkt und in allen ihren Wünschen. Der innere Friede ist ja Voraussetzung für liebevolles Handeln, denn Unfriede im Herzen hindert die Seele daran, entspannt und zuversichtlich in ihrem Leben die Werke Gottes zu tun. Der Friede des Herzens ist wie eine goldene Tür zum Herzen Gottes, eine Brücke, über welche die Seele zum sicheren Ufer wandern kann wenn um sie herum die Stürme des Lebens tosen und unter ihr das Wasser der Sorgen peitscht.

Wie erwirkt man seinem Mitmenschen den inneren Frieden? Zunächst soll man bedenken, dass nicht jede Seele sich auf die richtige Weise für den inneren Frieden aufschlieβt. Viele suchen diesen in den Entwicklungen des Lebens, sehr oft vergebens, weil die Welt den wahren Frieden nicht schenken kann: Der wahre Friede ist eine Unterschrift Gottes im Herzen. Nimmt die Seele die Zeichen von Gottes Gegenwart nicht an, so wird sie sich nicht über diese Schranke erheben können und wird sie die Brücke über dem peitschenden Wasser nicht als solche erkennen. Sie haben den richtigen Schritt gemacht: Sie haben versucht, Gott zu den Seelen zu bringen, um welche Sie sich sorgen. Diese Seelen haben dies noch nicht angenommen. Trotzdem heiβt dies nicht, dass dieser Zustand so bleiben wird:

Weihe und Opfer können vieles sehr rasch ändern. Weihen Sie deshalb heute noch alle Ihre Schmerzen wegen der Nichtannahme und wegen der Tatsache, dass diese Seelen die Liebe noch nicht angenommen haben, an Maria, damit Sie im Hintergrund an diesen Seelentempeln bauen und renovieren kann, und hoffen Sie inständig. Die wahre Hoffnung wirkt in Seelen wie eine Zauberformel, welche die Seelen auf die Umwandlung vorbereitet, die Gott im Verborgenen bereits durchführt. Wahre Hoffnung gebiert felsenfesten Glauben. Wo der Glaube lebt, erhebt Sich Gott ohne Hemmungen. Das ist eben das Geheimnis Seiner uneingeschränkten Liebe.

Ich lege das Herz Ihres Sohnes gleich zu Marias Füβen. Diese Seele ist bitter und geblendet, besitzt aber durchaus einen Samen, der noch für die Sonne empfänglich ist. Vergeben Sie dieser Seele von Herzen, damit sie sich ganz für Sie aufschlieβt. Bedenken Sie, dass die Schöpfung ein riesiges Netzwerk ist, in welchem alle Geschöpfe miteinander verbunden sind. Jeden Gedanken und jedes Gefühl, den bzw. das wir einem Mitgeschöpf gegenüber hegen, kann von diesem Mitgeschöpf unbewusst 'empfangen' werden. Denken wir nur Positives über eine Seele, trotz ihrer Mängel und Fehltritte, so kann sich diese Seele leichter für dasjenige aufschlieβen, das wir ihr zukommen lassen möchten (Liebe usw.).

Schlieβen Sie Ihren Sohn seelisch ganz fest in Ihr Herz und bekleiden Sie diese Seele ausschlieβlich mit heilvollen Gefühlen, so wird die Gottesmutter alles Übrige tun. Zögern oder zweifeln Sie nicht zu leicht falls nicht bald spürbare Zeichen einer Änderung vorliegen: Im Hintergrund bleibt die Gottesmutter tätig. Bedenken Sie mal: Nach dem Aussäen der Saat sieht man nicht gleich Zeichen der späteren Früchte. Im Verborgenen aber, wirkt sich Gottes Plan in der Saat aus, und eines Tages begrüβt uns das junge Grün. Betrachten Sie Ihren Sohn wie einen Acker, in welchen neue Saat gestreut wird (Weihe und Gebet). Der Frühling in ihm kann sich zwar hinauszögern, dadurch dass sich allerhand weltliche Einflüsse in ihm gegen das Wachstum der Saat auflehnen können, aber Gottes Weisheit, die das Wachstum regelt, führt immer dasjenige zu Ende, was sie anfängt.

Leider kann ich Ihnen kein Datum geben, wann sich das Herbeigesehnte vollziehen wird. Sogar Gott schaltet den freien Willen der Seele niemals ab, so dass die Seele selber ihre Entwicklung und die Gnadenwirkung auf ihrem Lebensweg weitgehend bestimmen kann. Genau dieser freie Wille ist es, der auch das Reifen der guten Saat bremsen kann. Die Macht der Gottesmutter wirkt sich vor allem darin aus, dass Maria durch das Feuer Ihrer Liebe manchen Widerstand im Mittelpunkt eines Herzens weicher macht. Es fällt uns oft schwer, nicht bald die Früchte unserer guten Vorsätze in einem Mitmenschen reifen zu sehen.

Dennoch zählt in Gottes Augen eigentlich nur dies: dass eine Seele irgendwann in ihrem Leben, sogar in allerletzter Sekunde, das Licht annimmt und dadurch verhindert, dass sie nie das Geschenk der ewigen Glückseligkeit genieβen kann. Nicht selten bringen Seelen jahrzehntelang Opfer für eine Mitseele dar, sehen sie nicht die geringste Frucht dieser Anstrengungen, aber bekehrt sich die betreffende Mitseele noch in der Stunde ihres irdischen Todes. Wenn die Seele dann selber vor Gott erscheinen muss, wenn sie selber zu Ihm zurück gerufen wird, wird ihr gezeigt, welche Schätze sie all die Jahre lang gesammelt hat. Für die betende und opfernde Seele liegt da der unüberbietbare Verdienst der Ausdauer im Gebet für den Mitmenschen: Diese Seele bezeugt durch ihre jahrelange beharrliche Anstrengung auβerdem, dass sie fest an Gottes Liebe glaubt und dass sie dazu fähig ist, die Nächstenliebe aufzubringen, ohne sichtbares Ergebnis einer Mitseele Gottes Geschenke für die Ewigkeit bereiten zu helfen. Das alles ist sehr wichtig und setzt eine gewaltige erlösende Macht frei.

Aus diesen Gründen möchte ich Sie kräftig dazu ermutigen, nicht aufzugeben, und verspreche ich Ihnen gerne meine Unterstützung im Gebet für Ihre Lieben. Das Licht hat immer das letzte Wort.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 422
Marias Wirken in der Seele – das Gleichnis vom Grundgebiet und der Karte – der Zweck des Lebens – der absolute und relative Wert der Seele – der Wert der Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Auf jeden Fall habe ich Ihre beiden Briefe gleich bei Erhalt der Himmelskönigin zu Füβen gelegt. Konkret heiβt das, dass für Sie gebetet worden ist und Ihre Anliegen von der Gottesmutter gesegnet wurden.

Maria liebt Sie. Gerade deshalb versucht Sie, Sie näher zu Sich zu ziehen. Je inständiger die Gottesmutter tief in Ihrem Herzen arbeiten kann, desto besser werden Sie dazu imstande sein, sich für die Dinge des Glaubens aufzuschlieβen. Das Geheimnis des innigen Lebens mit der Heiligen Jungfrau liegt in der Erfahrung des sich vertiefenden inneren Friedens im Herzen. Sobald die Seele sich vollkommen der Himmelskönigin hingegeben und alles im Leben mit Ihr zu teilen begonnen hat, verändert sich allmählich (manchmal sogar sehr rasch) vieles in ihren inneren Verfassungen und Gesinnungen. Sie beginnt ihr Leben, die Welt und ihr Umfeld im Alltag völlig anders zu betrachten, als sähe sie das alles plötzlich mit ganz anderen Augen. Es ist, als ob die Unruhe der Welt sie immer weniger bedrängen kann. Das rührt daher, dass die Heilige Jungfrau Selbst Ihre Himmlische Liebe in der Seele zur Entfaltung bringt, und so die Seele innerlich zum Blühen bringt. Die Seele wird sozusagen langsam 'auf dieselbe Wellenlänge' wie Maria gebracht.

Je mehr sich die Seele für Marias Liebe aufschlieβt und die Dinge des Glaubens in sich aufzunehmen bereit ist, desto mehr wird sie ihr Leben blühen lassen, im wahrsten Sinne des Wortes: Das wahre Leben spielt sich nicht in den alltäglichen Dingen ab, sondern in der Art und Weise, wie die Seele sich auf der seelischen Ebene zu entwickeln bemüht ist. Sobald sich die Seele aufrichtig für die tieferen Bedeutungen der wahren christlichen Werte interessiert, fängt die Saat der Erkenntnis, die Gott in ihr hinterlassen hat, an zu blühen. Sie erkennt dann auch den wahren Sinn des Gebets. Wo sie früher für weltliche Dinge, Beziehungen, Entwicklungen im Alltag usw. betete, beginnt jetzt in ihr allmählich die Erkenntnis zu reifen, dass jede Seele im Grunde genommen an erster Stelle zu zwei Zwecken auf der Welt ist: dazu, sich selber zu heiligen, und dazu, ihren persönlichen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan für alle Seelen zu verwirklichen. Je üppiger sie seelisch blüht, desto mehr wird sie die Erkenntnis erfüllen, dass weltliche Dinge Nebensache sind: Diese sind sozusagen lediglich die Ausfüllung der stummen Karte des Lebens.

Um dieses Bild der stummen Karte aufzugreifen: Nehmen wir an, das Leben ist wie ein Land oder ein Grundgebiet, das die Seele von Gott erhält. Wichtig für Gott ist, was sie mit diesem Land tut, wie sie es bewirtschaftet. Nebensache ist aber, welche Namen sie den unterschiedlichen Punkten in diesem Land gibt. Diese Punkte sind alle Ereignisse, Beziehungen und Kontakte auf dem Lebensweg. Sie sind aber nichts mehr als die weltliche Ausfüllung der Karte, welche von ihrem Leben gezeichnet werden könnte. Die Karte ist lediglich der äuβere Ausdruck des Grundgebietes, das Land selber setzt sich aus all demjenigen zusammen, was sich während dieser Ereignisse, Beziehungen und Kontakte in der Seele vollzieht: ihre inneren Gesinnungen, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Herzensverfassung, die Art und weise wie sie mit allem umgeht (reagiert sie durch Tugend, oder durch Sünde?). Wenn die Seele nach diesem Leben vor Gott erscheint, betrachtet Gott nicht die Karte ihres Lebens, sondern den Zustand des Grundgebietes der Seele (die tieferen Inhalte des vergangenen Lebens, die Verfassung der Seele, ihren Wert für Gottes Werke: wie hat sie seelisch gelebt?).

Was können wir aus diesem Bild lernen? Zum Beispiel was Gebete betrifft: Gott gefällt es unendlich viel mehr wenn die Seele für inneres seelisches Wachstum betet, als zum Beispiel um etwas Bestimmtes zu bekommen, das sich nicht auf ihre seelische Entwicklung bezieht (eine Beziehung, Erfolg auf der Schule, eine Arbeitsstelle, Heilung von einer Krankheit...). Der Grund ist verständlich: Die Dinge des Alltags sind vergänglich, die Art und Weise wie die Seele mit ihnen umgeht allerdings, trägt sie in sich weiter, weil ihr Tun und Lassen und ihre inneren Gesinnungen den Zustand der Seele und ihren Wert zur Förderung von Gottes Werken bestimmen.

So können Sie auch besser die Antwort auf Ihre nächste Frage verstehen: Wer bestimmt eigentlich den Partner fürs Leben? Im Grunde genommen bestimmt Gottes Vorsehung dies. Gott versucht ständig, Seelen zueinander zu führen, die sich solchermaβen ergänzen, dass sie gemeinsam etwas zustande bringen können, für Seine Werke. Jede Seele hat ihre eigenen Gaben, Talente, Schwächen usw... Gott hat aber in jenem Sinne ein wesentliches Bedürfnis, dass Er unbedingt Seine Schöpfung zum Gipfel des Heils führen will. Deswegen versucht Seine Vorsehung ständig Seelen aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften zueinander zu führen, weil Er weiβ, dass bestimmte Kombinationen von Eigenschaften Seelen zweckmäβiger zur Verwirklichung ihrer beiden wahren Lebensziele führen können: die eigene Heiligung, und die Förderung der Verwirklichung von Gottes Pläne und Werke zugunsten der ganzen Schöpfung. So kommt es, dass Seelen ihre wahre Lebensaufgabe besser mit dem einen als mit dem anderen Lebenspartner verwirklichen können. Wichtig ist dabei, wie zweckmäβig ihr Leben zur Verwirklichung der beiden vorerwähnten Ziele ist.

Ob eine Seele der richtige Lebenspartner ist, kann man nicht aus weltlicher Betrachtung heraus beantworten, das kann man nur im innigen Kontakt mit Gott im Herzen mit Sicherheit spüren lernen. Diese Feststellung muss nämlich von weltlichen, menschlichen Erwägungen losgelöst sein. Zum Beispiel: Sexuelle Anziehung kann eine sehr groβe Rolle spielen, darf aber niemals als ausschlaggebende Begründung für die Partnerwahl in Betracht gezogen werden, weil die sexuelle Anziehung leicht von dem wahren Zweck des Lebens ablenkt und in vielen Fällen die Seele daran hindert, sich über die physische Lebensebene hinaus zu erheben. Ausschlaggebend muss die innere Sicherheit sein, dass sich die Partner gegenseitig ergänzen können, und zwar im Hinblick auf die seelische Entwicklung der beiden Seelen. Alles andere ist relativ weniger wichtig, und öfters sogar ein Hemmungsfaktor. Alles, was die Seele im rein weltlichen, stofflichen Denken, Empfinden und Wünschen festhält, bremst ihre seelische Entfaltung, und letztendlich bestimmt nur die seelische Entfaltung den Wert, welchen Gott der Seele beimessen wird.

Der Wert einer Seele ist dabei nicht im absoluten, sondern im relativen Sinne zu verstehen: Jede Seele hat für Gott einen unendlichen Wert. Genau deswegen sagte Jesus einst, Er sei bereit gewesen, für die Erlösung jeder einzelnen Seele Seine ganze Passion zu wiederholen. Der relative Wert einer Seele allerdings, kann sehr unterschiedlich sein: Er wird durch das Maβ bestimmt, in dem die Seele Gottes Werke fördern und die Verwirklichung Seiner Pläne voranbringen hilft. Der relative Wert, den eine Seele in Gottes Augen hat, bestimmt in einem wesentlichen Ausmaβ ihren Werdegang nach dem irdischen Tod.

Liebe Schwester, unser Glaube ist ein Schatz, dessen Grenzen wir auf Erden sogar nicht finden können. Das ist so, weil Gott aus Liebe besteht und somit nichts anderes als reine Liebe hervorbringen kann. Genau aus diesem Grunde sind die Belehrungen, die uns Maria, die Herrin aller Seelen, von Gottes wegen vermittelt, eine Fundgrube ohne Ende. In dieser Schatztruhe von Gottes Geschenken an die Seelen liegt eine mit Edelsteinen besetzte Goldkrone, die zu den wertvollsten von Gottes Mysterien gehört: sie heiβt 'vollkommene Weihe an Maria'. Der Wert der vollkommenen Weihe Ihres Lebens, Ihres ganzen Wesens und aller Ihrer Handlungen, Worte, Wünsche, Gedanken, Gefühle, Bestrebungen, von Ihrem ganzen Tun und Lassen an Maria, die Gottesmutter, Himmelskönigin und Herrin aller Seelen ist für die Verwirklichung des höchst möglichen relativen Wertes der Seele unüberbietbar. Ich empfehle Ihnen von ganzem Herzen die aufmerksame Lektüre des Manifestes Marias Tempel. Sie finden es auf unserer Webseite unter Belehrungen > Bücher. Dieses kleine Buch kann Ihr ganzes Leben ändern.

Heute ist Samstag. Jeder Samstag ist der Gottesmutter auf eine besondere Weise geweiht. Deshalb gilt dieser Tag auch für mich als gesegneter Tag um Ihnen in diesem Brief die Sonnenstrahlen der wahren Hoffnung zukommen zu lassen. Ich schlieβe Sie fest in mein Herz und bete für Sie und Ihre Anliegen. Möge die Heilige Jungfrau wahrhaftig Ihr Herz besitzen. Sie kann Sie zum wahren Glück führen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net


Brief 423
Die Herrin zur Kernenergie und zur Technologie im Allgemeinen – über die Herkunft von Katastrophen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Entschuldigen Sie bitte der Verspätung in der Antwort auf Ihren Brief. Diese ist auf den Umbau im Apostolat zurückzuführen.

Wie verhält sich das mit nuklearer Strahlung, gibt es da eine Botschaft von Maria für oder gegen die Atomenergie?

An sich ist nukleare Strahlung ein natürliches Phänomen, solange sie aus rein natürlichen Vorgängen hervor geht. Auf der ganzen Welt gibt es Strahlung. Wenn allerdings menschliches Einschreiten die natürlichen Vorgänge auf irgendwelche Weise manipulieren, wie dies zum Beispiel in einem Atomkraftwerk der Fall ist, haben wir es nicht länger mit Gottes Intelligenz und der Auswirkung eines Göttlichen Gesetzes zu tun, sondern mit einer Frucht menschlichen Denkens. Es kennzeichnet alle Technologien, dass sie die Naturgesetze zum Ausgangspunkt haben (müssen), dass diese Gesetze aber derart in Anwendung gebracht werden, dass sie gleichsam 'für den Menschen und die Befriedigung seiner materiellen Bedürfnisse arbeiten'. In der Technologie wird somit letztendlich dem wirtschaftlichen Denken und Handeln gedient.

Der Himmel befürwortet Kernenergie nicht. Sie stellt Gefahren dar, ist lediglich die Frucht wirtschaftlichen Denkens, dient ausschlieβlich wirtschaftlichen Zwecken, und ist nicht dazu imstande, das Göttliche Erbe auf Erden instand zu halten. Die natürliche Strahlung, so wie diese überall im Freien vorkommt bzw. vorkommen kann, verhält sich ganz nach Gottes Gesetzen und nach Seiner Intelligenz. Nukleare Strahlung wie in einem Atomkraftwerk dahingegen, ist nicht in dieser Stärke und Form von Gott im Umfeld des Menschen vorgesehen worden. Genau deswegen setzt sie Menschen Gefahren aus, die sich nicht vor Gottes Gesetzen rechtfertigen lassen. Kein erschaffenes Gewebe, sei es vom menschlichen Körper sei es vom Körper von Tiergattungen oder von Pflanzen, Bäumen oder Blumen, ist von Gott so entworfen worden, das es nukleare Strahlung als ein körper- bzw. natureigenes Phänomen empfinden, aufnehmen und verwerten kann.

Die Seelen sollen sich genau merken und immer vor Augen halten, dass alles, was nicht ganz genau den Gesetzen entspricht, wie Gott diese in der Natur ohne menschliche Beeinflussung vorgesehen hat, als widernatürlich und somit als nicht von Gott gewollt gilt. Gott widerstrebt es, wenn Technologien entwickelt werden, die auf menschlichen Manipulationen Seiner Naturgesetze basieren, die so angewendet werden, dass sie zielbewusst und absichtlich an wirtschaftlichem Gewinn und bzw. oder an Beherrschung und Vernichtung der Schöpfung oder von Teilen derselben oder von Geschöpfen orientiert sind. Gott hat den Menschenseelen Seine Schöpfung anvertraut damit sie diese genau nach Seinen Ansichten und Gesetzen und unter Berücksichtigung Seiner Pläne mit der Menschheit verwalten. Folgt die Menschheit mit Seiner Schöpfung einem eigenen Kurs, der andere Ziele verfolgt und andere Gesetze in Anwendung bringt, so kann Gott diesem Vorgehen nicht Seinen Segen spenden.

Ist eine neue Technologie in Aussicht aus der Sicht Maria Herrin aller Seelen? Gott gibt Seine Geheimnisse nicht preis. Er hat dem menschlichen Verstand auch Grenzen gesetzt, und wird niemals zulassen, dass der Mensch sämtliche Naturgesetze und Naturphänomene völlig ergründen kann, weil Er weiβ, dass die Menschheit der Sünde verfallen ist und ein vollendetes Wissen von allen Naturerscheinungen und allen Merkmalen und Eigenschaften der Dinge und der natürlichen Vorgänge und Verhältnisse dem Satan, der bekanntlich durch Menschenseelen wirkt, die Weltherrschaft auf einem goldenen Teller aushändigen würde. Satan ist der Beherrschung der Welt nun sehr nahe gekommen. Gott hält Seine Schöpfung jedoch durch einige Fäden goldenen Lichtes in der Hand, weil die Werke Seiner Hände Ihm heilig sind und diese niemals uneingeschränkt und in allen Einzelheiten vom Ungeheuer der Finsternis beherrscht werden dürfen.

Satan setzt alles daran, den Menschenseelen Technologien zu inspirieren, die sie gegen Gottes Gesetze einsetzen können und die sie im Hochmut stärken, der Mensch beherrsche die ganze Schöpfung. Dabei ist das alles nur der Schein einer vorübergehenden Wirklichkeit, die sich im Schatten von Gottes Allgegenwart vollzieht, die wegen des finsteren Rauches des Bösen und der gewaltigen Blindheit und Gottlosigkeit unzähliger Menschengeister nicht mehr bemerkt bzw. ganz wegargumentiert wird.

Sie wissen, dass Satan es sich bereits vor seiner Inspiration zur Erbsünde zum Ziel gesetzt hat, Gottes Schöpfung restlos zu zerstören, und dass er dies in seiner uneingeschränkten Bosheit vorzugsweise durch den Menschen tut, weil Gott den Menschen als Krone Seiner Schöpfung gemeint hat. So beabsichtigt Satan, Gott am Tiefsten zu treffen. Er inspiriert die Sünde. Sünde ist jede Abweichung von Gottes Gesetz der Liebe, die sich in irgendwelcher Weise in der Schädigung einer Seele ausdrückt. Die Sündenbürde häuft sich am Gewaltigsten dort an, wo Technologien zum Einsatz kommen, die Seelen und Teile der Schöpfung schädigen bzw. zerstören können und wirtschaftliche Ziele als 'Ein und Alles' darstellen, denn wirtschaftliche Ziele erheben den Materialismus zum Gott der modernen Welt, einem Gott mit menschlichen Zügen, Zwecken und Gesetzen, der den einzigen wahren Gott aus Seinem Werk und aus den Seelen verbannen.

Wird es irgendwann eine neue Technologie geben, deren ausschlieβlich Himmlischen Herkunft eindeutig sichtbar sein wird, und welche Form wird eine solchen Technologie annehmen? Die Herrin aller Seelen betonte immer bereits, dass Gott den Seelen niemals zulässt, die Zukunft vorherzusagen bzw. diese haargenau und mit Sicherheit zu schauen. Das dient einfach Seinen Plänen nicht, und raubt den Seelen jeden Verdienst. Die Herrin erläuterte dieses Prinzip bereits zur Genüge. Der Zukunft muss die Seele schlicht und einfach voller Hoffnung entgegen treten, denn die aufrichtige Hoffnung ist wie ein Akt des Vertrauens zu Gottes Liebe, und ruft deswegen Gottes Schutz und neugestaltendes Wirken auf die Seele und die Schöpfung als Ganze herab.

Wie ist es möglich, das in Medjugorje positive atomare Strahlung vorhanden ist, die dem Menschen und der Schöpfung dient? Die Himmelskönigin erklärt dieses Phänomen folgendermaβen: Jede Seele hat eine gewisse Ausstrahlung. In einer Seele, die mit Gott bzw. mit Maria in Verbindung lebt, wird diese Ausstrahlung wellenmäβig – manchmal fast ununterbrochen – um ein Vielfaches verstärkt. Seelen, die dazu die spezifische Begabung besitzen, können die Ausstrahlung ihrer Mitmenschen in einem überdurchschnittlichen Maβe spüren. Diese Ausstrahlung kann sich lange Zeit bzw. so gut wie ständig auf einer hohen Ebene instand halten, in einer Seele mit einer ganz besonderen Berufung, und zwar in dem Maβe desto mehr, wie in dieser Seele das Feuer der wahren Liebe brennt. In anderen Fällen erreicht diese Ausstrahlung ihre Gipfel genau in den Stunden, wenn die Seele gerade einen besonderen Kontakt zum Himmel hegt (während eines inbrünstigen Gebets, während einer Anbetung, während einer Weihe, während einer H. Messe, während einer mystischen Erfahrung usw.).

Im wahren Sinne des Wortes hat diese 'positive atomare Strahlung' nichts mit 'atomarer' Strahlung zu tun. Diese Letztere geht von etwas Stofflichem aus. Die Strahlung, die von einer Seele ausgeht, hat eine nichtstoffliche Herkunft und ist somit nicht durch Instrumente oder Geräte feststellbar. Laut der Gottesmutter sind die Messungen in Medjugorje dadurch ermöglicht worden, dass Gott ein Zeichen dafür hat setzen wollen, dass die Seele im inbrünstigen Kontakt zu Ihm bzw. zu Seiner Himmlischen Gesandten (Maria) auf eine wesentlich höhere Ebene Göttlichen Lebens erhoben wird. 'Normalerweise' wären solche Messungen nicht einmal möglich. Die Herrin fügt noch hinzu, dass dieses Phänomen nicht spezifisch und nicht ausschlieβlich mit dem Ort (Medjugorje) verbunden ist, sondern dass es überall dort vorkommen kann, wo Seelen sich so inständig auf eine höhere Ebene des Lebens erheben lassen, dass in ihnen und durch sie das wahre Göttliche Leben strömt und dadurch das unsichtbare Feuer von Seelen in Einheit des Herzens mit Gott bzw. mit Maria auflodert. Sogar eine einzige Seele kann in einem intensiven mystischen Kontakt mit der Himmelskönigin bzw. mit Jesus usw. die Atmosphäre um sich herum in einem beträchtlichen Ausmaβ aufladen.
Lieber Bruder, es gibt vieles zwischen Himmel und Erden, das unsere Augen nicht sehen, unsere Ohren nicht hören und unser Verstand nicht kennt und weder ergründen kann noch darf. Sie erwähnen die atomare Katastrophe in Japan. Solche Katastrophen weisen nach, wie groβ die Gefahren sind wenn sich die Menschheit systematisch den Inspirationen des Bösen aufschlieβt und hingibt. Eine Technologie wird im Hinblick auf wirtschaftliche Interessen entwickelt, weicht also von Grund auf von Gottes Gesetzen und Plänen ab, und macht die Schöpfung, einschlieβlich der Seelen, sehr verletzlich.

Ich muss an dieser Stelle übrigens nochmals betont darauf hinweisen, dass solche Katastrophen nicht, wie heutzutage gerne ausgelegt wird, von Gott als Warnung hervorgerufen werden, sondern dass sie aus einem noch schwer wieder herzustellenden Ungleichgewicht in der Schöpfung aufgrund der schrecklichen Sündenbürde der Menschheit hervorgehen, bzw. sich aus unmittelbaren Manipulationen von Seiten Satans ergeben. Gott ist nicht der Urheber dieser Katastrophen, erhofft Sich allerdings, dass die Seelen dadurch erkennen, dass sie in der Technologie, der Wissenschaft und dem Materialismus einen Abgott anbeten, der sie auf der stofflichen und nichtstofflichen Ebene ins Verderben stürzen wird. Die Erkenntnis aber, reicht nicht, solange sie nicht in ein aufrichtiges Umdenken weg aus dem Materialismus umgesetzt wird.

Liebe Bruder, ich hoffe, Ihnen etwas Klarheit in Ihren Fragen gebracht zu haben. Behalten Sie vor allem dies: Maria, die Herrin aller Seelen, ist die verkörperte Hoffnung und Ermutigung. Solange wir uns Ihr vollkommen hingeben und Ihre Belehrungen in der Praxis des Alltags umzusetzen bereit sind, brauchen wir nichts zu befürchten. Gott hält nicht umsonst Seine Schöpfung durch diese Fäden goldenen Lichtes in der Hand, welche Er nie loslassen wird. Durch diese Fäden strömt ja das Göttliche Leben unaufhörlich zu den Seelen weiter, die dieses zwecks ihrer Heiligung in sich aufnehmen wollen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 424
Sinn und Logik der Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Gerne unterstütze ich Sie in diesem Kampf. Auch ich werde heftig angegriffen. Seien Sie sich dessen bewusst, dass der Böse eine Seele in dem Maβe desto heftiger angreift, wie sie ihm eine Gefahr darstellt und ihm bei der Verwirklichung seiner finsteren Pläne in die Quere kommt. Vor allem all dasjenige, was mit vollkommener Hingabe an Maria zu tun hat, weckt die Bosheiten des Ungeheuers, weil es ja weiβ, wer von Gott auserkoren ist um Ihren Fuβ auf ihm ruhen zu lassen und seine Werke unwirksam zu machen.

Die Herrin aller Seelen betont es ohne Unterlass: Wollen die Seelen aus dem Elend dieser Welt voller Finsternis, Blindheit und Verwirrung befreit werden, so müssen sich mehr Seelen uneingeschränkt IHR hingeben. So will Gott es. Dieses Konzept wird in dieser Welt von Modernismus heftig bestritten, weil es den goldenen Weg zum Sieg über den Bösen bietet, und die Entwicklungen in dieser Welt eben so hochgradig vom Bösen manipuliert werden. Der Widerstand gegen die gewissenhaft und beharrlich gelebte Weihe an Maria hat nichts mit irgendeiner Unwahrheit im Konzept der Weihe an Maria zu tun, ganz im Gegenteil: Er weist gerade auf den unüberbietbaren Wert derselben zur Förderung von Gottes Heilsplan und der eigenen Heiligung der Seele hin.

Das Bild der Himmelskönigin, der unbefleckten, sündenlosen Jungfrau mit der Schlange unter den Füβen ist keine Phantasie und keine leere folkloristische Symbolik, sondern der Ausdruck eines auβerordentlich erhabenen Mysteriums, durch welches unser Gott der Liebe seit so langem den Seelen den Weg zur Vollendung ihrer Erlösung und Heiligung und zur Reinigung der Welt zeigt: Maria hat die uneingeschränkte Macht über die Finsternis erhalten, sowohl jene in der Welt als jene in jeder individuellen Seele. Die Voraussetzung damit Sie diese Macht (welche einmalig unter den erschaffenen Seelen ist) zur Anwendung bringen kann, ist die völlige Hingabe der Seele Maria gegenüber, nicht lediglich durch Aussprechen eines Weihegebetes, sondern in einem ganzen Lebensstil systematischer Nachfolge des Vorbildes, das uns die Gottesmutter setzt.

Jesus hat den Riegel weggeschoben, durch welchen der Kerker der Seele geöffnet wird und die Seele in die wahre Freiheit wandern kann, welche sie sich durch den Sieg über die eigenen Schwächen und Verführbarkeiten erobern kann. Die Tür des Kerkers öffnen, muss die Seele aber schon selber tun. Zwischen der Entriegelung und dem tatsächlichen Öffnen der Kerkertür liegt der innere Kampf der Selbstüberwindung, und in diesem Kampf braucht die Seele eine vollendete Himmlische Unterstützung. Genau diese will Gott der Seele durch die Himmelskönigin schenken, in diesen Letzten Zeiten mehr als je zuvor.

Maria bereitet uns dies durch Ihre Belehrungen und durch ihr inneres, neu gestaltendes Wirken im Mittelpunkt der Seele. So kann Sie in jeder Seele das wundervolle Mysterium krönen, das Christus an ihr vollzogen hat, das aber in die Praxis umgesetzt werden muss. Diese Umsetzung der Erlösungswerke in die Praxis kann die Seele durch nichts zweckmäβiger tun als durch die liebevolle, aufrichtige Weihe ihres ganzen Lebens und ihres ganzen Wesens, in allen Einzelheiten, an Maria. Da liegt eben der auβerordentliche Beweis für Gottes Liebe: Er hat eine erschaffene Menschenseele (Maria) dazu auserkoren, den Weg Christi, des Gott-Menschen, auf Erden möglich zu machen, damit Er in einem menschlichen Körper den Erlösungsakt vollbringen kann, und schenkt dieser Gottesgebärerin die Macht, diese Erlösungswerke in den Seelen zu vollenden bzw. jede Seele so umzugestalten und innerlich zu begleiten, dass diese die Erlösung in sich voll erschlieβen kann. Maria darf dies nicht ungebeten tun, die Seele muss sich in Ihre Hände legen. Welch unüberbietbares, allerdings noch so schlecht verstandenes und so selten angenommenes Geschenk.

Beten Sie zuversichtlich das Gebet 1196, vorzugsweise ebenfalls die Nummern 998 und 1047, und glauben Sie felsenfest an die Wahrheit und Wirklichkeit hinter dem Mysterium der vollkommenen Weihe an Maria, und Sie werden die Macht der Himmelskönigin in Ihrem Leben bezeugen.

Seien Sie meiner Unterstützung versichert, denn die Früchte der Werke der Herrin aller Seelen in der Seele, die felsenfest an Sie glaubt, kann die Seele nur dann in sich aufnehmen, wenn sie Maria, die Verheiβung des Ewigen Frühlings, Teil an allem in ihrem Leben gibt.

In der Liebe des Erlösers und der Herrin aller Seelen, und Ihr zu Diensten,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 425
Kampf gegen den Bösen, Feind der Familien

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Ihre Seele weint, Ihr Herz blutet, und da weint und blutet ebenfalls das Herz der Gottesmutter.

Ihre Seele wird darüber hinaus dauernd mit Worten verschmutzt, die von der Schlange aus dem Abgrund gesprochen werden. Ich verstehe nur zu gut, wie Ihnen zumute ist. Zweifeln Sie vor allem nicht daran, dass ich diesen Kampf mit Hingabe mit Ihnen kämpfe. Wir haben ja denselben Feind, und Maria hat unser Apostolat gerade als einen Lichtdamm gegen die Finsternis erbaut.

Ich finde es so schade um Ihre Enkeltochter, weil diese jetzt von Ihnen und der christlichen Erziehung weggezogen werden kann. Wissen Sie, das Opfer und Gebet eines Kindes ist für Gott so wertvoll. Dieses Kind hat die Reife, ihr Herzchen zu den Füβen der Heiligsten Jungfrau und Himmlischen Herrin auszuschütten, und Maria wird sie schützen vor schädigenden Einflüssen, zumal da Sie persönlich ja auch für dieses Kind beten. Wie schön drücken Sie es aus, dass Sie für dieses Kind sterben würden: In gewissem Sinne sind Sie bereits für sie gestorben, denn tief gelebte Weihe an Maria ist eine Form des Sterbens an vielen weltlichen Dingen und an sich selber.

Weihen Sie Ihre Tränen an Maria, ich habe es gerade selber auch getan. Dann wird Ihr Herzeleid zu einer Waffe gegen die Finsternis. Die Weihe unserer Schmerzen sorgt dafür, dass dieses Messer, das uns durch das Herz schneidet, von der Gottesmutter in die Werke Satans getrieben werden kann, damit diese ausbluten. Und... wo zwei oder mehr Seelen zusammen sind, da ist auch Christus. Nun, Sie sind im Herzen sehr eng mit Ihrer Enkeltochter verknüpft, somit ist Jesus ständig zugegen wenn Sie und das Mädchen das Herz vor Ihm und Maria erleichtern. Benutzen Sie diese Waffen gegen denjenigen, der durch Menchenmünder versucht, Sie zu verletzen.

Nehmen Sie vertrauensvoll Ihre Zuflucht zu diesen wundervollen und machtvollen Waffen, die uns die Himmelskönigin geschenkt hat, eigens für Situationen so wie diese: insbesondere die Gebete 998, 1006, 1047 und 1196.

Sie haben übrigens genau das Richtige getan: Sie haben von Gott gar nichts erzwungen, Sie haben Ihm gerade die Gelegenheit gegeben, Seine Vorsehung voll wirken zu lassen, und offensichtlich hat Er genau das getan. Ich bin mir deshalb sicher, dass genau dasjenige passiert ist, was für Ihre Tochter das Richtige war, da Ihr Freund offenbar auf Dauer nicht das Heil Ihrer Tochter fördern konnte. Ich finde dies auch aus jenem Grunde schade, dass dieser Mann, so wie ich damals, vor einiger Zeit, seine Seele schauen durfte, einen Samen besitzt, der auch im Glauben fruchtbar werden konnte. Etwas muss diesen Samen mit Schlamm überschüttet haben. Nur, auch der Böse weiβ, dass dieser Mann nicht der Richtige für Ihre Tochter ist, und dass die Trennung somit zu einem seelischen Segen für sie werden kann. Nun versucht der Böse deswegen, sich dadurch zu rächen, dass er nun die Tochter so inspiriert, dass sie sich ihrerseits gegen Sie und Ihren Glauben kehrt. So sehen die Werke vom Meister der Lüge, der Verleumdung, der Entmutigung, der Verblendung, des Hasses... aus.

Ich flehe unsere Himmlische Herrin betont an, Sie möge Ihre Hand auf Sie, auf die Enkeltochter, auf Ihre Tochter und auf jede(n) legen, der/die hier beteiligt ist bzw. zu leiden hat. Glauben Sie felsenfest an IHR Wirken, denn Sie hat die Macht und die Liebe um Herzen mit wahrem Frieden zu erfüllen.
Nur Mut, liebe Schwester, Sie sind nicht alleine im Kampf.

In der entzückenden Liebe der Himmelskönigin, und zu Ihren Diensten, Myriam.


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Brief 426
Die Erfahrung der Wiedergeburt: Ostern in der Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für diese erfreuliche Nachricht, die ausgezeichnet zum Ostermysterium passt. Meine Osterwünsche mögen daher mithin als Gluckwünsche für eine Wiedergeburt gelten, die Ihnen ja allmählich vergönnt worden ist, das ist nun wohl offensichtlich. Wie erfreulich.

Ist es nicht wunderbar, wie an Ihnen etwas vollzogen worden ist, das letztendlich als die absolute Erfüllung eines jeden Menschenlebens gelten kann? Wenn die Seele zur Erkenntnis ihrer tieferen Verfassungen erlangt, ist es, als ob der Heilige Geist Selbst eine Lichtbahn bis in den Mittelpunkt der Seele zieht, so dass der Seele gleich die Wege zur Heiligung und die Strategie der Selbstvervollkommnung gezeigt werden. Es gibt wohl kaum eine gröβere Gnade. Dazu noch gerade zu Ostern! Das Licht der Auferstehung hat gleichsam in das Grab Ihres alten 'Ich' hineingestrahlt. Das alles ist Ihnen aus dem Grunde geschenkt worden, weil Sie nie den Kampf aufgegeben, und Ihre Vergangenheit der Himmlischen Herrin zu Füβen gelegt haben. Das Wunderbare, ja das Göttliche, an den drei Haupttugenden (Liebe, Glaube, Hoffnung) ist wohl die Tatsache, dass diese drei sich gegenseitig gleichsam immer wieder neu erzeugen: Die Seele glaubt, und bekommt dadurch bald den Beweis dafür, wie berechtigt ihre Hoffnung wohl war, so dass ihre Liebe zum Allerhöchsten neues Leben erhält. Oder: die Seele will nichts sehnlicher, als ihre Liebe hochgradig zu entfalten; mit der wachsenden Liebe entwickelt sich in ihr die Hoffnung zu einem ungekannten Höhepunkt, denn die wahre Liebe nimmt der Seele jeden möglichen Zweifel. Eine wahrhaftig hoffende Seele wiederum, lebt in einem Glauben, der zur Sicherheit geworden ist. Usw...

Von dem Eisberg, den Sie beschreiben, bleibt in kurzer Zeit nichts mehr übrig, wenn die Seele von Innen heraus die Liebe weitgehend zu entfalten weiβ, schmilzt das Eis rasch dahin, denn die wahre Liebe ist wie eine Sonne. Diese Sonne hat in Ihnen Wurzeln geschlagen durch die Weihe, die Sie so beharrlich gelebt haben. Ich kann nur gratulieren, und der Herrin danken. Sobald die Seele sich inständig weiht und sich mit allem hingibt, werden Räder betätigt. Es kann eine Weile dauern bevor die Seele es merkt, aber 'über den Wolken' tut sich auch im Verborgenen bereits sehr vieles. Bedenken Sie mal, wie lange es dauern kann bevor die Saat zur Blume wird. Die ganze Zeit kann der Beobachter glauben, dass nichts geschieht. Inzwischen aber, wirkt sich Gottes Intelligenz in der Saat aus, und entwickelt sich das Leben. Erinnern Sie sich daran: Über neunzig Prozent der Wirklichkeit entzieht sich unserer Wahrnehmung!

Wie schön, dass Sie diese Ermutigung erhalten haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen, dass das Osterlicht Ihr Herz ständig erleuchten möge. Die Himmelskönigin freut Sich mit Ihnen.

Ich möchte Ihnen Dank sagen für die Anstrengungen, die Sie für die Gottesmutter erbringen. Sie wird Sie niemals vergessen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 427
Noch einmal zur Feindseligkeit gegenüber der Verehrung Mariä

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre lieben Zeilen. Ihre Bemerkungen zur Verehrung Mariä berührt etwas so Grundsätzliches für alle Katholiken, die nicht ganz ihre Wurzeln verleugnen möchten, und erst recht für mich, die ich mein Leben der Heiligen Jungfrau zu Füβen gelegt habe um Ihre Werke zu tun in einer Lebensberufung, die sich nun seit vierzehn Jahren vollkommen auf dem Weg der marianischen Vereinigungsmystik gestaltet, unter der ausschlieβlichen Führung der Himmelskönigin. Ich versichere Ihnen gerne, dass ich nicht von einem Dogma sondern von einer Himmlischen, für mich durchaus spürbaren Realität geführt und beseelt werde.

Sehr gerne verweise ich Sie auf die Myriam-Webseite, wo Sie im Menüpunkt Das MDA-Werk eine ausführliche Sammlung von Texten vorfinden können, in welchen die Himmelskönigin die Realität Ihrer einmaligen Rolle innerhalb der Heilsgeschichte und des Göttlichen Heilsplanes, und die von Gott verkündete absolute Notwendigkeit der Verehrung Mariä und vollkommenen Weihe ausführen lässt. Tatsächlich, Sie lässt es ausführen: Nicht ich, arme Unwürdigkeit, verkündige Gottes Wahrheit, sondern Sie, die Sie der von Gott auserwählten Sitz Seiner Weisheit ist.

Liebe Schwester, meinen Sie, Jesus habe Freude daran, wenn Er angebetet wird und Seine Mutter verleugnet? Ist der Gott-Mensch nicht erst eine Wirklichkeit durch die Auserwählung von Maria als Seiner Mutter – Auserwählung von Gottes wegen? Ist Gott damit gedient, wenn das von Ihm als auserwählte Gelenk der Tür zur Erlösung nicht anerkannt wird? Wie kann man den Sohn verehren, wenn man so tut, als ob Seine Mutter nicht einmal wäre? Oder wie kann man überhaupt davon ausgehen, dass Gott Jesus als Gott-Mensch, Messias, Erlöser, in einem Leib hätte tragen und zur Welt bringen lassen, der nicht vorab restlos geheiligt wurde? Mara wurde dadurch unerreichbar über alles Menschliche erhoben. Dies alles zu verleugnen, stellt die schwerste Beleidigung überhaupt dar, welche eine 'christliche' Seele Gott jemals zufügen könnte.
Verbum sapienti satis est...

Liebe Schwester, unendlich viel mehr könnte ich ausführen, die Quelle aus welcher ich dies beziehe, ist ja unerschöpflich. Aber mehr als der Verstand muss sich hier das Herz aufschlieβen, denn das Licht der Weisheit will dort vordringen, wo Gott seine Bleibe in der Seele wählt.

Ich wünsche Ihnen die Berührung des wahren Friedens, der bekanntlich aus dem Herzen Christi flieβt. Er wird weinen und Sein Herz bluten solange Seine Mutter nicht als Diejenige und Dasjenige anerkannt wird, zu Der bzw. zu Dem Gott Sie erschaffen hat.

Ich umarme Sie fest in der Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 428
Wie umgehen mit Schnecken- und Insektenplagen wenn man alle Tiere respektieren soll?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie diese Frage stellen: Wenn die Menschenseele die Tiere mit Ehrfurcht behandeln soll, wie ist denn mit Schneckenplagen, Ameisenplagen, Motten usw. vorzugehen?

Es kommt uns manchmal etwas sonderbar vor, mit allen Tierarten so umzugehen, dass aus unserem Verhalten die Erkenntnis spricht, dass es sich um Geschöpfe Gottes handelt. Schnecken und Insekten gehören zu den Tiergattungen, die am meisten verabscheut werden und welche man oft am Liebsten los werden möchte. Genau deswegen bat ich einst die Gottesmutter um eine Antwort auf die Frage, wie denn vorzugehen ist, wenn manche Tiere dem Menschen zu schaffen machen (Maulwürfe im Garten, Mäuse, Ratten, Schnecken...). Ihre Antwort war verblüffend einfach: 'beten!'. Maria meint, eine Plage sei eine der vielen Äuβerungen eines gestörten Gleichgewichts in der Natur, das immer letzten Endes auf die Abweichungen der Menschenseelen gegenüber Gottes Gesetzen zurückzuführen ist. Konkret heiβt dies: Dieses Ungleichgewicht muss in ein neues Gleichgewicht umgewandelt werden, und das kann nur dadurch erfolgen, dass Seelen eine Art von Wiedergutmachung leisten.

Ich habe selber vor Jahren erfahren, wie bei einer Bekannten eine Rattenplage dadurch schlagartig beseitigt wurde, dass ein guter Priester einen Exorzismus über ihr Haus sprach und das ganze Gelände mit Weihwasser besprengte. Wieso? Weil offensichtlich etwas losgekauft worden war. Das Geschehen wies nicht unbedingt darauf hin, dass die besagte Dame selber viel gesündigt hätte, aber dieses Opfer wurde von ihr verlangt. Nur Gott weiβ, wieso gerade von ihr, und wieso gerade in Form einer Rattenplage.

Die Herrin aller Seelen betont aber, Insekten (oder Schnecken) sollte man nicht durch Gift verjagen bzw. man sollte sie nicht absichtlich töten, sondern man sollte ständig und im wahren Glauben zu Ihr beten, damit Sie die Gnade erwirkt, dass die Gebete zu einem neuen Gleichgewicht in der Natur führen. Sie können ein solches Gebet übrigens noch wertvoller machen, indem Sie auβerdem Maria die Anwesenheit dieser Unmenge an 'lästigen' Tieren weihen mit der Bitte, Sie möge die 'friedliche Beseitigung' dieser Wesen als die Beseitigung des Bösen aus Seelen betrachten, die dies dringend brauchen. Genau so empfiehlt es die Himmelskönigin, vorzugehen, wo es sich um 'Unangenehmes' in der Natur handelt: Ungeziefer, Unkraut... Man weiht in jenen Fällen das Ungleichgewicht an Maria mit der Bitte, Sie möge aufgrund dieses von Ihnen verlangte Opfer die Reinigung von Seelen erwirken, die gleichsam mit dem Unkraut der Untugend und dem Ungeziefer der Versuchungen überfüllt sind. So vermitteln Sie sogar dieser Prüfung einen Sinn.

Manchmal fällt es dem Menschen nicht leicht, mit Situationen umzugehen, vor denen er sich ekelt oder die ihm einfach nur als eine Bürde vorkommen. Im Grunde genommen ist im Umgang mit solchen Situationen diese Hürde nur durch die Liebe zu überwinden. Die Liebe ist es, welche die Ehrfurcht vor manchen Tieren inspiriert, gegenüber denen man 'menschlicherweise' gleichgültig zu sein pflegt. Die Liebe ist es auch, die einen dazu in den Stand versetzt, zu erkennen, dass jedes Lebewesen letzten Endes ein Bauwerk ist, von welchem der Entwurf in Gottes Herzen entstanden ist.

Alles hat einen tiefen Sinn, auch wenn die Seelen diesen nicht immer gleich erkennen können oder dürfen. Dieser Sinn rührt eben daher, dass nichts geschieht, was nicht irgendwo in Gottes Plan hineinpasst. Die Menschenseele vergisst dies leicht, weil sie eher die eigenen Bedürfnisse sieht als jene von Gott (die Verwirklichung Seines groβen Heilsplanes).

Ich flehe jetzt noch die Herrin für Sie an, damit Sie die unendliche Macht Ihrer Himmlischen Liebe als Bekleidung auf unseren Gebeten und Weihen anwendet, denn ich weihe dieses Problem sehr gerne gemeinsam mit Ihnen an Maria.

Viel Glück! Mögen Sie bald erfahren, wie sehr Gott die gegenseitige Liebe und Ehrfurcht unter Seinen Geschöpfen schätzt.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 429
Nochmals die Herrin zu den Warnungsbotschaften und zu Missverständnissen in Bezug auf Ihre Thesen in diesem Zusammenhang – Warnung vor täuschenden Interpretationen, die gegen jedes Christ-Sein verstoβen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Danke für Ihre Antwort. Deutlichkeitshalber möchte ich noch darauf hinweisen, dass es einen Grund gibt, weshalb Maria nicht zu den besagten Botschaften steht:

Die Offenbarung des H. Johannes ist selbstverständlich richtig. Die Gottesmutter behauptet auch nicht, dass Gott tatenlos zusieht, wie sich die Welt entwickelt. Worauf Sie allerdings mit gröβter Betonung immer wieder hinweist, ist die Tatsache, dass die Warnungsbotschaften vom Bösen ausgenutzt werden. In jenen Botschaften bespielt der Böse das angeborene Bedürfnis vieler Menschen, vom jedem Kreuz des Alltags befreit zu werden. Diese Botschaften haben somit zur Folge, dass die Seelen nicht mehr an sich arbeiten, sondern lediglich darauf warten, bis Jesus wiederkommt um sie aus ihrem Elend zu befreien. Der Mensch will also nicht mehr Gott dienen, sondern erwartet, dass Gott ihm dient. Zwar werden die Seelen dazu aufgerufen, zu beten, aber dieses Gebet orientiert sich dann an der Wiederkunft Jesu, nicht an der eigenen Heiligung, wobei diese Wiederkunft vor allem deswegen herbeigesehnt wird, weil dann endlich die Leiden des Lebens aufhören.

Gerade davor warnt die Gottesmutter: Der Groβteil der Seelen, die sich nach der Erfüllung jener Botschaften sehnen, tun dies aus einer völlig verzerrten Herzensverfassungen heraus, indem sie nicht die Liebe aufbringen, Gottes Werke durch liebevoll aufgeopferte Leiden voranzubringen, wie es Sich Jesus so sehr wünschte und wie es der H. Apostel Paulus als die wahre christliche Einstellung lehrte: 'um durch die eigenen Leiden dasjenige zu ergänzen, was noch an den Leiden Christi fehlt' (was noch an den an sich vollendeten Leiden Christi 'fehlt', ist die von jeder Seele bewusst und aus reiner Liebe gewollte Einheit des eigenen Alltagsleidens mit dem Kreuz Christi). Gott allein weiβ, was im Herzen einer jeden individuellen Seele vorgeht, nur regt die Gottesmutter jede Seele dazu an, das eigene Herz zu überprüfen und an erster Stelle dafür zu beten, dass die eigene Liebe ständig wachsen möge, weil nur ein Leben von ständig aus Liebe zu Gott und Seinen Werken geweihten Prüfungen in Gottes Augen ein fruchtbares Leben ist.

Letztendlich soll jede Seele nach dem Maβ ihrer Liebe gerichtet werden. Die Seelen sollten unter keiner Bedingung dafür beten bzw. darauf warten, dass Gott sie von ihren Kreuzen befreit, denn gerade die Kreuze des Lebens bringen die Vollendung der Erlösung und der Heiligung. Jesus sagte ja, dass wer Ihm folgt, sein Kreuz aufnehmen soll, Er hat nicht gesagt, dass Seine Nachfolger darauf warten sollen, bis Gott kommt um sie von ihren Kreuzen zu befreien bzw. dass sie dafür beten sollten, von Gott aus ihren Prüfungen befreit zu werden. Er hat Sich gerade zu dem Zweck der ganzen Passion unterzogen, damit die Seelen diesem Göttlichen Vorbild folgen. Die liebevoll aufgeopferten und geweihten Leiden, und nur diese, werden der Passion Christi hinzugefügt um als Akt der Miterlösung den Göttlichen Heilsplan zu vollenden und Gottes Reich auf Erden zu gründen. Da liegt es ja eben auch:

Die Seelen sollten nicht abwarten bis Jesus persönlich kommt, das Reich Gottes vor ihren Augen zu gründen, die 'Ungerechten' vom Erdboden zu entfernen und die anderen ohne Weiteres von allem Elend zu befreien, sondern sie sollen beten und opfern damit sie der Gnade würdiger werden, sich mit Gottes Richtlinien zur Heiligung in dem Maβe zu reinigen, dass das Reich Gottes in ihnen gegründet werden kann. Je gröβer die Zahl der Seelen wird, die sich durch liebevolle Anstrengungen darauf vorbereiten, dass in ihnen das Reich Gottes gegründet werden kann, desto baldiger wird sich die Menschheit als Ganze der Einheit mit Gottes Gesetzen nähern. Einheit der Menschheit mit Gottes Gesetzen, würde jegliche Katastrophe in der Schöpfung automatisch ausschlieβen, denn diese Einheit hieβe die Wiederherstellung des Gleichgewichtes innerhalb der Schöpfung und dadurch die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Gott will gar nicht 'warnen', Er versucht zu lehren, in dieser Zeit durch die Wissenschaft des Göttlichen Lebens.

Selbstverständlich warnt Gott die Seelen, aber nicht so, wie es uns manche glauben lassen möchten, sondern tief im individuellen Gewissen. Gerade dadurch handelt es sich im wahren Sinne nicht um Warnungen sondern um Belehrungen und innere Umgestaltung. Die Katastrophen in der Natur sind nicht auf die Hand Gottes sondern auf das von der schrecklichen Sündenbürde herbeigeführte Ungleichgewicht in der Schöpfung zurückzuführen, wie es die Herrin aller Seelen seit Jahren verkündigen und nachweisen lässt. Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dessen Bekehrung, und will zu dem Zweck das Gewissen einer jeden Seele wecken, und zwar auf eine solche Art und Weise, dass die Seelen instand gesetzt werden, aus freiem Willen jede Abweichung gegenüber Gottes Gesetz zu erkennen, nicht aus Angst vor irgendeiner Drohung. Ein Gebet, dass aus Angst vor Drohung und Strafe dargeboten wird, ist für Gott so gut wie wertlos, denn es entspringt nicht aus Liebe und freiem Willen. Die Himmelskönigin lässt nochmals wiederholen, damit niemand Unkenntnis darüber vortäuschen kann:

  • was Heiligung ist,

  • wie die Heiligung verwirklicht werden soll, und

  • wie die Schöpfung, die ja so programmiert ist dass sie Gottes Gesetz, Intelligenz und Weisheit hundertprozentig nachzufolgen bestrebt ist, ins Ungleichgewicht gekommen ist und somit auch darauf reagiert.

Es ist jeder Seele unbenommen, die ihr von Gott geschenkte Lebensstunden darauf zu verwenden, abzuwarten bis Gott sie aus allem Elend befreit. Allerdings kommt dies für Gott einer Verschwendung Seines Geschenkes der Lebenszeit ebenso wie einem Mangel an wahrem christlichen Einsatz gleich: Dies ist ja nicht der Zweck, zu welchem jede Seele von Gott ein Leben auf Erden bekommen hat. Die beiden einzigen Zwecke des Lebens sind jene: die eigene Heiligung, und den persönlichen Beitrag zur Vollendung von Gottes Heilsplan. Keine dieser beiden Zwecke wird dadurch verwirklicht, dass die Seele darauf wartet, dass Jesus kommt um sie von ihren Prüfungen zu befreien, bzw. gezielt dafür betet, ganz im Gegenteil. Ich verweise nochmals betont auf den Text, den Maria zu dem Zweck hat schreiben lassen, und den Sie auf unserer Webseite unter Das MDA Werk > Das Apostolat vorfinden können.

Wie ich auβerdem bereits wiederholt habe schreiben müssen, würde Gott niemals irgendwelchen Hinweis darüber geben, wann sich ein Ereignis vollziehen wird ('in jenem Jahr', 'an jenem Tag', 'innerhalb von ... Monaten bzw. Wochen...'), weil ein solcher Hinweis der Vollendung Seiner Pläne völlig entgegenwirken würde.

Dies musste ich Ihnen unbedingt mitteilen. Dadurch, dass ich nach wie vor formell von jenen Botschaften Abstand nehme, halte ich mein Gelübde des Gehorsams der Himmelskönigin gegenüber. Jede Seele, die sich dazu entscheidet, an jenen Botschaften ihr Leben zu orientieren, tut dies auf ihre eigene Verantwortung, vor allem dann, wenn es sich um eine Seele handelt, die das unermessliche Geschenk erhalten hat, von der Herrin aller Seelen die Wahrheit über das Ungleichgewicht in der Schöpfung wegen der Sünde, und über den Mechanismus der Vollendung ihrer Erlösung erfahren zu dürfen. Ich für mein Teil weiβ, dass ich niemals ein Wort verkündet habe, von welchem mir die Verbreitung nicht von der Himmelskönigin Selber beauftragt wurde. Somit bezeuge ich mit Betonung, dass ich immer nur die Wahrheit verkündet habe, so wie die Gottesmutter mich diese seit Jahren für das Heil der Seelen lehrt, und das werde ich nach wie vor tun, solange mich die Gottesmutter damit beauftragt, es zu tun. Es wurde mir von Maria erlaubt, Ihnen auch diese Worte zu übermitteln als Worte der Gnade, damit Sie Wahrheit und Täuschung klar erkennen mögen. Es wird von der Entscheidung der Seelen selber abhängen, in wie weit Gott die Geschenke, die Er den Seelen bereiten möchte, tatsächlich bereiten kann. Ich für mein Teil hoffe von ganzem Herzen, dass sich auch jetzt, durch die Herrin aller Seelen, nicht wieder herausstellen wird, dass Gott den Seelen die Saat der Erkenntnis ohne Erfolg hat schenken wollen. Erfolglos wird es dann wieder sein, wenn die Seelen nicht die Liebe aufbringen können, die Kreuze, in denen ja die Wurzeln des Kommens Jesu in der eigenen Seele und die Gründung von Gottes Reich auf Erden verborgen liegen, entschieden anzunehmen, durch inständige Weihe an die Himmelskönigin mit dem Kreuz Christi verschmelzen zu lassen, und sich dabei selber durch die Hände der Herrin aller Seelen in Spiegel Christi umwandeln zu lassen.

Ich wünsche Ihnen den wahren Frieden Christi in der Liebe der Herrin aller Seelen,
Myriam

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Nachschrift: Aus Briefen im Zusammenhang mit diesem Thema ergibt sich immer wieder, dass die meisten Seelen, die Warnungsbotschaften nachjagen bzw. sich intensiv mit solchen beschäftigen, durchwegs missvergnügt und mit ihrem Leben unzufrieden sind. Am Bedauerlichsten ist dabei jedoch die Feststellung, dass sich diese Seelen im wahren Sinne des Wortes durchwegs kaum noch als Gläubige betrachten lassen: Eine wirklich gläubige Seele hängt nicht an Erwartungen gegenüber diesem stofflichen Leben fest, sondern lebt für das Ewige Leben, für die eigene Heiligung und um innerhalb von Gottes Heilsplan fruchtbar zu sein. Aus der Perspektive des Christen, der für die Gründung von Gottes Reich auf Erden kämpft, ist diese Feststellung tragisch, denn die Einstellung durch welche man einen Gott erwartet, der zerstört und der die 'Würdigeren' bzw. die 'weniger Sündhaften' aus ihren Prüfungen befreien kommt, verstöβt gegen die ganze Gesinnung von Christus Selbst.

Manche Seelen meinen, sie hätten bereits genug gelitten, jetzt sollten auch andere mal dran sein, und sie sehnen sich aus diesem Grunde nach dem Kommen eines 'reinigenden' Christus. Diese Seelen erwarten allerdings keinen Gott, der innerlich reinigt, d.h. der Seelen auf die Wege zu ihrer Heiligung führt, sondern einen, der äuβerlich reinigt, d.h. der die 'unwürdigen Sünder' vom Erdboden verschwinden lässt, und zwar durch Katastrophen, die Er Selber in die Wege leitet bzw. durchführt, damit Seelen massenhaft dafür beten, dass Er aufhört, diese Katastrophen rüberzuschicken, und dass Er kommt, diejenigen zu befreien, die sich für gute Christen halten. Diese Einstellung birgt riesige Gefahren in sich, und bezeugt auch keinen richtigen Glauben an Gottes Liebe.

Manche Seelen meinen, die Gottesmutter habe doch Selber Katastrophen und anschlieβend das Kommen Christi vorhergesagt. Tatsächlich hat Sie dies. Die Herrin aller Seelen widerspricht dem ja auf gar keinen Fall. Niemals hat Sie Ihre Myriam das Gegenteil schreiben lassen. Aber... Maria hat nie behauptet, dass Gott höchstpersönlich diesen Katastrophen und Zerstörungen zugrunde liegen wird. In Ihrer Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt Sie jetzt, wie die erschütternden Ereignisse in der Natur auf die seelischen Verfassungen und die Sündenbürde der Menschheit zurückzuführen sind, nicht auf irgendwelche Göttliche Rachsucht oder irgendwelches Einschreiten Gottes auf diesem Planeten.

Liebe Seelen, lasset uns aufmerksam und wachsam bleiben, und ständig unser Gewissen prüfen, ob wir uns noch allen Ernstes als Christen bezeichnen dürfen wenn wir nicht mehr die eigene Heiligung und die Verwirklichung von Gottes Heilsplan als Lebensziele anstreben, sondern lediglich die Befreiung aus unseren Prüfungen herbeisehnen. Wir sollen uns unbedingt nach dem Kommen Christi sehnen, weil die Seele, die sich nicht nach der Ewigen Liebe Selbst sehnt, das Göttliche Leben nicht in sich trägt. Wir sollen uns allerdings aus einer seelisch gesunden Verfassung heraus und vor dem Hintergrund gesunder Erwartungen nach Ihm sehnen, d.h. das Sehnen nach dem Kommen Christi soll von dem Willen angetrieben sein, dieses Kommen ganz im Sinne von Gottes Gesetzen durch eigenen Einsatz in der Nachfolge Christi (d.h. durch das Kreuz und die Anwendung der wahren Liebe in allen Einzelheiten unseres Alltags) ermöglichen zu helfen. Die Seele, die begonnen hat, den Nachlass Christi wirklich zu erkennen, weiβ, dass es von ihrem aktiven Einsatz im eigenen Leben abhängt, in welchem Ausmaβ Christus in sie herein kommen kann.

Aktiven Einsatz in der Nachfolge der Wissenschaft des Göttlichen Lebens heiβt

1. die Erschlieβung der eigenen Heiligkeit und das Voranbringen der Vollendung von Gottes Heilsplan;

2. dadurch automatisch, kraft Göttlichen Gesetzes, eine Verringerung der Katastrophen, da diese aus dem Ungleichgewicht in der Schöpfung infolge der Sündenbürde hervorkommen;

3. ebenfalls dadurch die geeignete Vorbereitung auf das Kommen Christi in der eigenen Seele.

In dem Maβe, wie sich dieses Kommen in wachsenden Zahlen von Seelen vollzieht, wird Gottes Reich auf Erden gegründet. Die Herrin aller Seelen lässt seit mehreren Jahren verkünden, dass die vollkommene Weihe an Sie und die gewissenhafte und liebevolle Anwendung Ihrer Lehren in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens der goldene Weg zu diesem Ziel sind. Sie lehrt eben das wahre Christ-Sein, die Wege zur höchsten Fruchtbarkeit.

Welche Seele wäre somit in Gottes Augen die Fruchtbarere:

1) diejenige, die all ihr Denken, Handeln und Erwarten auf Nachrichten und Prophezeiungen in Bezug auf Katastrophen und auf Spekulationen bezüglich des Zeitpunktes fur das Kommen Christi verwendet?

oder aber

2) diejenige, die bedingungslos ihr ganzes Wesen und ihr ganzes Leben ihrer seelischen Entwicklung und dem Beitrag zur Vollendung von Gottes Werken hingibt?

Die Weisheit Gottes wird es jeder Seele ins Herz flüstern. Hören wird sie es, sobald sie dem Toben der Unheilspropheten nicht mehr über dem leisen Geflüster der Himmelskönigin erheben.

Myriam


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Brief 430
Die verstorbene Seele als Abendsonne aus dem Paradies

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich kann Ihre Traurigkeit wegen des Abschieds von Ihrer Mutter nachvollziehen. Auf einmal endet ein Lebenskapitel, und einige Zeit lang haben die Zurückbleibenden den Eindruck, als wäre da nur noch eine Leere, als stünde alles still, als hätten viele Dinge ihren Sinn verloren.

Der Tod ist allerdings nicht wie ein Vorhang, der fällt. Vielmehr sollen wir uns ihn als eine Abendsonne vorstellen, die aus dem Paradies auf uns zustrahlt. Genauer ausgedrückt: Wenn eine Seele, die – wie Ihre liebe Mutter – ihr Leben zu Diensten Gottes geführt hat, diese Welt verlässt, strahlt die 'Nachwirkung' der Gegenwart dieser Seele auf Erden weiterhin aus dem Himmlischen Paradies in das Herz ihrer hinterlassenen Lieben hinein. Wir erinnern uns an jene Seele, und empfinden, wie sie etwas Bleibendes in unser Herzen geprägt hat. Obwohl sie nicht mehr physisch da ist, ist es so, als ginge sie immer noch mit uns unsere Wege, nicht neben uns, sondern IN uns. Das Ende der physischen Gegenwart ist gleichsam eher eine Brücke zu einer Gegenwart, die tiefer ist: jene im Mittelpunkt des Herzens, aus dem die Seele je nach den Winken der Göttlichen Vorsehung neue Kraft schöpfen kann.

In jener Hinsicht betrachtet, sind unsere Dahingeschiedenen uns jetzt noch näher als sie es auf Erden sein konnten. Ja, ich weiβ, wie sehr sehnt man sich dann und wann nach der Stimme, die einst hörbar war, nach dem Lächeln, das einst unser Herz erfreute, nach der Kraft, die von dieser Gegenwart ausging. Und dennoch... ist das alles nicht vorbei: Es lebt IN unserem Herzen weiter, und wenn auch wir zu Gottes Zeit zu Gott zurückgerufen werden, ist das Wiedersehen mit unseren Lieben vollkommen: Die Verzückung jenes Wiedersehens ist vollendet, nicht mehr durch irdische Beimischungen getrübt. Im Vergleich zu dem lichtvollen Wiedersehen im Himmel ist eine Begegnung auf Erden nur ein Schatten. Dort drüben sehen wir unsere Verstorbenen ungehemmt von Seele zu Seele, in einer Atmosphäre der Glückseligkeit, nicht von Sorgen und Schmerzen überschattet, wie in einem Licht von vollendeter Verzückung, weil die Seele dort von nichts anderem als von Gottes Liebe durchdrungen ist, und von jeglichem Leiden und von jeglicher Finsternis befreit ist.

Aus diesem Grunde kann ich Sie mit einer Fortsetzung der glücklichen Zeit mit Ihrer lieben Mutter vertrösten, und zwar in einem unahnbaren Ausmaβ. Wenn Sie tief in Ihr Herz hineinschauen, können Sie jetzt bereits spüren, dass die Mutter nicht weg ist. Die Saat der Begegnungen, der Liebe und des gemeinsamen Leidens blüht in Ihnen weiter, und wird in den schwierigsten Stunden bereits den Duft der Hoffnung auf das ewige Wiedersehen in Ihrer Seele verbreiten. Bieten Sie alle Ihre Erinnerungen und das ganze Leben Ihrer Mutter heute noch der Himmelskönigin dar, und bitten Sie Maria, Sie möge jetzt für Ihre liebe Mutter sorgen. Die Königin der Himmlischen Verzückungen wird Ihre Mutter persönlich zu Ihnen führen, wenn Gottes Zeit für Ihren Eintritt in Sein ewiges Reich ebenfalls gekommen sein wird.

Ich vollziehe diese Weihe sehr gerne mit Ihnen, denn auch mir bereitet die Erwartung der ewigen Begegnung zwischen zwei Seelen eine besondere Freude. Zu diesem Zweck nehme ich Sie jetzt mit zum Thron der Himmelskönigin.

In liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 431
Die Falle der Esoterik – das Unverständnis für die christliche Moral – auch das Sterben eines Menschen ist nie sinnlos

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Von Herzen danke ich Ihnen für Ihren Brief, der wieder einmal nachweist, welch groβem Chaos diese Welt zum Opfer gefallen ist. Zum Glück hat Gott die Seelen mit der Fähigkeit versehen, die 'Straβenverkehrsordnung' zu lesen, welche der Heilige Geist im Mittelpunkt der Seele offenbaren kann, und kann die Seele sich der inneren Führung von Seiten der Meisterpolizistin bedienen, die 'Maria' heiβt.

Ach, der Reiz der Esoterik... Sie können ihn in Ihrem Umfeld in Erscheinung treten sehen. Woher kommt es, dass so viele Seelen, die im Grunde genommen christliche Wurzeln besitzen, so leicht von der Esoterik eingefangen werden? Das lässt sich einfach erklären. Unsere moderne Welt bietet den Seelen eine unheimliche Unmenge an Reizen. Die Esoterik in ihrer schrecklichen Verschiedenheit ist eine mächtige Falle des Bösen, durch welche der Letztgenannte den Seelen alles Mögliche verspricht, bis einschlieβlich ihres ewigen Heils. Der Böse weiβ, wie groβ und unersättlich der Hunger der Seele nach sinnlichen Reizen und nach Anhaltspunkten ist, weil das Leben in dieser Welt inhaltslos geworden ist, und es nichts mehr zu geben scheint, das als festliegenden Referenzpunkt betrachtet werden kann, es sei denn... die Seele orientiert ihr Leben unentwegt an der uralten traditionellen christlichen Werten. Diese allerdings, hat der Böse im Laufe der Jahrhunderte systematisch abgebaut und 'unglaubwürdig' gemacht, und zwar durch die unzähligen gottlosen Strömungen und Entwicklungen in der Philosophie, der Wissenschaft, der Technologie und der Moral im Allgemeinen.

Die Seelen sind ständig auf der Suche nach neuen Reizen, weil sie den wahren einzigen Schatz nicht mehr kennen, der in ihnen verborgen liegt: jenen des Vermächtnisses Christi (man möge sich lediglich im Myriam-Manifest Testament des Bundes vertiefen, um die Wurzeln unseres wundervollen Glaubens im Herzen wieder aufzudecken). Wenn die Seele die christlichen Wurzeln in sich nicht nährt, und sie es weltlichem Denken und Bestreben ermöglicht, diese Wurzeln mit dem Schlamm der weltlichen Illusionen und des unchristlichen Denkens und Empfindens zuzudecken, wird sie selber unvermeidlich dahinsiechen: das seelische Leben wird geschwächt, die Seele erkennt nicht mehr den wahren Sinn und Zweck des Lebens, erkennt auch nicht mehr die eigene Rolle innerhalb von Gottes Heilsplan, und erkennt nicht mehr den Wert der Tugend und die Gefahr der Sünde. Bald wird sich diese Seele in einem Netz von Verwirrungen eingefangen wissen, und wird sie versuchen, sich daraus zu befreien, aber sie wird dazu Wege einbiegen, von dem sie sich auf der weltlichen Ebene manches verspricht. Die Himmlischen, ewigen Werte erkennt sie ja nicht mehr, genauso wenig wie den immensen, unüberbietbaren Wert eines Lebens im ausschlieβlichen Dienst an Gottes Werke und Pläne.

Da die Esoterik die Befriedigung vieler Bedürfnisse verspricht und der Seele völlig neue Anhaltspunkte und einen völlig neuen Sinn im Leben in Aussicht stellt, wird von sehr vielen ihren Wegen mit Begeisterung und voller Erwartung gefolgt. Die Falle öffnet sich weit, denn das alles ist völlig von Gott, Seiner Wahrheit und Seiner Lehre entleert, und führt die Seele gleich von den Wegen weg, auf welche Gottes Vorsehung sie in der Absicht ruft, sich zu heiligen. Betreten wir diese Wege nie, denn der Wegbelag setzt sich aus verlockenden Blumen zusammen, die allerdings nicht auf einem soliden Fundament ruhen, sondern wie eine dünne Hängematte unsichtbar über einer tiefen Kluft ausgebreitet sind.

Sie werden von vielen in Ihrem Umfeld nicht verstanden. Ihre Wortwahl trifft genau ins Schwarze: Nicht nur über Sie wird gedacht bzw. gesagt, Sie wären 'komisch'. Dies wird heutzutage über uns alle gedacht und gesagt, die wir den wahren christlichen Glauben in unserem Alltag den ersten Platz einräumen (genau so soll es ja sein). Auch die ersten Christen in Rom wurden als etwas Sonderbares betrachtet. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass sich in diesen Zeiten der Kreis sehr rasch schlieβt. Die Kinder tun uns dabei noch am meisten Leid: Sie werden ausgegrenzt, weil sie nicht dieselben Interessen, dieselbe Art des Denkens, dieselbe Moral hegen als diejenigen, welche die Wege der Welt gehen. Satan hat die christliche Moral zerrüttet. Er hat sie Schritt für Schritt durch das freisinnige Denken ersetzt, laut welchem jeder Mensch ein Höchstmaβ an Freiheit genieβen soll. Dieses Höchstmaβ reicht so ungehemmt weit, dass sich die Seele sogar nicht mehr von Gottes Gesetz 'einschränken' lässt. Die christliche Moral wird als Kerker dargestellt, in welcher die Seele gefangen sitzt und sich nicht mehr frei entfalten kann. Mit welchem Schlüssel will das freisinnige Denken die Seele aus diesem 'Kerker' befreien? Mit jenem der zügellosen Sünde: Die Sünde und der Böse werden als nicht existierend dargestellt. Jegliche Hemmung von Seiten des christlichen Denkens (Selbstlosigkeit, Nächstenliebe, Entsagung, Verzicht auf Materielles usw.) gilt da als menschenentehrend. Das einzig wahrhaftig Menschenentehrende allerdings, ist eben die Sünde.

Die Kinder, welche die christliche Moral eingeprägt bekommen und dieser auch spontan zu folgen versuchen, verlieren in dieser Zeit oft rasch ihre Freunde. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es sich da wirklich um 'Freunde' handelt. Echte Freunde können nicht Seelen sein, die in einer anderen Seele nicht die Werte und das Verhalten respektieren, die für die wahre seelische Entfaltung erforderlich sind.

Ihr Sohn braucht keinen Psychologen, der Junge braucht lediglich eine Atmosphäre von Liebe und Toleranz in der Klasse. Die Seele braucht keine Analyse ihrer geistigen Fundamente, wobei diese vor den Hintergrund des von der Wissenschaft als 'normal' oder 'durchschnittlich' bewerteten Verhaltens gestellt werden. Die Seele braucht Nahrung, und diese setzt sich letzten Endes aus Liebe zusammen. Der Sohn leidet vor allem unter der Erkenntnis, dass er gleichsam in zwei Welten gleichzeitig lebt: jener der christlichen Werten (welche die einzig Richtige, von Gott gewünschte Welt ist), und jener des freisinnigen Denkens, das ohne Gott auskommen möchte. Die Seele des Jungen leidet darunter, dass er für die wahre Liebe einen solchen Zoll zu zahlen hat. In der Kinderseele herrscht eine ausgeprägte Empfindlichkeit für jede Abweichung gegenüber Gottes Gesetzen in Seelen, in ihrem Umfeld, in der Welt im Allgemeinen.

Sie haben recht, selbstverständlich gibt es nicht die geringste Verbindung zwischen der H. Taufe des Mädchens und der Tatsache, dass diese an Leukämie erkrankt und gestorben ist. Der Grund des Todes dieser lieben kleinen Seele war einzig und allein dieser: Gott verfolgt mit jeder Seele einen ganz bestimmten Plan. Dieser Plan ist für keine zwei Seelen gleich. Mit jeder Seele, die in einem sehr niedrigen Alter bereits dahinscheidet, verfolgt Gott ebenfalls einen Plan, der für die Menschen gröβtenteils ein Geheimnis bleibt. Jede Seele hat auf Erden eine Vielfalt an Rollen zu erfüllen. Aus diesem Grunde ist es zum Beispiel nie gerechtfertigt, zu meinen, ein Leben wäre sinnlos gewesen weil es nur wenige Jahre, Monate oder sogar Tage gedauert hat.

Ein kleiner Denkanstoβ:

  • noch im Mutterleib beeinflusst jedes Kind mindestens das Leben, die Gedanken und die Gefühle seiner Eltern und oft auch jene von noch weiteren Seelen;

  • in den relativ wenigen Tagen, welche das Kind auf Erden absolviert, beeinflusst es wahrscheinlich noch mehr Seelen.

Diese Beeinflussung kann sehr weit gehen: Die Seelen, die mit dem Kind in Berührung kommen bzw. deren Leben von diesem Kind in welchem Ausmaβ auch immer beeinflusst wird, werden in jener Berührung in vielen Tugenden geprüft. Egal ob es sich um ein sehr braves oder aber um ein ungezogenes Kind handelt, jede Berührung zwischen Seelen wird von Gottes Vorsehung dazu benutzt, die beiden Parteien auf manche Tugenden zu prüfen und die Entwicklung, das Reifen, das Blühen der betreffenden Seelen in diesen Tugenden zu fördern.

Gottes Vorsehung ist wie ein unvorstellbar riesiges Schaltpult, an dem durch Gottes Intelligenz und Weisheit unzählige Verbindungen hergestellt werden, die entweder benutzt werden oder nicht, je nach dem Maβe, wie die betreffenden Seelen ihren freien Willen in Gottes Dienst stellen oder nicht. Jede Seele ist ein Verbindungspunkt im riesigen Netz, das durch diese unzähligen Verbindungen gewoben wird. Manche Punkte werden von Gott längere Zeit in Betrieb gehalten, andere haben an dem Ort, wo sie im Netz eingeschaltet sind, ihre ganze Lebensaufgabe gleichsam nach weniger Zeit absolviert. Auβerdem kann sogar der Tod eines Menschen zu einem mächtigen Katalysator für manche Seelen in seinem Umfeld werden: Der Umgang mit Trauer, die erforderlichen Anpassungen des Lebens, der Beziehungen und der Verhältnisse nachdem ein Mensch, sogar ein kleines Kind, dahingeschieden ist, das alles kann Seelen bilden helfen.

Liebe Schwester, in diesem Leben ist nichts sinnlos. Den Sinn verlieren die Ereignisse des Lebens erst dann, wenn die Seele sie beharrlich aus weltlicher Sicht betrachtet. Werden sie in unerschütterlichem Glauben vor dem Hintergrund von Gottes Wahrheit betrachtet (so wie diese zum Beispiel im Ganzen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens erläutert wird), so werden sie durchaus sinnvoll. Dies ist gerade der Grund, wieso das Apostolat der Herrin aller Seelen das Apostolat der wahren Hoffnung ist: Die Himmlische Herrin ist die Königin der wahren Hoffnung. Wir könnten Sie ebenfalls als die Königin der Sinngebung bezeichnen, denn Sie hat Sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, durch Ihr Myriam-Apostolat die Seelen auf den Sinn unzähliger Dinge hinzuweisen, damit sie erkennen können, wie unendlich wertvoll das Leben schon ist.

Ich umarme Sie fest im Herzen der Himmelskönigin.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 432
Gottes Barmherzigkeit – Ein Weg zum Ausgleich für verlorene Zeit – Die Schuldfrage bei Fehlentscheidungen – Über die Sexualität – Über die homosexuelle Veranlagung

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Es wird unendlich viel über Gottes Barmherzigkeit geschwärmt. Gottes Barmherzigkeit ist eine der Ausdrucksformen von Gottes vollendeter Liebe. Leider wird dieser Begriff nicht immer richtig verstanden, so dass manche Seele davon ausgeht, dass jeder Verstoβ gegen Gottes Gesetz gleichsam 'automatisch' verziehen wird. Die Seele bewegt sich da auf dem Gelände des verwegenen Vertrauens. Gottes Barmherzigkeit bekommen wir geschenkt, aber immerhin muss diese dadurch verdient werden, dass die Seelen insgesamt die 'Rohstoffe' liefern müssen, aus denen Gott die Gnaden bereitet. Gott kann alles ohne menschliche Mitwirkung tun, will den Menschen allerdings 'nötig haben'. Es ist das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit, das den Gnadengeschenken Grenzen setzen kann.

Das Gesetz der Göttlichen Barmherzigkeit wirkt sich nun ohne Weiteres in den Fällen aus, wo eine Seele zwar Fehler macht, diese aber beharrlich mit inständiger Liebe und aufrichtiger Hoffnung zu berichtigen versucht. Der gute Wille im Herzen, Gott näher zu kommen, ist das erste Klopfen am Tor von Gottes Barmherzigkeit. In Ihnen ist dieser gute Wille aufgeblüht wie die Frühlingsblüte, die bekanntlich Vorbote der Sommerfrucht ist.

Betrachten wir mal die drei Punkte, die Sie am meisten quälen:

1. Ihre vergangenen Jahre als Arzt haben Sie wie seelisch ausgelöscht zurückgelassen. Sie haben sich Ihrer seelischen Entwicklung und der Verehrung Mariä bei weitem nicht in dem Maβe hingeben können, wie Sie es sich immer gewünscht haben. Darüber hinaus bedauern Sie die Tatsache, dass Sie in der Ausübung Ihres Berufes nicht die Mittel verwendet haben, die aus Gottes Intelligenz und Weisheit hervorkommen und mit diesen mitwirken. Diese Zeit ist trotzdem nicht verloren. Viel Zeit haben Sie nicht mit Ihrer Familie verbringen können, viel Zeit haben Sie nicht mit Gott verbringen können, und viel Zeit haben Sie nicht im Innern Ihrer Seele verbringen können. Sie können diese Zeit jetzt noch an Maria weihen mit der Bitte, Sie möge Ihr Herzeleid in Baustoff der Gnade für die vielen umsetzen, die sich freiwillig niemals die Zeit nehmen, Gott zu suchen. Dieser Mangel hält ja die Auswirkungen von Gottes Barmherzigkeit für die ganze Menschheit auf.

In einem Menschenleben werden viele falsche Entscheidungen getroffen. Liegt dabei Unwille vor, so trägt die Seele eine Schuld. Unter 'Unwille' ist dabei die seelische Verfassung zu verstehen, in welcher die Seele nicht dazu neigt, sich dem Willen Gottes anzupassen bzw. diesen Willen in ihrem eigenen Leben zur Ausführung zu bringen. Liegt 'lediglich' Unkenntnis vor, so ist die Rede von verpassten Chancen, aber verloren ist erst dann alles, wenn die Seele, nachdem sie 'eines Besseren belehrt worden ist', immer noch keine Schritte in die andere Richtung setzt. Manchmal macht eine Seele jahrelang Fehler, derer sie sich bewusst ist, denen sie sich allerdings nicht widersetzen kann, aus unterschiedlichen Gründen. In jenem Falle richtet Gott die Seele nach deren diesbezüglichen Herzensverfassungen. Liegen trotz jedes Misserfolges guter Wille und aufrichtige Liebe vor, so kann Gottes Urteil sogar sehr mild ausfallen. Nur obliegt der Seele in einem solchen Falle eine heilige Verpflichtung, sich dadurch in der Liebe zu vervollkommnen, dass sie sich beharrlich anstrengt um dennoch die eigenen Schwächen zu überwinden. Lieber Bruder, dies bringt uns auch bereits bei Ihrer zweiten Qual:

2. Sie sind mit einer homosexuellen Veranlagung auf die Welt gekommen, haben dieser Veranlagung immer wieder nachgegeben, waren sich dessen bewusst, konnten sich dennoch dieser Neigung nicht widersetzen. Zunächst deshalb zu Ihrer diesbezüglichen Frage, die Sie, und das muss ich betonen, aus einem reumütigen Herzen heraus und im tiefsten seelischen Schmerz vorbringen, von dem Willen beseelt, diese Veranlagung zu überwinden:

Kann es möglich sein dass Gott zulässt, dass jemand homosexuell wird, und was sagt Maria zur Homosexualität?

Ich führe Ihnen gerne die nachfolgende These aus, die mir die Himmelskönigin über die Homosexualität ins Herz gelegt hat.

Gott hatte die Menschenseele vollkommen heilig erschaffen. Das heiβt, dass die Seele imstande war, mit allen ihren Handlungen, Worten, Gedanken, Gefühlen und Bestrebungen die ganze Schöpfung instand halten zu helfen, denn dass alle ihre inneren Verfassungen und Gesinnungen und all dasjenige, was von ihr ausging, vollkommen im Einklang mit dem Willen Gottes war. Die Sexualität hatte Gott für den Menschen zu einem einzigen Zweck vorgesehen: jenem der Fortpflanzung. Gott hatte die menschliche Natur so erschaffen, dass sich Mann und Frau gegenseitig anziehen, nicht nur aufgrund der Empfindung von gewissen Reizen bei der Betrachtung bestimmter physischer Merkmale im anderen Geschlecht, sondern auch (anfangs sogar hauptsächlich) aufgrund der Tatsache, dass die 'männliche Seele' und die 'weibliche Seele' gewisse Ausstrahlungen erhielten, welche geschlechtsgebunden sind und durch welche der Mann in den Bann der weiblichen Gegenwart, die Frau in den Bann der männlichen Gegenwart gezogen werden kann.

Die Geschlechter waren so erschaffen worden, dass wenn Mann und Frau zueinander kommen, sie dabei nicht an erster Stelle vom Verlangen nach physischem Genuss sondern vom Wunsch nach Nachwuchs getrieben werden sollten, wobei dieser Wunsch nur darauf abzielte, die Fortsetzung der Vertretung von Gottes Gegenwart auf Erden zu versichern. Die Menschenseele wusste ja, dass Gott von ihr an erster Stelle erwartet (und das tut Er immer in unseren Tagen nach wie vor!), dass sie Ihn der ganzen Schöpfung gegenüber vertreten und durch die makellose und uneingeschränkte Instandhaltung Seines Liebesstroms das Göttliche Leben auf Erden unversehrt wirksam erhalten sollten. Es ist sehr wichtig, dass wir dies richtig erkennen.

Gott hatte es so vorgesehen, dass wenn sich dann Mann und Frau physisch vereinigen, sie in einen Genuss untergetaucht werden sollen, den nur Mann und Frau sich gegenseitig bereiten können – also weder Mann und Mann noch Frau und Frau – und der daraus hervorgeht, dass sich der Mann gleichsam seiner seelischen Ergänzung hingibt, welche er in der Frau findet, und die Frau sich ihrer seelischen Ergänzung hingibt, welche sie im Mann findet. Dieses gegenseitige Hinüberflieβen sollte den Gipfel der Verzückung herbeiführen, der allerdings vor allem auf der Ebene des seelischen Lebens empfunden werden sollte. So hat Gott es vorgesehen: Die Geschlechter sollten sich gegenseitig ergänzen und sollten sich gegenseitig brauchen. Nur wo Mann und Frau an Leib und Seele verschmelzen, sollte der Keim eines neuen Vertreters der Göttlichen Gegenwart in der Schöpfung befruchtet werden können.

Gott hat mit diesen Merkmalen beabsichtigt, dass sich der Mann und die Frau gegenseitig als ergänzend empfinden, und dass der Mann die Frau, und die Frau den Mann sucht um sozusagen 'den Komplex zu ergänzen'. Begegnen sich Mann und Frau, so kann sich der Antrieb zur 'Ergänzung' auszuwirken beginnen. Auf diesem Mechanismus basiert die Fortpflanzung: Der Reiz zwischen den Geschlechtern soll Mann und Frau zusammen führen und so die Fortpflanzung ermöglichen. Gott hatte es so vorgesehen, dass im Mann und in der Frau das Verlangen leben sollte, die Ergänzung ihres jeweiligen Wesens durch einen Akt der vollkommenen Hingabe an den jeweiligen Partner zu krönen, mit der Fortpflanzung des menschlichen Wesens zur Folge. So hätte die Sexualität im Sinne Gottes ausgesehen. Die Sexualität, wie diese sich nach der Erbsünde rasch zu entwickeln begann, war bzw. ist nicht mehr an erster Stelle an diesem Ziel orientiert, sondern an der physischen Genussempfindung. Dies rührt daher, dass sich der Reiz, der aus der Gegenwart des jeweils anderen Geschlechtes hervorgeht, verlagert hat: Anfangs, im Sinne Gottes, war dieser Reiz zum Beispiel für den Mann so gut wie ganz mit der geschlechtsgebundenen seelischen Ausstrahlung des weiblichen Wesens verbunden. Seit der Erbsünde hängt dieser Reiz für den Mann in zunehmendem Maβe mit den physischen Merkmalen der Frau zusammen, die dazu noch freiwillig und bewusst von der Frau selber betont werden können in der Absicht, den Reiz im Mann zu verstärken und in ihm die Sehnsucht nach ihr sozusagen nach ihrer Willkür zu steigern.

Im einen Falle empfindet die Seele den vorerwähnten Antrieb eher gemäβigt, im anderen Falle kaum oder gar nicht, im einem dritten Falle so stark, dass nicht nur die Seele in den Bann der 'andersgeschlechtlichen Gegenwart' gezogen wird, sondern auch der Leib. Gerade in diesem letzten Falle ist die Rede von sexuellem Reiz, wie vorhin aufgeführt. Dieser kann sich im unterschiedlichsten Ausmaβe kund tun. In den Fällen, in welchen der sexuelle Reiz sehr stark ist, kann die Frau über den Mann bzw. der Mann über die Frau eine beträchtliche Macht ausüben, weil der Mensch, der diesen Reiz im anderen zu wecken vermag, dadurch die Macht bekommt, in jenem eins der mächtigsten Bedürfnisse der menschlichen Natur zu befriedigen, oder eben nicht bzw. dieses Bedürfnis im Mitmenschen willkürlich zu reizen und zu steigern. Aus diesem Komplex kommt die ganze Erotik hervor, in welcher die physischen Merkmale freiwillig, absichtlich und bewusst hervorgehoben werden, und zwar besonders jene, von denen man weiβ, dass 'das andersgeschlechtliche Gegenüber' durch sie physisch und emotional gereizt wird. In der Erotik geht es letztendlich um die Verherrlichung der Macht des physischen Sexualreizes.

Durch die Erbsünde hat sich sehr vieles geändert. In allen Mechanismen der Natur und der menschlichen Natur sind unzählige Verlagerungen und Abweichungen aufgetreten. Wie sind diese zu verstehen? Solange das Geschaffene das Göttliche Leben in sich trägt, wirkt sich in ihm ein Göttlicher Regelmechanismus aus. Dieser Mechanismus wird allerdings in dem Maβe auβer Kraft gesetzt, wie sich die Sündenbürde der Menschheit vergröβert. Tatsächlich, der Menschenseele obliegt die Haftung für das Heil der ganzen Schöpfung und die Verpflichtung, diese instand zu halten. Gott hat die ganze Schöpfung unter die Obhut der Menschenseelen gestellt. Tiere, Blumen, Pflanzen und Bäume versündigen sich nicht, die Menschenseele schon, und sie ist es somit, die das Ganze durch ihre Reinheit bzw. Unreinheit näher zu Gott führt bzw. von Gott wegreiβt. Ich erinnere daran, dass die Herrin aller Seelen Reinheit als das Maβ definiert, in welchem eine Seele Spiegel von Gottes Willen sein kann, und zwar sowohl im Handeln als im Sprechen, Denken, Fühlen und Verlangen.

Eine der Abweichungen, die sich durch die Erbsünde in die menschliche Natur hineingeschlichen haben, ist die Homosexualität. In ihr wird eine Verlagerung in der besagten Empfindlichkeit für die geschlechtsgebundenen Merkmale des Mitmenschen zum Ausdruck gebracht: Der Mann empfindet dann in der Frau kaum den Reiz der 'Trägerin des Ergänzungsprinzips'.

Verstehen wir das Ganze richtig: Der Mann empfindet den besagten Reiz nicht in jeder Frau im gleichen Ausmaβ. Das hat an sich nichts mit homosexueller Veranlagung zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie ihn Gottes Vorsehung hat werden lassen. Der 'Geschmack', auch im sexuellen bzw. im erotischen Bereich, wird teilweise durch Lebenserfahrungen bestimmt, teilweise jedoch auch durch die Grundlage, welche das Individuum von Gott mitbekommen hat in der Absicht, damit etwas zu tun (d.h.: als Teil der vielen Merkmale welche die Seele entweder für ihr seelisches Wachstum einsetzen oder aber welche sie als Sprungbretter zur Selbstüberwindung zwecks Vervollkommnung in bestimmten Tugenden einsetzen soll). Aus diesem Grunde wird zum Beispiel nicht jeder Mann von denselben physischen Merkmalen oder Zügen der Frau sexuell gereizt, und übt eine bestimmte Frau auf den einen Mann gar keinen Reiz aus, liegt ihr ein anderer Mann dafür sozusagen gleich zu Füβen. Der Körper und die seelische Ausstrahlung setzen sich beide aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen, die auf die Mitmenschen ganz unterschiedlich einwirken können. Solange der Reizmechanismus jedoch normal, d.h. im Einklang mit Gottes Intelligenz wirkt, erweckt der Mann keinen sexuellen Reiz im Mann, die Frau nicht in der Frau.

Der Göttliche Regelmechanismus, der mit der Strömung des Göttlichen Lebens in Verbindung steht, ist in jeder Seele in manchen Punkten nicht vollkommen funktionsfähig. Wirkt sich die Entgleisung, die Entregelung, im Bereich der Sexualität aus, so können die unterschiedlichsten Störungen in der sexuellen Empfindung und im sexuellen Verhalten auftreten, die kurzfristig oder langfristig, nicht selten so gut wie ein Leben lang, die Seele in einem bestimmten Ausmaβ beherrschen können. Eine solche Entregelung ist die Homosexualität.

Welche Störung in welcher Seele blühen kann, hängt von vielen Faktoren ab, von denen die Seele auch viele nicht erkennen wird. Die unzähligen möglichen Abweichungen in den menschlichen Verfassungen sind alle ausnahmslos als Herausforderungen zu verstehen, welche Gottes Vorsehung der jeweiligen Seele auf den Weg bringt. Verstehen wir auch dies richtig: Gott führt diese nicht herbei bzw. liegt diesen nicht zugrunde. Da jegliche 'Störung' von der Sündhaftigkeit der Menschheit herbeigeführt wird, soll jede Seele ihre eigenen Abweichungen gegenüber Gottes Gesetz zu beheben und deren Folgen wiedergutzumachen versuchen, durch 'Kursänderungen' (Bekämpfung alter Gewohnheiten, Versuche um die eigenen Interessen zu verlagern und die eigene Vergangenheit inständig an Maria zu weihen), Gebet, Sühneleistungen, selbstverleugnende Nächstenliebe, usw. So trägt sie dann dazu bei, dass die Menschheit zum Stand der Heiligkeit zurückkehren kann, in welchem die beiden ersten Menschenseelen vor der Erbsünde lebten. Es ist die wesentliche Lebensaufgabe einer jeden Seele, sich zu heiligen, und durch ihre eigene seelische Erhebung die Erhebung der Menschheit als Ganze zu fördern. So trägt sie dazu bei, Gottes Heilsplan zu seiner Vollendung zu führen.

Aufgabe der Seele ist es, an die Überwindung der Störungen (Abweichungen) im eigenen Leben, in der eigenen Natur, heranzutreten. Aus eigener Kraft ist das schwer, egal unter welcher Abweichung von Gottes Absichten die Seele leidet. Wichtig ist, dass die Seele ihre Verfassung, im vorliegenden Falle die Homosexualität, als solche erkennt, und dass sie alles daran setzt, diese 'abweichende Saat' in sich unfruchtbar zu machen – und zwar mit Gottes Hilfe. Genau dazu hat die Herrin aller Seelen die 'neuschaffende' Macht erhalten, die Macht zum Heilen auf allen Ebenen unseres Wesens. Je gröβer die Hingabe und Weihe der Seele an Sie, desto tiefer kann die Himmlische Herrin den Boden der Seele Ihren Gesundungsplänen und Werken unterziehen.

Notwendig ist, dass Sie sich aufrichtig danach sehnen, Ihre homosexuelle Veranlagung in den Griff zu bekommen und diese gleichsam aus Ihrer Empfindungswelt wegflieβen lassen zu können. Diese Prüfung wird nicht leicht sein, aber Gott beabsichtigt mit ihr, dass Sie starke Fortschritte in der Heiligung erzielen würden (durch beharrliche Selbstüberwindung, Sehnsucht nach Einheit mit Gottes Gesetzen, dauernd wachsende Liebe – denn nur eine sich ständig weiter entwickelnde Liebe kann die Seele instand setzen, einen Vorsatz zu seiner Verwirklichung zu führen). Manche Situation, manche Begegnung, manches Ereignis wird die Neigung wieder wachzurufen versuchen. Solche 'Krisen' können nur in Einheit mit der Himmelskönigin überwunden werden. Mit jedem Sieg über sich selbst allerdings, löst die Seele eine weitere Faser ihres Wesens von demjenigen los, was sie solange zum Sklaven ihrer Neigungen gemacht hat. Mit jedem Sieg über sich selbst nährt die Seele die höheren Ebenen ihres Wesens und hungert sie die niedrigeren Neigungen weiter aus. In jeder schweren Stunde könnten Sie, die Sie Maria so sehr verehrt haben, Ihr zum Beispiel aus ganzem Herzen sagen: "Meine Herrin, Deinetwegen will ich nicht nachgeben, denn nur im Sieg über diese Versuchung kann ich vollkommen Dir gehören. Erwirke mir die Kraft um auszuharren, damit ich Dich verherrlichen kann".

Gerade im Kampf gegen die sexuellen Neigungen (nicht nur homosexuelle) kann die Seele die gröβten Fortschritte auf dem Weg zur Heiligung machen. Dies rührt daher, dass die Sexualität, zusammen mit dem Bedürfnis an Nahrung, das mächtigste Bedürfnis im menschlichen Wesen ist. Was das Bedürfnis an Nahrung betrifft, können die Grenzen allmählich durch liebevolles Fasten verlegt werden. Was das Bedürfnis an sexueller Entladung betrifft, können sich die Grenzen ebenfalls durch 'fastenähnliche Übungen' verlegen lassen, nämlich durch Keuschheitsübung (die man als ein 'Fasten der Entladungen' bezeichnen könnte) und durch Entsagung der Sinneseindrücke (indem man die visuellen Eindrücke vermeidet, von denen man weiβ, dass sie in einem das Bedürfnis reizen können). Das alles geht nur in einer Verfassung des Gebetes, der Verbundenheit mit Gott bzw. mit Maria, der ständig wachsenden Liebe und des beharrlichen Willens zur Vergeistigung.

3. Ihre dritte Qual bezieht sich auf die Tatsache, dass Sie einer Berufung zum Priestertum nicht gefolgt sind, und dass Sie erfahren haben, dass jemanden, der einer Priesterberufung nicht Folge leistet, eine lange Strafe erwartet, weil dies Gott beleidigt. Diesbezüglich weise ich Sie darauf hin, dass nicht Sie selbst, sondern Ihre Eltern der Entscheidung zugrunde lagen, auf das Priestertum zu verzichten, wegen Ihrer sexuellen Veranlagung. Somit haben andere Seelen Ihnen diesen Weg im Grunde genommen erschwert, und sie haben dies auch guten Willens getan. Bedenken Sie, dass Gott viel schwerer dadurch beleidigt worden wäre, wenn Sie sich als Priester ein Sexualdelikt hätten zuschulden kommen lassen. Keine Seele kann mit Sicherheit behaupten, ihr wäre dies bestimmt nie passiert. Der Böse ist auβerordentlich listig, und ruht nicht bevor er eine Seele ins Verderben stürzen kann. Mit einer Priesterseele versucht er dies desto heftiger. Sie werden nie mit Sicherheit wissen, ob die Tatsache, dass Ihnen das Priestertum verweigert worden ist, nicht Ihr gröβter Segen geworden ist.

Lieber Bruder, Sie befinden sich in einer schweren Lebenskrise, in welcher der Böse Ihnen vorhält, Sie hätten alles völlig falsch gemacht und sämtliche Gnaden verloren. Ich darf Ihnen freudigen Herzens das Licht der wahren Hoffnung bringen. Weihen Sie alles, was Ihnen in den Sinn kommt, alles Herzeleid, alle Zweifel, alle Ängste und Befürchtungen, alle Enttäuschungen über sich selbst, jedes Gefühl des Ekels vor sich selbst, ausnahmslos an Maria und flehen Sie diese obermächtige Fürsprecherin inständig und liebevoll an, Sie möge Ihren Lebensweg mit der Saat von Gottes Vergebung bestreuen und Sie zu Wegen und Mitteln eines Ausgleiches in den unterschiedlichen Bereichen Ihrer seelischen Leiden führen. Glauben Sie mir, Sie wird dieses Flehen annehmen und alles daran setzen, Ihrem Lebensweg diese Saat anzuvertrauen und aus ihr die Blumen der Gnade aufblühen zu lassen.

Gerne bete ich zur Königin der Himmlischen Vollkommenheit und Herrin aller Tugenden, Sie möge Sie fest an der Hand über Ihren weiteren Weg begleiten und Sie zu einer vollendeten Weihe Ihres ganzen Lebens und des Fundamentes Ihres ganzen Wesens führen. Eine unerschütterliche Hoffnung ist immer berechtigt für die Seele, die sich guten Willens der Herrin aller Seelen restlos hingibt und ihre Schwächen und Fehlentscheidungen dem Feuer des Unbefleckten Herzens anvertraut. Der wahre innere Friede wird Ihnen zuteil werden, weil Sie nie aufgehört haben, das Licht über aller Finsternis zu lieben.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 433
Weihe an Maria als ein Bund ohne Grenzen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre Frage. Die Gottesmutter hat sich tatsächlich nie versündigt. Deshalb haben Sie Schwierigkeiten damit, Ärger, Wut, Ungeduld usw. Maria zu weihen, weil "die Gottesmutter doch nicht für die Sündhaftigkeit, Lauheit usw. einer Seele unterschreiben kann"?

Das Geheimnis des besonderen Wertes der Weihe liegt unter anderem darin, dass dasjenige, was wir unvollkommen machen, bei inständiger Weihe an Maria 'gereinigt' wird. Konkret heiβt dies, dass Maria diese Tat, dieses Wort, dieses 'falsche' Verlangen usw... in Ihrem Herzen 'begräbt': Sie bekleidet es mit der uneingeschränkten Macht Ihrer vollendeten Liebe, und lädt die Seele dazu ein, das Ihr Geweihte dort (in Ihrem Herzen) ruhen zu lassen. Das Herz der Himmelskönigin ist hochheiliger Boden und sollte nicht ungebeten betreten werden. Diesen Boden zu betreten, würde in diesem Fall heiβen: Nach der Weihe eines Elementes der eigenen Persönlichkeit oder des eigenen Lebens, hin und wieder darauf zurückgreifen.

Während des Lebens der Seele benutzt Maria die Ihr geweihten Handlungen, Worte usw. als Grundlagen um in der Seele zu arbeiten. Sie sieht was falsch ist oder schädigend wirken kann, aber wegen der Tatsache, dass die Seele auf freiem Willen dieses 'Falsche' oder 'Schädigende' mit Ihr hat teilen wollen (und somit eigentlich um Ihre Hilfe gebeten hat), kann Maria Ihre eigene Vollkommenheit dazu anwenden, in der Seele genau diese schwachen Stellen 'auszubessern'.

Nach dem irdischen Tode der Seele tritt Maria nochmals in den Vordergrund: All dasjenige, was Sie von der Seele in Weihe bekommen hat, bringt Sie jetzt vor Gott, in Ihrer Eigenschaft als Fürsprecherin, und bezeugt wie die Seele an Marias von Gott erhaltene Eigenschaften und an die Macht der Weihe an Maria geglaubt und diese freiwillig angesprochen hat. In Gottes Augen gilt dies als eine Verherrlichung an Sein Meisterwerk und als Akt des Glaubens, da Er schlieβlich Maria als die Verkörperung der vollendeten Menschenseele erschaffen hat.

Die Gottesmutter hat auf der allerhöchsten Stufe der Heiligkeit gelebt. Trotzdem kann keine Seele Sie dadurch verunreinigen, dass sie ihre Unvollkommenheiten, Unreinheiten, Schwächen und Sündhaftigkeit Maria anvertraut. Maria lieβe Sich mit einem Teich vergleichen, der so sauerstoffreich und so von reinigenden Wasserpflanzen gefüllt ist, dass jede Unreinheit, die man in das Wasser hineinschüttet, gleich vollkommen gereinigt wird. Wegen des unvergleichbar hohen Gehaltes an Sauerstoff ist in jenem Teich jeglicher Gärungsvorgang ausgeschlossen. Marias Macht ist so uneingeschränkt, dass jegliche Finsternis unverzüglich in dieser Fülle des Lichtes, das Sie unaufhörlich aus Gottes Herzen in Sich aufnimmt, untergeht.

Liebe Schwester, weihen soll die Seele nicht nur das Erfreuliche und das Heilige. Die Gottesmutter freut sich ganz besonders über die Weihe unserer Schwächen und Fehltritte, denn dadurch wird Sie in den Stand versetzt, die Seele von Grund auf umzugestalten, und zwar in dem Maβe desto gründlicher, wie sie mehr an Maria weiht. Die vollkommene Weihe an Maria ist ein Bund engsten Zusammenlebens mit der Himmelskönigin. Damit dieser Bund wahrhaftig wirksam wird, soll die Seele ihn wirken lassen. Maria nötigt uns nichts auf, Sie wartet hoffnungsvoll darauf, dass wir zu Ihr gehen. Bekennen wir uns vor Ihr als schwach, dann zeigt Sie erst recht, wie stark Sie ist.

Deshalb: Machen Ihnen die Kinder zu schaffen, und verlieren Sie dabei die Geduld oder ärgern Sie sich, gehen Sie dann ohne Furcht zu Maria. Bitten Sie die Himmelskönigin, Sie möge Sich in Ihnen ergieβen und Ihre Lücken mit Sich Selbst ausfüllen. Eines Tages werden Sie spüren, wie Sie im Verborgenen mit Ihnen beschäftigt ist. Die ausgestreute Saat macht sich nicht gleich am ersten Tag als grünes Gras bemerkbar. Eines Tages jedoch, verändert sich dann allmählich der Anblick des Bodens... Dann erkennt der Säer, dass Gott im Verborgenen bereits ein Zeit lang Seine Werke unter der Oberfläche vollbracht hat. So ist es auch mit der jeglicher Weihe an Maria.

Ich schlieβe Sie in mein Herz!

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 434
Der Umgang mit Schuldgefühlen – der Christ im Kampf mit der Welt, z.B. in der Ehe – ein Bild über Buβe und Wiedergutmachung – Über die Liebe zum Einfachen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Laudate Mariam ! Freudigen Herzen kann ich Sie also jetzt im Herzen umarmen mit etwas Sonne aus den Augen unserer Himmlischen Herrin.

Das Leben ist ein Kampf ohne Ende. Wäre dem nicht so, so stünden wir erst recht als Bettler da wenn die Ewige Liebe uns zu Sich zurückruft, denn Kampf heiβt Verdienst für denjenigen, der den Kampf aus Liebe zu Gott und Seinen Werken nicht aufgibt, in der Überzeugung, dass Gott Sich nur das absolute Glück für jede Seele wünscht. Das Kreuz kommt somit in unzähligen Formen, Gröβen, Farben und Gewichten. Hauptsache die Seele ist bereit, es zu tragen, mit Sicherheit wissend, dass sie dadurch Simon von Cyrene für Jesus ist, denn der Erlöser schleppt Sein Kreuz – das wesentlich das Kreuz der Welt ist – bis ans Ende der Zeit. Der Ehepartner kann einem zu schaffen machen, oder das Kind, oder der Nachbar, oder der Arbeitgeber usw., aber immer geht es darum, dass nicht Gott dieses Leiden will, sondern dass es uns durch Menschen angetan wird, die einer Versuchung anheim gefallen sind: Sie sind nicht der Tugend gefolgt. Gott Seinerseits, tut mit allem das Seine, immer im Hinblick auf das ewige Glück Seiner Lämmchen... in dem Maβe, wie diese das Geschenk annehmen. Etwas Anstrengung kostet es schon, selbstverständlich. Nicht selten ist einem zum Sterben zumute, aber gerade dann ist uns der Erlöser hautnah: Wir hängen dann sozusagen mit Ihm am Kreuz.

Der Mitmensch kann uns sehr wohl mit Schuldgefühlen beladen. Gar nicht immer sind wir wirklich Schuld an einer Situation. Sehr fruchtbar ist es in jenem Falle, die Situation und das Herzeleid an Maria zu weihen und sich vor Augen zu halten, dass es im Grunde genommen nicht sehr wichtig ist, was uns Menschen vorwerfen: Letztendlich ist Gott allein Richter. Jesus war die Verkörperung der Unschuld, und wurde trotzdem zum Tode verurteilt: Er war den 'Groβen' ein Anstoβ. Sogar in den Fällen, wo wir felsenfest davon überzeugt sind, dass wir unschuldig sind, ist es sehr heilvoll, das eigene Herz reumütig Maria zu Füβen zu legen und Sie zu bitten, Sie möge einem Vergebung erwirken für den Fall, wo Gott trotz allem noch eine (vielleicht nur geringe) Schuld im eigenen Anteil an der Situation findet.

Viele Prüfungen der Seele, die ihr Christ-Sein wirklich in der Praxis leben will, haben mit dem ewigen Kampf zwischen der Welt und dem Himmlischen, zwischen dem Materiellen und der Vergeistigung zu tun. Ein Leben, das intensiv am Physischen orientiert ist, zum Beispiel im Rahmen der Ehe, birgt in sich das Risiko, dass die wahrhaftig seelischen Bedürfnisse zu wenig zum Zuge kommen. Wird den physischen Bedürfnissen sehr oft nachgegeben, so wird das Leben auf der stofflichen Ebene ständig genährt. Es ist dann für die Seele auf die Dauer sehr schwierig, sich noch über die Fesseln des physischen Lebens hinaus zu erheben. Wenn man sich das menschliche Wesen als eine Figur vorstellen würde, die sich aus Schichten zusammensetzt, eine über der anderen, so wäre das Physische die untere Ebene. Deshalb kann man es sich so vorstellen, dass jedesmal, wenn einem physischen Bedürfnis nachgegeben wird, vor allem dann, wenn dieses Bedürfnis über das Lebensnotwendige hinausgeht, den Schwerpunkt der ganzen Figur sich weiter nach unten verlagert und die Figur schwerer und plumper wird. Je dicker sie wird, desto träger wird sie, und desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie überhaupt noch vom Boden loskommt um den Flug aufwärts zu beginnen. Sie verstehen das Bild ohne jeden Zweifel. Nährt man vor allem die höchsten Ebenen seines Wesens, diejenigen, auf welchen sich das wahre Göttliche Leben entwickelt, so verlagert sich der Schwerpunkt der Seele aufwärts, was der Seele hilft bei der Loslösung von den niedrigeren Bedürfnissen und Interessen.

Die Schwierigkeit liegt darin, unseren Mitmenschen davon zu überzeugen, dass er die erste Lebensaufgabe einer jeden Seele (die eigene Heiligung) nicht vollenden kann solange er hauptsächlich die unteren Ebenen seines Wesens nährt. Wenn er dies nicht versteht bzw. dieses Wissen nicht in die Praxis seines Alltags umzusetzen imstande ist, kann man (vorläufig) nur beten und weihen. Man kann zum Beispiel den Ehepartner an Maria übertragen und Sie darum bitten, Sie möge seine physischen Bedürfnisse beherrschen. In vielen Ehen werden Bedürfnisse ungleich empfunden und bewertet. Oft ist es nicht leicht, mit den Unterschieden zurechtzukommen, weil nicht jede Seele diese Kluft zwischen demjenigen, was spürbar und demjenigen, was nicht spürbar ist, überwinden kann. In dem Maβe, wie die Seele tiefer in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens versinkt, lernt sie dasjenige, was für das ewige Heil wichtig ist, besser erkennen. Wenn die Seele kaum vom Weltlichen loskommt, gilt es für sie durchwegs nur, so viel wie möglich aus demjenigen zu holen, das ihr physischen Genuss bereiten kann. Da kann man nur durch Gebet und Aufopferungen ein Gegengewicht bieten, und auf die Macht der Himmelskönigin vertrauen, die dieser Seele die Gnade neuer Erkenntnisse erwirken kann. Inzwischen hat die Prüfung einen Wert als Übung in Geduld, Toleranz, Verständnis und Reinheit des Herzens (dadurch, dass man vermeidet, die andere Seele zu richten).

Es stimmt, Gott hat Gefallen daran, wenn die Frau manches aufgibt wenn dies dem Mann nicht gefällt, sogar dann, wenn die Frau nur etwas vorhat, das eigentlich jeder Christ tun sollte. Trotzdem betont die Herrin aller Seelen in vielen Fällen, dass die Frau über alles versuchen soll, den Frieden in der Familie instand zu halten. Ich kann Sie diesbezüglich also in dem Sinne beruhigen, dass, wenn Ihnen zum Beispiel der Ehemann verbietet, der Sonntagsmesse beizuwohnen, Sie wirklich alles daran gesetzt haben, ihn davon zu überzeugen, dass Sie als Christ der Messe beiwohnen sollten, aber der Mann trotzdem nicht bereit ist, nachzugeben, Sie auf jeden Fall von Gott den Verdienst erhalten als hätten Sie der Messe beigewohnt. Gott richtet nicht die Tat an sich, Er richtet die Herzensgesinnung. Ihr Herz will ja in der hl. Messe zugegen sein, dies wird Ihnen aber wider Ihrem Willen nicht gestattet.

Ein Beispiel, das diesbezüglich einleuchten dürfte: Einst sagte mir die Himmelskönigin, es habe im Krieg viele christliche Seelen gegeben, die einige Jahre lang in einem Konzentrationslager oder in einem Kriegsgefangenenlager verbracht haben, die sich sehr nach einer H. Messe sehnten, die aber jene ganze Zeit lang darauf verzichten mussten. Maria betonte, dass diese Seelen aufgrund ihrer Sehnsucht nach den Sakramenten von Gott den Verdienst in die Seele geprägt bekamen, als hätten sie jede Woche der H. Messe beigewohnt. Es war ja nicht ihre Schuld gewesen, dass die Finsternis sie von jedem Licht abgeschnitten hatte.

Soll man den Ehemann in ein Konzert begleiten, obgleich man am Liebsten keine weltliche Atmosphäre um sich herum hat? Dem Frieden zuliebe könnten Sie versuchen, dies dann und wann zu tun. Gott verlangt am Allerwenigsten, dass Sie ständig den weltlichen Anforderungen nachgeben. Ab und zu werden Sie gut daran tun, trotzdem dem Ehemann dieses 'Vergnügen' zu bereiten. Sie können solche Gelegenheiten trotz allem auch seelisch fruchtbar machen, wenn Sie:

1. während der Zeit, in der Sie ihn begleiten, das Herz und Ihre ganze innerliche Einstellung an Gott bzw. an Maria orientiert halten;

2. Ihren Schmerz (es handelt sich da für Sie schlieβlich um eine Prüfung) an Maria weihen in der Absicht, Sie möge dem Ehemann die Gnade erwirken, dass er eines Tages auch selber darauf verzichten kann.

Dasselbe gilt für die sexuellen Beziehungen im Rahmen der Ehe. Für die Fälle, in welchen die Frau diese nicht will, der Mann allerdings nicht darauf verzichten mag, rät die Gottesmutter der Frau, sie solle zwar im Herzen das 'jungfräuliche' Leben hegen und pflegen, trotzdem jedoch ausnahmsweise dem Mann nachgeben, wenn eine ausnahmslose Verweigerung von Seiten der Frau den Mann in die Sünde treiben kann (die Gottesmutter meint an erster Stelle den Ehebruch) und bzw. oder den Frieden in der Familie ganz zu zerstören droht. Es gibt diesbezüglich keine feste Richtlinie, allerdings gilt mit Sicherheit, dass die Frau da ausschlieβlich nach ihrer Herzensgesinnung gerichtet wird. Wie überhaupt, lautet die Regel offenbar auch in dieser Beziehung: Dasjenige, was im Herzen vorgeht, und was von Gott als wahres Verlangen bzw. als aufrichtige Abneigung erkannt werden kann, ist wichtiger als dasjenige, was nach auβen hin wahrnehmbar erfolgt.

Es gibt viele Tage, an denen es Ihnen einfach an Kraft und Schwung fehlt. Der Grund dafür ist eigentlich sehr verständlich: Ihre Seele verwendet viel Kraft auf den inneren Kampf zwischen den beiden Welten, in denen Sie leben müssen: der Empfindungswelt Ihres Ehemannes, und der Ihrigen. Das kostet die Seele eine Menge. Sehr viele leiden unter ähnlichen erschöpfenden Umständen. Wenn alle Seelen in diesen Umständen diese Prüfungen, diesen Kampf, an Maria weihen sollten und versuchen, das Ganze liebevoll zu akzeptieren, dann ginge nichts davon verloren, sondern würde sich das alles zu einem wundervollen Nährboden für neue Gnaden anhäufen.

Die Tatsache, dass die Seele ständig gegen vieles ankämpfen muss, das ihr schwer fällt, macht sie nicht zu einem Sorgenkind in Marias Augen. Diese Prüfungen gehören unmittelbar zum Leben, das ja automatisch ein Kriegsgebiet ist, in welchem sich Licht und Finsternis ständig gegenseitig bekämpfen. Satan hat Gott den Krieg angesagt. Einsatz dieses Krieges ist die Gesamtheit der Menschenseelen. Gottes General ist die Herrin aller Seelen. Gehorchen Sie Ihr, dann werden Sie den Endsieg vom richtigen Lager aus bezeugen. Teil der Strategie Satans ist die Entmutigung und die Zerstörung des Eigenbildes der Seele: Wenn er eine Seele dazu bringen kann, an sich zu zweifeln, und sie davon zu überzeugen, sie sei ihrem ungläubigen Partner gegenüber ungerecht, bekommt er Macht über sie, denn eine zweifelnde Seele ist eine unfruchtbare Seele, die letzten Endes dazu neigen kann, der Finsternis nachzugeben und ihre Anstrengungen auf dem Weg der Heiligung aufzugeben. Zweifeln Sie nicht an sich, Sie tun genau das Richtige. Keine Macht der Welt darf Ihre innere Einstellung vom Dienst an die Herrin wegführen: Die Herrin aller Seelen ist die einzige, die Macht über Sie haben darf, denn Sie vertritt Gott, das Ewige Licht und Seine Werke, und ist die Führerin im Kampf gegen die Finsternis.

Die Tatsache, dass Maria vollkommen war, die absolut vollendete, verkörperte Tugend, soll uns nicht lähmen, ganz im Gegenteil. Wenn Sie die Frühlingsblüten am Lebensbaum studieren, dieses wundervolle Buch, das uns die Herrin wie eine Art von Enzyklopädie der Tugenden geschenkt hat, prägen Sie sozusagen eine Ablichtung von demjenigen in Ihre Seele, das von Gott als die vollkommene Nachfolge Seines Gesetzes betrachtet wird. Maria hat dieses Buch als eine liebevolle Anregung gemeint, und erwartet von keiner Seele, dass diese von einem Tag zum anderen eine Meisterin in jeder Tugend wird. Der Weg ist uns gezeigt und wird uns noch jeden Tag weiter gezeigt, unter anderem in den Antwortbriefen. Von uns wird nur erwartet, dass wir diesen Weg einbiegen in der Absicht, nichts zu unterlassen um möglichst weit auf ihm voran zu kommen.

Was ist Buβe, und was ist Wiedergutmachung? In den Büchern Kreuzzug in die Seele und Wiedergeburt des Irdischen Paradieses werden diese Begriffe näher erläutert. Im Grunde genommen aber, könnte ich die beiden Begriffe etwas vereinfacht in einem einzigen Bild erläutern. Stellen Sie sich mal vor, Gott habe die Menschheit erschaffen wie einen riesigen Palast. Jede Seele ist ein Zimmerchen in diesem Palast. Jedesmal wenn sich eine Seele versündigt, bekleckert sie den Fuβboden, oder bespritzt sie eine Fensterscheibe mit Schlamm o.ä. Betrachten wir nun mal diesen riesigen Palast von oben herab so, als könnten wir durch das Dach hindurch blicken, so dass wir gleichzeitig in alle Zimmerchen hinein schauen können. Es entfaltet sich da vor unseren Augen das Bild eines schrecklich verschmutzten Gebäudes, aus welchem üble Gerüche emporsteigen. Bedenken wir dabei, dass dieses Gebäude, dieser Palast, Eigentum Gottes – des groβen Königs – ist, über welches Er die Himmelskönigin als Herrin angestellt hat, und dass Gott und die Herrin Sich nichts sehnlicher wünschen, als in diesem Palast zu wohnen, als hohe Gäste Ihrer geliebten Untertanen. Was ist nun Buβe? Was ist Wiedergutmachung?

Buβe und Wiedergutmachung, betrachtet im Rahmen des obigen Bildes, ist jede Handlung und jede Gesinnung, durch welche(s) eine Seele sich daran macht, eines oder mehrere dieser verschmutzten Böden oder Fensterscheiben zu putzen. Die Buβe besteht daraus, dass sich die Seele eine besondere Mühe gibt, diese Reinigung vorzunehmen (also die Anstrengungen an sich), die Wiedergutmachung besteht daraus, dass die Herzensgesinnung, welche zu diesen Anstrengungen Anlass gibt, diese ist, in welcher die Seele Schmerzen darüber empfindet, dass der Schöpfer und die Herrin des Palastes Ihr Eigentum bzw. das von Ihr verwaltete Gut in einem solch unwürdigen Zustand vorfinden, während Sie es mit vollendeter Liebe gemacht haben bzw. es mit vollendeter Liebe betreuen und verwalten.

Diesen Palast putzen helfen, können Sie durch jegliche Handlung, jegliches Wort, jeglichen Gedanken, jegliches Gebet oder Opfer, durch welchen Sie Reinheit bringen wo Unreinheit herrschte, und den üblen Geruch durch den Duft der Liebe ersetzen helfen. Wirklich alles, was Sie eine besondere Anstrengung kostet, können Sie der Herrin als Wiedergutmachung und Buβe zu Füβen legen. Sie trägt das alles in das Verwaltungsbuch des Palastes ein, und überreicht dies dem Eigentümer, nachdem Sie jede Seite mit Ihrer mächtigen Unterschrift versehen hat. Da die Herrin Vollmacht über den Palast und alle seine Bewohner besitzt, lässt Sich der Eigentümer bei Seiner Bewertung von Ihren Worten führen.

Halten Sie sich dieses ganze Bild sehr gut vor Augen, es wird Ihnen viel darüber lehren, wie weit sich die Macht der Herrin aller Seelen erstreckt und wieso der Palast trotz der unwürdigen Behandlung desselben von Seiten der Bewohner, bereits jahrhundertelang instand gehalten wird. Es ist wichtig, zu begreifen, dass alle Seelen vor allem in diesen Letzten Zeiten eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben, die sie in engster Hingabe an und gemeinsam mit der Himmelskönigin vollbringen sollen. Die Macht der Herrin ist uneingeschränkt, die Seelen ihrerseits müssen allerdings die Ausübung dieser Macht durch ihre freiwilligen Beiträge rechtfertigen.

Das Bild lehrt auch einiges über die wahre Natur und den wahren Sinn der vollkommenen Weihe an Maria: Im Grunde genommen, ist die vollkommen an Maria geweihte Seele eine Dienerin der Herrin, die ihr ganzes Leben darauf verwendet, überall dort zu putzen, wo die Füβe der Herrin den Boden berühren wollen. Durch diese Dienstbarkeit trägt die an Maria geweihte Seele wesentlich dazu bei, den Gnadenstrom aus der Quelle allen Lebens instand zu halten.

Wie Sie mit Recht bemerken, liebt Maria das Einfache. Sie fragen sich diesbezüglich, ob es denn falsch sei, fröhliche Farben zu tragen. Ganz und gar nicht. Die Herrin mag es sehr, wenn Seelen fröhliche, helle und sanfte Farben tragen. Das Einfache in der Kleidung heiβt gar nicht unbedingt dunkle Farben. Die Farben der Kleidung können durchaus die Verfassung einer Seele ausdrücken. Fällt Ihnen nicht auf, wie unzählig viele Seelen in dieser Zeit dunkle Kleidung tragen, vor allem schwarze? Dies scheint wahrhaftig eine Widerspiegelung der Atmosphäre der heutigen Welt zu sein, die ja von Finsternis geprägt wird. Helle Farben in der Kleidung wecken das Herz auf, dunkle Farben machen leicht depressiv und scheinen alle Lebenskraft in sich aufzusaugen. Das Einfache, in der Kleidung ebenso wie, zum Beispiel, in der Einrichtung einer Wohnung, liegt darin, dass es auf jeden Fall anziehend sein darf, dafür aber an dem praktisch Nützlichen orientiert. Der Luxus beginnt dort, wo ein Gegenstand eigentlich gut entbehrlich ist. Marias Häuschen war klein und sehr einfach eingerichtet, aber sehr anziehend, weil die Gottesmutter ein Talent dafür hatte, das ganz Einfache so in Liebe einzuhüllen, dass das Leben in Ihrem Häuschen einen ganz besonderen Reiz bewahrte.

Ob eine Eingebung Gottes Willen entspricht, lässt sich manchmal nicht leicht sagen, weil Gottes Pläne Verzweigungen haben, die wir noch nicht kennen dürfen. Den Willen Gottes kann man in dem Maβe immer besser kennen lernen, wie man sich die Wissenschaft des Göttlichen Lebens zu eigen macht. Genau deswegen ist es so wichtig, dass sich die Seelen in allen Schriften der Herrin aller Seelen vertiefen. Da Sie sich der Herrin so begeistert hingegeben haben, bin ich sehr zuversichtlich, dass Sie die makellose Führung der Himmlischen Lilie von Tag zu Tag genauer spüren werden.

Ich umarme Sie ganz fest !

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 435
Wie steht der Himmel zum Töten von Tieren?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Herzlichen Dank für Ihre Frage. Die Himmelskönigin hat bereits vieles über die Rolle der Tiere und über das Gebot, die Tiere richtig zu lieben, vermittelt. Sie bereitet mich zurzeit darauf vor, in absehbarer Zukunft eine neue Schrift zu schreiben, die eigens darüber handeln wird: Die Rolle der Tiere in der Heilsgeschichte. Da alles in unserem einmaligen Apostolat zu Diensten Mariä zu der von der Gottesmutter bestimmten Zeit erfolgen muss, kann es noch eine Weile dauern bis diese Schrift tatsächlich verfasst ist; es kommt darauf an, welchen Plan Maria genau hegt: Dieser wird von Tag zu Tag gestaltet.

Auch selber sehe ich der Geburt dieser Schrift hoffnungsvoll entgegen, denn ich liebe die Tiere sehr. Sie sind uns ja von Gott Selber in Obhut gegeben, aus Liebe.

Ich kann auf jeden Fall vorwegnehmen, dass der Mensch tatsächlich auch nicht die Tiere töten sollte. Diese These wird sehr leicht und oft hart angegriffen, weil es sich bei dem Fleischhandel und anderen auf Tieren basierenden Gewerben um eine Riesenindustrie handelt. Ich bin jedoch von der Himmelskönigin damit beauftragt worden, die Himmlischen Wahrheiten zu verkündigen, egal welche Reaktionen dadurch auf mich zukommen mögen. Meine Lebensaufgabe ist es ja nicht, die Ansichten der Welt zu vertreten, sondern Gottes Plänen und Werken zu dienen.

Hat Jesus je Fleisch gegessen? Maria sagte mir einst, Jesus habe ein paar Male Fleisch gegessen, aber Er habe dies nicht deswegen getan, weil Er dies etwa öffentlich befürworten wollte oder guthieβ, und auch nicht weil er diesen Brauch als von Gott gebilligt darstellen wollte, sondern nur weil Er bei jenen (ganz wenigen) Gelegenheiten vermeiden wollte, sich in Gegenwart der anderen Anwesenden 'abzuheben'. Er tat dies nicht aus Menschenfurcht, sondern um Seiner Gesellschaft nicht dadurch ein unbequemes Gefühl zu vermitteln, dass Er das Ihm gebotene Fleisch nicht isst. Jesus verkündigte ja auch Seinen Jüngern gegenüber die These: "Esset, was euch vorgesetzt wird". Wenn ein Mitmensch an unserem Verhalten Anstoβ nimmt, kann er dadurch einer Untugend anheim fallen und unter Umständen in seiner seelischen Entwicklung gehemmt werden. Jedem Menschen obliegt zwar die Verpflichtung, selber zu entscheiden ob er an seinem Mitmenschen Anstoβ nimmt, aber in manchen Fällen ist es gut wenn wir einer Seele in unserem Umfeld dabei helfen, das Richtige zu tun, indem wir uns so verhalten wie sie. Diese Regel gilt zwar gar nicht immer, aber Jesus besaβ ja den Sinn für fehlerfreie Entscheidungen je nach der Situation. Letzten Endes wird das Verhalten der Seele von Gott nach der Gesinnung des Herzens bewertet. Nur dadurch lässt sich erklären, dass ein Verhalten, das für Gott nicht das Beste ist, unter Umständen trotzdem für Gott in Ordnung ist.

In Wirklichkeit tut es dem Himmel leid, wenn Tiere geschlachtet und gegessen werden. Wir können vorläufig nur beten, damit mehr Seelen erkennen, wie sie wirklich mit Tieren umgehen sollen. Gottes Gesetz erwartet von den Menschenseelen, dass sie den Tieren gegenüber Gott vertreten, indem sie ihnen Liebe, Geborgenheit und Schutz vermitteln und sie mit Nachsicht und Respekt behandeln. Indem Unzählige die Tiere nicht so behandeln, wird die Strömung der wahren Liebe durch die Schöpfung in hohem Maβe gehemmt, und wird viel Finsternis auf der Erde festgehalten.

Der Mensch sollte Tiere nicht töten. Obgleich Gott die Tiere den Menschen anvertraut hat, sollte der Mensch nie vergessen, dass er nicht im absoluten Sinne Herr der Schöpfung und Herr über die Tiere ist, sondern in Wirklichkeit 'Mieter' bzw. 'Verwalter' der Schöpfung, während Gott Selbst der Eigentümer bleibt. Gott hat zwar dem Menschen gesagt, er solle 'über die Schöpfung herrschen', aber Er hat mit dieser Aussage niemals gemeint, der Mensch solle frei und gegen die Göttlichen Gesetze so über Leben und Tod der Tiere verfügen, dass die Schöpfung vollkommen ins Ungleichgewicht kommt. Vergessen wir nie, dass Gott den Menschenseelen das Zepter über die Schöpfung in die Hand gegeben hat... vor der Erbsünde.

Vor der Erbsünde war die Menschenseele vollkommen heilig, d.h.: Sie verhielt sich genau dem Göttlichen Gesetz entsprechend. Ab der Erbsünde war die Menschenseele sehr verletzbar und verführbar, so dass sie leicht von den Gesetzen Gottes abweicht. In jenem Zustand gehört es sich nicht mehr, dass die Menschenseele in einem solchen Ausmaβ Herrin über die Schöpfung sein soll, dass sie frei über Leben und Tod von Mitgeschöpfen verfügen sollte, denn sie kann dies einfach nicht mehr mit der Versicherung tun, dass sie genau Gottes Willen entspricht und somit Seinen Werken fördert. Deswegen kann der Mensch durch die Verfügung über Leben und Tod von Tieren Gottes Werken unter Umständen entgegen wirken. Halten wir uns ständig vor Augen, dass jede Seele nur zu dem Zweck auf Erden ist, sich zu heiligen (d.h. ihre Werke zur höchst möglichen Fruchtbarkeit für Gottes Werke zu führen) und Gottes Heilsplan verwirklichen zu helfen. Dies alles kann sie nur in dem Maβe tun, wie sie sich über die Sündhaftigkeit zu erheben weiβ, mit anderen Worten: wie sie sich mit Gottes Willen eins zu machen weiβ.

Die Hingabe an Gott ist nur dann vollkommen, wenn die Menschenseele den Tod eines jeden Tieres voll und ganz in Gottes Hand lässt. Die Gottesmutter bevorzugt es eindeutig, wenn Menschenseelen inständig beten bevor sie Entscheidungen treffen, die Leben und Tod betreffen. Der Mensch vergisst allzu leicht bzw. berücksichtigt meistens kaum, dass jedes Tier eine Rolle innerhalb von Gottes Plan zu erfüllen hat. Bedeuten Tiere eine Gefahr für den Menschen (z.B. im Rahmen einer Plage), so soll der Mensch trotzdem vorzugsweise zunächst den bedrohenden oder schadhaften Zustand der Gottesmutter weihen, für die Wiederherstellung des Ungleichgewichtes beten, und gegebenenfalls durch natürliche Mittel die Tiere von seinem Lebensraum wegzuführen versuchen, statt das Töten der Tiere als erste Lösung zu wählen.

Der Mensch kann durch die Zucht die Zahl der Tiere im positiven Sinne bestimmen helfen. Im negativen Sinne kann er diese Zahl durch Wildern, Jagd und wirtschaftlich orientiertes Vorgehen (Entwaldung usw.) bestimmen helfen. Die Handlungen der ersten Kategorie können unter Umständen von Gott gebilligt werden. Dabei spreche ich nicht von den Motiven der Zucht: Wenn diese rein wirtschaftlich sind, kann es sein, dass Gott diese nicht begrüβt, weil sie zu Untugenden Anlass geben können. Die Handlungen der zweiten Kategorie sind in vielen Fällen als untugendhaftes Handeln einzustufen (dies wird unter anderem von der Herzensgesinnung bestimmt, die während der Handlung vorherrscht). Wenn ein Tier einmal da ist, baut Gott es in Seinen Plan ein, so dass es zu einem Punkt (wie winzig manchmal auch) in seinem Netz der Liebe wird. Deshalb wird der Mensch, der diesen Punkt eigenmächtig aus diesem Göttlichen Netz entfernt, diese Handlung immer Gott gegenüber verantworten müssen.

Die Seele, die berücksichtigt:

  • dass Gott die Tiere zu gewissen Zwecken erschaffen hat und dass das Leben eines jeden Tieres innerhalb von Gottes Plänen und Werken einen Sinn hat;

  • dass die Tiere ebenso wie die Menschenseelen Punkte im Netz der Göttlichen Liebesströmung sind, und dass das Maβ der Unversehrtheit dieses Netzes in hohem Maβe das Maβ an Licht und Liebe bestimmt, das auf der Welt spürbar wird, und somit auch das Maβ des Glückes, des Friedens und – im umgekehrten Sinne – auch des Elends unter den Menschenseelen;

  • dass Gott von der Menschenseele verlangt, dass diese liebevoll mit den Tieren umgeht, da ja dieser Umgang Teil der Entwicklung und Heiligung der Seele ist, und

  • dass nicht der Mensch sondern Gott im absoluten Sinne Herr der Schöpfung bleibt,

wird erkennen, dass, und wieso, das eigenmächtige Töten von Tieren durch Menschenhand von Gott gar nicht in jedem Falle gebilligt wird. Der von Gott verlangte Umgang mit Tieren ist in sein Gesetz der Liebe eingehüllt, und wird auch von einer Berücksichtigung von Gottes Willen geprägt. Die Seele kann Gottes Willen nur tief im Herzen ablesen, in dem Ausmaβ, wie sie sich rein erhält, d.h. wie sie so gewissenhaft an Gott orientiert lebt, dass ihr Herz wie ein Spiegel Gottes Licht einfängt.

Wir wissen inzwischen aus den Belehrungen der Herrin aller Seelen, dass jede Seele letztendlich nach dem Maβe gerichtet wird, wie sie die Liebe in der Alltagspraxis Sekunde für Sekunde gelebt hat. Vergessen Sie nie, dass die bedingungslose Liebe zu den Tieren von Gott womöglich noch leichter als etwas Groβes betrachtet wird als die Liebe zu einem Mitmenschen, weil die Liebe zu einem Mitmenschen leichter von Menschenfurcht oder Eigeninteresse gefärbt werden kann, als die Liebe zu einem Tier. Die bedingungslose Liebe zu einem Mitmenschen ist etwas Fabelhaftes, aber in der Liebe zu den Tieren muss der Mensch zuweilen eine noch breitere Kluft überwinden. Gott ergründet das Herz, und weiβ immer, was genau in der liebenden Seele vorgeht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam

Nachschrift:

(1): Mir wurde bereits wiederholt gefragt, wie Sich denn der Himmel zum Verzehr von Fischen äuβert. Lange Zeit erhielt ich auf diese Frage keine Antwort. Diese Frage legte ich z.B. nach der Offenbarung vom 17. Februar 2008 der Herrin aller Seelen vor. Damals beantwortete Sie diese Frage noch nicht. Viel später allerdings, erklärte mir die Himmelskönigin, Jesus habe bei mancher Gelegenheit Fisch gegessen:

"weil Er dadurch das nachfolgende Zeichen setzen wollte: Der Fisch war für Jesus Symbol des freien Willens der Menschenseele. Fische zu fangen, war für Jesus Symbol dafür, dass Menschenseelen völlig und ganz für die Einverleibung in Gottes Willen gewonnen wurden. Wenn Er Fisch aβ, wollte Er dadurch ein Zeichen dafür setzen, dass Er gekommen war, den menschlichen Willen wieder mit dem Willen Gottes eins zu machen: Der Gott-Mensch isst sozusagen den menschlichen Willen um diesen vollkommen in Sich aufzunehmen. Die Rückkehr des menschlichen Willens in den Willen Gottes heiβt nämlich die Rückkehr der Menschenseele in den Stand vor der Erbsünde".

So erklärte es mir die Herrin aller Seelen in einer privaten Belehrung im Juni 2011, die ich hiermit dem Sinne nach wiedergeben durfte. Als Sich Jesus Seinen Jüngern beim Fischfang anschloss, lag dieser Tätigkeit die obige Symbolik zugrunde, nicht die Tatsache, dass Gott es unbedingt gut heiβt, dass der Fischfang als Massenindustrie gefördert wird. Der Christ soll ein Menschenfischer sein, das ist seine Berufung.

(2): Soll sich die Seele, die aus irgendwelchem Grunde das Essen von Fleisch bzw. Fisch (noch) nicht ganz unterlassen kann, aufgrund der obigen Inspirationen und der erwähnten Offenbarung vom 17. Februar 2008 schuldig fühlen? Die Gottesmutter hat diesbezüglich später darauf hingewiesen, dass nur Gott die Herzen vollkommen ergründen und urteilen soll, und jede Seele nur Ihm Verantwortung wegen ihrer Motive schuldet, aus welchen heraus sie Fleisch und bzw. Fisch isst. Auf jeden Fall hält es die Himmelskönigin für "... angebracht, dass jede Seele, im Sinne ihrer heiligen Pflicht, sich uneingeschränkt für ihre Rückkehr zum Stand der Gnade vor der Erbsünde einzusetzen, aufrichtigen Herzens dafür betet, den Verzehr von Fleisch und Fisch auf ein Mindestmaβ beschränken zu können. Letzten Endes ist es eine Frage der Liebe, sowohl Gott als auch der Schöpfung und dem Leben gegenüber".

(dem Sinne nach einer privaten Belehrung der Herrin aller Seelen an Myriam entnommen).

Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass es sich in diesen Zeilen um ein Thema handelt, das die meisten Seelen betrifft und somit auch viele in unterschiedlichem Ausmaβ berühren kann, bezeuge ich hiermit, dass ich an dieser Stelle, wie überhaupt, ausschlieβlich die Thesen der Herrin aller Seelen vertreten habe.

Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 436
Was bedeutet 'heilig'? – Über die Bedeutung mancher Zeichen – Über das Kommen Jesu und die Vorbereitung darauf – Über das Zahlen von hl. Messen – Sind alle Leiden Geschenke Gottes? – Über Anbetung – Wieso spricht Gott in Geheimsprache?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Sehr zu meiner Freude ist es jetzt endlich an der Zeit, Ihnen auf einige Fragen zu antworten, deren Beantwortung ja bereits eine ganze Zeit 'fällig war'. Das Wichtige ist allerdings, dass ich Ihnen heute vielleicht eine kleine Freude damit bereiten kann.

Sie haben ein kleines Problem mit dem Wort 'heilig'. Ich kann dies verstehen, denn sehr viele Seelen wissen nicht so genau, was dies eigentlich heiβt: 'heilig sein'. Die Gottesmutter hat im Laufe der Zeit bereits vieles zu diesem Thema schreiben lassen. Immerhin, fassen wir mal zusammen:

'Heilig', heiβt eigentlich 'in der Lage, Heil hervor zu bringen'. Eine heilige Seele ist eine Seele, die mit allem was sie sagt, tut, unterlässt, denkt, will und anstrebt Heil in die Welt bringt. Das heiβt: Ihr ganzes Sein, Tun und Lassen, ihre ganze Ausstrahlung und ihre ganzen inneren Gesinnungen, Verfassungen und Einstellungen sind in der Lage, die Verwirklichung von Gottes Werken und Plänen voran zu bringen.

Heiligkeit ist kein absoluter Zustand, sondern ein relativer Zustand, das heiβt: eine Seele ist nicht im absoluten Sinne heilig oder aber gar nicht heilig. Heiligkeit ist ein Zustand der Seele, der sich ständig weiter entfalten soll, wie eine riesige Rose, die sehr viele Schichten von Blättchen öffnet, eine Schicht nach der anderen. Die Seele, die spirituell wachst, die sich also immer mehr in Einheit mit Gottes Willen verhält, wird also 'heiliger'. Wenn die Rede ist von einem oder einer 'Heiligen', sollte man sich im Grunde genommen darunter eine Seele vorstellen, die (und das wäre eigentlich genauer ausgedrückt) "in Punkto spiritueller Entfaltung so sehr fortgeschritten ist, dass sie Gottes Werke und Pläne sehr zu fördern vermag, in allem was in ihr vorgeht und was von ihr ausgeht".

Tatsächlich, auch in allem 'was in ihr vorgeht', denn sogar durch die stillen, verborgenen inneren Gesinnungen, Verfassungen und Einstellungen kann die Seele Gottes Werke fördern oder aber ihnen entgegen wirken. Ein Beispiel: Eine Seele kann scheinbar 'friedlich vor sich hin leben', in Wirklichkeit aber innerlich von einem unreinen Herzen verzehrt werden, das von Hass, Bitterkeit und Unfrieden erfüllt ist. Diese Seele strahlt dann diese inneren Stürme wie dunkle Wolken in Gottes Schöpfung hinein. Vergessen wir nie, dass jede Seele mit allen ihren inneren Verfassungen mit Gottes Herzen verbunden ist, und mit jedem anderen Geschöpf. Alle Geschöpfe bilden ein Netzwerk, von denen die allermeisten Verbindungen zwar unsichtbar sind, dafür aber sehr reell. Aus diesem Grunde kann eine Seele viel Unheil dadurch anrichten, dass sie sogar im Verborgenen finstere Verfassungen hegt. Sie ist dann in jenem Punkt das Gegenteil von heilig, denn sie bringt Unheil hervor.

Wie Sie richtig bemerken, wird Gott als 'der Heilige' bezeichnet. Man will dadurch betonen, dass Er die Verkörperung der absoluten Heiligkeit ist. Bemerken Sie: 'der absoluten Heiligkeit'. Keine Menschenseele auf Erden kann absolut heilig sein, nur relativ heilig; 'relativ' in der Bedeutung (sehr vereinfacht ausgedrückt): "Im Vergleich zu Gott (100 %) ist Seele A z.B. 20, oder 10, oder 5 % heilig". Gott verkörpert ALLE heiligen Eigenschaften in ihrer absoluten Vollendung. Deswegen nennen wir Ihn 'den Heiligen'. Aus denselben Gründen kann die Rede sein von 'Heiligst' oder 'Allerheiligst'. Für die Gottesmutter wird der Begriff 'Heiligste Jungfrau' usw. benutzt, weil Sie in relativer Hinsicht als Mensch auf Erden den absoluten Gipfel der für eine Menschenseele erreichbaren Heiligkeit erreicht hat. Alle Ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Bestrebungen und inneren Verfassungen waren in Gottes Augen absolut vollendet, weil sie in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen waren und deswegen den Gipfel des Heils für die Schöpfung freisetzten. Maria war sozusagen Gottes Sammelbecken von allen heiligen Eigenschaften.

Zu Ihrer Frage: Hat die Uhrzeit und das Datum eigentlich auch eine bestimmte Richtung zu zeigen. wenn z.B. jemand am Christkönigtag stirbt oder geboren wird, oder um 15 Uhr?
Diese Frage freut mich, weil sie mir die Gelegenheit bietet, durch die Antwort von Seiten der Herrin aller Seelen darauf hinzuweisen, dass viele Menschen die Neigung haben, zu viel zu spekulieren bzw. hinein zu interpretieren. Die Antwort der Gottesmutter ist entwaffnend einfach: "Manchmal hat dies schon eine Bedeutung, in anderen Fällen nicht. Meistens basiert dies auf einem Göttlichen Geheimnis, dass den Seelen nicht enthüllt wird solange sie auf Erden leben". Seien wir also vorsichtig mit der Deutung von Ereignissen. Wenn sie wirklich etwas bedeuten, werden die Zeichen eindeutig sein. Dennoch ist Vorsicht angebracht. Viele Seelen tun dem Bösen dadurch einen groβen Gefallen, dass sie ständig über dieses und jenes 'Zeichen' spekulieren und inzwischen ihre wahre Lebensaufgabe vergessen. Etwas Ähnliches gilt für Namen. Die Tatsache, dass eine Seele den Namen 'Jesus' oder 'Maria' trägt, macht diese Seele nicht automatisch zu einem bzw. einer Heiligen, der/die sich nicht versündigen kann.

Da ich selten mich für die Medien interessiere, sprich Radio, TV usw., weiß ich eigentlich gar nicht, wie die Zeit so steht. Es heißt ja, wir werden an den 'Zeichen' das Kommen Jesu sehen. Wie soll das dann gehen, wenn ich aus Glaubensüberzeugung auf Medien verzichte?
Ich gratuliere Ihnen von Herzen zu Ihrer Einstellung den Medien gegenüber. Um im Rahmen der ersten Frage dieses Briefes zu sprechen: Es ist nicht leicht, viel mit den Medien beschäftigt zu sein und trotzdem heilig zu werden, da die Medien den Geist und das Herz mit Unmengen von Finsternis erfüllen. Seien Sie beruhigt: Jesus wird Sein Kommen nicht in der Zeitung oder im Fernsehen ankündigen lassen (seien Sie im Gegenteil äuβerst vorsichtig wenn sich 'herausstellen' sollte, dass Er dies trotzdem tut!), sondern im Mittelpunkt der Seele. Die Herrin aller Seelen bereitet die Seelen auf die wahre Heiligkeit vor, damit sie der Begegnung mit Jesus im Herzen 'würdiger werden'. Glauben Sie mir, Sie werden die wahren Zeichen nicht an erster Stelle auβerhalb sich finden, und diese nicht an erster Stelle mit den Sinnen wahrnehmen, sondern tief in sich. Gott lebt und spricht vorzugsweise im Mittelpunkt der Seele, wo Er den Keim der Heiligkeit hinterlassen hat.

Wie bereitet man sich auf das Kommen Jesu vor?
Am Allerbesten dadurch, dass man sich das groβe Geschenk zunutze macht, das Gott den Seelen in dieser Zeit bereitet: die Thesen der Herrin aller Seelen, die nur eins bezwecken: die zweckmäβigste Heiligung der Seelen. Das Kommen Jesu ist ein Ereignis, das sich in der Seele vollziehen wird. Jesus kann in der Seele erst dann leben, wenn sie guten Willens den Wegen der Heiligung zu folgen bemüht ist. Lassen Sie sich nicht vom Bösen in die Irre führen, der vielen Seelen das Kommen Jesu als ein Ereignis vorspiegelt, das sich auβerhalb ihrer Selbst vollziehen wird. Wer daran glaubt, arbeitet nicht mehr an der eigenen Heiligung... Eine der erfolgreichsten Lügen Satans in dieser Zeit.

Ich konnte noch nirgends die Meinung der Muttergottes finden, wie sie zu den Messen bezahlen steht. Immer wieder höre ich andere behaupten, dass das nur Geschäftemacherei für die Kirche ist.
Über die Zahlung für H. Messen habe ich im Antwortbrief Nr. 110 schreiben müssen. Die Bezeichnung 'Geschäftemacherei' in diesem Kontext kann nur aus einem materialistischen Geist entspringen. Es handelt sich im Gegenteil um ein Opfer, das dem Pfenning der armen Witwe nicht so unähnlich ist: Die Seele verwendet etwas nicht auf die Befriedigung eigener Bedürfnisse, sondern schenkt es der Kirche, mit anderen Worten: Sie schenkt es im wahren Sinne des Wortes an Gott zur Verwirklichung Seiner Werke zugunsten aller Seelen. Diesen Gedanken hat der H. Geist der Kirche ursprünglich eingegeben. Es ist untugendhaft, ihn dadurch zu entweihen, dass man es so vorstellt, als wäre die Kirche darauf erpicht, die Seelen in die Irre zu führen um sich materiell zu bereichern.

Sind eingebildete, oder selbst verschuldete Leiden auch Geschenke Gottes?
Eingebildete Leiden können keine Geschenke Gottes sein, weil es sie gar nicht gibt: Die Seele bildet sich diese ein. Für diese Seele sind sie deshalb zwar eine Wirklichkeit, aber Gott schenkt sie nicht, ebenso wenig wie Er selbstverschuldete Leiden schenkt. Die Seele zieht sich diese beiden zu. Selbstverschuldete Leiden gibt es tatsächlich, aber Gott hat sie für die Seele nicht (oder nicht gerade zum betreffenden Zeitpunkt) vorgesehen. Drücken wir es so aus: Gott sieht für eine Seele bestimmte Prüfungen für bestimmte Zeitpunkte vorher bzw. lässt diese zu. Wenn es allerdings nicht in Seinen Plan hinein passt, dass eine bestimmte Seele ein bestimmtes Leiden zu einem bestimmten Zeitpunkt durchstehen soll, ist es weder für diese Seele noch für die Schöpfung als Ganze fruchtbar, wenn sich die Seele diese spezifischen Leiden aus eigenem freiem Willen zuzieht. Ich könnte ein Beispiel geben, dass vielen ein Begriff sein wird: Dann und wann erreichen uns Berichte oder Bilder von Menschen auf den Philippinen, die sich selber kreuzigen. Wahrscheinlich werden manche dieser Menschen von dem Wunsch angetrieben, Jesus ähnlich zu sein, aber trotzdem sind ihre Leiden nur dann fruchtbar, wenn Gott bestimmt hat, dass sie gekreuzigt werden, und dazu noch genau in jener Stunde. Gott allein kann urteilen, in wie weit dies der Fall ist.

So kann eine Seele dem eigenen Körper allerhand physische Schäden zufügen: Verletzungen, Krankheiten, manchmal aus Mangel an Vorsicht, manchmal völlig freiwillig. Es handelt sich da nicht um heilvolle, verdienstvolle Leiden, sondern um einen Mangel an tugendhaftem Verhalten (die Vorsicht ist eine der Tugenden) oder aber um wahre Untugend (wenn man das physische bzw. das Gesundheitskapital, das man von Gott erhalten hat, freiwillig nicht behütet).

Es heißt immer, in der eucharistischen Anbetung ist 'Jesus da'. Ich für mich denke, Jesus ist doch immer da. Ich weiß nicht, worin jetzt der Unterschied liegen soll?
Jesus ist tatsächlich immer da. In der Anbetung ist Er 'objektiv' nicht 'mehr da als sonst', sondern wohl subjektiv, vorausgesetzt, die Seele tut etwas mit dem Wissen, dass Jesus auf eine besondere Weise da ist: In der Anbetung kann sich die Seele Jesus besser 'einverseelen', indem sie das Herz so an Ihm und Seiner Gegenwart orientiert, dass es sich besser aufschlieβen kann. Man kann diese Erkenntnis sogar erweitern und darauf hinweisen, dass man zu jeder Zeit Gott anbeten kann, nicht nur in der eucharistischen Anbetung sondern auch, zum Beispiel, bei einem Spaziergang in der Natur. Haben Sie mal versucht, bei einem Spaziergang im Grünen an einem schönen Sommertag, sich die Blumen, die Schmetterlinge, die Bäume usw. von ganz nahe anzuschauen und sich über die ungeahnten Einzelheiten derselben zu wundern? Wenn Sie dann spüren können, wie sich dabei das Herz aufschlieβt und Sie einen Seufzer von sich geben wie, dem Sinne nach: 'O mein Gott, wie schön ist das alles!', dann sind Sie in Wirklichkeit dabei, Gott anzubeten. Je mehr Sie sich dabei dessen bewusst sind, dass dies alles tatsächlich Gottes Werk ist, dass Er das alles auch für Sie gemacht hat, und dass Seine Vorsehung dafür gesorgt hat, dass Sie gerade an jenem wunderschönen Sommertag genau dort vorbeikommen und das alles sehen, hören, riechen und fühlen können, desto wertvoller ist dieses Moment als Anbetung.

Jesus ist immer und überall da, vor allem jedoch dort, wo das Herz sich Seiner Gegenwart bewusst sein will, denn genau dort kann Er Seine Werke vollbringen.

Wenn Gott Vater weiß, dass wir Seelen nicht so gebildet sind, wieso spricht Er dann in Geheimsprache?
Gott liebt es, jede Seele zu fördern, damit sie ständig auf dem Weg hin zu Ihm vorankommt. Solange wir uns (auf eine gesunde Art und Weise, nicht im Sinne der Kritiksucht) Fragen stellen, kann sich unser Horizont erweitern. Ein Teil der Motivation auf dem Weg zur Heiligkeit besteht ja darin, dass sich die Seele völlig dessen bewusst ist, dass unzählige Herrlichkeiten auf sie warten, und dass die Verzückungen der Seele auch darin liegen, immer wieder Elemente zu entdecken, die Gott für sie verborgen hat. Man könnte diesen Zustand dadurch etwas veranschaulichen, dass man sich das Bild eines Kindes vor Augen hält, dass Ostereier sucht, die an ganz verschiedenen Stellen eines groβen Gartens versteckt worden sind. Das Kind ist verzückt bei der Vorstellung, dass all das Ungeahnte – es weiβ nie genau was, wo, wie viel... – dort versteckt worden ist damit es diese findet und für sich behält.

Sehr ermutigend ist übrigens die Erkenntnis, dass der Mensch sehr vieles versteht... mit dem Herzen, viel mehr als mit dem Verstand. Die Seele kann auch nur durch die Verfassungen des Herzens vorankommen, viel mehr als durch den Verstand. Wäre dies nicht der Fall, so könnte man alle Hoffnung auf Heiligung vergessen solange man keinen Doktortitel besitzt. Wie lernt die Seele die Wissenschaft des Göttlichen Lebens? Kaum dadurch, dass sie solange büffelt bis sie die von der Herrin aller Seelen inspirierten Schriften auswendig kann, sondern dadurch, dass sie diese mit Liebe aufmerksam in sich aufnimmt und sie gleich aus dem Verstand an das Herz weiterleitet um sie dort richtig Wurzeln schlagen zu lassen, im Boden der warmen Liebe, nicht auf dem Felsen der kalten Analyse.

Das Herz einer jeden Seele besitzt die Fähigkeit, Gottes Weisheit irgendwie zu ergründen, sozusagen rein intuitiv (lies: auf den Wellen von Gottes Geist). Es hat Seelen gegeben, die nicht einmal die Grundschule absolviert haben, und trotzdem Gottes Werke und Pläne ohne jegliche Theorie erkannt haben und sich sehr weitgehend entfaltet haben. Ich brauche, unter vielen, nur an die H. Bernadette Soubirous zu erinnern. Eigentlich könnte jede Seele bereits zu ganz auβerordentlichen Erkenntnissen über die Göttlichen Mysterien kommen, wenn sie lediglich Tag für Tag wiederholt über die nachfolgenden Worte meditieren sollte:

"Gott ist Liebe – Gott liebt jedes Geschöpf –
Gott liebt mich"

Versuchen Sie es mal, und seien Sie sich dessen bewusst, dass diese Meditationsformel von dem Sitz der Weisheit stammt, der Herrin aller Seelen, der Braut des Heiligen Geistes.

Im Sinne dieser geheimnisvollen Wörtchen umarme ich Sie herzlichst,

in Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 437
Über das Hören von Stimmen – die stumme Karte des Lebens – Satanische Symbole und die Macht des Lichts – Über die mystische Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Von Herzen danke ich Ihnen dafür, dass Sie Ihre Anliegen vor die Herrin aller Seelen gebracht haben. Das Hinterlegen von Anliegen in das Herz der Himmelskönigin ist immer wieder wie das Aufschlieβen eines goldenen Tores zur Befreiung. Seelische Heilung ist ein Vorgang, der völlig von Gottes Plänen mit der betreffenden Seele bestimmt wird, der allerdings in einem erstaunlich hohen Ausmaβ vom Wirken der Gottesmutter beeinflusst werden kann, so erfahre ich es zu meiner besonderen Freude seit vielen Jahren. Die Fragen, die Sie vor Maria haben bringen lassen, hat Sie nicht wie 'am Schnürchen' der Reihe nach beantwortet. Ihre übliche Vorgehensweise bei der Beantwortung von Briefen besteht darin, dass Sie mir in Bildern die seelische Verfassung des Briefschreibers entfaltet, vor dem Hintergrund dessen bzw. deren Fragen, damit ich die Antworten der Himmlischen Mutter richtig verstehen und überbringen kann. Aus diesem Grunde geht die Himmlische Herrin nicht unbedingt so vor, wie wir dies menschlicherweise erwarten. Das ist kein Nachteil, ganz im Gegenteil, durchwegs werden völlig ungeahnte Elemente des seelischen Lebens erschlossen und ungeahnte Perspektiven auf eine Wiedergeburt auf den Wegen der Heiligung eröffnet.

In Bezug auf die Stimmen, die sich seit so langem in Ihnen hörbar machen, lässt Maria Sie auf die folgende Regel hinweisen: Stimmen, die keine Empfindungen von Liebe überbringen, sollte die Seele keine Aufmerksamkeit schenken, aus dem einfachen Grunde, dass diese eindeutig nicht aus den Quellen der Ewigen Liebe entspringen. Stimmen, die sich in der Form und im Inhalt des Gesprochenen und in den Empfindungen, welche die Worte erwecken, nicht mit Gott bzw. Maria, d.h. also nicht mit demjenigen in Übereinstimmung bringen lassen, was den Werken der Ewigen Liebe entspricht, kommen nicht aus Gottes Wahrheit hervor, sondern entweder aus dem eigenen Unterbewusstsein oder aus der Finsternis:

  • Die Finsternis ist die Quelle aller Lüge. Sie kann keine Liebe übermitteln, weil sie nicht das Göttliche Leben in sich trägt;

  • Das eigene Unterbewusstsein seinerseits, hat die Neigung, sich der Seele wie ein Schmelztopf darzubieten, in dem sich Lichtvolles und Finsteres verschmelzen, so dass man demjenigen, was hochkommt, nicht unbedingt trauen kann.

Aus diesen Gründen rät Ihnen die Himmelskönigin, die Stimmen in vertrauensvoller Weihe und Hingabe in Ihr Herz zu begraben und deren Auswirkungen in Ihrem seelischen Leben an Marias Macht und Liebe auszuliefern, damit Sie diese beherrschen kann und Sie die Saat des wahren Friedens in Ihnen aussäen kann.

Die Stimmen, die sich für Jesus bzw. für Maria ausgeben, kommen nicht vom Erlöser bzw. von der Himmelskönigin. Aus diesem Grunde hinterlassen sie in Ihrem Herzen keine dauerhafte Empfindung von Liebe und Frieden, sondern versetzen Sie in Zweifel und Verunsicherung. Gott ist Wahrheit, Liebe, Licht und Friede. Alles, was von diesen vier Elementen abweicht, sollte unverzüglich unter die Macht der Herrin aller Seelen gestellt werden. Die freiwillige und beharrliche Übergabe dieser Erfahrungen an die Königin der vollendeten Liebe, dem Schrecken der Teufel, wird Sie befreien. Sie bezeugen es selber: Die Stimmen bringen Verwirrung, manchmal Entmutigung. Daraus ergibt sich ihre Unterschrift:

Wenn Maria spricht, sogar dann, wenn Sie traurig ist bzw. Bedauerliches sagt, lodert im Herzen ein Feuer auf, das man unmöglich beschreiben kann. Es ist so, als ob aus Ihr nur, und in allen Umständen, Flammen in das eigene Herz herein strömen. Ich habe es wohl früher bereits geschrieben: Wenn die Herrin spricht, geht man einfach in die Knie, ob man es will oder nicht, weil das Herz einfach in einen Hauch Himmlischer Düfte eingehüllt wird und sich schlagartig 'überirdisch wohl' fühlt. Diese Gegenwart hinterlässt keine Spur von Verwirrung und Entmutigung, im Gegenteil, sie scheint Geist, Herz und Seele wie in einem Blitz zu reinigen (wie könnte die Himmelskönigin Ihre Worte vollendeter Wahrheit und Göttlichen Lebens in ein unreines Herz hauchen?) und sogar den Leib mit neuer Kraft zu beseelen.

Zwar gilt, dass die Gegenwart der Himmelskönigin im Herzen, auch immer wieder den Auftritt des Bösen herausfordert, welcher der Seele den inneren Frieden zu rauben und ihr auf jede erdenkliche Weise das Leben schwer zu machen versucht, aber immerhin fällt die Seele in Marias spürbarer Gegenwart keinen niederschmetternden Verfassungen anheim, das wäre ganz und gar unmöglich.

Die Herrin aller Seelen hat mich vor Jahren Methoden gelehrt um Einmischung seitens finsterer Kräfte ausschlieβen zu helfen. Ich darf Ihnen in jenem Sinne etwas davon mitteilen, das Sie auch in dem Falle benutzen können, wo Sie Stimmen hören. Damit jeden gottesfeindlichen Ursprung einer hörbaren inneren Stimme ausgeschlossen wird, laden Sie die Stimme dazu ein:

  1. sie möge laut die Worte wiederholen: "Gott ist Herr der Schöpfung. Ich preise Gott über alles"

  2. sie möge laut die Worte wiederholen: "Die Heiligste Jungfrau Maria ist Königin und Herrin aller Seelen. Ich preise Marias Macht über Satan und jegliche ihm dienende Kraft"

Wenn die Kraft, die sich bei Ihnen einzuschleichen versucht, nicht mit Gott vereinbar ist, wird sie mindestens eine dieser Aussagen nicht wiederholen wollen bzw. können, gewöhnlich aber die beiden. Ich weise diesbezüglich auf etwas sehr Merkwürdiges hin, dass ich in Visionen habe bezeugen dürfen, und das mich damals (es war vor etwa vier Jahren) fassungslos machte:

Dämonen fürchten die Himmelskönigin womöglich noch mehr als sie Gott fürchten. Das ist keine Ketzerei, sondern die Wahrheit. Durch ein Göttliches Mysterium zittern die Dämonen – und werden sie völlig gelähmt – wenn sie nur die Stimme der Herrin hören oder Sie zu sehen bekommen. Die Himmelskönigin zeigte mir dies bereits mehrmals. Sogar das einfache wiederholte Aussprechen des Namens "Maria" kann Dämonen in die Flucht treiben. Bedienen Sie sich ruhig dieses Wissens, es wird uns nicht dazu geschenkt, dass wir es nie benutzen... und halten Sie sich ständig vor Augen: Gott hat Maria dazu vorherbestimmt, die Schlange zu zertreten. Für Satan ist dies eine noch viel gröβere Demütigung als jene, von Gott besiegt zu werden, weil Maria eine erschaffene Seele ist, und Satan immer davon überzeugt war, er könne jede Seele an sich unterwerfen. In dem endgültigen Sieg Marias über Satan und sein ganzes Gefolge besiegt gleichsam die erschaffene Seele den, der sich sogar gröβer als Gott wähnte... Der Fuβ der Herrin aller Seelen ist für die Finsternis wie das Symbol des Endes einer Illusion.

Ganz besondere Vorsicht ist dort angebracht, wo innere Stimmen Ihnen sagen, was Sie im weltlichen Bereich zu tun hätten. Halten Sie sich gut vor Augen, dass Jesus und Maria einer Seele keine Aufträge darüber erteilen, ob und wo sie im weltlichen Kontext zu arbeiten bzw. Geld zu verdienen hätten. Jesus und Maria interessieren sich an allererster Stelle daran, was Sie auf der seelischen Ebene Ihres Daseins tun, und wie: Wie Sie mit allem umgehen, das Sie auf Ihrem Weg vorfinden, und wie Sie alle Begebenheiten des Alltags in Gottes Werke einzubauen versuchen, oder eben nicht. Ob Sie arbeiten oder nicht, ist nicht Jesu gröβte Sorge, wohl aber, wie Sie jede Lebenssituation aus Ihrer seelischen Verfassung heraus gestalten: Wie gehen Sie mit Mitmenschen um, was geht in Ihrem Herzen vor, welche Ziele setzen Sie sich im Leben und bei jeder einzelnen Situation, in welchem Ausmaβ bemühen Sie sich, aus allem das Beste für Gottes Pläne und Werke zu machen, usw.

Nicht dasjenige, was eine Seele beruflich tut, interessiert Gott, sondern nur die Art und Weise, wie sie alles tut (vor dem Hintergrund der Tugend bzw. Untugend), und aus welcher Herzensverfassung heraus. Ich habe es früher bereits schreiben dürfen: All dasjenige, ausnahmslos, was in unserem Leben geschieht bzw. Teil unseres Lebens ist, ist lediglich die stumme Karte, die Gott für uns gezeichnet hat. Das Land, das auf jener Karte dargestellt ist, heiβt 'Leben A' oder 'Leben B' oder 'Leben X' usw..., je nachdem die Karte sich auf Ihr Leben bezieht, oder auf meines, oder auf jenes meiner Nachbarin usw... Die wahre Ausfüllung dieser Karte ist dasjenige, was die Seele selbst mit allen diesen Situationen, Ereignissen und Elementen tut. Nun, Gott richtet Ihr Leben nicht nach der stummen Karte (Er hat diese ja Selber entworfen), sondern nach den Dörfern, Häusern, usw., die Sie darauf ausgefüllt haben, denn das ist Ihr Leben, und diese Ausfüllung gestaltet das Land Ihres Lebens und bestimmt den Wert Ihres Lebens für Gott. Die Karten des Lebens einer jeden Menschenseele bilden zusammen die Entwicklung von Gottes Heilsplan. Lassen Sie persönlich Ihre Karte stumm, oder aber füllen Sie diese unzweckmäβig aus, so fördern Sie Gottes Heilsplan nicht. Ihre Berufstätigkeit wird in hohem Maβe von dem Wirken von Gottes Vorsehung bestimmt. Deshalb: Nicht Ihr Beruf interessiert Gott, sondern die Art und Weise, wie Sie mit allem umgehen, einschlieβlich Ihrer Tätigkeiten.

Es ist nicht schlimm wenn jemand Ihnen sagt, Sie würden in religiösen Sachen Fragen stellen wie ein Kind. Religiöse Sachen sollte man aus einem einfachen, völlig unkomplizierten Herzen zu betrachten versuchen. Ein Erwachsener neigt manchmal dazu, sich bei der Formulierung von Fragen in einem Urwald von Vorkenntnissen zu verirren, meistens voller Widerspüche. Ein Kind dahingegen, fragt sozusagen aus einer Leere heraus, und fragt deshalb meistens sehr direkt. Dies ist der Weg, der zu einem reinen Aufbau von Kenntnissen führen kann. Beim Kind spielen selten Nebengedanken und reiner Verstand eine Rolle beim Fragenstellen, bei Erwachsenen spielen diese beiden öfters gerade die Hauptrollen. Gott allerdings, antwortet âuβerst selten durch den Verstand oder durch die Sinne, Er spricht am Liebsten im Herzen. Gerade das Herz ist beim Kind meistens weit aufgeschlossen. Selig diejenigen, die versuchen, so zu sein wie die Kinder.

Manche Stimmen sagen Ihnen, Sie seien im Unglauben empfangen worden, und glauben deshalb seit Ihrer Empfängnis oder Geburt nicht an die Vergebung der Sünden. Sie fragen, ob es so etwas gibt?
Nein, aus dem einfachen Grunde, dass Gott jeder Seele eine Chance gibt. Er liebt jede Seele bedingungslos. Sollte Er es zulassen, dass eine Seele 'ipso facto' (automatisch) nicht an die Vergebung der Sünden glaubt weil die Eltern im Unglauben zusammen gekommen sind, so hieβe dies, dass Gott automatisch sehr viele Seelen von der Erlösung ausschlieβen würde. Jeder Unglaube in Bezug auf die bedingungslose Liebe Gottes zu den Seelen hemmt ja die Verwirklichung von Gottes Heilsplan und verhindert die Heiligung der Seele selbst. Sollte jedes Kind aus einer Verbindung im Unglauben, automatisch nicht an die Vergebung der Sünden glauben, so wäre die Wahrheit der Erlösung und der Göttlichen Barmherzigkeit eine Lüge: Die Seele, die das Unglück hat, aus einer solchen Verbindung hervor zu kommen, könnte dann gleichsam nicht einmal durch freiwilligen Einsatz wachsen im Glauben. Dieser Gedanke verstöβt gegen Gottes Liebe.

Ob Sie geisteskrank bzw. schizophren sind?
Die Herrin aller Seelen klebt keiner Seele ein Etikett auf. Nur die Welt bzw. die Wissenschaft pflegt dies zu tun. Die Gottesmutter betrachtet Sie lediglich als eine Seele, der Sie die Fülle Ihrer Liebe schenken will. Was in Ihnen vorgeht, ist eine Aufgabe, die Ihnen anvertraut ist weil diese jetzt der Weg ist, über welchen Sie versuchen sollen, sich zu heiligen. Die Geistesverfassung einer Seele braucht auch nicht unbedingt ein lebenslanger Zustand zu sein. Das Leben ist ständige Veränderung, je nach Gottes Plan mit Ihnen und je nach Ihrer eigenen Mitwirkung bei der seelischen Entfaltung, die Sich Gott von Ihnen erhofft.

Ob Sie besessen sind?
Gerne verweise ich Sie auf den Antwortbrief Nr. 83, in dem das Phänomen der Besessenheit näher erläutert wird. Wenn Sie den lesen, werden Sie verstehen, wieso mich die Himmelskönigin in Bezug auf diese Frage auf jenen Brief hinweisen lässt.

Ob Sie von den Stimmen geheilt werden können?
Jede Seele kann von allem geheilt werden, was nicht mit Gott vereinbar ist, denn die Finsternis hat nie das letzte Wort. Die Voraussetzung ist, dass die Seele geheilt werden will, und dass sie sich zuversichtlich in die Hände der Himmelskönigin legt (Weihe des ganzen Wesens – Seele, Geist, Herz, Leib und Wille). Die Seele, die sich ganz Maria hingibt und mit und in Ihr leben will, kann zu Gottes Zeit von allem geheilt werden.

Sind Sie verflucht, weil Sie mehrmals vor Ihrer Bekehrung andere und auch sich selbst verflucht haben?
Nein: Gott zieht keine endgültigen Striche, welche die Seele niemals mehr überqueren könnte, egal was sie auch tun mag. Wenn sie diese Verfluchungen aufrichtigen und reumütigen Herzens gebeichtet haben, und dadurch Wiedergutmachung leisten, dass Sie den betreffenden Seelen inständig Gutes wünschen, ist nichts verloren. Eine Seele verfluchen, heiβt im Grunde genommen: im eigenen Herzen ihr Gottes Liebe rauben. Die Wiedergutmachung sollte deshalb genau auf das Umgekehrte abzielen. Verflucht wären Sie nur dann, wenn Sie in lieblosem Denken und Fühlen beharren.

Wegen der Vermutung, ein Mann hätte Ihnen, als Sie noch ein ganz kleines Kind waren, in die linke Hand ein Satanskreuz gezeichnet:
Betrachten Sie dies auf keinen Fall als eine Verdammung. Diese Zeichen, vorausgesetzt, diese seien tatsächlich auf Sie angewandt worden, können ihre verheerende Kraft nur dann entfalten, wenn sich die Seele aus freiem Willen nicht für die 'Gegenpartei' (Gott, Maria) entscheidet. Ein Satanssymbol kann keine dauerhafte Macht über eine Seele gewinnen wenn diese sich aus freiem Willen ganz in die Hände der Himmelskönigin gibt. Ich habe dies bereits geschrieben, und muss es immer wieder betonen: Der Böse und seine Werke vermögen nichts gegen die Himmelskönigin.
Die Macht Satans steht in einem direkten Verhältnis zu der Schwäche der Seele. Widersetzt sich die Seele freiwillig der Finsternis und betet sie beharrlich um die Kraft, nur dem Licht zu folgen und zu dienen, so vermag Satan nichts. Das Satanskreuz kann schreckliches Unheil herbeiführen, aber das Kreuz Christi und der Fuβ der Himmelskönigin sind unendlich viel mächtiger. Die Himmelskönigin ist Herrin aller Seelen, auch über die Dämonen. Drei Dinge braucht Sie allerdings von der Seele damit sich Ihre Macht voll auswirken kann:

  • eine beharrliche, aufrichtige, wahre LIEBE zu Gott, Seinen Werken und Seinem Heilsplan;

  • einen felsenfesten GLAUBEN an Gottes Liebe und an den endgültigen Sieg Gottes über die Finsternis, durch Maria, nachdem der Gekreuzigte Gott-Mensch Jesus Christus vor fast zweitausend Jahren die Erlösung aus der Macht des Bösen entriegelt hat;

  • eine unbeirrbare HOFFNUNG auf die Entfaltung von Gottes Liebe, eine Hoffnung, die so vollkommen werden muss, dass die Seele mit Sicherheit weiβ, dass die Finsternis trotz allem Anschein jetzt bereits gefesselt wird, und dass die geweihten alltäglichen Prüfungen jeder Seele vorherbestimmt sind, zur endgültigen Demütigung Satans beizutragen.

Was bedeuten die schmerzverzerrten traurigen Gesichtszüge am Kruzifix im Schlafzimmer Ihrer Mutter?
Sie sehen wie sich diese Züge hin und wieder 'verändern'. Die Gottesmutter weist darauf hin, dass sich nicht diese Gesichtszüge an sich verändern, sondern die Art und Weise, wie das Herz des Wahrnehmers diese zu jedem Zeitpunkt empfindet. Das ist vollkommen normal. Trösten Sie den Gekreuzigten bei jedem Blick auf Ihn mit den Worten: "Jesus, ich liebe Dich, nimm meine Leiden in Dich auf als mein Liebesgeschenk, das ich Dir durch die Hände Deiner und meiner Himmlischen Mutter Maria darbiete". Die Weihe unserer Prüfungen bedeutet dem Erlöser alles, denn sie würdigen Sein Opfer und führen das Erlösungsmysterium seiner Vollendung entgegen.

Lassen Sie sich nie, von niemandem, einreden, dass Jesus Sie nicht mehr liebt. Gott kann nicht aufhören, eine Seele zu lieben, egal was sie tut oder eben nicht tut, weil Er Liebe IST. Die Liebe kann nicht sich selber verleugnen, noch weniger als die Sonne auch nur eine Sekunde lang aufhören kann, ihre Wärme und Licht in das Weltall hinein zu strahlen, solange Gott die Sonne nicht Selber auslöscht.

Ob Sie eine mystische Seele sind?
Ich muss Ihnen auch zu dieser Frage, wie überhaupt, genau dasjenige antworten, was mich die Herrin aller Seelen antworten lässt: Eine mystische Seele ist eine Seele, deren Berufung oder Lebensaufgabe diese ist, durch unmittelbare Kontakte mit einem oder mehreren Himmlischen Wesen (Maria, Jesus, Engeln...) die Werke Gottes auf eine besondere Art und Weise fördern zu helfen. Eine solche Seele wird mit Gnaden, Gaben und Empfindlichkeiten versehen, welche sie braucht um Seelen näher zu Gott zu führen, dadurch dass sie diese aus der Quelle von Gottes Ewiger Wahrheit belehren darf, in ihnen seelische Fähigkeiten erschlieβen helfen kann, gegebenenfalls die Gelegenheit bekommt, bestimmte Formen mystischer Leiden auf sich zu nehmen, und ihr Leben uneingeschränkt in den Dienst Gottes und der Geschöpfe zu stellen hat. Die mystische Seele wird dadurch auf diese Lebensaufgabe der innigsten Einheit mit Maria, Jesus usw. vorbereitet, dass sie strengen Lebensregeln unterzogen wird, ständig auf die eigenen inneren Verfassungen geprüft wird, und durch eine tägliche Disziplin ganz besonders darin geübt wird, unter allen Umständen das innere Gleichgewicht, den inneren Frieden, eine selbstverleugnende Liebe und eine vollkommene Herzensreinheit zu bewahren und sich selber ständig auf die Erkenntnis ihrer wahren Position und Rolle als Dienerin an Gott, an Maria und an alle Geschöpfe zu überprüfen.

Gott bzw. Maria verlangt von Seinen bzw. Ihren mystischen Dienern eine absolut uneingeschränkte Bereitschaft zur Selbsthingabe und eine auβerordentliche Aufmerksamkeit auf die Fallen der Finsternis, welche diese Letzte vor allem diesen Seelen sehr gerne zu setzen versucht. Was viele Seelen nicht wissen ist, dass das Leben der mystischen Seele kein Spiel ist, sondern ein täglicher harter Kampf gegen die Finsternis, gegen Unverständnis, und hin und wieder gegen sich selbst. Die 'Ausbildung' in der Anwendung mystischer Begabungen bringt ungeahnte Verzückungen mit sich, aber diese Begabungen können der mystischen Seele auch zur Verdammung werden, wenn sie diese nicht auf die richtige Weise einsetzt, d.h.: nicht genau dem Willen Gottes bzw. Mariä entsprechend. Sie kann dies nur in dem Maβe tun, wie sie die eigene Person bis aufs Äuβerste zu erniedrigen und zurückzustellen bereit ist. Als die Gottesmutter die Worte sprach: "Mir geschehe nach Deinem Worte", hat Sie genau das alles erkannt, und Sie hat die Konsequenzen dieser Worte ein Leben lang heldenhaft getragen.

Wenn es einer Seele auch nur im Geringsten schwer fällt, ihr Leben hundertprozentig in den Dienst an Gott, Gottes Werke, Maria und die Geschöpfe zu stellen und die eigenen Bedürfnisse systematisch 'abzustellen', ist es für sie ein Segen, nicht als mystische Seele gerufen zu werden. Kann sie das alles schon tun, so wartet auf sie ein Leben, in welchem sie zwar Freuden bekommen kann, diese allerdings nicht erwarten darf. Sie lebt dann vollkommen in der Vertröstung darauf, dass die Ewigkeit ihr nach dem Maβe von Gottes Wohlgefallen dasjenige bringen wird, was die Zeit ihr nicht hat bringen können bzw. dürfen, weil ihre Aufgabe hier auf Erden vollbracht werden musste. Wenn Sie dies alles vor dem Hintergrund Ihres Lebens und Ihrer persönlichen Lebensaufgabe betrachten und erkennen, werden Sie die Antwort auf Ihre Frage bezüglich einer mystischen Berufung im eigenen Herzen lesen können.

Lieber Bruder, egal was Sie leiden, egal was Ihre Mitmenschen von Ihnen denken und sagen, vergessen Sie keinen Augenblick lang diese Wahrheit: dass Gott Sie liebt wie eine Perle, denn Ihre Seele ist, so wie jede andere, ein Kelch in dem der Keim der Heiligkeit zu wachsen versucht. In diesem Kelch versuchen das Blut der Ewigen Liebe und die Tränen der Gottesmutter sich mit Ihren geweihten Prüfungen zu vermischen. Das Ganze kann nur in dem Maβe die Kraft des Göttlichen Lebens entfalten, wie die Seele den Kelch mit selbstloser, aufrichtiger Liebe füllt. Bitten Sie die Herrin aller Seelen, Sie möge Ihnen den Weg zeigen, dies zu tun. Egal, was Gott noch von Ihnen verlangen mag, wenn Sie diesen Weg mit Maria zu gehen bereit sind, wird Gott Ihren Lebensweg als erfolgreich bewerten. Ich schlieβe Sie in mein Herz.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 438
Sinngebung beim Burn-Out

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Ich kann Ihnen wirklich nur gratulieren. Unter denen, die von Kindesbeinen an katholisch sind, kenne ich nicht so viele, die so beharrlich an der Gottesmutter orientiert sind wie Sie. Glauben Sie mir, Sie werden die Früchte dieser Einstellung und Ihrer Anstrengungen eines Tages ernten.

Machen Sie sich keine zu groβen Sorgen wegen der Kinder. Gott richtet Sie nicht nach dem Ergebnis, sondern nach dem Herzen. Von Ihnen wird grundsätzlich nur dies erwartet: dass Sie den Kindern (und dem Ehemann) ein Vorbild vorleben. Ergibt sich die Gelegenheit, über Maria zu sprechen, so ist das wunderbar. Wenn nicht, dann ist es noch wichtiger, selber ein Spiegel von Maria zu sein.

Die Überermüdung kann ebenfalls besondere Früchte einbringen. Sehen Sie das Symbol: Jesus war ständig erschöpft wegen des Unwillens sehr vieler Seelen, der einzigen Wahrheit Gottes zu folgen. Auf ähnliche Weise tragen Sie irgendwie das Kreuz des Unwillens Ihres Umfeldes. Das ist SEHR gnadenreich. Die Herrin aller Seelen zeigt mir sehr oft in Bildern den übergroβen Wert der unterschiedlichsten Leiden im Zusammenhang mit Lebenssituationen. Diese unzähligen Parallele haben mich gelehrt, dass es absolut kein einziges Leiden gibt, dass sinnlos wäre, vorausgesetzt, die Seele tut etwas damit.

Die ungeahnte Macht der Himmelskönigin liegt genau darin, dass Sie die Brücke ist, über welche diese Leiden auf vollkommen fruchtbare Weise in das Herz Gottes hineingetragen werden. Weiht man Ihr die Prüfungen, so veredelt Sie diese mit Ihrer vollendeten Liebe und mit der noch so wenig bekannten Macht, mit welcher Gott Sie bekleidet hat, und aus den Prüfungen werden Gnaden für die Welt hergestellt.

In Ihrer Überermüdung verfügen Sie somit über einen Schatz an Saat, aus welcher die Herrin die Ernte für Seelen bereitet. Wird diese Prüfung mit den Leiden Jesu vereint, so wird sie erst recht fruchtbar.

Auch im Haushalt kommen Sie schon zurecht, Schritt für Schritt, und Sie können in jenem Bereich langsam etwas zusätzliche Motivation daraus schöpfen, dass Sie sich Parallele suchen:

  • Fensterscheiben wischen = Seelen putzen;

  • Geschirr spülen = jegliche Unreinheit aus sich bzw. aus den Familienmitgliedern wegwaschen helfen;

  • Essen kochen = Nahrung Göttlichen Lebens für die Seelen der Familie bereiten;

  • Jeder Akt der Hilfe und Unterstützung gegenüber dem Ehemann und den Kindern = Jesus, der wohltuend herum zieht,

und so ähnlich.

So werden Sie im Haushalt gleichsam Gottes Werke in Ihrem eigenen Leben in Anwendung bringen. Nichts ist dann noch lediglich weltliche Tätigkeit, alles wird auf die spirituelle Ebene erhoben. Das Ergebnis ist dann im Grunde genommen dieses, dass Sie von Tag zu Tag mehr so leben, wie Maria Selbst gelebt hat: Bei Ihr wurde alles sublimiert, alles bekam einen überirdischen Sinn, alles wurde geheiligt. Aus genau diesem Grunde liebte Gott Maria über alle Maβe.

Dasjenige, was Sie an physischem Feuer verlieren, werden Sie an seelischem Feuer gewinnen. Ich möchte sogar wegen des Burn-Out eine besondere Weihe für Sie aussprechen, und Sie bitten, sich womöglich mir anzuschlieβen. Was halten Sie davon, dass wir jetzt gemeinsam zu Maria sagen:

"Liebe, mächtige Herrin meines ganzen Wesens,
in mir haben die Widerwärtigkeiten des Lebens das Feuer der physischen Kräfte gelöscht.
Ich lege Dir meinen Körper zu Füβen, und bitte Dich, geruhe, ihn mit einer völlig neuen seelischen Kraft zu erfüllen.
Geruhe, mich so durch die Tage zu führen, dass ich allen meinen Anstrengungen und meiner Erschöpfung einen neuen Sinn geben kann.
Geruhe, meine physische Kraftlosigkeit im Feuer Deines Herzens in neue Beseelung und seelische Kraft für meine Mitmenschen umzuwandeln.
Alle Kräfte, die aus mir weggeflossen sind, biete ich Dir als die Beseitigung aller Reste von Finsternis aus meiner Seele, damit die Schwäche meines Körpers mir zur Grundlage einer Auferstehung in der Kraft des Heiligen Geistes werden kann.
Lass doch Dein Herz in mir schlagen, o meine Himmlische Herrin, Königin des Göttlichen Lebens, damit mein Blut mein ganzes Wesen mit Deiner Kraft erfüllen kann, jeden Augenblick des Tages und der Nacht.
Mit Dir will ich diese Leiden leben und besiegen, damit ich in Dir auferstehen kann".

In diesen Worten, liebe Schwester, habe ich Sie gerade zuversichtlich in das Herz der Himmelskönigin hineingetragen. Im Augenblick, in dem Sie diese Worte wiederholen, wird die Herrin Ihnen die Hand auflegen und wird ein neues Licht Sie durchströmen. Ich freue mich sehr für Sie.

Ich umarme Sie in der Liebe der Königin der wahren Hoffnung.

Immer gerne für Sie da, zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 439
Über die Entscheidung, einen Mitmenschen am Leben zu erhalten – die Krönung der Fruchtbarkeit eines Menschenlebens

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich kann Ihre Situation nachempfinden. Eins soll ich Ihnen gleich betont anvertrauen: Eine Seele, die sich für das Leben entscheidet, und dies in Liebe tut, wird in Gottes Augen automatisch die fruchtbarste Handlung vornehmen. Die von Ihnen getroffene Entscheidung, Ihren Vater am Leben erhalten zu lassen, ermöglicht es Gott, den Plan, den Er mit Ihrem Vater verfolgt, ganz zu vollbringen. Somit wird Er ihn auch schützen, was auch immer geschieht, denn aufgrund der Liebe, die Sie in Ihrer Entscheidung erbracht haben, haben Sie diese Leiden bereits sinnvoll gemacht. Weihen Sie diese Leiden mitsamt der Entscheidung auβerdem an Maria, und der Wert Ihrer Entscheidung wird in Gottes Augen noch fruchtbarer werden. Möchten Sie diese Phase zu einer vollendeten Frucht für Gottes Heilsplan machen, so gehen Sie am Besten folgendermaβen vor:

  • Sie weihen dieses Leiden und Ihre Entscheidung an Maria, Herrin aller Seelen;

  • Sie weihen anschlieβend das ganze Leben des Vaters bis in dieser Stunde an Maria, und bitten Sie, Sie möge dies als die restlose Hingabe dieser Seele mit allen ihren Widerwärtigkeiten an Sie betrachten, und das Ganze dieser Opfergabe in Ihrem Herzen begraben. Im Herzen der Himmelskönigin werden solche Weiheopfer in eine reife Frucht für Gottes Heilsplan umgewandelt, denn die Frucht der Weihe wird so intensiv mit der Liebe der Herrin bekleidet, dass sie unter der Wärme dieser vollkommen heiligen Atmosphäre ganz ausreift;

  • Sie verbinden auβerdem diese Weihe mit der Weihe Ihrer eigenen Prüfungen in Bezug auf diesen Zustand, damit auch noch die Blumen der Nächstenliebe hinzu kommen;

Ich kann Ihnen noch näher erläutern, wie richtig und wie wichtig Ihre Entscheidung gewesen ist, indem ich Sie auf Folgendes hinweise:

Die spezifische Krankheit des Vaters (Leberzirrhose) können Sie für etwas ganz Bestimmtes an Maria darbieten und sie dadurch zur vollen Fruchtbarkeit für Gottes Heilsplan führen helfen. Die Leber ist das Organ, das im Körper einen Groβteil der Stoffwechselvorgänge regelt. Ohne die Leber erfolgt kaum Reinigung von Stoffwechselgiften und können viele Körpergewebe nicht einmal aufgebaut werden. Werden nun im groβen Stil Zellen in diesem Organ zerstört, so werden die Reinigung und der Aufbau des ganzen Körpers schwer beeinträchtigt. Betrachten Sie nun mal, wie Sie dieses Wissen auf der seelischen Ebene in Anwendung bringen können: Die mit der Leberzirrhose einhergehenden Leiden können auf eine sehr wertvolle Weise in der Absicht an Maria geweiht werden, dass Seelen, welche sich nicht von den Giften der Sünde und der weltlichen Einflüsse reinigen können und welche die von Gott erhaltenen Gnaden und Gaben vergeuden, so dass diese nicht für den Aufbau ihres seelischen Lebens eingesetzt werden.

Ich erinnere daran, dass mich die Herrin aller Seelen im Antwortbrief Nr. 42 ausführen lieβ, dass das Gewissen als 'die Leber der Seele' betrachtet werden könnte: Das Gewissen ist die Komponente des seelischen Leben, welche die Seele 'rein erhalten muss'. Tatsächlich, die Seelen, die sich weitgehend verunreinigen lassen und die Gaben und Gnaden Gottes nicht für den Aufbau des Göttlichen Lebens der Seele benutzen, sind durchwegs Seelen, in welchen das Gewissen so gut wie völlig gelähmt oder unwirksam ist. Das Gewissen ist die seelische Schranke gegen alle Versuchung, gegen jegliche Verführbarkeit. Wird diese Schranke abgebaut, so wird die Seele mit Gift überschwemmt.

Aus diesem Grunde hat Gott es gewollt, dass Sie die Entscheidung treffen, wodurch Ihr Vater am Leben gehalten wird, denn Gott braucht dieses Opfer bis dieses nach Seinen Gesetzen vollbracht ist.

Kein Leben ist wertvoller als jenes, das seinen Abend in einer Atmosphäre der vollständigen Weihe an die Himmelskönigin verbringt, in liebevoller protestloser Annahme und Hingabe, wobei die Leiden bewusst in das Herz der Herrin aller Seelen hinterlegt werden, so dass diese vollkommen dafür benutzt werden können, Gottes Heilsplan zu fördern. Eine Seele, die nach solchen Opfern und Weihen den Körper in Marias Hände gibt, wird bezeugen wie die Himmelskönigin das ganze Wesen durch das goldene Tor in das Herz Gottes hineinträgt. Dann ist alles sinnvoll, nichts umsonst gewesen. Der Winter des irdischen Lebens kann sehr wohl in den ewigen Frühling in Gottes Gegenwart hinüberflieβen. So hat der Gott der Liebe es gewollt.

Gerne möchte ich diese Weihe mit Ihnen gemeinsam vor Maria bringen. Diese Weihe wird das Lebensbuch Ihres Herrn Vaters um ein wunderschönes Kapitel ergänzen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 440
Der Umgang mit einer schwierigen Lebensphase

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Sehr gerne verbinde ich in dieser Schicksalsstunde mein Herz mit dem Herzen Ihrer Freundin.

Ich kann das Dilemma unserer Schwester sehr gut verstehen, angesichts der Tatsache, dass eine Seele einerseits alles, was Gottes Vorsehung ihr auf den Weg bringt, annehmen und zur höchst möglichen Fruchtbarkeit zu führen versuchen sollte, andererseits allerdings schwerwiegende Umstände dafür sorgen können, dass die Seele in ihrer Situation gar nicht mehr voran kommt. Es gibt halt Situationen, in welchen sich im Inneren der Seele einfach alles so sehr den Lebensumständen zu widersetzen scheint, dass die Seele wie gelähmt ist und gar nicht mehr fruchtbar wird, weder für die eigene Heiligung noch im Rahmen ihrer Rolle innerhalb von Gottes Heilsplan.

Leichtsinnig darf die Seele sich nie aus einer für sie schwierigen Situation zu befreien suchen, weil die Prüfungen – und zuweilen müssen diese einfach hart sein – unbedingt notwendig sind damit sich die Seele auf eine höhere Stufe der Heiligung erheben kann und kraft der erbrachten Leiden Gnaden für die weitere Verwirklichung von Gottes Heilsplan freisetzen helfen kann. Hat jedoch die Seele:

  • alles daran gesetzt um eine solche schwierige Situation längere Zeit zu überstehen, und zwar nicht aus eigener Kraft sondern im beharrlichen Gebet und in innigster Verbundenheit mit der Gottesmutter und mit dem Göttlichen Erlöser;

  • hat sie die ganzen mit dieser Anstrengung einher gehenden Leiden an Herz und Seele (gegebenenfalls auch am Leibe) vertrauensvoll, liebevoll und ohne Widerstand gegen Gottes Verfügung, welche der Seele diese Situation auf den Weg gebracht hat, an Maria geweiht;

  • hat sie sich selbst während dieser Phase gewissenhaft geprüft und ist sie sich ausreichend eines jeglichen zutage tretenden Mangels an Liebe, an Vergebungsbereitschaft und an Auflehnung gegen das Schicksal bewusst geworden, und hat sie die Bewusstwerdung dieser 'Unzulänglichkeiten' bzw. Schwächen richtig als Geschenke erkannt, die ihr Gottes Vorsehung gibt damit sie seelisch reifen kann, und

  • benutzt sie die ganze Erfahrung tatsächlich als Sprungbrett zur Erhebung ihres Selbst auf ein höheres seelisches Leben hin – in innigster Verbundenheit mit Jesus und Maria im Gebet,

so soll es die Seele nicht unbedingt als ein Abwerfen des Kreuzes betrachten wenn sie sich eine Auszeit erbittet. Sie hat dann schlieβlich versucht, in seelischer Hinsicht das Beste aus der Situation zu machen. Der Seele, die nichts dem Zufall überlassen hat, und die sämtliche Schwierigkeiten dazu benutzt, eine fruchtbarere Seele zu werden, wird von Gott nichts vorgeworfen. Gott erwartet von der Seele kein vollendetes, absolut fehlerfreies Leben in absoluten Sinne, Er erwartet nur ein 'vollendetes' Leben im relativen Sinne, d.h. 'vollendet vor dem Hintergrund der individuellen Möglichkeiten der Seele, und ihrer inneren Beschaffenheit'.

Im relativen Sinne 'vollendet' ist die Seele, die all dasjenige, was ihr auf den Weg gebracht wird, zu dem höchsten Ergebnis zu führen versucht, das sie überhaupt verwirklichen kann mit Rücksicht auf ihre Einschränkungen als Mensch. Aus jener Perspektive betrachtet, versteht es sich besser, dass Gott eine Seele nicht unbedingt negativ richtet weil es ihr nicht gelungen ist, eine schwierige Situation makellos und tadellos zu meistern. Alles hängt davon ab, was im Herzen dieser Seele vorgeht und welche aufrichtige Mühe sie sich gegeben hat um alles in den Griff zu bekommen und dabei keinen Untugenden anheim zu fallen. Gerade in jenen Fällen tritt Gottes Barmherzigkeit in Kraft.

Ihre Freundin hat sich durchaus genügend an die Umstände angepasst, nur hat ihre Seele in diesen Umständen einiges erkannt, das in ihr einen inneren Kampf ausgelöst hat. Das ist nicht ihre Schuld, vielmehr liegt es an einigen Elementen in jenen Umständen, welche die Seele als bedauerlich erkannt hat.

Aus allen diesen Gründen stimmt die Himmelskönigin dem Vorhaben Ihrer Freundin zu, sich eine Auszeit zu erbitten. Wie immer bleibt dabei die Regel des Gehorsams in Kraft: Egal ob ihr diese Auszeit gewährt wird oder nicht, die Entscheidung der Vorgesetzten soll sie als eine Verfügung von Gottes Vorsehung betrachten und annehmen. In dem Maβe, wie sie sich in Marias Hände gibt, wird sie von Ihr geführt werden.

Möge Gottes Segen und die Liebe der Herrin aller Seelen Sie beide immer und überall begleiten. Mit meinem Gebet können Sie fest rechnen.

Ich umarme Sie beide in der Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 441
Die 'ergänzte' Wirklichkeit – Weihe an Maria und Loslösung – Über die Hoffnung, gelobt und bestätigt zu werden – Wie Lob fruchtbar machen? – Weihe an Maria als Vollendung von Sinn und Zweck des Mensch-Seins

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief. Es ist ein schönes Geschenk, wenn die Seele scheinbar leere Zeitabschnitte jedesmal mit einer Mahlzeit für die Seele auszufüllen versteht. Sie hätten stundenlang da sitzen können, haben allerdings die Zeit mit Lektüre von Worten unserer Himmlischen Herrin zugebracht. Wunderbar. Die Zeit, jede Sekunde, wird uns von oben gegeben. Erfüllen wir in jeder Sekunde die Aufgabe, die uns gerade in jener Sekunde unseres Lebens gesetzt wird, so erfüllen wir unsere Pflicht. Es gibt allerdings eine 'ergänzte Wirklichkeit', die dort anfängt, wo die Pflicht erfüllt ist. Diese 'ergänzte Wirklichkeit' lässt sich nur dann und in dem Maβe erschlieβen, wenn bzw. wie die Seele den Schlüssel zu ihr handhabt: die Liebe. In dem Maβe, wie die Seele mehr aus der ihr von Gott geschenkten Zeit herausholen will, entfaltet sich diese 'ergänzte Wirklichkeit', in welcher die Seele den Kontakt mit dem Heiligen Geist und dem Strom der wahren Liebe ermöglicht.

Für diese 'ergänzte Wirklichkeit' lieβen sich viele Beispiele auflisten. Man wartet auf einem Bahnsteig, an einer Bushaltestelle, an der Kassa in einem Geschäft, im Wartezimmer des Arztes, während der Computer wieder mal verrückt spielt und sich nichts sagen lässt... Was macht man denn:

  • Wartet man nur? Eigentlich fast schade um die Zeit;

  • Wartet man und ärgert man sich noch dazu? Ein schöner Sieg für den Bösen;

  • Betet man, weiht man dasjenige was man sieht, hört, im Herzen spürt, und segnet man innerlich jedes Geschöpf, oder freut man sich über die Spielchen eines Spatzes, über die Tanzkünste eines Schmetterlings, über den Gesang einer Amsel... und preist Gottes Vorsehung dafür, dass man all dies gerade hat erleben dürfen? Jetzt eröffnet sich die 'ergänzte Wirklichkeit'.

Betrachten Sie den Unterschied:

Erste Situation: Die Seele muss auf etwas warten, tut dabei wenig mehr als das. Sie lebt nur die Wirklichkeit, die sich gleichsam auβerhalb der Seele abspielt, und an welcher sie kaum Teil hat. Eine wartende Seele kann sozusagen fast wie tot sein (sie träumt nur etwas vor sich hin, oder steht bzw. sitzt fast schlafend da), oder aber sie denkt sich allerhand zusammen, das in Wirklichkeit nichts einbringt.

Zweite Situation: Die Seele muss auf etwas warten, lebt diese Minuten, Stunden... allerdings in Verbindung mit Gott, mit Maria, mit ihrem Schutzengel usw. Es schlieβt sich in ihr eine Wirklichkeit auf, die viel breiter ist als diejenige um sie herum: Ein reges innerliches Leben voller Kommunikation zwischen der Seele und Gott vollzieht sich. Der Seele ist es, als hätte sich eine zusätzliche Wirklichkeit aufgeschlossen. Wenn wir nun erkennen, dass für Gott dasjenige wichtig ist, was sich im Herzen abspielt, so versteht es sich leicht, dass nur in dieser zweiten Situation keine Rede von Zeitverlust ist. Seien wir uns immer darüber im Klaren, dass Gottes Vorsehung alles, auch die vielen Wartezeiten in unserem Leben, so einzubauen versucht, dass sie uns näher zu Gott bringen können. Auch jede Wartezeit spielt im Rahmen unseres Lebens eine Rolle. Nichts, absolut nichts, ist völlig sinnlos. Eine Sekunde, die in innigster Verbindung mit Gott gelebt wird, z.B. durch Gebet im Herzen, durch Weihe, durch Dank, durch Lobpreis, durch Anbetung in Form unserer Freude über dasjenige, was uns die Natur bietet und unserer Erkenntnis der Tatsache, dass dies alles Gottes Werk und Seine Verfügung für die betreffende Sekunde unseres Lebens ist, ist eine Sekunde von 'ergänzter Wirklichkeit' und erhebt unsere Seele auf eine Stufe näher zu Gott.

Nun zum nächsten Punkt in Ihrem Brief: Sie haben das Gefühl, Sie müssen sich erst von den weltlichen Dingen und Gewohnheiten trennen, und erst dann sich dauerhaft und mit voller Konsequenz Maria nähern. Ich gratuliere Ihnen zur Erkenntnis, dass eine Seele Maria nie wirklich gehören kann solange sie allerhand Weltlichem hingegeben bleibt, muss trotzdem dazu sagen, dass Maria nicht verlangt, dass sich die Seele erst von allem trennt und erst dann dauerhaft zu Ihr geht. Versucht sich die Seele aus eigener Kraft vom Weltlichen loszulösen und erst dann eine an Maria geweihte Seele zu werden, so ist die Gefahr sehr konkret, dass sie diesen Schritt nie vollendet:

  • Erstens wird der Böse schon dafür sorgen, dass die Seele nie die Seite wechselt: Solange die Seele weltlichen Anhänglichkeiten dient, bewegt sie sich vorwiegend im Machtbereich des Bösen; in dem Maβe jedoch, wie sie sich der Vergeistigung hingibt und sich alles Weltliche wie Staub von den Füβen wischt, betritt sie freiwillig den Machtbereich der Herrin aller Seelen.

  • Zweitens ist die Anziehung des Weltlichen (Anhänglichkeiten, Gewohnheiten, Erinnerungen an die eigene Vergangenheit...) so mächtig, dass die Seele einer Kraft bedarf, die weit über die eigene Kraft hinausgeht: Gott bzw. Maria (der Himmlischen Brücke zwischen Gott und den Seelen). Der feste Wille der Seele, Maria zu gehören, funktioniert eigentlich wie eine Taste, durch welche die Seele den mächtigen Göttlichen Magneten betätigen kann, der die Seele ganz zu Sich ziehen will und kann.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Seele zu den Füβen der Himmelskönigin nieder kniet und Sie inständig fleht, Sie möge ihr dabei helfen, vom Weltlichen loszukommen. Erst dann wird Maria der Seele allmählich die weltlichen Kleider nehmen, die Seele innerlich waschen, und sie ganz neu kleiden. Sie kann dies alles nur in dem Maβe tun, wie der Wille der Seele völlig daran orientiert ist, Dienerin Mariä zu sein. 'Dienerin Mariä' heiβt: "sich inständig danach sehnend, mit ihrem ganzen Wesen und ihrem ganzen Leben im Dienst von Gottes Heilsplan zu stehen und dabei auf die eigenen Wünsche und weltlichen (Schein-)Bedürfnisse zu verzichten".

Somit: Weihen Sie sich auf jeden Fall der Himmelskönigin, und bitten Sie um die Fülle der Fruchtbarkeit für Ihre sämtlichen inneren Verfassungen, Gesinnungen, und Ihr ganzes Tun und Lassen.

Wegen des Angebotes, das Sie der Herrin aller Seelen gemacht haben. Führen Sie auf jeden Fall dasjenige durch, was Sie für die zehn Freundinnen vorhaben. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass der Böse Sie dafür nicht gerade lieben wird... umso besser, Gott möge es verhüten, dass uns der Böse lieben würde (wenn er dazu denn überhaupt imstande wäre...). Sie verstehen schon, was ich meine: Ihr Vorhaben kann zehn Seelen allmählich aus seinem Machtbereich ziehen. Weihen Sie diese Seelen auf jeden Fall der Herrin aller Seelen (das Weihegebet 1185 wäre in dem Sinne ein guter Anfang). Jeden Freitag für sie fasten, wie Sie selber vorhaben, es zu tun, ist ohne jeden Zweifel die mächtigste Waffe. Fasten, auf einem Fundament aufrichtiger Liebe und vom Verlangen angetrieben, Seelen tatsächlich in das Herz der Himmelskönigin hinein navigieren zu helfen, ist wie eine Bombe auf das Lager des Bösen.

Es ist sehr wichtig und erfreulich, dass Sie von sich selbst erkennen, dass in Ihnen noch die Hoffnung vorliegt, gelobt und bestätigt zu werden. Diese Erkenntnis ist deswegen sehr erfreulich, dass gerade diese Schwäche sehr viele Seelen daran hindert, über die unteren Stufen der Stiege der Weihe hinauszukommen. Jedes Wachsen in der Weihe (und in der Heiligkeit schlechthin) wird unvermeidlich eingestellt wenn sich die Seele nicht vom Bedürfnis loslösen kann, sich bestätigt bzw. gelobt zu wissen. Dieses Bedürfnis lieβe sich mit Leim auf den Stufen der Stiege zur wahren Weihe vergleichen. Bedenken Sie:

  1. Lob und Bestätigung von Seiten einer Menschenseele kann die Seele nur dann voranbringen, wenn es sich bei der 'lobenden' oder 'bestätigenden' Seele um eine Seele handelt, deren Erkenntnisse und seelischen Fortschritte über jeden Zweifel erhaben sind. Ansonsten soll sich die Seele immer dessen bewusst sein, dass menschliche Auffassungen in sehr hohem Maβe von der menschlichen bzw. weltlichen Torheit befleckt sein können. Nur Lob, das auf wahrer Weisheit erbaut ist, kann der Seele etwas nützen;

  2. Lob und Bestätigung aus Menschenmunde kann unter gewissen Umständen eher bremsen als fördern. Nur wäre da ein gewisses Gleichgewicht zu suchen, denn ein Mindestmaβ an Lob kann auch Wunder wirken. Halten wir uns die These vor Augen: Lob formt den Menschen, Tadel verunstaltet ihn. Allerdings kann auch Lob, wenn es über eine gewisse Schwelle hinausgeht, die Seele verunstalten.

Selig die Seele, die sich auch im Lob sehr klein wissen kann. Sie können Lob dadurch fruchtbar machen, dass Sie, wenn Sie gelobt oder bestätigt werden, gleich innerlich zu Maria sagen: "Meine Himmlische Herrin, diese Worte lege ich Dir zu Füβen, und ich bezeuge vor Gott, dass ich alle Früchte meiner Worte und Werke ausschlieβlich der Gnade Deiner Gegenwart und Wirkung in mir zu verdanken haben". Wissen Sie, liebe Schwester, was ich mir zum höchsten Ziel in diesem Leben gesetzt habe? So zu leben, dass ich in allen Einzelheiten meines Tuns und Lassens, meiner gesprochenen und geschriebenen Worte, meiner Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen das Höchstmaβ an Blumen sammeln kann, die ich in der Stunde meines irdischen Dahinscheidens vor Gott niederlegen kann um dabei sagen zu können: "Dies alles, mein Gott, habe ich ausschlieβlich dank Maria, meiner Himmlischen Herrin, im Garten meiner Seele wachsen lassen können. Ich schenke es Dir als Verherrlichung an Maria, denn auf jeder dieser Blumen steht Ihr Namen geschrieben". Dabei ist die Zielsetzung jene, möglichst viele solcher Blumen sammeln zu können bevor mich der Schöpfer zu Sich ruft. Die höchst mögliche Zahl kann nur durch vollkommene, bedingungslose Weihe einer jeden Sekunde des irdischen Lebens erworben werden.

Liebe Schwester, es gibt kein gröβeres Geschenk als die Weihe der eigenen Seele an Maria, und die Mithilfe bei der Weihe anderer Seelen an Maria. In der Weihe an Maria liegt die Vollendung des Sinnes und Zweckes des Mensch-Seins, weil die Weihe an Maria das Erlösungsmysterium in der Seele vollendet, und die Seele ohne das Erlösungsmysterium nicht das wahre Leben in sich tragen kann. Keine gröβere Liebe kann eine Seele haben als jene, dass sie ihr Leben für ihre Freunde hingibt. Die Essenz der Weihe an Maria liegt gerade darin, dass die Seele ihr Leben für den Heilsplan Gottes hingibt: Alles Weltliche legt sie Schritt für Schritt Maria zu Füβen, damit die Herrin aller Seelen über das alles verfügt um die Freisetzung von Gnaden für die Seelen zu erwirken. Die Seele verzichtet zu dem Zweck auf die eigenen Bedürfnisse, damit sie allmählich in den Willen Gottes hinüberflieβen kann... ein herrlicher Gedanke.

Sehr gerne verbinde ich mich im Herzen mit Ihnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 442
Ist es falsch, eine Mauer um sich herum aufzuziehen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Bitte entschuldigen Sie die Verspätung in der Antwort. Es gibt halt eine Menge zu tun im Apostolat. Die schöne Seite ist immer diese, dass alles, wenn es kommt, genau zu Gottes Zeit kommt. Inzwischen habe ich Sie selbstverständlich freudigen Herzens unserer Himmlischen Mutter anvertraut.

Liebe Schwester, es ist ganz und gar nicht ungewöhnlich, dass Seelen (meistens unbewusst) eine 'Mauer' um sich herum aufziehen. In dieser modernen Welt ist der Christ so vielem ausgesetzt, das der Seele schaden kann, dass es die Bestrebung der Reinheit fast notwendig macht, sich zu schützen. Ich kann es also sehr wohl nachvollziehen, dass Sie nicht alles an sich heranlassen möchten. Mit 'nicht wollen' hat dies nichts zu tun. Meiner Empfindung nach, folgen Sie einfach einer Inspiration, die dazu dient, Ihre Seele vor der Kälte der Welt zu schützen. Das ist nicht nur Ihr Recht, sondern Ihre heilige Pflicht Gott gegenüber. Gott liebt es viel mehr, wenn Seelen etwas vorsichtiger an die Welt herantreten, als wenn sie sich auf alles einlassen. Die Welt ist ja bekanntlich voller finsterer Einflüsse.

Also, was wollen Sie nicht? Offensichtlich dieses: Sich verunreinigen lassen. In bestimmten Fällen, die von Gottes Vorsehung geregelt werden sollen, kann die Seele für ihre Entfaltung von manchen Informationen oder Einflüssen seitens ihrer Mitmenschen lernen. Dies heiβt allerdings nicht, dass die Seele jeden Einfluss aus ihrem Umfeld in sich aufnehmen soll, ganz im Gegenteil. Die Seele hat sehr viel bessere Chancen, das innere Leben ganz nach Gottes Ansichten zu entfalten durch ein Leben, in dem sie innerlich an Gott bzw. an Maria orientiert bleibt, als durch ein Leben, in dem sie alles gleich mit ihren Mitmenschen teilt. Viele Menschen verstehen dies nicht. Aus diesem Grunde setzt man sich leicht der Kritik des Mitmenschen aus, wenn man ziemlich 'nach innen orientiert' lebt. In Wahrheit wiederhole ich Ihnen die Worte der Herrin aller Seelen: "Die Seele soll Gott nicht auβerhalb sich selbst suchen, sondern in sich, denn Gott spricht am Liebsten tief im Herzen".

Versuchen Sie, sich möglichst wenig daraus zu machen, was Menschen von Ihnen sagen bzw. denken. Unendlich viel wichtiger ist, was Gott von Ihnen denkt. Nicht die Ansichten von Menschen können Ihnen die ewige Glückseligkeit bereiten, Gottes Ansichten schon, denn Er wird Ihr Leben nach der vollendeten Weisheit Seiner Gesetze bewerten. Wissen Sie, Ansichten und Worte von Menschen sind nie makellos. Eine Seele, die wirklich rein ist, wird nichts Böses oder Negatives über ihren Mitmenschen denken und sagen; diejenigen, die dies wohl tun, sind (wenigstens während sie negative Worte sprechen oder Gedanken hegen) nicht rein. Während das Herz nicht rein ist, kann die Seele in ihren Worten nicht den Heiligen Geist vertreten.

Der liebe Sohn befindet sich innerlich dauernd in einem Zustand der Unruhe, den man nur durch eine Einstellung sehr friedlicher Liebe langsam in die Wärme und Liebe der Himmelskönigin einhüllen lassen kann. Ich bete mit Ihnen für ihn zu der Königin der vollendeten Liebe und des wahren Friedens, damit Sie dem Sohn die heilende Hand auf die Seele legt. Sie hat ja die Macht, jedem seelischen Sturm zu gebieten, sich zu legen. Vertrauen Sie Ihr, ich schlieβe mich Ihnen dabei vertrauensvoll an.

Ich wünsche mir sehnlichst, dass die milde Sonne der wahren Hoffnung aus dem Herzen der Himmelskönigin Ihr Herz und die Seele des lieben Sohnes streicheln möge. Ich für mein Teil, umarme Sie beide ganz innig,

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 443
Einbeziehung der Herrin aller Seelen im Kampf gegen schwarze Magie und andere Werke der Finsternis

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich danke Ihnen für Ihren Brief, in welchem Sie viel Finsternis zu den mächtigen Füβen der Herrin aller Seelen niederlegen. Verlieren Sie nicht den Mut. Die Himmelskönigin lässt mich Ihnen verschiedene Schritte raten:

1. Vereinigen Sie sich mit mir in der Weihe Ihres Briefes, d.h.: der in Ihrem Brief enthaltenen Elemente von Finsternis, die Sie beschreiben, an Maria, die Herrin aller Seelen. In dieser Eigenschaft erinnert Gott die Seelen daran, dass der Himmelskönigin die uneingeschränkte Macht über alle Seelen zur Verfügung gestellt worden ist: über die Engel, über die Menschenseelen, und über die Dämonen. Ich rate Ihnen diesbezüglich betont die Lektüre des einleuchtenden Zeugnisses im Text, den Sie auf unserer Webseite vorfinden unter Offenbarungen > Sonderoffenbarungen > Bekenntnis eines Dämons auf Marias Befehl. Lassen Sie die Schilderung jener Vision tief auf sich einwirken, damit Sie die Machtlosigkeit der finsteren Kräfte zu den Füβen der Herrin aller Seelen erkennen. Flehen Sie deshalb die Herrin inbrünstig an, Sie möge all dasjenige, was in Ihrem Brief enthalten ist, unter Ihren Füβen in Flammen aufgehen lassen. Unter den Füβen der Herrin aller Seelen verbrennt einfach alles, was keine Liebe in sich trägt. Es lieβe sich sagen, diese Füβe sind die von Gott vorgesehenen Folterwerkzeuge für die höllische Schlange und ihr Gefolge. Mehrmals zeigte mir die Himmelskönigin in welche Furcht der Anblick Ihrer Füβe die Teufel versetzt.

2. Verwenden Sie die machtvollen Gebete, welche Ihnen die Herrin aller Seelen im Kampf gegen die Finsternis bietet, insbesondere die Nummern 998, 1006, 1047 und 1196, und im Übrigen auch die Nummern 597, 834, 852, 969 und 1136. Bedenken Sie, dass letztendlich keine finstere Kraft der Macht der Herrin aller Seelen gewachsen ist. Um die Auswirkungen dieser Macht im eigenen Leben und im Leben unserer Lieben zu erschlieβen, braucht es liebevolle, vertrauensvolle und felsenfest gläubige Weihe an die Herrin aller Seelen. Sie können diese dadurch beginnen, dass Sie das Weihegebet 1185 vor Maria bringen, dieses Gebet eine Weile lang täglich verrichten, und die Grundsätze der Weihe in Anwendung bringen, so wie Sie diese im Buch Marias Tempel vorfinden. Sie finden es auf dieser Webseite unter Belehrungen > Bücher.

Schlieβen Sie in die Gebete und in die Weihe alle die Seelen ein, die von der von Ihnen beschriebenen finsteren Kraft betroffen waren bzw. sind. Beziehen Sie allerdings ebenfalls die Seelen ein, von denen Ihnen bekannt ist, dass sie sich dem Dienst an die Finsternis verschrieben haben. Diese Seelen sind Sklaven in einem dunklen Kerker, aus dem sie sich keinesfalls befreien können wenn ihnen nicht von drauβen mit der Macht der Liebe dabei geholfen wird. Mir ist klar, dass es einem sehr schwer fällt, Seelen durch Gebet und gegebenenfalls durch Sühneleiden, Fasten oder durch ähnliche Anstrengungen zu helfen, nachdem diese einem das Leben zur Hölle gemacht haben. Trotzdem gibt es in Gottes Augen keinen gröβeren Verdienst als jenen, sich gerade für die Befreiung jener Seelen einzusetzen. Für Gott ist jede Seele unendlich wertvoll. Auch für eine Seele, die schwarze Magie betreibt, Mitmenschen verflucht und dem Bösen in unzähligen Weisen dient, hat Jesus die schrecklichen Leiden auf sich genommen. Eine solche Seele trägt immer noch den Keim der Heiligkeit, den Göttlichen Funken in sich, hat diesen aber auβer Kraft gesetzt bzw. erlöschen lassen. Solange Sie jenen Seelen nicht vergeben können, ihnen womöglich böse gesinnt sind oder ihnen gegenüber andere als lichtvolle Gedanken und Gefühle hegen, dienen Sie auch selber dem Bösen, und hält dieser die Ihnen feindlichen Seelen fest in seinem Machtbereich, so dass sie ihren Dienst an den Bösen fortsetzen können.

Ich betone die These, die mir die Herrin aller Seelen im Laufe der letzten Jahre wiederholt ins Herz geprägt hat: Damit Anstrengungen zur Befreiung aus dem Griff der Finsternis erfolgreich sind, sollten sie die Herrin aller Seelen, Schrecken der Teufel mit einbeziehen. Vergessen Sie niemals, unter keinen Umständen, wie mächtig Sie der Finsternis gegenüber ist, und dass Gott Sie uns als das Werkzeug Seines endgültigen Sieges über die höllische Schlange versprochen hat. Diese schreckliche Macht hat Sie jetzt in dieser Zeit, in Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen, angefangen in jeder einzelnen Seele anzuwenden, die sich Ihr völlig hinzugeben bereit ist.

Fürs Erste zertritt die Himmlische Herrin die Schlangen der Untugenden und Versuchungen in den einzelnen Seelen, später wird Sie den Gipfel Ihrer Macht dadurch krönen, dass Sie Satan und sein Gefolge für die ganze Schöpfung spürbar unter Ihre Füβe legen wird. Dies ist es, was unter dem Reich Mariä verstanden werden soll, das letztendlich das Reich Christi bzw. das Reich Gottes ist, da die Himmelskönigin in der Ordnung der Gnade die vollendete mystische Einheit mit Christus besitzt. Halten Sie sich dies fest vor Augen wenn Sie zu den Füβen der Herrin aller Seelen niederknien und Sie um die Entfaltung Ihrer Macht flehen, damit Sie Ihre Lieben ebenso wie die armen 'Diener der Finsternis' befreit. Die Himmelskönigin verkörpert die Macht der vollendeten Liebe, der vollendeten Hoffnung und jene vom Licht des Göttlichen Lebens.

3. Lesen Sie mal den Antwortbrief Nr. 116, in welchem Sie Empfehlungen von Seiten der Herrin aller Seelen zum Schutz gegen Verwünschungen und Rituale schwarzer Magie vorfinden werden.

Der Kampf gegen finstere Kräfte in welcher Form auch immer, wie in Form schwarzer Magie, Verwünschungen usw. ist nie aussichtslos für die Seele, die sich der Himmelskönigin hingibt. Glauben Sie an Maria, und Sie wird den Schatten des Kreuzes der Erlösung über diese finsteren Werke werfen, die in Ihrer Umgebung bereits so vieles zerstört haben.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 444
Über die seelische Segnung der Mutterschaft – wir dürfen (noch) nicht alles wissen – Über die Verirrungen der modernen Wissenschaft

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ein herzliches Dankeschön für das Bild Ihres Neugeborenen. Er ist so was von süβ! Schön ist es, zu bedenken, dass eine Seele es unbewusst weiβ, wenn sie ihr Leben der Gottesmutter verdankt. Schade nur, dass sich eine Seele dessen nicht automatisch bewusst wird, denn das würde ihr einen beträchtlichen Frieden vermitteln. Schlieβen wir dieses neue Leben fest in unsere Herzen und übertragen wir es dort der Himmelskönigin. Jedes neue Leben bedeutet für Gott eine neue Chance, ein neuer Verbindungspunkt in Seinem Netz, durch welches Er die Göttliche Liebe und das Göttliche Leben durch die Schöpfung strömen lassen will. Gerade aus diesem Grunde ist die Geburt einer Seele so etwas Groβes, auch für Gott, und trägt die Mutter eben durch ihre Entscheidung:

1) die Frucht geboren werden zu lassen, und
2) das geborene Kind nach den Göttlichen Gesetzen und unter genauer Berücksichtigung Seiner einzigen Wahrheit zu erziehen und ihm durch das eigene Vorbild ein tugendhaftes christliches Leben vorzuleben,
zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan bei. Dieser Konsequenzen sind sich die Seelen gewöhnlich nicht bewusst.

Sie können die vergangenen neun Monate jetzt auch im spirituellen Sinne dadurch vollenden, dass Sie sämtliche Lasten, die unvermeidliche Ermüdung und die unvermeidlichen Sorgen der Schwangerschaft jetzt gleichsam in den heiligsten Leib der Gottesgebärerin legen als ob es neun Rosen wären, eine für jeden Monat. Maria wird aus jeder dieser Rosen die Gnade einer gewünschten und erfolgreichen Schwangerschaft bereiten, irgendwo auf der Welt. Sollte jede Frau bei der Geburt ihres Kindes diese Weihe vornehmen, wahrhaftig und aufrichtig liebevoll und in einer Gesinnung wahrer Hingabe, so würde bald jede Schwangerschaft auf dieser Erde ein Ereignis sein, das sich völlig und ganz in Gottes Vorgarten abspielen würde (Sie verstehen schon, was ich meine: Keine Macht der Finsternis könnte es noch verunreinigen noch die Vollendung desselben verhindern).

Eine Schwangerschaft, in der richtigen seelischen Verfassung gelebt, ist ein Werk Gottes im Aufbau: Sie bereitet ein neues Kanälchen in diesem riesigen Netzwerk der Liebe vor, durch welches die Gnade unaufhörlich zu und zwischen den Geschöpfen flieβen soll. Genieβen Sie das Geschenk Ihres Neugeborenen, denn die Bewohner des Himmels freuen sich darüber. Diese sehen ja die Wirkungen jenseits des Sichtbaren.

Ihre Frage berührt uns tatsächlich alle: Adam und Eva hatten zwei Söhne. Trotzdem fand Kain, nachdem er fortgegangen war, eine Frau, die von ihm schwanger wurde. Hat Gott denn noch weitere Menschen in anderen Erdteilen erschaffen? Oder stammen diese Menschen von Urmenschen ab, so wie die heutigen Wissenschaftler dies lehren?
Diese Frage muss ich in zwei Teilen beantworten, beide kurz und eindeutig:

1) Diese Frage wurde mir bereits mehrmals gestellt. Ich habe sie mir selber auch gestellt. Trotzdem hat die Gottesmutter mir diese bisher nie beantwortet. Einst sagte mir Maria, allerdings in einem völlig anderen Kontext, dass der wichtigste Grund aus welchem eine Frage nicht beantwortet wird, jener ist, dass die Antwort entweder für die seelische Entwicklung der betreffenden Seele bzw. für die Seelen im Allgemeinen von wenig Nutzen wäre, oder dass die Beantwortung Gottes Plänen nicht förderlich wäre. Ich muss Sie, bzw. uns, somit auf eine Beantwortung dieser Frage im ewigen Leben vertrösten.

2) Den Thesen der modernen Wissenschaft darf in vielen Fällen kein groβer Wert beigemessen werden, denn sehr viele sind vom Geist eines Denkens geprägt, das nicht im wahren Licht geboren worden ist. Die obenerwähnte Lehre ist jedenfalls eine Irrlehre, denn sie verketzert ein Element von Gottes Wahrheit. Jeder These, welche nicht mit einem oder mehreren Elementen von Gottes Wahrheit in Bezug auf die Schöpfung, die Erlösungswerke oder irgendwelchem anderen Göttlichen Mysterium vereinbar ist, darf nicht gefolgt werden, weil der Glaube an eine solche These der Nicht-Anerkennung eines Aktes von Gottes Liebe gleichkommt, und Gottes Liebe die Essenz ist, welche das Göttliche Leben in die Schöpfung bringt und alles Leben erst ermöglicht. Ohne Gottes Liebe, das Göttliche Leben und deren Wirkungen existiert gar nichts auβer Leere, Finsternis und Tod.

Der Glaube an wissenschaftliche bzw. an philosophische Thesen, die nicht mit der Fülle der einzigen Wahrheit Gottes vereinbar sind, muss deshalb im Nihilismus und somit in vollendeter Sinnlosigkeit enden. Gerade das verstöβt vollkommen gegen alles Göttliche, denn das Göttliche ist vollendete Sinngebung. Das kann jede Seele erkennen, die mit den Thesen der Herrin aller Seelen in Berührung kommt: Alles hat einen tiefen Sinn, das 'Nichts' gibt es gar nicht, es sei denn, die Seele erschafft es sich selber, indem sie die wahre Hoffnung verloren hat.

In diesem Sinne, liebe Schwester, schlieβe ich Sie voller Freude in mein Herz und nehme ich Sie und P. mit auf die Reise in das Herz der Himmelskönigin, Feuerofen der Hoffnung, in welchem alle Sinnlosigkeit der Turbulenzen des weltlichen Lebens verbrannt wird. In der Glut dieses Ofens widerspiegelt sich das Licht der Wahrheit und wird die Sonne Christi jeden Augenblick neu geboren um unsere Finsternis zu beleuchten. Dieses Licht und diese Sonne sind es, welche die Seele instand setzen, in jedem Augenblick des Lebens einen neuen Anfang, einen Sonnenaufgang zu sehen, nie ein Ende, einen Einbruch der Nacht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 445
Über Prüfungen, die Schatten der Vergangenheit und die Lichtkette

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Hocherfreut habe ich Ihre so trostvollen Worte zur Kenntnis genommen und sie in mein Herz geschlossen, wo sie mir immer wieder als Tropfen aus der Quelle erquicken werden, aus welcher mich die Herrin aller Seelen in den finsteren Stunden hin und wieder trinken lässt. Ihre Worte bestätigen mir die Überzeugung, dass die wahren Christen sich nicht von Angesicht zu Angesicht zu sprechen brauchen um sich gegenseitig zu verstehen: Sie haben sich so vollkommen der Strömung der Ewigen Liebe hingegeben, dass es ihnen irgendwie gegeben wird, 'sich gegenseitig aus dem Herzen zu lesen'.

Ja, es hat auch viele Wolken gegeben, oft getarnt, aber sie waren da, nur durch die Augen der Liebe spürbar. Schauen wir nicht mehr zurück, sobald die Lektionen der Vergangenheit gelernt worden sind, denn wer die Sonne vor sich hat (und was ist die Herrin denn anders als die Verkörperung der Strahlen der Sonne, die 'Jesus Christus' heiβt?), sieht die Schatten nur hinter sich. Gottes Liebe hat es jedoch so eingerichtet, dass derjenige, der auf die Sonne zu geht, beim Rückblick nicht mehr viel unterscheiden kann wenn er sich den Boden ansieht, der vom Schatten gestreichelt wird. Nach einiger Zeit aber, kehrt die Fähigkeit des Unterscheidens allmählich zurück. Welche Lektion verbirgt sich nun in dieser Feststellung? Wenn die Seele überhaupt mal hinter sich schaut, soll sie das nur ganz kurz machen, und das Geschenk zu würdigen wissen, dank dessen Gott ihr die Einzelheiten von dem entzieht, was da hinter ihr liegt. Schaut sie längere Zeit zurück, dann werden die Gespenster hinter ihr eines nach dem anderen wieder zum Leben erweckt, weil sie diesen selber dadurch neues Leben injiziert, dass sie ihnen ihre Zeit geschenkt hat... Zeit, die im Grunde genommen Gott gehört, nicht den Gespenstern der Vergangenheit.

Uns beleuchtet nunmehr das Licht aus dem Herzen der Königin der wahren Hoffnung, der vollendeten Vertreterin der Fülle der Wahrheit. Welche Verzückungen strömen aus jener makellosen Quelle auf das Herz zu, das wahrhaftig glaubt! Schauen wir auf die Kinder, von denen in Ihrem Brief die Rede ist. Für sie war die Weihe an die Himmlische Herrin ein Fest, denn ihre Herzchen haben es begriffen: Die Hingabe an die Herrin aller Seelen ist ein Kuss auf der Türschwelle zum Thronsaal Gottes. Lebt die Seele gewissenhaft gemäβ diesem Gelübde, so wird ihr Leben zu einem Liebesverhältnis mit der Königin der Liebe, die über die Macht verfügt, Seelen mit dem Feuer der Ewigen Liebe eins zu machen, in welchem alle Finsternis in Glückseligkeit verwandelt wird.

Es freut mich, dass die Myriam-Schriften Ihnen so viel Freude und Trost geboten haben. Es ist meiner Winzigkeit vergönnt worden, mit und in meinen Schwestern und Brüdern zu leben durch die Worte, die ich für sie aus dem Feuerofen des Unbefleckten Herzens der Himmelskönigin schöpfen darf. In ihnen verkörpert sich das Gebot Christi, alle Seelen sollen eins sein: ein Gebot, das in der vollkommenen Weihe an Maria zur Verheiβung wird, denn aus dieser Einheit im Herzen schmiedet die Herrin aller Seelen die Kette, an welcher die Werke des Bösen aufgehängt werden sollen. Sehr gerne lebe ich Tag für Tag ein bisschen in jeder Seele, die sich diesem Werk verschrieben hat, denn zum Glück bringe ich jedem und jeder von Ihnen in Wirklichkeit die Himmlische Herrin in den Seelentempel. Ihr Herz ist es, das in mir schlägt und durch welches ich den Seelen einen Strahl von Liebe, Hoffnung, Mut und Wahrheit hinterlassen darf.

In diesem Sinne nehmen wir Sie voller Freude in den Tempel auf, den Sich die Herrin erbaut hat damit viele sich in ihm vor dem Gewitter des weltlichen Lebens und Denkens schützen können, zu den Füβen unter welchen die Schlange das Ende ihres Reiches wird erkennen müssen, ja, es bereits erkannt hat, es aber nicht wahrhaben will.

Es ist mir ein groβes Anliegen, dass es Ihnen allen gut geht, d.h.: dass Ihnen allen das wahre Licht so lange in die Herzen strahlen möge, bis Sie es Tag für Tag um sich herum verbreiten, sogar dann, ja vor allem dann, wenn sich drauβen die Wolken der Prüfungen, der Täuschung und der Bedrohung aus getarnten Quellen der Finsternis zusammenpacken. Ja, wir sind alle dazu berufen, Glieder in der Lichtkette der Herrin aller Seelen zu sein. Schlieβlich hat die Himmelskönigin diese Kette Selbst gemacht, und verketten sich deren Glieder durch die ewigen Leiden Christi, die von unseren liebevoll angenommenen und geweihten Prüfungen bestätigt werden sollen. Darauf wartet unser Gott, denn Er hat unübersehbare Schätze an Gnaden auf Lager, die Er den Seelen nur in dem Maβe bereiten kann, wie diese sich mit den Leiden Christi und den Schmerzen Mariä verschmelzen lassen wollen. Ich kann es gar nicht überbetonen: Unsere Prüfungen sind pures Gold. Selig die Seele, die dies begriffen hat.

Ich umarme Sie fest, in Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 446
Was bezweckt Maria an erster Stelle mit einem Antwortbrief?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

(...) Es tut mir sehr leid, dass sich Ihre Umstände kaum geändert haben. Leider gewährleistet uns die Gottesmutter niemals eine Beseitigung unserer Prüfungen. Das darf Sie übrigens nicht tun, weil dies gegen Gottes Gesetz verstoβen würde und aus der Perspektive der Verdienste für das Ewige Leben den Seelen keinen Dienst erweisen würde.
Was die Herrin aller Seelen mit jedem Antwortbrief an erster Stelle bezweckt, ist, der Seele nachzuweisen:

  1. dass es immer Hoffnung gibt, in dem Maβe, wie sie sich Maria hingibt und Sie darum bittet, ihre Gefühle und ihre Art und Weise, die Welt und das Leben zu betrachten, mögen von IHR (Maria) beherrscht und, falls wünschenswert, umgestaltet werden;

  2. dass die Lebenssituation, in welcher sie sich gerade befindet, einen Platz innerhalb des groβen Heilsplans Gottes hat, und somit im Rahmen des ganzen Heilsgeschehens ebenso wie im Rahmen der persönlichen Heiligung ausnahmslos sinnvoll ist, auch wenn jede(r) von uns äuβerst schmerzhafte Prüfungen zu verdauen bekommt;

  3. dass es für jede Seele in jedem Bereich ihres Lebens und in jeder Situation des Alltags Wege gibt um diese Situationen seelisch wirklich fruchtbar zu machen. Seelische Fruchtbarkeit ist eine Frage des Umgangs mit allem, was der Seele auf den Weg kommt. Maria lehrt die Seelen, welche Umgangsformen, welche innere Einstellungen und Verfassungen, die Seele mit den allerfruchtbarsten Herzensverfassungen Christi und Mariä verschmelzen lassen können. Gerade durch diese Verschmelzung wird das Licht der Gnade für die Seelen aufbereitet und soll der Finsternis ihre Macht genommen werden. Das alles ist ein mühsamer Weg für jede Seele, aber Masche um Masche strickt die Himmelskönigin einen neuen Mantel, unter welchem die Schöpfung von allem befreit werden soll, was sie durch die Jahrhunderte zum Opfer Satans gemacht hat. Unsere Schmerzen in jedem Bereich (in Gefühlen, Gedanken, physischen Leiden, von Mitmenschen hervorgebrachten Qualen usw.) sind es, welche Maria die Strickwolle liefern müssen. Ihre Stricknadeln sind das Kreuz Jesu und das Schwert Ihrer eigenen Schmerzen, so dass jede Seele hin und wieder mit diesen beiden Nadeln in Berührung gebracht wird. Da gibt es keinen anderen Weg, der von Gott wirklich gesegnet sein kann: Der Heilsplan muss ja vollendet werden.

Liebe Schwester, mir bleibt im Augenblick nichts anders übrig, als um Kraft für Sie zu beten, und Sie meinerseits um Gebet für das Apostolat zu bitten, denn glauben Sie mir, der Böse spart keine(n) von uns, und nur gemeinsam können wir ans Ziel kommen ohne unterwegs das Gepäck unserer Segnungen zu verlieren.

Fassen Sie Mut, Sie sind nicht alleine, auch nicht (vor allem nicht) während der Stunden der bedrängendsten Finsternis.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 447
Die Haupttugenden und die Fähigkeit, das Licht in aller Finsternis zu finden

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Ja, tatsächlich, wie haben der Vater und Marias Unbeflecktes Herz es bestehen können, während der Passion Christi... Nur durch die vollendete Liebe, die bekanntlich die wesentliche Kraft Gottes ist. Für uns eine beträchtliche Aufgabe für das Leben.

Das Leben auf Erden ist eigentlich wie eine Wanderung durch unendlich lange Obstgärten. Die Seele läuft zwischen den Obstbäumen mit einem riesigen Korb am Arm, und weiβ, dass sie diesen mit Früchten füllen soll... Eine Frucht pflücken, darf sie dann tun, wenn sie sich bemüht hat, die wahre Liebe durch sich und aus sich hinaus strömen zu lassen. In der Stunde, in welcher die Seele zu Gott zurück gerufen wird, soll der Korb so voll wie möglich sein. Verstehen Sie das Bild? Der Korb wird nur annähernd voll, wenn die Seele sich voll dafür einsetzt, ein liebevolles Leben zu führen. Da die Liebe die Königin und der Stamm aller Tugenden ist, heiβt dies, dass der Korb nur dann einigermaβen voll wird, wenn die Seele richtig in Heiligkeit wächst.

Die Königin der Liebe, die Herrin unserer Seele sein will und sein sollte, kann uns die Technik lehren, die wir anwenden müssen um zweckmäβige Obstpflücker zu werden. Halten Sie sich dieses Bild vor Augen, eigentlich drückt es mithin die wahre Weihe an Maria aus: ein Leben in der Nachfolge Mariä und somit in der Nachfolge Jesu, denn Maria und Jesus sind höchstgradig mit einander verschmolzen. Da liegt übrigens auch das wesentliche Geheimnisvon Marias Fähigkeit, die Passion Ihres Sohnes zu ertragen: Sie verstand Ihn sozusagen 'von innen heraus', da Sie voll Anteil an Seinen Herzensverfassungen hatte, und auβerdem war in Ihr die Göttliche Liebe in einem vollendeten Ausmaβ entfaltet. Nur die wahre Liebe programmiert in einer Seele die genau richtige Perspektive um alles um sich herum so zu betrachten, wie Gott Selber es sieht und empfindet. Eine Wahrnehmung, welche die Liebe so in sich aufsaugt wie der Schwamm das Wasser, empfindet auch das Leid und die Finsternis nicht als Endpunkte sondern als Sprungbretter zum Licht des vollendeten Friedens.

Die Augen der Liebe sind wie Lichter einer solchen Helligkeit, dass sie durch den dicksten Nebel strahlen: Alle Finsternis durchstrahlen sie so tief, dass sie auch das Lichtvolle darin wiederfinden, denn Gott verbirgt in aller Finsternis auch etwas Lichtvolles. Das Beispiel schlechthin war die Passion Christi: Oberflächlich betrachtet ein einziger Jammer, und trotzdem Behälter einer einmaligen Bombe von Licht. So ist es auch in einer jeden betrübenden Situation in unserem Alltag, aber es fällt der Seele nicht leicht, dies immer gleich zu erkennen.

Gerade aus diesem Grunde soll die Seele ständig dafür beten, zu wachsen in Liebe, Hoffnung und Glauben, denn diese drei Haupttugenden sind die groβen Samen Göttlichen Lichtes. Je mächtiger diese Samen in der Seele wachsen, desto mehr Licht strömt aus ihnen und füllt in erster Linie die Seele selbst, so dass diese ihre Umwelt mit anderen Augen zu betrachten lernt. Man könnte es so ausdrücken, dass sich das Bild des Umfeldes der Seele ändert nach dem Inhalt der Seele selbst: Werden in ihr die Liebe, die Hoffnung und der Glaube zu vorherrschenden treibenden Kräften, so wird die Wahrnehmung der Seele so 'berichtigt', dass diese Letztere instand gesetzt wird, durch die Finsternis hindurch zu blicken und das in ihr verborgene Licht zu finden. So versteht es sich, dass die wahrhaftig liebende, hoffende und glaubende Seele nicht mehr so leicht von den Prüfungen des Alltags getäuscht wird. Sogar sehr viele Christen beklagen sich ständig über die Kreuze, die sie zu tragen bekommen. In Wirklichkeit ist ihre gröβte Prüfung allerdings jene, dass sie nicht das Licht in ihrem Leben zu erkennen vermögen, weil es ihnen an wahrer Liebe, wahrer Hoffnung und wahrem Glauben fehlt und die Gegenwart und die Wirkungen Gottes in ihrem Leben für sie eigentlich keine Realität sind.

Sie haben selber in letzter Zeit erfahren, wie anders das Leben plötzlich aussehen und empfunden werden kann wenn sich die Betrachtungsweise der Seele ändert, sogar dann wenn sich an ihrer konkreten Lebenslage eigentlich nichts geändert hat. Das ist die 'natürliche' Folge einer wachsenden Weihe, denn alles Wachstum in der Weihe basiert letztendlich auf der Entwicklung der Liebe, der Hoffnung und des Glaubens. Das alles darf nie oberflächlich bleiben, es muss sich vertiefen, unaufhörlich, denn Gott verbirgt Seine wahren Schätze niemals gleich unter der Oberschicht. Das rührt daher, weil der wahre Sieg des Lichtes über die Finsternis darin bestehen muss, dass es die Finsternis durchstrahlt bis in die Tiefen des Abgrundes, und auch die Seele selber ihre eigenen Abgründe 'ergründen' lernen muss, und sie die in ihr begrabenen Schätze auch erst dann finden und erschlieβen kann, wenn sie ihre eigenen Schwächen und Schatten kennen gelernt und ihnen den Krieg angesagt hat.

Ich freue mich für Sie, weil Sie mit so viel Mut den Widerwärtigkeiten des Alltags entgegen treten, und offensichtlich verstanden haben, worum es im Leben mit Maria wirklich geht. Sie werden deswegen den wahren Frieden finden, egal wie eisig die Winde Ihnen auch entgegen wehen mögen. Das Wachsen der Liebe, der Hoffnung und des Glaubens in der Seele ist wie die Auferstehung eines Landes aus dem Winter: Die Fruchtbarkeit, die Schönheit, die verzückenden Düfte des Frühlings scheinen sich aus dem Boden freizusetzen, als ob ein Samen nach dem anderen springt und sich in eine Blume verwandelt, die ihr Inneres über ihr ganzes Umfeld ausatmet. So verstehen Sie schon, wieso die Herrin aller Seelen hin und wieder vom 'Ewigen Frühling' spricht. In der sich erschlieβenden Seele gestaltet sich gleichsam immer wieder die Auferstehung von Jesus Selbst: der Sieg über die Finsternis der Leiden und Prüfungen, und die Verherrlichung der Seele, welche die Macht des Irdischen über sich zu brechen versteht. Ich begleite Sie im Herzen gerne auf dem hügeligen Weg durch die Obstgärten. Im Herzen bin ich auch morgen gerne bei Ihnen. Seien Sie unbesorgt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


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Brief 448
Gott als Wirtschaftsprüfer

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Durch die Prüfungen merken wir erst recht, dass wir leben, aber wir müssen schon erst über den Berg kommen. Schmerzhaft ist für mich, wenn ich hin und wieder richtiges Herzeleid nachempfinde, das sich gerade in einer Stunde ereignet hat, in welcher ich nicht für die Schwester oder den Bruder da sein konnte. Dafür umarme ich Sie jetzt mit einiger Verspätung doppelt, denn ich weiβ, dass manches Leid die Neigung hat, sich mit der Zeit zu vermehren.

Mich schmerzt es so sehr, zu spüren wie Sie aus einer spontanen Liebe heraus im Grunde genommen immer für den Mitmenschen und dessen Wohlbefinden da sein wollten, sozusagen um auch auf Ihre eigene Art und nach den Ihnen geschenkten Möglichkeiten etwas zur Linderung der Schmerzen anderer beitragen zu können. Andere hatten ihr alltägliches Dasein Ihrem Einsatz zu verdanken. Auf einmal scheint diese Freude dann plötzlich auβer dem eigenen Willen nicht mehr 'lieferbar' zu sein. Nichts drückt der Seele so schwer, als die Unfähigkeit, die Liebe, die man schenken möchte, nicht mehr schenken zu können, weil die Umstände einfach nicht mehr mitmachen.

Gott ergründet jedes Herz. Er weiβ, dass Ihr Betrieb Opfer der Umstände geworden ist. Mir kommt ein Bild hoch, in welchem ich vielleicht dasjenige ausdrücken könnte, was ich eigentlich sagen will bzw. von der Himmelskönigin aus sagen soll :

Gott ist Buchhalter, oder vielleicht noch besser ausgedrückt 'Wirtschaftsprüfer' unseres Lebensbuches. Er zieht Bilanzen, Er bewertet die Art und Weise, wie unsere Seele ihre 'Rechnungen begleicht'. Bankrott ist die Seele in Seinen Augen nur dann, wenn sie ihre 'Geschäfte' nicht nach Seinen Regeln der Liebe führen will, nicht dann, wenn die Lebensumstände sie zahlungsunfähig gemacht haben. Ich meine : Eine Seele voller Liebe, die diese Liebe nicht mehr schenken KANN, wird von Gott NICHT danach gerichtet, was sie nicht hat tun können, sondern danach, was sie nicht hat tun wollen.

Ich verstehe, wie Ihnen zumute ist. Wie werden Sie Ihre Arbeitnehmer bezahlen? Trotzdem haben Sie ihnen bereits einiges für das Leben in der Seele mitgegeben, und bin ich mir sicher, dass Sie dies auch künftighin tun werden, denn Sie werden diesen Menschen zwar kein irdisches Geld mehr auszahlen können, aber Sie werden ihnen die Liebe des Gebetes als Zinsen nachzahlen. Wenn Sie sich dazu entscheiden, das Unternehmen einzustellen, werden Sie sich sicher sein können, dass Sie das weitere Dasein Ihrer Arbeitnehmer weiterhin im Verborgenen durch Ihr Gebet unterstützen können und werden, denn durch das Gebet und Ihren aufrichtigen Wunsch, es möge diesen Seelen weiterhin gut gehen, helfen Sie der Göttlichen Vorsehung dabei, für diese Seelen neue Wege frei zu machen. Es ist nicht immer leicht, so zu denken, weil die Seele in dieser Gesellschaft nicht erzogen wird, so zu denken, aber so ist es: Jede Seele hilft die Auswirkungen von Gottes Vorsehung mit gestalten.

Fallen Sie auf keinen Fall der Versuchung anheim, zu meinen, Ihr Leben sei erfolglos. Die Gestaltung, der Aufbau und das Fuhren des Unternehmens war ein Aufgabenpaket, das Gottes Vorsehung für Sie für einen Teil Ihres Lebens vorgesehen hatte. Sie haben in jeder erdenklichen Weise im Herzen versucht, das Beste daraus zu machen. Das Leben ist für Gott kein Vertrag, durch welchen die Seele Erfolge verspricht, sondern ein Vertrag, durch welchen sie Anstrengungen in der Tugend verspricht, und diese Letzteren auβerdem immer durch die Gnade Gottes. Tausende von weltlichen Ereignissen und Entwicklungen werden die Gestaltung der von Gottes Vorsehung gesetzten Aufgabe mit gestalten und dieser Richtung geben, aber nur eins ist für Gott wichtig: nicht dasjenige, was geschieht, sondern dasjenige, was die Seele damit tut, wie sie damit umgeht, wie ihr Herz sich darunter verhält. Jede Seele kann ein Lichtpunkt im Leben ihrer Mitgeschöpfe bleiben, sogar in der tiefsten Finsternis.

Ich möchte Ihnen gerne dabei helfen, aus all demjenigen, was Ihnen im Laufe der Jahre Schmerzen und Sorgen zugefügt hat, das auch darin enthaltene Licht zu schöpfen: Bieten Sie jetzt noch alles, was Ihnen schmerzhaft gewesen ist, der Gottesmutter an, und sagen Sie Ihr ruhig (um im obenstehenden Bilde zu sprechen):

"Meine Himmlische Mutter, ich schenke Dir meine ganzen Jahre als Unternehmerin, alle Geschäfte, die ich ausgeführt habe, alle Erfolge und Rückschläge, alle Gewinne und Verluste, alles Leid, und alle Herzen derjenigen, die Gott mir auf den Weg geschickt hat.
Berichtige Du jetzt, aufgrund meiner Liebe und meiner Schmerzen, jede Bilanz, die vielleicht vor Gott noch nicht im Gleichgewicht ist. Geruhe, jegliche Schuld gegenüber Gottes Vorsehung zu begleichen mit der Münze Deiner Fürsprache und meines guten Willens.
Ich überlasse Dir die ganze Abwicklung von all demjenigen, was ich nicht habe vollenden können, aber zahle meinen Anteil daran durch meine Sehnsucht nach dem Glück der Mitmenschen, die Gott zeitweise unter meine Obhut gestellt hat.
Sei Du die mächtige Begleiterin dieser Seelen auf ihrem weiteren Lebensweg, damit sie die ihnen von Gott gesetzte Aufgabe vollenden können"
.

Der Erfolg Ihres Unternehmens wird in den Augen der Ewigen Liebe ganz anders bewertet als in den Augen der Welt. Gott hat die Gründung Ihres Unternehmen damals nicht ermöglicht damit es unbedingt 'unsterblich' ist, sondern in der Absicht, dass es während X Jahren Seinen Plänen dienen hilft. In wie weit es dies getan hat, hängt von dem Maβe ab, wie die daran beteiligten Menschen die Liebe verbreitet und ihre Arbeit in tugendhafter Weise vollbracht haben. Jeglichen Mangel oder jegliche Unzulänglichkeit woran Sie sich erinnern könnten, können Sie jetzt noch durch inständige Weihe an die Gottesmutter berichtigen, so dass diese Phase Ihres Lebens noch dasjenige bringt, wozu sie ins Leben gerufen war.

Liebe Schwester, versuchen Sie, die vergangenen Jahre durch 'nichtweltliche' Augen zu betrachten, und Sie werden eine völlig andere Landschaft zu sehen bekommen. Die Bücher werden völlig andere Posten aufweisen, und Sie werden merken, dass manche vermeintlich rote Zahlen in Wirklichkeit schwarz sind. Gott sieht eben durch ganz andere Augen als die Welt. Seine Wirklichkeit ist ja sehr viel umfangreicher als diese, welche wir vor Augen haben und die von unserer verzerrten Denkweise so leicht verunstaltet wird. Fassen Sie Mut, denn es ist nichts sinnlos gewesen. Glauben Sie auch nicht, dass Sie irgendwen im Stich lassen, denn im Herzen werden Sie alle für immer mit sich tragen. Gott weiβ das, und hat dies bereits in Seinem Bericht verzeichnet. Ich umarme Sie fest.

In der Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 449
Gottes Vorsehung lenkt durch Entwicklungen auf dem Lebensweg, und durch Gefühle – Änderungen auf dem Lebensweg sollen an der seelischen Fruchtbarkeit orientiert sein

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Aufhalten kann der Böse vieles, es ganz und gar unmöglich machen dahingegen, wird ihm nur dann gelingen, wenn die angegriffene Seele es aufgibt.
Es ist eine normale Reaktion, anzunehmen dass lange anhaltende bzw. sich dauernd wiederholende Rückschläge darauf hinweisen, dass man etwas falsch macht. Trotzdem ist dies nicht unbedingt der Fall. Sehr oft wird die Seele auf ihre Ausdauer geprüft. In vielen Fällen ist eine solche Phase 'einfach' Teil der 'seelischen Ausbildung', welcher Gottes Vorsehung eine Seele unterzieht. Dies rührt daher, dass nichts die Seele so intensiv in der praktischen Anwendung der Tugenden bildet als eine Lebensphase, in welcher sie kaum voranzukommen scheint.

Allerdings kommt es vor, dass der Himmel eine Seele durch gewisse Zeichen darauf hinzuweisen versucht, dass sie nicht dem Weg folgt, der ihr und Gottes Heilsplan die meisten Früchte einbringen könnte. Das heiβt meistens nicht, dass die Seele bewusst Fehler macht. Es heiβt öfters sogar nicht einmal, dass die Seele überhaupt etwas 'falsch' macht. Oft ist sich die Seele dessen gar nicht bewusst, dass sie besser einen anderen Weg einbiegt, eben weil sie nicht immer verstehen kann, was Gottes Weisheit genau mit ihr vorhat.

Der Lebensweg ist nicht geradlinig, gewöhnlich muss die Seele hin und wieder eine Kurve nehmen. Auβerdem setzt sich der Lebensweg gewöhnlich aus unterschiedlichen Trassen zusammen, Strecken die inhaltlich völlig verschieden sind. Das ist leicht verständlich wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass das Leben der Seele auf Erden ein Entwicklungsgang ist, der sie ausnahmslos letztendlich zur seelischen Vollendung führen soll. Deswegen ist es sehr wohl möglich, dass nach einer gewissen Zeit eine 'Kursberichtigung' angebracht ist. Die Seele erlebt zum Beispiel während einiger Jahre gewisse Situationen, und geht so oder so damit um. Diese Verhaltens- und Reaktionsweisen werden irgendwie in ihr gespeichert, und die Seele kann sich später in ihr als ähnlich vorkommenden Situationen dieser gespeicherten Muster bedienen. Diese Muster können für ihre Heiligung und für die Vollendung von Gottes Heilsplan fruchtbar oder unfruchtbar sein, in den unterschiedlichsten Graden.

Betrachtet Gott nun eine solche Phase von X Jahren als 'für das Wachstum der Seele bzw. für die Förderung Seiner Pläne und Werke nicht länger fruchtbar bzw. als zu wenig fruchtbar', so kann Er durchaus versuchen, die Seele auf die Möglichkeit einer Kursänderung aufmerksam zu machen. Der Stand der seelischen Entwicklung kann es nämlich nützlich machen, dass die Seele ganz andere Erfahrungen macht, auf welche sie wieder reagieren muss und dabei vielleicht Schwächen, Unzulänglichkeiten und Talente in sich entdeckt, welche ihr bisher kaum bekannt waren. Gott versucht die Aufmerksamkeit der Seele darauf zu lenken, indem Er ihr besondere Inspirationen zukommen lässt, indem Er sozusagen die Gelegenheiten vermehrt, bestimmte Erfahrungen zu machen, die sie selbst auf manche Gedanken kommen lassen, oder aber in der Seele reift einfach eine gewisse Erkenntnis aufgrund welcher sie spürt, dass ihre Entwicklung auf einer relativ unfruchtbaren Spur gelandet ist.

Im Grunde genommen kann man nie sagen, dass der Himmel den Segen zurückhält, sondern nur, dass der Himmel den Segen nicht immer auf der weltlichen Ebene des Lebens spürbar sein lässt, und hin und wieder zu einer Kursberichtigung einlädt, damit die Seele die höchst mögliche Fruchtbarkeit einbringen kann.

Wie können Sie feststellen, wie Gott Sie für die Evangelisation einsetzen möchte, und was Ihre wahre Berufung ist? Wie ich es bereits früher schreiben durfte, setzt Gottes Vorsehung für jede Seele die Zeichen ihrer wahren Berufung hin und wieder auf dem Lebensweg der Seele selbst. Gott lässt Seelen eher selten durch andere Seelen über deren wahre Berufung beraten, lässt allerdings durchaus Seine eigenen feinfühligen Hinweise durch den Mund von Seelen weiterleiten, die dann als Richtungsanzeiger wirken. Die Seele, die in allen Situationen des Alltags ganz genau auf das eigene Herz hört, kann tief in sich anhand ihrer inneren Verfassungen, Vorlieben und Abneigungen, Reaktionsmuster und den Entwicklungen ihres Lebens und ihrer seelischen Entfaltung spüren lernen, wo sie sich hinstellen kann um möglichst fruchtbar zu werden bzw. um ihre seelische Fruchtbarkeit ständig zu vergröβern. Sobald sie einiges zu erkennen beginnt, gilt es, sich von einigem loszulösen, das sie daran hindert, ihre Feststellungen konkret umzusetzen.

Bei all dem soll die Seele sich in innigster Weihe von der Himmelskönigin führen lassen. Somit vollzieht sich dieser ganze Vorgang am Besten in einer ständigen Gesinnung des Gebets und der vollkommenen Weihe. Eine Seele kann nur dann ihr Höchstmaβ an Fruchtbarkeit erreichen, wenn sie innigst mit Gott bzw. mit der Gottesmutter lebt, denkt, fühlt, spricht, handelt... Geht sie ihren Weg ohne sich aufrichtig nach Himmlischer Begleitung zu sehnen und sich durch eine ständige Reinigung ihrer inneren Verfassungen dieser Begleitung aktiv aufzuschlieβen, so wird der Boden der Seele allmählich dürrer werden.

Sie würden gerne von Herz zu Herz mit Jesus sprechen können und fragen sich, ob Jesus Ihnen diese Gnade gewähren würde bzw. was Sie dafür tun können. Von Herz zu Herz mit Jesus sprechen, kann jede Seele tun, wenn sie sich ganz einfach daran gewöhnt, nicht mehr für sich zu handeln, sprechen, denken und fühlen, sondern Jesus an allem zu beteiligen. So hat mich die Himmelskönigin gelehrt, nie mehr 'einfach zu denken', sondern 'innerlich zu Ihr zu sprechen'. Konkret geht dies zum Beispiel so vor sich:

Nehmen wir an, es stellt sich ein Problem während der Arbeit am Computer. 'Normalerweise' würde man da innerlich denken, was zu tun ist, das heiβt: einer Verkettung von Gedanken folgen. Statt dessen jedoch, kann man auch innerlich sagen: "Meine liebe Herrin, wie gehe ich nun vor, lasset uns dies bitte gemeinsam anpacken, ich bitte Dich, mich innerlich zu führen", und so Schritt für Schritt nicht nur tun, sondern wirklich Maria 'erläutern', was man tun möchte und dabei das Herz ganz aufschlieβen, genauso wie man die Ohren öffnen würde wenn man mit jemandem im Gespräch ist. Ich garantiere Ihnen, dass man sich in jenem letzten Fall tatsächlich begleitet fühlt und den Eindruck bekommt, dass man nicht einen Monolog, sondern einen Dialog führt. Der Unterschied liegt darin, dass man beim Denken und Ausführen der eigenen Gedanken im Grunde genommen die Lösungen in sich selber sucht, während man im Fall des Dialogs mit Maria tatsächlich die Gottesmutter am eigenen Problem und an der Lösung desselben beteiligt. Glauben Sie mir, Sie hört darauf!

Das ist der erste Schritt zu einem Leben, das sich nach und nach zu einem konkreten 'Mit-Jesus-Leben' bzw. 'Mit-Maria-Leben' entwickelt. In dem Maβe, wie die Seele ALLES mit Jesus bzw. mit Maria tun, 'gemeinsam mit Ihm/Ihr' denkt, handelt, fühlt... wird sie ein Leben führen, das sie zu einer wachsenden Verschmelzung mit Jesus und Maria führt. Selber kann die Seele wenig anders tun um sich diese Einheit zu erwirken, weil die Auswirkung dieser Situation im Grunde genommen eine Gnadenwirkung ist, aber Gott kommt der Seele in diesem Wunsch entgegen, wenn dieser aufrichtig ist.

Vor der Erbsünde besaβ die Seele die Fähigkeit, von Herz zu Herz und von Seele zu Seele mit allen Wesen, einschlieβlich mit Gott, zu kommunizieren. Seit der Erbsünde ist der Mensch so programmiert, dass er meint, er könne nur sprechen, und Hörbares als Antwort bekommen. Wenn das Ohr keine Töne auffängt, glaubt der Mensch, da wäre nur Stille, sprich 'Leere'. Das ist ein Irrtum. Der Himmel spricht zu jedem und jeder von uns, tief in der Seele. In Ausnahmefällen wird es einer Seele ermöglicht, dieses Sprechen tatsächlich zu hören. Dennoch handelt es sich da relativ selten um Töne, die auf sinnlichem Wege aufgefangen werden, sondern viel öfter um Worte bzw. 'ganze Texte', die 'im Herzen ertönen' (durch die Anwendung der vielen Anführungsstriche will ich darauf hinweisen, dass es sich da um Vorgänge handelt, die sich kaum in menschlichen Worten einhüllen lassen, weil sie weit über unserer 'normalen' Wahrnehmung erhoben sind).

Die Seele kann an einem Punkt gelangen, wo sie tief im Mittelpunkt der Seele Jesus bzw. die Himmelskönigin so sprechen hört, wie sie es jeden Mitmenschen tun hören kann. Seit der Erbsünde braucht die Seele allerdings eine ihr von Gott gewährte mystische Ausbildung um diesen Kanal so weitgehend zu reinigen und zu gestalten, dass dies tatsächlich funktioniert. Die Seele kann diese Begabung nicht für ihre eigenen Nöte, Bedürfnisse oder Zwecke einsetzen, sondern nur dann, wenn der Himmel diesen Kanal benutzen will, und immer zum Zweck der Förderung von Gottes Plänen und Werken. Jegliche 'Mystik', die daraus besteht, dass eine Seele nach eigenem Gefallen bzw. zu Diensten irgendwelcher weltlicher Zwecke 'Kontakt zu oben erstellt', ist Pseudomystik und somit eine Falle Satans. Aus diesem Grunde sind eben so viele Täuschungen im Umlauf, und gelingt es dem Bösen so leicht, Verwirrung zu stiften und dafür zu sorgen, dass das Falsche oft viel schneller angenommen wird als das Richtige.

Lieber Bruder, Ihr Herz wird Ihnen sagen, in welche Richtung Sie gehen sollen. Bereitet Ihnen Ihr heutiges Leben Tag für Tag keine Freude mehr, so kann es durchaus sein, dass Ihre Seele spürt, dass ihrer Entfaltung zu viele Grenzen gesetzt wird. Sie können sogar dann noch Ihre seelische Fruchtbarkeit dadurch zu steigern versuchen, dass Sie eine gründliche Weihe Ihrer Vergangenheit, Ihres Berufslebens und Ihres Alltags vornehmen, und inständig dafür beten, dass Ihnen Licht gewährt wird, sozusagen ein Stern von Bethlehem, der Ihnen innerlich zeigt, wo Ihre Bestimmung liegt. Die Seele kann tatsächlich darunter leiden, wenn sich die weltlichen Komponenten des Lebens zu stark durchzusetzen wissen: diese wirken dann wie das Unkraut, das den Weizen erstickt. Oft liegt da der wesentliche Grund der Unzufriedenheit einer Seele, oder des Gefühls, dass ihr 'etwas fehlt'. Zunächst muss die Seele dies erkennen, anschlieβend muss sie dazu bereit sein, einiges in ihrem Leben so zu ändern, dass die seelische Entwicklung neue Wege finden kann, und dann soll sie auch richtig für die Gnade beten, die Gelegenheit zu bekommen, sich aus mancher Struktur in ihrem Leben loszulösen. Tun Sie dies alles in innigster Verbindung mit der Herrin aller Seelen, so werden Sie erfahren, wieso Sie die Mittlerin aller Gnaden genannt wird.

Selbstverständlich bete ich für Sie damit Ihnen ein eindeutiger Lichtstrahl zuflieβen darf. Die Erkenntnis vom wahren Sinne desjenigen, das in Ihrem Leben vorgeht, wird Ihnen dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, das heiβt: die Entscheidungen, die Ihre seelische Entfaltung wird aufblühen lassen. Ein neuer innerer Friede wird Ihr erstes Erbe sein.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 450
Das Leben ist wie eine Vase – was zu tun wenn Kontakte immer im Streit enden?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

In einer gewissen Hinsicht wäre das Leben eigentlich mit einer Vase vergleichbar, die im Wasser eines kurvigen Wildbachs auf ihre Bestimmung hin reisen muss: Es ist fast undenkbar, dass es eine Vase geben könnte, die auf dieser Reise nicht mindestens Sprünge bekommt. Viele werden ziemlich weitgehend beschädigt oder brechen einfach. Dennoch betrachtet Gott die Vase eines Lebens bei deren Ankunft am Ende des Wildbachs nicht mit menschlichen Augen. Der Mensch hält eine gebrochene Vase, und sogar eine, die Risse und Sprünge aufweist, für unbrauchbar oder mindestens 'unästhetisch'. Gott aber, der die Ereignisse bezeugt hat, bei welchen die Vase etwas von ihrer ursprünglichen Form und Schönheit verloren hat, geht es nicht um den Anblick, den sie bietet. Obwohl Gott ein Gott der vollendeten Liebe und des vollendeten Friedens ist, verurteilt Er nicht die Vase, die sich an den scharfen Felsen eines Mangels an Liebe gestoβen hat. Manche Risse und Brüche erleidet die Vase eines Lebens wegen Umständen, die sich ganz auβer dem Willen der Vase selber entwickelt haben.

Gott schaut Sich dasjenige an, was die Vase innerlich aufbewahrt hat. Nachdem sich eine Vase an scharfen Felsen gestoβen hat, kann es unter Umständen sein, dass sie auch selber scharfe Ecken bekommt. Wendet sie nun diese scharfen Ecken so nach auβen, dass sie damit andere Vasen verletzt, so ist sie nicht länger schuldenfrei. Wendet sie diese scharfen Ecken nach innen, mit anderen Worten: leidet das Herz unter dem Mangel an Liebe, welcher die Brüche oder Risse hervorgebracht hat, so ist sie nicht irgendwelcher Weiterleitung eines Mangels an Liebe schuldig. Tragt die Seele ihr Herzeleid auβerdem in Liebe, d.h. ohne Bitterkeit und ohne Rachegefühle, so werden ihre scharfen Ecken allmählich abgerundet, und verletzt die Seele eines Tages weder andere, noch sich selbst. Weiht sie ihre Verletzungen darüber hinaus auch noch an Maria, so wird sie in den Augen Gottes ganz wieder hergestellt.
Die Vase ist dasjenige, was man vom Leben, seine Wirkungen und seine Folgen sehen kann. Gott aber, sieht sehr vieles, was nicht förmlich wahrnehmbar ist. Eine Seele, die ihre Verletzungen und ihr 'gebrochenes Umfeld' ohne Bitterkeit, ohne Rachsucht und so viel wie möglich ohne negative Gedanken oder Gefühle wenigstens innerlich langsam wiederherzustellen bemüht ist, ist für Gott wie eine gebrochene oder beschädigte Vase, die in sich immer noch Reste der Düfte von Blumen aufbewahrt hat, die sie einst trug: Sie hat sich durch die stürmischen Ereignisse und Entwicklungen, den tobenden Wildbach der Untugenden in ihrer Umgebung, nicht selber zur Untugend verführen lassen.

So kann auch eine beschädigte Vase immer noch Gott verzücken, denn Ihn interessiert nicht in erster Linie die äuβerliche Form unseres Lebens, sondern der Inhalt desselben: In unserer Vase liest Er unsere wahre Lebensgeschichte, diese, welche in unserem Herzen geschrieben steht, und die sich aus unseren Gefühlen und Verhaltensweisen zusammensetzt.

Ihre Mutter und Geschwister haben Ihnen viel Leid zugefügt. Nun befürchten Sie Unangenehmes, wenn Sie die Mutter im Altersheim besuchen und fragen, ob die Herrin aller Seelen es billigt wenn Sie sich darauf beschränken, zu versuchen, gut von der Mutter zu denken, ihr innerlich zu verzeihen und für sie zu beten? Die Antwort lautet: Ja. Die Herrin sagte es bereits einige Male: Wenn eine Begegnung, sogar mit einem Angehörigen, ständig im Streit zu enden droht, geht die Seele am Besten folgendermaβen vor:

  • Sie übt sich darin, über die andere Person keine negativen Gedanken und Gefühle zu hegen, und keine negativen Worte über diese zu sprechen;

  • Sie betet und opfert für diese Person;

  • Sie betet dafür, dass von Herz zu Herz und von Seele zu Seele jegliche Finsternis zwischen den beiden Parteien sich im Licht eines wahren Verständnisses auflösen möge, und dass die beiden Parteien sich gegenseitig (wenn auch im Verborgenen) von Schuld freizusprechen vermögen;

  • Sie weiht all dasjenige, was zu den Unstimmigkeiten bzw. zum Krach, zum Streit, zum negativen Umfeld geführt oder aber zu dessen Entwicklung beigetragen hat, an Maria, damit die Himmelskönigin all diese Finsternis im Feuer Ihrer vollendeten Liebe in Licht umwandeln kann. Dieses Feuer muss von der aufrichtigen Bereitschaft zur Vergebung geschürt werden. Stellt sich heraus, dass die andere Partei nicht für eine gegenseitige Vergebung aufgeschlossen ist, so kann die beharrliche Bereitschaft der ersten Seele zur Vergebung trotzdem dazu beitragen, dass die andere Seele spätestens in der Stunde ihres Todes zu einer Aufschlieβung bereit ist.

Wenn Sie eine solche Einstellung aufrichtigen Herzens anstreben, werden Sie erfahren, dass Maria Sie den Zeitpunkt wird spüren lassen, in welchem Sie von Angesicht zu Angesicht mit der Frau Mutter sprechen können mit Aussicht auf vollkommene Versöhnung. Wichtig ist, dass Sie jetzt gleich Maria von ganzem Herzen zu versprechen versuchen, dass Sie zu einer vollkommenen Versöhnung und Vergebung bereit sind. Halten Sie sich dabei den äuβerst wichtigen Grundsatz vor Augen, dass nicht die Frau Mutter Sie hat verletzen wollen, sondern dass der Böse sie dazu angestachelt hat, sich gegen Sie zu versündigen. Die Mutter ist sein erstes Opfer gewesen, Sie wären sein zweites Opfer falls sie grollig bleiben würden.

Dasselbe gilt für die Geschwister: Endet jede Kontaktaufnahme im Streit, so ist es im Hinblick auf die Entwicklung von Gottes Heilsplan besser, neuen Sünden vorzubeugen und sich nur im Herzen zu begegnen, das heiβt: lieber für die Geschwister zu beten und ihnen viel Gnaden und Licht zu wünschen, als ihnen immer wieder physisch zu begegnen 'weil sie nun einmal Geschwister sind'.

Liebe Schwester, letztendlich gilt es in Beziehungen, dass diese allen Beteiligten seelische Fruchtbarkeit einbringen. Ob es sich in einer Beziehung zwischen Seelen um Angehörige handelt oder nicht, ist dabei weniger von Interesse, Hauptsache ist, dass sich sämtliche Beziehungen voll und ganz in einer Atmosphäre der Tugendhaftigkeit vollziehen. Weihen Sie Ihren Schmerz über die Vergangenheit der Herrin aller Seelen, und bitten Sie die Herrin darum, Sie möge all dasjenige, was an Unerfreulichem geschehen ist, jetzt noch reinigen und alle Finsternis daraus entfernen. Das kann tatsächlich jetzt noch so erfolgen, wenn eine Seele sich inständig nach dieser Reinigung sehnt. Ich bete gerne mit Ihnen für einen friedlichen Ausgang ebenso wie dafür, dass die Gottesmutter Sie zum richtigen Zeitpunkt führt um in Ihrer Mutter und Ihren Geschwistern offene Herzen vorzufinden, damit eine richtige Versöhnung kommt. Geben Sie nicht auf, solange der Wildbach nicht ans Ziel gekommen ist, ist nichts verloren.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam