TOTUS TUUS, MARIA !

ANWENDUNG DER WISSENSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS

Briefe von der Himmelskönigin an einzelne Seelen
76-150

Auf Einladung der Gottesmutter ist das Verzeichnis der in den Briefen behandelten Themen entfernt worden. Die Himmelskönigin hat aus dem nachfolgenden Grund darum gebeten:
Jeder Brief behandelt von Natur aus unterschiedliche Themen. Deswegen lassen sich sämtliche behandelten Themen kaum in einem Titel fassen. Ein Titel wirkt somit gleichsam einschränkend. An anderen Stellen dieser Webseite haben wir bereits darauf hinweisen müssen, dass es Teil der Art und Weise ist, wie die Gottesmutter Ihre Kinder unterrichten will, dass Sie betont, wie wichtig es ist, dass Seelen selber spontan, freiwillig und aus ihrem eigenen Einsatz und Interesse heraus die Texte studieren. Mit Ihren eigenen Worten ausgedrückt: "Durch Mein Maria Domina Animarum Werk werden die Seelen in den Himmlischen Garten hinein geführt, sollen allerdings durch ihren eigenen freien Willen ihren Weg zwischen den Blumen finden. Gott bildet nur Seelen, und bereitet nur Gnaden für Seelen, nach dem Maβ, in dem sie aktiv bei ihrer Bildung und Blüte mitwirken".
Bei den Briefen selbst werden in den Titeln nach wie vor andeutungsweise bestimmte Themen verzeichnet. Diese Andeutungen vertreten keinesfalls den vollständigen Inhalt eines Briefes. Bei der Lektüre der meisten Briefe wird sich herausstellen, dass ihr Inhalt die in ihrem Titel angedeuteten Themen übersteigt.

 


www.maria-domina-animarum.net

Brief 76
Über die Homöopathie
: Himmlische Stellungnahme

TOTUS TUUS, MARIA !

(Bemerkung auf Veranlassung der Herrin aller Seelen: Die Briefe 76 und 77 sind von der Heiligsten Jungfrau inspirierte Antworten auf Reaktionen bezüglich des Briefes 74. In diesen drei Briefen habe ich Stellungnahmen der Gottesmutter in Bezug auf Hetzen gegen alternative medizinische Strömungen verlautbaren dürfen. Ich unterstreiche hiermit abermals ganz betont, dass ich dazu berufen bin, Himmlische Wahrheiten zu verkündigen, die ich selbst auf dem mystischen Wege durch die Himmelskönigin erhalten darf. Es ist nicht Teil meiner Berufung, Polemiken entgegenzunehmen bzw. solche zu beantworten, die sich aus Anlass meiner Verkündigungsaufgabe ergeben können. Dieses Apostolat verkündigt keine eigenen Thesen oder Ansichten, sondern ausschlieβlich jene des Himmels. Angriffe gegen Myriam oder gegen das Apostolat aus Anlass irgendwelcher Verkündigungen sind somit zwecklos und unbegründet. Aus diesem Grunde hat es die Gottesmutter Myriam eines Tages übrigens verboten, künftighin überhaupt noch auf Kritiken und Angriffe zu antworten. Ich verweise auβerdem auf die Mitteilungen, die sich in der Rubrik der Antwortbriefe unter "Wichtiges" vorfinden lassen).

Hochwürden und lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief.

Die ganze Hetze über bzw. gegen die Homöopathie ist mir auβerordentlich schmerzhaft.

Erstens habe ich selber unzählige wunderbare Ergebnisse mit diesem Heilprinzip gesehen.

Zweitens verbietet mir Maria formell, mich auf jegliche Polemik in Bezug auf medizinische Themen einzulassen, weil (ich zitiere jetzt Himmlische Worte) kein Bereich in der modernen Gesellschaft so vom Bösen beeinflusst wird, als jener der Medizin. Der Grund ist verständlich, weil die meisten Menschen ja ihren ganzen Alltag um die Sorge wegen ihres körperlichen Wohlbefindens herum aufbauen.

Maria lässt mich Himmlische Thesen und Stellungnahmen veröffentlichen, manchmal erst anlässlich der Briefe von Seelen, die mit manchen Themen nicht zurechtkommen. Sie verbietet mir jedoch, auf manche Einzelheiten, zum Beispiel im Bereich des Medizinischen, einzugehen, weil dies nicht meine Berufung ist und weil ich mich dadurch einem Streit aussetze, der (so drückt es der Himmel aus!) "wesentlich mit kommerziellen Hintergründen zu tun hat, Grund, wieso der Böse darin so heftig wütet".

Nur ein paar Punkte möchte ich, mit Marias Erlaubnis, trotzdem in dieser Beziehung absolut loswerden. Ich hüte mich davor, eine Art von medizinischer Verteidigungsschrift zugunsten irgendwelchen Heilprinzips zu schreiben, da meine Berufung nur mit der Verkündigung der spirituellen Wahrheit zu tun hat. Was ich nachfolgend schreiben soll, hat allerdings tiefe spirituelle Wurzeln:

Die These, dass die Wirkung der Homöopathie 'wissenschaftlich nicht nachweisbar' sei, ist einfach absurd, weil die Schulwissenschaft sowieso durchaus unfähig ist, Wirkungen anzunehmen, die sie nicht empirisch (d.h., mit den Sinnen wahrnehmbar) messen kann. Die homöopathischen Mittel basieren halt nicht auf messbaren stofflichen Substanzen. In einem gerade erst veröffentlichten Brief (der Nummer 74) habe ich von Maria darauf hinweisen müssen, dass die Homöopathie auf vollkommen nichtstofflicher Kraft basiert: Ein verdünntes Mittel (vor allem in den höheren Potenzen) enthält gar nichts mehr von dem ursprünglichen Rohstoff. Das Prinzip der Potenzierung wird innerhalb der Schulmedizin auch schon falsch oder gar nicht verstanden, weil es auf einem für die Letztere unüblichen Denkweg basiert. Es versteht sich somit, dass ein wissenschaftliches Denken, das nur das Stoffliche als Grundlage der Schöpfung annimmt und an erster Stelle Gott Selbst völlig verleugnet, weil Er Selbst die Verkörperung des Unstofflichen ist, ein Heilungsprinzip bestreitet, dass:

  1. nicht stofflich nachgewiesen und nicht empirisch gemessen werden kann;
  2. eine riesige Bedrohung für die gefestigte Schulmedizin darstellt, die ja eine Milliardenindustrie und eine zerschmetternde Lobby hinter sich hat.

Die These, dass keine bleibenden Erfolge aus der homöopathischen Behandlung hervorkämen, verrät schon einiges darüber, dass es sich immer noch um einen geschäftlichen Kampf handelt. Die bleibenden Erfolge homöopathischer Behandlungen sind millionenfach dokumentiert, werden aber von der klassischen Schulmedizin so abgetan, als bestünden sie nicht einmal.

Ist es denn besser mit Gott vereinbar, dass gerade die medizinische Strömung, die sich so heftig gegen die Homöopathie auflehnt, sich fast ausschlieβlich der Mittel bedient, die gegen die Göttliche Intelligenz, gegen die wahren Lebensströme wirken und weder in der Tiefe heilen können (weil sie ja aus rein menschlicher Intelligenz hervorgehen, die darüber hinaus dauernd von Gewinnsucht weiter verunreinigt wird), noch der Seele die Instandhaltung ihres seelischen Wohlbefindens gewährleisten können? Heilung in der Tiefe und Steigerung des seelischen Wohlbefindens sind eben Themen, die sich die Homöopathie in jeder Behandlung zum Ziel setzt.

Maria weist dahingegen nach, wie sich die meisten alternativen medizinischen Strömungen (unter anderen die Homöopathie) mit der Göttlichen Intelligenz in Bezug auf das Leben vereinen lassen und das Leben fördern, ohne (wenn richtig angewandt, wie es für alles gilt) Schaden zufügen zu können. Wo ist da die teuflische Komponente? Die klassische Schulmedizin hat sich tiefer und tiefer in die Kultur des Todes (ich erinnere an diesen Begriff, den Papst Johannes Paul II so gerne benutzte) eingegliedert. Sie täuscht Seelen mit sogenannten 'Heilungen', die wenig anders als Aufschübe und Vertuschungen der Probleme bzw. Verschiebungen der Symptome sind (eine Komponente dafür liegt bereits in den unzähligen Nebenwirkungen der Arzneimittel). Darüber hinaus verspricht sie Seelen die Beseitigung des Kreuzes (das dennoch die einzige Quelle unserer Erlösung ist), wenn nötig durch für Gott Abscheu erregende Wege wie Euthanasie und Abtreibung. Besagen die Worte der Gottesmutter, dass alternative Arzneimittel nicht wirken, wenn es nicht innerhalb der Göttlichen Vorsehung passt, in jenem Falle aber auch kein Unheil anrichten, nicht eindeutig, dass es sich da nicht um verlogene Prinzipien handelt, sondern um Prinzipien, die Gottes Willen entsprechen?

Das vorerwähnte Versprechen basiert darüber hinaus noch auf einer bewussten Lüge, denn die klassische Schulmedizin weiβ ganz genau, dass sie Versprechen vorhält, in Wirklichkeit jedoch nur kommerzielle Absichten verfolgt und dabei Seelen von Gottes Plänen ablenkt. Es ist hin und wieder kaum noch Heilungswille vorhanden, nur Gewinnsucht. Ganz schlimm wird es erst richtig, wenn sie dabei medizinische Denkströmungen, welche die Seelen wohl in den Stand versetzen, ihre von Gott gewollte Rolle innerhalb Seines Heilsplans zu erfüllen, weil sie nicht die von Gott vorgesehenen Lebensströmungen beeinträchtigt (brüskiert), in ihrem Wesenskern verdächtigen lässt, damit sich die unwissenden Seelen ruhigen Herzens von Gott wegführen lassen und sich von der Lüge führen lassen, sie wären dabei, durch Anwendung der alternativen Medizin in ihrem Alltag ihre Seele dem Bösen auszuliefern. Damit der Erfolg vollständig wird, klebt man vielen alternativen medizinischen Strömungen einfach das Schild 'Esoterik' auf.

Es heiβt jedoch nicht, dass, weil es auch alternative Heilprinzipien gibt, die auf der Esoterik basieren, dass dies auch für die Homöopathie der Fall wäre. Die Seelen sollten inzwischen wissen, wie sehr die Herrin aller Seelen die Esoterik als Täuschungsweg des Bösen an den Pranger stellt. Andererseits geht es auch nicht an, jede Strömung, die man anschwärzen möchte, als 'esoterisch' zu bezeichnen. Leider wird übrigens manche alternative medizinische Strömung gegen die ursprüngliche Absicht in die Esoterik einbezogen, indem man die beiden in einem selben Buch vorstellt, in einem selben Laden verkauft, usw. Kein Mittel wird gescheut, Gottes Liebe in den Seelen unwirksam zu machen bzw. diese für die Seelen unzugänglich zu machen.

Lieber Bruder, ich könnte Bände darüber schreiben, was mir im Laufe der Jahre an unverschämten Lügen über die alternative Medizin, unter anderen über die Homöopathie, zugeflossen ist: haarsträubende Aussagen, wenn man sie mit der einzigen Wahrheit vergleicht, wie die Gottesmutter sie verkündet. Man kann wirklich nicht anders als erkennen, dass es sich um eine wohl organisierte Hetze handelt, die von der Finsternis ausgeht. Bräuchte es Sie denn zu wundern, dass mich das alles so anekelt, wo ich seit Jahren ein Element nach dem anderen von Gottes Wahrheit von der Gottesmutter Selbst erfahren darf und verbreiten soll? Dieses Apostolat ist – so bezeichnet es Maria Selbst – das Apostolat der Ermutigung, der Hoffnung und der Wahrheit. Unser Kampf richtet sich gegen jegliche Unwahrheit, jegliche Verblendung, jegliche Täuschung, und bezweckt einzig und allein die Entlarvung der Strategien und Lügen, durch welche der Böse unsere Welt und die individuellen Seelen seit der Erbsünde vergiftet. Die unzähligen Quellen und Wege der Heuchelei gehören auch dazu.

Wo hört denn die Blindheit auf? Wären die Seelen der Himmlischen Wahrheit gegenüber ebenso gläubig wie sie es den Täuschungen des Bösen gegenüber sein wollen, diese Welt hätte bereits den Sieg des wahren Lichtes gesehen. Mich beunruhigt zutiefst, dass so viele Seelen sich so leicht von etwas abziehen lassen, was laut Himmlischer Bezeugung als ein Gottesgeschenk betrachtet werden soll, und sich so leicht von Gedanken täuschen lassen, die offenbar den Werken des Bösen dienen.
Umso unverständlicher ist mir die Hetze, da die Seele, welche uns den Brief schrieb, in Beantwortung dessen Brief 74 entstand, von ihrem Bischof erfahren durfte, die Homöopathie sei 'ein Gottesgeschenk'. Sollte man denn annehmen, die Kirche wäre da auf einem Irrweg?
Leider muss ich all dem noch hinzufügen, dass diese Hetze unter anderem von Bewegungen ausgeht, vor denen mich persönlich unsere Himmlische Mutter auch betont gewarnt hat. Es ist mir aber untersagt, Näheres dazu freizugeben.

Ich hoffe, Sie verstehen meine Bedrängnis, da ich mich ebenso gut wie Sie zwischen zwei Feuern befinde. Ich habe nur eine einzige Aufgabe: die mir von Maria übermittelten Wahrheiten an die Welt weiterzuleiten. Manchmal muss ich dabei Bereiche berühren, in denen ich durch die Aufgabe, durch welche ich ja lediglich in Gehorsam handle, auf feindselige Reaktionen stoβe. Ich trage dies alles aus Liebe zum Himmel, darf im Übrigen aber ganz und gar keine weiteren Stellungen zu diesem Thema einnehmen, da ich ja nicht damit beschäftigt bin, meine persönlichen Ansichten durchzusetzen, sondern diese, welche mir von der Gottesmutter als die einzige Wahrheit eingegossen werden.

Mich schmerzt diese Sache auβerordentlich, weil ich weiβ, dass es sich in dieser Hetze um Lügen und Blindheit handelt, und weil ich ebenfalls weiβ, dass ich nur dasjenige schreibe, was Maria Selbst sagt. Jedes Mal, wenn ich Zeilen lese, in denen es heiβt, dass Seelen, manchmal sogar Priester, die Homöopathie so diffamieren, ist mir, als ob mein Herz blutet, weil ich weiβ, dass diese Seelen völlig verblendet sind und Maria Selbst mit ihren Aussagen zutiefst verletzen. Der Schmerz geht umso tiefer, weil Kritiken wie diese auf mein Herz zukommen, das die dahinter steckenden Täuschungen aus einer mystischen Einheit mit dem Herzen der Schmerzensreichen Mutter heraus empfindet. So ist es im vorliegenden Falle: Es ist Marias Herz, das wegen dieser Hetze blutet. Ich kann dies einfach nicht genügend betonen.

Mir ist bekannt, dass es zuweilen die undankbarste Aufgabe ist, in einer Welt voller Finsternis und Täuschung die Wahrheit zu verkünden. So sei es aber, wenn ich dadurch wenigstens hin und wieder eine Seele auf Gottes Liebe und auf Seine wahren Geschenke hinweisen kann. Lieber verliere ich an Glaubwürdigkeit bei Seelen, die sich nicht für die Fülle des Lichtes entscheiden können, als dass ich die Liebe Derjenigen verliere, für Die ich diese Werke vollbringe, denn die Herrin aller Seelen braucht ein Werkzeug, das sich auch dann auf die Wege der Wahrheit traut, wenn es dadurch mehr Dornen als Rosen erntet. Schlieβlich habe ich persönlich nicht das geringste Interesse daran, zum Beispiel, die Homöopathie im spirituellen Sinne zu verteidigen, auβer jenem, dass ich weiβ, dass ich dasjenige und nichts anders verkündige, wovon ich weiβ, dass es mich von der Herrin aller Seelen Selbst offenbart worden ist.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 77
Über die Homöopathie
(Fortsetzung)

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester,

Gerne beantworte ich Ihren zweiten Brief, wie immer, zu Gottes Zeit. Eins aber möchte ich sofort vorwegnehmen, weil Ihre Bemerkung auf einer sehr bedauernswerten Lüge basiert, die – Gott weiβ wieso – im Umlauf zu sein scheint. Ich möchte betont bemerken, dass dies auch gar nicht zu verwundern braucht, denn wir dürfen nie vergessen, dass der Böse kein Mittel scheut, in diesen Letzten Zeiten alles Gute verdächtig zu machen. Ihre Bemerkung, viele behaupten, die Homöopathie sei teuflisch, wird von der Gottesmutter entschieden bestritten. Ich verweise auf meinen Brief (Nummer 76), in dem ich von Seiten der Gottesmutter die Stellungnahme des Himmels zur Homöopathie habe vorbringen dürfen.

Die Ansicht, die Homöopathie sei teuflisch, ist einst wegen der Tatsache in Umlauf gebracht worden, dass der Grundleger dieser medizinischen Strömung, Dr. Samuel Hahnemann, angeblich Freimaurer gewesen sei. Als ich dies vor vielen Jahren erfuhr, habe ich die Gottesmutter diesbezüglich genauestens befragt, weil ich:

  • erstens, ausschlieβlich der Wahrheit Gottes folgen und diese verbreiten möchte;
  • zweitens, in meinem eigenen Leben und in meiner Umwelt bereits hervorragende Erfolge durch homöopathische Behandlungen hatte bezeugen können.

Einen Teil von Marias Antwort werden Sie im besagten Brief lesen können. Ich möchte allerdings an dieser Stelle einige Erweiterungen hinzufügen. Ich betone, dass ich dies nicht aus eigener Initiative mache, sondern im Rahmen der Gehorsamsdisziplin, der ich der Gottesmutter gegenüber unterliege.

Zunächst müssen die Verdächtigungen an Dr. Hahnemann im Rahmen der damaligen gesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet werden. Dieser Arzt und Forscher wurde aus den Kreisen der klassischen Schulmedizin heftig angegriffen, weil seine 'neuen Heilprinzipien' dieser Letztgenannten schweren geschäftlichen Schaden zuzufügen begannen. Dr. Hahnemanns medizinische Erfolge waren einfach fabelhaft. Aus diesem Grunde schlossen sich eine groβe Anzahl von Ärzten der sogenannten 'Schulmedizin' in der Absicht zusammen, diesen gefährlichen Konkurrenten unwirksam zu machen. Es gibt dafür historische Belege.

Unter anderem der berühmte General Radetzky wurde auf rein homöopathischer Grundlage von einem Gehirntumor geheilt. Man begann, Dr. Hahnemann aufgrund seiner Erfolge schamlos anzuschwärzen, und versuchte buchstäblich alles, um ihn in ein böses Licht zu rücken. Unter anderem wurde die These verbreitet, er wäre Anhänger der Freimaurerei, und 'an einen Arzt mit solcher unchristlichen Grundlage könne sich doch kein Mensch wenden, ohne die eigene Seele zu gefährden'. Dr. Hahnemanns Mitgliedschaft der Freimaurerei ist nie belegt worden. Sehr viele sind davon überzeugt, diese Behauptung sei nichts anderes als ein Märchen gewesen, das in den Kreisen seiner Feinde geboren wurde.

Die Heilige Jungfrau hat mir versichert, dass die Homöopathie "nichts in sich hat, was vom Himmel missbilligt werden könnte". Halten wir uns sehr gut vor Augen, dass auch in unseren Tagen der Streit zwischen der klassischen Schulmedizin und den alternativen medizinischen Strömungen (unter ihnen die Homöopathie) immer noch sehr heftig wütet, wenn nicht noch viel schlimmer geworden ist als in den Tagen Hahnemanns, um das Jahr 1800 herum. Kein Mittel ist zweckmäβiger, den Kampf wegen kommerzieller Interessen für den unwissenden Laien berechtigt erscheinen zu lassen, als die Verdächtigung an die Adresse eines (kommerziell) 'gefährlichen' Konkurrenten. Deswegen die Neigung, auch heutzutage noch, erfolgreiche medizinische Grundsätze, die von denen der gefestigten Wissenschaft und Industrie abweichen, als verlogen, unwirksam und unrein darzustellen.

Übrigens, was tut die Homöopathie? Sie heilt Gleiches durch das Gleiche: Krankheitsbilder werden dadurch (sehr oft besonders erfolgreich) bekämpft, dass man ein Mittel verabreicht, dass, wenn es nicht unter Anwendung besonderer Verfahren verdünnt würde, genau dieses Krankheitsbild hervorrufen kann. Ein Beispiel: Krankheitsbilder, die von einem Schlangenbiss hervorgerufen werden, werden erfolgreich durch homöopathisch verdünntes Schlangengift bekämpft. Das wirkt auβerordentlich, weil eben der Körper (und gegebenenfalls der Geist) auf die Verabreichung dieses Mittels so reagiert, als ob es unverdünnt verabreicht worden wäre. Die Folge ist eine 'Überheilung': Der Körper reagiert auf das Mittel, das an sich gar nichts Stoffliches des ursprünglichen Rohstoffes mehr enthält, und räumt das Krankheitsbild auf. Das Prinzip ist, so die Heilige Jungfrau, rein und sauber: Ein Komplex von Krankheitserscheinungen wird von den eigenen Körperkräften selber geheilt, weil diese von äuβerst minimalen Reizen (aus dem homöopathischen Mittel) dazu angeregt werden, auf die Krankheitserscheinungen zu reagieren. Das homöopathische Mittel enthält alles andere als böse Kräfte, es ist Träger Göttlicher Intelligenz (Ich zitiere hiermit abermals die Heilige Jungfrau Maria).

Liebe Schwester, wenn ich mir eine Randbemerkung erlauben darf: Jesus wurde in die Welt gesandt, damit Er 'dem Menschen gleichgemacht' die Spuren der Sünde heilt. Wäre dies eigentlich nicht auch ein bisschen 'spirituelle Homöopathie'? Die Arznei (Jesus) wird 'dem Menschen gleichgemacht', um die Krankheit (die Folgen der Sündhaftigkeit) aufzuheben. Tatsächlich, ein homöopathisches Arzneimittel wird so bearbeitet, dass es nichts Materielles von dem Rohstoff mehr in sich trägt, nur noch das Wirkungsfeld, dass nicht stofflich, sondern durch die höheren Strömungen des menschlichen Wesens (die seelischen Kräfte) wirkt. So auch war Jesus 'dem menschlichen Wesen gleich, aber ohne die Sünde', und doch imstande, auf der seelischen Ebene die Folgen der Sünde auszumerzen. Ein sonderbares Bild vielleicht, aber vielleicht doch nicht ganz so abwegig?

Die negative Erfahrung, die Sie selbst mit Homöopathie gemacht haben, lässt sich übrigens einfach dadurch erklären, dass eine sehr hohe homöopathische Potenz tatsächlich ungünstige Reaktionen hervorrufen kann, wenn sie nicht hundertprozentig zum Krankheitsbild passt. Der Grund dafür ist, dass diese hohen Potenzen auf den hohen Ebenen unseres Wesens und somit sehr tief und lange anhaltend einwirken. Deshalb sollten hoch potenzierte homöopathische Arzneimittel nur von besonders kompetenten Fachhomöopathen verabreicht werden. Homöopathische Mittel, besonders die Höchstpotenzierten, wirken entweder hervorragend oder gar nicht, in manchen Fällen tatsächlich ungünstig. Es ist absolut notwendig, dass der Arzt sowohl das Krankheitsbild als auch die individuelle Beschaffenheit des Patienten haargenau erkennt, sonst passen die durch die Arznei hervorgerufenen Kräfte gar nicht zu demjenigen, was im Patienten auf dessen höheren Wesensebenen vorgeht.

Liebe Schwester, ich könnte dies sehr wohl mit der Anwendung mystischer Begabung vergleichen: Wenn man, rein menschlich betrachtet, einen Menschen vor sich hat, von dem man glaubt, er wäre so oder so, wird man diesem Menschen kaum helfen können, denn die Chance, dass man sich irrt, ist erheblich. Wenn man aber aus einer mystischen Begleitung heraus einen Menschen vor sich hat, wird man vom Himmel selbst auf eine Anzahl von ganz spezifischen seelischen Merkmalen dieses Menschen hingewiesen, und aus dieser Erkenntnis heraus wird man diesem schon helfen können. Man könnte es so betrachten: Den ersten geschilderten Fall kann man mit einer homöopathischen Behandlung vergleichen, die auf einer Fehleinschätzung basiert. Der zweite Fall wäre mit einer homöopathischen Behandlung vergleichbar, die genau das passende Mittel verwendet.

Im Hinblick auf die Tatsache, dass ich formell bezeugen kann, dass ich mit diesen Ansichten ausschlieβlich die Stellungnahme der Gottesmutter vertrete (Sie würde es mir gar nicht erlauben, dass ich andere als IhreThesen verbreite), erlaube ich mir denn auch, Sie darauf hinzuweisen, dass die Ansichten, die Sie während der besagten Exerzitien erfahren haben, auf Unwahrheit und Phantasie basieren, die aus welchem Grunde auch immer verbreitet werden, nur nicht aufgrund Himmlischer Inspiration. Ich nehme übrigens an, nicht diejenigen, die diese Exerzitien führen, sind an ihren Ansichten schuld, sondern andere haben ihnen diese eingeredet.

Liebe Schwester, unser Apostolat ist von der Heiligen Gottesmutter dazu ins Leben gerufen, Liebe, Ermutigung und wahre Hoffnung zu verbreiten, und die unzähligen Unwahrheiten und unverschämten Lügen, die vom Bösen in die Welt geschickt worden sind und immer noch in die Welt geschickt werden, zu entlarven und ihnen die Himmlische Wahrheit gegenüberzustellen. Aus diesem Grunde hat mich Ihre Bemerkung sowohl zutiefst geschmerzt als auch gefreut, wegen der Gelegenheit, auch auf diesem Gebiet darauf aufmerksam machen zu können, wie der Böse dabei ist, Seelen zu verblenden und ihnen seine Finsternis so einzupacken, dass sich viele Seelen davon überzeugen lassen, es handle sich da um die Wahrheit.

So werden immer wieder Millionen von Seelen in die Irre geführt und davon abgehalten, Himmlische Geschenke als solche zu erkennen und diese in Dankbarkeit als dasjenige anzunehmen, was sie in Wahrheit sind: Wunder von Liebe aus Gottes Hand. Sehr viele lügenhafte Thesen werden, als Wahrheit getarnt, verbreitet, weil der Glaube an sie den Werken des Bösen Vorschub leistet. Die Lästerungen an der Homöopathie und an einigen anderen alternativen medizinischen Strömungen sind Beispiele davon. Ich lege Ihnen, im Auftrag der Gottesmutter, betont ans Herz: Diese Thesen haben nicht den geringsten spirituellen Hintergrund, sondern lediglich Hintergründe, die im höchsten Maβe vom Bösen manipuliert werden, an erster Stelle kommerzielle Hintergründe.

Die Gottesmutter bedient sich meiner seit Jahren, um in den unterschiedlichsten Bereichen des menschlichen Lebens die Fülle der Wahrheit Gottes zu verbreiten und die ganze Unmenge von (oft listig getarnten) Lügen, Verzerrungen der Wahrheit und allerhand Manipulationen von Seiten des Bösen für die Seelen ins Licht zu stellen, damit sie sehen, wie der Böse in dieser Welt vorgeht, um zigmillionen von Seelen von der echten Wahrheit zu entfernen, damit sie nicht mehr an Gottes Liebe glauben und sich von der Bosheit der Welt zerschmettern lassen. Dieser Vorgang verfolgt diese eine Absicht: dass sich die Seelen eine nach der anderen so entmutigen lassen, dass bald keine mehr an den endgültigen Sieg des Göttlichen Lichtes glaubt. Deswegen diese Bitte zum Schluss: Beten Sie täglich, der Heilige Geist möge uns alle führen im Licht Seines Liebesfeuers, damit wir erkennen, wie der Böse uns von Gott zu entfernen versucht. Die Herrin aller Seelen lässt den Seelen so viele wunderbare Erkenntnisse zuflieβen, damit sie die Täuschungen von Seiten der Feinde der Wahrheit entlarven können. Lassen wir diese Erkenntnisse bitte nicht unbenutzt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 78
Über die Mängel der Wissenschaft – über das Studium von Lerninhalten, die nicht mit der Lehre Christi vereinbar sind – über die rechte Ausübung eines Berufes – über die Verpflichtung, die sich aus der Kenntnis der Wahrheit ergibt

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

In Bezug auf die Diplomarbeit

Sie haben die Absicht, eine Diplomarbeit zu schreiben, die auf einer Schrift Freuds basiert, haben jetzt aber Bedenken, weil Freud Atheist war und Sie sich gerade so sehr zu Maria hingezogen fühlen.

Des Öfteren muss die Seele während eines Studiums mit Thesen oder Gedanken zurechtkommen, die sie in einen inneren Kampf stürzen können. Die Wissenschaft ist geradezu mit Gedankengut gefüllt, das mit der christlichen Empfindung nicht vereinbar ist. Die meisten Strömungen des menschlichen Denkens sind in unterschiedlichem Maβe von Verirrungen geprägt. Das kommt daher, dass bereits der Ausgangspunkt auf einem Boden wächst, der nur einen winzigen Teil der vollständigen Wirklichkeit berücksichtigt. Tatsächlich, alles, was mit Gott und Seinen Mysterien im Zusammenhang steht, lässt sich weder mit dem Verstand erklären noch mit den Sinnen wahrnehmen. Wieso denn könnte die Wissenschaft aus einer so mangelhaften Grundlage heraus Gottes Wahrheit fassen? Darüber hinaus ist dasjenige, was wir überhaupt von der Wirklichkeit wahrnehmen können, nur ein Bruchteil der ganzen Realität. Unzählige Kräfte wirken in der Schöpfung, die nicht wahrnehmbar sind. Die Göttlichen Gesetze und die Göttliche Intelligenz, die alles lenken und beseelen, lassen sich nicht fassen. Obendrein werden diese Kräfte und Elemente der Wirklichkeit nicht einmal im Stillen mit einkalkuliert, sie werden verbannt, weil sie von der Quelle ausgehen, an die nicht geglaubt wird: Gott und Seine unermesslichen Werke.

Diesbezüglich sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass das Studium von Gedanken und Thesen, die Sie nicht mit der Wissenschaft des Göttlichen Lebens und mit der Lehre Christi vereinigen können, Sie nicht unbedingt zu einer abtrünnigen Seele macht. Solange Sie solche Kenntnisse in der Absicht geistig in sich aufnehmen, ein Studium absolvieren zu können, sich allerdings unentwegt darüber im Klaren sind, dass es sich um Wissenselemente handelt, die nicht den Werken Gottes dienlich sind, sind Sie diesen Kenntnissen nicht mit dem Herzen ergeben. Es ist immer die Gesinnung des Herzens, die eine Tätigkeit zu einer Tugend bzw. zu einer Untugend macht. Zum Beispiel:

  • Das Studium der Evolutionslehre Darwins aus dem Grunde, dass man eine Biologieprüfung zu bestehen hat, macht die Seele nicht zum Ketzer.
  • Das Studium der Lehre des Karl Marx aus dem Grunde, dass man eine Historikprüfung zu bestehen hat, macht die Seele nicht zum Atheisten.
  • Das Studium der Grundsätze des Hinduismus aus dem Grunde, dass man eine Ethnologieprüfung zu bestehen hat, macht die Seele nicht zum Hindu, usw., es sei denn, das betreffende Studium bewirkt im Herzen eine Wende hin zum Verlust des christlichen Glaubens.

Wichtig ist für Sie, in sich festzustellen, ob das Fundament Ihres Glaubens genügend stark ist, um ohne Schäden diese Kenntnisse in sich aufzunehmen, im Bewusstsein, dass sie auf falschen Grundlagen basieren oder aber zwangsläufig zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen, weil sie den allumfassenden Faktor der Göttlichen Gegenwart und Beseelung nicht in sich bergen.

Dies ist der Rat, den Ihnen die Gottesmutter geben lässt:

  1. Weihen Sie Ihr Studium und die Diplomarbeit inständig an Maria und legen Sie besonders diejenigen Kenntnisse, die auf nicht christlichen Grundlagen basieren oder gegen die Göttliche Wahrheit verstoβen, zu Ihren Füβen, mit der Bitte, Sie möge, während Sie diese Kenntnisse verarbeiten und anwenden müssen, Ihr Herz mit dem Licht der Göttlichen Weisheit und der Unterscheidung füllen. Bitten Sie Maria ebenfalls, Sie möge jetzt noch auf sämtliche Gott nicht dienlichen Wirkungen, welche diese Kenntnisse seit ihrer Verbreitung in Seelen ausgeübt haben, das Licht Gottes herab bitten. Sie wissen ja wahrscheinlich, dass die Herrin aller Seelen betont, dass aller Finsternis, die durch die Jahrhunderte auf Seelen herabgekommen ist, jetzt noch durch inständige Weihe Teile ihrer Wirkungen genommen werden kann.

  2. Weihen Sie Ihr Herz und Ihren Geist an Maria. Bitten Sie, dass diesen von keinerlei Einflüssen Schaden zugefügt werden kann. Bitten Sie zum Schluss, dass die aufgenommenen bzw. aufzunehmenden Kenntnisse künftighin ausschlieβlich dazu beitragen, Ihren Lebensweg so zu gestalten, dass er Gottes Werken dienen kann. Die Seele kann jegliche Art von Kenntnissen für das Gute einsetzen, alles kommt nur auf die Verfassung des Herzens und den festen Vorsatz an, den freien Willen immer in den Dienst Gottes zu stellen.

In Bezug auf Ihre Arbeit

Jeder Mensch ist letzten Endes für seine Berufswahl verantwortlich. Allerdings gilt, dass in Gottes Augen auch in diesem Zusammenhang die Verfassung des Herzens im Augenblick der Berufswahl ebenso wie während der Ausübung des Berufes ausschlaggebend ist. Es gibt Umstände, die es in Gottes Augen vertretbar machen können, dass eine Seele in einer gewissen Firma mit gewissen Tätigkeiten angestellt ist. Irgendwie passt alles in Gottes Heilsplan hinein, nur kommt es darauf an, wie die Seele sich auf der ihr gebotenen Stelle verhält. Fragen Sie sich zum Beispiel, ob es, mit Rücksicht auf Ihren Wohnort und die dortige Arbeitsgelegenheit überhaupt, konkrete Möglichkeiten gibt, die Arbeitsstelle zu ändern bzw. den Beruf zu wechseln.

Weiterhin wäre zu berücksichtigen, mit welcher Gesinnung des Herzens Sie die konkreten Tätigkeiten vornehmen, die von Ihnen verlangt werden. Darüber hinaus kann die Seele immer schon einen Weg suchen, sich während der Berufstätigkeit den Menschen gegenüber so zu verhalten, dass sie Strahlen Göttlichen Lichtes über die Seelen ausbreitet. Es hat in der Geschichte gute Beispiele dafür gegeben, wie sich Seelen im Rahmen einer Beschäftigung in einer Organisation, die durchaus für Gott als verbrecherisch oder finster galt, auf eigene Gefahr so zu verhalten wussten, dass sie manchen Mitmenschen (z.B. Häftlingen) durchaus das Leben erleichterten und somit ihre eigene Schuld vor Gottes Gerechtigkeit verringert haben.

Sie fragen sich, ob Sie, dadurch dass Sie diese Arbeit machen, auf irgendeine Weise Menschen belügen. Objektiv könnte man diese Frage bejahen. Trotzdem gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, sich bei den Gesprächen mit Menschen am Telefon so von Maria, der Allreinen, führen zu lassen, dass Sie die 'Ware' in einem völlig anderen Licht anpreisen? Vielleicht gelingt es Ihnen dann und wann, Ihren Gesprächspartnern dabei zu helfen, ihre Betrachtungsweise zu ändern, und dasjenige, das sozusagen ihr 'Eigentum' wird, vielmehr als den Erwerb eines geistigen Sterns zu betrachten, d.h. als Ausdruck eines Wunsches, sich für den Stern einer Tugend zu erschlieβen? Das dürfte schon nicht immer klappen, aber dennoch gäbe es für Sie einen Weg, diese Tätigkeit auf eine höhere Ebene zu bringen, und zwar folgendermaβen:

  • Vollbringen Sie die Tätigkeiten, die von Ihnen verlangt werden, weihen Sie dabei aber jedes Telefonat an Maria mit den Worten: "Königin der Reinheit, der Wahrheit und der Weisheit, bitte sprich durch mich. Ich weihe Dir mein Herz und das Herz meines Gesprächspartners". In dem Maβe, wie Sie sich Maria öffnen, wird die Gottesmutter Sie in einen Spiegel von Licht und Wärme umwandeln: Wärme, indem Sie den Seelen liebevoll und ermutigend begegnen werden, und Licht, indem Sie lernen werden, auf Inspiration hin zu den Seelen zu sprechen, mit Worten, die helfen werden, diese zum wahren Licht und zur wahren Erkenntnis zu führen. Dazu ist notwendig, dass Sie sich Maria vollkommen hingeben.

  • Betrachten Sie die Tätigkeiten im Rahmen Ihrer Berufsausübung als Akte des Gehorsams.

  • Weihen Sie Maria Ihre Zukunft und bitten Sie die Herrin aller Seelen, Sie möge Ihnen zu Gottes Zeit die Gelegenheit einer Berufsveränderung erwirken.

In Bezug auf Ihre Frage, ob es schlimmer ist, nicht alle Wünsche Mariä erfüllen zu können, als wenn Sie gar nicht gewusst hätten, ob Sie etwas Falsches machen

Dies ist eine klare Frage der Moral. Die Göttliche Gerechtigkeit ist weniger streng für die Seele, die unwissentlich etwas Falsches macht, als für die Seele, der die diesbezügliche Wahrheit bekannt ist. Jetzt, wo Maria Ihnen manches erklärt und Ihnen den Weg gezeigt hat, schaut Gott auf Ihr Herz. Er weiβ durchaus, dass jede Seele schwach ist und aus mehreren Gründen stolpern kann, Tag für Tag. Nicht jedes Stolpern macht die Seele in gleichem Maβe schuldig. Letzten Endes kommt alles auf das Maβ der Liebe an, die im Herzen lebt, und auf die Absicht, die sie aus freiem Willen verfolgt. Hat Ihnen Maria den Weg gezeigt, und Sie können trotzdem nicht alle Ihre Wünsche tadellos befriedigen, so bewertet Gottes Gerechtigkeit diesen Zustand unter Berücksichtigung:

  • der Begleitumstände: Manchmal hat die Seele so gut wie keine Möglichkeit, ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Situation gleich völlig zu ändern, manchmal hat sie das eigentlich schon...
  • des aufrichtigen Willens: Gott ergründet die Tiefen des Herzens und weiβ ganz genau, wie sehr Sie wirklich gewillt sind oder nicht, ein bestimmtes Verhalten bzw. eine bestimmte Situation zu ändern.
  • Ihrer Vorzüge: Gott berücksichtigt Ihre Neigung, sich entweder für Seine Werke oder für die Befriedigung Ihrer eigenen Pläne und Interessen zu entscheiden.

Sie können sich (zeitweilig, nicht ein Leben lang) dadurch von Schuld befreien, dass Sie jetzt zu Maria sagen (und wiederholen Sie dieses Bittgebet ruhig jeden Tag):

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1146 freigegeben werden sollten)

Mir hat die Gnadenwirkung erlaubt, Ihre Schwierigkeiten nachvollziehen zu können. Ich danke der Herrin aller Seelen dafür, denn diese Erkenntnis versetzt mich jetzt in den Stand, Sie in einer möglichst fruchtbaren Weise an diesem besonderen Fest von Marias Einzug als Kind in den Tempel (21. November) ganz besonders Maria zu weihen. Maria ist ja Selber der Heilige Tempel Gottes schlechthin. Heute kann eine Seele deswegen in besonderer Weise Maria dargeboten werden, ähnlich des Einzuges in den Tempel Gottes für ein Leben zu Diensten des Lichtes. Wenn dies heute als besondere Weihe an Maria vorgenommen wird, kann die Seele aufgrund der Nächstenliebe und ihres eigenen Glaubens an Marias Macht, die Gnade eines Lebens in vollkommener Einheit mit der Unbefleckten Lilie des Paradieses bekommen.
Immer von Herzen bereit,

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 79
Über die Unmöglichkeit, jetzt schon die jenseitige Welt zu sehen – über den Weg und die wenig bekannten Anforderungen der Mystik – Wie nehmen wir nach unserem Tode im Himmel die anderen Seelen war? – über die Rückkehr eines verstorbenen Tieres in das Herz Gottes – über den Umgang mit einer Krankheit

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Von Herzen gerne habe ich Maria um Worte gebeten, die Ihnen weiterhelfen dürften. Ihre Fragen berühren Bereiche des Lebens, mit denen es die meisten von uns an irgendwelchem Punkt auf dem Weg zu unserer Bestimmung zu tun haben. Ich möchte Ihre Fragen deswegen der Reihe nach erläutern, aufgrund dessen, was mir Maria vergönnt hat zu sehen.

In Bezug auf Ihre Unmöglichkeit, in die jenseitige Welt zu sehen

Einst erläuterte mir die Gottesmutter die Position einer Seele innerhalb der allumfassenden Wirklichkeit durch das nachfolgende Bild:
Die Seele ist wie ein Häuschen Gottes in der Mitte eines riesigen paradiesischen Gartens. Das Häuschen hat normalerweise nur ein einziges kleines Fensterchen, so dass die durchschnittliche Seele nur einen ganz kleinen Teil des Paradieses drauβen sehen kann. Wenn sie aus dem Fensterchen schaut, sieht sie einiges, aber im Übrigen hat sie nur eine Ahnung von demjenigen, was in dem Paradies drauβen alles zu sehen ist. Dennoch ist das Häuschen der Seele von einem Göttlichen Paradiese umgeben. Die Seele kann drei verschiedene Einstellungen hegen:

  1. Sie schaut aus dem Fensterchen hinaus und glaubt, dass alles, was sie dort sieht, die ganze Wirklichkeit ist, und eines Tages verzückt sie dieser Anblick vor lauter Gewohnheit nicht mehr besonders, oder

  2. Sie schaut aus dem Fensterchen hinaus, glaubt durchaus, dass der paradiesische Garten rundum das Häuschen weiterläuft, und ist etwas verstimmt, weil sie den Groβteil dieses Paradieses nie sehen kann, oder

  3. Sie schaut aus dem Fensterchen hinaus, glaubt an die Existenz des Paradieses rundum das Häuschen, ist verzückt beim Gedanken, dass ihr Häuschen überhaupt in einem solchen Paradies liegt, dankt und ist glücklich, weil sie bereits an die Verheiβung denkt, dass sie das alles einst wird sehen dürfen.

Die meisten Seelen lassen sich unter Punkt 1 oder unter Punkt 2 einstufen. Um vollkommen zu sein, muss die Seele aber Einstellung Nr. 3 hegen, denn dabei liebt sie Gott für dieses Geschenk (danken heiβt eigentlich immer auch, denjenigen lieben, dem man dankt), sie glaubt an die Tatsache, dass sie mitten in einer unendlichen Göttlichen Wirklichkeit lebt, UND sie hofft auf die Fülle der Befriedigung im Jenseits. Die Tugend der Hoffnung ist dort vollendet, wo sich die Seele richtig freut in der Erwartung, dass das Schöne erst nach diesem Leben kommt. Dadurch schwebt sie gleichsam leichten Fuβes über die holprigen und steinigen Wege zum Land der Bestimmung, wo ihr die Abendsonne des vollendeten Glückes entgegen glüht.

Der Groβteil von Gottes Wirklichkeit entzieht sich den Augen des Menschen. Wäre das nicht der Fall, so könnte die Seele keinen einzigen Anspruch auf die Verdienste des wahren Glaubens erheben. Jesus sagt: "Dein Glaube hat dich gerettet". Die Seele, die weiter schauen darf, wie es in der Mystik der Fall ist, verliert dabei einen Teil des Verdienstes und muss diesen Verlust dadurch auszugleichen versuchen, dass sie umso mehr Liebe verbreitet. Konkret heiβt dies, liebe Schwester, die Notwendigkeit der vollkommenen Selbstverleugnung.

Wenn Gott eine Seele dazu befähigt, Teile der Wirklichkeit zu schauen, die normalerweise den Seelen auf Erden verborgen bleiben, so verfolgt Er damit eine bestimmte Absicht. Die Wege der Mystik, des 'unmittelbaren Schauens', der 'weniger als üblich gehemmten Kommunikation' zwischen Gott bzw. Maria und einer Seele, werden nur Seelen erschlossen, die eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen haben. Das Schauen in die jenseitige Wirklichkeit, in die Mysterien Gottes und Mariä und in die Geheimnisse der Seele hat einen Preis. Nicht jede Seele ist gewillt, diesen Preis ein Leben lang zu bezahlen. Aus diesem Grunde prüft Gott, manchmal durch Maria, zunächst eine Seele in der Absicht, herauszufinden, ob diese Seele dazu bereit ist, sich selbst vollkommen zu verleugnen, wenn erforderlich durch lebenslängliches Leiden und Aufopferung. Erst nachdem die Seele über eine lange Zeit immer härter geprüft worden ist, werden ihr Türen oder Fenster geöffnet, durch welche sie gröβere Teile der 'übernatürlichen' Wirklichkeit schauen darf. An jenem Punkt hat die Seele bereits begriffen, dass es für sie auf Erden keinen eigenen Willen mehr geben darf, sondern dass sie ausschlieβlich für das Wohl anderer und für die Verwirklichung von Gottes Heilsplan lebt.

Sie schreiben, dass für Sie das Leben auf diesem Planeten viel leichter wäre, wenn Sie in die jenseitige Wirklichkeit schauen dürften. Kraft Göttlichen Gesetzes ist es aber völlig unmöglich, den Weg der Mystik zu gehen und dabei nicht immer zunehmenden Prüfungen unterzogen zu werden. Dasjenige, das man in einem Leben auf dem Weg der Mystik über das durchschnittliche Maβ bekommt (die Gabe des 'Schauens' u. a.) wird nämlich dadurch bezahlt, dass man auch bereit sein muss, über das durchschnittliche Maβ zu geben, ohne Einschränkungen.

Die Welt ist im Chaos. Ich verstehe deswegen durchaus, dass Sie sich danach sehnen, selbst einen Blick in die Geheimnisse des Lebens nach dem Tode werfen zu können. Diesen Blick werden Sie dorthin werfen in der Stunde nach dem Dahinscheiden auf Erden. Bis dahin gibt es 'nur' den übergroβen Verdienst des Glaubens. Eines der gröβten Geschenke, die Ihnen die Gottesmutter in diesem Augenblick bereiten könnte, ist jenes der inneren Freude über dasjenige, was kommen wird. Der Student kommt leichter durch die Prüfungen, wenn er an die Ferien denkt, die gleich folgen, und der Sportler hält besser durch, wenn er an das Ziel denkt, das immer näher kommt. Denken Sie an die Stunde, in der auch Sie irgendwann (sie liegt vorläufig in Gottes Weisheit geborgen) vor dem Schöpfer stehen werden, die Gottheit und Maria schauen werden und durch das Tor ins Paradies hineingehen dürfen. In jener Stunde werden Sie sagen "Danke, mein Gott, dass ich Dir das Geschenk aller meiner Prüfungen auf Erden geben kann, denn von dem, was mir von Dir bereitet worden ist, hatte ich keine Vorstellung. Hätte ich es gewusst, so hätte ich noch viel mehr leiden wollen". Liebe Schwester, uns erwartet etwas Unbeschreibliches. Nur noch eine vergängliche Zeit der Prüfung und dann folgt die Ewigkeit des vollendeten Glückes.

Sehr gerne würden Sie Ihre Angehörigen und Ihre Tiere sehen, die jetzt schon im Jenseits sind. Das verstehe ich nur zu gut. Zu meiner groβen Freude kann ich mit Sicherheit sagen, dass Sie sie alle sehen werden. Damit die Zeit bis dahin etwas erleichtert wird, lege ich Ihnen ans Herz: Gehen Sie zu Maria, voll und uneingeschränkt, in vollkommener Hingabe, denn Maria vertritt ALLES, was je von Gott erschaffen worden ist. Die Liebe, die Geborgenheit, den Trost, die Unterstützung, den inneren Frieden, kann Sie Ihnen bereiten, jetzt schon hier auf Erden. Sie erwartet nur Ihre vollkommene Hingabe in den Prüfungen.

Was ist darunter zu verstehen, dass die verstorbene Hündin ins Herz Gottes zurückgekehrt ist? (es wird in dieser Frage auf Brief 67 verwiesen; in Bezug auf dieses Thema verweise ich auβerdem auf das Buch Die Bächlein des Heils)

Der Kern eines jeden Lebewesens ist das sogenannte Lebensprinzip. Bei dem Menschen wird dieses 'die Seele' im engen Sinne genannt. Der Körper ist nur der Teil des Wesens, den wir mit unseren Augen sehen können. Der Körper dient lediglich dem Handeln und Bewegen auf dieser Erde. Dasjenige, was wirklich ständig mit Gott und Seinem Wirken in Berührung bleibt, ist das Lebensprinzip. Deswegen ist es dieses Lebensprinzip, das zu Gott zurückkehrt. Es ist nicht stofflich. Ein verstorbenes Tier existiert also durchaus noch im Jenseits, wird dort aber mit den Augen der Seele wahrgenommen. Wenn wir in den Himmel kommen, werden wir auch unsere verstorbenen Mitmenschen von Seele zu Seele wahrnehmen. Auch die Engel sehen sich gegenseitig von Seele zu Seele, nicht in einem stofflichen Körper. Die Glückseligen (verstorbenen Menschen) sehen sich ebenfalls gegenseitig von Seele zu Seele. Gott und Maria werden mit der Seele wahrgenommen, also in einer verherrlichten Gestalt. So erfolgt eben die Wahrnehmung auf der übernatürlichen Ebene.

Wenn Sich Maria einer Seele auf Erden zeigt, erfolgt dies auch gewöhnlich nicht in einer Gestalt aus Fleisch und Blut. Wenn wir unsere Mitgeschöpfe von Seele zu Seele sehen dürfen, werden wir sie so sehen, wie Gott sie ursprünglich gedacht hatte, also viel schöner als auf Erden. Das ist somit alles andere als 'schlimm' (wie Sie es nennen), sondern eine wahre Verzückung, der Gipfel der Glückseligkeit: Wir schauen gleichsam durch das Wesen unserer geliebten Mitgeschöpfe hindurch und sehen es so, wie Gott es sieht.

Von der Existenz eines gesonderten Tierparadieses hat mir Maria (noch) nichts gesagt. Die Himmlische Königin sagte mir immer schon, alle Lebewesen, deren Sünden völlig abgebüβt sind, sehen sich im Paradies wieder, durch die übernatürliche Wahrnehmung von Seele zu Seele, oder von Seele zu Lebensprinzip. Da Tiere nicht sündigen können, bezieht sich dieses Abbüβen nur auf die Menschenseelen. Was die Tiere betrifft, sagte mir Maria vor ein paar Jahren ausdrücklich, "kein unschuldiges Lebewesen geht verloren". Ein verstorbenes Tier kehrt in das Herz Gottes zurück, als Lebensprinzip. Das Lebensprinzip ist Träger der Göttlichen Intelligenz, die das Wachstum und die Einströmung der Lebenskraft von Gott aus in das Lebewesen regelt und gleichsam einen 'Entwurf des Lebensplanes' des betreffenden Lebewesens enthält. Das alles macht das Lebensprinzip zu einem echten Wunder aus Gottes Hand. Der Schöpfer lässt dies nicht verloren gehen.

Maria hat mir nicht buchstäblich gesagt, allerdings mir zu verstehen gegeben, dass die Menschenseele im Paradies auch die Lebensprinzipien der verstorbenen Tiere wird wahrnehmen können und diese so erkennen, als handle es sich um die leiblichen Wesen. Man könnte es sich eigentlich so vorstellen, dass man dort seinen Hund, seine Katze, sein Kaninchen usw. ohne weiteres wird wiedererkennen können, nicht weil diese physisch vor einem stehen, sondern weil die Seele in der Herrlichkeit eine voll erweiterte Wahrnehmung genieβt. Gemäβ diesem selben System lieβe sich auch erklären, was mich Maria einst in einer mystischen Erfahrung hat schauen lassen: dass die Seele im Himmel jede andere Seele gleich erkennt (alle Engel, alle Glückseligen, die Königin des Himmels usw.). Wieso? Weil die Seele im Paradies eine vollkommene Wahrnehmung besitzt, und durch mystische Kenntnisübertragung die Fähigkeit bekommt, 'in andere Seelen hineinzuschauen'. Man könnte es so sehen, dass die Seele in der Herrlichkeit manches annähernd so schauen kann, wie Gott es sieht, und dass sie gleich weiβ, 'wen sie vor sich hat'.

Über die Leiden der Frau Mutter und die Drohung der Einsamkeit
Liebe Schwester, es wird Ihnen inzwischen bekannt sein, wie riesig groβ der Wert des Opfers ist. Gerne teile ich Ihnen mit, was mir Maria während des Gebetes für Sie und Ihre Frau Mutter hat aufzeichnen lassen. Diese Übermittlung meint Maria übrigens für alle Seelen in einer ähnlichen Lage wie der Ihrigen, denn Sie sind in diesem Leiden durchaus nicht allein. Die Himmlische Mutter lässt hiermit die Sonne der Hoffnung strahlen:

Vollkommene, tief gelebte Weihe an Maria bewirkt ein Hinüberflieβen Ihres Herzens in Marias Herz. Dadurch nimmt Maria Ihr Wesen immer mehr in Besitz und erfüllt Ihr ganzes Wesen mit Ihrer heiligsten und Frieden schenkenden Gegenwart. Sie können dadurch so sehr von Maria getragen werden, dass Sie nie mehr das Gefühl bekommen, allein zu sein. Eins der gröβten Wunder der vollkommenen Weihe an Maria liegt darin, dass die Seele allmählich von weltlichen Bindungen losgelöst wird und trotzdem immer weniger Einsamkeit verspürt, und dass darüber hinaus alles in ihrem Leben immer mehr von Gottes Vorsehung geregelt wird.

Machen Sie sich weniger Sorgen. Solange die Seele sich Sorgen macht, hat Gott das Gefühl, dass die Seele damit beschäftigt bleibt, selber Lösungen für allerlei Dinge zu suchen. Sobald die Seele sich keine Sorgen mehr macht, sondern sich vollkommen, mit ihrem ganzen weiteren Lebensweg, Maria ausliefert, wird sie von Maria auf Wege geführt, die ihre Sorgen auf völlig unerwartete Weisen auflösen. Sogar wenn der Tag kommt, an dem Gottes Plan es verfügt, dass Ihre Frau Mutter Sie verlassen muss, werden Sie erfahren, dass Sie diesen neuen Zustand auf unerwartete Weise werden tragen können, und da wird Ihnen die Mutter sogar noch näher sein, als sie es jetzt auf Erden sein kann, denn im Paradies lebt die Seele in ungehemmtem Zustand.

Ihrer Frau Mutter gibt Maria die folgenden Ratschläge: Betrachten Sie Ihren Kampf gegen den Krebs ab heute als Kampf gegen die Finsternis in den Seelen, und Ihre Tage werden in Gottes Augen einen noch unendlich viel gröβeren Wert bekommen. Der Kampf verändert sich dann nämlich von einem Kampf für eine bessere körperliche Verfassung in einen Kampf für die Reinigung der Welt. Was Sie dann geben werden, ist selbstverleugnende Nächstenliebe, und gerade diese heiβt vollkommene Nachfolge Christi und somit ein wirklich fruchtbares Leben. Die wahre Heilung ist nicht das Frei-Werden von unseren körperlichen Lasten, sondern die Befreiung von jeglicher Spur des Unfriedens und der Spannung in unserem Herzen, durch völlige Annahme unseres Schicksals. Selbstverständlich dürfen Sie mit der Natur mitwirken und sich die Leiden tragbar machen helfen. Nur wird dies Ihnen erst dann den vollkommenen inneren Frieden bereiten, wenn Sie den Weg ab heute in allen Einzelheiten gemeinsam mit Maria gehen. Sprechen Sie dauernd zu Ihr und bitten Sie Sie um Kraft und Licht.

Den Krebs als solchen können Sie Maria mit der Bitte darbieten, er möge aufgrund aller damit einhergehenden Leiden dazu beitragen, den Krebs unserer Gesellschaft zu heilen. Es herrscht unsagbar viel Krebs in den Seelen (Wucherung der Finsternis und der Auswirkungen der unzähligen weltlichen Einflüsse in den Seelen). Sie können jetzt noch aus Ihren schrecklichen Leiden der vergangenen Jahre ein Opfer machen, das von Maria, der Mittlerin aller Gnaden, in Baustoff für Lichtstrahlen für viele Seelen umgewandelt werden kann. Ein solches Opfer würde die Fruchtbarkeit Ihres Lebens in Gottes Augen hochgradig steigern. Sie brauchen dazu nur zu sagen:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1144 freigegeben werden sollten)

Sie fragen, ob Sie mir ein Geschenk machen können?
Nur eins gibt es auf dieser Welt, das mir Freude machen kann: Wenn sich eine Seele uneingeschränkt Maria hingibt und sich voll und ganz in den von Gott für sie bereiteten Plan hineinzufügen bereit ist, denn eine solche Seele ist eine Blume zu Füβen der Herrin aller Seelen, ein Diamant in Ihrer Krone und eine Frucht im Obstgarten Gottes. Ein schöneres Geschenk könnten Sie mir überhaupt nicht machen. Ich schlieβe Sie beide in mein Herz.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 80
Über die Beichte – Über die Verantwortung für die Eltern – Über die Abstinenz – Über das Sakrament der Ehe

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

In Bezug auf Ihre Beichte
Eine richtig befriedigende Beichte abzulegen, ist in unserer Zeit tatsächlich nicht mehr einfach. Allerdings kann ich Sie in diesem Sinne beruhigen, dass die Fülle der Gnade dieses Sakraments auch dann gespendet wird, wenn die Seele nicht ganz über den Verlauf derselben zufrieden ist. Laut demjenigen, was mir Maria zur Beichte gesagt hat, sind die ausschlaggebenden Elemente die Folgenden:

  • Die Seele muss ihre Sünden, Fehltritte, Nachlässigkeiten, Fehler, Versäumnisse usw. (kurzum, all dasjenige in ihrem Verhalten, wodurch sie von Gottes Gesetzen abgewichen ist) aufrichtig bereuen.

  • Die Seele muss den aufrichtigen Willen haben, sich mit Gott zu versöhnen.

  • Die Seele muss ihre Beichte ehrlich und aufrichtig sprechen, im Bewusstsein, dass sie diese eigentlich gegenüber dem barmherzigen Gott spricht, da der Priester während der Beichte Gott vertritt.

  • Der Priester muss den Freispruch von den gebeichteten Sünden spenden.

  • Der Priester muss eine Buβe auferlegen, welche von der Seele genauestens und in uneingeschränkter Hingabe auszuführen ist. Dieses Element ist besonders wichtig, weil in Gottes Augen die Versöhnung mit Ihm nach einfacher Vergebung noch nicht vollständig ist, sondern die Seele auch Wiedergutmachung zu leisten hat, damit auch die hinterlassenen Spuren der Sünde weggewaschen werden.

  • Die Seele muss die aufrichtige Absicht haben, zu versuchen, dieselben Fehler künftighin nicht zu wiederholen.

Was den Inhalt der Ihnen bei der Beichte auferlegten Buβe betrifft, ist es mir untersagt, jegliche Aussage zu machen, da mir unsere Himmlische Herrin nicht erlaubt, irgendwelches Urteil über priesterliche Entscheidungen zu fällen. In tiefstem Gehorsam betrachte ich deswegen diese Entscheidungen als von Gott gewünscht oder mindestens von Ihm zugelassen, aus Gründen die in irgendwelcher Weise Seinem Heilsplan dienlich sein werden.

Tatsächlich ist es heilvoll, sich regelmäβig darüber zu besinnen, was Gott von uns will. Gewissermaβen ist das für jede Seele eine tägliche Aufgabe. So gefällt es zum Beispiel der Herrin aller Seelen sehr, wenn sich die Seele abends eine Weile in das eigene Herz zurückzieht und die Bilanz des vergangenen Tages hinsichtlich ihres seelischen Lebens zieht, damit sie auf die innere Führung in Bezug auf dasjenige hören kann, was sie zu tun hat, damit ihr Lebensweg fruchtbar bleibt bzw. fruchtbarer wird. Allerdings darf die Seele dabei nicht ihre Beziehungen zu ihren Mitgeschöpfen aus den Augen verlieren, denn wir dürfen nie vergessen, dass jedes Geschöpf (sei es Mensch oder Tier) auf unseren Lebensweg kommt, weil Gott mit diesem Kontakt etwas vorhat. Das kann etwas Geringes und von kurzer Dauer sein, aber auch etwas Groβes und von längerer Dauer. Jede Sekunde zählt. Das heiβt, dass jegliche Unachtsamkeit in unserem Verhalten bereits die Qualität unserer Lebensfrucht beeinträchtigen kann. Es ist ein schöner Akt der Liebe Gott gegenüber, diese Regel immer zu berücksichtigen, denn was wäre der Zweck eines Lebens, wenn nicht dieser: Früchte einzubringen, mit denen Gott wirklich etwas tun kann. Keine Seele lebt für sich allein, sie lebt immer an erster Stelle für Gottes Heilsplan, und das Hauptziel ist immer: Fruchtbarkeit durch reine Liebe.

In Bezug auf die Verantwortlichkeit für die Eltern u. a.
Es ist kein Zufall, dass eine Seele gerade diese Eltern oder jene Kinder hat. Gott sieht das alles genau so vor, weil Er nur die völlige Verwirklichung Seines Heilsplans bezweckt: Er will möglichst viele Seelen den Weg der Heiligung vollenden sehen, um Sein Reich des vollendeten Friedens auf Erden gründen zu können. Deswegen erschafft Gott jede Seele mit einer spezifischen Ausrüstung und bringt diese und jene Seele zusammen, weil Er mit einer gewissen Kombination von Fähigkeiten, Talenten und Schwächen eine genaue Absicht verfolgt. Die Berührung zwischen Fähigkeiten, Talenten, Schwächen, Absichten usw. regt Seelen dazu an, bestimmte Verhaltensmuster zu entwickeln. Gott hat es so verfügt, dass, wenn es einer Seele gelingt, ihr Verhalten vollkommen an den Göttlichen Gesetzen der Liebe zu orientieren, diese Seele dadurch die optimalen Voraussetzungen für ihre eigene Heiligung und (auf indirekte Weise) für die Entwicklung der Seelen in ihrer Umwelt schafft. Wenn Sie es so betrachten, wäre der Schluss vertretbar, dass Sie für Ihre Eltern Mitverantwortung tragen. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass jede Seele individuell die Höchstverantwortung für ihr eigenes Heil zu tragen hat

Das heiβt konkret, dass Sie Ihre Eltern nicht ganz im Stich lassen dürfen – vorausgesetzt, sie sind bereit, Ihren Einfluss in ihrem Leben wenigstens hinzunehmen –, aber dass der Vater und die Mutter trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen haben, auf dem sie nur in dem Maβe die Heiligung ihrer Seele verwirklichen werden, wie sie ihren eigenen freien Willen in den Dienst Gottes setzen. Dort hört dann die Verantwortung von Ihnen selbst, liebe Schwester, eigentlich auf. Es sollte durchaus möglich sein, als Erwachsene Ihren eigenen Weg zu gehen, also nicht bei den Eltern zu bleiben, auch wenn die Eltern das irgendwie wünschen oder es ihnen irgendwie helfen würde, auf irgendwelche Weise für sie da zu sein. Was Sie auf keinen Fall unterlassen dürfen, ist, für Ihre Eltern nach wie vor zu beten, damit sie die Führung Gottes spüren und annehmen können und gewillt sind, dieser immer zu folgen. Vergessen wir nie, dass die wertvollste Hilfe, die man einem Mitmenschen gegenüber leisten kann, oft nicht die physische Nähe ist, sondern die Gebete und Aufopferungen, die man genauso gut aus der Ferne leisten kann.

In Bezug auf die Abstinenz
Einer der Gründe, weshalb Maria (so wie Gott Selbst) einen groβen Wert auf die sexuelle Enthaltsamkeit legt, ist, dass jedes Bedürfnis, das mit dem physischen Teil des menschlichen Wesens zu tun hat, dazu neigt, die Seele an die Welt festzuketten. Auf dem Weg der Heiligung kann die Seele sich nur in dem Maβe mit Marias Herzen und mit Gott verbinden, wie sie sich von sämtlichen Anhänglichkeiten befreien kann. Solange die Seele an dem sexuellen Bedürfnis festhält, widmet sie ihre Aufmerksamkeit nicht völlig der Entwicklung ihres Bundes mit Maria bzw. Gott.

Die Herrin aller Seelen weist darauf hin, dass viele Seelen die von Gott erhaltene Lebenskraft in zu hohem Maβe auf die körperlichen Funktionen verwenden und dadurch relativ wenig Kraft für die Entwicklung ihrer seelischen Funktionen übrig behalten. So erklärt Sie, dass eine Seele, um die Weihe an Sie zur vollen Fruchtbarkeit zu bringen, versuchen sollte, physisch sehr enthaltsam zu leben: regelmäβiges Fasten, Mäβigkeit in jedem Sinne, weitgehende sexuelle Abstinenz.

Im Rahmen meiner mystischen Ausbildung in den vollkommenen Dienst an Maria lehrte mich Maria vieles in Bezug auf das Mysterium der Erhebung der Lebensfunktionen auf immer höhere Ebenen. Nur dieses darf ich zu diesem Zeitpunkt in diesem Zusammenhang dazu schreiben:

Wenn eine Seele zum vollkommenen Dienst an Maria berufen wird (und auf irgendeine Weise ist jede Seele das, in Anbetracht der Tatsache, dass Maria von Gott die Führung über die praktische Ausführung Seines Heilsplans erhalten hat und dass jeder Dienst an Maria zur gleichen Zeit voller Dienst an Gott ist), sollte sie aktiv dabei mitwirken, die inneren Empfindungen so von Maria umgestalten zu lassen, dass zum Beispiel das sexuelle Bedürfnis allmählich durch Akte der vollkommenen Dienstbarkeit ersetzt wird. Sehr kurz zusammengefasst:

Maria verglich mir gegenüber einst die Mystik der Einswerdung mit Ihr mit der Einswerdung in einer Brautkammer, wo sich die Seele auf Marias Einladung hin in vollendeter Hingabe ihres freien Willens vollkommen mit Marias Wesen verschmelzen lässt, um verschiedenartige Früchte zu 'zeugen'. Diese Einswerdung kann sich in vielen Formen vollziehen: durch mystische Verzückung, durch Akte der Buβe oder der Entsagung usw. Das heiβt konkret, dass sich die Einswerdung sowohl in der Empfindung der verzückendsten Liebe als auch in der Empfindung des tiefsten Leidens vollziehen kann. Voraussetzung für die spirituelle Einswerdung ist eine hochgradige Entwicklung der Bereitschaft zur Empfindung und zur praktischen Erfahrung der drei Elemente LIEBE + LEIDEN + GEHORSAM.
Maria sagt dazu noch, dass die Empfindung, welcher der Körper in der sexuellen Einswerdung nachjagt, ihr vollendetes Gegenstück in der Seele dort bekommt, wo die Seele durch vollkommene und bedingungslose Weihe an Maria tief innerlich den Weg gefunden hat, die Aufopferung als Entzückung zu erfahren. In einem gewissen Maβe kann jede Seele, auch auβerhalb der Mystik, dies nachvollziehen, denn der Schlüssel zur Erschlieβung dieser Empfindung liegt in dem Willen, die Vervollkommnung in der Liebe anzustreben. Die praktisch gelebte vollkommene Weihe an Maria ist somit der Weg ständig wiederholter Akte der Einswerdung mit Maria. Die Seele, welche die Vollkommenheit anstrebt, sollte ihre Sexualität allmählich gegen diese spirituelle Einswerdung mit Maria (und in ihr automatisch mit Jesus) auszutauschen versuchen.

Um die Abstinenz vor der Eheschlieβung einhalten zu können, sollten Sie inständig zu Maria beten, Sie möge Ihnen die Gnade erwirken, die physische Einswerdung nur im Rahmen des Sakramentes zu vollziehen, weil Gott die physische Einswerdung nur als Teil Seines Planes für Seelen vorgesehen hat, die durch die Gnade des Ehesakramentes zusammen geführt worden sind. Die Ehe ist ein Sakrament, und als solches darf sie nicht leichtsinnig eingegangen werden, denn mit jedem Sakrament berührt Gott die Seele und nimmt Er sie auf eine einzigartige Weise in Seinen Heilsplan auf. Deswegen ist die sakramentale Ehe ein Bund, den die Ehe schlieβenden Seelen miteinander UND mit Gott schlieβen.

Aus diesem Grunde muss ich Ihnen raten, die Entscheidung zur Ehe erst nach längerer Zeit der Besinnung und des Gebetes zu treffen. Bis dahin sollten Sie auch deswegen so enthaltsam wie möglich leben (und inständig zu Maria um die Kraft dazu beten), da nur die Enthaltsamkeit die Seele vollkommen für die eindeutige Führung auf der nichtstofflichen Ebene öffnet. Als Grund dafür erklärte mir die Herrin aller Seelen, dass die Enthaltsamkeit auf physischer Ebene es der Seele ermöglicht, den Groβteil der Lebenskraft, die Gott ihr täglich schenkt, auf die Entwicklung und Reinigung der höheren Lebensebenen zu verwenden. Gerade auf diesen Ebenen vollzieht sich der unmittelbare Kontakt zwischen Gott und der Seele. Deswegen ist auch ein Leben auf dem Weg der Mystik unmöglich, solange den physischen Bedürfnissen in hohem Maβe nachgegeben wird, weil sich der Kanal, durch welchen die Inspirationen und mystischen Offenbarungen in die Seele geleitet werden, nur dann rein und offen halten kann, wenn die Lebenskraft voll und ganz auf die höchsten Ebenen der Seele gelenkt wird.

Wenn Sie begreifen, wie wichtig das Leben auf den höheren Ebenen der Seele für die Fruchtbarkeit des Lebens ist, werden Sie diese Einstellung (eines Lebens in Abstinenz) immer besser verwirklichen können. Damit sich diese Anstrengung lohnen kann, müssen Sie unbedingt auch für Ihren Freund beten, damit auch er die Kraft findet, diese Wandlung anzunehmen, um mit Ihnen gemeinsam aus diesem Opfer eine mächtige Waffe zur seelischen Vertiefung zu bereiten. Ohne inständiges Gebet ist dieser Kampf zu schwer; im Rahmen eines felsenfesten Bundes mit Maria können Sie ihn gewinnen, denn die Herrin aller Seelen ist uns in erster Linie dazu gegeben, unsere inneren Schwächen überwinden zu helfen, damit wir der wahren Heiligkeit immer näher kommen können. Sie hat alle Macht, eine Seele völlig neu zu gestalten. Der Schlüssel zu dieser Macht ist der beständige freie Wille der Seele, ein Leben zu führen, das Gottes Interessen dient. Im seelischen Leben ist ALLES letztendlich eine Frage der wahren Liebe.

Liebe Schwester, die vielen Fragen, die Sie zurzeit beschäftigen, sind Einladungen von Gott an Sie, sich über manches zu besinnen und die Entscheidung zu treffen, sich völlig und uneingeschränkt dem Weg hinzugeben, den Er für jede Seele in diesen schweren Letzten Zeiten vorgesehen hat: den Weg der vollkommenen Weihe an Seine über alles erhabene Tochter. Sie hat die Macht erhalten, Sie auf jedem Meter Ihres Lebensweges zu führen und Sie genau dorthin zu bringen, wo Gott auf Sie wartet. Enttäuschen Sie Ihn nicht, denn Seine Liebesgeschenke übersteigen das Gewicht aller Ihrer heutigen Prüfungen und Qualen um ein Tausendfaches. In dem Maβe, wie Sie sich mit Zuversicht Maria hingeben werden, in jeder Einzelheit Ihres Lebens, werden Sie die richtige Lösung aller Ihrer Fragen auf dem Boden ihres eigenen Herzens lesen können, denn Maria wird diese Lösungen dorthin schreiben mit den goldenen Buchstaben Ihrer vollendeten Liebe.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 81
Über den Liberalismus in der Gesellschaft – über Sünde und Versuchung – über den Unterschied zwischen den Geschlechtern – über die Sünde der Geschlechtsumwandlung – über die Beichte – über die Selbsthinnahme

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Auf Einladung unserer Himmlischen Herrin benutze ich diese Anrede. Sie werden aus diesem Brief verstehen, aus welchem Grunde. Es freut mich, dass Sie so offenherzig über Ihr Problem geschrieben haben. Erstens schreibt jede Seele, die sich an unser Apostolat wendet, eigentlich an Maria Selbst, und zweitens hat Maria unser Apostolat dazu ins Leben gerufen, das Apostolat der wahren Hoffnung zu sein. Es ist in diesem Sinne, dass ich von der Herrin aller Seelen die Belehrung herabgebeten habe, die ich Ihnen jetzt gerne anvertraue.

Sie haben eine Geschlechtsumwandlung in der Absicht vornehmen lassen, als Frau geboren, den Körper eines Mannes zu bekommen, und fragen um die Stellungnahme des Himmels in diesem Zusammenhang, und 'wie Sie von Gott gerichtet werden'.

Unsere moderne Gesellschaft ist sehr liberalistisch geworden. Aus diesem Grunde gibt es immer weniger gesetzliche Hemmungen, zum Beispiel bezüglich der in der Medizin angewandten Verfahren. Der Mensch will frei sein, in dem Sinne, dass er sich eine eigenständige Moral aufbauen will, die von keiner christlichen bzw. kirchlichen Einschränkung bedroht werden kann, weil das Gesetz Gottes auβer Kraft gesetzt wird. Diesen Gedanken möchte ich gleich vorwegnehmen, denn er schildert die gesellschaftliche Lage, die eine Geschlechtsumwandlung erst ermöglicht. Indem er eine solche gesellschaftliche Lage schafft und es ermöglicht, dass sich dieselbe zügellos ausbreitet, täuscht der liberalistische Gedanke sehr viele Seelen und macht diese vollkommen blind für die Gesetze Gottes, die in jedem Herzen geschrieben sind. Es entsteht die Täuschung, dass Handlungen, die gewissermaβen anerkannt werden und sich somit einbürgern und in immer mehr Fällen sogar gesetzlich zugelassen werden, richtig sind und nicht Gegenstand irgendwelcher Bedenken sein sollten. In diesem Sinne ist das in der Gesellschaft gangbar gewordene Denken, die allgemeine moralische Empfindung, mithaftbar für die Zunahme des sündhaften Handelns.
Maria lädt mich dazu ein, Ihr Problem in zwei Phasen zu beantworten.

  1. Ja, die von Ihnen vorgenommene Handlung ist sündhaft. Ich teile Ihnen gleich die von Maria gelehrten spirituellen Hintergründe mit, damit Sie verstehen können, wieso Gott sie als sündhaft richten kann.
  2. Ich darf auch Ihnen die wahre Hoffnung bereiten. Gleich auch dazu Weiteres.

Zum Ersten: die Geschlechtsumwandlung als Sünde

Zunächst soll ich klarstellen, was laut Belehrung der Herrin aller Seelen unter 'Sünde' zu verstehen ist. Eine Seele begeht eine Sünde, wenn sie einer Eingebung nachgibt, aufgrund derer sie zu einer Abweichung von Gottes Gesetz angeregt wird, sei es durch eine Handlung, sei es durch ein Wort, durch ein Gefühl, durch einen Gedanken, durch einen Wunsch oder durch ein Versäumnis. Diese erwähnte 'Eingebung' selber, bezeichnet Maria als die Versuchung. Maria fügt noch Folgendes hinzu: "Die Seele gibt der Versuchung freiwillig nach, weil in ihr die Hoffnung auf Befriedigung eines persönlichen Bedürfnisses geweckt worden ist oder aber die Versuchung ein solches Bedürfnis so stark spüren lässt, dass dieses plötzlich eine alles beherrschende Macht über die Seele gewinnt, so dass die Seele keine Ruhe mehr findet, ehe sie der Versuchung nachgegeben hat".

Sünde hat also mit einem Gebrauch des freien Willens in Abweichung von Gottes Gesetzen zu tun. Im Grunde genommen handelt es sich bei der Sünde deshalb immer um einen Mangel an Liebe gegenüber Gott und um einen Mangel an Gehorsam. Darf ich mit Ihnen Ihre persönliche Lage betrachten:

Gott hat Sie als Frau erschaffen. Er hatte damit eine bestimmte Absicht. Jede Seele wird ausschlieβlich dazu in die Welt geschickt, um Gottes Heilsplan für die Seelen verwirklichen zu helfen, damit Gottes Reich des vollendeten Friedens und der vollendeten Liebe auf Erden gegründet werden kann.

Jede Seele hat nur diesen selben Lebenszweck. Die Bestimmung ist dieselbe (Heiligung aufgrund der völligen Verwirklichung der Erlösung). Der Weg jedoch ist unterschiedlich. Keine zwei Seelen durchlaufen denselben Lebensweg. Dennoch hat dies alles noch nichts mit Geschlecht zu tun.

Das Eigene von jedem der beiden Geschlechter, im spirituellen Sinne, hat Maria einst so umschrieben, dass in Gott ein männliches und ein weibliches Prinzip wirksam sind. Das männliche Prinzip ist der Wille, das weibliche Prinzip die Liebe. Maria sagt, die 'weibliche Macht', die Liebe, muss zugegen sein und bereit sein, die 'männliche Macht', den Willen, zu empfangen, so dass, um neues Leben zu schaffen, die Göttliche Liebe durch den Göttlichen Willen befruchtet werden muss.

Den spirituellen Unterschied zwischen den Geschlechtern bei den Menschenseelen erläutert Maria auf ähnliche Weise:
Die Frau ist in spiritueller Hinsicht wie eine Vorratskammer der Fruchtbarkeit, der Mann ist gleichsam der Schlüssel zu dieser Kammer. Wohlgemerkt, Maria verweist auf die spirituelle Eigenheit der Geschlechter. Die Frau hat dabei die Aufgabe, die Liebe als die Essenz des wahren Lebens und der Fruchtbarkeit im Göttlichen Leben in sich zu nähren und in vollkommener Reinheit zu bewahren. Das heiβt nicht, dass es in spiritueller Hinsicht Aufgaben gäbe, die nur der Mann oder nur die Frau zu erfüllen hätten, denn Mann und Frau haben genau dasselbe Ziel: die Reise in das Herz Gottes auf eine für Gott fruchtbare Weise zu absolvieren. Was Marias Worte allerdings betonen wollen, ist die Tatsache, dass die Geschlechter innerhalb von Gottes Heilsplan spezifische Rollen zu spielen haben und es für Gott nicht einerlei ist, ob man Mann oder Frau ist. Er gieβt die Seele entweder in einen männlichen oder in einen weiblichen Körper ein, und in jedem Geschlecht wirkt sich die Göttliche Intelligenz, die den individuellen Lebensplan ein Menschenleben lang zu orientieren versucht, unterschiedlich aus. Dies zu erwägen, ist wichtig, denn es weist nach, wieso Mann und Frau zwar dasselbe spirituelle Ziel verfolgen sollen, aber trotzdem vollkommen verschiedene Verhaltensmuster, Interessen usw. entwickeln, und wieso Gott den Geschlechtern gegenüber verschiedene Erwartungen hegt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Die Sünde der Geschlechtsumwandlung besteht darin, dass Gott diese Handlung als Auflehnung gegen Seine Verfügung betrachtet. Ob eine Seele als Mann oder als Frau durch das Leben zu gehen hat, bedeutet für sie beträchtliche Unterschiede in den Lebenssituationen. Indem die Seele das Geschlecht selber ändern lässt, zieht sie sich also Lebenslagen zu, die nicht für sie beabsichtigt waren, und weist sie andere, die durchaus für sie beabsichtigt waren, zurück. Sie verändert dadurch in hohem Maβe den Plan, den Gott mit ihr hatte. Konkret heiβt dies, dass die Seele, die eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lässt, einen völlig eigenen Weg geht und dem Göttlichen Heilsplan nicht mehr im vollen Maβe dienlich ist.

Hinsichtlich Ihrer Bemerkung, dass Sie sich immer mehr als Mann gefühlt haben denn als Frau, muss ich betonen, dass ungeachtet Ihrer Gefühle Gott die Seele nach wie vor so betrachtet, wie Er sie hat werden lassen. Die geborene Frau bleibt für Ihn Frau. Das bedeutet unter anderem, dass Er die Gegebenheiten Ihres Leben vor dem Hintergrund der Tatsache bewertet, dass Ihr Leben als das Leben einer Frau vorgesehen war.

Die Entscheidung, als geborene Frau, Mann zu werden, ist nicht umkehrbar. Dennoch wäre Maria nicht der Morgenstern, die Morgendämmerung der Ewigen Hoffnung, wenn es auch für Sie keine Barmherzigkeit gäbe. Das bringt mich zu den konkreten Ratschlägen der Herrin aller Seelen für Sie:

Zum Zweiten: Was sollten Sie tun?

Gott wäre nicht der barmherzige Gott der Liebe, wenn Er für Sie keine Tür zum wahren Leben öffnen würde. Um Ihnen diese Gnade bereitstellen zu können, wünscht Sich die Herrin aller Seelen von Ihnen vier Maβnahmen:

1. Sprechen Sie eine Lebensbeichte

Die einzig gültige Beichte ist diejenige, welche die Seele individuell einem Priester gegenüber spricht. Maria lädt Sie zu einer Lebensbeichte ein, in der Sie offenherzig von Ihrer Handlung einschlieβlich der ihr vorangegangenen, langjährigen Gefühle und Wünsche sprechen. Wenn Ihnen Ihr Lebenslauf vergeben wird, kann dies für Sie die erste Tür zum wahren Leben öffnen. Die Voraussetzung für die wahre Vergebung ist Ihrerseits aufrichtige Reue und der feste Vorsatz, ein völlig neues Leben anzufangen. Ich komme gleich noch darauf zurück. Halten Sie sich fest vor Augen, dass eine richtig gesprochene Lebensbeichte, bei der alle Voraussetzungen erfüllt sind, die Seele für das Ewige Leben retten kann, denn eine aufrichtige Beichte ist in Gottes Augen ein Nachweis dafür, dass sich die Seele mit Gott versöhnen will.

2. Sprechen Sie Maria gegenüber einen Akt der Selbstannahme aus

Ihr Leben war bisher von einer Einstellung der Auflehnung gegen die Verfügung Gottes geprägt, dass Sie innerhalb Seines Planes einen Lebensweg als Frau zu absolvieren hatten. Die Seele, die sich selbst nicht so annimmt, wie sie von Gott gemacht worden ist, wird von Gott so betrachtet, als würde sie auch Seine in ihr wirksame Intelligenz und die Art ihres von Ihm erhaltenen Lebensprinzips nicht lieben. Die Seele muss sich selbst völlig akzeptieren können. Das heiβt, dass sie zwar gegen ihre Schwächen und sündhaften Neigungen ankämpfen soll, aber das Geschlecht und den Bau ihres Körpers als Chancen akzeptieren soll, die ihr Gott schenkt, um damit etwas zu tun.

Im vorliegenden Falle betont Maria, Sie sollten lernen, es von ganzem Herzen zu lieben, Frau zu sein. Die Gottesmutter weist dabei auf die ganz besondere Rolle der Frau hin, als 'Hüterin der reinen Liebe und der (auch spirituellen!) Fruchtbarkeit für Gottes Pläne und Werke'. Ich übermittle Ihnen hiermit einen Akt der Selbstannahme, den unsere Himmlische Mutter und Herrin Ihnen schenkt:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1161 freigegeben werden sollten)

3. Weihen Sie sich vollkommen an Maria

Um im tiefsten Sinne des Wortes ein neues Leben anfangen zu können, ist es sehr wichtig, dass Sie sich vollkommen, bedingungslos und für immer Maria weihen. Auf unserer Webseite finden Sie viele Auswahlmöglichkeiten vor, wie Sie dies tun können. Erst dann kann Maria Sie in jeder Einzelheit Ihres Lebens innerlich führen, Sie begleiten, Sie auf jeder Ebene Ihres Wesens beherrschen. Die Herrin aller Seelen kennt alle Ihre Schwächen und Begabungen, Ihre Verführbarkeiten und Ihre Stärken, Ihre tiefsten Gefühle und Wünsche, sämtliche Punkte, in denen Sie leicht den Fallen der Finsternis erliegen können. Richtig gelebte Weihe an Maria ist mit dem Ausstreuen von Blumen auf den dürren Strecken des Lebensweges vergleichbar, so dass dieser für Gott immer anziehender wird. Es ist, als ob jede Seite Ihres Lebensbuches von Maria korrigiert und verschönert wird.

4. Leisten Sie Wiedergutmachung

Diese Maβnahme schlieβt sich eng an Punkt 3 an. Die Herrin aller Seelen bezweckt mit jeder Seele, die sich Ihr völlig hingibt, ein groβes Ziel: die Heiligung. Zu dem Zweck wird Sie die Ihr geweihte Seele auf Wege der Wiedergutmachung für dasjenige führen, dessen sie sich schuldig gemacht hat. In dem Maβe, wie Sie Maria inständig darum bitten, wird Sie in Ihnen die Fähigkeit zum Reifen bringen, sich im spirituellen Sinne wirklich 'als Frau zu fühlen'. Sie wird Sich Selbst in Sie ergieβen, in Ihrer prachtvollen seelischen Weiblichkeit. Bedenken Sie mal, wie sehr Maria die Würde der Weiblichkeit nach der Erbsünde erhoben hat und wie besonders es ist, in Marias Nachfolge Frau zu sein. Die Weiblichkeit hat durchaus nichts Minderwertiges. Hätte Gott sonst eine weibliche Menschenseele zum mächtigsten Geschöpf aller Zeiten erhoben?

In Ihnen hat von Kindesbeinen an die Versuchung Wurzeln geschlagen, die Menschenseele könne sich erst als Mann durchsetzen und den Tatendrang erst recht als Mann verwirklichen. Von Ihnen jedoch verlangt Gott künftighin, dass Sie sich unter Marias innigster Führung richtig über die Art und spezifische Aufgabe der weiblichen Natur besinnen.

Liebe Schwester, Sie fragten, wie Sie von Gott gerichtet werden sollen. Diese Frage kann Ihnen niemand beantworten, weil die Antwort als Geheimnis in Gottes Herzen ruht. Gott richtet nach anderen Maβstäben als die Menschen. Eine Sicherheit nur möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: Die Seele, die sogar nach der schwersten Sünde:

  • aufrichtige Reue spürt,

  • in aller Offenherzigkeit wahrheitsgetreu beichtet,

  • den aufrichtigen Willen hegt, Wiedergutmachung gegenüber Gott und – falls dies angebracht ist – gegenüber ihren Mitgeschöpfen zu leisten,

  • sich vollkommen Maria weiht und ein neues Leben in Ihrem Dienst anfängt,

  • sich vollkommen vor Maria demütigt und Sie inständig um Ihre Fürbitte und Ihre Führung für eine völlige Bekehrung anfleht,

wird Gottes Barmherzigkeit und Marias uneingeschränkte Macht erfahren und das Licht der wahren Hoffnung in sich spüren. Wenn es einer Seele gelingt, sich wirklich von ganzem Herzen dem Licht zuzuwenden, wird sie gerettet. Gott lässt keine Seele verloren gehen, die sich durch guten Willen Seiner Liebe würdig erwiesen hat. Es ist nie zu spät. Es bleibt nur dann Nacht, wenn man nicht mehr an den neuen Morgen glaubt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 82
Über die Angst vor der vollkommenen Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief von vorgestern. Zu einigen Zeilen möchte ich mich gern noch mal äuβern.

Sie haben solche Angst vor dem Weihen. Ich verstehe das durchaus und irgendwie finde ich es sehr weise, sich erst auf etwas einzulassen, nachdem man das Gefühl bekommen hat, dass man es zu einem guten Ende führen kann. Ich kann Ihnen jedoch versichern (Ehrenwort), dass es kein besseres Heilmittel gegen Angst, Unsicherheit und Unruhe gibt, als die Weihe an Maria. Sobald sich die Seele fest zur vollkommenen Weihe entschlieβt, ist es, als ob eine unbekannte Tür sich öffnet, durch welche eine ebenfalls unbekannte Sonne ihre Strahlen in das Herz scheinen lässt. Gerne schildere ich Ihnen das Eigenartige der vollkommenen Weihe im nachfolgenden Bild:

Wenn man im irdischen Kontext etwas Neues eingeht, erfährt man das manchmal wie einen Schritt in die Dämmerung hinein. Was wird auf mich zukommen? Werde ich es meistern können? Und was, wenn es nicht klappt? Das ist eigentlich der Zustand, den Sie richtig umschreiben als 'nicht klar denken können'. Wenn eine Seele aber den Entschluss fasst, sich vollkommen und bedingungslos Maria zu weihen, geschieht etwas völlig anderes. Allerdings, man muss sich im Klaren sein, was dieser Schritt für die Seele bedeutet, schlieβlich handelt es sich um einen Bund mit dem Himmel. Aber... statt Verunsicherung spürt die Seele vielmehr etwas wie eine zuvor ungeahnte Stütze.

In dem Maβe, wie Sie fest entschlossen sind, diesen heiligen Bund zu schlieβen, kommt Ihnen Maria entgegen. Ich könnte es so ausdrücken: Wenn Sie zu Maria hin zehn Schritte zu gehen hätten, so gehen Sie einen, und inzwischen hat Maria Selbst bereits die neun übrigen zu Ihnen hin zurückgelegt. Der Grund ist, dass Gott diejenigen, die ihr Leben in den Dienst Seines Heilsplans stellen, auf eine besondere Art betreuen will, denn sie müssen die Stützpunkte im Kampf für die Gründung Seines Reiches bilden. Und da fängt Maria gleich an, Ihre Seite des Bundes zu erfüllen: Sie bildet die sich Ihr weihende Seele aus, Tag für Tag, je nach den Aufgaben, die Sie für die Seele bereitet hat. Das ist etwas so Schönes! Ich möchte Sie auf Folgendes hinweisen:

  • Keine zwei geweihten Seelen bekommen dieselben Aufgaben im Leben. Von der einen werden schwere Aufopferungen erwartet, von der anderen manchmal nur geringe, aber deswegen nicht weniger wichtige Aufgaben im Alltag. Bei mancher geweihten Seele besteht die Aufgabe eigentlich hauptsächlich daraus, tüchtig an sich zu arbeiten in einer oder mehreren Tugenden (Geduld, Zuversicht, Zuverlässigkeit u. ä.). Gott erwartet von der Seele nicht immer auffällige Heldentaten, sondern Heldenhaftigkeit in der Selbstüberwindung. Wenn die Seele trotz einer finsteren Umwelt täglich gute und liebevolle Gedanken und Gefühle zu hegen versucht, ist sie für Gott schon wertvoll, denn dann verbreitet sie unbemerkt das wahre Licht um sich herum.

  • Was auch immer von der geweihten Seele erwartet wird, immer bekommt sie auch die innere Kraft und die Führung, um die Aufgabe fruchtbar zu vollziehen. Angst oder Zweifel sollte es da nicht geben, weil diese Gesinnungen auf einen Mangel an Glauben an Marias Liebe und Macht hinweisen.

Die Ängste bzw. Gefühle der Unsicherheit, unter denen Sie leiden, rühren hauptsächlich daher, dass unsere Welt so chaotisch ist und die Finsternis sich auf zigtausend verschiedene Weisen kundtut. Von Ihnen wird nun verlangt, dass Sie sich immer wieder vor Augen halten, dass Marias Macht uneingeschränkt ist. Je mehr Sie sich Ihr hingeben, desto vollkommener kann Sie Ihr Leben beherrschen. Sie werden dadurch ein völlig neues Licht von Hoffnung und Ermutigung im Herzen finden, eine Wärme wahrer Geborgenheit, und Sie werden begreifen, wie sehr alles um Sie herum sich nur aus dem vergänglichen Schein zusammensetzt, den der Böse zusammengebraut hat. Der Böse macht die Welt so unsicher wie möglich, damit möglichst viele Seelen beunruhigt werden und das Leben unmöglich zu werden scheint.

Ich möchte Ihnen betont ans Herz legen: Schenken Sie den weltlichen Eindrücken möglichst wenig Aufmerksamkeit. Halten Sie sich immer ferner von Nachrichten, Massenmedien, Tratsch von Menschen auf der Straβe, usw..., denn der Böse benutzt das alles, um die menschliche Torheit zu verbreiten. 'Menschliche Torheit' ist all dasjenige, was von Menschen gedacht, getan und gesprochen wird und nicht auf der Göttlichen Weisheit und Wahrheit basiert und was somit zu Schlussfolgerungen führt, die weder das Wirken Gottes noch den Wert der Dinge für Gottes Heilsplan berücksichtigen. Die Äuβerungen der menschlichen Torheit werden nur zu diesem einzigen Zweck verbreitet: Damit die Seelen verunsichert werden und nicht mehr berücksichtigen:

  • dass das Licht Gottes immer das letzte Wort hat, und
  • dass die Finsternis mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden kann, wenn die Seelen nur dazu kämen, alle ihre Prüfungen und physischen und seelischen Qualen vertrauensvoll Maria zu weihen.

Der Verbreitung der 'menschlichen Torheit' ist es zuzuschreiben, dass sich heutzutage sehr viele Seelen so fühlen, als wären sie in einem Spinnengewebe gefangen. Maria kann dieses Gewebe lösen, so dass Sie die wahre Freiheit genieβen können, das Gefühl, dass Sie nicht mehr gelebt werden, sondern leben.

Eine der gröβten Anforderungen, die das moderne Leben den Seelen stellt, ist ohne jeden Zweifel, ohne Unterlass den Blick des Herzens auf das Licht der Hoffnung gerichtet zu halten. Solange das nicht gelingt, ertrinkt die Seele in den bedrohenden Wassern der weltlichen Eindrücke, die das Herz dauernd umorientieren möchten, damit es nur an die Macht der Finsternis glauben kann. Es gibt eine Macht, die unendlich viel gröβer ist: diese des Kreuzes Jesu Christi und der Herrin aller Seelen, die mit dem Kreuz innigst verbunden ist, weil Sie von Gott Selbst voll in die Vollendung des Erlösungsmysteriums einbezogen worden ist und die Macht und Aufgabe hat, in diesen Letzten Zeiten das Erlösungsmysterium in den individuellen Seelen zu seiner vollen Verwirklichung zu führen.

Ich danke herzlichst für die Lektüre, muss Sie aber leider darauf hinweisen, dass mir die Herrin aller Seelen nicht erlaubt, irgendwelche Lektüre vorzunehmen, es sei denn, Sie Selbst schreibt mir im direkten Kontakt diese Lektüre vor. Ich zitiere Maria in der diesbezüglichen Anordnung an Ihre Myriam: "Ich will dein Herz und deinen Geist wie einen unbeschriebenen Papierbogen".

Maria will, dass ich mich allen Eindrücken auβerhalb derjenigen, die unmittelbar von Ihr ausgehen, möglichst fern halte. Was die weltlichen Eindrücke betrifft, tut Sie dies, "damit mein Herz und Geist nicht verunreinigt werden"; was Lektüre von spirituellen Texten betrifft, tut Sie es "damit ich alle meine Kenntnisse von den Himmlischen Lehren und Mysterien ausschlieβlich unmittelbar von Ihr erhalte, damit mein Herz und Geist nicht mit Informationen gefüllt werden, welche den Empfang und die Weiterleitung von Marias Worten durch mich auf irgendwelche Weise beeinflussen könnten". In tiefem Gehorsam muss ich somit dankend ablehnen. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel.

Sehr gerne bete ich für Sie, damit Sie es sehr bald wagen, die Tür zur prachtvollen Landschaft der vollkommenen Weihe an Maria zu öffnen, damit Marias Liebe und Macht damit anfangen können, die Belastungen der Welt von Ihrer Seele wegzuwaschen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 83
Über die Wirkungen Satans gegen die Menschenseelen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Sehr gerne nutze ich die Gelegenheit Ihres Briefes, um unserer Himmlischen Herrin zu dienen und Ihnen hoffentlich etwas weiterzuhelfen.

Ich möchte deshalb näher auf die von Ihnen gestellten Fragen eingehen, aufgrund der Erkenntnisse, welche uns die Gottesmutter in Ihrer Liebe vermittelt:

Ich würde gerne wissen, wie Satan Einfluss auf uns Menschen nimmt
Das dürfte sich aus mehreren der Myriam-Schriften ergeben, unter anderem aus Sturmschrift Nr. 20. Wesentlich ist es, uns immer dessen bewusst zu bleiben, dass sich die Strategie Satans völlig an unseren Schwächen orientiert. Weil keine zwei Menschenseelen genau dieselben Schwächen haben, geht Satan bei keinen zwei Seelen in genau derselben Weise vor. Ich schildere Ihnen gerne das nachfolgende Bild, weil es mir vor vielen Jahren von der Himmelkönigin Selbst gezeigt wurde:

Wenn man sich die Seele wie eine Burg vorstellt, dessen Mauern sich aus den Tugenden zusammensetzen, so kann man sich die Heerscharen des Bösen als nichtstoffliche Wesen vorstellen, die unaufhörlich um diese Burg herumschleichen, an jedem Stein fummeln, und sobald sie eine Schwäche, eine Undichtigkeit usw. vorfinden, gleich eine Bresche zu schlagen versuchen. Dies tun sie ohne Unterlass und auf allen Ebenen unseres Wesens zur gleichen Zeit. Der Böse ist wie ein Virus: Es gibt eigentlich kein endgültiges Arzneimittel gegen ihn, man kann nur das eigene Immunsystem stärken, damit man möglichst wenig infiziert wird.

Wann ist eine Person dämonisch besessen und wann nicht?
Besessenheit ist ein Begriff, den man nicht in schwarz-weiβ betrachten sollte. Im Grunde genommen könnte man jede Menschenseele in unterschiedlichem Maβe als besessen betrachten, und zwar, wenn man von Folgendem ausgeht:

Im weiten Sinne des Wortes könnte man eine Seele als besessen betrachten, sobald sie es dem Bösen ermöglicht, sie zu manipulieren, sie auf irgendwelche Weise zu beherrschen. Wenn Sie der Tatsache Rechnung tragen:

  • dass jede Seele täglich schon irgendwie von Gottes Gesetz der Liebe abweicht;
  • dass jede Abweichung von diesem Gesetz entweder eine Untugend oder eine Sünde ist (ich definiere diese Begriffe gleich, damit alles richtig verstanden wird) und
  • dass das Erliegen einer jeden Untugend und einer jeden Sünde schon ein Sieg Satans über die Seele in sich birgt,

lieβe sich sagen, dass jede Seele irgendwie der Gewalt Satans unterliegt und somit irgendwie von ihm in Besitz genommen wird. Nun muss gleich darauf hingewiesen werden, dass es in diesem 'Unterliegen' unendlich viele Abstufungen gibt. Im engsten Sinne des Wortes lässt sich sagen, dass eine Seele besessen ist, wenn sie den Wirkungen des Bösen in sich in so hohem Grade erliegt, dass sie in allem zu seinem Sklaven wird und seine Werke in allem durch ihr eigenes Verhalten, Handeln, Sprechen, Denken, Fühlen und Wünschen fördert.

Maria gab mir die nachfolgenden Definitionen für Untugend und Sünde:
Untugend = jede Gesinnung oder Handlung, welche die Fruchtbarkeit der Seele für Gottes Werke und für das Göttliche Heilsplan verringert.
Sünde = Eine Seele begeht eine Sünde, wenn sie einer Eingebung nachgibt, aufgrund derer sie zu einer Abweichung von Gottes Gesetz angeregt wird, sei es durch eine Handlung, sei es durch ein Wort, durch ein Gefühl, durch einen Gedanken, durch einen Wunsch oder durch ein Versäumnis. Dabei ist wichtig, dass, damit es sich um eine Sünde handelt, die Seele der Versuchung freiwillig nachgeben muss, weil in ihr die Hoffnung auf Befriedigung eines persönlichen Bedürfnisses geweckt worden ist oder aber diese Eingebung ein solches Bedürfnis so stark spüren lässt, dass dieses plötzlich eine alles beherrschende Macht über die Seele gewinnt, so dass die Seele keine Ruhe mehr findet, ehe sie der Versuchung nachgegeben hat.

Sie haben sich gefragt, ob sie in einem gewissen Abschnitt Ihres Lebens besessen waren, weil sich Ihre Seele damals schrecklich schmutzig anfühlte und sie gegen eins der Gebote gesündigt haben. Dazu möchte ich sagen, dass sich der Mensch auch viel versündigen kann, ohne im wahren Sinne des Wortes besessen zu sein. Auch wenn eine Seele regelmäβig sündigt, kann sie trotzdem im Herzen immer noch den Wunsch hegen, aus diesem 'Zwinger' befreit zu werden, denn die Verführbarkeit ist wie ein Gefängnis. Wenn die Seele wirklich besessen ist, so werden ihre Gefühle, Gedanken und Wünsche so hochgradig vom Bösen gelenkt und verzerrt, dass die Seele immer weniger dazu imstande ist, sich innerlich auf das Licht Gottes einzustellen.

Ich könnte es so ausdrücken: Wenn die Seele sündigt, verbirgt sich über ihr die Sonne des Göttlichen Lichtes hinter einer Wolke, aber die Atmosphäre in der Seele bleibt (in wechselndem Maβe) trotzdem jene eines Tages. Wenn die Seele jedoch besessen ist, wird es einfach Nacht in ihr: das Herz ist 'umorientiert worden'. Solange sich die Seele schmutzig anfühlt, hat sie noch das wahre Leben in sich, denn dieses Gefühl ist ein Warnsignal des Gewissens. Das Gewissen ist wie ein offener Abdruck des Göttlichen Gesetzbuches. Wenn dieses Buch in der Seele geschlossen wird, kann man das Gewissen als tot bezeichnen und stirbt mithin jede Empfindung der Sündhaftigkeit. Die Seele fühlt sich schmutzig, weil das Gewissen sie daran erinnert, dass es an der Zeit ist, ihr vergangenes Verhalten und bzw. oder ihre derzeitige innere Verfassung in tiefster Besinnung an den Seiten des Göttlichen Gesetzbuches zu spiegeln, das sie in sich trägt.

Kann Satan jedem von uns in jedem Augenblick etwas Schlechtes einflüstern oder sind die Menschen, die mehr Licht in der Seele aufweisen, davor besser geschützt?
Jede Seele steht gewissermaβen vor Satan da wie der Soldat unter Beschuss im offenen Feld. Das heiβt: Keine Seele wird vollkommen vor den Einflüssen Satans geschützt. Der Wesenskern der Seele wird allerdings geschützt, solange es die Seele selbst will. Gott würde uns keinen Dienst erweisen, wenn Er jegliche Versuchung von uns fernhalten würde, denn (um nochmals das Bild des Krieges zu benutzen; schlieβlich ist der Kampf Satans gegen die Seelen Gottes nichts anders als ein spiritueller Krieg) die Versuchung ist wie eine Mine, die man sprengen können muss, ohne selbst gesprengt zu werden.

Man sprengt sie, indem man sie überwindet und die Wirkung, welche sie in der Seele und im Herzen hat spüren lassen, gleich an Maria weiht, damit Sie das alles in Licht (lies: in Gnaden für die eigene Seele und für die Menschheit als Ganze) umwandelt.

Man wird selbst gesprengt, indem man der Versuchung nachgibt und sich versündigt. Um das Bild weiter durchzuziehen: Je nachdem es sich um eine 'leichte' oder eine 'schwerere' Sünde handelt, wird man leichter oder schwerer verletzt.

Gott lässt die Versuchungen zu, weil sie für die Seele wie getarntes Gold sind. Sie geben der Seele zu leiden, beinhalten aber für sie wichtige Lektionen in spiritueller Selbsterhaltung und Tugendhaftigkeit ebenso wie Gelegenheiten, sich völlig in Gottes Plan einschalten zu lassen, der es so vorgesehen hat, dass eine Seele, die sich gegen ein Wirken des Bösen durchsetzt, sich selbst weiter heiligt und Gnaden für die ganze Menschheit erzeugen hilft, so dass sich Gottes Heilsplan immer weiter verwirklichen kann.

Jeder Sieg, den sich die Seele gegen Satan erringt, bringt sie auf eine höhere Ebene der Heiligkeit. Den Heiligungsvorgang der Seele kann man sich nämlich als das Besteigen einer Treppe vorstellen, die sich aus sehr vielen Stufen zusammensetzt. Jede Versuchung, der die Seele erliegt, bringt sie um eine oder mehrere kleine Stufen tiefer; jeder Sieg über die Versuchung bringt sie um einiges höher, usw. Je heiliger die Seele wird, desto stärker wird sie gegen die Versuchungen, weil sich das Göttliche Licht in ihr gleichsam dauernd vervielfacht und sozusagen eine Mauer von Licht vor ihr stellt. Vollkommen immun gegen die Versuchung aber kann keine Seele sein, die mit der Erbsünde geboren worden ist, also keine einzige.

Maria wurde als Einzige ohne die Erbsünde empfangen und war trotzdem auch nicht vor der Versuchung geschützt! Viele Seelen wissen dies gar nicht. Maria hat mich in vielen Visionen aus Ihrem irdischen Leben sehen lassen, wie gewaltig Sie von Satan angegriffen worden ist. Ihre Macht über ihn war aber vollendet. Ich habe mehrfach sehen dürfen, wie Sie ihm zu Ihren Füβen auf die Knie befahl und er nicht anders konnte, als Ihr zu gehorchen. Marias Macht über die Dämonen ist immer vollkommen gewesen, weil Ihre Heiligkeit vollkommen war. Sie wollte Sich nicht versündigen, weil Ihre Liebe zu Gott vollendet war.

Stimmt es, dass Gott für jedes Kind, das abgetrieben wird (auch durch Verhütungsmittel), einen Dämon auf die Erde freilässt und die Welt schon fast völlig verdunkelt ist von ihnen?
Aufgrund all desjenigen, was mich Maria bereits über die Göttlichen Mysterien gelehrt hat, weiβ ich, dass Gott nicht so rechnet, wie der Mensch. Deshalb lässt sich nicht sagen, ob diese Aussage buchstäblich zu nehmen ist. Was allerdings stimmt, ist, dass unzählige Dämonen frei auf der Erde wirken. Die Erde ist in spiritueller Hinsicht sehr stark verfinstert. Sie sollten sich das so vorstellen: Je mehr Seelen ein möglichst heiliges Leben führen, desto mehr Licht verbreitet sich über die Welt, weil alle diese Seelen eine Vervielfältigung des Lichtes in sich möglich machen. Je mehr und je schwerer gesündigt wird, desto mehr verschlieβt sich die Menschheit dem Licht und desto finsterer wird die Welt.

Die Sünde könnte man wie einen Rauchschwaden betrachten. Täglich werden von der Menschheit insgesamt Milliarden von Sünden begangen. So bildet sich eine 'finstere Wolkendecke', die immer dicker wird, von der sich aber bei jedem Sieg über eine Versuchung und bei jeder praktischen Anwendung einer Tugend ein sehr kleiner Bruchteil auflöst. Je dicker die Wolkendecke, desto schwerer wird es für Seelen, das Göttliche Licht in sich aufzunehmen. Orientiert sich eine Seele vor allem an weltlichen Einflüssen, so schiebt sie sich gleichsam völlig unter diese Wolkendecke. Orientiert sich eine Seele voll und ganz an den Interessen Gottes, so öffnet sich im Mittelpunkt der Seele sozusagen ein Kanal, durch welchen sie das Licht in sich aufnehmen lernen kann, trotz der Finsternis in ihrer Umgebung.

Auβerdem muss ich darauf hinweisen, dass die (jährlich auf der ganzen Welt millionenfache) Abtreibung tatsächlich auβerordentlich viel Finsternis auf die Menschheit herab bringt.

Was ist mit den Heiligen. Gott hat bei einigen zugelassen, dass Satan sich ihrer bemächtigt, damit sie durch den Kampf des Leidens noch mehr Schätze bei Gott erwerben. Heiβt das also, dass nur, wenn Gott dies möchte, ein Mensch besessen sein kann, oder wenn der Mensch z.B. okkulte Praktiken anwendet, Dämonen sich seines Körpers bemächtigen können?
Es stimmt, dass Gott Heilige dazu berufen kann, schwer mit dem Bösen zu kämpfen, damit sie Gnaden der Befreiung für andere Seelen erwirken. Alles hängt von der spezifischen Berufung einer Seele ab ebenso wie von demjenigen, was zu jedem gegebenen Zeitpunkt für die Verwirklichung von Gottes Heilsplan gerade notwendig ist, und von der Frage, inwiefern die dazu berufene Seele den Kampf übersteht oder nicht. Gott will nicht, dass Seelen einer Besessenheit anheimfallen, aber wenn es Satan gelingt, eine Seele voll in den Griff zu bekommen, kann es sein, dass Gott dies zulässt. Eine zeitweilige Besessenheit zum Zweck der Abbüβung wird Gott grundsätzlich nur bei Seelen zulassen, die in ausreichendem Maβe seelisch gebildet sind, um diese Phase fruchtbar durchzustehen. Gott liefert keine einzige Seele ohne weiteres der Schlangenhöhle aus.

Ich muss immer wieder betonen, wie wichtig es ist, dass sich die Seele im Prozess eines seelischen Aufganges vollkommen Maria weihen sollte, unter anderen wegen der Tatsache, dass Marias volle Herrschaft in der Seele in der Letzteren die echte Besessenheit unmöglich macht, es sei denn, Gott hätte dieses Opfer gerade von jener Seele wirklich nötig oder aber die Seele liefert sich freiwillig der Finsternis aus (im letzteren Falle sind Maria, und auch Gott Selbst, die Hände gebunden). Halten wir uns immer vor Augen, dass eine Seele im vollen spirituellen Wachstum von immer mehr Licht erfüllt wird und dass ein immer stärker leuchtendes Licht die Finsternis aufweckt. Da kann die Seele den Schutz Gottes sehr wohl gebrauchen. Sie muss aber selber darum bitten.

Es stimmt auf jeden Fall, dass sich eine Seele, die sich okkulten Praktiken übergibt, Satan ausliefert. Durch solche Praktiken betritt die Seele freiwillig das Reich der Finsternis. Wenn man schon bei gutem Willen schwer versucht wird, wie sehr denn rollt man durch okkulte Praktiken Satan den roten Teppich zu.

Die Seele des Menschen kann jedoch nicht besessen sein, nur der Körper, oder?
Besessenheit ist im Grunde genommen Besessenheit der Seele, weil der Körper für Satan, genauso wie für Gott, keine ewige Bedeutung hat. Allerdings bedient Satan sich durchwegs des Körpers des Menschen. Besessene werden gewöhnlich von ihm dazu gezwungen, ihren Körper als Werkzeug oder als Spiegel für seine eigenen Verfassungen verwenden zu lassen und auch mit dem Körper den Werken Satans zu dienen. Das kann unter anderem dadurch zum Ausdruck kommen, dass ein Besessener auffällig obszöne Handlungen oder Körperhaltungen sehen lässt, gotteslästerliche Worte spricht und vieles mehr. Satan geht es immer darum, den Menschen als Tempel Gottes zu entwürdigen, und zwar in einer solchen Weise, dass auch andere Seelen dies wahrnehmen können. Vergessen wir nie, dass Satan die Werke Gottes zerstören oder mindestens entwürdigen möchte, damit der verheiβene Sieg des Lichtes so lange wie möglich verzögert wird und damit möglichst viele Seelen an der Allmacht Gottes zweifeln.

Darf ich dich fragen, ob Gott das bei dir auch zulässt?
Maria hat mich vor gut zwölf Jahren gerufen und hat mir nach und nach immer mehr Aufgaben erteilt. Viele dieser Aufgaben muss ich im Verborgenen erfüllen. Nur dies darf ich Ihnen diesbezüglich antworten: Der Kampf gegen die Mächte der Finsternis gehört dazu, und zwar unter einigen spezifischen Formen. Maria hat mir eine lange Reihe von Visionen und Privatoffenbarungen über die Werke der Finsternis, das Vorgehen Satans, die 'Beziehungen' zwischen Ihr (Maria) als Führerin im Kampf gegen die Finsternis und den Dämonen und Marias unvorstellbare Macht über die Dämonen geschenkt. An manchen Tagen verlangt Sie von mir in diesem Bereich die Absolvierung besonderer Aufgaben. Die Herrin aller Seelen erlaubt es mir nicht, Näheres dazu bekannt zu geben. Nur dies: Marias Macht über die Finsternis ist noch unendlich viel zerschmetternder, als es sich die meisten Seelen vorstellen könnten. Das schreibe ich zur Verherrlichung Gottes und als Strahl der wahren Hoffnung für uns alle, die wir jetzt noch so schwer unter dem von der Finsternis hervorgerufenen Elend leiden. Halten Sie durch.

Was ist mit der Mutter, die üble Stimmen von der Nachbarin hört, die sie eigentlich gar nicht hören könnte? Sind das Dämonen, die meine Mutter quälen?
Es steht mir nicht zu, mich dazu zu äuβern. Letztendlich ist die Wirklichkeit einer solchen Wahrnehmung eine Sache zwischen Gott und der betreffenden Seele. Kein Mensch hat das Recht, sich dazu zu äuβern, denn dadurch würde man den 'privaten Verbindungsweg' zwischen Gott und dieser Seele betreten ebenso wie die Werke, die Gott in dieser Seele vollziehen möchte. Stellen Sie sich darüber keine Fragen. Beten Sie zu Maria, Sie möge die Frau Mutter durch die Vermittlung Ihrer Liebe und Ihrer Macht befreien helfen. So setzen Sie einen Akt der Nächstenliebe, die bekanntlich viele Schlösser öffnen kann.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 84
Über das Maria Domina Animarum Werk und den wahren Zweck der Wissenschaft des Göttlichen Lebens – über 'Botschaften' mit drohendem Charakter und spirituelle Belege für die Unsinnigkeit derselben – über den materiellen Reichtum – über die vielen Botschaften und Visionen weltweit

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ich möchte es nicht unterlassen, Sie zu beruhigen. Seit über zwölf Jahren begnadet unsere Himmlische Königin mich mit Ihrer verzückenden Gegenwart. Um uns herum verbreiten sich immer mehr drohende Botschaften. Manchmal frage ich Maria, wieso Sie mir eigentlich nie Botschaften, Visionen usw. in Bezug auf die Ereignisse schenkt, die sich angeblich in den Letzten Zeiten vollziehen werden... Ihre Antwort lautet: "Du bist Apostel der Herrin aller Seelen, Apostel von Marias Macht, das Maria Domina Animarum Apostolat ist Mein Apostolat der Hoffnung, der Ermutigung und der Liebe". Einst sagte Sie mir privat: "Gott ist Liebe. Was würde es Ihm denn bringen, Seelen und die Natur, die Werke Seiner Hände, zu zerstören oder gar nur zu schädigen. Gott sehnt Sich nur danach, dass die Seelen die einzige Wahrheit in sich aufnehmen und ihr zu folgen bereit sind".

Deswegen lehrt Sie die Seelen die Wissenschaft des Göttlichen Lebens, denn (wie Maria Selbst sagt): "Ich will in individuellen Seelen die Erlösung verwirklichen und sie dadurch zur Heiligung führen, dass sie erkennen, wozu sie wirklich leben, was Gott von den Seelen erwartet, wie die Göttlichen Gesetze funktionieren und wie sie die höchste Fruchtbarkeit für Gottes Reich verwirklichen können".

Maria warnt mich seit Jahren vor 'Botschaften' mit drohendem Charakter. Sie legt den Seelen ans Herz, zu den Wurzeln der christlichen Lehre zurückzukehren, aber eine Radikalität zu erzwingen, ist nutzlos, weil nur dasjenige, was die Seele im Herzen empfindet und freiwillig zu verwirklichen versucht, für Gottes Heilsplan Früchte einbringt. Wenn Jesus zum reichen Jüngling sagte, er solle alle seine Reichtümer veräuβern und erst dann wiederkommen, um Ihm zu folgen, tat Er das aus dem nachfolgenden Beweggrund heraus: Jesus ergründete das Herz und die Seele des Jünglings und Er sah, dass dieser sein Leben lang im Herzen an seinen Gütern würde orientiert bleiben. Ein reicher Mensch braucht für Gott nicht unbedingt seine Reichtümer zu verkaufen. Wenn die Seele ein Leben in Vergeistigung zu führen vermag (also nicht materialistisch eingestellt ist) und seine Reichtümer für gute Zwecke gebraucht, kann sie durchaus trotz vieler Besitztümer in das Paradies hineingehen. Wieso denn, sagte Jesus, dass es für das Kamel leichter wäre, durch das Auge einer Nadel zu gehen, als für den reichen Mann, in das Himmelreich zu kommen? Weil es den meisten reichen Menschen nicht gelingt, sich im Herzen von ihrem Reichtum zu trennen, das heiβt: Gott über ihrem Besitz zu stellen.

Die Herrin aller Seelen sagt, Reichtum ist nicht an sich schlecht. Es kommt nur darauf an, was man mit Reichtum tut, und wie er die Seele beeinflusst. Nicht der Reichtum an sich verdammt die Seele, sondern die Gesinnung des Herzens im Kontakt mit dem Reichtum, weil Reichtum in den Händen des groβen Verführers eine gewaltige Waffe ist. Sie wissen: Die Macht Satans ist genauso groβ wie die Schwäche der von ihm angegriffenen Seele. Hat die Seele ihren materiellen Reichtum 'seelisch' im Griff, dann gibt es kein einziges Problem. Reichtum wird von der Himmlischen Herrin als ein bestimmtes Gepäck von Seiten der Göttlichen Vorsehung bezeichnet, genauso wie Armut ein bestimmtes Gepäck der Göttlichen Vorsehung ist. Gott schickt eine Seele in die Welt, in eine bestimmten Umgebung, mit bestimmten Lebensverhältnissen, bestimmten Familienverhältnissen, bestimmten körperlichen Merkmalen usw. Dann schaut Er zu: Was macht diese Seele mit all dem? Wie bringt sie das alles zum gröβten Nutzen? Wenn der Reiche seine Reichtümer so sehr zu relativieren weiβ, dass sie für ihn nicht zum Abgott werden, sondern er sich ganz der seelischen Berufung widmet, die er tief in sich verspürt, wird er reifer für das Paradies sein, als der Arme, der wegen seiner Armut Gott verflucht und sündigt ohne Ende.

Lieber Bruder, es ist mir nicht erlaubt, über Offenbarungen, Botschaften, Visionen u.ä. individuelle Aussagen zu machen. Nur dieses will ich Ihnen unbedingt anvertrauen: Es gibt eine Unmenge von Botschaften, Visionen usw., denen man deswegen nicht glauben sollte, weil sie von der Finsternis in der Absicht eingegeben worden sind, die Seelen in Unruhe zu versetzen und das ohnehin schon gewaltige Chaos in der Welt auf die Spitze zu treiben. Das sage ich nicht aus mir heraus, sondern das sind Worte, mit denen mich Maria vor vielen Jahren von allem weggeleitet hat, was Sie nicht persönlich zu mir sagt. Der rote Faden ist dieser:

  1. Satan hat Gott den Kampf angesagt.
  2. Gott hat dies mit dem erlösenden Kreuzestod Jesu beantwortet.
  3. Gott hat Maria für die Letzten Zeiten zur Führerin im Kampf gegen die Finsternis erhoben.
  4. Die Seele muss das Erlösungswerk Christi in sich selbst individuell verwirklichen.
  5. Dazu schickt Gott Maria zu den Seelen als die Herrin aller Seelen, mit dem Auftrag, die Seelen zur Heiligung zu führen, indem Sie:
  • die Seelen zur vollkommenen Weihe an Sich einlädt;
  • die Seelen die Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt, damit sie Erkenntnis von Sinn und Zweck der ursprünglichen Lehre Christi und von den Gesetzen und Mysterien Gottes erhalten.

Gott will möglichst viele Seelen bei Sich im Paradies haben, denn gerade darin liegt die Krönung Seiner Werke. Da das Göttliche Gesetz es so vorgesehen hat, dass die Seelen an die Erlösung glauben und die Heiligung in sich verwirklichen müssen, um den Eintritt in das Paradies zu bekommen, versucht Gott, alle Seelen zu Maria zu führen, der goldenen Brücke über die tosenden Wassern des irdischen Lebens zum Ufer der Vervollkommnung. Seelen und die Natur zu vernichten, würde bedeuten, dass Gott (die vollendete Liebe) die Werke Seiner Liebe zerstören würde und dass Er Sich Satan gegenüber geschlagen geben würde, denn die Zerstörung von Seelen und der Natur von Seiten Gottes hieβe, dass Gott Selber die Werke Satans krönt. Wer könnte denn darin eine Himmlische Logik wiederfinden, angesichts dessen, was wir vom Heilsplan Gottes wissen? Ein Gott der Liebe, Quelle aller Liebe, der Vernichtung und Finsternis säen sollte...?

Maria sagte mir immer schon: Misstraue jeder 'Botschaft', in welcher die Werke der Finsternis verherrlicht werden. Satan reiβt ab und hinterlässt Ruinen. Gott und Maria reiβen ab, wenn es unbedingt notwendig ist, aber erbauen dann gleich etwas Neues, das noch viel wertvoller ist. So auch mit Botschaften: Reiβen sie nur ab, so stammen sie nicht aus der Quelle der Ewigen Liebe und der Ewigen Hoffnung. Liebe und Hoffnung sind die Morgendämmerung nach der Nacht, die Sonnenstrahlen nach dem Sturm. Gott und Maria lassen der Seele immer neue Hoffnung, keine Atmosphäre von Götterdämmerung.

Es freut mich immer wieder maβlos, dieses verzückende Licht aus dem Herzen der Himmelkönigin an Seelen weiterleiten zu dürfen. Verlassen Sie sich voll und ganz auf Maria, die Herrin aller Seelen, und Sie werden noch in diesem Leben auf Erden erfahren, dass das Licht der wahren Hoffnung ein Licht ist, dass keine Schatten wirft, weil es übermächtig und überall zugegen ist, so wie alles, was von Gott ausgeht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 85
Über die Liebe

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihr Brief hat mich tief berührt, und zwar dadurch, dass Sie ihn so offenherzig geschrieben haben. Das ist wichtig, weil ich jeden Brief, den mir eine Seele zukommen lässt, nicht aus irgendwelcher psychologischer Sicht zu analysieren versuche, sondern ich mich erstens zutiefst in dem Herzen unserer Himmlischen Herrin versinken lasse und zweitens mit der Genehmigung der Himmelskönigin die Seele des Verfassers sich vor mir entfalten lasse. Das ist eine der wichtigsten Gnaden, die mir Maria einst geschenkt hat: die Erkenntnis von Seelen und ihren tieferen Gesinnungen, Beweggründen, Zielsetzungen usw. So wirkt die Herrin aller Seelen durch mich, nichtige Dienerin. Dadurch, dass Sie so offenherzig schreiben, werde ich in die Lage versetzt, Ihnen die Bedeutung der Empfindungen in der Tiefe Ihrer Seele besser begreifen zu helfen.

Sie haben sich in die Lehrerin verliebt. Die Liebe ist eine auβerordentlich komplexe Empfindung. Wie könnte das anders sein, wo doch die Liebe die Essenz des wahren Lebens der Seele und die Essenz des Wesens von Gott Selber ist? Mich hat die Himmelskönigin durch langjährige Reihen von mystischen Erfahrungen gerade in den tiefsten Wesenszügen der Liebe ausgebildet. Unbeschreibliche Empfindungen hat mein Herz kennengelernt, alle in Bezug auf Maria, auf das Wesen Gottes, auf die Göttlichen Mysterien, auf die tiefsten Wesenszüge der Geschöpfe (Menschenseelen, Tiere, Blumen...).

Ich habe die Liebe als ein Phänomen kennengelernt, das ich mit einer Rose vergleichen möchte: Bei jeder neuen Empfindung, jeder neuen Erfahrung von Liebe, entfaltet sich ein Blütenblatt, und so immer weiter. Es ist, als ob jede Erfahrung im Herzen gespeichert wird und bei jeder weiteren Erfahrung neu angefacht und verstärkt wird, während sich die Rose im Herzen um ein neues Blütenblatt weiter entfaltet. Jedes Mal, wenn es die Herrin will, lodert die Verzückung so immens auf, dass es das Herz kaum aushält und der Seele der Eindruck vermittelt wird, diese Himmlische Rose wäre an sich eine Unendlichkeit von sich zum Teil überlagernden Schichten (Blütenblättchen), die, je nachdem sich ihre Anzahl vermehrt, die Seele tiefer in den Mittelpunkt des gröβten Geheimnisses vordringen lässt, das Gottes Wesen in Sich birgt.

Liebe Schwester, ich schildere Ihnen dieses Bild, weil ich versuchen möchte, Ihnen mehr Klarheit darüber zu verschaffen, was eigentlich in Ihnen vorgeht. 'Verliebtheit' ist im Grunde genommen eher 'Ich-bezogen'. Die Seele spürt etwas in dem Mitmenschen, das in ihr besondere Gefühle wachruft, die aber irgendwie daran orientiert sind, in sich eine 'Lücke' befriedigt zu bekommen. Einen Schritt weiter geht die wahre Liebe, die zwar ebenfalls eine Befriedigung sucht, aber der wesentliche Unterschied ist dieser:

  • Die von der wahren Liebe angestrebte Befriedigung liegt vielmehr auf der seelischen Ebene, in diesem Sinne, dass die Seele (unbewusst, im tiefsten Wesenskern) weiβ, dass die wahre Liebe Trägerin des wahren Lebens ist. Sie wissen, dass das 'wahre Leben' das Göttliche Leben ist, indem sich die Empfindungen und das Bewusstsein der Seele immer tiefer in den Sphären der Göttlichen Beseelung, der Göttlichen Eingebungen, der Verschmelzung mit dem Willen Gottes, versinken lässt.

  • Und die wahre Liebe sucht, gerade wegen ihrer Verbundenheit mit dem Göttlichen Leben, an erster Stelle das Wohl des geliebten Wesens und dessen Zufriedenheit oder Befriedigung. Aus diesem Grunde geht die wahre Liebe immer mit einer groβen Aufopferungsbereitschaft einher. Ein kleines Beispiel: In Jesus und Maria 'verliebt' man sich nicht einfach und man sucht in Ihnen nicht lediglich nach demjenigen, was man selber braucht, sondern man will Ihnen um alles in der Welt dienen, für Sie das eigene Leben geben. Daher: Vollkommene Weihe an Maria ist nur dann voll und ganz fruchtbar, wenn sie auf der Grundlage einer uneingeschränkten Selbsthingabe basiert. Die vollkommene Weihe an Maria, wenn sie im Alltag tief gelebt wird, gehört zu den allerhöchsten Formen der wahren Liebe, weil sie immer mit selbstloser Hingabe verbunden ist und sich selbst und die eigenen Bedürfnisse hochgradig unberücksichtigt lässt.

Vielleicht könnte ich es so ausdrücken: Bei Verliebtheit wundert sich die Seele über die Schönheit der Himmlischen Rose, deren Bild sie in sich wahrnimmt, sie umwirbt diese und gerät auch von ihr in Verzückung, aber im Grunde genommen verspürt sie nicht die Neigung oder das Bedürfnis, daran zu arbeiten, dass die Rose sich weiter entfaltet. Die wahre Liebe dahingegen, will um jeden Preis in den Wesenskern der Rose vorzudringen versuchen und wirkt dabei mit, dass sie sich völlig und ganz entfalten kann.

Liebe Schwester, die Verliebtheit ist trotzdem nicht unbedingt als 'egoistisch' zu verstehen. Gott hat diese Empfindung in der Absicht vorgesehen, dass die Seele die Verliebtheit leicht dazu benutzen kann, die so komplexe Empfindung der Liebe (die für die Seele vollkommen unentbehrlich ist, denn Liebe ist der Kraftstoff des Göttlichen Lebens) in sich reifen und entwickeln zu lassen. Sie empfinden zurzeit die beiden Äuβersten der Gefühlsskala: sowohl das brennende Herz als auch den herzzerreiβenden Schmerz. Sie können diesen Gefühlen dadurch einen besonderen Sinn verleihen, dass Sie die Herrin aller Seelen, die Himmlische Mutter, darum anflehen, Sie möge diese Gefühle derart steuern und lenken, dass diese in Ihrem Herzen die wahre Rose entfalten helfen.

Sehr wichtig ist die Tatsache, dass Sie – wie Sie selbst schreiben – wissen, dass die Verliebtheit als Endpunkt nichts bringt. Maria Selbst lädt Sie dazu ein, alle Ihre Gefühle an Ihr (der Mutter und Herrin) zu orientieren. Das heiβt nicht, dass Sie sich der Lehrerin gegenüber 'anders' zu verhalten hätten, denn in jenem Falle würden Sie plötzlich einem Mangel an Spontaneität zum Opfer fallen, wodurch Ihre Gefühlserfahrungen nicht länger auf einer Realität, sondern auf einer Illusion basieren würden. Dies wäre der 'Heilung' nicht zuträglich. Auch der 'Entzug' (der Versuch, die Lehrerin möglichst viel aus dem Wege zu gehen) wäre nicht die beste Lösung, denn dadurch würden Sie eine von Gottes Vorsehung gegebene Chance unbenutzt abstoβen. Sie dürfen nie aus den Augen verlieren, dass alles, was sich auf unserem Lebensweg ereignet, aus einem ganz bestimmten Grund auf uns zukommt. Wir müssen mit allem etwas tun, und zwar zum Heil unserer seelischen Entwicklung. Ich versuche, mich jetzt möglichst klar auszudrücken:

An Ihrer Lehrerin gefällt Ihnen so besonders ihre Ausstrahlung, ihre Wärme, ihr Lächeln, ihre Stimme, ihre Zartheit und... ihre Autoritätsposition. Bedenken Sie: Das alles wird auch, und in vollendetem Maβe, in Maria, der Himmlischen Herrin, verkörpert. Sie finden in der Lehrerin den Ausdruck der unkomplizierten Liebe, weil Sie diese in Ihrer Lebenswelt so sehr vermissen. Maria aber ist die Königin der wahren Liebe. Zurzeit hat die Lehrerin tatsächlich eine uneingeschränkte Macht über Sie. Diese Macht hat die Himmlische Herrin auch, und Sie übt diese uneingeschränkte Macht durch die vollendete Himmlische Liebe aus.

Liebe Schwester, ich darf die derzeitigen Wogen Ihres Herzens nachempfinden, und mir ist die Erkenntnis von den Gründen derselben gewährt worden. Ich verbinde diese mit den Wünschen, welche die allerheiligste Maria Ihnen gegenüber hegt, und kann Ihnen deswegen anvertrauen, dass Sie Ihre derzeitigen Empfindungen als eine Traumbrücke zu Marias Herzen benutzen könnten, wenn Sie ab heute inständig zu Ihr beten um Kraft, um Führung, um Lenkung.

Ich rede aus eigener (mystischer) Erfahrung, wenn ich sage, dass Maria tatsächlich die übermächtige Herrin des Herzens wird, sobald man sich Ihr völlig hingibt und sich voll von Ihr führen und beherrschen lässt. Sie richtet dann sämtliche inneren Empfindungen und Gemütsbewegungen so aus, dass diese Ihr vollkommen dienen und die Seele von Tag zu Tag fruchtbarer machen. Wenn Sie Maria inständig darum bitten, wird Sie Ihnen dabei helfen, die derzeitige Verliebtheit in Ihrem Herzen so zur Entfaltung zu bringen, dass sich diese allmählich in ein 'Sprungbrett' zur wahren Liebe umwandeln wird. Die Gefühle der schlichten Geborgenheit werden sich in eine Fähigkeit verwandeln, selber wahre Liebe zu geben, und zwar in so fruchtbarer Weise, dass die Seele richtig neu aufgebaut wird.

Die Entwicklung, die Sie dann durchmachen werden, wird jene sein, die menschliche Anhänglichkeit allmählich in Himmlische Beseelung umwandeln wird. All dasjenige, was Sie empfinden, wird auf eine höhere Ebene gehoben werden, auf eine Ebene, wo die seelischen Früchte reifer werden und deshalb auch der innere Herzensfriede und die innere Ruhe viel fester Wurzeln schlagen können. Die inneren Stürme verwandeln sich dadurch in eine wachsende innere Ausgewogenheit. Sehen Sie den Unterschied?

  • Bei Verliebtheit ist die innere Einstellung unfest, bei wahrer Liebe werden ihr Richtung und Ziel vermittelt.
  • Aus diesem Grunde kann Verliebtheit sehr unproduktiv sein, während wahre Liebe Gottes Plänen dienlich ist.
  • Verliebtheit kann produktiv werden, sobald man sie an Maria weiht, damit Sie ihr Richtung und Ausfüllung gibt.
  • In der Verliebtheit schwebt das Herz gleichsam unbestimmt herum, während in der wahren Liebe das Herz fest auf die Nöte von Gottes Gesetz ausgerichtet ist, denn die wahre Liebe ist immer uneigennützig und findet ihre tiefste Befriedigung in der Selbstaufopferung.

Meine liebe Schwester, Ihre derzeitigen Empfindungen sind nicht unbedingt ein Kreuz und brauchen schon gar nicht so etwas wie eine lebenslängliche Bürde zu werden. Genauso wie bei all demjenigen, was die Seele quält, gibt es eine Möglichkeit, diese Qual in Segen zu verwandeln. Alles, was schmerzt, kann zu einer Wiedergeburt führen. Dazu ist nur eins notwendig: dass man die goldene Brücke über den See des Schmerzes benutzt, die Brücke, die zum Ufer der wahren Freiheit, der seelischen Wiedergeburt führt. Diese goldene Brücke ist die Himmlische Herrin, Maria. Sie ist die Autoritätsperson, in die sich jede Seele verlieben sollte, weil Sie die Seele durch das Tor des Paradieses führen kann. Maria wird Sie tief in Ihrem Herzen lehren, wie Sie jegliches Gefühl gegenüber der Lehrerin zu Maria hin umbiegen können, während Sie so wie früher mit der Lehrerin umgehen. Sehr wichtig ist, dass Sie sich Ihren Gefühlen nicht aktiv widersetzen, sondern dass sie diese Maria zu Füβen legen. Versuchen Sie es mal folgendermaβen:

  • Bei jeder Aufwallung eines Gefühls von 'Flattern', von 'Schmetterlingen', sagen Sie zu Maria: "O meine Himmlische Herrin, ich liebe Dich so sehr".
  • Bei jedem Schmerz, weil Ihnen die Gegenwart der Lehrerin fehlt, sagen Sie zu Maria: "O meine Himmlische Herrin, Du fehlst mir so", usw.

Bei all dem versuchen Sie, sich die Himmelskönigin visuell vorzustellen. In dem Maβe, wie Sie sich danach sehnen, alle Ihre Gefühle auf die Königin der Herzen zu projizieren, wird Maria in Ihnen die Umgestaltung vollziehen, die Sie in den Stand versetzen wird, die derzeitigen Empfindungen völlig fruchtbar zu machen. Es ist schon möglich, dass der 'groβe Versucher' Sie in letzter Zeit hat ablenken wollen, aber der Herrin aller Seelen gegenüber ist er völlig machtlos. Sie können ihn dadurch mit seinen eigenen Waffen schlagen, dass Sie sich jetzt inständiger als je zuvor Maria hingeben.

Sie sagen es: Maria und Gott sollten Ihnen genügen. Nur Sie können Ihnen die Fülle der wahren Liebe in das Herz gieβen. Seien Sie jedoch nicht zu streng mit sich selbst, denn es liegt hier kein bewusster Fehler Ihrerseits vor. Sie sind mit einer Gefühlslage konfrontiert worden, mit denen Sie noch nicht auf eine Art und Weise umzugehen vermochten, die Früchte für Gott einbringen kann. Das wird sich ab heute ändern, wenn Sie sich voll für die Himmelskönigin entscheiden. Weihen Sie Ihr alles, jede Einzelheit Ihres Alltags. Schämen Sie sich durchaus nicht, ständig in sich mit Maria zu sprechen, so als täten Sie alles nach Rücksprache mit Ihr. Das wird Ihnen helfen, Ihr Leben vollkommen von Maria gestalten und ausfüllen zu lassen. Sie werden übrigens eine Liebe spüren lernen, wie Sie nie zuvor eine erfahren haben. Sie werden die wahre Liebe kennenlernen, die vom inständigen Sehnen geprägt wird, zunächst zu geben.

Maria wird Sie Schritt für Schritt lehren, dass Sie die Macht hat, Ihnen alles hundert- und tausendfach zurückzugeben. Alles, was Sie Maria geben, veredelt Sie mit Ihrer vollendeten Liebe und gibt es dann zurück. Die sich daraus ergebende Erfahrung ist jene einer Wiedergeburt. Die wahre Liebe macht aus dem Menschen eine neue Seele: Das Schwache wird durch das Liebesfeuer verbrannt und die echten Begabungen für das Heil der Seele werden aufgedeckt, in den Flammen geläutert und in Licht für sich selbst, für die Umgebung und für Gott verwandelt. Ich wünsche Ihnen diese wundervolle Offenbarung von ganzem Herzen.

Auf Ihre Frage in Bezug auf die Kopfbedeckung während der Heiligen Messe werde ich später, nach Gebet zu diesem Thema, zurückkommen. Ich melde mich diesbezüglich gerne in einem weiteren Brief.

Ich flehe gerne unsere Himmlische Herrin für Sie an, damit Sie an Ihnen das Wunder der Wiedergeburt aus der Liebe und für die Liebe vollzieht. Nützen Sie die Entwicklung Ihres inneren Lebens so, dass es bald zu Diensten von etwas viel Höherem Verwendung finden kann. Nur dazu sind wir alle erschaffen worden. Möge Maria Sie auf diesem Weg innigst begleiten und erfüllen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 86
Über die Kopfbedeckung bei Frauen während der Heiligen Messe

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Gestern Abend erhielt ich im Gebet zu der Herrin aller Seelen die Erkenntnis zur Beantwortung Ihrer Frage in Bezug auf die Kopfbedeckung während der Heiligen Messe.
Zur Kopfbedeckung bei Frauen scheint es in unserer römisch-katholischen Kirche nicht wirklich eine eindeutige Regel zu geben. Mir ist bekannt, dass die Kopfbedeckung im Süden häufiger angewendet wird und dass Priester in manchen Gegenden sie betont bevorzugen. Von den diesbezüglichen Gewohnheiten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz ist mir nichts Genaues bekannt. In meiner Heimat (Flandern, dem niederländischsprachigen Teil Belgiens) ist die Kopfbedeckung in der Kirche bei Damen nicht sehr üblich. Ich bin deswegen davon ausgegangen, dass nur unsere Himmlische Königin Selbst mir eine Antwort geben könne. Das hat Sie in all Ihrer Liebe getan. Weil Maria mir die Antwort – wie Sie das öfters zu tun pflegt – nicht in Worten, sondern in Bildern mit Kenntnisübertragung gegeben hat, muss ich diese dem Sinne nach wiedergeben. Sie lautet wie folgt:

Für die Frau in unserer Gesellschaft sind die Haare bzw. die Haartracht im Durchschnitt wichtiger als für den Mann. Wenn die Frau in der Kirche eine Kopfbedeckung trägt, welche die Haare verbirgt, setzt sie dadurch Gott gegenüber einen Akt des Verzichtes auf etwas, was ihr normalerweise wichtig ist, nämlich auf die Aufmerksamkeit, die ihr der Mitmensch möglicherweise entgegenbringen wird, weil die Haare zu den auffälligsten Aspekten ihrer physischen Erscheinung gehören. Indem sie darauf verzichtet, bekennt sie sich öffentlich zu Gott als dem Mittelpunkt ihrer Interessen. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um eine Frau handelt, deren Haare lang sind.

Die Herrin aller Seelen bezeichnet deswegen die Kopfbedeckung von Seiten der Frau in der Kirche als einen Akt des Verzichtes oder der Entsagung. Der Himmelskönigin gefällt es durchaus, wenn sich die Frau in der Kirche die Haare bedeckt. Das Wichtigste ist für Sie jedenfalls, dass die Gesinnung des Verzichtes bzw. der Entsagung fest im Herzen lebt. Wenn sich die Frau in der Kirche die Haare nur als inhaltlose Handlung bedeckt, hat dies in Gottes Augen keinen besonderen Wert. Der Wille, sich für Gott zu entscheiden und auf jegliche Befriedigung eines etwaigen Bedürfnisses an menschlicher Aufmerksamkeit oder Bewunderung oder an der Aufrechterhaltung ihres 'Selbstbildes' zu verzichten, muss aufrichtig vorherrschen.

Immer gerne bereit!
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 87
Über die Belebung der Kirche durch die von Maria gewünschte 'Lichtkette' – ein Aufruf zur Unterstützung unserer Seelenhirten

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Den Seelen ist inzwischen bekannt, dass ich mich seitens der Gottesmutter weder zu kirchlichen Thesen und Standpunkten noch zum Verhalten geweihter Mitglieder der Kirche Christi öffentlich äuβern darf. Ich möchte dies auch schon deswegen nicht tun, weil es keiner Seele zusteht, eine andere Seele zu richten. Die Schwächen der menschlichen Seele auf Erden sind eine Folge der Erbsünde, die das Fundament des seelischen Lebens untergraben hat. Allein ist jede Seele wie das Opfer eines Sumpfes: Sie kann kaum aus eigener Kraft jegliche Verführbarkeit in sich vollkommen lähmen. Sie kann sich aus den saugenden Kräften des Schlammes nur mit Hilfe von auβerhalb ihrer Selbst befreien.

Wie es für jedes der vielen Geschenke Gottes gilt, trifft auch auf jenes der Überwindung der physischen Verführbarkeit der Menschenseele zu, dass diese Gnade 'erschlossen' werden muss. Die Erschlieβung einer Gnade ist immer die Frucht der Begegnung zwischen dem Willen Gottes und dem Willen der Seele. Die 'Vermählung' zwischen dem Willen Gottes und dem Willen der Menschenseele wird gleichsam von einer Kraft besiegelt, die uns als die Nächstenliebe bekannt ist. Deswegen gilt, dass zum Beispiel das Vorhaben einer Seele, sich ganz und gar in Gott zu verlieren und Seine Gesetze genauestens einzuhalten, erst recht fruchtbar wird, wenn eine andere Seele die Liebe aufbringt, dieses Vorhaben dadurch zu fördern, dass sie zusätzlich Gott um die Freisetzung der erbetenen Gnade anfleht.

Da sich die Kirche Christi weltweit aus vielen geweihten Mitgliedern zusammensetzt, die sich selbstverständlich alle, genauso wie sämtliche Menschenseelen überhaupt, mit ihrer physischen Natur auseinandersetzen müssen, ruft die Herrin aller Seelen hier und jetzt möglichst viele Seelen dazu auf, sich die Hände zu reichen in einem Kampf gegen den Feind, dessen Absichten nichts weniger sind als jene, die Kirche Christi, das Denkmal der Vollendung unseres Gottes, Seiner Liebe und Seiner Wahrheit, und das Mahnmal für die kommende endgültige Lähmung sämtlicher Werke der Finsternis, in ihrer Grundlage zu zerstören.

Die Kirche Christi basiert auf der vollendeten Heiligkeit Christi, des Göttlichen Beispieles der vollkommenen Vergeistigung. Nur in ihrem anfangs beabsichtigten Zustand der Vergeistigung kann die Seele das Höchstmaβ ihrer Fruchtbarkeit für den Heilsplan Gottes verwirklichen. Maria ruft deswegen die Seelen dazu auf, sich mit Ihr, der Mutter der Kirche, in einem inbrünstigen Kampf zu vereinen für die gemeinsame Überwindung der gröβten Barriere auf dem Wege zur vollen seelischen Fruchtbarkeit: jener der physischen Natur mit ihren Bedürfnissen, welche die Seelen daran hindern können, die Fülle des Lichtes in sich blühen zu lassen und um sich herum zu verbreiten.

Jesus hat die Kirche als eine Institution der Vergeistigung beabsichtigt, weil das Göttliche Leben nur dort in der Fülle blüht, wo die Göttliche Lebenskraft, die der Seele durch die Gnaden, die Werke der Göttlichen Vorsehung und die Sakramente zuflieβt, in möglichst hohem Maβe auf der Ebene der höheren seelischen Lebensvorgänge benutzt wird. Maria hat Sich dazu bereits in manchen der Myriam-Schriften geäuβert. Die sich hinter diesem System verbergende Göttliche Weisheit ist der Grund schlechthin, wieso die Kirche bis in ihren Wurzeln den ursprünglichen Vorschriften und dem ursprünglichen Vorbild Jesu Christi folgen muss. Es handelt sich da um eine so riesige Gnade, dass es durchaus nicht selbstverständlich ist, dass sich die Menschenseele diese voll zu Nutzen machen kann. Die Kirche Christi braucht dazu eine Belebung ohnegleichen der von Maria gewünschten Lichtkette.

An uns als Laien richtet sich jetzt Gottes Wunsch, unsere Hirte voll zu unterstützen, mit Gebet, aber auch mit tatsächlichen Aufopferungen, denn die Macht der vorerwähnten Barriere kann nur dadurch gebrochen werden, dass wir in der Allmacht der aufrichtigen Nächstenliebe und im festen Willen zum Sieg des Lichtes Christi die Kirche durch Opfer, die uns auch physisch etwas kosten, neu aufbauen helfen. Die Kranken unter uns mögen zum Beispiel ihre Leiden für die Stärkung unserer Hirten in ihrem Kampf für das Licht und gegen die Finsternis aufopfern.

Stellen wir uns jetzt wie eine Mauer hinter unsere Hirten, denn je kräftiger sie den Angriffen des Bösen widerstehen können, desto fruchtbarer werden ihre Werke sein. Sie wissen, dass die Herrin aller Seelen früher darauf hingewiesen hat, dass die Gnaden, die wegen Abweichungen in der Kirche nicht oder ungenügend erwirkt werden, von der Göttlichen Barmherzigkeit ergänzt werden müssen. Je mehr wir unsere Hirten in den Angriffen des Alltags tragen helfen, desto gnadenreicher kann ihr Dienstwerk zugunsten der Kirche werden und desto mehr Gnaden kann der barmherzige Gott unmittelbar für die Gründung Seines Reiches auf Erden freisetzen. Die Zerschmetterung des Kopfes der höllischen Schlange ist unser aller Verantwortung. Richten wir also niemanden, lieben wir jedoch alle, denn nur durch die Liebe und die Solidarität kann dieser Sieg errungen werden. Mehr denn je ist jetzt die Stunde angebrochen, um zu vereinen, nicht zu teilen.

Ich bringe Ihr Anliegen gerne vor Maria, die Herrin aller Seelen und Mutter der Kirche. So groβer Liebe kann Sie nicht widerstehen. Bitte beten Sie, damit die Herrin mir die Gnade erwirkt, worum Sie in Ihrem Brief bitten.

 

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 88
Empfehlung von Myriam-Schriften zur Vorbereitung auf die Beichte – über die Möglichkeit, durch das eigene Vorbild auf Maria aufmerksam zu machen – über die Namen Jesus und Maria als Vornamen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,
Gerne nehme ich jetzt Ihre weiteren Fragen auf, denn die Beantwortung eines jeden Briefes erfolgt immer zu Gottes Zeit.

Ich wollte dich darum bitten, ob du auf deiner Homepage nicht eine Liste aller zehn Gebote veröffentlichen könntest, das heiβt, diese erklären könntest, so dass ich weiβ, was alles gebeichtet werden muss.
Auf unserer Homepage erscheinen alle für die Öffentlichkeit bestimmten Schriften und Gebete, welche die Gottesmutter durch Ihre Myriam den Seelen schenkt ebenso wie, nach und nach, die Übersetzungen derselben, unter anderem ins Deutsche. Auf der Homepage wird deshalb grundsätzlich nichts veröffentlicht, was nicht unmittelbar von Maria aus an Ihre Myriam offenbart worden ist bzw. noch offenbart werden soll. Bisher hat Maria noch keine Erläuterungen zu den Zehn Geboten gegeben. Sollte Sie das eines Tages tun, dann wird diese Erläuterung, in welcher Form diese auch immer offenbart wird, bald nach jener Offenbarung veröffentlicht werden.

Was ich Ihnen im Hinblick auf die Vorbereitung einer gründlichen Beichte auf jeden Fall wärmstens empfehlen kann, ist eine aufmerksame Lektüre des Buches Kreuzzug in die Seele. Es setzt sich aus vierzig Kapiteln zusammen, gedacht für die vierzig Tage der Fastenzeit. Maria ruft dazu auf, dieses Buch jährlich während der Fastenzeit zur Hand zu nehmen. Die Seele, die das Buch zum ersten Mal entdeckt, kann es sehr wohl auf fruchtbare Weise auch auβerhalb der Fastenzeit studieren. Es vermittelt einen wertvollen Leitfaden zur Aufdeckung der Tiefen der Seele.

Auch der Text Der Goldene Weg zum Paradies, den Sie ebenfalls unter Belehrungen vorfinden werden, kann Ihnen sehr behilflich sein. Dieser Text ist eine Sammlung aus dem vorgenannten Kreuzzug in die Seele und aus einem anderen Buch: Die Wiedergeburt des Irdischen Paradieses.

Noch ein anderes Myriam-Buch, das als ein gründlicheres Studium der Tugenden, der Bausteine der Heiligkeit, geschrieben wurde, und sehr gut als Spiegel für eine Lebensbeichte verwendbar ist, heiβt Frühlingsblüten am Lebensbaum.

Sollte man mit anderen Menschen, die gar nicht an Gott glauben und auch nichts von Ihm wissen wollen, das Gespräch mit ihnen versuchen auf Maria zu lenken, oder gibt Gott einem das ein?
Je inniger Sie mit Maria leben und Ihr vollkommen gehören wollen, desto mehr werden Sie feststellen, dass Ihr ganzes Handeln, Sprechen und sogar Denken, Fühlen und Wünschen von Ihr gelenkt wird. Maria ist der wirksamste Kanal der Inspiration und der alltäglichen Führung. Sie wird nicht umsonst als die Braut des Heiligen Geistes bezeichnet. Wenn Sie sich Ihr vollkommen hingeben, werden Sie darüber noch staunen.

Je mehr man Gott und Maria liebt und sich zu Seinem und Ihrem Dienst gerufen fühlt, desto mehr wird man dazu neigen, über Sie zu sprechen. Das ist ein natürliches Bedürfnis, weil sich die Seele bald nur dann befriedigt fühlen kann, wenn über dasjenige gesprochen wird, das sie selber als die Nahrungsquelle des eigenen Lebens empfunden hat.

Trotzdem sollte man in diesem Sinne umsichtig vorgehen, dass man sich dessen bewusst bleiben sollte, dass eine Seele meistens vor allem von demjenigen berührt wird, das sie selbst von sich aus wahrnimmt oder feststellt. Sie können zu einer Seele, die nicht glaubt, von Gott oder Maria sprechen, aber Sie werden wahrscheinlich bald die Erfahrung machen, dass diese sich vor Ihren Worten verschlieβt, sie nicht richtig versteht oder verstehen will oder sogar durch diese Worte gereizt wird. Es gibt da einen anderen Weg, der (obgleich auch meistens nicht gleich) auf die Dauer erfolgreicher wirken kann: den Weg des Vorbildes.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Seele, die Sie beobachtet und die in Ihrem Verhalten und in der Weise, wie Sie einfach nach auβen hin wirken, etwas erspürt, das ihr nicht als 'durchschnittlich' oder nicht als 'unter übliches weltliches Verhalten einzuordnen' vorkommt, sich Fragen zu stellen beginnt. Wenn nun diese Seele Ihr Verhalten oder die Art, wie Sie in Erscheinung tritt, mit dem 'Leben wie eine Christin' in Verbindung bringen kann, kann es sein, dass sie neugierig wird. Diese Neugier kann Anlass dazu sein, dass sie 'ihre seelische Tür öffnet'. Sie hat dann den Eindruck, dass sie selber die Entdeckung gemacht hat, dass da etwas Besonderes vorgeht, und dass sie es aus freiem Willen überprüfen möchte. Vorbilder sagen mehr als tausend Worte. Eine Seele, die sich für dasjenige, was Sie sagen möchten, weil Sie von der Wahrheit Ihrer Erfahrungen mit Recht überzeugt sind, nicht aufschlieβen will, wird gleich gereizt, wenn Sie davon sprechen.

Jede Seele, auch diejenige, die nicht glauben will (oder kann), soll man zu lieben versuchen. Die Liebe ist der unentbehrliche Schlüssel zu jeder Seele, weil jede Seele nur durch die Liebe ihre Lebenskraft erhält. Gerade deswegen ist eine Seele, in der die Liebe stirbt, buchstäblich eine tote Seele.

Um die Tür einer jeden Seele leichter bzw. rascher öffnen zu können, ist es vernünftig, diese Seele im Verborgenen des eigenen Herzens an Maria zu weihen. Diese Seele zieht dann bereits Nutzen aus der Wirkung, die Maria als die 'sekundäre Gnade' bezeichnet: Sollte die Seele sich selbst aus eigener Initiative an Maria weihen, so würde sie die 'primäre Gnade' bekommen, wenn nicht, bezieht sie die Gnade nicht auf unmittelbarem Weg, sondern durch den Kanal der Nächstenliebe. Die primäre Gnade findet einen günstigen 'Zufahrtsweg' in der Tatsache, dass die Seele bereits den eigenen freien Willen auf Gott ausgerichtet hat und dann um etwas bittet; bei der sekundären Gnade ist der freie Wille der Seele nicht auf den Empfang der Gnade eingestellt: jemand anderer bittet für sie um diese Gnade, und die Seele, welche die Gnade aufnehmen sollte, weiβ nichts davon bzw. bittet nicht selbst darum. Aber immerhin wird auch auf diese Weise schon der Zufahrtsweg gepflastert.

Ich weiβ, dass es falsch ist, als Vornamen Jesus zu haben, aber kann man seine Tochter auf den Namen Maria taufen oder beleidigt man die Gottesmutter damit?
'Jesus' als Vorname kommt vor allem in den spanisch sprechenden Gegenden dieser Welt schon mal vor. Seelen, die ihren Nachwuchs so nennen möchten, tun das gewöhnlich aus Ehrfurcht bzw. aus Liebe zu Gott. Da Gott jeder Handlung einen Wert beimisst, der dadurch bestimmt wird, was im Herzen der Seele vorgeht, wenn diese die betreffende Handlung stellt, tun die Seelen, die Kinder 'Jesus' nennen, nicht unbedingt etwas Falsches.

Rein menschlich gesehen, könnte man gegen den Namen 'Jesus' für einen 'gewöhnlichen' Menschen einwenden, dass es vielleicht Gott schmerzhaft sein könnte, wenn eine Seele, die diesen Namen trägt, sündigt. Und da keine Seele ein Leben lang ohne Sünde bleibt... Falsch im Sinne von Sünde oder Untugend ist dieser Name für ein Geschöpf nur dann, wenn eine Seele diesen Namen einem Menschen (oder einem Tier – alles ist möglich) geben sollte in der bewussten Absicht, dadurch die Gottheit zu verspotten oder einen anderen Menschen dadurch dazu zu veranlassen, bewusst bestimmte Merkmale des so benannten Geschöpfes mit Jesus in Verbindung zu bringen, damit Jesus entwürdigt wird.

Zu dem Namen 'Jesus' für einen Menschen hat mir Maria bisher nichts anderes gesagt als dasjenige, was ich gerade geschrieben habe. Was den Namen 'Maria' betrifft, weiβ ich, dass es die Gottesmutter ebenso wie Jesus freut, wenn ein Kind auf diesen Namen getauft wird. Maria damit beleidigen, könnte man nur unter denselben Bedingungen, wie ich vorhin in Bezug auf den Namen 'Jesus' erwähnt habe. Indem man die Tochter auf den Namen 'Maria' tauft, setzt man sie dadurch gleichsam unter den mächtigen Schutz des Namens, der von Gott Selbst mit so vielen auβerordentlichen Eigenschaften bekleidet wurde.

Immer sehr gerne bereit. Ich wünsche Ihnen ein lichtvolles Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariä am nächsten Dienstag.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 89
Über die Taufgnade – über die Notwendigkeit unseres Mitwirkens mit der Gnade

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ihre Frage lautet: Ist es nicht so, dass wir durch die Taufgnade von allen Sünden, auch von der Erbsünde befreit werden und wir neu geboren werden als 'Neue Schöpfung' in Christus, als Adoptivkinder Gottes?

Gottes Barmherzigkeit hat es so verfügt, dass Jesus Christus als Gott-Mensch in die Welt kommen sollte, um allen Seelen die Fülle der Erlösung zu ermöglichen, und zwar aufgrund dieses so mächtigen Instrumentes, das sämtliche Türen zum Paradies öffnen kann: des Leidens in der Fülle der Liebe und des Gehorsams. Als dem Erlöser am Kreuze das Herz durchstochen wurde, strömten daraus Sein allerletztes Blut und Wasser. Dieses Wasser können wir als die Originalquelle der Barmherzigkeit für den ewig dauernden Neuen Bund betrachten, und zwar als Vorabbildung des Taufwassers für die Seelen aller Zeiten, die sich der Nachfolge Christi hingeben würden. Darüber hinaus hat Jesus Seinen Nachfolgern den Heiligen Geist versprochen. Den Heiligen Geist empfangen wir zum ersten Male im Sakrament der Taufe. Eigentlich können wir es so betrachten, dass die Seele durch das Sakrament der Taufe vom Feuer des Heiligen Geistes für die Fülle der Barmherzigkeit erschlossen wird.

Gottes Verfügungen und Erlässe haben ewig dauernde Gültigkeit und gelten dabei in ihrer Fülle. Aus diesem Grunde lässt sich mit Sicherheit sagen, dass die Taufe für die getaufte Seele die Fülle der Erlösung kraft Befreiung aus der Erbsünde möglich macht. Allerdings sollen wir uns über Folgendes im Klaren sein:

Gott hat mit den Seelen den Neuen Bund geschlossen. Ein Bund wird von zwei Parteien eingegangen, denen dadurch spezifische Verpflichtungen obliegen. Die Fülle der Erlösung, der Befreiung aus den Wirkungen der Erbsünde und der weiteren Sünden, ist von Gott durch Jesus Christus bereit gestellt, muss aber von jeder Seele durch ihre individuelle Mitwirkung in ihrem eigenen Leben dadurch voll benutzt werden, dass die Seele durch Nachfolge des Vorbildes Christi diese Frucht in sich zur Reife bringt.

'Erlösung' ist als 'Befreiung aus den endgültig verheerenden Folgen der Sünde' zu verstehen. Sie darf nicht als fix und fertiges Geschenk betrachtet werden, das keiner einzigen Anstrengung von Seiten des Beschenkten mehr bedarf. Um es mal grob vereinfachend auszumalen: Das Geschenk der Erlösung ist wie ein Bausatz für ein Modellflugzeug, den man geschenkt bekommt: Alles ist in der Schachtel enthalten, sogar die Gebrauchsanweisung wird dazu gegeben, wenn der Beschenkte Interesse daran zeigt, aber zusammenbauen muss man ihn schon selber. Allerdings kann man dafür sogar eine Sachverständige zu Rate ziehen: Maria.

Wenn die Kirche sagt, die Seele wird durch die Taufe von der Erbsünde und den weiteren Sünden befreit, so müssen wir dies so verstehen, dass der Seele nicht länger der Eintritt ins Paradies versagt ist. Auf jeden Fall trägt die Seele nach wie vor die Verantwortung für ihr eigenes Handeln und muss kraft Göttlichen Gesetzes immer noch jede Sünde wiedergutmachen, und zwar in dem Maβe, wie diese nicht durch Gottes Barmherzigkeit ausgelöscht oder aber von Marias übermächtiger Fürsprache und bzw. oder von den Abbüβungen, geweihten Opfern und Leiden und Gebeten anderer Seelen beglichen wird. Die völlige Befreiung aus den Wirkungen der Erbsünde und der anderen Sünden ist eine völlige Befreiung von einer sonst nicht zu vermeidenden Verdammung, befreit jedoch nicht unbedingt von der Notwendigkeit einer individuellen Reinigung im Fegefeuer.

Ganz eindeutig ausgedrückt: Wenn die Kirche von Befreiung (Erlösung) spricht, meint sie Befreiung von der Hölle, nicht unbedingt vom Fegefeuer. Gott befreit keine einzige Seele 'gegen deren freien Willen'. Sobald eine Seele 'ja' zum Göttlichen Gesetz sagt und so lebt, wie es das Göttliche Gesetz vorschreibt, wird sie befreit (endgültig erlöst). Sagt sie aber nicht 'ja', mit anderen Worten: versündigt sie sich zügellos, so betrachtet Gott dies als Ausdruck ihres freien Willens, nicht erlöst zu werden. Trotz des Kreuzestodes Christi erschlieβt eine solche Seele die Erlösung nicht in sich selbst. Wäre dies nicht der Fall, so wäre jede getaufte Seele automatisch von allen Wirkungen sämtlicher Sünden befreit, aber das käme einem Göttlichen Verstoβ gegen den von Gott als heilig geschaffenen freien Menschenwillen gleich.

Da der Unterschied zwischen Hölle und Fegefeuer für eine Seele sowieso unermesslich ist, darf schon ohne weiteres von einer 'völligen Befreiung durch die Taufe' die Rede sein. Vergessen wir allerdings nie, dass die letztendliche Frucht einer jeden Göttlichen Verheiβung auf der Bereitwilligkeit der Seele basiert, ihre Mitwirkung an der eigenen Erlösung voll zu gestalten, durch den Bau ihres eigenen Dreiecks LIEBE + LEIDEN + GEHORSAM. Gerade deswegen betont die Herrin aller Seelen immer wieder die Notwendigkeit, Ihr all unsere Prüfungen (= LEIDEN) zu weihen, diese Weihe richtig in der alltäglichen Praxis zu leben (= GEHORSAM) und das alles ohne jegliche Auflehnung sondern aus reiner LIEBE zu Gottes Gesetz.

Es könnte nie zu stark betont werden: Die Aussage "Jesus Christus hat uns von der Sünde erlöst", heiβt nicht, dass wir nicht mehr sündigen könnten, noch dass wir trotz unserer Fehltritte automatisch ohne weiteres in das Paradies kommen. Halten wir uns immer vor Augen, dass jede Abweichung vom Göttlichen Gesetz irgendwie ausgeglichen werden muss, entweder dadurch, dass wir sie selber wiedergutmachen, oder dadurch, dass Gottes Barmherzigkeit mitsamt anderen, oben erwähnten Hilfsmitteln, uns im ausreichenden Maβe entgegenkommt. Vollendete Liebe aber heiβt, nicht die Wirkungen dieser Mittel als Selbstverständlichkeit zu erwarten, sondern Gott das Geschenk unserer eigenen geweihten Prüfungen ohne jegliche Einschränkung anzubieten.

Vergessen wir übrigens nie, dass die Seele die erlösende Wirkung ihrer Taufe auch durch ihr eigenes Verhalten beeinträchtigen kann. Die Taufe öffnet tatsächlich das Tor der groβen Verheiβung, aber damit wir durch dieses Tor hineingehen können, müssen wir Heil bringende Wege gehen. Gerade deswegen ist uns Maria als die Herrin aller Seelen gegeben worden: Sie kennt diese Heil bringenden Wege und führt die Seele von innen aus, wenn sich diese Letztgenannte Ihr völlig hingibt. Unsere Taufe ist erst der Anfang eines Weges, auf dem wir beweisen sollen, inwiefern wir tatsächlich die Liebe erbringen können bzw. wollen, dem Kreuz tragenden Christus nachzufolgen.

Wir sind tatsächlich neu geboren als Adoptivkinder Gottes, müssen allerdings durch einen richtigen Gebrauch unseres freien Willens (d.h. einen Gebrauch im Sinne Gottes) nachweisen, der Göttlichen Erbschaft würdig zu sein. Die von Gottes Wegen auserkorene Erbschaftsverwalterin ist Maria.

Wie Sie schreiben, sagt die Kirche des Weiteren, dass die späteren Sünden durch die Gnade Christi und die Sakramente getilgt werden können. So ist es. Aber ich weise auch diesbezüglich auf meine obige Erläuterung hin: Die Tilgung der Sünden ist die Frucht der Göttlichen Barmherzigkeit; sie wartet noch auf die Seele und deren Beitrag. Sehen Sie, die ganze Kommunikation innerhalb des Heilsgeschehens ist eine wunderbare Wechselwirkung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen. Gott schenkt die wahre Liebe wie Saat, die Seele benutzt sie, damit sie reift und neue Früchte einbringt. Jedes Werk Gottes ist wie ein Schlüssel, der immer ein Schloss sucht, das ihn aufnimmt und sich von ihm öffnen lässt, damit eine Tür aufgeht. Gottes Werke sind Samen vollendeter Fruchtbarkeit. Damit diese tatsächlich die Gewächse für Gottes Reich einbringen, müssen sie jedoch in den Acker der Seele aufgenommen werden und unter der Sonne der Weisheit und Vorsehung und dem Regen der Gnade und in Wechselwirkung mit der Beschaffenheit des Seelenbodens (= der gelebten Tugenden!) reifen. Gottes Allmacht und Intelligenz + Bereitschaft und Mitwirkung der Seele = Fruchtbarkeit, neue Schöpfung. So weit geht Gottes Liebe, dass Er nichts zustande bringen möchte, bevor Er die Unterschrift der Seele unter dem Vertrag (dem Neuen Bund) sehen kann.
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 90
Über die Widerstände, den Schritt zur vollkommenen Weihe an Maria zu vollziehen – über die Wichtigkeit, für den Ehepartner zu beten – über das beharrliche Gebet – über die Lebensreise – über die Einsamkeit

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Die Hemmung, die Sie derzeit vor der vollkommenen Weihe an die Herrin aller Seelen spüren, ist nicht unbedingt ein ungünstiges Zeichen, ganz im Gegenteil. Diese Hemmung weist darauf hin, dass Sie sich dessen bewusst sind, dass es sich da nicht um eine Entscheidung handelt, die man leichtsinnig treffen kann. Es ist schon richtig, dass man den Schritt zur vollkommenen Weihe an Maria erst machen möchte, wenn man eine gewisse Freiheit im Herzen spürt. So gilt es schlieβlich auch für eine Vermählung, und zwischen einer vollkommenen Weihe und einer Ehe gibt es weniger Unterschiede, als es die meisten Seelen glauben würden. Nur sind die Art der Beziehung und die Gestaltung derselben dadurch anders, dass diese auf einer verschiedenen Ebene erfahren werden.

Dennoch ist es wichtig, dass sich die Seele zu diesem Schritt entscheiden kann, wenn sie es gerade schwer hat. Eine Voraussetzung für eine fruchtbare Weihe ist das blinde Vertrauen, dass Maria die Seele durch alle Wälder und Wüsten, über alle Berge und Flüsse begleitet, als Schild, als Schutz, als Führerin, als Spiegel von Gottes Licht, Kraft und Wärme. Sie ist dabei Sonne und erquickende Brise zugleich. So wie die Seele nicht darauf warten sollte, zu beten oder zu lieben, bis ihr Gebet oder ihre Liebe vollkommen sind – denn dann würde sie überhaupt nicht zum Beten und zum Lieben kommen –, so gilt doch auch, dass die Seele nicht darauf warten soll, sich ganz Maria zu weihen, bis ihr das Leben leicht fällt (denn dann würde sie gar nicht zur Weihe kommen).

So wie Jesus sagte, Er sei nicht gekommen für die Gesunden, weil diese ja keinen Arzt brauchen, sondern für die Kranken, weil diese durchaus einen Arzt brauchen, so lieβe sich ebenfalls sagen, dass Maria als die Herrin aller Seelen vor allem da ist, um den Seelen, die es mit sich selbst am Schwersten haben, das wahre Licht zu zeigen, so dass sie neue Hoffnung finden. Während die Weihe nicht leichtsinnig eingegangen werden sollte, gilt doch auch, dass die Seele gerade durch die Weihe völlig neue Erkenntnisse und Perspektiven erhalten kann. Maria geht nicht bei jeder Seele in derselben Weise vor, aber was schon auffällt, ist die Tatsache, dass Sie durchwegs als ersten Schritt jegliche Finsternis in der inneren Verfassung der Seele beleuchtet, so dass die Seele sich derer bewusst wird, und dass Sie dann neue Wege zeigt. Das Maβ, in dem dieser Vorgang rasch erfolgreich wird, hängt in erster Linie von dem Maβe des Vertrauens der Seele zu Maria ab. Ich versichere Ihnen, dass ich für Sie da bin, wenn Sie den Sprung zum unbekannten Ufer wagen. Ich bin jeder Seele guten Willens von Maria als kleine Brücke anvertraut worden.

Ihr Zweifel über sich selbst ist normal. Wenn die Seele eine Erfahrung macht, die ihr Leben ganz auf den Kopf stellt, wird sie sich zunächst mit Anpassungsschwierigkeiten auseinandersetzen müssen: An viele Lebenssituationen muss auf einmal anders herangetreten werden. Die Seele lernt in sich selbst Verhaltens- und Reaktionsmuster kennen, die ihr zum Teil neu sind. Sie lernt Schwächen kennen, die bis dann verborgen geblieben waren. Es ist ihr, als ob ein völlig neues Leben vor ihr steht oder als ob sie eine Reise durch ein völlig fremdes Land antritt und sie plötzlich entdeckt, dass auf ihr Auto weniger Verlass ist, als sie bisher glaubte. Wenn dazu noch viel Zeit vergeht, ohne dass sich die Situation wesentlich ändert, fällt die Seele auch immer tiefer den Versuchungen des Bösen anheim, der sie glauben lassen möchte, dass sie, und sie allein, Schuld an allem ist, und der sie darüber hinaus zu negativen Gedanken und Gefühlen über denjenigen inspiriert, der die neue Situation veranlasst hat. Die Seele empfindet diese ganzen Gefühle als Zeichen der Verunreinigung. Der Seele ekelt es allmählich vor sich selbst.

Geben Sie das Gebet für Ihren Mann nicht auf, denn das Sakrament der Ehe ist in Gottes Augen ein Goldschatz. Wie die Truhe auch äuβerlich aussehen darf, es ist und bleibt Gold in ihr. Sie verstehen schon, was ich meine. Ein Sakrament ist ein Berührungspunkt zwischen Gott und der Seele. Solange man es instand hält, wird man von Gott berührt. Halten Sie sich dieses Bild vor Augen. Auch wenn Ihr Mann vermutlich nicht für die Ehe betet (ob er es tut oder nicht, wird uns Maria nie verraten, weil dies eine Angelegenheit zwischen seiner Seele und Gott ist), wichtig ist, dass Sie es tun. Betrachten Sie sich als diejenige, die die Schatztruhe täglich putzt. Dies bringt Ihnen Verdienste ein, weil die Schatztruhe des Sakramentes der Ehe für Gott wie ein Heiligtum ist. Geben Sie nie auf, für Ihren Mann zu beten. Vergessen Sie nie, dass der Wert einer Handlung für Gott nicht dadurch bestimmt wird, was diese Handlung auf Erden einbringt oder nicht, sondern dadurch, was sie für Seinen Heilsplan zu bedeuten hat. Aus diesem Grunde ist es sehr wertvoll, für eine wankende Ehe beharrlich zu beten. Das Gebet ist der Putzlappen, mit dem Sie die Schatztruhe putzen; die Leiden, die mit dem Zustand zusammen hängen, sind das Putzmittel.

Sie schreiben es selbst: Wenn Sie jetzt das Gebet aufgeben, fürchten Sie, Sie würden ein Leben ohne Gott und Seine Gebote beginnen. Genau, diese Gefahr ist konkret, und zwar weil gerade das Sakrament der Ehe einer der wichtigsten Fäden ist, durch welche Ihre Seele mit Gott verbunden bleibt. Vergessen Sie auch nicht, dass die Seele leicht dazu neigt, einen Zustand, den sie selbst schafft, auch selber mit eigenen Gesetzen zu versehen, die öfters von Gottes Gesetz abweichen. Setzt sie einmal für sich selbst Gottes Gesetz auβer Kraft, so wird sie bald auf jedem Gebiet so handeln, als gäbe es gar kein Göttliches Gesetz mehr. Genau so geht es mit der Sünde: Versündigt sich die Seele einmal auf einem Gebiet, auf dem sie bis dahin rein zu bleiben pflegte, so wiederholt sich dieselbe oder eine ähnliche Sünde bald wieder, und der Baum der Verirrung bekommt immer neue Äste. Man könnte es so betrachten, dass sich in der Seele durch eine Sünde eine Rinne bildet. Sobald diese Rinne einmal benutzt worden ist, findet das Wasser gleich wieder denselben Abfuhrweg und vertieft diesen immer weiter, das heiβt: Die sich wiederholende Sünde verletzt die Seele immer tiefer.

Die Reise durch eine heikle Lage auf dem Lebensweg hat nichts mit einer Bestrafung wegen früherer Sünden zu tun. Jeder Meter des Lebensweges ist einmalig. Gott bestraft die Seele nicht, Er gibt im Gegenteil immer neue Chancen. Betrachten Sie das nachfolgende Bild:

Die Lebensreise einer Seele ist eine Wanderung, auf der sie jeden Tag bestimmte Samen auszustreuen hat. Diese Samen sind die Werke, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen, Leiden an Körper und Herzen, Prüfungen, Aufopferungen, Sühneakte, Anbetungsakte, Gebete usw., durch welche die Seele zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan beitragen soll. Gottes Vorsehung schenkt ihr diese Samen von einem Augenblick zum anderen, nur in Ausnahmefällen für eine weiter entfernte Zukunft.

Wenn Sie nun an bestimmten Stellen Ihres Lebensweges nicht die Saat ausgestreut haben, von der Gott erwartete, dass Sie es tun, so wird Er durch Seine unfehlbare Vorsehung Wege suchen, Ihnen eine neue Chance zu bieten, diese Versäumnisse noch wiedergutzumachen, denn es gilt, alles daranzusetzen, dass die Saat, die Ihnen persönlich zur Verfügung gestellt worden ist, die Gelegenheit bekommt, sich in Blumen für Gottes Reich zu verwandeln. Erinnern Sie sich nun aber, woraus sich die Samen zusammensetzen. Tatsächlich: Es handelt sich um Werke, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bestrebungen, Leiden an Körper und Herzen, Prüfungen, Aufopferungen, Sühneakte, Anbetungsakte, Gebete usw. Was heiβt dies somit konkret für Ihr Leben?

Sie bekommen die Chance, die von Ihnen durch irgendwelche Fehltritte versäumten Beiträge zum Frühling von Gottes Reich (= die Blumen, die sich aus den Ihnen entlang Ihrem Lebensweg zur Verfügung gestellten Samen hätten entwickeln können) nachzuholen. Einst drückte es mir die Herrin aller Seelen so aus, dass jede Seele durch ihre Prüfungen auf Erden einen Teil oder aber die Gesamtheit der für Sie möglicherweise notwendigen Leiden im Fegefeuer bereits auf Erden vollbringt, falls sie diese Prüfungen ohne Protest annimmt. Dies heiβt nicht, dass Sie tatsächlich so schwer gesündigt hätten, dass Ihre heutigen Prüfungen notwendig wären, um Ihre Seele zu reinigen. Es heiβt allerdings schon, dass Gott Ihnen auch durch die heutigen Leiden Chancen für ein ewiges Glück bereiten will, das dank einer liebevollen Annahme dieser Leiden gröβer werden kann, als Sie es je geahnt hätten.

Vergessen Sie nicht, dass das Maβ des Leidens einer Seele keine Indizien für das Maβ ihrer Sündhaftigkeit bietet. Gott sucht dauernd, jeder Seele ein Übermaβ an Gelegenheiten zu bieten, die ihr anvertraute Saat auszustreuen. In manchem Falle läuft das darauf hinaus, dass die Seele weit über das Maβ ihrer Sünden oder Fehltritte hinaus säen darf. Den Überschuss an ausgestreuter Saat sollen wir als die Chance betrachten, uns die wahre Heiligkeit zu erwerben. Ich betone deswegen, dass in der Prüfung das Antlitz Gottes der Seele noch strahlender zulacht, als in einer Stunde des Glückes.

Vertrauen lernen, kann die Seele dadurch, dass sie den Wert einer jeden Sekunde ihres Lebens nicht länger nach dem misst, was diese Sekunde ihr an (irdischem) Glück eingebracht hat, oder nach dem Maβ des Glückes, das sie wegen dieser Sekunde empfindet, sondern nach dem Glauben, dass jede in Annahme und Liebe zu Gott, zu Maria und zu den Mitgeschöpfen zugebrachte Sekunde des Leidens (an Seele, Körper, Herzen oder Geist) für Gott wie ein goldener Samen ist, aus dem eine goldene Blume aufblüht. Dies ist keine Illusion, sondern ein Grundparagraph aus dem Gesetzbuch der Göttlichen Gerechtigkeit. Selig die Seele, die felsenfest an die Wahrheit dieses Gesetzes glaubt.

Die Bemerkungen bzw. Fragen von Mitmenschen, ob Sie bereits einen anderen Mann gefunden haben, müssen Sie unbedingt als Versuchungen von Seiten des Bösen betrachten, der alles daran setzt, damit das Bild, das Sie nach all diesen Prüfungen und erschütternden Erfahrungen von sich haben, noch negativer wird. Ihre Entmutigung wäre für ihn neue 'Saat'... für Dornen, mit denen er Ihr Herz ganz zerreiβen möchte. Hören Sie bitte nie auf solches Gerede, weil es lediglich weltliche Torheit verkündet, und lassen Sie sich nicht scheiden, um sich 'eine neue Freiheit' zu erwerben, denn diese Handlung wäre im Gegenteil der Grundstein eines Kerkers für das ewige Glück. Die wahre Freiheit kann sich die Seele nur dadurch erwerben, dass sie Gottes Gesetzen treu bleibt. Die wahre vollendete Freiheit ist die Heiligkeit. Diese kann man nicht dadurch erreichen, dass man das Band eines Sakramentes löst. Sich scheiden lassen, hieβe: gegen die Heiligkeit eines Sakramentes verstoβen, einen vor Gott geleisteten Eid brechen und das Kreuz als persönlichen Beitrag zur Erlösung abwerfen.

Ein einsames Gemüt kann leicht einer Wolke zum Opfer fallen, aber die Einsamkeit ist auch eine offene Tür für die Sonne der Gegenwart Gottes. Jesus betete so gerne oben auf einem Berg in der Einsamkeit. Maria erscheint vorzugsweise auf Bergen und an entlegenen, stillen Orten. Wenn es Ihnen gelingt, die Neigung zum Denken zu bewältigen und das Herz ganz Maria zu öffnen, werden Sie Licht in ungeahnten Schattierungen kennenlernen. Dieses Himmlische Licht wird die Saat von früher, und jene von heute, zum Reifen bringen. Sie enthält den Wachstumsplan, den ihr Gottes Weisheit eingegossen hat, und wartet nur darauf, dass sich die Seele dem Himmlischen Licht aufschlieβt, um sie zum Blühen zu bringen. Vertrauen Sie sich uneingeschränkt Maria an, Sie werden es nicht bedauern. Ich helfe Ihnen gerne, neue Fenster in Ihrem Herzen zu bauen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 91
Über die Angst vor der Hölle – über die Abbüβung von Fehltritten

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Seele in Jesus und Maria,

Angst vor der Hölle sollte keine Seele haben, wenn sie den Anweisungen der Himmlischen Königin folgt. Angst ist eine nicht produktive Verfassung: Sie bringt nichts, sondern lähmt das Gute, das wir eigentlich tun möchten. Der absolute Gegenpol der Angst ist die wahre Liebe (die nicht sinnliche Liebe, die man gerade aus dem Herzen heraus Gott und Seinen Werken in der Schöpfung entgegenbringt). Die Liebe ist auch gerade die Goldmünze, die uns die ewige Glückseligkeit kauft.

Ihr Wille, das Gute zu tun, wird, wenn Sie sich nicht davon ablenken lassen, Ihre Seele Schritt für Schritt reinigen. Ich weise auf das kurze aber so auβerordentlich machtvolle Bittgebet hin, das die Herrin aller Seelen vor zwei Jahren die Seelen lehrte, und das im Buch Die Morgendämmerung von Gottes Reich auf Erden veröffentlicht wurde, samt dem wunderschönen damit einhergehenden Versprechen von Seiten der Gottesmutter. Das Bittgebet lautet: "Maria, mächtige Herrin aller Seelen, erwirke uns vollkommene Vergebung, Reinigung und Wiedergeburt". Maria bittet darum, dieses kleine Bittgebet täglich 33 Mal aufmerksam und mit Liebe auszusprechen, gleichzeitig für sich selbst und die Mitglieder seiner Familie. Das heiβt also: Sie sprechen es aus (das darf in der Stille des Herzens erfolgen) und die Seele(n), die bei Ihnen lebt bzw. leben, tut bzw. tun es womöglich ebenfalls.

Im Übrigen erwartet Maria von Ihnen die Erfüllung der Wünsche, die Sie in den vorangehenden Briefen an Sie hat vorbringen lassen. Der vollkommene Gehorsam der Herrin aller Seelen gegenüber ist das gröβte Abbüβungsmittel für unsere Fehltritte, weil dieser Gehorsam in Gottes Augen als unmittelbarer Gehorsam Seinen Gesetzen gegenüber gilt. Die Wirkungen von den Fehltritten, die nicht zu ändern sind, kann die Seele nur durch Gehorsam, Liebe und die innigste Weihe der Prüfungen des Alltags und allen Herzeleides an Maria nach und nach ausgleichen helfen.

Lieben Sie Gott und Maria in allem, in jedem Menschen, in jedem Tier, in jeder Prüfung, in jedem Leid und Schmerz, und verbreiten Sie Marias Belehrungen, denn diese sind die Waffen Gottes gegen die Finsternis in diesen Letzten Zeiten. Die Barmherzigkeit Gottes und Marias Fürsprache und Führung werden Ihnen zuteilwerden. Die Gottesmutter hat versprochen, dass keine Seele, die sich wirklich mit Leib und Seele Ihr hingibt und allen Ihren Belehrungen und Anweisungen nachfolgt (die ja Gottes Gesetzen entsprechen), für das ewige Heil verloren geht. Sie wartet auf Sie, enttäuschen Sie Sie nicht, denn Marias Liebe ist unsagbar erhaben.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 92
Über die Gefahr des Geldes – über das Gebet für die Verstorbenen – über die Bestimmung der Seele nach dem Tod – über das Rosenkranzgebet

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

In Ihrem Leben machen Sie Erfahrungen darüber, wie die Göttliche Vorsehung Seelen so lenken kann, dass sie durch Situationen gehen, die sie etwas zu lehren haben. Gottes Weisheit verfügt es oft so, dass Seelen durch Änderungen in ihren Lebensverhältnissen zur Besinnung geführt werden, damit sie manches mit anderen Augen betrachten. Geld hat es tatsächlich in sich, in der Seele, solange diese sich nicht entschieden zu einem Leben zu Diensten von Gottes Heilsplan entschlossen hat, das Bedürfnis nach dem Weltlichen zu wecken und dieses Bedürfnis zum vorherrschenden Beweggrund allen Tun und Lassens werden zu lassen. Diese Erkenntnis sollten Sie schon in Erwägung ziehen wenn Sie einer Seele finanzielle Beihilfe leisten. Gut wäre, sorgfältig zu überlegen, ob es ein Maβ an Beihilfe gibt, das dieser Seele hilft, über die Runden zu kommen, ohne ihr die Gelegenheit zu bieten, dadurch der alten Untugend zu verfallen.

Die Gottesmutter wird Ihnen diesbezüglich keine genauen Vorschriften machen, weil von jeder Seele erwartet wird, dass sie aus den praktischen Situationen des Alltags Lehren zieht. Vorgeformte Lösungen in materiellen Angelegenheiten wären für Gott wie die Beeinträchtigung des freien Willens. Die Beihilfe vollkommen einzustellen, wäre auch in spiritueller Hinsicht auf jeden Fall nicht die beste Lösung, weil diese Anstrengung in dieser Phase Ihres Lebens schon von Ihnen erwartet wird. Es gilt da aber, den goldenen Mittelweg zu finden.

In Bezug auf den verstorbenen Nachbarn fragen Sie, ob man für Menschen, von denen man nicht weiβ, ob sie im Fegefeuer oder in der Hölle sind, beten soll, da dies für Menschen in der Hölle wirkungslos ist.

Die Göttliche Weisheit und Liebe ist den Seelen gegenüber unvorstellbar fürsorglich. Da für Gott das Leben auf Erden nicht das Wichtigste ist, wirkt Seine Fürsorge über die Grenzen des irdischen Todes hinaus uneingeschränkt weiter. Damit sich jede Seele bis zum Äuβersten für die Werke Gottes einsetzt, hat Gott allerdings die Kenntnis über die Bestimmung von Seelen nach dem irdischen Tod unserer Kenntnis entzogen. Ein paar Seelen haben zwar zu einem gewissen Zeitpunkt die Gabe erhalten, über die Bestimmung mancher Seelen Näheres zu erfahren, aber dabei handelt es sich eindeutig um eine mystische Begabung, nicht um einen 'Normalzustand'. Diese Begabung wird von Gott äuβerst selten geschenkt, genau damit die Verbreitung solcher Kenntnisse sehr beschränkt bleibt. Seien Sie diesbezüglich übrigens sehr vorsichtig, denn die Gottesmutter hat mich davor gewarnt, dass weitaus die meisten Seelen, die behaupten, die Bestimmung von Seelen nach dem irdischen Tod zu kennen, diese Begabung nicht erhalten haben bzw. diese nicht aus Himmlischen Quellen erhalten haben (Sie verstehen, was ich meine).

Das heiβt, dass man nie mit Sicherheit sagen kann, ob sich eine verstorbene Seele, von der es so gut wie auszuschlieβen wäre, dass sie sich im Himmel befinden könnte, im Fegefeuer oder in der Hölle befindet. Gottes Barmherzigkeit, Marias übermächtige Fürsprache und die von Seelen auf Erden dargebrachten Abbüβungen, Aufopferungen, geweihten Prüfungen, Gebete und Heiligen Messopfer können insgesamt eine Seele, die auf Grund des Gesetzes der Göttlichen Gerechtigkeit für ewig verdammt werden sollte, trotzdem vor der Hölle retten und in das Fegefeuer verweisen, das bekanntlich einmal ein Ende nimmt und nur einen einzigen Ausweg hat: diesen ins Paradies, nach erforderlicher Läuterung im Feuer der Liebe.

Konkret heiβt dies, dass jede Seele auf Erden, wenn sie wirklich die Tugenden der Barmherzigkeit, der Milde, der Nächstenliebe und der Hoffnung üben möchte, gut daran tut, davon auszugehen, dass sich Verstorbene(r) X oder Y usw. im Fegefeuer befindet, nicht in der Hölle, möge die betreffende Seele auch noch so sündhaft gelebt haben. Aufgrund dieser Annahme tun Sie gut daran, dem Verstorbenen jetzt noch zwei, womöglich drei Geschenke anzubieten:

  1. Beten Sie für ihn.

  2. Weihen Sie Maria das ganze irdische Leben des Verstorbenen, mit allen seinen Prüfungen, Krankheiten, Leiden, Schmerzen, Kummer und mit allen guten Taten, die er ohne jeden Zweifel irgendwann vollbracht hat (sogar im Verborgenen seines Herzens oder hinter geschlossenen Türen). Maria kann aufgrund dieser Weihe dem Verstorbenen jetzt noch Verkürzung seiner etwaigen Läuterungszeit erwirken.

  3. (falls möglich): Wenden Sie sich an einen Priester und lassen sie diesen Vertreter Christi ein Heiliges Messopfer für den Verstorbenen feiern. Die Wirkung ist ähnlich wie diese im Punkt 2.

Was denn, wenn sich diese Seele in der Hölle befindet? Leider hat sie selbst dann nichts mehr davon, aber Ihre Anstrengungen finden dann drei andere Auswirkungen:

  1. Die dargebrachten Gebete, Weihe, Messopfer usw. werden in Gnaden für andere Seelen umgewandelt, entweder auf Erden oder im Fegefeuer.
  2. Sie tragen dadurch zu einer Erhebung des Standes der Gnade der Menschheit als Ganze bei.
  3. Sie selbst bekommen den Verdienst, einen Akt der Nächstenliebe und des Vertrauens in Gottes Barmherzigkeit und in die Macht der Himmelskönigin vollbracht zu haben.

Sagen Sie mal tief im Herzen zu Maria, wie sehr Sie diesen Nachbar gemocht haben und dass Sie ihm jetzt noch seine Fehltritte vergeben. Diese beiden kleinen Sätzchen, in aller Aufrichtigkeit in Marias Herz gelegt, sind wie Strahlen goldenen Lichtes.

Halten Sie an Ihrer Gewohnheit fest, ein "Gegrüβet seist Du, Maria" zu beten für jede Seele, von deren Tod Sie erfahren. Diese Gewohnheit verbreitet Gottes Licht und hilft tatsächlich diesen Seelen vor dem Göttlichen Gericht.

"Welcher Rosenkranz ist wirksamer: Der Rosenkranz zur Göttlichen Barmherzigkeit von Schwester Faustine oder der normale Rosenkranz mit den vier Geheimnissen. Ich mag den von Schwester Faustine lieber, weil man so speziell für andere betet".
Alle Gebete sind für Gott und für Maria wie Honig im Kelch der Bitterkeit, den Jesus nicht aufhört, für die Menschheit zu leeren. Die Art und Weise, wie Maria Selbst den Rosenkranz betrachtet, könnte für Sie die Fruchtbarkeit dieses Gebetes immens steigern: Sie sollten sich angewöhnen, davon auszugehen, dass auch der normale Rosenkranz ein Gebet ist, das man für andere betet, und zwar für die ganze Menschheit von allen Zeiten. Ich gebe Ihnen die goldene Regel, wie sie mir die Himmelskönigin bereits vor zwölf Jahren in Bezug auf den Rosenkranz gegeben hat: Der Rosenkranz, von dem die höchste Fruchtbarkeit für Gottes Reich ausgeht, und zwar mit Wirkung für den Göttlichen Heilsplan für alle Zeiten, ist dieser:

  1. bei dem man bei jedem "Gegrüβet seist Du, Maria" eine Erwägung hinzuzieht, die sich auf das betreffende Mysterium bezieht (z.B. auf das Wiederfinden Jesu, die Kreuzigung, die Krönung Mariä usw...);
  2. den man ausdrücklich Maria schenkt, ohne irgendeine eigene Absicht, das heiβt, dass man es vollkommen und uneingeschränkt Maria überlässt, was Sie mit diesem Rosenkranz tun will. Maria bittet betont darum, weil Ihr sonst die Hände gebunden sind. Wenn Sie Maria bitten, Sie möge den Rosenkranz für Herrn X oder Frau Y oder für ein bestimmtes Geschehen anwenden, so legt Sie diese Gebetsabsicht in die Sammlung der Gebetsabsichten der ganzen Welt und aller Zeiten. Diese Sammlung wird ständig mit den vorhandenen und innerhalb einer gegebenen Zeitfrist 'spendbaren' Gnaden verbunden. Wenn die von Ihnen vorgebrachte Absicht aus irgendwelchem Grunde nicht (oder nicht zu jenem Zeitpunkt) innerhalb der Absichten der Göttlichen Vorsehung und bzw. oder innerhalb der derzeitigen Entwicklung des Göttlichen Heilsplans passt und bzw. oder die Seele, für welche der Rosenkranz dargeboten wird, für den Erhalt dieser Gnade zum gegebenen Zeitpunkt nicht bereit ist, oder die Göttliche Weisheit es für angebracht hält, dass diese Seele noch für eine gewisse Zeit eine besondere Prüfung durchzustehen hat, so kann die Gebetsabsicht nicht fruchtbar gemacht werden.

Maria bittet deshalb die betenden Christenseelen ausdrücklich darum, sie mögen sich angewöhnen, den Rosenkranz in Marias Hände zu legen, ohne irgendein eigenes Anliegen zu formulieren, damit Maria als übermächtige Mittlerin aller Gnaden und Herrin aller Seelen, mit einem vollständigen Überblick über den Stand aller Seelen, über die Entwicklungen des Göttlichen Heilsplans und über die Absichten der Göttlichen Vorsehung, Selber entscheiden kann, in welchem Bereich dieser Rosenkranz seine höchste Fruchtbarkeit erlangen kann. Wir Seelen haben einen beschränkten Blick, Maria aber lebt in innigster Verbundenheit mit der Göttlichen Dreifaltigkeit. Gerade deswegen wird Sie auch die Herrin der Vorsehung genannt.

Ihre Liebe zum Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit kann ich allerdings nachvollziehen, weil auch ich selbst diesen Rosenkranz liebe, so wie ich besonders jedes Gebet liebe, das mit den Leiden Christi und den Schmerzen Mariä und mit der Aufopferung derselben im Zusammenhang steht.

Wenn Sie fragen, welcher der beiden Gebete wirksamer ist, so müsste ich sagen: Man kann nie ohne weiteres Äpfel mit Birnen vergleichen. Die beiden Gebete haben einen besonders hohen Wert für die Pläne und Werke Gottes. Das Eigene dieser Gebete ist Folgendes:

  • Der Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit verweist unmittelbar auf den mächtigen erlösenden Wert des Kreuzesopfers und erinnert uns daran, dass das Kreuzesopfer Jesu überhaupt das Herz Gottes für alle Zeiten dazu veranlasst, sich uneingeschränkt über die Seelen zu ergieβen.

  • Der 'gewöhnliche' Rosenkranz ist das Gebet der Gebete (so bezeichnet ihn die Gottesmutter Selbst), denn er birgt in sich die Gesamtheit der gnadenvollen Meilensteine aus den Leben des Erlösers und der Gottesgebärerin. Indem sich die Seele mit diesen Ereignissen im Herzen verbindet, öffnet sie sich immer wieder für den Erguss der von Gott Selbst mit diesen Ereignissen verbundenen Gnaden zur Erlösung und Heiligung. Darüber hinaus setzt sich der Rosenkranz hauptsächlich aus dem 'Vater unser' und dem 'Gegrüβet seist Du, Maria' zusammen, die alle beide, wenn man sie genügend tief betrachtet, so inhaltsreich und gnadenvoll sind.

Wenn man den Rosenkranz darüber hinaus für Marias Anliegen betet (die ja die Anliegen von Gott Selbst sind), erhält dieses Gebet noch den zusätzlichen Wert einer Weihe. Gott hat 'Bedürfnisse', die sich auf das Heil aller Seelen beziehen. Die Seelen auf Erden können die Befriedigung dieser Bedürfnisse am Besten durch ihre selbstlos dargebotenen Gebete loskaufen, durch ihre Liebe und Bestrebungen der Tugendhaftigkeit und dadurch, dass sie über das Kapital eines Körpers verfügen, das Leiden und Prüfungen durchstehen kann, genauso wie Jesus Christus Selbst in Seinem menschlichen Körper. Es zeigt sich darin der Wert der vollkommenen Nachfolge Christi.

Eins nur kann ich Ihnen ans Herz legen: Beten Sie womöglich die beiden Gebete regelmäβig, weil jedes von ihnen mächtige Lichtströme erschlieβt, ohne welche noch viel mehr Seelen in den Abgrund abstürzen würden.

Geben Sie den Kampf des Lebens nie auf, denn das Leben ist eine Goldgrube für Gottes Werke. Legen Sie diesen Schatz richtig an.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 93
Über den Unterschied der Wirkung der Eindrücke aus der Natur und aus dem künstlich geschaffenen Teil der Welt auf die Seele – Himmlische Wünsche als Blumen und weltliche Wünsche als Plastikblumen – Heiligungs- und Befreiungswerke in der Seele – die Liebe als befreiende Kraft – über die Freiheit des Himmels und die Tyrannei der Welt

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Die Welt ist voller Eindrücke. Wenn wir uns deren Herkunft mal näher betrachten, erkennen wir leicht zwei groβe Quellen von Eindrücken:

  1. diejenigen, die aus der Natur hervorkommen: Es handelt sich dabei um die Eindrücke, die uns die Tier- und Pflanzenwelt ebenso wie die nicht lebendigen Landschaftselemente – Steine, Bodenbeschaffenheit aus geologischer Sicht betrachtet, usw. – vermitteln (Farben, Formen, Geräusche, Gerüche, Geschmäcke);

  2. diejenigen, die durch menschliche Vermittlung hervorgerufen werden. Es handelt sich dabei um den von Menschen 'erschaffenen' Teil der Landschaft – Industriegelände, Gebäude, Straβen, usw. – ebenso wie die unzähligen Eindrücke aus unnatürlichen Geräuschen, aufdringlicher Werbung, Fernsehen und anderen Medien.

Oberflächlich betrachtet, könnte man davon ausgehen, dass es einerlei ist, woher ein Eindruck stammt, Farbe ist ja Farbe, Geräusch ist Geräusch, usw. Ein gewaltiger Irrtum! Die Menschenseele ist mit einer 'Vorrichtung' ausgestattet, die sich mit einem Sensor, einem Fühler, vergleichen lieβe. Dieser 'Sensor' scheint dauernd die Umgebung, in der sich die Seele (im physischen Körper) bewegt, abzutasten und deren Wert für die seelische Entwicklung zu ergründen und zu bestimmen. Dieser 'Sensor' bemerkt rasch, ob ein sich darbietender Eindruck aus der von Gott erschaffenen Natur oder aber aus einer künstlich von Menschenhand 'erschaffenen' Quelle stammt. Das Natürliche wird dabei als 'Leben tragend und Leben spendend' ausgewertet, während das Künstliche, das Unnatürliche, das Menschliche, als 'seelisch tot' empfunden wird. Unter anderem aus diesem Grunde kommt es vor, dass sich die Seele im regen Straβenverkehr, in einer Industriezone u. ä. nicht wohl fühlt.

Lieber Bruder, diese Information ist wichtig, weil sich durch sie Ihr Problem leichter im spirituellen Sinne fassen lässt:

Die Eindrücke, welche aus der menschlichen Quelle auf die Seele zukommen, sind nicht nur 'seelisch tot', sie sind auch dadurch verunreinigt, dass sie nur auf die Befriedigung weltlicher, stofflicher Bedürfnisse abzielen. Die Welt verspricht den Seelen unendlich vieles, buchstäblich 'den Himmel auf Erden'. Dieser 'Himmel' ist eine Luftspiegelung, flüchtig wie der Duft eines von Menschen hergestellten Parfüms, vom Wind verweht. Trotzdem verkaufen Unzählige buchstäblich ihre Seele für diesen 'Himmel auf Erden'. Das letztendliche Ziel einer jeglichen weltlichen 'Schöpfung', die solche Eindrücke in den Seelen weckt, ist der finanzielle Gewinn. Aus dieser Bestrebung werden Industrie, Werbung und Medien geboren oder mindestens sehr weit über das Maβ des Notwendigen hinaus entwickelt. Diese 'entseelte' Herzensverfassung, aus welcher heraus somit täglich Milliarden von Eindrücken in die Welt gebracht werden, raubt unzähligen Seelen das Göttliche Leben und zerstört auf die Dauer jegliche Saat, aus der dieses Göttliche Leben in den Seelen aufzublühen versucht. So müssen Sie die Gesinnung verstehen, die zurzeit Ihr Herz überwältigt.

Sie versinken in Schulden, überziehen leicht das Konto, möchten aber ein für allemal schuldenfrei werden und bitten deswegen Maria um Unterstützung. Sie wird Ihnen diese nicht verweigern. Um eines nur bittet Sie die Himmelskönigin: Dass Sie Ihr jegliche Versuchung, die Sie dazu veranlassen möchte, sich der Welt und seinen etlichen Scheinbedürfnissen zuzuwenden, unter die Füβe legen. Lieber Bruder, versuchen Sie, sich das nachfolgende Bild vor Augen zu halten:

Jeder Wunsch, den die Herrin aller Seelen durch die Schriften bekannt gibt, lieβe sich mit einer wunderschönen Blume vergleichen:

  • Er verzaubert durch Schönheit: Die Seele wird tief innerlich – im vorerwähnten 'Sensor' – verzückt, weil sie Gottes Gegenwart in diesem Wunsch spürt.
  • Er verzaubert durch Duft: Die Seele empfindet ihn tief innerlich als Weg zur Heiligkeit.
  • Er trägt in sich den Blütenstaub, Träger der Fruchtbarkeit und des (Göttlichen) Lebens.

Dieser Himmlische Wunsch wirkt im tiefsten Keim der Seele wie reine Nahrung. Tief innerlich sehnt sich die Seele nach der Erkenntnis der Wünsche der Herrin, die ja vollkommen und restlos jenen von Gott Selbst entsprechen.

Jeder Wunsch, der Ihnen dahingegen aus der Welt aufgenötigt wird und nur bezweckt, dass Sie in die Zwickmühle der weltlichen Bedürfnisse und unzähligen künstlich ins Leben gerufenen Scheinbedürfnisse geraten, die alle nur die Torheit des weltlichen Denkens unterstreichen, ist lediglich eine Plastikblume:

  • Die anfängliche Verwunderung über ihre 'Schönheit' verwandelt sich rasch in Enttäuschung und das Gefühl, betrogen zu sein, denn die Schönheit ist künstlich und nicht beseelt, sie ist leer und inhaltslos.
  • Duften tut sie ja gar nicht, denn dazu fehlt es ihr an Inhaltsstoffen, die sie aufgrund der Göttlichen Intelligenz und eines eingebauten Wachstumsplanes hätte entwickeln können.
  • Sie trägt kein Leben in sich und hat der Seele somit gar nichts zu bieten.

Die Bedürfnisse nach den Dingen der Welt, die man sich mit Geld kaufen kann und muss, sind wie ein unersättlicher Hunger, der ständig ein Gefühl des Unbefriedigt-Seins hinterlässt und das ganze Wesen kraftlos macht. Wegen der nie aufhörenden Jagd nach echter Nahrung bleibt der Seele keine Zeit übrig, ihrer wirklichen Berufung nachzugehen. Alle ihre Anstrengungen verwendet sie auf vergängliche Tätigkeiten und auf den Erwerb vergänglicher Gegenstände, die ihr nichts einbringen, was sie näher ans Ziel bringen kann. Das einzige Ziel des Lebens ist das Tor der Ewigen Glückseligkeit, die sich die Seele auf Wegen wahrer Fruchtbarkeit für Gottes Werke erwirken muss.

Lieber Bruder, die Dinge der Welt nähren das seelische Leben nicht und werden sehr leicht dazu herbeigesehnt und erworben, die eigenen Schwächen noch weiter zu nähren, so dass diese letzten Endes die Seele in faustdicken Ketten fesseln, wie in einem Kerker: getrennt von allem Licht, von jeglicher bleibenden Freude, fern von allem Leben. Das einzige Werkzeug, das die Seele aus ihren Schwächen befreien kann, ist die wahre Liebe. Die wahre Liebe wird in der Seele zum Leben erweckt, sobald die Seele zur Erkenntnis ihrer Bestimmung als Kind Gottes gelangt. Diese Erkenntnis soll sie sich aber nicht durch den Verstand erwerben, sondern durch das Herz.
Halten Sie sich fest vor Augen:

  • dass Gott Sie dazu in die Welt gesandt hat, damit Sie sich am Pflücken der Früchte für Gottes Reich auf Erden beteiligen;

  • dass Er Ihnen dazu wunderbare Talente als Rucksack auf dem Weg zwischen den Obstbäumen geschenkt hat, die Er täglich durch den Erguss von Gnaden und die Winke Seiner Vorsehung zu nähren versucht;

  • dass Er zwar die Befriedigung von Bedürfnissen zulässt, welche den Körper instand halten sollen, dass diese jedoch als Mittel zur Selbstentfaltung (Heiligung) gedacht sind und auf keinen Fall Ziele an sich werden dürfen;

  • dass Er für Sie den Lohn des Erben der Göttlichen Nachlassenschaft bereit hält, die sich aus der Ewigen Glückseligkeit zusammensetzt, die allerdings nur durch ein Leben der Loslösung angetreten werden kann. Der Grund ist, dass Gott die weltlichen Anhänglichkeiten als eine Entscheidung zugunsten der Welt und zum Nachteil Seiner ewigen Geschenke betrachtet.

  • dass die weltlichen Anhänglichkeiten in dem Maβe stärker werden, wie sich die Liebe in der Seele lähmen lässt;

  • dass die Herrin aller Seelen die wahre Liebe zu Gott, zu Gottes Werken und Plänen und zu den Mitgeschöpfen hundert- und tausendfach anfachen kann und dass Sie dazu nur die Nachfolge von Seiten der Seele braucht: Die Seele, die Ihre Belehrungen und Anweisungen in der alltäglichen Praxis anwendet, wird von der Herrin zu den Gipfeln der Heiligkeit geführt. Diese Seele wird an erster Stelle so umgestaltet, dass ihre Fähigkeit zu lieben, zu hoffen und zu glauben viele Male verstärkt wird.

Unter den ungeahnten Vorteilen dieser Entwicklungen zählen die Nachfolgenden zu den Auffälligsten:

  1. Je gröβer die Liebe wird, desto leichter wird die Seele dazu kommen, sich von der Welt abzuwenden und ihr Leben bis in alle Einzelheiten in den Dienst der höheren Dinge zu stellen.

  2. Je gröβer die Hoffnung wird, desto rascher wird der innere Friede der Seele wachsen, weil sie dann in allem aus der festen Überzeugung heraus lebt, dass dieses Leben mit seinen Prüfungen nur wie ein Sturm in einem Wassertropfen ist, den sie bestehen muss, um die vollendete Glückseligkeit des ewigen Paradieses zu erben.

  3. Je gröβer der Glaube wird, desto untrüglicher wird für die Seele die Empfindung von Gottes Gegenwart in allen Kreuzen, in jeder Entsagung, in jeder Loslösung, so dass sie sich eines Tages mehr über einen Mangel an weltlichen Befriedigungen als über die Erfüllung der meisten Bedürfnisse freuen wird, denn sie wird dann verstanden haben, dass neunzig Prozent der weltlichen Bedürfnisse lediglich Scheinbedürfnisse sind, die sie von Gott entfernen, genauso wie neunzig Prozent der Wirklichkeit für die Seele nicht sinnlich wahrnehmbar ist und die Bedürfnisse der Materie somit wie ein Ungeheuer sind, dem es gelingt, die Seele dazu zu bringen, dass sie neunzig Prozent der Gaben Gottes uninteressiert zurückweist, dazu noch gerade die neunzig Prozent, in denen die allermeisten unvergänglichen Gnaden wirksam sind.

Lieber Bruder, die Welt ist ein Tyrann. Je mehr sich die Seele ihr verschenkt, desto mehr wird die Seele zu ihrem Sklaven. Die Himmelskönigin wird uns, Seelen der Letzen Zeiten, als die Herrin vorgeführt, die Macht hat, uns zu befreien. Maria macht die Erlösung der Seele guten Willens in dem Maβe vollständig, wie die Seele sich Ihr vollkommen hingibt und Ihre Anweisung genau befolgt. Die Erlösung ist kein passiver Vorgang. Sie ist eine Frage des aktiven Einsatzes, und zwar vor allem im Bereich der Überwindung der eigenen Schwächen. Genau deswegen brauchen die Seelen jetzt die Herrin aller Seelen: Sie macht die Herzen frei, damit die wirklich Maria geweihten Seelen die Kraft und den Mut finden, die Erlösungswerke Jesu in sich zu vollenden. Der Heilige Paulus erinnerte uns bereits daran, dass die Erlösung eine Frage der Ergänzung der Werke Christi ist. Jetzt, in unseren Tagen, wird uns haargenau geschildert, wie wir diese Ergänzung auf die fruchtbarste Weise verwirklichen können.

Lieber Bruder, Sie brauchen sich nicht mehr zu fürchten. Sie haben sich völlig Maria hingegeben. Der Böse ist es, der Ihnen Angst zu machen versucht. Fürchten Sie sich nicht wegen Ihrer Schwächen, denn genau zur Besiegelung deren Niederlage hat die Herrin aller Seelen Sich Ihrer angenommen. Bald wird das einzige, das Sie sich noch erwerben möchten, die Vollendung der Liebe sein, und werden Sie nur noch das Geld Ihrer Aufopferungen ausgeben, mit denen sich die Seele buchstäblich alles kaufen kann, was sie wirklich für ewig reich macht. Mit meinem Einsatz im Gebet bei der Himmlischen Herrin können Sie fest rechnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 94
Ermutigung für Seelen, die mit negativen Einstellungen ihrer Umgebung bzgl. des Glaubens zu kämpfen haben – über das Beten vor Statuen oder Bildern

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Wenn die Not hoch ist, wird sogar das leiseste Flüstern in Gottes Herzen wie ein Schrei, weil sich das Herz dann die Gegenwart und die Wirkung Gottes ganz ausgeprägt herbeisehnt. So hat die Quelle der Ewigen Liebe auch Ihnen in Ihren Leiden zugehört und zugesehen. Ihre Anliegen habe ich in aller Liebe der Herrin aller Seelen übergeben, die Sich besonders über Ihre Ausdauer freut. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Seele in einer Umgebung voller Feindseligkeit und Unverständnis unbeirrbar an das Licht und die Liebe glaubt.

Ich möchte Sie deswegen mit diesem kleinen Sonnenstrahl aus dem Herzen unserer Himmlischen Herrin ermutigen, wo Sie sagt, dass der Verdienst einer Seele in dem Maβe desto gröβer wird, wie sie mit negativen Einstellungen in ihrem Alltag zu kämpfen hat. Viele versuchen, Sie von Ihrem Glauben zu entfernen. Geben Sie nicht nach, lassen Sie sich diesen Schatz niemals nehmen, denn er ist die Sonne, die Sie immer von innen aus wärmen wird, wenn das Leben anscheinend nur Wolken und Regen zu bieten hat. Vergessen Sie nie: Seelen, die Sie vom Glauben und von der Verehrung Maria gegenüber wegzuführen versuchen, sind Gefangene der Finsternis. Sie tun dies hauptsächlich deswegen, weil sie selbst nicht den Frieden gefunden haben, den Sie besitzen, während Sie zu Maria sprechen. Die Gegenwart der Herrin aller Seelen kann Ihnen niemand nehmen, auβer Sie selbst, wenn Sie nicht mehr daran glauben würden, dass die Himmlische Königin Sie sehr liebt und beschützt. Gerade das ist es, was ich Ihnen auf Anordnung unserer Himmlischen Herrin hiermit bestätigen möchte.

Im nachfolgenden Punkt möchte ich Sie noch beruhigen. Man hat zu Ihnen gesagt, Sie würden in die Hölle kommen, weil Sie zu Bildern und Statuen beten. Die Seelen, die dies behaupten, haben offensichtlich nicht verstanden, dass der römisch-katholische Christ weder zu Gips, Holz oder Stein (in Statuen) noch zu Zellophan oder Papier und Tinte (in Bildern) betet, sondern zu dem Wesen, das durch die Abbildung vertreten wird. Man vergöttert da nicht das Material, aus dem diese Abbildung hergestellt ist, sondern man verehrt das Himmlische Wesen, das man sich mit Hilfe dieser Abbildung vor Augen zu führen versucht. Der reinste Kontakt zu Gott bzw. zu Maria ist jener, bei dem wir im Herzen auf Sie gerichtet sind, zu Ihnen Kontakt aufnehmen, und zwar mit unseren ganzen Gefühlen und unserer ganzen Vorstellungskraft (die meisten Seelen können sich bei Maria eigentlich wenig Konkretes vorstellen, bei Gott noch weniger). Wenn es behilflich ist, sich bei diesem Kontakt dadurch zu konzentrieren, dass man vor einem Bild oder vor einer Statue betet, während das Herz sich völlig an Gott, Jesus, Maria usw. orientiert, ist daran ganz und gar nichts Falsches. Seien Sie trotzdem diesen Seelen nicht böse: Sie wissen nicht, was sie sagen. Beten Sie für sie um Licht, damit auch sie eines Tages das wahre Glück in Maria zu suchen lernen. Wenn sie guten Willens sind, wird ihnen diese Gnade nicht vorenthalten werden. Spätestens nach diesem Leben auf Erden werden diese Seelen sehen, dass Sie das Richtige getan haben.

Halten Sie sich fest an demjenigen, woran Sie zurzeit glauben. Die Herrin aller Seelen kennt Ihren Wunsch, Ihr vollkommen zu gehören, und wird Sie deswegen niemals im Stich lassen. Wie sehr Ihre Umgebung Sie auch beschimpfen mag oder Sie zu isolieren versucht, seien Sie sich immer dessen bewusst, dass Sie diese Erfahrungen gerade deshalb machen, weil Sie auf dem Weg zum wahren Licht sind. Auf diesem Weg reist man öfters alleine, aber wirklich einsam wird man auf ihm nie sein, denn der ganze Himmel ist mit denjenigen, die auf diesem Weg ausharren.

Ich nehme Sie von Herzen mit mir zur Herrin aller Seelen mit.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 95
Über die Brautkammer der Seele – über das Dreieck der seelischen Fruchtbarkeit – über die spirituelle Bewertung der Sexualität

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre Fragen in Bezug auf die Sexualität des Menschen, denn diese Fragen sind ja von Interesse für alle Seelen. Zunächst möchte ich gerne einige wichtige Ansichten der Himmelskönigin vermitteln, welche die Sexualität in das richtige spirituelle Licht rücken dürften.

Als Ausgangspunkt weist die Gottesmutter darauf hin, dass Jesus und Sie Selbst während des irdischen Lebens den Seelen vorgelebt haben, sämtliche körperlichen Bedürfnisse und Vorgänge auf eine höhere Stufe zu bringen. Sie haben Ihr Leben auf Erden ohne das geringste Zeichen sexueller Empfindung verbracht. Damit ist nicht gesagt, dass es bei Jesus und Maria keine solchen Empfindungen hat geben können, sondern dass Sie solchen Empfindungen keine Lebenskraft vergönnt haben.

Bei diesen Bemerkungen beziehe ich mich nicht lediglich auf die Evangelien, die uns nur einen allgemeinen Blick auf das Leben von Jesus und Maria vermitteln, sondern ebenfalls auf die zahlreichen Visionen und (teils öffentlichen teils privaten) Offenbarungen, die mir Maria bisher in Bezug auf Ihr irdisches Leben und Ihre Natur als Mensch vergönnt hat. Ich orientiere mich jetzt an Maria, weil Sie mich unter anderem anhand Ihres eigenen Vorbildes zu Lebzeiten auf Erden seelisch ausbildet. Weil Maria aufs Innigste mit Jesus verbunden ist, dürfen wir mit absoluter Sicherheit annehmen, dass dieses Vorbild einen Spiegel der Verfassungen Jesu darstellt.

Als Ideal bezeichnet Maria es, die Seele sollte alles daran setzen, so zu leben, dass ihr ganzes Wesen zu einer Brautkammer wird. Es ist mir erlaubt, Ihnen das aufgrund ausführlicher mystischer Belehrungen zu erläutern, die mir privat erteilt wurden, die ich hiermit, allerdings sehr gekürzt und strikt auf Ihre Fragen bezogen, wiederzugeben versuche. Maria lehrt die Seele auf dem mystischen Wege, wie jede Prüfung in eine Vereinigung mit Gott – durch den Wesenskern Mariä – umgewandelt werden kann. Dies erfolgt durch ein beharrliches Anstreben einer Liebe, die so sehr im ganzen Wesen der Seele vorherrscht, dass die Seele bis auf die tieferen Ebenen ihres Wesens (die Körperlichkeit) Feuer und Flamme wird und die ganze Lebenskraft voll auf die höchsten Ebenen der Seele ausrichtet. Dieser Vorgang lässt sich schwer beschreiben, kann aber in dem Maβe gelernt werden, wie sich die Seele in allem an der wahren Liebe orientiert und diese Letztere durch Einsatz aller ihrer Kräfte und kraft vollkommener Hingabe an Maria nicht verschmutzen lassen will.

Maria öffnet gleichsam Ihre eigene Seele für die Seele als ob Sie (die Himmelskönigin) eine Brautkammer wäre. Der Akt, durch welchen eine Prüfung, eine Aufopferung, ein Sühneakt usw. in einem Liebesfeuer an Maria übertragen wird, wird von der Gottesmutter als 'sublimierte (vergeistigte) Vereinigung' bezeichnet, im Klartext: eine Vereinigung auf hoher Ebene der seelischen Empfindung, ganz frei von körperlichen Empfindungen. Man kann dabei sogar den Punkt erreichen, wo Schmerzen oder Leiden von irgendwelcher Art immer mehr 'in diesem Liebesfeuer aufgehen'.

Maria spricht oft von diesem gnadenvollen Dreieck der seelischen Fruchtbarkeit: Liebe + Leiden + Gehorsam/Hingabe. Nun, gerade die Vervollkommnung dieses Dreiecks, wobei die drei Bestandteile Schritt für Schritt auf immer höhere Ebenen erhoben werden und dabei ununterbrochen innigst miteinander verwoben bleiben, bildet das höchste Ziel der mystischen Ausbildung, wie Maria sie in der Seele vornimmt. Sie übt die Seele darin, und zwar dadurch, dass Sie die Seele den unterschiedlichsten Situationen unterzieht, in denen sie die drei Elemente in den unterschiedlichsten gegenseitigen Verhältnissen sehr bewusst leben soll und in tiefster Hingabe zu vergeistigen versuchen soll, bis sie dazu imstande ist, die Liebe, das Leiden und den Gehorsam bzw. die Hingabe innigst seelisch und möglichst wenig physisch zu erleben.

So tut die Himmlische Herrin es in der mystischen Ausbildung. Dabei muss ich betonen, dass für Maria die Mystik nicht etwa ein Bereich von Erscheinungen und Empfindungen ist, die ganz abseits der 'normalen' Erlebungen steht, sondern 'die Kommunikationsart schlechthin', welche zwischen sämtlichen erschaffenen Seelen vorgesehen war, und dass die Himmelskönigin deshalb manche Seelen auf diesem Weg ausbildet, damit diese:

  1. manche Göttliche Mysterien etwas tiefer ergründen und erkennen lernen, weil diese Kenntnisse und Erkenntnisse den Werken, die Maria durch die mystische Seele in anderen Seelen vollbringen will, dienlich sind;

  2. in sich selbst erfahren lernen, wie die Seele die ganze physische Lebenswelt auf immer höheren Ebenen empfinden kann und dabei den mit diesem Lernvorgang einhergehenden Aufopferungen eine immer gröβere Fruchtbarkeit für Gottes Heilsplan mit allen Seelen erwirken kann.

Mit anderen Worten: Maria möchte, dass Seelen Schritt für Schritt zum ursprünglichen Ideal zurückkehren, wie Gott es sich am Anfang gewünscht hat.

Kehren wir nach diesem kurzen Exkurs wieder zur Brautkammer zurück. Maria lehrt die mystische Seele, wie diese sämtliche Prüfungen als Vereinigung mit Maria, und durch Sie mit Gott, betrachten soll. Die Seele lässt dabei alle ihre Aufopferungen mitsamt ihrer Liebe und ihrem Gehorsam Maria bzw. Gott gegenüber und ihrer vollkommenen Hingabe an Maria bzw. Gott in der Brautkammer der Seele (oder des Herzens) Mariä völlig mit Marias unbeschreiblicher Macht verschmelzen. Diese Macht setzt sich aus den nachfolgenden Komponenten zusammen:

  1. der unüberbietbaren Liebe Mariä, die sich bereits zu Ihren Lebzeiten in eine absolute Vollkommenheit aller Ihrer Tugenden verzweigt hat;

  2. den von den allermeisten Seelen ungeahnten Leiden Mariä zu Ihren Lebzeiten. Diese Leiden waren sowohl seelischer Art – die berühmten Schmerzen Mariä, die sehr grob unterschätzt werden, weil nicht einmal ein Prozent derselben den Seelen bekannt sind – als auch physischer Art. (Maria offenbarte mir aus Ihren unzähligen Ermüdungen bis hin zur Erschöpfung. Darüber hinaus hat Sie ein Leben von unzähligen Aufopferungen, Fasten und Buβe geführt. In Ihrer letzten Lebensphase war Sie körperlich auβerordentlich geschwächt);

  3. der unüberbietbaren Hingabe Mariä zu Ihren Lebzeiten. In sämtlichen Einzelheiten Ihres Lebens auf Erden hat Maria Ihren freien Willen vollkommen eins mit dem Willen Gottes erhalten. Mit Ihrem Ja-Wort hatte es unendlich weit mehr auf sich, als die meisten Seelen meinen.

Sehen Sie, liebe Schwester, dort haben wir wieder mal die drei groβen Elemente des Dreiecks der seelischen Fruchtbarkeit, mit der besonders wichtigen Lektion: Die Vervollkommnung dieses Dreiecks in der seelischen Verfassung einer Seele bestimmt ihre Macht auf Gottes Herz, weil die Seele, je nachdem sich deren Fruchtbarkeit für Gottes Heilsplan den allerhöchsten Graden nähert, in allen Ihren Wünschen gleich die Kraft von Gott Selbst in Gang setzt. Gerade dies erklärt auch die Wunderwerke der Heiligen auf Erden. Nun denn, diese unübertroffene Macht Mariä fängt die Aufopferungen der Seele in Sich auf wie in einer Vereinigung in der Brautkammer, um in dieser Verschmelzung das menschliche Opfer vollkommen zu 'veredeln' und so Früchte für den Göttlichen Heilsplan einzubringen.

Wie steht das alles nun mit der spirituellen Bewertung der Sexualität im Zusammenhang?

Gott wünscht Sich sehnlichst, dass sich die Seelen anstrengen, ihre ganze Körperlichkeit zu erheben. Diese Erhebung ist nur durch Erzeugung von wahrer Liebe möglich, welche die Trägerin des Göttlichen Lebens ist. Adam und Eva lebten anfänglich in einer Verfassung der vollkommenen Erhebung über ihre Körperlichkeit hinaus. Sie wurden von Satan zum Ungehorsam Gott gegenüber verführt, das heiβt, sie wurden dazu veranlasst, ihr Mensch-Sein auf eine niedrigere Ebene herabsinken zu lassen, denn der Ungehorsam Gott gegenüber machte ihnen das Leben auf der Ebene der wahren Heiligkeit und vollkommenen Vergeistigung nicht länger möglich. Indem sie der Versuchung nachgaben, erkannte jede(r) von ihnen im jeweiligen Gefährten plötzlich die physische Wesensebene mit deren stofflichen Eigenschaften und Merkmalen. Erinnern Sie sich daran, wie im Buch Genesis steht, dass sie auf einmal bemerkten, dass sie nackt waren. Dies heiβt, dass sie sich gegenseitig plötzlich nicht länger durch die seelischen Augen, sondern durch die Augen des Körpers wahrnahmen.

Ich erinnere Sie dabei an meine Ausführung der Tatsache, dass sich die Seelen in den Himmlischen Sphären in ihren jeweiligen verherrlichten Körpern wahrnehmen, nicht in physischen Körpern.

Genauso wie die Seelen in den Himmlischen Sphären miteinander auf nicht-physische Art und Weise kommunizieren, so sollten die Seelen auf Erden sich anstrengen, immer weniger durch die Kanäle ihres physischen Wesens miteinander umzugehen.

Unsere Himmlische Herrin führt weiterhin aus, die Sexualität neige dazu, die Lebenskraft der Seele zur körperlichen Empfindung hinzuziehen, während es für eine möglichst ungehemmt durchströmende seelische Entwicklung und Entfaltung notwendig ist, es der Lebenskraft zu ermöglichen, sich in einem möglichst hohen Anteil auf den höheren Ebenen des Wesens auszuwirken. Das menschliche Wesen erhält seine Lebenskraft über die höheren Ebenen der Seele, lässt diese jedoch unter dem Einfluss sehr vieler Faktoren durchwegs in hohem Maβe bis auf die tieferen Ebenen absinken, so dass diese Kraft sich vor allem in den physischen Empfindungen auswirkt. Daraus ergibt sich in unzähligen Seelen eine 'Unterentwicklung' der seelischen Fähigkeiten, unter anderem:

  • eine Verunreinigung der Kommunikation mit Gott bzw. Maria;
  • eine verringerte Fähigkeit, sich völlig und ganz den Inspirationen des Heiligen Geistes aufzuschlieβen;
  • eine Unfähigkeit, die ungeahnten Fähigkeiten im Mittelpunkt der Seele, wo Gott die gröβten Geheimnisse der Seele und des Göttlichen Lebens verborgen hat, zur Entfaltung bringen zu helfen (Es sind gerade diese, welche uns Maria erschlieβen helfen möchte).

Jedes Mal, wenn sich die Seele vollkommen in die Sexualität aufgehen lässt, werden Lebenskräfte freigesetzt, die sich auf der physischen Ebene des Wesens auswirken. Wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass sich im menschlichen Wesen je nach seinem Verhalten bestimmte Wege anbahnen: Je öfter sich die Seele sexuellen Tätigkeiten hingibt, umso leichter wird ihre Lebenskraft zu dieser Ebene hin gelenkt, so dass die höheren Ebenen des seelischen Lebens relativ unterernährt werden. Gibt sich die Seele mehr den höheren seelischen Prozessen hin, so werden die 'Wege nach unten' allmählich weniger ausgeprägt. Wenn wir die Seele mit einer Blume vergleichen würden, so wären die höheren seelischen Vorgänge die Teile, die den Duft, die Schönheit und die Fruchtbarkeit der Blume bestimmen. Welchen Wert hat eine Blume noch, wenn diese drei Elemente unterernährt werden?

Wenn Sie in Ihrem Brief bemerken, Gott habe die Sexualität zur Freude des Menschen erschaffen, so stimmt dies also nicht gerade. Es soll klargestellt werden, dass Gott die Sexualität weder verurteilt, noch sie an sich als schlecht betrachtet. Die Schwierigkeit ist: Weitaus den meisten Seelen gelingt es nicht, die Sexualität so in den Griff zu bekommen, dass sie diese auf die richtige Weise (das heiβt: vollkommen in Harmonie mit Gottes Wünschen) empfinden und leben. Die sexuelle Empfindung kann an sich hochgradig sublimiert (veredelt, erhoben) werden, sozusagen wie eine Art der Hingabe an Gott. So war es zum Beispiel, wie es mir unsere Himmlische Herrin offenbart hat, der Fall in der physischen Vereinigung zwischen den Heiligen Joachim und Anna, deren Vereinigung sich in einem so auβerordentlichen Maβe in der rein seelischen Verzückung vollzog, dass diese für die Empfängnis der einmalig heiligen Frucht 'Maria' geeignet war. Dabei war wirklich die Rede von einer vollendeten Vereinigung in der Brautkammer des Heiligen Geistes, des Goldenen Tabernakels aller Heiligkeit, aus dem die Unbefleckte Empfängnis Mariä hervorgehen sollte. Diese hoch veredelte Vereinigung war absolut notwendig, damit der Keim der Unbefleckten Empfängnis, dieser einmalige Edelstein aus der Quelle des Göttlichen Lebens, in den Schoβ Annas empfangen werden kann.

Sie fragen, ob Eheleute nur Geschlechtsverkehr haben sollten, wenn sie ein Kind zeugen wollen. In dieser Beziehung weist Maria auf das Nachfolgende hin: Der Geschlechtsverkehr ist grundsätzlich nur innerhalb des Sakramentes der Ehe zulässig. Das Sakrament der Ehe ist in den Augen Gottes die Brautkammer, in der zwei Seelen, die vor den Augen Gottes einen heiligen Bund eingegangen sind, sich für die Empfängnis einer Seele zur Verfügung stellen. Im Klartext:

  • Nur ein Mann und eine Frau – nie zwei Seelen desselben Geschlechtes – können eine in Gottes Augen gültige Ehe schlieβen.
  • Diesen beiden Seelen ist es nur erlaubt, miteinander physische Vereinigungen einzugehen.
  • Wenn solche Vereinigungen eingegangen werden, sind diese als das Betreten der Göttlichen Brautkammer zu betrachten.
  • Infolgedessen sollen sich die Seelen darüber im Klaren sein, dass sich ihre Vereinigung sozusagen auf der Grundlage eines Sakramentes, d.h. einer Berührung mit Gott, vollzieht, wobei der Schöpfer – wenn dies innerhalb Seines Heilsplans passt – die Vereinigung mit einer neuen Seele bekleiden kann.

Wenn man diesen Vorgang also auf der spirituellen Ebene betrachtet, ergibt sich die Schlussfolgerung, dass sich die Eheleute bei jeder Vereinigung darüber im Klaren sein sollten, dass diese Vereinigung eine Art von Bund mit Gott bildet, im Rahmen dessen Gott Sich dazu entscheiden kann, den Keim eines neuen Lebens zuzuteilen und wobei die Eheleute sich dazu verpflichten, diese Göttliche Entscheidung als eine Äuβerung Göttlicher Vorsehung und Weisheit anzunehmen. Nur so können sich die beiden Seelen vollkommen zu Diensten des Göttlichen Heilsplans stellen.

Wieso lässt Gott Schwangerschaften bei Ehebrüchen entstehen?
Die Grundregel für jedes Ereignis auf Erden ist, dass etwas dann von Gott erlaubt wird, wenn es Seinen Plänen dient. Da es den Seelen nicht erlaubt ist, eine vollständige Erkenntnis von allen Elementen dieses Planes zu erhalten, lässt sich diese Frage in jedem vorkommenden Fall selten mit Sicherheit bis in alle Einzelheiten beantworten. Wenn unser Glaube vollendet werden soll, müssen wir von einem immer überzeugt sein: Für Gott hat das alles einen Sinn, auch wenn es uns manchmal irgendwie unerklärlich vorkommt.

Ist die Sexualität des Menschen eine Auswirkung der Erbsünde?
Nein. Die Empfindung der Sexualität auf physischer Ebene schon. Diese geht nämlich aus einem Herabsinken der Empfindungen auf eine niedrigere, nicht mehr vergeistigte Ebene hervor.

Ist es besser für den Menschen, allein zu bleiben und sich Maria zu weihen, als eine Ehe mit einem Menschen einzugehen?
Das hängt ganz von der individuellen Berufung ab. Die Seele kann unverheiratet bleiben und dabei in den unterschiedlichsten Graden fruchtbar oder unfruchtbar werden, oder sie kann heiraten und dabei ebenfalls in den unterschiedlichsten Graden fruchtbar oder unfruchtbar werden, denn die Fruchtbarkeit einer Seele für Gottes Heilsplan wird auf unzähligen verschiedenen Wegen erzeugt. Wenn die Seele heiratet, sollte sie sich allerdings anstrengen, die physische Empfindung ihrer Vereinigung mit dem Ehepartner so viel wie möglich zu vergeistigen und sich den Göttlichen Regeln möglichst weitgehend hinzugeben. Der Grund ist einfach, dass die Seele nur dazu auf Erden ist, sich spirituell möglichst weitgehend zu entfalten. Dies ist eine der schwierigsten Aufgaben der verheirateten Seelen, aber es ist durchaus nicht unmöglich, sie zu erfüllen. Ausschlaggebend für diese Fähigkeit sind die Entwicklung der wahren Liebe zu Gottes Werken und Plänen und der Hingabe an dieselben. Die Herrin aller Seelen versucht, diese in jeder Ihr vollkommen geweihten Seele zu den höchsten Graden der Reife zu führen.

Dies beantwortet mithin das Element Ihrer Frage in Bezug auf die Erforderlichkeit der Weihe: Ja, Gott sehnt Sich danach, dass sich jede Seele vollkommen Maria weiht, weil die Seele gerade in Marias Händen durch die schwierigsten Aufgaben ihres Lebens, über die holprigsten Strecken ihres Lebensweges, getragen wird, und zwar in dem Maβe, wie die Seele sich wirklich Maria hingibt.

Wie kann ich beurteilen, ob die Seele meines Freundes mit meiner für die ewigen Dinge wirksam sein wird?
Beurteilen werden Sie dies nie vollständig können. Beurteilen ist eine Sache der Einschätzung, und dies steht nur Gott zu, weil Er die allumfassende Weisheit besitzt und einen Überblick von allem hat, was in jeder Seele vorgeht. Bevor Sie mit Ihrem Freund den groβen Schritt machen, können Sie sich nur die folgenden Fragen stellen:

  1. Was erwarte ich von dem Leben mit meinem Freund im Rahmen der sakramentalen Ehe?
  2. Was erwartet mein Freund selber davon?
  3. Ist jede(r) von uns dazu bereit, die Ehe im strikt christlichen Sinne dieses Sakramentes zu leben, unter Berücksichtigung der Regeln und Erwartungen Gottes in Bezug auf dieses Sakrament?

Wenn Sie sich beide zugunsten dieses heiligen Bundes entschlieβen, obliegt Ihnen die Verpflichtung, sich anzustrengen, sich möglichst tief Maria hinzugeben, damit Sie über alle Ebenen Ihrer Empfindungen und über jedes Element Ihrer gegenseitigen Beziehung herrschen kann. Gott erwartet von Ihnen nicht von heute auf morgen das Ergebnis einer vollheiligen seelischen Beziehung, wohl aber die Anstrengung in diese Richtung und die bereitwillige Hingabe. Eine sakramentale Ehe im Schoβ einer vollkommenen und bedingungslosen Weihe an Maria ist eine auβerordentlich gesegnete Lebenslage.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 96
Über den Sinn des Leidens – über den Umgang mit Krankheiten – Gott ist kein rächender Gott, der Elend und Leid bereitet
– der spirituelle Sinn einiger Krankheitsbilder

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Aus den Belehrungen und Offenbarungen ist Ihnen inzwischen ohne jeden Zweifel bekannt, dass unsere Krankheiten, wie schwer wir es im weltlichen Sinne auch manchmal mit ihnen haben, eine seelische Notwendigkeit sind. Seit der Erbsünde 'genieβt' jede Seele das Vorrecht, dabei mithelfen zu dürfen, das Ungleichgewicht, das durch die Sündhaftigkeit des Menschen in die Schöpfung gekommen ist, wieder gutzumachen. Das ist auβerordentlich wichtig, weil es letztendlich um den Stand des wahren Friedens, das heiβt also, um die Empfindung des wahren, uneingeschränkten Glücks in den Seelen geht.

Liebe Schwester, eigentlich sind unsere Leiden nichts anders als Gottes Antwort an den Urheber allen Elends auf Erden (den Bösen). Durch unsere Leiden können wir das Glück, den inneren Frieden, den Frieden Christi, den Jesus uns versprochen hat, und den Gipfel der wahren Liebe loskaufen, für uns selbst und für andere Seelen. Jesus hat uns die Wirksamkeit dieses Systems in der Praxis nachgewiesen: Er litt unbeschreibliche Schmerzen für den Loskauf der Seelen guten Willens, das heiβt, durch die Leiden Jesu sollte unter dem Neuen und Immerwährenden Bund jede Seele, die bereit ist, ihr Leben an Gottes Willen zu orientieren und dem Göttlichen Gesetz der wahren Liebe genauestens zu gehorchen und im eigenen Leben anzuwenden, die Chance bekommen, in den Himmel hineinzugehen, nachdem dieser aufgrund der Sündhaftigkeit für die Seelen geschlossen worden war.

Betrachten wir doch das Wunderbare dieses Geschenkes: die liebevoll und im Gehorsam angenommenen Leiden als Goldmünzen zum Loskauf aus den verheerenden Wirkungen der Sünde. Der Mensch trägt also im eigenen Körper den Schatz, der ihm aufgrund weniger Jahre oder Jahrzehnte von Unbequemlichkeiten eine Ewigkeit von Glückseligkeit einbringen kann und zugleich noch die Gründung des Göttlichen Reiches des wahren Friedens und der wahren vollendeten Liebe auf Erden voranbringen kann. Die Finsternis (der Sünde) wird gleichsam durch andere Finsternis (der physischen und emotionalen Leiden) in vollendetes Licht umgewandelt. So etwas kann doch nur ein vollkommen liebender Gott Sich ausdenken.

Der Schatz in unserem Körper muss erschlossen werden, und Gottes Intelligenz macht dies durch unzählige Wege möglich. Eigentlich liegen in der Vielfalt an Krankheitsbildern, welche die Menschheit heimsuchen, unzählige Symbole beschlossen, die es dem Leidenden ermöglichen, seine eigenen spezifischen Leiden auf eine äuβerst sinnvolle Weise an Maria zu weihen, so dass Sie diese voll und ganz in Gottes Heilsplan einbauen kann, zur Erlösung von vielen aus ihren spezifischen Sünden und Schwächen. Maria spricht in mir dauernd in Bildern. Sie tut das auch in Bezug auf Krankheitserscheinungen. Einige Beispiele, die Sie interessieren dürften:

  • Verstopfung könnte die Seele sehr sinnvoll dazu weihen, diese möge Seelen befreien helfen, die das Weltliche und die Vergangenheit nicht loslassen können (die unteren Verdauungsorgane lassen sich leicht auf alles Weltliche beziehen);
  • Kopfschmerzen könnte die Seele sehr sinnvoll dazu weihen, diese möge Seelen befreien helfen, die dauernd denken, also zu viel mit dem analysierenden Verstand an ihre Lebenswelt herantreten;
  • Schlaflosigkeit könnte die Seele sehr sinnvoll dazu weihen, diese möge Seelen befreien helfen, die seelisch eingeschlafen und somit auch seelisch umnachtet sind;
  • Übelkeit könnte die Seele sehr sinnvoll dazu weihen, diese möge Seelen dazu bringen, dass sie die Sünde seelisch anekelt;

Was den spezifischen Typ von Rheuma betrifft, von dem Sie befallen sind, so könnten Sie Ihre sämtlichen damit einhergehenden Schmerzen sehr wohl täglich an Maria weihen, mit der Bitte, Sie möge diese dazu anwenden, Gnaden für Seelen zu erwirken, die seelisch erstarrt sind, das heiβt, die nicht dazu zu kommen scheinen, in ihren Ansichten auch nur das Geringste zu ändern, und die folglich über die Jahre hinweg gar nicht wachsen. Gott verlangt von jeder Seele Wachstum. Ob sie nun sehr begnadet ist oder kaum talentiert zu sein scheint, Gott erwartet von jeder Seele, dass sie heute auf der Ebene der seelischen Entwicklung weiter steht als vor fünf oder zehn Jahren, und dass sie fünf Jahre weiter noch weiter steht, usw. Eine Seele, die spirituell nicht zu wachsen scheint, ist mit einem Menschen vergleichbar, der sich vor lauter Schmerzen am ganzen Bewegungsapparat kaum bewegen kann.

Gott oder Maria werden nur selten buchstäblich sagen, wozu genau eine Seele leiden soll. Der Grund ist einfach: Sollten Sie einen Anlass oder Grund erwähnen, so käme dies einem Urteil über irgendwelche Seelen gleich: Es könnte zum Beispiel eine leidende Seele dazu veranlassen, mit dem Finger auf einen oder mehrere 'Schuldige(n)' zu zeigen – 'Ich muss wegen des Verhaltens meiner Tochter leiden', usw. Sehr verdienstvoll ist schon, wenn Sie aus eigener Initiative Ihre Leiden für die Seelen darbieten möchten, bei denen Sie sowieso feststellen können, dass ihr Verhalten Gott nicht gerade dienen kann. Wichtig ist nur, dass Sie dabei nicht richten, sondern die Aufopferung lediglich als Akt aufrichtiger Nächstenliebe leisten wollen.

Ich muss Sie von unserer Himmlischen Mutter und Herrin aus betont vor der Aussage warnen, die Ihnen der 'Seher' gemacht hat, laut derer Ihre beiden Kinder vom Glauben weggekommen sind, weil Sie bestimmte Heilmittel verwendet haben. Ich schreibe Ihnen buchstäblich Marias Worte in diesem Bezug, damit Sie ohne die geringste Spur des Zweifels wissen, wie Sie mit dieser Information umgehen sollen:

  1. Gott ist kein Gott der Rache oder der Vergeltung, der X unbedingt mit Y bestraft; das heiβt, wenn eine Seele einen Fehltritt begeht (angenommen, dass es sich überhaupt um einen Fehltritt handelt, was in Ihrem Falle ganz und gar nicht der Fall gewesen ist, ganz im Gegenteil), beantwortet Gott diesen nicht mit einem spezifischen Leiden.
  2. Gott bereitet Seelen kein Elend, keine Strafen, keine Leiden. Ich habe über dieses System bereits an mancher Stelle der Schriften schreiben dürfen: Es ist die Sündhaftigkeit der Menschheit, die Finsternis und Elend heraufbeschwört, nicht Gott.
  3. Gott macht einer Seele keine unmittelbaren Vorwürfe wegen eines Fehltritts, im Sinne von "du hast X verbrochen, deswegen geschieht mit dir jetzt Y". Erstens handelt es sich in Ihrem Falle, wie oben erwähnt, gar nicht um einen Fehltritt (somit hat sich der 'Seher' auf keinen Fall von oben inspirieren lassen) und zweitens gibt Gott einfach nicht solche Erklärungen, solange die Seele noch dabei ist, ihren irdischen Lebensweg zu absolvieren. Gott lässt keine Informationen vermitteln, durch welche die Seele, an die sie vermittelt werden, um irgendwelche Verdienste kommen könnte. Dies wäre dem Göttlichen Heilsplan gar nicht zuträglich.

Liebe Schwester, der Glaubensverlust bei den beiden Töchtern hat gar nichts mit einem früheren Verhalten Ihretwegen zu tun. Diese beiden Seelen haben diese Entscheidung freiwillig getroffen und werden täglich vom Heiligen Geist dazu inspiriert, diesen Rücktritt zu bedauern. Vorläufig hören sie nicht auf diese Göttliche Gnadenwirkung. Die Weihe Ihrer Leiden (zum Beispiel des Rheumas, damit sie von ihrer seelischen Erstarrung und 'Unbeweglichkeit' geheilt werden) wird Ihnen reichen Verdienst einbringen, denn Sie erbitten dadurch dauernd die Erzeugung von Licht. Ob und wann die Töchter zum wahren Glauben zurückkehren, wird an erster Stelle von der Bereitschaft der Töchter selbst abhängen, ihren freien Willen in den Dienst Gottes zu stellen. Man kann ein Pferd ans Wasser bringen, man kann es aber nicht zwingen zu trinken.

Den Gnadenstand Ihres Ehemannes können Sie dadurch verbessern helfen, dass Sie seine guten Eigenschaften in der Absicht an Maria weihen, Sie möge ihn durch das von ihm ausgehende Licht selbst für die Fülle des Göttlichen Lichtes öffnen. Diese Form der Weihe ist sehr kräftig, weil Sie durch sie nicht zu Maria sagen, Ihr Mann sei an irgendetwas Schuld, sondern, dass Ihr Mann Ihrer Ansicht nach ein guter Mensch ist und deshalb eigentlich doch richtig Träger des wahren Lichtes sein könnte. In Gottes Augen ist das wichtig, denn Sie sprechen dann nur Gutes von einem Mitmenschen.

Es dürfte Ihnen aus früher veröffentlichten Briefen deutlich geworden sein, dass Sie über den Gebrauch der Homöopathie falsch beraten worden sind. Ich verweise Sie gerne auf jene Briefe. Nur dies lässt mich die Herrin aller Seelen noch eigens zu Ihrer Beruhigung betonen: Die Gottesmutter Selbst betont mir gegenüber seit vielen Jahren, dass der Gebrauch der Homöopathie vom Himmel durchaus hundertprozentig gebilligt wird und vollkommen im Einklang mit den Gesetzen Gottes ist, was von mancher anderen Heilmethode nicht gesagt werden kann. Maria ist diesbezüglich formell, was manche Seele auch immer an gegenteiligen Ansichten darüber verbreiten mag. Jede Seele, die Sie vom Gegenteil zu überzeugen versucht, wird nicht aus Himmlischer Quelle inspiriert und dient nicht den Werken Gottes (so lauten die Worte der Himmelskönigin). Diese Heilmethode verfolgt keinerlei bösen Absichten, wirkt vollkommen im Einklang mit der Göttlichen Intelligenz und wahrt auf wundervolle Weise das physische Kapital, das der Seele von Gott geschenkt worden ist, unter der einzigen Voraussetzung, dass sie richtig und mit Vernunft angewendet wird – was ja auf jede Heilmethode zutrifft. Weiteres darf ich zu diesem Thema von der Gottesmutter nicht mehr schreiben, da ich bereits ausgiebig die einzige Himmlische Wahrheit dazu habe verkünden dürfen und dieser Wahrheit deshalb nichts hinzugefügt werden kann.

Sehr gerne bitte ich die Herrin aller Seelen für Sie um die Kraft, Ihr Kreuz tragen zu können. Versuchen Sie auszuharren, jeder Tag bringt Sie näher ans Ziel und bereitet der Menschheit Strahlen vom Licht der Gnade. Möge diese Erkenntnis Ihnen dabei helfen, die kommenden Passionstage im Licht einer neuen Sinngebung zubringen zu können. Jesus und Maria fühlten Sich in jenen Tagen buchstäblich wie 'gebrochen'. Sie können dieses Gefühl nachvollziehen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 97
Über das sogenannte 'Auferstehungsamt' in der Kirche – über die Bedeutung, der erlösenden Leiden Christi in der Kirche zu gedenken – über die Unsitte, bei Veranstaltungen im Kirchengebäude den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Wie Ihnen inzwischen bekannt sein dürfte, erlaubt es mir die Gottesmutter auβerhalb der von Ihr unmittelbar geschenkten Öffentlichen Offenbarungen nur selten, mich zu rein kirchlichen Themen zu äuβern. Bezüglich der von Ihnen gestellten Frage über den Sinn des sogenannten Auferstehungsamtes im Vergleich zum traditionellen Seelenamt als kirchliche Feier zu Ehren eines Verstorbenen lässt mich Maria auf jeden Fall Folgendes schreiben. Sie bezweckt durch diese Erläuterung nicht, die Seelen über diese kirchlichen Übungen richten zu lassen, sondern nur, deren spirituellen Hintergrund ein wenig zu beleuchten.

Das Auferstehungsamt ist eine etwas modernisierte Art des Gedächtnisses. Aus verständlichen Gründen sagen Sie selber, es ist nur einer auferstanden: Jesus. Tatsächlich. Durch das Auferstehungsamt möchte die Kirche die hoffnungsvolle Tatsache ins Licht stellen, dass jede Seele dazu berufen ist, verherrlicht zu werden und somit ihre eigene Auferstehung zu erleben. An sich ist dies nicht schlecht, aber eins betont Maria eindeutig: Das Leben der Seele auf Erden ist eine Reise zur Verherrlichung durch Leiden, durch welche die Seele in sich die vollkommene Nachfolge Christi zu verwirklichen hat und dadurch den Schatz der Erlösung in sich erschlieβen soll. Das Erlösungsmysterium sieht so aus, wie es eben ist, infolge der Erbsünde, die Gott dazu veranlasst hat, Seinen Sohn in die Welt zu schicken, um durch eine vollendete Heiligung aller menschlicher Leiden diese Leiden mit der Kraft zu versehen, die Erlösung der an Körper, Geist und Herz leidenden Seele zu erwirken, in der Einheit mit den Leiden des Erlösers.

Liebe Schwester, Maria hat mich anfänglich in Ihrer Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter Gottes gerufen. Das war in der Osterzeit des Jahres 1997. In dieser Eigenschaft hat Sie mich jahrelang ausgebildet und mir viele Elemente des unvorstellbar reichen Erlösungsmysteriums erschlossen und hat mich aus immer anderen Ecken in die Empfindungen der Passion untergetaucht. Ich kann Ihnen aus diesem Grunde bestätigen, dass es Maria und Jesus besonders schmerzhaft ist, dass in den meisten Seelen die Neigung vorherrscht, möglichst rasch über die Leiden Jesu und Mariä hinweg zu schreiten und womöglich die ganze Aufmerksamkeit auf die freudigen Ereignisse zu lenken. Der Mensch möchte auch nicht an die Möglichkeit eigener Leiden erinnert werden, ebenso wenig wie an die Leiden seines verstorbenen Mitmenschen, weil dies ihn daran erinnert, dass sich der Lebensweg auch aus Elementen zusammensetzt, die nicht als Sonnenschein empfunden werden. Einst sagte Maria mir in Tränen, der Christ von heute wolle sich mit der Passion Christi nicht mehr beschäftigen und hätte am Ostertag die Atmosphäre der Passion schon völlig vergessen. Wahre Liebe hegt auch die Leiden des Geliebten, sogar im Gedächtnis der Verherrlichung.

Maria beabsichtigt nicht, die Seelen davor zurückzuhalten, sich über die Auferstehung zu freuen, ganz im Gegenteil. Sie betont allerdings sehr stark, dass die Seelen nie vergessen dürfen, dass die Leiden sie erlöst haben und dass das Maβ, in dem sie die ganze Atmosphäre der Passion bewusst in sich zu leben versuchen, das Maβ ihrer Heiligung hochgradig bestimmt. Um diese Himmlische These tief in mich zu prägen, entfaltet Maria Jahr für Jahr immer wieder, vor allem aber in den beiden letzten Wochen der Fastenzeit, in mir einen unvorstellbar reichen Fächer an Empfindungen, die mit den damaligen Ereignissen und den mit diesen einher gehenden Herzensverfassungen Jesu und Mariä zu tun haben.

Ich bezeuge an dieser Stelle, dass mir diese Empfindungen, wenn sie auch ungemein schmerzlich sein können, sehr fehlen würden, wenn sie mir genommen werden sollten, weil das Leben der Passion in innigster Einheit mit Marias Herzen und Jesu in der eigenen Seele einen unbeschreiblichen Reichtum an Empfindungen loslöst, welche die Erkenntnisse des Erlösungsmysteriums in ungeahnter Weise erschlieβen. Wie kann die Seele jemals den leidenden Jesus wirklich lieben, wenn sie nicht die geringste Ahnung davon hat, noch das geringste Interesse daran hat, sich im eigenen Wesen an den Verfassungen der Passion zu beteiligen?

Diese Empfindungen sind es, welche die Seele tief in Marias Herzen und Jesu versinken lassen, ganz nahe zur Quelle der Erlösung. Die Atmosphäre, die das alles im eigenen Herzen erweckt, lässt sich gar nicht beschreiben. Was in der mystischen Erfahrung vom Himmel aus mit einer Seele geteilt wird, darf nicht auf diese Seele beschränkt bleiben: Gott wünscht Sich, dass jede Seele sich dieser Erfahrung wenigstens aufschlieβt und sich die Gnade erfleht, durch wachsende wahre Liebe wenigstens eine Vertiefung ihres Verständnisses der Passion und der Liebe zur Passion erhalten zu dürfen. Das traditionelle Seelenamt kann dabei behilflich sein, das Auferstehungsamt viel weniger.

Sie weisen darauf hin, dass öfters der Lebensweg des Toten mit Bildern in der Kirche ausgestellt wird und mit eigenen Gebeten ein Gottesdienst darum herum gebaut wird. Sie fragen, wie der Himmel es wünscht.
Ganz abgesehen davon, dass wir davon ausgehen sollen, dass der Priester immer mit guten Vorsätzen beseelt ist, lautet der Standpunkt des Himmels folgendermaβen:
Jeder Gottesdienst ebenso wie jede Veranstaltung, die in einer Kirche stattfindet, sollte unbedingt Gott und das ewige Heil der Seelen in den Mittelpunkt stellen. Auch wenn es sich um das Dahinscheiden einer Seele handelt, sollten das irdische Leben und die irdische Persönlichkeit des Verstorbenen niemals Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bilden. Wichtig sind nur die Erlösung dieser Seele für das Ewige Reich und die Interessen des Göttlichen Heilsplans, in dem diese Seele durch ihr irdisches Leben die von Gott für sie vorgesehene Rolle gespielt hat. Jede Veranstaltung, durch welche die irdische Persönlichkeit und etwaige irdische Verwirklichungen des Verstorbenen ins Licht gestellt werden, sollten auβerhalb des Gottesdienstes und auβerhalb des Kirchengebäudes abgehalten werden.

Maria weist übrigens darauf hin, dass für jeglichen Bereich der kirchlichen Feier, ob in Bezug auf eine Beerdigung oder in einem anderen Kontext, gilt, dass eine weltliche Feier oder ein weltliches Gedächtnis, egal ob es in der Kirche stattfindet oder nicht (der Himmel wünscht Sich, dass solche Feier nicht in einem Kirchengebäude veranstaltet werden!) auf gar keinen Fall die traditionelle Heilige Messfeier ersetzen kann. Die Seelen mögen sich nicht dazu täuschen lassen, eine von Laien dargebotene Feier, sogar in einem Kirchengebäude (was also ohnehin nicht wünschenswert ist) sei vollwertig, denn das ist sie vor Gott nicht. Das Sakrament, von einem ordentlich geweihten Priester gefeiert und gespendet, ist immer unersetzlich und einzige Quelle der Fülle der Gnade.

Liebe Schwester, ich hoffe, dass Ihnen mit diesen Himmlischen Erläuterungen gedient ist. Immer wieder warnt uns Maria vor der Gefahr, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und Gott zweitrangig zu machen. Jeder Zug modernistischer Anpassung, d.h., einer Anpassung, durch welche die Interessen Gottes den Interessen der Welt untergeordnet werden, wirkt sich in Verlust an Gnaden aus.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 98
Über Maria als der goldene Schlüssel des Tores zum Ewigen Reich – über die vollkommene Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ich kann Ihre Gefühle sehr lebhaft nachvollziehen. Eigentlich sollten wir beten und opfern, dass möglichst viele Seelen Maria so erkennen, wie Sie wirklich IST: wie ein Stern von Bethlehem, der ständig auf das Licht der Welt zeigt und die Seelen guten Willens zu dem Ort führen will, wo sie hingehören. Sobald sich eine Seele wirklich ungehemmt dem Licht der Beseelung von Seiten der Ewigen Wahrheit aufschlieβt, wird sie gleichsam 'ein Weiser aus dem Morgenland': Sie erkennt dasjenige, was für ihre endgültige Erschlieβung wirklich zählt, und bewohnt sozusagen das Morgenland, das Land, in dem die Sonne (= das Licht Gottes) aufgeht. Nur eins muss sie schon aufzubringen bereit sein: eine Reise durch die winterliche Landschaft der Prüfungen anzutreten und sich selber in eine Grotte umwandeln zu lassen, einen kleinen Tempel, der sich schlicht und kalt weiβ, aber bereit ist, sich völlig Maria hinzugeben, damit Sie gründlich in ihm aufräumt und das wahre Licht in Seiner Fülle in ihm gebärt. Wer sich als einfache Grotte betrachtet, wird in einen Tempel umgewandelt, wo die Liebe als Quelle des Lichtes und der Wärme strahlen kann. Die Demut ist sozusagen das Stroh, auf dem in der Seele das Jesuskind geboren wird.

Lieber Bruder, ich werde es bezeugen bis in die Stunde des Überganges in das Ewige Heiligtum: Maria ist der goldene Schlüssel des Tores zum Ewigen Reich. Hätte ich Sie nicht als Solchen kennen gelernt, durch Offenbarungen, Visionen und Manifestationen mystischer Vereinigung, ich wäre vielleicht nicht imstande, dieses Zeugnis Tag für Tag so unermüdlich abzulegen. Maria ändert das Leben vollkommen, vorausgesetzt, die Seele gibt sich Ihr vollkommen hin. Ich habe einst das Bild der vollendeten Weihe folgendermaβen zu Papier gebracht: Vollkommene Weihe heiβt, für Maria die Tür zu öffnen und sich selbst gleich ganz dicht an die Wand zu stellen, damit Maria, wenn Sie hereintritt, den ganzen Raum des Hauses zu Ihrer Verfügung hat. Mit anderen Worten: Vollendete Weihe heiβt, sich selbst so winzig klein machen, dass Maria Sich in der Seele voll entfalten kann und das Wunder Ihrer Himmlischen Liebe voll auswirken kann. Diese Liebe schafft alles in der Seele neu.

Ihre Absicht einer vollkommenen Weihe an Maria ist als eine wahre Berufung zu betrachten, da eine vollkommene Weihe die Seele für eine vollkommene, uneingeschränkte Herrschaft Mariä über den ganzen Lebensweg aufschlieβt und Maria ab jenem Augenblick versuchen wird, die Ausstrahlung Ihrer verzückenden Sanftheit und Liebe durch Sie hindurch kundzutun. Das heiβt, dass Ihre Umgebung diese 'Strahlen' allmählich wird spüren können. So wirkt Maria: Sie wartet auf Ihre Weihe und darauf, dass die Verlobte gleichzeitig 'auf sekundäre Weise' geweiht wird, das heiβt: Diese Seele nimmt die Weihe zwar nicht aus freiem Willen vor, wird aber an der sekundären Gnadenwirkung der Weihe durch eine andere Seele teilhaben und deswegen auf eine besondere Art von Maria in Richtung einer eigenen Erschlieβung beeinflusst werden. Dies ist unverkennbar eins der gröβten Geheimnisse der Letzten Zeiten, wie Maria es mir offenbart hat. Es handelt sich da um groβe Dinge, denn sie verkörpern Gottes Plan, möglichst viele Seelen dadurch zu retten, dass die Erlösungswerke des Göttlichen Messias in ihnen durch Maria voll erschlossen werden.

Was die arme Nachbarin betrifft, möchte ich vorschlagen, dass wir uns da eines anderen groβen Wunders bedienen: der Weihe des Leids einer Seele, die dieses Leid selber nicht weihen kann. Empfehlen wir diese beiden Seelen der Herrin aller Seelen, damit sie Schutz und Licht erfahren mögen und die Seele, die dieses Leid zufügt, zur Erkenntnis kommen kann, dass sie sich von Finsternis führen lässt.

Lasset uns am Heiligabend mit einem Herzen vor der Gottesmutter erscheinen, das alle unsere leidenden und verirrten Mitmenschen in die reinste Liebe hüllt, damit Maria sie in die heilige Wiege legt, als Beginn eines neuen Lebens. Nichts anders als die wahre Liebe kann diesen Seelen die Wiedergeburt erwirken. Gibt es überhaupt einen schöneren Weg, im Bethlehem unserer Seele der Heiligen Familie Türen zu öffnen, wo Sie doch bereits so viele geschlossene Türen vorgefunden haben?

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 99
Über das Sakrament der Ehe – über dieses Apostolat

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre Fragen. Ich möchte sie, wie üblich, durch die Gnadenwirkung der Reihe nach zu beantworten versuchen.

Darf man dafür beten, mit einem gewissen Mädchen eine feste Beziehung beginnen zu können? Was würde der Himmel dazu sagen?
Nicht nur der Inhalt einer Bitte bestimmt, ob man diese vorbringen kann oder eben besser nicht. Auch die verfolgte Absicht ebenso wie die Gesinnung des bittenden Herzens, bestimmen, ob ein Gebet 'gebilligt werden kann' oder 'zulässig ist'. Sie möchten ein bestimmtes Mädchen näher kennen lernen, weil es Ihrem 'Ideal' entspricht: Sie nimmt den Glauben ernst, besucht ebenfalls die Tridentinische Heilige Messe, und Sie wünschen sich nur eine ernsthaft katholische Frau als Gattin. Weil diese Absichten ebenso wie die Gesinnung Ihres Herzens, grundsätzlich dem Willen Gottes entsprechen, steht einem Gebet in diesem Sinne nichts im Wege.

Das Sakrament der Ehe ist in Gottes Augen wie ein heiliges Beet, auf dem eine Familie wachsen kann, während Er jede Familie als eine Zelle im Organismus betrachtet, den die Menschheit bildet. So wie im menschlichen Körper jede Zelle ihre Funktion hat und auf der Gesundheit einer jeden Zelle die Gesundheit des ganzen Organismus basiert, so ist es in der Gesellschaft: Je mehr gesunde 'Zellen' (Familien), desto gesünder wird das Ganze. Was ist denn für Gott eine 'gesunde' Zelle (Familie)? Es ist eine Zelle, die sich unmittelbar am Strom Seiner Liebe nährt und Seinen Gesetzen gemäβ funktionieren will, mit anderen Worten: eine Zelle, welche der traditionellen christlichen Lehre nachfolgt und Gott und Seine Werke und Pläne in den Mittelpunkt ihres Lebens, ihres Denkens und ihrer Absichten stellt. Selig deshalb die Seele, welche die Absicht hegt, sich zwecks Gründung einer Familie einen Partner zu suchen, mit dem genau dies möglich wird. Ein solches Paar bringt bereits die soliden Bausteine zusammen, um ein starkes Fundament für eine Familie zu erbauen, die zu einem starken Tempel für die Werke Gottes werden kann.

Weihen Sie deshalb Ihre Absicht an Maria als die Königin der Familien und bitten Sie die Königin, Sie möge die beiden Herzen auf einen ersten Kontakt zu Gottes Zeit vorbereiten. Wenn eine richtige Beziehung in die Pläne der Göttlichen Vorsehung hineinpasst, wird Sie die ersten Schritte machen, um den eigentlichen Kontakt fruchtbar zu machen. Sprechen Sie dieses Mädchen ohne diese seelische Vorbereitung an, so ist es möglich, dass Ihr Handeln als voreilig gewertet wird und sein Ziel verfehlt, weil es nicht zu Gottes Zeit vorgenommen worden ist. Ich unterstütze Sie diesbezüglich gerne, denn der Aufbau von Gottes Reich stützt sich unter anderem auf die Förderung der Gesundheit seiner Zufahrtswege, nämlich der Kontakte zwischen Seelen, die zusammen etwas Günstiges zu den Werken Gottes beitragen können.

Die Kirche erkennt den Fall der Sühnebesessenheit von Anneliese Michel nicht an. Wissen Sie darüber Bescheid? Die Dämonen wurden ja im Namen Jesu und Mariä gezwungen, die Wahrheit zu sagen, und die Aussagen (keine Handkommunion, kein Volksaltar usw.) klingen ja wirklich echt. Wie stehen Sie dazu?
Weil mir von Anfang meiner Berufung vor fast dreizehn Jahren an von Seiten der Herrin aller Seelen nur erlaubt worden ist, dasjenige zur Kenntnis zu nehmen oder nur dasjenige zu lesen, wozu Sie mich einlädt oder das Sie ausdrücklich von mir verlangt, ist mir vom Fall der Anneliese Michel nicht viel bekannt. Sogar, wenn mir Näheres über diesen Fall bekannt wäre, bestünde keine groβe Chance, dass mir Maria diesbezüglich eine Aussage gestatten würde. Die Himmelskönigin schenkt mir über viele Dinge eine Erkenntnis, gestattet mir aber nur in wenigen Fällen, mich dazu zu äuβern, weil Sie mir manche Informationen nur zum Zweck meiner eigenen 'Ausbildung' in Ihrem Dienst erteilt und nicht dazu, in der Öffentlichkeit etwas dazu zu sagen oder zu schreiben. Die Gründe:

  1. Es ist Seelen nicht erlaubt, über andere Seelen und ihre Werke zu richten. Ausnahmefälle sind diese, in denen die Himmelskönigin ein fruchtbares Vorbild setzen will oder, im Gegenteil, eine offensichtliche Irreführung von Seiten Satans an den Pranger stellen möchte.

  2. Gott hat mit allem Seine Absichten und für alles Seine Gründe und nutzt alles für die Vollendung Seiner Werke. Eine Aussage von Seiten einer Seele kann diese Absichten und Werke Gottes manchmal beeinträchtigen oder 'deren Richtung ändern', indem eine solche Aussage dazu beitragen kann, dass andere Seelen ihre Meinung ändern und sich dementsprechend verhalten. In gewissen Fällen heiβt das, dass diese Seelen ihr ganzes Leben ändern und, falls dies geschieht, dadurch die Fruchtbarkeit ihrer Werke für Gottes Heilsplan herabsinken lassen.

  3. Ich unterliege einem Eid des striktesten Gehorsams Maria gegenüber. Dieser Eid ist auf das Verhalten und die Standpunkte der römisch-katholischen Kirche erweitert. Das heiβt, dass ich mich genauestens den Aussagen der Heiligen Kirche fügen soll. Solange die Heilige Kirche keinen offiziellen Standpunkt zu einem Ereignis einnimmt, darf ich zwar entweder Sympathie oder Abneigung empfinden, darf mich allerdings nicht dazu äuβern.

Die Standpunkte und die Aussagen der Heiligen Kirche sollen wir nicht unbedingt als etwas Endgültiges betrachten, in dem Sinne, dass die Kirche öfters nach gewisser Zeit ihren Standpunkt einer Situation, einem Ereignis oder einer Person gegenüber ändert. Inzwischen obliegt uns die Verpflichtung, die heutige Lage zu akzeptieren. Dies heiβt nicht, dass die Kirche unbeständig sei oder dass irgendwelche Seele die Unfehlbarkeit des Heiligen Vaters anzweifeln darf. Der einzige Grund für eine solche 'Meinungsänderung' liegt darin, dass der Geist Gottes bestimmt, wann Gottes Zeit für die etwaige Anerkennung bestimmter Werke oder Ereignisse gekommen ist. Wenn die Fülle der Zeit dazu gekommen ist, spricht Gottes Geist zugunsten einer solchen Anerkennung.

So erfolgt es zum Beispiel im Falle vieler mystischer Werke: Viele werden zunächst verketzert, weil sie innerhalb der anerkannten Lehre der Kirche (noch) keinen Platz zu haben scheinen. Nach einiger Zeit – nicht selten sind das viele Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte – wird das Werk oder das Ereignis oder das spirituelle Produkt einer Seele plötzlich in einem neuen Licht gesehen und die Kirche spricht sich zugunsten desselben aus.

Was Anneliese Michel betrifft, könnte die Kirche noch ihren Standpunkt ändern. Wenn ein solcher Sinneswandel innerhalb von Gottes Heilsplan passt, wird dieser zu Gottes Zeit vorgenommen werden.

Gottes Wege sind unergründlich. Sühneleiden werden auf sehr unterschiedliche Weisen verlangt. Es liegt vorläufig in der Weisheit Gottes geborgen, was es mit den Leiden der Anneliese Michel auf sich hat. Betrachten wir sie vorläufig als ein Zeichen des Kampfes zwischen Licht und Finsternis, das wir (noch) nicht deuten dürfen.

Gerne bete ich für alle Ihre Anliegen. Lassen wir das Licht voll in unsere Seelengrotte hinein strahlen, damit das Jesuskind in uns geboren werden kann. Das kann Es nur, wenn Sich Seine Heilige Mutter in uns richtig zuhause fühlt und Sie unsere Grotte so einrichten kann, wie Sie sie haben möchte.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 100
Über die Schüchternheit – über den Erstkontakt zu einem anderen Menschen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Schüchternheit hindert den Menschen schon daran, manches Ziel schneller zu erreichen, schützt ihn dafür jedoch vor mancher voreiligen Entscheidung, das heiβt, sie hindert ihn daran, den Entwicklungen etwas 'nachzuhelfen'. Diese Eigenschaft hilft der Seele, sich leichter dem Willen Gottes zu fügen, statt zu jedem Preis der Befriedigung der eigenen Wünsche nachzujagen. Eigentlich hilft sie der Seele dabei, sich mehr auf Gottes Vorsehung zu verlassen, die zu Gottes Zeit ganz leise und sanft in die Dinge eingreifen kann, und zwar umso mehr, wenn sich die Seele voll und ganz Maria hingibt, denn Sie gebiert Tag für Tag das wahre Licht, Träger von Gottes Plänen, in der Seele, die Ihr wirklich gehören will.

Wenn ein Kontakt voller Zuversicht und Hingabe an Maria geweiht wird, wird Sie dafür sorgen, dass die betreffenden Herzen auf diesen Kontakt vorbereitet werden. Sie werden tief im Herzen spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dieses Mädchen anzusprechen. Ein erster Kontakt braucht nicht einmal lange zu dauern, zumal da während eines Erstkontaktes durchwegs das Herz viel mehr spricht als der Mund. Der Grund dafür ist, dass die Seele dabei alle ihre Fähigkeiten möglichst weit aufschlieβt, weil sie versucht, die andere Seele zu ergründen, damit sie sich dieser Berührung möglichst gut anpassen kann, sie sich im Notfall möglichst gut schützen kann, und wenn die Gefühle schon im voraus ausgesprochen günstig sind, was im vorliegenden Falle zutrifft, sie den Wellen aus dem Herzen vollkommen freien Lauf lassen kann.

Ein einfaches Wort im richtigen Ton, ein aufrichtiges Lächeln, eine helfende Hand, das alles kann die Tür öffnen. Wann immer sich dieser Zeitpunkt zu nähern scheint, treten Sie auf diesen Kontakt zu mit Maria ganz fest im Herzen. Dann wird Sie (Maria) durch Sie sprechen, lächeln, Sympathie ausstrahlen... Wenn Gottes Zeit für diesen neuen Anfang wirklich da ist, wird das Herz des Mädchens diesen Augenblick aus Marias Herzen heraus empfinden. Das wird vor allem dann der Fall sein, wenn Sie vorher unsere Himmlische Herrin darum bitten, Sie möge das Herz des Mädchens völlig beherrschen (Das kommt schon einer kleinen Weihe gleich).

Ich freue mich mit Ihnen auf einen neuen Anfang. In dieser Erwartung, wünsche ich Ihnen ein gesegnetes, von Licht und innerem Frieden erfülltes Weihnachtsfest.

In Liebe und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 101
Über die Anbetung – über die Myriam-Texte und -Gebete – über die Gnade und Kraft des Priestertums

TOTUS TUUS, MARIA !

Hochwürden und lieber Bruder in Jesus und Maria,

Mit groβer Freude habe ich Ihren Brief entgegengenommen. Wie erfreulich ist es doch immer, von einem Seelenhirten zu erfahren, der seinen Lämmchen die Gelegenheit einer täglichen Anbetung anbietet. Anbetung bringt ja eine so wunderbare Verbindung zwischen der Seele und Gott zustande. In der Anbetung sucht das Geschöpf auf aktive Weise seinen Schöpfer und erkennt Ihm gegenüber Seine Herrlichkeit an. Gott hat es so verfügt, dass die Seele in dem Maβe an den Verdiensten bzw. an den Eigenschaften von Wesen in der Herrlichkeit (Gott, Maria, Heiligen) teilhaben darf, wie sie diese Verdienste oder Eigenschaften in sich zu verwirklichen wünscht bzw. diese fest anerkennt. Aufgrund dieser Gegebenheit kann Er die Seele besonders begünstigen, wenn diese Seine Herrlichkeit anerkennt.

Anbetung wird so zu einem besonderen Glaubensbekenntnis und zu einer Art von Seufzer, der so viel heiβen kann wie: "Mein Gott, ich sehne mich nach Dir, und liebe Deine Eigenschaften". In diesem Seufzer liest Gott in der Seele die Freude darüber, dass es Ihn gibt und dass Er so ist, wie Er ist, mit allen Seinen Werken. Sehr gerne bete ich dafür, dass Ihre Lämmchen den Wert dieses Geschenkes richtig erkennen mögen. Der Gottesmutter bereiten Sie damit auf jeden Fall eine besondere Freude.

Anbetung ist wie die Antwort von Seelen auf einen Göttlichen Lichtstrahl. Die anbetende Seele macht sich selbst gleichsam zum Spiegel. Gott strahlt unaufhörlich Sein Licht auf die Seelen herab. Dieses Licht trägt das wahre Göttliche Leben. Sobald eine Seele ihren Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher in der Anbetung zu begegnen begehrt, wirkt sie wie ein Spiegel, der dieses Göttliche Licht weiterzuleiten beginnt. Wenn doch die Seelen dieses Wunder sehen könnten und begreifen könnten, was es für Gott und den Heilsplan für die Seelen bedeutet, wenn Göttliches Licht ohne Hemmungen strömen kann... Sie sehen nicht, dass diese Ströme auch sie selbst (= diese Seelen) reinigen und ihnen Leben einhauchen.

Was die Gebete angeht: Da die Auswahl an Texten und Gebeten auf unserer Webseite beträchtlich ist, könnten Sie wohl kürzere Gebete sammeln, die den Seelen zur Wahl gesetzt werden können. Vielleicht regt dieser Vorgang langsam den Appetit an? Eine Seele, die diese Gebete aufmerksam betrachtet, wird bald herausfinden, dass jeder Satz eine tiefe Grundlage besitzt, die sich öfters sogar aus mehreren Schichten zusammensetzt, die sich eine nach der anderen der betenden Seele entfalten, so dass sie immer tiefere Bedeutungen hinter den Sätzen entdeckt.

Das Wunderbare ist, dass die Himmelskönigin die Gebetstexte so beseelt, dass diese immer mindestens einem Glaubensmysterium Ausdruck verleihen und sehr oft in wenigen Zeilen eine Menge von tief spirituellen Informationen vermitteln. Vor allem die Seele, die auch die Bücher, Belehrungen und Offenbarungen studiert, wird zu ungeahnt tiefen Erkenntnissen gelangen.

In ihrer Gesamtheit bilden die Myriam van Nazareth-Texte und Gebete ein Konzept, das darauf abzielt, die durchwegs viel zu oberflächlich bzw. gar nicht gekannten Elemente unseres wunderschönen Glaubens in einem richtigen System zu vertiefen. Es kann durchaus besondere Freude bereiten, wenn die Seele zu diesen Erkenntnissen kommt, denn sie erfährt dies bald wie eine Entdeckungsreise durch ein wunderschönes, paradiesisches Land: das Land der Göttlichen Mysterien. Die Erkenntnis dieser Mysterien ist ja, wie Maria offenbart hat, Bestandteil der Empfindung der ewigen Glückseligkeit der Seele im Himmel, weil diese Erkenntnis die Seele dazu veranlasst, sich bis in ihre tiefsten Grundlagen zu entfalten.

Die Seele, die sich völlig und ganz Maria hingibt, erfährt eines Tages, dass das Aufschlieβen der eigenen Seele für die Führung von Seiten der Herrin aller Seelen in jeglicher Einzelheit des Alltags wie die Öffnung einer Tür zu einer anderen Welt wirkt. Es öffnet sich dabei tatsächlich die Fähigkeit, die Düfte aus dem makellosen Garten des Heiligen Geistes im eigenen Herzen zu spüren. Maria führt die Ihr völlig geweihte Seele auf Wege, die dem Ewigen Vater wie keine anderen gefallen. Deshalb bitte ich die Herrin aller Seelen, Sie möge Ihr Herz so von Ihren eigenen lichtvollen Gedanken und Gefühlen erfüllen, dass es Ihnen gelingt, den tiefen inneren Frieden in sich zu verwirklichen, der es Ihnen ermöglichen wird, ganz spontan so viel Licht um sich herum zu verbreiten, dass Ihre Lämmchen Ihnen gerne in allem folgen.

Jede Seele besitzt eine eingebaute Neigung, das Licht zu suchen. Die Irrlichter der Welt haben es in sich, die Augen der Seele zu verblenden, so dass viele für das echte Licht, das Leben zeugt, blind werden. Wenn Sie aber, die Sie aufgrund der wunderbaren Gnade Ihrer Priesterweihe die Fähigkeit zur Nachfolge Christi in hohem Maβe in die Seele gebrannt bekommen haben, es aus einem tiefen inneren Frieden heraus aufbringen können, das Licht Christi zu vergegenwärtigen, lieβen sich ohne den geringsten Zweifel Seelen für die von Ihnen herbeigesehnte Gnade erschlieβen. Der Priester, der sich in Marias Hände gibt und sich über alles danach sehnt, Ihren Sohn in Wort und Tat zu vertreten, wird seine Kräfte von Marias Kraft vervielfacht sehen, denn Maria wird in diesem Priester die Einheit zwischen Ihr und Ihrem Sohn reproduzieren. Stellen Sie sich vor, welche Kräfte dabei in Ihnen freigesetzt würden.

Es gibt keine gröβere Kraft, den Seelen die Gnade der Fruchtbarkeit zur erwirken, als den inneren Frieden Christi, der aus dem führenden Hirten strömt, wenn dieser sich von Maria beherrscht weiβ. Zuversicht, vollkommene Hingabe und Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes und die uneingeschränkte führende Macht Mariä sind dabei die Schlüssel. Genauso wie Jesus sagte, die Jünger sollten sich keine Gedanken darüber machen, was sie sagen würden, weil der Geist des Vaters zum geeigneten Zeitpunkt durch sie sprechen wird, so werden Sie mit Sicherheit die richtigen Worte, Taten und die richtige Haltung finden, durch welche Sie in den Seelen die Saat aus freiem Willen zum Blühen bringen werden, denn es wird die Stunde kommen, in der Maria durch Sie sprechen wird, und zwar durch dasjenige, was Sie den Seelen gegenüber vertreten werden. Das ist das Wunder der vollkommen gelebten Weihe an Maria. Das ist im tiefsten Sinne des Wortes 'Arbeiten im Weinberg des Herrn': Sie werden die Trauben Ihres eigenen inneren Kampfes auspressen, aber die Seelen werden nichts anders merken, als dass ihnen der Wein der Gnade zuflieβt. Das kann man nur in voller Hingabe an Maria erwirken.

Erflehen Sie diese Geschenke während der Morgenanbetungen. Die Morgendämmerung ist das Symbol des aufbrechenden Lichtes als Sieg über die Finsternis. Sie ist ebenfalls das Symbol der Entfaltung der bisher unbekannten Fähigkeiten der Seele. Letztendlich ist sie auch das Symbol der Offenbarung der Fülle von Marias Macht als Herrin aller Seelen. Bieten Sie Gott in der Anbetung Ihr Sehnen danach an, an diesen Wundern teilhaben zu dürfen, und Er wird die Morgenanbetung zur Brücke der Erschlieβung Ihrer Lämmer machen, denn in ihnen wartet ein Potential an nie zuvor entzündetem Licht.

Darf ich demütigst um Ihren Priestersegen für das Apostolat und für mich selbst bitten, damit die Frühlingsblüten Vorboten einer reichen sommerlichen Ernte sein mögen, denn alles Werdende verwirklicht sich erst dort voll und ganz, wo Gott wohlwollend auf es herabblickt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen.
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 102
Über das Sakrament der Ehe – über eine schwierige Partnerschaft

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich erst jetzt zur Beantwortung Ihres Briefes kommen kann. Alles beruht auf Gnadenwirkung. Ich befolge in allem striktestens die Anweisungen der Herrin aller Seelen und mache dabei dauernd die Erfahrung, dass all dasjenige, was die Seele zu Marias Zeit macht, reichlicher gesegnet und fruchtbarer ist, als dasjenige, was sie zum Zeitpunkt macht, der ihr selbst gefällt. Ich brauche nur an das sogenannte Dreieck der seelischen Fruchtbarkeit Liebe-Leiden-Gehorsam zu erinnern, über welches ich früher bereits wiederholt schrieb: Gehorsam ist eine der groβen Komponenten, aus denen sich die Fruchtbarkeit der Seele zusammensetzt.

Aus der weltlichen Perspektive ist es eine auβerordentlich schwere Entscheidung, welchen Rat einer Bekannten zu geben ist, die vom Partner schlecht behandelt wird und der zudem droht, deswegen Grund und Boden zu verlieren, weil sie dazu schwanger ist und als Ausländerin nur im Land bleiben könnte, solange sie trotz allem beim Partner bleibt. Betrachten wir diese Lage deswegen rein spirituell. Maria wird erstens nie Lösungen vorschreiben, denn dadurch verstieβe Sie gegen den freien Willen der betreffenden Seele, was Sie nie tun wird, und zweitens wird Sie nie weltliche Ratschläge vermitteln, sondern nur solche, die spirituell begründet sind, das heiβt: die Gottes Heilsplan nicht zuwider wirken.

Mit jeder Lage, möge sie noch so schmerzlich sein, verfolgt Gott eine Absicht, die aus der weltlichen Sicht manchmal schwer zu begreifen ist oder deren Sinn den Seelen nicht immer klar ist. Um im Sinne Gottes vorzugehen, kann die betreffende Seele zwei ganz unterschiedlichen Wegen folgen:

         1. Falls diese Seele mit dem Partner verheiratet ist, hat sie, wenn sie sich wirklich dem Willen Gottes fügen will, die Heiligkeit des Sakramentes instand zu halten. Zwar gibt es die Möglichkeit, eine Art von kirchlicher Trennung zu beantragen, was darauf hinausläuft, dass sich die Seele von ihrem Partner physisch trennen darf, jedoch den Regeln der sakramentalen Ehe unterworfen bleibt. Da die Ehe ein Sakrament ist, wird deren Gültigkeit in Gottes Augen allerdings instand gehalten. Bei Licht besehen, hieβe dies, dass die Seele all dasjenige, was ihr im Rahmen der Eheverbindung zustöβt, in Tugendhaftigkeit und Aufopferungsbereitschaft zu tragen hat. Die Heilsgeschichte weist genügend Fälle auf, in der eine heilige Seele sich eine Ehe unter harten Lebensumständen als Sühneleben zu Herzen genommen hat. Kann sie dies nicht tun oder liegen Umstände vor, die ihr das Leben fast unmöglich machen, so täte sie gut daran, einen verständnisvollen Priester darauf anzusprechen.

         2. Falls diese Seele mit dem Partner nicht verheiratet ist, ist die Lage im spirituellen Sinne ganz anders, da sie dann nicht an die Regeln des Sakramentes gebunden ist. In diesem Falle spräche nichts dagegen, sich vom Partner loszulösen, vorausgesetzt, sie kann Sozialhilfe beziehen oder irgendeine gesetzliche Regelung genieβen.

Normalerweise bevorzugt der Himmel es, wenn sich Seelen ihrem Schicksal voll unterziehen. Allerdings kann eine Trennung vom misshandelnden Partner unter Umständen vom Himmel gebilligt werden. Wenn zum Beispiel schlechte Behandlung das Leben einer ungeborenen Frucht bedroht oder wenn sich herausstellt, dass der Seele das Bekenntnis ihres christlichen Glaubens völlig unmöglich gemacht wird, kann eine Trennung in Erwägung gezogen werden. Auch die Erwägung ist vertretbar, dass die Seele, indem sie sich vom misshandelnden Partner loslöst, diesen sozusagen nicht länger 'der Versuchung zur Sünde wiederholter Misshandlung aussetzt'.

Sehr wichtig ist, und das möchte ich betonen, dass Maria in komplizierten Fällen sehr oft rät, die Seele möge sich dem Urteil der Kirche unterziehen. Konkret heiβt dies, dass der betreffenden Seele hier am Besten geraten wird, sie möge ihren Fall einem Priester unterbreiten, zu dem sie Vertrauen hat. Diesen Rat gibt Maria auch im vorliegenden Fall, weil vieles davon abhängt, wie die Seele im Herzen mit ihrer ganzen Situation umgeht und was sie sich genau von ihrer Zukunft verspricht. Bei jeder Entscheidung sollte ausschlaggebend sein, dass jegliche Änderung der Lage die Seele in den Stand versetzen soll, ein möglichst tugendhaftes Leben zu führen.

Auβer ihr diese Ratschläge zu vermitteln, können Sie weiter nur eins tun: die ganze Lage dieser Seele, die Seele selbst, die Seele des Partners und den Lebensweg dieser beiden Seelen an Maria zu weihen, mit der Bitte, Sie möge aus all diesem Leid dadurch neues Licht bereiten, dass Sie Ihre unendliche Liebe und so machtvolle Fürsprache hinzufügt.
Die Entscheidung, die Sie in Bezug auf Ihre Beziehung zu X. getroffen haben, ist rein und heilvoll. Lassen Sie sich von diesem Weg nicht ablenken.

Haben Sie Vertrauen zu Gottes Barmherzigkeit und zur mächtigen Vermittlung Mariä. Auch diese schwierige Lage hat einen (jetzt noch verborgenen) Sinn innerhalb des Göttlichen Heilsplans. Halten Sie sich für immer vor Augen: Gott – das ewige Glück und die vollendete Liebe – hat IMMER das letzte Wort. Kein einziges Element von Finsternis lebt für immer oder siegt endgültig. Zu Gottes Zeit wird alle Finsternis in Licht verwandelt. Dazu braucht Er nur unsere vollkommene Weihe, unseren festen Glauben und unsere Liebe. Hüllen Sie deswegen auch den Lebensweg der betreffenden Seele in Licht, indem Sie nur Gutes sagen, denken und wünschen. Richten Sie nicht, sondern seien Sie mild. Milde und Vergebung sind auβerordentliche Waffen gegen den Bösen. Der Kampf gegen die Finsternis darf uns nie vergessen lassen, auch für das Licht zu kämpfen. Ich kämpfe mit Ihnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 103
Vorschlag eines Mindestrahmens für tägliches Gebet

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Regelmäβig stellen sich Seelen angesichts der groβen Menge der Myriam-Gebete die Frage, welche davon die Seele unbedingt beten soll oder wie vorzugehen ist, wenn man zum Beispiel beruflich sehr beschäftigt ist und die Gebetszeit zwangsläufig beschränkt ist. Gerade weil dieses Problem sich ziemlich häufig stellt, habe ich die Gottesmutter schon öfters darum gebeten, eine Art von goldener Regel bekommen zu dürfen. Was ich in den nachfolgenden Zeilen schreiben möchte bzw. soll, gilt deswegen nicht nur Ihnen, sondern eigentlich allen Seelen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden.

Maria zwingt keine Seele zur Einhaltung eines ganz strikten Gebetsrahmens. Die Fülle der Myriam-Gebete basiert an erster Stelle auf der Absicht unserer Herrin, den Seelen eine sehr breite Auswahl zu bieten, in der jede Seele etwas vorfinden kann, was ihr persönlich zusagt. Die Gebete sind übrigens auch als Belehrungsmaterial beabsichtigt: Die meisten Gebete beinhalten Lehren für das seelische Leben, in der praktischen Anwendung der Tugenden usw. Sie sind darüber hinaus als Schlüssel gedacht, durch welche die Gottesmutter Herzen für die Schönheit des Göttlichen Lebens und der Göttlichen Liebe aufschlieβt. Es versteht sich, dass es für keine Seele möglich ist, alle diese Gebete auch nur annähernd regelmäβig zu verrichten. Wichtig ist, dass sich jede Seele auch vom eigenen Herzen lenken lässt, weil die Empfänglichkeit für die tiefere 'Botschaft', die in einem jeden Gebet enthalten ist, an erster Stelle von der derzeitigen Gesinnung des Herzens bestimmt wird. Ein Gebet kann heute kaum einen Funken auslösen, morgen allerdings das Herz in Flammen versetzen, weil morgen für die Seele eben Gottes Zeit ist, es in sich aufzunehmen.

Dennoch hat mir die Gottesmutter einen Hinweis gegeben, wie ein 'Mindestrahmen' für tägliches Gebet einer Ihr geweihten Seele aussehen kann. Es handelt sich da um ein Schema, aus dem die Seele täglich möglichst viele der Punkte wählen sollte, weil jeder dieser Punkte eine ganz besondere Kraft in sich birgt, die Seele für die Gnade ihrer Entwicklung zu erschlieβen. Maria bittet allerdings betont darum, keine Seele solle sich dazu verführen lassen, zu leicht davon auszugehen, sie hätte kaum Zeit zum Beten. Weihe ist eben immer eine Frage der Liebe von der Seele aus zu Maria und zum Heilsplan Gottes.

Ich führe die Empfehlungen der Gottesmutter in Punkten auf, die nicht zu irgendwelcher Bewertung von wichtig zu relativ weniger wichtig, oder umgekehrt, schlieβen lassen sollen. Es handelt sich bei der Nummerierung dieser Punkte auch nicht um eine Reihenfolge der Gebete im Tagesablauf. Die wichtigsten Gebetsübungen (selbstverständlich vom Heiligen Rosenkranz abgesehen), von denen jeden Tag möglichst wenige fehlen sollten, sind die Nachfolgenden:

1. Als Erste betont Maria die Anrufung, die Sie ja bereits treu jeden Tag an Maria richten: die 33 Mal wiederholte Anrufung "Maria, mächtige Herrin aller Seelen, erwirke uns vollkommene Vergebung, Reinigung und Wiedergeburt". Ihnen ist die auβerordentliche Wichtigkeit dieser täglichen Übung bekannt. Jede Seele kann im Manifest Die Morgendämmerung von Gottes Reich auf Erden die Begründung dieser Wichtigkeit vorfinden.

2. Die täglichen drei Ave-Marias zur Beschleunigung der Gründung von Gottes Reich auf Erden: In Ihrer Offenbarung vom 20. April 2007 bat die Herrin aller Seelen um Folgendes: "Ich lade Meine Diener dazu ein, mit Mir zusammen den Garten anzulegen, der zum Mittelpunkt von Gottes Reich auf Erden aufblühen wird. Ich lade sie dazu ein, dies zu tun, indem sie jeden Tag drei Rosenzwiebeln dem Boden ihrer Seele anvertrauen durch das Gebet von drei Ave-Marias zur Beschleunigung von Gottes Reich auf Erden. Nach jedem dieser drei Ave-Marias sollen sie sagen: 'Möge Gottes Reich jetzt auf Erden kommen'.

Die Seele tut gut daran, sich jede dieser 'Rosenzwiebeln' als das Wachstumsprinzip einer Tugend in der eigenen Seele vorzustellen, denn je üppiger die Blumen der Tugend in der Seele wachsen, desto heiliger wird die Seele und desto mehr Kraft entwickelt ihr Gebet auf das Herz Gottes.

3. Maria lädt dazu ein, jeden Tag, vorzugsweise am morgen, drei Ave-Marias zu beten mit einem Anliegen, das jeden Tag der Woche verschieden ist. Mir hat Sie diesbezüglich bereits vor Jahren das nachfolgende Muster vorgeschlagen:

Montag

  • Ehrenbezeugung an die Göttliche Barmherzigkeit, und
  • Wiedergutmachung für die Sünden aller Zeiten. Dazu lud Sie mich ein, Sie darum zu bitten, sämtliche Seelen im Fegefeuer mögen unter Ihrer Führung eine Stunde ihrer Leiden des Tages zwecks Beschleunigung der Gründung von Gottes Reich auf Erden aufopfern.

Dienstag

  • Ehrenbezeugung an die Chöre der Engel mit Bitte um ihr Licht und ihren Schutz, und
  • Wiedergutmachung für alle Sakrilegien gegen die Engel.

Mittwoch

  • Ehrenbezeugung an den Heiligen Josef mit Bitte um seine Unterstützung in den alltäglichen Angelegenheiten, in der vollkommenen Weihe an Maria (der Heilige Josef war im tiefen Sinne des Wortes Marias erste geweihte Seele!) und in der Abtötung des weltlichen 'Ich' (der Heilige Josef ist Schutzpatron der Sterbenden; hier wird dies im strikt spirituellen Sinne betrachtet) und
  • Wiedergutmachung für alle Sakrilegien gegen den Heiligen Josef.

Donnerstag

  • Ehrenbezeugung an den leidenden Jesus im Garten Gethsemani, und
  • Wiedergutmachung für alle Sakrilegien gegen die Sakramente und für jede Äuβerung von Modernismus in der Kirche.

Freitag

  • Ehrenbezeugung an den leidenden Jesus zwischen Gethsemani und Golgotha und an das Heilige Kreuz der Erlösung und der Wahrheit, und
  • Wiedergutmachung für alle Sakrilegien gegen das Heiligste Herz Jesu und gegen das Heilige Kreuz.

Samstag

  • Ehrenbezeugung an Marias Unbeflecktes Herz und an alle Ihre hoch erhabenen Eigenschaften, und
  • Wiedergutmachung für all dasjenige, was die Schmerzen Mariä für alle Zeiten notwendig gemacht hat, notwendig macht und notwendig machen wird, einschlieβlich aller Sakrilegien gegen Maria Selbst.

Sonntag

  • Ehrenbezeugung an die Göttliche Dreifaltigkeit, und
  • Wiedergutmachung für alle Sakrilegien gegen die Gottheit.

4. Ein Morgenweihegebet. Es gibt dafür in Marias Blumengarten (der Myriam-Gebetssammlung) einen ganzen Fächer an Möglichkeiten.

5. Ein tägliches Gebet nach freier Auswahl. Sie nehmen die Sammlung vor sich, bitten Maria Selbst oder den Heiligen Geist um Führung zu genau dem Gebet, das Sie gerade brauchen, und dann wählen Sie sich eins heraus.

6. Sprechen Sie möglichst viel zu Maria, tief im Herzen. Erzählen Sie Ihr ruhig alle Ihre Eindrücke, während Sie auf der Straβe sind, in der Natur, zuhause, am Arbeitsplatz usw. Sie werden merken, dass dies reinigend wirkt und dass Sie immer weniger weltliche Kontakte und weltlichen Austausch von Gedanken brauchen werden. Sie werden dadurch lernen, auf einer immer höheren Ebene seelischen Empfindens zu leben. Sie werden auch bemerken, dass dieses 'Erzählen' oder 'Anvertrauen' eigentlich nichts anders ist als Weihe: Sie weihen eigentlich alle Ihre Eindrücke, all dasjenige, was Sie empfinden und wahrnehmen, an Maria, vorausgesetzt, Sie vertrauen Ihr tatsächlich alles aus einem reinen Herzen an, das niemanden richtet, sondern sich nur wünscht, dass alles und jeder unter Marias mächtigen Schutz gestellt wird.

In dem Maβe, wie Sie dies mehr und reiner vornehmen, weihen Sie grundsätzlich Ihren ganzen Tag an Maria und wird Ihr ganzer Tag zu einem einzigen, ununterbrochenen Gebet. Sie können in dieser Weise einen Punkt erreichen, wo Sie in Gedanken und Gefühlen eigentlich nur noch in Maria versunken leben. Maria Ihrerseits wird Ihnen vielleicht nicht wörtlich antworten (das tut Sie nur im Rahmen einer mystischen Berufung, aber eine solche wird nur im Rahmen eines wohl umrissenen Göttlichen Planes ins Leben gerufen und ausgefüllt), aber Sie wird aufgrund Ihres Sehnens, in Ihr versunken zu leben, Ihr Herz Schritt für Schritt so umgestalten, dass Ihr ganzes inneres Leben immer tiefer und reiner wird. Dies wird Ihnen dabei helfen, einen ganz neuen inneren Frieden zu entdecken. Der Grund dafür ist, dass Ihre Seele immer stärker die zärtlich liebende und führende Nähe Mariä spüren wird und die neue Weise, durch den Tag zu gehen, so empfinden wird, als wäre die Seele erst jetzt dabei, ihrer wirklichen Lebensberufung zu entsprechen.

7. Üben Sie sich darin, jeden Augenblick des Tages in allen Einzelheiten die Tugenden zu leben (Geduld, Toleranz, Nächstenliebe, Fürsorglichkeit, Reinheit des Herzens und des Mundes, usw.). Ein tugendhaftes Leben ist ein ständiges Gebet. Tatsächlich, beten heiβt: mit Gott kommunizieren. Bewusst tugendhaft zu leben, heiβt genau das: das Herz ständig an Gott orientieren und es für die Inspirationen des Heiligen Geistes zu öffnen.

8. Versuchen Sie, womöglich täglich das Gebet Nr. 820 an Maria zu richten. Dieses Gebet ist ziemlich kurz, gehört jedoch (so sagt es Maria) zu den Kräftigsten, die je geschrieben worden sind.

9. Kurz und kräftig sind ebenfalls die Gebete 1168 und 1169, die zurzeit veröffentlicht werden.

10. Bei allem, was Sie sehen oder hören (eine Landschaft, eine Blume, Vogelgesang usw.) und was Ihnen besonders gefällt, sagen Sie aus tiefstem Herzen zu Maria: "Bitte, meine Himmlische Mutter und Herrin, schenke doch jetzt mein Herz voller Dankbarkeit meinem Gott, Der dies für mich erschaffen hat und durch Seine Vorsehung dafür sorgt, dass ich dies in dieser Minute sehen (hören) darf". Verherrlichung und Danksagung erschlieβen auβerordentliche Gnaden des Wachstums für die Seele und zur Erschlieβung von anderen Seelen, welche die ihnen kostenlos geschenkten Schönheiten gar nicht bemerken.

Liebe Schwester, ich hoffe von ganzem Herzen, dass Ihnen mit diesen Hinweisen gedient ist. Ich bin mir sicher, dass Sie bei der Anwendung dieses Schemas spüren werden, dass es von der Himmelskönigin gesegnet ist, denn Sie schenkt den Seelen nur Worte und Hinweise, die so konzipiert sind, dass sie die Tore der Göttlichen Barmherzigkeit breit öffnen können. Ob sie dies tatsächlich tun, hängt vom Feuer im betenden Menschenherzen ab.

Selbstverständlich immer gerne bereit,

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 104
Was können wir für eine gerade verstorbene uns liebe Person tun?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Gleich bei der Lektüre Ihrer Mail habe ich Sie und Ihre liebe Frau Mutter flehentlich an Marias Herz übertragen. Ich verspreche Ihnen eine möglichst baldige Antwort, denn die Fragen, die Sie stellen, sind überaus wichtig für alle Seelen, und darüber hinaus liegt mir sehr viel daran, dass Sie den Herzensfrieden neu erfahren mögen, denn Maria liebt Sie und Ihre Frau Mutter weit mehr, als Sie je werden ahnen können.

Fürs Erste möchte ich Ihnen die erste Empfehlung der Gottesmutter übermitteln: Maria möchte, dass Sie ab heute mit der Novene zur Schmerzensreichen Mutter (Gebet Nummer 249) anfangen. Maria wird Ihnen dadurch Kraft schenken und Ihnen dabei helfen, manches im Herzen zu bewältigen.

Zweitens möchte Maria, dass Sie sämtliche Leiden der Frau Mutter mitsamt Ihren eigenen Leiden an Maria übertragen, mit der Bitte, Sie möge es voll fruchtbar machen, um der Frau Mutter und Ihnen selbst reichlich Gnaden zu erwirken. Sie werden sich (und der Mutter) dadurch einen Schatz sammeln!

Sagen Sie einfach zu Maria, jetzt noch, wo die Frau Mutter leiblich bei Ihnen im Hause ist:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1172 freigegeben werden sollten)

Drittens möchte ich Ihnen ans Herz legen, dass morgen Samstag ist, das heiβt: Tag, der Maria geweiht ist. Betrachten Sie das Ereignis morgen nicht als einen Abschluss, sondern als einen neuen Anfang für Ihre beiden Seelen, denn wer sich Maria vollkommen hingibt, wird wirklich neu geboren, im Himmel und auf Erden.

Viertens habe ich Sie und die Frau Mutter gleich der Herrin unserer Seelen geweiht mit der besonderen Absicht eines ewig dauernden Friedens und einer richtigen Wiedergeburt im Herzen Gottes. Am 2. Februar werde ich Sie beide (ja, auch die Mutter) auf eine besondere Weise an Maria übertragen.

Liebe Schwester, diese Worte möchte ich Ihnen unbedingt gleich zukommen lassen. Ich schlieβe Sie und die Seele der lieben Frau Mutter innigst ins Herz und schreibe Ihnen weiter, sobald es mir die Zeit und die Aufgaben, die mir Maria täglich erteilt, zulassen.

Ich bete für die Frau Mutter, die Gott und Maria inzwischen von Angesicht zu Angesicht hat schauen dürfen.

Halten Sie sich ganz fest vor Augen: Sie sind nicht allein. Gottes Liebe umhüllt Sie ständig, und Maria wird Sie durch diese schwierige Zeit tragen. Sprechen Sie mit Ihr, als ob Sie sichtbar bei Ihnen wäre, denn Sie ist bei Ihnen, ganz nahe.

In aller Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 105
Über das Erkennen der Lebensberufung innerhalb von Gottes Heilsplan

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Der Weg, den eine Seele zu gehen hat, ist für keine zwei Seelen gleich. Das würde übrigens innerhalb von Gottes Heilsplan irgendwie wenig Sinn machen: Jede Seele hat ganz spezifische Aufgaben zu erfüllen, hat ganz spezifische Talente und Begabungen, hat sich auch mit ganz spezifischen Schwächen auseinanderzusetzen und begegnet ihren eigenen Versuchungen ebenso wie ihren eigenen Erfahrungen. Mit all dem muss sie etwas Spezifisches tun. Dies ist es, was wir 'Berufung' nennen: den ganzen Beitrag, den die Seele zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan zu leisten hat. Nicht nur die Berufung ist ganz spezifisch auf die einzelne Seele abgestimmt, auch der Augenblick, in dem sie ihre eigentliche Berufung mit Sicherheit entdeckt, ist von Seele zu Seele ganz verschieden.

Es kommt durchaus vor, dass eine Seele ihre wahre Berufung erst spät in ihrem Leben findet. Viele meinen bereits in den Jugendjahren, sie hätten ihre Berufung gefunden, und wählen sich ein Studium oder aber einen Beruf, das bzw. der zu dieser 'Berufung' passt. Allerdings verstehen viele Seelen manchen Anreiz auf ihrem Lebensweg falsch: Die Lust zu einer bestimmten Tätigkeit hat oft nichts mit der Berufung im spirituellen Sinne zu tun. Die wahre Berufung bezieht sich voll und ganz auf die Lebensausfüllung, so wie Gott Selbst diese auf unserem Weg sehen möchte, und hängt aus diesem Grunde sehr oft gar nicht mit der Berufstätigkeit zusammen.

Berufung kann mit einem Entwurf unseres Lebensweges verglichen werden, mit einer gepunkteten Linie auf der stummen Karte unseres Lebens, einer Vorabbildung von dem, was einmal werden könnte. Tatsächlich, 'werden könnte', denn es kommt darauf an, was die Seele mit den Inspirationen anfängt, die ihr Gott jeden Tag in der Absicht schenkt, ihr Leben auf die höchste Fruchtbarkeit hin zu gestalten. Die Berufung ist wie ein Göttlicher Entwurf für unseren Weg, aber an unzähligen Stellen unseres Lebens fangen wir selber damit an, uns 'alternative' Wege zu bauen. Da diese nicht durch die Landschaften laufen, die Gottes Weisheit für unsere Seele verfügt hat, weil sie gerade diese Landschaften für ihre Entwicklung braucht, läuft es schon einmal darauf hinaus, dass sich der Seele in den schwierigen Stunden eine Einöde aufschlieβt, statt die Oase, in der sie das belebende Wasser und die Früchte der Gnade finden kann.

Manchmal dauert die Suche nach der Berufung recht lange. Gott verfolgt damit eine Absicht: Vor allem in dieser chaotischen Welt kann es sein, dass die Seele längere Zeit braucht, um sich selbst besser kennen zu lernen. Da wir einer Vielfalt an Eindrücken ausgesetzt sind und von Tag zu Tag weniger feste, unveränderliche Anhaltspunkte zu haben scheinen, braucht es uns gar nicht zu wundern, dass unser Denken und Fühlen öfters ins Wanken kommt. Das kann sich auf unser Selbstbild auswirken, ebenso wie auf dasjenige, was wir von unserem Leben erwarten. Bleibt die Seele durch diesen ganzen Prozess hindurch aber an Gott orientiert, so kann sie sich inzwischen das Gleichgewicht und die Reife erwerben, die sie in den Stand versetzt, sich des weltlichen Ballastes zu entleeren und die Stimme Gottes immer eindeutiger in sich klingen zu hören. Wahre Berufung ist an spiritueller Entwicklung orientiert, denn ihren persönlichen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan kann die Seele nur dadurch leisten, dass sie ihre eigenen Fundamente auf solider Grundlage zu erbauen lernt.

Wie ist denn vorzugehen? Den inneren Frieden, den die Seele braucht, um eine dauerhafte Fruchtbarkeit zu entwickeln, kann die Seele nur in dem Maβe instand halten, wie sie auf Gottes Führung vertraut. Die Suche dauert bei Ihnen bereits längere Zeit, weil Gott die Festigung Ihrer seelischen Grundlagen sichern will. Der Zeitpunkt naht, in dem Sie Klarheit bekommen werden. Das blinde Vertrauen, wie es Maria ständig lehrt, ist wie ein Sprung in das Unbekannte. Wagt man es, diesen Sprung mit geschlossenen Augen vorzunehmen und mit einem Herzen, das völlig von Maria und der Überzeugung Ihrer vollendeten Liebe und führenden Macht erfüllt ist, so stellt sich schon bald heraus, dass es ein Sprung in die Höhe ist.

Blindes Vertrauen ist eine Gesinnung, welche die Seele mit absoluter Sicherheit zum Gipfel ihrer Fruchtbarkeit für Gottes Reich führt. Das kommt dadurch, dass die Seele in dieser Verfassung nicht länger sich selbst Stolpersteine in den Weg legt: Sie glaubt dann so felsenfest an die vollkommen zweckmäβige Wirkung der Vorsehung, dass sie im Grunde genommen eigentlich gar nicht mehr daran glaubt, dass es einen Stein geben könnte, der sie auf ihrer Reise in das Herz Gottes aufhalten könnte. Eigentlich lebt die Seele in einer solchen Verfassung mit dem inneren Blick an der Unendlichkeit orientiert: Sie lenkt ihre Aufmerksamkeit auf die Interessen des Himmels und stimmt ihr ganzes Handeln auf die Verwirklichung höherer Ziele ab.

Eines Tages erhält die Seele in dieser Verfassung den Ruf, sich für eine bestimmte Richtung zu entscheiden und alle ihre weiteren Entscheidungen durch diese erste Entscheidung weiter bestimmen zu lassen. Sie hat die für sie vorgesehene Richtung gefunden und möchte nicht mehr davon abweichen, weil die innere Führung sie davon überzeugt, dass alles andere nicht dem Willen Gottes entspricht. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich sagen, dass die Seele ihre Berufung gefunden hat. Die fruchtbarsten Lebenswege sind jene, deren Ausfüllung nicht vom Verstand oder von bewussten Entscheidungen, sondern vom Herzen bestimmt wird. Den Nachweis dafür finden Sie in der mystischen Berufung: Die Seele wird tief im Herzen wie vom Himmlischen Blitz berührt und denkt darüber kaum nach: Sie wird einem seelischen Vorgang unterzogen, der ausschlieβlich von der Gesinnung ihres Herzens gelenkt wird, wo nur die Himmlische Kraft wirkt, die sie gerufen hat.

Heiβt dies, dass die Seele kein Mitbestimmungsrecht hätte? Das heiβt es am Allerwenigsten, denn die Seele wird zu nichts gedrängt, sie empfindet lediglich dasjenige, was in ihr vorgeht, als Göttliche Führung und lässt den eigenen Willen in diese als verzückende Kraft empfundene Quelle hinüberflieβen.

Heiβt es auβerdem, dass die Seele selber gar nichts zu tun hätte? Auch das heiβt es nicht. Die Seele, welche ihre Berufung schlagartig erkennt, hat gerade die Entscheidung zu treffen, die einer Menschenseele gewöhnlich am Schwierigsten fällt: jene zur Abtretung ihres freien Willens. Die konkrete Erkenntnis von der persönlichen Berufung läuft eigentlich darauf hinaus, dass die Seele den eigenen Willen mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung bringt. Ab jenem Augenblick wird ihr Lebensweg um ein Vielfaches fruchtbarer, denn sie opfert dann ein weltliches Interesse nach dem anderen den Plänen Gottes auf, die sich dann künftighin durch sie werden auswirken können. Wenn die Göttliche Weisheit Ihre seelische Grundlage für gefestigt hält, wird sie sich in Ihrer Seele spürbarer als je zuvor kundtun. Die seelische Grundlage wird am besten und am dauerhaftesten durch die im Alltag gelebte vollkommene Weihe an Maria gefestigt. Letzten Endes ist dieser ganze Vorgang eine Frage der Anwendung – tief im Herzen und auf dem Lebensweg – der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, die in dieser Zeit von der Herrin aller Seelen gelehrt wird.

Oft wird die Seele in die Versuchung geraten zu meinen, sie solle vorausschauend planen. Dennoch spricht vieles dagegen. Auf jeden Fall kann bzw. soll die Seele alles Mögliche tun, ihren Alltag so zu gestalten, dass sie keine von Gott gebotene Chance unbenutzt lässt. Maria erwartet von der Seele, dass sie möglichst bewusst durch den Tag geht, weil sogar die winzigen Einzelheiten des Alltags immer wieder Möglichkeiten in sich bergen, sich in Tugenden zu vervollkommnen. Sie brauchen nur an die Augenblicke zu denken, in denen Sie an einer Haltestelle des Busses oder der Straβenbahn oder auf dem Bahnsteig auf Anschluss warten: scheinbar banal, denn 'es passiert ja nichts', aber was für ein Wirken in der Seele!

Auβerdem kann eine Planung unserer Zukunft kaum zur vollkommenen seelischen Fruchtbarkeit führen, da kein Verstand oder keine Analyse die Wege voraussehen kann, die Gott mit der Seele nach der nächsten und der übernächsten Kurve auf ihrem Lebensweg vorhat. Die Göttliche Weisheit lenkt die Begleitumstände auf unserem Lebensweg nach unbekannten Grundsätzen und benutzt die unzähligen Umstände und Kontakte eines jeden Tages dazu, unsere Seele zu ge­stalten, zu entwickeln, und sie dementsprechend an bestimmten Zielen zu orientieren. Das alles kann mit sich bringen, dass die Seele meint, sie könne auf etwas zuwirken, während Gott dieses 'Etwas' lediglich als Zwischenpunkt auf dem Wege nach etwas ganz anderem gedacht hat.

Die goldene Regel heiβt deshalb: Blindes Vertrauen, sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde lenken lassen, aber selber aktiv und bewusst das Beste aus allem machen, damit die Seele eines Tages fertig ist, die unhörbare Stimme der Berufung ganz eindeutig in sich wahrzunehmen. Sie klingt immer zu Gottes Zeit und macht sich in gewissen Zeichen bemerkbar, die zwar von Seele zu Seele verschieden sind, aber von der Seele immer als solche erkannt wird, vorausgesetzt, die Seele lebt mit offenem Herzen Gott zugewandt. Die Seele, die unbeirrbar Maria als Herrin aller Seelen folgt, besitzt eine Fahrkarte für den richtigen Zug.

Es kommt vor, dass die Seele den Himmlischen Ruf eindeutig spürt, aber dennoch aufgrund weltlicher Umstände daran gehindert wird, den Weg zu wählen, dem sie im Grunde genommen folgen möchte. So gibt es Seelen, die Priester werden möchten, diesen Weg aber nicht wählen können, weil sie die Wucherung des Modernismus daran hindert. Dies ist durchaus verständlich, aber es ist der Mühe wert, sich die folgende Frage zu stellen: Kann es denn nicht sein, dass Gott mich gerade auf diesen Weg ruft, weil Er die spezifische Beschaffenheit meiner Seele auf jenem Weg braucht, um bestimmte Änderungen in die Wege zu leiten, die Seinem Plan dienlich sein sollen? Nehmen wir an, es gibt im Lande einige Dutzende von Seelen, die sich von der Priesterberufung abwenden, weil sie Angst davor haben, in der heutigen modernistischen Atmosphäre unterzugehen. Was wäre denn, wenn diese einige Dutzende von Seelen trotzdem der heiligen Stimme folgen und Priester werden? Liefe dies nicht etwa darauf hinaus, dass die bröckelnden Steine des Modernismus im Fundament der Kirche durch einige Dutzende von soliden traditionellen Steinen ersetzt würden? So kann die Seele, indem sie sich für die Macht der Göttlichen Führung entscheidet, den Umbau der Kirche zu ihren traditionellen Wurzeln gestalten helfen.

Jede Rückkehr zu Gott und Seinen Grundsätzen muss bei den Seelen anfangen, die gerade in der eigenen Berufung Seiner Stimme folgen, denn die bewusste Gestaltung der eigenen Berufung heiβt, das eigene Leben im Gehorsam Gott gegenüber zu organisieren, und gerade der Gehorsam hilft der Menschheit dabei, die verheerenden Wirkungen der Erbsünde umzukehren. Die Erbsünde war ja bekanntlich die Sünde des Ungehorsams.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 106
Der Grund der Anfeindungen gegen die Mundkommunion

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Die Göttliche Vorsehung ist ein wunderbares System, durch welches Gott Seine Schöpfung in eine solche Richtung zu lenken versucht, dass sie durch striktes Befolgen vom Gesetz ihres Schöpfers den Gipfel ihrer Fruchtbarkeit verwirklichen kann. Ein kleines Wunder Göttlicher Vorsehung ist auch die nachfolgende Offenbarung, die ich aus Anlass Ihrer Fragen zum ersten Mal veröffentlichen darf. Diese Offenbarung wurde mir von Maria im Jahre 2003 geschenkt, als ich noch von Maria in Ihrer Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter ausgebildet wurde. Marias Offenbarungen als Herrin aller Seelen sollten erst fast zwei Jahre später einen Anfang nehmen. Somit sind die nachfolgenden Worte nie im Rahmen der Offenbarungen der Herrin aller Seelen bekannt gegeben worden. Jetzt erlaubt mir Maria deren Veröffentlichung, in Antwort auf Ihre Fragen in Bezug auf die Mundkommunion. Diese Worte dürften Ihre Frage eindeutig beantworten:

Im Dezember 2003 bat ich die Himmelskönigin um eine Antwort auf die Frage, die offenbar bei vielen Seelen lebte, ob es doch nicht einerlei sei, ob man Handkommunion oder Mundkommunion entgegennimmt. Am 24. Dezember erhielt ich eine Vision, in der ich Maria Magdalena sah, wie diese nach der Auferstehung Jesu dem Erlöser bei Seinem Grab begegnete. Zu diesem Bild sprach die Allerheiligste Jungfrau in mir die nachfolgenden Worte:

"Nach Seiner Auferstehung sagte Mein Jesus zu Maria Magdalena: 'Rühre Mich nicht an...' Er meinte damit, dass Er seit dem Vollbringen Seines groβen Opfers am Kreuze nicht mehr von nicht geweihten Händen berührt werden durfte. Seine Jünger durften dies wohl tun, weil sie als Erste die Priesterweihe erhalten hatten".

Nachdem Sie diese Worte gesprochen hatte, erläuterte mir Maria, dass der Leib Jesu ab Seiner Auferstehung ein verherrlichter Leib ist und dass es sich in der Heiligen Kommunion bis in Ewigkeit um denselben verherrlichten Leib handelt.

Weil mich diese Vision und die hinzukommenden Worte so tief berührten, bat ich Maria darum, mich bei der Mundkommunion tief innerlich spüren zu lassen, was es für den Himmel eigentlich bedeutet, wenn Seelen die Mundkommunion empfangen, und bat Sie, Gott möge meine Seele bei der Kommunion als kleine Vertreterin der ganzen Menschheit betrachten, gleichsam so, als ob in mir die ganze Menschheit gleichzeitig die Mundkommunion entgegennähme. Zwei Tage später erhielt ich meine Antwort, und zwar in einer besonders überraschenden Form:

Am 26. Dezember kniete ich vor dem Kommunion spendenden Priester nieder, im Herzen in Vertretung aller Menschenseelen. Während mir die Heilige Eucharistie auf die Zunge gelegt wurde, wurde mir eine Vision Jesu geschenkt, Der Sich mir mit einem Stiel weiβer Lilien in der Hand zeigte und Der zu mir die Worte sprach: "Nun ist die Vereinigung mit Christus vollkommen", als ob Er sagen wollte: "Mögen diejenigen unter euch, die Mich bisher in die Hand empfingen, künftighin den Unterschied erkennen, denn hier bin Ich, mit dem Strauβ der Himmlischen Hochzeit, Symbol der obersten Reinheit für die Seele". Diese Erfahrung war für mich unvergesslich.

Lieber Bruder, ich habe mich in den Schriften bereits öfters zur Hand- bzw. Mundkommunion äuβern müssen. Viele Seelen, sogar solche, die fest glauben, an ihrer Empfindung des Christ-Seins fehle nichts, verstehen nicht, wieso es einen Unterschied zwischen Handkommunion und Mundkommunion geben sollte. Viele Priester verstehen diesen Unterschied auch nicht mehr. Diese Seelen sind nicht böswillig, sie sind nur die Opfer eines besonders hartnäckigen Feldzuges von Seiten des Bösen, der seit Jahrhunderten alles daran setzt, die Mundkommunion hin und wieder herabzuwürdigen. In unserer Zeit, vor allem seit dem groβflächigen Eintritt des Modernismus in die Kirche etwa um das Ende der sechziger Jahre herum, hat er seine diesbezüglichen Anstrengungen um ein Vielfaches vermehrt, gerade weil ihm nicht mehr viel Zeit vergönnt ist. Er weiβ ganz genau, dass er durch die Einflüsterungen zum Empfang der Heiligen Kommunion in einer Form, die von derjenigen abweicht, die von Gott mit der Fülle der Gnade bekleidet worden ist, den Seelen riesige Mengen von Gnaden nehmen kann.

Sie weisen darauf hin, dass die Anwendung der Handkommunion bereits im vierten Jahrhundert schriftlich belegt worden ist. Zu der Gnadenfülle der Mundkommunion habe ich mich anderswo äuβern dürfen. Maria lässt mich nur darauf hinweisen, dass auch in den ersten Jahrhunderten nach Christo, der Böse bereits dabei war, den unendlich weit überlegenen Wert der Mundkommunion im Vergleich zu der Handkommunion zu vertuschen und sogar schriftlich leugnen zu lassen. Bedenken Sie mal, wie viel dem Bösen daran liegt, dass sich die Seelen möglichst weit von den Wünschen Gottes entfernen sollten. Noch während des Lebens Christi auf Erden wurde Er heftigst angegriffen, verleumdet, als Gotteslästerer und Zerstörer des Göttlichen Gesetzes dargestellt und verdächtigt, Er sei ein Werkzeug Beelzebubs.

Gleich nach Seinem Dahinscheiden wurden die Christen blutig verfolgt. Die Evangelien mussten möglichst weit auβerhalb der Öffentlichkeit verfasst werden, die Heiligen Messen mussten in den Katakomben gefeiert werden, bei drohender Strafe des Todes. Der Böse hat immer nur das eine Ziel vor Augen gehabt: Das wahre Christentum sollte ausgerottet und die Christliche Lehre als Ketzerei dargestellt werden. In unserer Zeit lässt sich eine Glaubensgemeinschaft nicht mehr so leicht ausrotten, wird diese aber auf viel raffiniertere Weise untergraben: unter anderem dadurch, dass die gnadenreichsten Sitten und überlieferten Geschenke Gottes möglichst breit entwürdigt und entweiht werden. So erfolgt es zurzeit mit der Heiligen Kommunion. Ich könnte es niemals überbetonen:

Die einzige vom Himmel befürwortete und mit der Fülle der Gnade beschenkte Form der Kommunion ist jene, welche die drei nachfolgenden Bedingungen erfüllt:

  1. Sie muss unmittelbar in den Mund empfangen werden.
  2. Während des Empfangs muss der Empfänger knien.
  3. Sie darf ausschlieβlich von einem ordentlich geweihten Priester gespendet werden.

Die einzige zulässige Ausnahme, die keine Beeinträchtigung der Gnade mit sich bringt, ist diese bezüglich des Punktes 2, wo der Empfänger aus physischen Gründen nicht knien kann. In diesem Falle darf die Kommunion in einer anderen Körperhaltung empfangen werden, wobei sich das Herz der empfangenden Seele allerdings voll und ganz vor Gott demütigt. Dies alles sind Anweisungen der Gottesmutter.

Wo Sie gerade von Ordensgemeinschaften schreiben, in denen die traditionelle Mundkommunion aufrecht erhalten wird, lässt mich die Herrin aller Seelen zum Ausdruck bringen, in welchem unbeschreiblichen Maβe es Sie und Jesus freut, wenn Priester an der traditionellen Art, Kommunion ausschlieβlich unmittelbar in den Mund zu spenden, festhalten. Sie verspricht diesen Priestern bzw. diesen Ordensgemeinschaften auβerordentliche seelische Gnaden für sich selbst und die Seelen, gegenüber denen sie die Heilige Kommunion spenden, bzw. für die seelische Entfaltung der betreffenden Ordensgemeinschaften und deren Mitglieder. Auch wenn diese Gnaden sich nicht immer hier auf Erden bemerkbar machen – öfters ganz im Gegenteil – werden diese sich im Ewigen Leben voll auswirken. Wichtig ist, dass die Seele, sobald sie die Göttlichen Inspirationen zum ausschlieβlichen Empfang der Mundkommunion in sich zur vollen Reife gebracht hat, den Mut aufbringen kann, auch in Kirchen, wo die Mundkommunion nicht gefördert wird, dadurch ein Zeichen zu setzen, dass sie zum Empfang der Kommunion hinkniet und die Hände faltet. Die Seele kann in einer solchen Kirche sozusagen das Blühen des einzigen wahren Lichtes vergegenwärtigen. Nur rät Maria der Seele, dabei der nachfolgenden Regel zu folgen:

Stellt sich heraus, dass der Empfang der Mundkommunion auf lautstarken bzw. sonst wie nicht unauffälligen Protest stöβt, so tut die Seele gut daran, in innerer Ruhe und ohne Empfang der Heiligen Eucharistie zu ihrem Platz zurückzukehren, das Geschehen an Maria zu weihen, für den unwilligen Priester zu beten und künftighin nicht mehr in derselben Kirche der Heiligen Messe beizuwohnen, es sei denn, sie sähe die Möglichkeit, später unter vier Augen ein sinnvolles Gespräch mit diesem Priester zu führen, wobei sie auf ihre Begründungen zum Empfang der Mundkommunion hinweist und wobei sie sich in allem Frieden nicht von ihrer Gewohnheit abbringen lässt – Weisung der Gottesmutter.

Lieber Bruder, ich wünsche Ihnen eine wahre Himmlische Kraft und die Beharrlichkeit in der Würdigung der Erkenntnis, welche Ihnen von oben geschenkt worden ist, Jesus nur noch den unmittelbaren Kuss der Mundkommunion zu bereiten. Ich bete mit Ihnen und allen, die sich mit dieser Gewissensfrage – und sehr oft mit dem Ungeheuer der Menschenfurcht bei Empfang der Mundkommunion – auseinanderzusetzen haben, denn mir ist der Unterschied zwischen Mundkommunion und Handkommunion für die Verwirklichung des Göttlichen Heilsplans und für die Heiligung der einzelnen Seele eindeutig gezeigt worden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 107
Über den Zusammenhang von Musik, Klängen und Spiritualität – über den Gesang der Gottesmutter zu Lebzeiten – über die Myriam-Gebete – die Bekanntmachung der Mysterien um Maria – Maria als Hüterin der Schlüssel zu allen Antworten

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ihre Fragen in Bezug auf Zusammenhänge zwischen Musik und Spiritualität freuen unsere Himmlische Mutter und Herrin, weil alle Seelen mit dieser Domäne der Schöpfung in Berührung kommen. Musik spielt im Leben auf dieser Erde eine so groβe Rolle, dass sie von vielen als selbstverständlich betrachtet wird. Dennoch handelt es sich dabei um ein Element der Natur, das Gott nicht umsonst erschaffen hat. Ich habe die Himmelskönigin im Zusammenhang mit dem tiefen Wesen der Musik befragt. Folgendes hat Sie mich diesbezüglich gelehrt.

Was ist eigentlich Musik, im spirituellen Sinne? Gott lässt jede Menschenseele in einem physischen Körper auf Erden leben. Der Mensch bedient sich seiner fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten), um durch diese Sinne Informationen aus seiner Umwelt zu sammeln, damit diese Informationen ihm dazu dienen, auf angemessene Weise mit dieser Umwelt umzugehen und sich dieser anzupassen. Diese Vorgänge sind für das Leben in einem physischen Körper notwendig. Die Seelen sind sich jedoch viel weniger dessen bewusst, dass die fünf Sinne darüber hinaus noch eine spirituelle Rolle spielen:

Wenn der Mensch etwas sieht, wird diese Information nicht nur im Gehirn registriert, um von dort aus ein gewisses Verhalten in die Wege zu leiten. Die Information des Gesehenen wirkt sich auch auf die Seele aus. Die Seele ist besonders empfindlich für Sinneseindrücke (Schönheit, Farbe, Licht bzw. Finsternis, Form, Gestalt, die Reihenfolge von Eindrücken, Klänge und deren gegenseitige Beziehung, usw.), denn Gott hat die Sinne ebenfalls als Tore zur Seele gedacht.

So können Klänge durchaus in der Seele Anlass für bestimmte Erfahrungen sein. Es gibt Klänge ebenso wie Kompositionen von Klängen (d.h. Klänge in einer gewissen Aufeinanderfolge, in einem gewissen Rhythmus, usw.), welche die Seele ganz plötzlich und unvorbereitet in eine völlig andere Verfassung oder Gesinnung versetzen als jene, welche sie vorhin empfand. Klänge können betrüben, sie können fröhlich machen, aber sie können auch unmittelbar in der Seele wirken, als 'Brücke zum Übernatürlichen'. Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass mich die Herrin aller Seelen ganz tief in der Seele eine Reihe von Klängen hören lässt, die mich sofort auf einen mystischen Kontakt vorbereiten. Das war vor allem in den ersten paar Jahren meiner mystischen 'Ausbildung' durch Maria ein öfters von Ihr benutzter 'Schlüssel' zu meiner Seele. Es handelte sich dabei offensichtlich um ein 'Training', damit ich lerne, möglichst schnell auf eine völlig andere Ebene der seelischen Empfindung zu kommen, weil dies im mystischen Kontakt unentbehrlich ist.

Einmal, ebenfalls in der Anfangsphase, machte ich die Erfahrung, dass ich während einer Heiligen Messe, in der das "Gloria" von den Klosterschwestern auf Lateinisch gesungen wurde, schlagartig Visionsbilder von Maria empfing, mit der Fortsetzung eines im Hintergrund von Engeln gesungenen "Gloria". Die Klänge waren so 'unirdisch', dass ich zu weinen anfing und die ganze Messe lang nicht mehr damit aufhören konnte, während mir das Herz so kräftig in der Brust brannte, dass ich glaubte, ich würde in dieser Klosterkapelle sterben. Da hatte Sich Maria also zweier Schlüssel bedient: eines visuellen (dem Bild Ihrer majestätischen Himmlischen Schönheit) und eines auditiven (der Aufeinanderfolge von überirdisch schönen Klängen).

Ähnliche Erfahrungen – und sie sind schon zahlreich gewesen, und kommen immer noch vor – haben mich auch hin und wieder dazu veranlasst, mich zu fragen, was es denn genau sein kann, das eine Seele in Klängen so berührt und solche innere Wandlungen in die Wege leiten kann?

Einige Erkenntnisse hat mir Maria bereits vermittelt. Klänge hängen mit verschiedenartigen Schwingungen zusammen. Manche Klänge und Reihen von Klängen neigen dazu, die Seele ganz besonders zu öffnen, das heiβt, sie empfänglicher für die Einströmung von übersinnlichen Empfindungen zu machen. Andere wiederum regen die Seele eher dazu an, sich relativ zu verschlieβen oder sich 'unwohl zu fühlen'. Eine Seele fühlt sich unwohl, wenn sie die Ströme Göttlichen Lebens (die vollendete Liebe) ungenügend in sich aufnehmen kann. Wir könnten somit sagen, dass es Klangmuster geben muss, welche die Strömung der Göttlichen Liebe mehr fördern als andere. Auch die Stimme eines Menschen kann etwas bewirken, dass den Inhalt von demjenigen, was er sagt, weit übersteigt. Man kann sich in eine Stimme verlieben und 'schwebt' fast, wenn man sie hört. (Es braucht sich da nicht um gesungene Klänge zu handeln, einfach eine sprechende Stimme kann das durchaus veranlassen).

Dasselbe gilt für die 'überirdischen' Stimmen. Marias Stimme ist bezaubernd, melodiös, schwingend vor Liebe. Wieso wirkt sie so? Es liegt, so glaube ich, an demjenigen, was sie an Nichtwahrnehmbarem vermittelt, mitsamt den Klängen. Auch Musikstücke vermitteln vieles lediglich aufgrund der Klänge. In der Mitte unserer Seele können Klangsignale manches hervorrufen, das uns träumen lässt oder geradezu mit Abscheu erfüllt. Oft ist es, als ob Klänge und Kombinationen derselben ganz automatisch Bilder und Gefühle heraufbeschwören. Die Wirkungen können sehr mächtig sein.

Gerne teile ich Ihnen jetzt Marias Antwort auf Ihre einzelnen Fragen mit. Sie hat diese nicht wortwörtlich beantwortet, hat mich während der stillen Betrachtung über diese Themen jedoch in eine Verfassung versetzt, in der ich – wie dies es sehr oft der Fall ist – die spirituellen Hintergründe zu vorgelegten Themen 'schauen darf', das heiβt: Diese werden mir in ihren gegenseitigen Zusammenhängen in Bildern gezeigt. Dieser Vorgang ist sehr abstrakt, vermittelt aber riesige Mengen von Informationen in kurzer Zeit.

Sind wir es, die Musik schaffen, oder ist es Gott, der diese Ideen in uns eingieβt?
Bestimmte Aufeinanderfolgen von Klängen besitzen die Fähigkeit, im Herzen die Gegenwart des 'Göttlichen' zu berühren. Somit ist es durchaus möglich, dass bestimmte Musikkompositionen 'von oben' kommen. Der Mensch kann diese Wirkungen nicht mit dem Verstand nachvollziehen, es ist das Herz, das diese Kompositionen auf Eingebung empfangen kann. Das heiβt, dass solche Kompositionen gleichsam spontan geboren werden, in einer Verfassung, in welcher der Musiker hemmungslos auf die 'andere Ebene' eingestellt ist. In einer solchen Verfassung lebt der Musiker sozusagen in zwei Welten zur gleichen Zeit: Er spürt und empfindet, völlig unbewusst, und gleichzeitig 'übersetzt' er das Empfundene in Klänge. Es kommt ihm dann vor, als ob 'etwas bzw. jemand in ihm' seine Hände bewegt und er gleichsam 'von auβen her gelebt würde'. Wie Sie selbst schreiben, lieβe dies sich einigermaβen mit Schreiben auf Eingebung vergleichen.

Was sich dabei nicht immer auf Anhieb erkennen lässt, ist die Herkunft einer solchen Inspiration. Wenn der Musiker keine 'studierten' Reihen von Klängen erzeugt, d.h. solche, die er irgendwie rationell durchdenkt, folgt er normalerweise irgendeinem Antrieb, der nicht in ihm selbst seinen Ursprung findet. Eine wirkliche 'Inspiration' ist eine Schöpfung, die auβerhalb des eigenen Geistes entsteht und in die eigene Seele hinein geleitet wird. Die Herkunft kann dabei gut oder böse sein. Maria lädt dazu ein, sich mit allen seinen Werken Ihr zu weihen, damit Sie die Seele vor bösen Inspirationen schützen kann. Entscheidend wäre dabei die wirkliche seelische Verfassung zurzeit der Kreation und der Wille, sich ausschlieβlich auf Himmlische Inspirationen einzustellen. Die Herrin aller Seelen rät, vor jeglicher musikalischen Kreation oder Übung den Hl. Erzengel Gabriel anzurufen, der ja bekanntlich für die Reinigung des Kontaktes (der Kommunikation) zwischen der Seele und Gott zuständig ist.

Also: Sind wir es, die schaffen? Je mehr der Musiker auf die Himmlischen Inspirationen eingestellt und mit dem Willen beseelt ist, die Göttliche Liebe durch sein ganzes Werken strömen zu lassen, desto gröβer wird der Anteil des Himmlischen an seinen Werken sein. Kann sich der Musiker während des Komponierens vollkommen seiner Selbst entleeren, so besteht durchaus die Chance, dass er vollkommen von Kräften auβerhalb sich bewogen wird. Kann er dies ungenügend verwirklichen, so werden etwaige Himmlische Inspirationen sich mit unbewussten Inhalten seines Geistes zu vermischen suchen und womöglich gröβtenteils Übersetzung seiner seelischen Verfassung sein. Während der Interpretation eines bestehenden Musikstücks wird die Lage dadurch etwas anders, dass sich der Musiker jetzt in Grenzen halten muss. Dennoch ist es möglich, dass er etwas Unerwartetes von sich gibt, weil eben das Wunder der Musik daraus besteht, dass sie ungreifbare Dinge vermitteln kann. Dieses 'Ungreifbare' ist tatsächlich spiritueller Natur.

Wenn Gott einem Menschen das Talent zur Musik gibt, inwiefern sollte er es nutzen?
Alles hängt eigentlich von der Berufung, der eigentlichen Lebensaufgabe ab. Selbstverständlich gibt es Abstufungen: Manche Seele musiziert gerne dann und wann 'zum Vergnügen', andere Seelen fühlen sich zu intensiverer musikalischen Beschäftigung berufen. Zu Gottes Zeit wird dies der Seele offenbart, vorausgesetzt, sie öffnet sich ständig der Himmlischen Inspiration. Sehr wichtig, um diesbezüglich Klarheit zu erhalten, wie überhaupt, ist die innere Ruhe. Jegliche Anspannung in der Erwartung wirkt hemmend auf den Kanal, durch welchen die Inspirationen kommen können. Genau so ist es in der mystischen Erfahrung: Jegliche Anspannung blockiert die Seele weitgehend. Je entspannter man der Himmlischen Quelle der Inspiration entgegentritt, desto weitgehender beherrscht diese Quelle die Seele. Auch hier heiβt das Rezept also: 'Hingabe' und, ja, Glaube an die überirdische Wirklichkeit und an die Tatsache, dass die Seele mit dieser in Verbindung gebracht werden kann und dass dies umso leichter erfolgt, wie sich die Seele ihr öffnet.

Musik ist für mich wie ein Spiegel der Seele, eine Form der übernatürlichen Kommunikation. Doch wie lenkt man so etwas in eine richtige, gottgewollte Richtung?
Zunächst dadurch, dass man die Seele möglichst rein erhält und alle Werke in den Dienst Gottes stellt. Eigentlich sollte sich jeder Musiker vollkommen Maria weihen und oft in der Absicht meditieren, die Sinne und die 'Zugangstüren' der Seele zu reinigen und zu öffnen. Überaus wichtig wäre, dass der Musiker nachzuvollziehen lernt, welche Wirkungen bestimmte Klänge in der Seele herbeiführen. Das müsste eigentlich auf mystischem Wege festgestellt werden. Da liegt die Schwierigkeit: Die Mystik ist keine empirische Wissenschaft, d.h. man kann sie nicht in messbaren Gesetzen festlegen und sie fordert einen sehr offenen Geist von denjenigen, die mit Ergebnissen aus dieser überirdischen Quelle in Berührung kommen.

Wie sollte der Bezug eines Musikers zu seiner Musik sein? Welches Ziel sollte man damit erreichen wollen? Viele Menschen neigen auch dazu zu sagen: Die moderne Musik ist schlecht. Kann man das überhaupt allgemein so sagen?
Eigentlich wäre diese Frage sehr leicht zu beantworten. Mit ALLEM, was eine Seele in diesem Leben tut, kann sie nur ein einziges Ziel verfolgen, wenn sie ein fruchtbares Leben führen will: Alles soll ausschlieβlich in den Dienst des Göttlichen Heilsplans gestellt werden. Wie tut man dies konkret mit Musik? Dadurch, dass man Kompositionen herzustellen versucht, die in Seelen positive Gesinnungen auslösen. Da liegt ein Problem vor, das in der Heilsgeschichte begründet liegt. Tatsächlich, jeder Mensch hat einen anderen musikalischen Geschmack, aber anfänglich gab es nur einen einzigen Geschmack. Die menschliche Seele war so ausgestattet, dass ihre Empfindung vollkommen auf Gott und Seine Vorlieben ausgerichtet war. Die Erbsünde hat die persönlichen Vorlieben und Abneigungen geschaffen, so dass die Empfindung sehr vieler Seelen völlig verunstaltet worden ist.

Auf welchen Geschmack hat sich denn der Musiker auszurichten, um Gott dienlich zu sein? Selbstverständlich nur auf den unversehrt reinen Geschmack. Das wäre derjenige, der in der Seele das Sehnen nach dem Göttlichen auslöst. Ein zusätzliches Problem liegt darin, dass dies von vielen Seelen kaum noch richtig empfunden werden kann, weil ihre Empfindung sich zu stark verunreinigt hat. Aus eigener Erfahrung kann ich entschieden sagen: Im Zustand der innigsten Berührung mit Marias Herzen ist die Seele besonders empfindlich dafür, ob Musikkompositionen Gott gefällig sind oder nicht. In den Stunden mystischer Vereinigung mit Maria ist mir, als ob Maria Selbst in mir jauchzt bzw. weint. Wer weiβ, falls dies im Sinne des Göttlichen Willens ist, wird irgendwann eine Seele auf dem mystischen Wege damit beauftragt, sich in den Phasen der gröβten mystischen Offenheit schriftlich zu ihren diesbezüglichen Empfindungen zu äuβern.

Ich möchte noch klarstellen, was ich mit 'positiven Gesinnungen auslösen' meine. Eine positive Gesinnung ist nicht mit weltlicher Heiterkeit gleichzustellen. Karnevalsmusik, Samba u. ä. gehören nicht zu den Kompositionen, die positive Gesinnungen im Sinne Gottes auslösen, weil sie in der Seele die Verbindung zum Weltlichen und zum Leiblichen wach rufen. Eine 'Himmlische' Komposition, wie z.B. viele gregorianische Themen, appelliert an viel höhere Ebenen des seelischen Empfindens und erinnert gleichsam die Seele an ihre Herkunft bei ihrem Schöpfer. Wieso kann manche Seele sich bei mancher Komposition oder Klangempfindung plötzlich 'im Himmel wähnen'? Weil sich der tiefe Kern der Seele dabei an ihre Verbindung mit Gott erinnert. Das heiβt also eindeutig, dass Gott in den Klängen und in der Reihenfolge und dem Rhythmus, mit denen diese erzeugt werden, Informationen versteckt hat. Diese Informationen scheinen nur von der Seele entschlüsselt werden zu können, die sich 'auf eine Wellenlänge einstimmt', die jener des Göttlichen Herzschlages möglichst nahe kommt. Ich verwende dieses Wort nicht zufällig, sondern ganz gezielt, weil die Strömung des Göttlichen Lebens aus dem 'Herzschlag Gottes' heraus durch die ganze Schöpfung flieβt. Der Herzschlag Gottes wäre dabei als der ununterbrochene Ausguss der Göttlichen Gnaden zu betrachten.

Ist die moderne Musik schlecht? Man kann und darf nie verallgemeinern. Eins möchte ich auf jeden Fall aus mystischer Erfahrung sagen: Die modernen Musikkompositionen mit tiefem Taktschlag im schnellen Rhythmus wirken sehr negativ auf die Seele. Mir passiert öfters, dass mir schlecht wird, wenn ein Auto an mir vorbei fährt, aus dem dieses zügig-tiefe 'Dum-Dum-Dum' sich kundtut. Öfters ist mir zugestoβen, dass ich während des Anhörens einer solchen Komposition den Bösen riechen konnte. Ich betone dies gezielt und weise darauf hin, dass eine der Gaben, die mir die Himmelskönigin erwirkt hat, daraus besteht, dass ich die Gegenwart des Bösen und aller seiner Werke durch mehrere Kanäle spüren darf (muss). Durchwegs erfolgt dieses Spüren auf übersinnlichem Wege (mir wird dann schlecht bzw. ich bekomme 'ihn' in einer innerlichen Vision zu sehen), öfters aber von sinnlicher Wahrnehmung begleitet, z.B. durch einen Übel erregenden Geruch.

Bitte sagen Sie, warum Gott manchen Menschen das Talent gibt und in welchem Rahmen man es einsetzen soll, ohne dem Satan zu dienen.
Aus welchem Grunde eine Seele ein bestimmtes Talent erhält, wäre nur aus Göttlicher Sicht zu erklären, weil dies mit demjenigen zusammen hängt, was Gott mit deren spezifischen Lebensweg vorhat. Kann eine Seele angesichts des Standes des Heils der Menschheit und des für sie vorgesehenen Lebensweges dadurch einen positiven Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan leisten, dass sie Gott durch Musik verherrlichen kann und bzw. oder in Seelen den Kontakt zum Herzen Gottes durch Musik fördern kann, so kann Gott Sich dazu entscheiden, diese Seele mit musikalischer Begabung auszustatten. Wenn es sich um eine richtige Begabung handelt, die Seele sich rein zu erhalten weiβ und sie sich richtig den Werken Gottes weiht, wird sie davor bewahrt werden, mit ihren Kompositionen Satan zu dienen. Man kann nicht zwei Herren dienen: dem Bösen und Gott.

Wie ist das Musizieren mit der Nachfolge der Gottesmutter zu vereinen, die wahrscheinlich eher im Stillen dem Herrn Lieder sang?
Maria sang wunderschön. Ich habe Sie während Visionen über Ihr Leben auf Erden singen hören: sanft, melodiös, verzückend, getragen auf Flammen der inbrünstigsten Liebe. Man kann Ihr im Musizieren nachfolgen, indem man sich bemüht, Kompositionen sanfter Himmlischer Klänge zu erzeugen. Als Maria sang, ging Sie vollkommen in Gott auf (wie immer, denn Sie war ja so unvorstellbar tief in Gott versunken). Ich habe gesehen, wie sich Ihr während des Singens Engel zu Füβen warfen, weil Sie Sich gleichsam vollkommen in Gott zu verwandeln schien. Maria war bereits während Ihres irdischen Lebens die Herrin und Königin der Engel. Als Sie sprach oder sang, fielen Ihr die Engel einfach zu Füβen, so sehr erzeugte Sie dabei Klangkompositionen, welche die Seelen entflammen lieβen und Gott zu den Seelen hinzogen.

Ist es für Sie denkbar, dass es einen Heiligen Musiker geben kann? Auch wenn mit Wörtern gearbeitet wird und nicht nur mit Instrumentalstücken?
Das ist für Maria denkbar, und zwar vorausgesetzt, dieser Musiker lässt sich von Ihr führen. Wussten Sie, dass Maria während Ihres irdischen Lebens viele Hunderte von Gebeten geschaffen hat? Sie hat diese aber nie zu Schrift gebracht, Sie sprach diese einfach so vor sich hin aus. Sie vertraute mir in den Anfangsjahren meiner Berufung einmal an, Sie habe vor, dies in mir weiterzumachen. Dass Sie Wort gehalten hat, können Sie dem Gebetsverzeichnis entnehmen. So sang Sie auch mehrmals Musikstücke so vor sich hin, während Sie diese gerade 'erfand'. Es handelte sich dabei durchwegs um Lobpreisungen, einzigartig von Text und Musik. Sie hat somit bewiesen, dass es heilige Sänger-Musiker geben kann.

Lieber Bruder, die Menschheit hat viele Fragen. Sehr viele (wenn nicht alle) Schlüssel zu den Antworten liegen im irdischen Leben der Gottesmutter geborgen. Über dieses verzückende, hochheilige Leben ist noch viel zu wenig bekannt, weil Gottes Zeit für die Bekanntmachung dieser wundervollen Mysterien noch nicht gekommen war. Die Stunde der Bekanntgabe ist allmählich angebrochen, und unter anderem im Buch Wiedergeburt des Irdischen Paradieses enthüllt Maria vieles über Ihren Alltag und die Gesinnungen Ihrer wunderschönen Seele während Ihres Lebens auf Erden. Können wir je unseren Reichtum messen, darüber informiert zu werden und kaum eine Frage stellen zu können, auf die Sie keine Antwort gibt, gerade aus der Quelle der Ewigen Weisheit, die Maria bis in die tiefsten Ecken der Seele durchdrungen hat? Die Stunde ist gekommen, in der die Seelen Maria so kennen lernen dürfen, wie Sie wirklich war, weil auch die Stunde gekommen ist, um Ihr vollkommen nachzufolgen, damit die Finsternis in den Seelen entlarvt und verjagt werden kann. Es gibt keine gröβere Verherrlichung des Kreuzes und des Erlösers.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 108
Über die Demut – Prüfungen als 'Bausteine zur Neugestaltung der Seele' – über das Leiden im Verborgenen – die Kraft der Sehnsucht nach Göttlicher Liebe – vollkommene Liebe als Zerreiβen der Kette der Anhänglichkeiten – der Unterschied des Leidens einer geweihten Seele und einer ungläubigen Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihr Brief hat mich gefreut, und zwar noch am meisten wegen der Feststellung, dass Sie Ihre Schwierigkeiten im spirituellen Sinne betrachten, statt diese rein weltlich zu analysieren. Eine weltliche Analyse derselben würde Sie ja nur auf Irrwege führen, denn kein Menschenverstand kann haargenau erklären, was Gott mit der Seele vorhat und was sich in ihr auswirkt.

Tatsächlich, Gott lässt öfters Leiden zu bzw. erlaubt, dass sie längere Zeit anhalten, damit sich die Seele demütigt. Er tut dies nicht, weil Er an sich so viel Gefallen daran hätte, dass sich die Seele ein negatives Bild über sich selbst entwickelt, sondern weil die Demut ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass die wahre Weisheit in der Seele Wurzeln geschlagen hat. Eine demütige Seele hat begriffen, dass sie aus sich selbst nichts ist, nämlich dass das Einzige, was dafür sorgt, dass es sie überhaupt gibt, das Lebensprinzip ist, das aus Gottes Hand kommt.

Betrachten wir eine wunderschöne Blüte an einem Baum im Frühling. Diese Blüte, hätte sie die Fähigkeiten des menschlichen Denkens und Verstehens, könnte sich damit brüsten, dass sie schön ist. Trotzdem ist alles eine Frage der Perspektive und der Abhängigkeit: Die Blüte gäbe es nicht ohne den Zweig, den Zweig gäbe es nicht ohne den Ast, den Ast gäbe es nicht ohne den Baum, den Baum gäbe es nicht ohne den Boden mit genau der richtigen Beschaffenheit, den Boden gäbe es nicht ohne.... tatsächlich, Gott. Alles auf dieser Welt lebt nur durch die Gnade Gottes, nichts ist eigenständig. Selig die Seele, die dies verstanden hat, denn in sie gieβt Gott unabsehbare Gnadenströme aus. Gnaden sind ja die Bau- und Nährstoffe des seelischen Lebens, die letzten Endes die ewige Glückseligkeit gestalten helfen, denn von dem Maβe, in dem die Seele sich von den Gnaden ernährt, hängt ihre Entwicklung ab. Diese Entwicklung wiederum bestimmt, in welchem Maβe die wahre Liebe und das Göttliche Leben in der Seele zur Entfaltung kommen. Die Liebe und das Göttliche Leben letztendlich sind die Schlüssel zum Himmelstor und zum Herzen Gottes.

Die Seele, in welcher die Demut keine Wurzeln schlägt, findet nie die wahre Beziehung zu ihren Wurzeln, zu der Quelle, aus der sie hervorgegangen ist. Mich freut ganz besonders, dass Sie diese Beziehung neu entdeckt haben. In recht vielen Seelen (eigentlich sollte ich schreiben: "in allen Seelen, sei es nur in wechselndem Maβe") wütet gerade auf jener Ebene der groβe innere Krieg: Bevor die Blüte begreift, wer bzw. was sie ist, wie es um sie beschaffen ist, welche Begabungen aber auch welche Schwächen sie hat, muss oft zunächst tüchtig in den Baumstamm gehauen werden. Vieles in der Seele hat eigentlich gar keine Aufenthaltsgenehmigung, es siedelt sich auf gesetzeswidrigem Wege einfach an, gehört aber nicht Gott, sondern der Welt und seinen Torheiten. Das alles muss früher oder später heraus, denn diese Gesellschaft setzt sich nicht aus Freunden der Seele, sondern aus Verrätern zusammen. Sie verstehen ohne jeden Zweifel, was ich meine.

Manchmal bauscht die Seele das eigene Selbstbild durch Groll auf: Sie lehnt sich innerlich gegen vieles auf und versucht dadurch auf künstlichem Wege, sich eine Position zu verschaffen, die es gar nicht gibt bzw. die keinen Existenzgrund besitzt, denn sie hat dann nicht verstanden, dass es hier auf Erden nicht gilt, gröβer, schöner, besser oder stärker als der Mitmensch zu sein, sondern dass die Seele mit den Wurzeln ihres Lebens (Gott) verbunden bleibt. Wird man beschimpft, herabgewürdigt, gedemütigt, geschmäht, was ist denn schon dabei? Erstens geht das alles nur aus menschlicher Torheit hervor und zweitens hat Jesus das alles auch erfahren, weil Er eben dadurch sehr vielen eine Last war, dass Sein Sprechen, Handeln, Auftreten und Denken zu viel Licht in sich barg. Das trifft auch auf die demütige Seele zu: Sie trägt in sich dasselbe Licht, aber der einzige Unterschied zwischen ihr und Jesus ist jener, dass Jesus das Licht war und ist, während die demütige Seele weiβ, dass ihr Licht nur solange scheinen wird, wie sie in dem Stromkreis Gottes eingeschaltet bleibt.

Die Sucht, unter der Sie so stark gelitten haben und von der Sie in diesen Tagen von Maria geheilt werden – ich vertrete hier ganz bewusst die Stimme der berechtigten Hoffnung, denn ich habe in das Innere Ihrer Seele schauen dürfen –, hat Ihnen ein Selbstbild von lauter Elend vorgehalten. Eine Zeit lang haben Sie gemeint, Sie würden nie davon geheilt werden, Gott würde Sie nicht lieben und es gäbe für Sie keine Hoffnung. Ganz im Gegenteil hat Gott diesen Kampf für Sie so lange erlaubt, weil Er in Seiner unfehlbaren Weisheit wusste, dass genau der Ast des Hochmuts von Ihrem Seelenbaum abgestoβen werden musste, weil er zu viele Nährstoffe in Anspruch nahm und nicht die Blüten lieferte, für welche er geschaffen war. Dieses 'Abstoβen' hat wehgetan, und noch ist der Heilungsvorgang des Baumes im Gang, aber der gewaltige Unterschied ist dieser, dass Sie jetzt wissen, dass diese Sucht weder sinnlos noch inhaltslos war: Sie war die Säge, durch welche der eigensinnige Ast vom Baum getrennt werden musste, damit der Baum wieder gesund und fruchtbar wird. Diese Erkenntnis haben Sie nur erhalten, weil in Ihnen das spirituelle Denken und der Glaube an Gott und Maria bzw. die Hoffnung auf Gott und Maria nie gestorben sind.

Das Jäten von Unkraut sieht anfangs so aus, als ob ein Teil des Gartens stirbt. Trotzdem wird er erst dadurch wieder gesund. Das Absägen eines faulen Astes von einem Baum sieht ebenfalls ein bisschen wie Sterben aus, und trotzdem wird der Baum nachher schönere Blüten und bessere und zahlreichere Früchte bekommen. Genau so ergeht es zurzeit Ihnen. Freuen Sie sich, ja freuen Sie sich sogar über die Zeit, in der Sie sogar nicht mehr in den Spiegel gucken konnten, denn Sie waren auch dann, in jenen Tagen, nicht dem Bösen zugetan, sondern Sie waren wie ein 'Werk Gottes in Ausführung'. Seien Sie sich immer dieses Bildes bewusst, es wird Ihnen helfen, die Liebe Gottes im Herzen zu empfinden, vor allem jedes Mal, wenn der Böse Sie mit negativen Erinnerungen belästigt. Bedenken Sie mal: Wer wird schon beim Anblick einzelner Steine oder Bretter verzückt? Trotzdem, wenn diese zusammengebaut werden, kann man schon über ein schönes Haus verzückt werden. So ist es mit Ihrer Seele gewesen: Sie wurde völlig neu gestaltet, Sie haben den Anblick der einzelnen Bestandteile gesehen und empfunden, haben diese jedoch für Trümmerhaufen gehalten, werden jetzt allerdings zu einer recht schönen Seele neu aufgebaut. Ich freue mich so sehr für Sie und mit Ihnen.

Hat Gott versucht, Ihr Ego, Ihren Eigenwillen, zu zerstören? Lassen wir es vielmehr so betrachten: Er hat einen neuen Bauplan für Ihr 'Selbst' vorgesehen, weil Er wusste, dass Sie Seinem Heilsplan für alle Seelen ebenso wie Seinem Plan für Sie persönlich auf ganz anderen Wegen viel besser würden dienen können. Die Steine, die schon zu viel vom Gegner, dem Bösen, geschliffen und umgestaltet worden waren, mussten heraus. Das ist, wenn Sie wollen, eine Zerstörung des 'Ich', aber es entspräche noch viel mehr der Göttlichen Wahrheit, es als eine Neuschöpfung zu betrachten. Gott reiβt nur in der Absicht ab, etwas viel Wertvolleres zu erbauen, etwas, das Ihm viel mehr gleicht. Marode Häuser bildet er zu Villen um. Er hat dazu die Materialien, Er macht sie ja eigenhändig, und die Baumeisterin (Maria) haben Sie ja auch hereingelassen, deshalb fehlt gar nichts mehr, es ist nur noch eine Frage der Zeit, und Ihrerseits der Beharrlichkeit.

Mit Recht bemerken Sie, dass es unglaublich ist, wie sehr man in der Seele leiden kann, ohne dass irgendjemand etwas davon merkt. Da haben Sie eine Erfahrung gemacht, die auch das Leben unserer Himmlischen Mutter und Königin so stark geprägt hat. Seit dreizehn Jahren schenkt mir Maria regelmäβig Visionen, unter anderem aus Ihrem eigenen irdischen Leben. Kaum bekannt ist die Tatsache, dass Maria auf Erden fast keinen Tag ohne Herzeleid und physische Leiden zugebracht hat. Trotzdem hat niemals eine Seele davon etwas gemerkt (mit Ausnahme von – selbstverständlich – Jesus, dem Heiligen Josef und Apostel Johannes). Dies hatte eigentlich zwei Gründe:

  1. Die Leiden Mariä waren im höchsten Maβe mystischen Ursprungs. Mystische Leiden können sich manchmal ziemlich unauffällig vollziehen, besonders dadurch, dass die Seele, die zu dieser Ebene der Empfindung berufen wird, durchwegs ganz anders mit dem Leiden umgeht, als die meisten anderen Seelen.

  2. Maria war so voll und ganz auf heilvolles Verhalten im Rahmen des Göttlichen Heilsplans eingestellt, dass Sie vor allen Dingen Frohmut ausstrahlte, so dass die meisten Seelen meinten, dieser Frau fehle nie etwas, und darüber hinaus wollte Sie um jeden Preis vermeiden, dass sich andere Sorgen um Sie machen könnten.

In unserer Welt liegen die Sachen noch anders: Seelen sind heutzutage oft so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass es ihnen schon mal entgeht, wenn andere auch Schwierigkeiten haben. Auβerdem ist manchem auch deswegen nicht aufgefallen, dass Sie es schwer hatten, weil sich der Groβteil Ihrer Leiden in der Seele abspielte, in diesem Bereich des Lebens, der eigentlich nur Gott zugänglich ist, und weil etwas in Ihnen es die Mitmenschen nicht hat merken lassen wollen, dass Sie litten. Das war sozusagen Ihr kleiner Krieg gegen die Kräfte, die Ihnen die Würde zu nehmen versuchten.

Die Leiden mögen sich uns wie quälende Schatten darbieten, eigentlich wirken sie in der Seele immer auch wie der Ansatz zu einem neuen Sonnenaufgang. Leiden enthalten immer die Saat Göttlichen Lebens, Göttlichen Lichtes, Göttlicher Liebe. Nur die Seele, die sich nach der wahren Liebe sehnt, wird diese Saat entdecken und wird es ihr ermöglichen, aufzublühen. Sie haben diese Liebe in sich gespürt, mächtig wie eine Himmlische Leidenschaft. Es ist dieses Sehnen, das Ihnen die Heilung einbringt. Sie haben selber erfahren können, wie eng in der wahren Liebe die Entzückung und das Leiden aneinander liegen. Dieses Zusammengehen hat Sie dazu veranlasst, dem Alltag und der Welt entfliehen zu wollen. Ja, die Suche nach der wahren Liebe schlieβt die Seele allmählich für das wahre Licht auf, und in dem Maβe, wie in der Seele die niedrigeren Empfindungsebenen 'geopfert werden', wird in ihr alles auβerhalb der Sehnsucht nach dem Himmlischen abgetötet.

Die Sehnsucht nach Erlösung aus physischen Qualen kann Ausdruck dafür sein, dass sich die Seele nach seelischer Erlösung sehnt. Kommt die Seele zur richtigen Erkenntnis ihrer wahren Verfassung, so kann es sein, dass sie sich plötzlich ganz zügig von vielem Ballast zu entleeren weiβ, und dass sie das Licht Gottes in kräftigen Strömen in sich hineinzuziehen beginnt. Die Folge ist ein Aufblühen in einem neuen Frühling, einem, dem zum ersten Male im Leben auch wirklich ein Sommer folgt. Sehen Sie das Bild: Die Blüten des Frühlings werden zu Früchten des Sommers, und aus diesen Früchten wird der Wein für das Ewige Leben bereitet.

Der Hass gegen das Materielle und Körperliche ist aus diesem Grunde auch verständlich. Die Seele, welche die höheren Dinge gekostet hat, kann von den Niedrigeren kaum noch verführt werden. Das Materielle ist Quelle allen Elends. Alles Materielle ist Saat der menschlichen Torheit: Die Anhänglichkeit an den materiellen Aspekten des Lebens verführt Seelen zum Handeln, Denken und Sehnen auβerhalb jeglicher Göttlichen Weisheit. Die Beschaffenheit unserer modernen Welt weist dies in der Fülle nach.

Wo Sie sich seit so langem nach der wahren Liebe sehnen, möchte ich mit Ihnen ein Bild teilen, das mir die Himmelskönigin mal während einer Betrachtung schenkte: In den Himmel kommt man nur als reine Seele. Das heiβt: Solange sie Seele weltliche Anhänglichkeiten hegt, ist es, als ob sie mit einem Reisekoffer herum läuft. Bei ihrem Eintritt in den Himmel muss sie sich von diesem Koffer trennen können. Ich erinnere dabei übrigens an das Wort Jesu zu Seinen Jüngern: "Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd". Mit anderen Worten: "Bindet euch an nichts mehr, nur an das Himmlische". Die Seele, die sich absolut nicht von allen weltlichen Anhänglichkeiten trennen möchte, zeigt dadurch, dass sie Gottes Werke und Pläne nicht in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt hat.

Wissen Sie, im Grunde genommen könnte man sich das Fegefeuer als den Ort vorstellen, wo sämtliche 'Reisekoffer' im Feuer der Liebe und der Reue verbrannt werden, damit die Seele so zu Gott zurückkehren kann, wie Er sie hat werden lassen: unbekleidet, rein, ohne Ballast und von Liebe erfüllt. Der 'Reisekoffer' weist an sich bereits auf eine Unvollkommenheit in der wahren Liebe hin. Die vollendete, wahre Liebe heiβt: Entsagung von allem Weltlichen und uneingeschränkte Hingabe an Gott. Wer braucht denn Weltliches, wenn er vor Gott steht? Sie können Ihre Leiden der vergangenen Jahre getrost als Versuch betrachten, Ihren Reisekoffer jetzt schon zu verbrennen. Ein Verlust ist dies nie, ganz im Gegenteil: Nachher fliegt die Seele sehr viel schneller auf ihre eigentliche Bestimmung hin, weil sie ja keine überflüssige Ladung mehr an Bord hat, und das Feuer, in dem der Reisekoffer verbrannt wird, kann nichts anders sein als der lodernde Funke der wahren Liebe, die sich im Mittelpunkt der Seele hat befreien können. Dieses Feuer verbreitet viel Licht um sich herum und erzeugt genügend Wärme, um der Seele selbst ein neues Gefühl der Geborgenheit einzubringen.

Noch während Sie diese Zeilen lesen, werden Sie dies verspüren, weil es Ihnen die Herrin aller Seelen verspricht. Ja, die vollkommene Liebe heiβt: Zerreiβen der Ketten, durch welche Sie an weltlichen Dingen, Gedanken und Wünschen festsitzen. Solange die Seele weltliche Dinge, Gedanken und Wünsche mehr liebt, als sie Gott und ihre seelische Entwicklung liebt, ist ihre Liebe nicht vollkommen. Das Zerreiβen dieser Ketten ist gerade der Kampf des Lebens, der uns so viel Elend einbringen kann, vor allem dann, wenn wir manche Merkmale in uns selbst als Mitschuldige an unserem Zustand erkannt haben.

Tatsächlich, manchmal hat die Seele den Eindruck, andere wären glücklich, zufrieden und erfolgreich, während sie selbst tausend Schmerzen leidet. Allerdings muss man in dieser Betrachtung manches berücksichtigen:

  • Manche Seelen wirken glücklich, führen jedoch innerlich mit sich selbst und mit vielen Dingen einen heftigen Krieg.

  • Manche Seelen wirken glücklich, weil sie eben im Weltlichen begraben sind und sie einfach den Stecker der Alarmanlage der Seele (des Gewissens und des Teiles der Seele, welcher die höheren Ziele anstrebt) herausgezogen haben, so dass sie keine Ahnung haben, dass es überhaupt höhere Ziele gibt und dass die Seele nicht für das Weltliche auf Erden ist.

  • Manche Seelen setzen alles daran, sich über ihre Mitmenschen zu erheben. Nötigenfalls tun sie dies auch dadurch, dass sie den anderen zeigen, 'wie gut sie im Leben alles gemacht haben'. Um keinen Preis wollen sie zugeben, dass ihre leere, seelisch tote Existenz ihnen nichts eingebracht hat.

  • In vielen Fällen wird die Seele sich so stark ihres eigenen Elends bewusst, dass sie leicht dazu neigen kann, einen Groll gegen jeden zu hegen, der auch nur im Geringsten glücklich wirkt, auch wenn dieser es gar nicht ist.

Seien Sie sich immer dessen fest bewusst, dass Sie, während Sie im Elend stecken oder auch, wenn es besser geht, aber Sie den täglichen Kampf gegen die eigene Unzulänglichkeit bewusst führen, zwar die Dornen spüren, trotzdem aber goldene Rosenblätter zu Gottes (zu Marias) Füβen legen, während sich diejenigen, die in Jubelstimmung durch eine rein weltliche Existenz tanzen, die Rosenblättchen so begierig zueignen, dass für sie nach diesem Leben nur noch Dornen bleiben dürften. Werden Sie zur Heldin der Nächstenliebe und beten Sie für diese Seelen, denn sie sind ihre eigenen gefährlichsten Feinde, wissen dies aber meistens nicht. Das ist sehr traurig.

Deshalb, liebe Schwester, ist es ein untrügliches Zeichen der seelischen Not, ja, es ist ein Notschrei, wenn eine Seele zu Ihnen sagt: "Du betest so viel und leidest so viel, ich bete nicht und ich leide nicht". Werfen Sie sich mit diesen Worten im Herzen zu Marias Füβen und weihen Sie jene Seele, denn ihre Krankheit heiβt 'Blindheit'. Es gibt keine unheilbarere Blindheit als jene der Seele, welche ihre eigene seelische Beschaffenheit nicht sieht. Trotzdem gibt es auch da ein Heilmittel, und Sie haben den Schlüssel zum Arzneimittelschrank: Es setzt sich aus den Bestandteilen "Liebe, Hoffnung, Glauben, Weihe" zusammen. Der Messias hat Blinde geheilt, auch solche, die seelisch blind waren. Maria hat von Gott ebenfalls die Macht zum Heilen erhalten.

Sie haben Ihre Lebensaufgabe verstanden: Gott verlangt tatsächlich von Ihnen, dass Sie nichts mehr wollen und auch nichts mehr sein wollen. Er verlangt dies auch von mir und von jedem und jeder von uns, denn die bedingungslose Aufopferung unseres Willens bringt die Wiedergeburt des Göttlichen Lebens in die Seele. Je kleiner unser Wille wird, desto gröβer wird in uns der Wille Gottes, und der Wille Gottes ist Urheber der schöpfenden, erlösenden und heiligenden Macht. Er wird Ihre Heilung vollenden.

Sehr richtig schreiben Sie, dass das Wesen der Demut eigentlich einem Umdenken vom 'Haben wollen' zum 'Nicht haben wollen' gleichkommt. Nur soll ich die Formulierung noch etwas berichtigen: Die vollkommene Demut ist eine Umwandlung vom 'Haben und Sein wollen' zum 'Nichts auβer Gott haben wollen'. Die demütige Seele sehnt sich nach Einwohnung von Gott und Seinen Werken in sich, und zwar in einem so ausgeprägten Maβe, dass sie sich selbst vollkommen vergessen kann. "Mich gibt es gar nicht mehr, nur mein Gott in mir", so lautet die Formel, die jede Seele regelmäβig in sich wiederholen sollte, während sie auch tatsächlich an die Wirklichkeit dieser Worte glaubt. Diese seelische Verfassung ist ein offenes Tor zur Heiligkeit.

Sie haben Recht, Gott verlangt von Ihnen viel Gebet. Nur die Form können Sie noch fruchtbarer machen. Behalten Sie die Gewohnheit, mehrere Rosenkränze zu beten, aber ergänzen Sie diese Übung um zwei Elemente:

  1. Stellen Sie sich lebhaft vor, jedes Ave Maria wäre eine Rose, die Sie Maria zu Füβen legen. Die Dornen wird Sie in Ihrem Herzen verbrennen und damit ein Feuer wahrer Liebe in Ihnen entfachen. Aus den Blättchen wird Sie ein Parfüm bereiten, mit dem Sie Ihre ganze Umwelt und Ihren ganzen Lebensweg besprengen wird. Ein Rosenkranz, auf diese Weise gebetet, wird Ihnen eine völlig neue Lebensbetrachtung einbringen;

  2. Weihen Sie jeden Tag alles, was in Ihnen und um Sie herum vorgeht, an Maria. So wird Ihr Tag zu einem einzelnen, ständigen Gebet. Es gibt kaum ein Gebet, das heilvoller wäre.

In Bezug auf Ihre Frage, ob Gott Sie glücklich haben möchte, kann ich eine hoffnungsvolle Antwort formulieren. Gott gewährleistet keiner Seele das Glück auf Erden, da ja jede Seele Glied der ganzen Heilskette ist und somit auch durch Prüfungen ihren Beitrag zu leisten hat, wohl aber nach diesem Leben, vorausgesetzt, die Seele lebt ihr irdisches Leben in einer Verfassung vollkommener Weihe. Wenn die Seele sich richtig an Maria weiht, werden ihre Prüfungen nicht weniger. Das hat aber einen ganz bestimmten Sinn: Maria macht die Ihr tatsächlich beharrlich geweihte Seele fruchtbar für ihre beiden Lebensziele. Jede Seele hat nur zwei Lebensziele:

  1. Ihre eigene Heiligung;
  2. Einen möglichst groβen Beitrag zur Verwirklichung von Gottes Heilsplan für alle Seelen zu leisten.

Diese Ziele können mit voller Fruchtbarkeit erfüllt werden, wenn die Seele alle ihre Prüfungen an Maria weiht. Maria wandelt dann die Seele so völlig um, dass diese die Prüfungen ganz anders zu betrachten lernt. Ja, sie leidet nach wie vor, aber sie erkennt den ewigen Sinn dieser Leiden und erfährt dadurch den Aufgang der nie mehr untergehenden Sonne der wahren Hoffnung über ihrem Lebensweg. Der Unterschied zu ihrer früheren Lage wird dadurch riesig. Leiden und sühnen müssen wir alle, bedingungslos, aber welch einen Unterschied machen die Augen, durch welche man dies betrachtet...

Liebe Schwester, wenn über Sie oder Ihren Lebensweg ein Fluch ausgesprochen worden ist, dann nur vom Bösen. Gott verflucht nicht, Er kann ja nicht das Werk Seiner Hände verfluchen. 'Verfluchen' heiβt ja im Grunde genommen: Böses wünschen. Wäre es denkbar, dass Gott das Werk Seiner Hände, dessen ewig dauernde Nähe Er Sich so sehr wünscht, dem Bösen in die Hände spielen möchte? Da also nur der Böse verflucht, können wir beruhigt sein, denn was kann er schon gegen die Himmelskönigin tun? Ihre Macht über den Bösen ist uneingeschränkt. Nur unser Glaube an Sie bestimmt, wie viel von dieser Macht Sie tatsächlich anwenden kann. (Alles ist ja eine Frage der Weise, wie die Seele ihren freien Willen benutzt).

Die Herrin aller Seelen schenkte mir anlässlich eines gewaltigen Angriffs von Seiten des Bösen eine Anrufung, die auβerordentlich machtvoll ist. Ich habe dies in meinem eigenen Leben bezeugen können. Es ist mir erlaubt, diese Ihnen mitzuteilen, so wie übrigens allen Seelen. Benutzen Sie diese freimütig, vor allem dann, wenn Sie Versuchungen anheim fallen oder die Gegenwart des Bösen sich irgendwie kundtut. Ich habe die Anrufung von Maria auf Lateinisch bekommen. Ich gebe sie Ihnen so, wie sie ist, mit deutscher Übersetzung dazu:

Laudate Mariam, potentissima Domina diabolorum!

(Ich preise Dich, Maria, allermächtigste Herrin über die Teufel!)

Reichen wir uns jetzt für immer die Hand in einer Lichtkette, Zeichen unserer Zugehörigkeit zu Gott durch Maria, die Brücke unserer Hoffnung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 109
Über die Bestimmung der ungeborenen und nicht getauften Kinder nach ihrem Leben auf Erden – Über die Taufe – Über die Fehlgeburt

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Anfang und Ende der Dinge sind dem Menschen immer ein Geheimnis, weil sie im Herzen Gottes ruhen. Manche der wichtigsten Fragen beziehen sich auf dasjenige, was nach unserem Leben auf Erden folgt.

So interessiert es die Seelen selbstverständlich, wie die Bestimmung der ungeborenen Kinder und der nicht getauften Kinder denn aussieht.

Die Kirche lehrt, dass nur die Taufe die Seele von der Erbsünde befreit. Das ist über jedem Zweifel erhaben. Die Herrin aller Seelen möchte dabei Folgendes klar stellen, dass Gottes Liebe zu den Seelen schon in einer besonderen Weise strahlen lässt:

Die verheerenden Wirkungen der Erbsünde müssen getilgt werden, damit die Seele die Früchte der Erlösungswerke Christi und die Heiligungswerke des Heiligen Geistes in sich reifen lassen kann. Allerdings sollen die Seelen sich im Klaren darüber sein, dass die 'Wirkungen' der Erbsünde erst in der Stunde anfangen, in der die Seele im physischen Körper zur Welt kommt, also bei der eigentlichen normalen Geburt, weil gemäβ dem Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit für die Seele ab jener Stunde die eigentlichen Kontakte mit der Welt beginnen und die Seele ab jener Stunde 'verunreinigt' wird. Ab jener Stunde nimmt somit der eigentliche Kampf gegen die Sünde einen Anfang, der lebenslängliche Kampf, während dessen sich die Seele die Heiligung erwirken muss.

Wenn die Seele jedoch als ungeborener Fötus abgetrieben wird oder aber wegen irgendeines Fehlzustandes in einer Fehlgeburt tot zur Welt kommt, werden die Wirkungen der Erbsünde – welche diese Seele ja im Keim in sich trägt – nicht erschlossen. Die Seele, die abgetrieben wird oder in einer Fehlgeburt zur Welt kommt, hat sich nie versündigen können. Sie wird somit ohne weiteres in den Schoβ Gottes aufgenommen. Jedes Leben, auch das Ungeborene, wird vom gerechten und barmherzigen Gott beobachtet. Im Falle der Ungeborenen ist es an erster Stelle das enge Umfeld (Eltern...), das gerichtet wird.

Man kann eine solche Seele nachträglich taufen, gegebenenfalls in der Form einer Laientaufe, wobei diese Taufe an erster Stelle als eine Weihe an die Allerheiligste Dreifaltigkeit und somit als eine Verherrlichung an Gott zu betrachten ist, der diese Seele geschaffen hat und mit ihr eine Absicht verfolgte. Eine solche Nottaufe hat ebenfalls aus jenem Grunde einen Nutzen, dass alle Seelen aller Zeiten gemeinsam die Menschheit als Ganze bilden und jede Seele zur Erhebung des Standes der Gnade der ganzen Menschheit beitragen kann. Eine Nottaufe kann somit ebenfalls als ein Akt der Wiedergutmachung für die Seelen betrachtet werden, die sich freiwillig nicht taufen lassen. Ein freiwilliges Ablehnen des Sakramentes der Taufe durch eine Seele, in deren Leben sich tatsächlich die Gelegenheit einer sakramentalen Taufe bietet, kommt einer Ablehnung der Gelegenheit gleich, sich von den Wirkungen der Erbsünde zu befreien, mit anderen Worten: sich zu den erlösenden und heiligenden Werken Gottes zu bekennen. Es ist wichtig, dafür Wiedergutmachung zu leisten.

Liebe Schwester, das eigene Kind ist einer Fehlgeburt zum Opfer gefallen, weil dies Gottes Plan in irgendeiner Weise dienen sollte. Wenn eine Frau ein Kind spontan verliert, hat sie sich auf jeden Fall in Gottes Augen zwei Verdienste erworben:

  1. Sie hat Gott ihre Bereitschaft gezeigt, Seinen Plan dadurch fördern zu helfen, das erwartete Kind geboren werden zu lassen, denn mit jedem Kind verfolgt Gott einen Plan.

  2. Sie hat die Nächstenliebe geübt, dieses Kind im Mutterleib zu tragen, zu nähren und mit liebevollen Gedanken zu hegen, und zwar für die von Gott vorgesehene Zeit.

Vergessen Sie nie, dass es Gottes Heilsplan für alle Seelen ist, der das Ende eines jeden Lebens bestimmt, solange dieses Leben seinen natürlichen Lauf bekommt. Nur menschliches Eingreifen (Abtreibung, Euthanasie u.ä.) kann daran etwas ändern, verstöβt dafür aber oft gegen Gottes Gesetz, weil dann nicht Gottes Wille sich auswirkt, sondern der Wille eines oder mehrerer Seelen, die nicht gemäβ Seinen Absichten denken und handeln.

Dieses Leben, das im Grunde genommen nie begonnen hat, ist nicht sinnlos gewesen. Es hat hauptsächlich dazu gedient, Sie und Ihre Umgebung in mehreren Tugenden zu üben und sich auf eine spezifische Weise in Gottes Heilsplan einzuschalten. Für Gott handelt es sich ganz und gar nicht um ein unbeschriebenes Blatt, sondern um ein Buch, das vollendet ist. Nicht das Volumen eines Buches bestimmt dessen Schönheit und Wert. Ein einseitiges Gedicht bringt manchmal mehr Licht in die Herzen als ein dickes Buch. So auch ein Leben, das sich nur im Verborgenen des Mutterleibes abgespielt hat, nur für Gott sichtbar, einige wenige Monate lang.

Versuchen Sie, sich mit Ihrem Kind zu freuen, das jetzt Gottes Herrlichkeit schaut und Ihnen Ihr weiteres Leben lang ein Fürsprecher sein wird.
Rechnen Sie mit meinem liebevollen Gebet.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 110
Über das Einschläfern von Tieren – über die Berufung zum Ordensleben – über den guten Schächer und den Grund seiner Vergebung – über das Zahlen von Geld für Heilige Messen – Ist Maria mit einer 'Göttin' zu vergleichen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Mit besonderer Freude habe ich Ihre Fragen vor die Herrin aller Seelen gebracht. Für unsere Himmlische Herrin gibt es kaum eine gröβere Verzückung als jene, von Seelen Fragen zu bekommen, die Ihr die Gelegenheit bieten, Wege zum Licht zu erschlieβen. Dazu ist Sie in diesen Letzten Zeiten ja berufen: den Seelen zu helfen, alle Einzelheiten ihres Alltags aus den Augen Gottes heraus zu betrachten, und jegliche Frage, deren Beantwortung die Seele näher zum Licht Gottes bringen kann, in immer neue Wege zum Licht umzuwandeln. Diese Tätigkeit der Himmelskönigin ist geheimnisvoll und für die Seelen besonders aufschlussreich. Verbinden wir also Ihre nachfolgenden Fragen mit dem Licht, das uns von Seiten der Himmlischen Herrin weitergeleitet wird. Ich zitiere Ihre Fragen buchstäblich:

Ich glaube, es ist eine Sünde, Tiere einzuschläfern, auch wenn Sie sehr leiden müssen und ohne Medikamente nicht gehen können? Gott bestimmt ja selbst, wann er das Leben wieder zurücknimmt.
Das stimmt. Es entspricht dem Gesetz der Liebe, dass man seine Tiere nicht leiden sehen möchte. Es ist deshalb durchaus verständlich, wenn Seelen ein tödlich erkranktes Haustier einschläfern lassen. Trotzdem gibt es einen Weg, der im Rahmen von Gottes Heilsplan fruchtbarer ist. Aus Erfahrung weiβ ich, dass die Gottesmutter es bevorzugt, dass man dem Willen Gottes dadurch die freie Auswirkung ermöglicht, dass man zu Maria betet, Ihr Einschreiten möge es erwirken, dass das leidende Tier bald von Gott erlöst wird. Ich habe vor vielen Jahren selber erfahren dürfen, dass dies wirkt.

Wäre ich als Nonne fruchtbarer für die Herrin, als wenn ich ein 'normales' Leben führe?
Die Frage, ob eine Seele in einer bestimmten Position oder Rolle fruchtbarer wäre als in einer anderen, hängt völlig von der Berufung dieser Seele ab und davon, was Gott für sie angesichts der spezifischen Lebensumstände des Augenblicks verfügt. Die Antwort auf diese Frage darf somit nicht verallgemeinert werden. Nicht jede weibliche Seele wäre als Nonne unbedingt fruchtbarer, als wenn sie ein 'normales' Leben führt. In Ihrem Falle muss ich aber bejahen, allerdings mit einer Bedingung: Sie können als Nonne fruchtbarer werden, weil Sie im Herzen und im Glauben die richtigen Voraussetzungen besitzen, um eine gute Nonne zu sein. Die Bedingung ist diese: Sie sollten genau die richtige Ordensfamilie finden, damit Ihr Glaube, so wie er zurzeit ist, nicht durch weltliche, modernistische Einflüsse beeinträchtigt wird. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.

Wenn Sie sich wirklich dazu entscheiden sollten, ins Kloster zu gehen, so sollen Sie diesen Schritt im Herzen dadurch vorbereiten, dass sie sich selbst ebenso wie diese wichtige Entscheidung an Maria weihen und Sie um genaueste Führung bitten. Überlegen Sie es sich, entscheiden Sie nicht voreilig, lassen Sie sich in allem führen und beachten Sie dabei genauestens jegliches Zeichen auf Ihrem Weg. Seien Sie allerdings vorsichtig damit, wie Sie alles interpretieren, denn leider werden viele Seelen weitgehend durch ihre Hineininterpretierungen in die Irre geführt und werden sehr viele Zeichen irrtümlicherweise als Zeichen des Himmels betrachtet. Wenn es wirklich 'von oben' kommt, wird Ihr Herz Ihnen dies dadurch verraten, dass Sie einen sehr tiefen Frieden und eine tiefe Liebe empfinden werden.

Beachten Sie dabei übrigens, dass wahre Liebe etwas ganz anders ist als Schwärmerei: Die schwärmende Seele schwebt wie auf einer Wolke, ist aber, sobald der Regen der Prüfung niederfällt, nicht sehr aufopferungsbereit für denjenigen, den, bzw. diejenige, die sie angeblich so leidenschaftlich liebt (für Gott, Jesus bzw. Maria).

Wie war dies genau gemeint, als Jesus zu dem Verurteilten am Kreuz neben sich sagte "Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein". War dies wirklich so gemeint, dass alle seine Sünden in diesem Moment getilgt waren und er schon ins Paradies gehen konnte, obwohl er ein Verbrecher war?
In jenem Augenblick hat Jesus ein Zeichen dafür setzen wollen, wie weit Gottes Barmherzigkeit geht, wenn das Herz sogar noch in der Sterbestunde reumütig wird. Aufrichtige Reue hat immer mit Liebe zu Gott zu tun, entweder direkt zu Gott oder indirekt in Form der Liebe zu einem oder mehreren Geschöpfen (die ja Werke Gottes sind). Eine Seele kann sich keine umfangreichere Vergebung von Seiten Gottes erwirken, als dadurch, dass sie:

  • aufrichtige Reue entwickelt und diese Reue womöglich durch eine sakramentale Beichte krönt (wir könnten es eigentlich so betrachten, dass der gute Schächer aus dem Herzen heraus, mehr als mit Worten, Jesus gegenüber seine Reue zeigte und Ihm sein sündhaftes Leben ebenso wie seine Hoffnung auf Gottes Liebe in die Hände legte);

  • ihren Mitgeschöpfen bedingungslos Vergebung schenkt. Eigentlich schenkte der gute Schächer seinen Henkern dadurch Vergebung, dass er sagte, er hätte diese Strafe verdient;

  • alle ihre Prüfungen und Leiden in Liebe annimmt und weiht. Der gute Schächer akzeptierte die Todesstrafe und brachte noch die Liebe zu Gott auf, vorzubringen, der Mann neben ihm (Jesus) habe es nicht verdient, dasselbe Schicksal wie er zu ernten.

Für Heilige Messen muss man Geld zahlen. Das bedeutet doch aber, dass reichere Menschen das Paradies für ihre Verwandten erbeten könnten und die Armen dann nicht. Wieso nehmen Pfarrer Geld dafür?
Wir sollen uns vor Augen halten, dass Gott das Paradies nicht mit weltlichem Geld bezahlen lässt und dass eine Seele, die so arm ist, dass sie nie im Leben eine Heilige Messe zahlen kann, oft schneller in den Himmel kommt, als eine, die im Laufe ihres Lebens Hunderte von Heiligen Messen bezahlt hat. Das Geld, das für eine Heilige Messe bezahlt wird, sollen die Seelen als eine Opfergabe betrachten. Für Gott hat nicht das Geld an sich einen Wert, sondern die Tatsache, dass die Seele sich dafür entschieden hat, etwas Geld für ein spirituelles Ziel zu verwenden und dadurch dieses selbe Geld nicht für etwas Weltliches zu bestimmen. Die wahre Münze ist hier also nicht das Geld an sich, sondern dasjenige, was im Herzen vorgeht. Aus diesem Grunde kann eine arme Seele Gott denn auch den Wert vieler Heiliger Messen zahlen, indem sie Ihm alle Liebe ihres Herzens schenkt, mitsamt ihrem Herzeleid wegen der Tatsache, dass sie zu arm ist, um richtig eine Messe lesen zu lassen, und indem sie ein tugendhaftes Leben führt.

Der Priester darf Geld für eine Heilige Messe annehmen, weil dies das Opfer symbolisiert. Täte er dies nicht, so wäre im Herzen vieler Seelen mit dem Feiern einer Heiligen Messe nicht derselbe Wert verbunden. Es ist dem Priester allerdings unbenommen, von einer Seele, von der er weiβ, dass sie wirklich arm ist, kein Geld anzunehmen. Der wirkliche Wert der gefeierten Heiligen Messe wird dadurch nicht beeinträchtigt, weil eine Heilige Messe immer das Gedenken des Leidens und des Kreuzestodes Jesu in sich schlieβt und somit im Grunde genommen einen unendlichen Wert besitzt (Alles, was Göttlich ist, ist unendlich). Etwas 'Unendliches' bleibt unter allen Umständen unendlich, man kann den Wert weder vermehren noch verringern. Für Gott ist es auf jeden Fall einerlei, ob Geld bezahlt worden ist oder nicht, da für Ihn nur die Beweggründe des Herzens zählen.

Sie schreiben, dass manche Menschen in Maria eine Göttin sahen. Im Altertum gab es ja viele Göttinnen wie die Aphrodite, Athene, Venus etc. Ist Maria nicht alle diese Göttinnen zusammen oder ist dies abgöttisches, heidnisches Denken, wenn man Sie mit allen Göttinnen vergleicht?
Maria kann und darf man nicht mit den Göttinnen des Altertums vergleichen. Das Denken im Altertum war tatsächlich heidnisch und abgöttisch. Die Seelen in jener Zeit kannten nicht den einzigen wahren Gott, ebenso wenig wie die Wahrheit über die Schöpfung, noch all dasjenige, was Jesus uns gelehrt hat, und dasjenige, was Maria uns in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt. Die Seelen versuchten, in ihrer Lebenswelt alles so einzuordnen, dass es für sie einen Sinn zu machen schien. Sie schrieben die Vorgänge, Bewegungen und Änderungen in ihrer Lebenswelt, vor allem diejenigen, die sie sich nicht erklären konnten, den Wesen zu, welche sie als 'Götter' und 'Göttinnen' bezeichneten: angeblich männliche bzw. weibliche Wesen, die durch eine spezifische Macht gekennzeichnet waren. Maria ist mit einer solchen Weltanschauung völlig unvereinbar. Sie ist von Natur aus eine erschaffene Seele, die in der Ordnung der Gnade mit der Vollendung der Heiligkeit bekleidet worden ist. Sie trägt in Sich die absolute Vollkommenheit aller von Gott erschaffenen Eigenschaften von allem Lebendigen. Trotzdem darf man Sie nicht als Göttin bezeichnen, denn Marias Wesen passt nicht zu diesem Begriff:

Es kann nur einen einzigen Gott geben, weil es nur ein einziges 'Wesen' geben kann, aus dem alles hervorgeht. Gott ist der Anfang aller Dinge. Somit ist alles aus Ihm hervorgegangen. Innerhalb dieses 'Alles' kann es also kein einziges Wesen mehr geben, das als 'Gott' bzw. als 'Göttin' bezeichnet werden könnte, denn das 'Wesen', das man als 'Gott' bezeichnet, ist vollkommen eigenständig, es hat keine Quelle, aus der es hervorkommt, denn es ist selber Ursprung von allem. Kennzeichnend für das 'Wesen', das man als 'Gott' bezeichnet, sind gerade dieser eigenständige Charakter ebenso wie die absolute, von nichts bestimmte oder von nichts abhängige Macht, die absolute Verfügungsgewalt über alles, die Ihm aus dem Grunde zukommt, dass Er alles Selber geschaffen hat. Maria ist von Gott mit einer fast uneingeschränkten Macht bekleidet, aber diese Macht ist im Grunde genommen immer noch von etwas auβerhalb Ihrer Selbst abhängig, nämlich von Gott, der Ihr diese Macht geschenkt hat.

(Bemerken Sie: Ich schrieb "mit einer fast uneingeschränkten Macht", weil die Ausübung von Marias Macht mit zwei Bedingungen verbunden ist:

  • mit den Beschränkungen, welche das Gesetz der Göttlichen Gerechtigkeit Ihrer Machtausübung gegenüber jeder individuellen Seele auferlegt: Manchmal darf eine bestimmte Seele während eines gewissen Zeitraums eine bestimmte Gnade nicht erhalten; und

  • mit dem Maβe, in dem der freie Menschenwille die Ausübung dieser Macht ermöglicht: Wenn sich die Seele Maria nicht vollkommen hingibt, kann Maria Ihre Macht in dieser Seele nicht vollkommen auswirken).

Nun denn:
Die Herrin aller Seelen hat uneingeschränkte Macht erhalten, über alle Seelen zu herrschen und einen unvorstellbar groβen Einfluss auf alle Heilsvorgänge auszuüben. Trotzdem kann Sie nicht als 'Göttin' bezeichnet werden, weil Sie nicht eigenständig existiert.

Ein anderer Grund, wieso Maria Sich nicht mit den 'Göttinnen' des Altertums vergleichen lässt, ist jener, dass die benannten 'Göttinnen' keine realen Wesen waren. Sie waren lediglich Erfindungen von Geistern, die durch sie ihre Lebenswelt einzuordnen versuchten. Maria dahingegen existierte bzw. existiert tatsächlich. Sie wurde von vielen Seelen, mit denen Sie in Berührung kam, wie eine Königin behandelt (vor allem nach der Himmelfahrt Jesu) und von manchen sogar als eine Göttin betrachtet, weil Sie eine auβergewöhnliche Macht und Würde ausstrahlte. Ihre Ausstrahlung verbarg Sie dennoch gerne hinter Ihrer absolut vollendeten Demut. Nur im Verborgenen, besonders im Kontakt mit Engeln ebenso wie mit Dämonen schien Ihre Macht sich in nichts von der Göttlichen Macht zu unterscheiden, weil Ihr Wille hundertprozentig identisch mit dem Willen Gottes war.

Einst vertraute mir Maria an, Gott habe Ihr eine so umfassende Macht geschenkt, dass Sie bereits während Ihres irdischen Lebens, wenn Sie dies gewollt hätte, 'wie eine Göttin' uneingeschränkt über alles hätte herrschen können. Der Grund, wieso Sie über eine solche Macht verfügte, lag darin, dass Sie in Sich die vollendete Heiligkeit trug, die vollkommene Verschmelzung mit dem Willen Gottes bedeutet. Sie hat mir versichert, dass Sie den wahren Umfang Ihrer Macht während Ihres Lebens auf Erden nie in der Öffentlichkeit angewendet hat, noch diese hat merken lassen. Ihre weitgehendsten Machtentfaltungen hat Maria nicht im Kontakt mit Menschenseelen entwickelt.

Gehört der Zweifel zum Glauben? Wenn man nicht zweifelt, dann glaubt man auch nicht? Oder ist dies ein Mangel an wahrer Liebe zu Gott?
Zum wahren Glauben gehört kein Zweifel. Dafür ist es allerdings richtig, dass jeder Zweifel zum Entwicklungsprozess hin zum wahren Glauben gehört. Die Seele kann sich selbst durch jeden Zweifel dazu anregen, gewisse Elemente ihrer Unsicherheiten für immer zu beseitigen. In dem Maβe, wie die Seele an Heiligkeit wächst, löst sie sich von allem Zweifel. Sobald in einer Seele Zweifel hochkommt, verringert sich ihre Heiligkeit. Tatsächlich: Was ist Heiligkeit? Heiligkeit ist das Maβ, in dem die Seele Heil über die Schöpfung bringt, durch ihre Handlungen, Worte, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bestrebungen. Heiligkeit ist somit ein Maβ für die Fruchtbarkeit der Seele, für den Ertrag der Seele zugunsten von Gottes Heilsplan. Jeder Zweifel verleiht einem Element der Ungewissheit Ausdruck und weist nach, dass die Seele nicht hundertprozentig von der Vollkommenheit von Gottes Macht, Liebe und Weisheit überzeugt ist. Somit ist der Gottesglaube der zweifelnden Seele nicht vollkommen.

Ist dies ein Mangel an wahrer Liebe zu Gott? Im Grunde genommen: ja. Wenn die Liebe zu Gott vollkommen ist, glaubt die Seele auch vollkommen an Ihn. Sobald die Seele auch nur den geringsten Zweifel an Gott hegt, wird sie auch dazu neigen, Ihn nicht vollkommen zu lieben, denn dann wird sie das Gefühl haben, dass Gott unter gewissen Umständen oder Bedingungen nicht oder ungenügend für sie da sein wird. Wenn man davon ausgeht, dass ein geliebtes Wesen nicht zu hundert Prozent berechenbar ist, ist die Liebe zu diesem Wesen verunreinigt.

Liebe Schwester, möge der Geist Gottes Sie weiterhin erleuchten, Ihnen die Fragen inspirieren, die Ihr Herz für die gröβten Gnaden erschlieβen wird, und möge die Herrin aller Seelen Ihren Triumphzug durch Ihre Seele vollenden.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 111
Über die Auswirkungen der gottfeindlichen Atmosphäre auf die Kinderseele – Über den liebevollen Umgang mit einem 'rebellischen' Kind – Über die christliche Erziehung der Kinder – Über den Unterschied der Rolle und der Verantwortung des Mannes und der Frau in der Familie

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,
Wenn eine Seele erschaffen wird, kommt sie aus dem Herzen Gottes, sozusagen aus der Quelle der Schöpfung, vollkommen von all demjenigen erfüllt, womit Gott sie versehen hat. Wenn sie dann in einem physischen Körper zur Welt kommt, erfährt die Seele den riesigen Schock wegen des Unterschiedes zwischen der Atmosphäre ihrer Herkunft bei Gott und der Atmosphäre der sündhaften Welt. Für die junge Seele ist diese Erfahrung bereits Gegenstand eines ersten inneren Kampfes. Nun sollten Sie sich vor Augen halten, dass Gott jede Seele mit einem Keim der Heiligkeit ausrüstet, der in den ersten Lebensjahren noch relativ rein bleibt und somit scharf auf jeglichen finsteren Einfluss aus der Welt reagiert. Die Erbsünde macht die junge Seele empfindlich für Versuchungen; der Keim der Heiligkeit aber versucht die Seele vor der Sünde zu bewahren.
Zu den finsteren Einflüssen aus der Welt zählen unter anderen:

  • die Sünden und jegliches unchristliches Verhalten einer jeden Seele im Umfeld des jungen Kindes;
  • der innere Kampf einer jeden Seele im Umfeld des jungen Kindes;
  • die bedrückende und verwirrende Atmosphäre der Welt im Allgemeinen;
  • jegliche Uneinigkeit zwischen den Seelen, mit denen das Kind sich durch Gottes Vorsehung am engsten verbunden weiβ, d.h. in erster Linie den Eltern.

Da die vorerwähnten Ursachen von Finsternis im Umfeld eines kleinen Kindes in unserer modernen, immer mehr gottesfeindlichen Gesellschaft immer mehr allgemein vorkommen, hat sich in unserer Welt eine Atmosphäre gebildet, die für die jungen, relativ reinen Seelen der kleinen Kinder fast unausstehlich wirkt. Maria hat mir vor einigen Jahren offenbart, dass diese Gegebenheit für viele Entgleisungen verantwortlich ist, unter anderem:

  • krankhafte Hyperaktivität (die zum Teil durch seelischen Schock, zum Teil auch durch entwertete Nahrungsmittel und Zusätze, zum Beispiel manche Lebensmittelfarbstoffe, ausgelöst wird. Vergessen wir nicht, dass auch die Entwertung der Nahrung in der modernen Gesellschaft auf Abweichungen von Gottes Intelligenz beruhen, die Abbüβungen notwendig machen);

  • Aufsässigkeit, Widerspenstigkeit. Diese ist auf den inneren Kampf zwischen der angeborenen Erkenntnis jeder Abweichung vom Göttlichen einerseits und den empfundenen Konfliktsituationen in der Umwelt des Kindes andererseits zurückzuführen. Wir dürfen darüber hinaus nicht aus den Augen verlieren, dass unsere Welt von einer Atmosphäre der Aufsässigkeit geprägt ist, weil Aufsässigkeit ja die Unterschrift des Bösen ist.

Je nachdem sich die junge Seele mehr ihrer Umwelt bewusst wird, wächst in ihr allmählich auch die Fähigkeit, die Sünde (oder im weiteren Sinne jegliche Abweichung im Verhalten oder in der Gesinnung von Seelen gegenüber dem Göttlichen Gesetz) zu erkennen. Das sich bildende Gewissen der jungen Seele kann heftig darauf reagieren. Weil es sich dabei um einen seelischen Vorgang handelt, wird dieser Keim der Verhaltensstörung bei jungen Kindern von der Wissenschaft durchwegs übersehen. Die Herrin aller Seelen hat Ihre Myriam viele Vorgänge in Seelen in Bildern schauen lassen. Nur aus diesem Grunde habe ich Erkenntnisse von seelischen Entgleisungen bei kleinen Kindern erwerben dürfen, die noch nicht imstande waren, sich zu ihren inneren Verfassungen oder ihrem inneren Kampf zu äuβern. Die Allerheiligste Jungfrau weist darauf hin, dass jeglicher innere Kampf in der sehr jungen Seele sehr leicht vom Bösen missbraucht wird, weil die junge Seele noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Ab dem Alter von etwa sieben Jahren ist das Gewissen einigermaβen voll gebildet.

Inzwischen kann das Kind die Rebellion als eine Art Verhaltensmuster annehmen. Durchwegs kann das gesprochene Wort wenig daran ändern, das liebevolle Vorbild kann das aber schon. Das kräftigste Heilungsmittel bestünde darin, dass Sie als Mutter um die Entwicklung eines groβen inneren Friedens beten. Wenn das rebellische Kind den Frieden in der Mutter merkt, vergröβern sich die Chancen, dass es sich zu ihrer Gesinnung entscheidet und zur Ruhe kommt. Gott hat die Mutter als einen Hafen der Geborgenheit vorgesehen. Die Seele Ihres Kindes weiβ das, unbewusst, und sehnt sich danach.

Liebe Schwester, gegen Verhaltensstörungen bei jungen Kindern wird durchwegs medikamentös und bzw. oder durch psychologische Beratung angekämpft. Maria hat mir einst anvertraut, dass viele Verhaltensstörungen an erster Stelle seelischen Ursprungs sind und somit am besten durch vertrauensvolles Gebet bekämpft werden. Diese Störungen gehen letztendlich aus einem Ungleichgewicht in der Schöpfung hervor, das sich aus den Sünden der Menschheit ergibt. Solange dieses Ungleichgewicht nicht dadurch ausgeglichen wird, dass auf spirituellem Wege ein Gegengewicht geboten wird (Gebet, Opfer, Weihe...), kann der Ursprung (die Sünde) nicht aus der Welt geschafft werden und somit auch nicht seine Wirkung (in diesem Fall: die Verhaltensstörungen der Kinder).

Von den Eltern wird dabei erwartet, dass sie ihrem Kind Muster der aufrichtigen Liebe vorführen, durch die Art und Weise, wie sie leben und existieren. Liebe ist das absolute Gegenstück der Werke Satans, weil sie mit Göttlicher Kraft geladen ist. Es muss berücksichtigt werden, dass in vielen Fällen diese Störungen auch deswegen ziemlich lange anhalten können, weil Gott sie als einen Weg der Ausbildung in den Tugenden zulassen kann. Es ist durchaus verständlich, dass es vielen Müttern an Geduld fehlt, dauerhaft mit widerspenstigen Kindern liebevoll umzugehen. Wenn wir uns vor Augen halten, welche Verspannung die Ungeduld von Millionen Eltern über die ganze Menschheit ausbreitet, ist es leicht verständlich, dass Gottes unfehlbare Weisheit viele Mütter dazu aufruft, das Opfer zu tragen, sich in der Liebe gegenüber ihrem Kind mit Verhaltensstörungen zu vervollkommnen.

Besonders schwierig wird es, wenn sich die beiden Eltern nicht darüber einig sind, wie die Kinder erzogen werden sollen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Böse jegliche Uneinigkeit ausnützt. Im vorliegenden Falle ist es durchaus möglich, dass Ihr Sohn dazu angeregt wird, sich den Spannungen im Hause dadurch zu widersetzen, dass er sich in eine eigene Welt zurückzieht und sich nichts mehr daraus macht, wie andere über ihn denken.

Sie fühlen sich dafür verantwortlich, dass manches sich in der Beziehung mit dem Sohn verirrt hat. Sie brauchen sich dessen nicht schuldig zu fühlen. Tatsächlich, der Mann wird von Gott als Haupt der Familie betrachtet, aber das hat spirituelle Konsequenzen:

Der von Gott den Eltern erteilte Auftrag besteht darin, dass sie beide die Kinder erziehen sollen. 'Erziehen' ist dabei nicht nur so zu verstehen, dass sie den Kindern die Werte des Lebens in der Gesellschaft beizubringen haben und dafür zu sorgen haben, dass die Kinder in der Welt funktionieren können, sondern vor allem, dass die Kinder als Christen leben können, in praktischer Anwendung der Tugenden und in guter Erkenntnis von Gut und Böse. Wenn nun die Mutter alles daran setzt, den Kindern eine christliche Erziehung zu geben, der Vater sich allerdings nicht an diesen Anstrengungen beteiligt, so macht Gott den Vater moralisch dafür haftbar, wenn sich die Kinder nicht für die guten Werte entscheiden und meinen, sie sollten diesen nicht folgen, weil sie 'lediglich von der Mutter herrühren'. Maria sagt betont, dass der Mann die erste Haftung für die konkreten Vorgänge innerhalb des Familienlebens und innerhalb der Ehe trägt: für die Linie, der in der Erziehung der Kinder gefolgt wird; für die Anwendung der Sexualität innerhalb der Ehe usw. Was heiβt dies konkret?

  • Dass die Frau in Gottes Augen nur in dem Maβe für Fehler in der Erziehung der Kinder haftbar ist, wie sie aktiv an dem Fehler des Mannes teilnimmt oder aber persönlich eine fehlerhafte Erziehungsweise durchsetzt. Wenn sich zum Beispiel die Frau als absolute Herrin der Familie aufspielt, trägt sie selbstverständlich jegliche Verantwortung. Kommen die Ansichten und Anstrengungen der Frau mit jenen des Mannes in Konflikt und muss die Frau letztendlich nachgeben, so trägt sie keine Verantwortung, wenn unchristliche Entscheidungen getroffen werden, denn Gott weiβ, dass ihr Herz darunter leidet, das Gute zu bezwecken, es aber nicht durchsetzen zu können;

  • Dass die Frau, die sich zur sexuellen Enthaltung entschieden hat, von ihrem Mann aus aber dazu nicht die Gelegenheit bekommt, von Gott so betrachtet wird, als hätte sie gar keine sexuellen Beziehungen mehr, vorausgesetzt, sie lehnt diese Beziehungen im Herzen aufrichtig ab.

Gott richtet nach der Gesinnung im Herzen, mehr als nach der konkreten Tat, weil der moralische Urheber einer Tat in vielen Fällen eine andere Person ist als diejenige, welche die Tat wirklich ausführt. So ist es oft in einem Krieg, und so ist es auch oft in einer Familie. Solange Sie im Herzen Schmerzen darüber haben, dass in der Seele Ihres Sohnes etwas nicht in Ordnung ist und bzw. oder in der Beziehung zwischen dem Sohn und Ihnen etwas nicht klappt, und Sie wissen, dass dafür Ereignisse und Zustände verantwortlich sind, für welche Sie nichts können und die Sie im Herzen aufrichtig bedauern, trifft Sie in Gottes Augen keine Schuld. In einem solchen Falle können Sie nichts Besseres tun, als den ganzen Zustand mitsamt Ihrer Schmerzen Maria zu weihen und Sie um die Gnade anzuflehen, Ihr Mann möge seinen Fehler erkennen und bereit sein, ihn wieder gut zu machen.

Rufen Sie dazu zu Maria in Ihrer Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter, die alle schrecklichen Schmerzen und alles Herzeleid mit unendlicher Fruchtbarkeit überstanden hat, und als die Herrin der Seele Ihres Mannes. Sogar wenn Ihr Mann jetzt noch nicht den Sinn einer Bekehrung erkennt, wird ihm die Gnade zuströmen, später die Wahrheit zu erkennen und anzunehmen. Wir leben nicht für dieses Leben, sondern für die Ewigkeit. Selig die Seele, die sich auf die Ewigkeit vertröstet und dafür beten kann, ihr Lebensgefährte möge sich bekehren für das Ewige Leben, wenn er es nicht mehr in diesem Leben zu tun vermag (*). Ein solches Gebet entspringt aus einem Herzen im Zustand der vollkommenen Hingabe und entfaltet eine besondere Macht auf das Herz Gottes.

(*) Gemeint ist: Die Seele kann in der Sterbestunde noch 'umkehren', sogar unmittelbar nach dem Tode, in diesem Sinne, dass die Seele dort (vor Gottes Gericht) noch eine letzte Entscheidung treffen kann. Sie entscheidet sich entweder für das Licht, indem sie die wahre Liebe annimmt, oder aber für die Finsternis, indem sie Gottes Licht ablehnt. Laut der Gottesmutter gibt es mehr Seelen, als wir denken, die sogar zu jenem Zeitpunkt Gottes Liebe nicht annehmen wollen. Auch im Falle, wo die Seele noch im letzten Augenblick vor dem Tod auf Erden umkehrt, 'nützt' diese Entscheidung eigentlich niemandem auf Erden mehr. Diejenigen, die für sie gebetet und geopfert haben, 'haben nichts mehr davon', die Seele selbst aber kann sich dadurch retten. In diesen beiden fällen 'bekehrt sich die Seele für die Ewigkeit' (d.h. für das Ewige Leben, und nicht mehr, um auf Erden ein besserer Mensch zu sein).

Behalten Sie übrigens diese Wahrheit, die mir Maria einst betont ans Herz legte: Der Mann mag von Gott als Familienhaupt vorgesehen worden sein, die Frau verfügt allerdings über eine gewaltige spirituelle Macht. Solange sie ein reines Herz bewahrt, kann sie mächtige Gnadenströme von Gott bekommen. Der Grund liegt darin, dass Maria die Heiligung der weiblichen Seele besiegelt hat. Es ist bemerkenswert, dass die mächtigste Seele aller Zeiten eine Frau ist: Maria ist über alle Seelen erhaben. Ihre Macht ist eine spirituelle Macht. Der Ewige Vater verweigert Seiner auserkorenen Tochter nichts, Jesus verweigert Seiner erhabenen Mutter nichts, der Heilige Geist verweigert Seiner vollendeten Braut nichts. Die Frau vertritt die Liebe und die Kraft, das Leben zu nähren (wie im Mutterschoβ). Falls es Ihnen nicht gelingt, sich gegen Ihren Mann durchzusetzen, so können Sie trotzdem dadurch die wahre Macht in der Familie ausüben, dass Sie alles, jeden Verstoβ gegen die Regeln der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, inständig an Maria weihen. Sie werden dadurch im Verborgenen an Hebeln ziehen, die Himmlische Kräfte in Bewegung setzen. Die Wirkungen dieses 'Schaltens' machen sich allerdings erst zu Gottes Zeit bemerkbar. Das kann früh sein, oder später.

Sie haben Versuche unternommen, Ihren Mann zu bekehren. Tun Sie dies nicht mehr durch den Verstand. Das Analysieren und das Durchdenken sind oft Arbeitsdomänen Satans. Eine Seele bekehren, können Sie nur aus dem Herzen, mit Liebe, Opfer, Abbüβungen, Gebete. Weil sich Ihr Mann Ihnen gegenüber überlegen fühlt, wird er Ihre Argumente nicht annehmen. Die Gnaden aber, die aus den Anstrengungen Ihrer beharrlichen Weihe und Hingabe an Maria hervorkommen, werden an die Tür seiner Seele klopfen, und diese tragen nicht Ihre sichtbare Unterschrift. Weil Gott den freien Willen respektiert, tritt Er keine Türen ein. Es ist deshalb angebracht, dass Sie den freien Willen Ihres Mannes Maria weihen. Je mehr Sie sich vor Maria demütigen und Ihre Macht verherrlichen, desto mehr wird Sie diese Macht entfalten, auch in der Seele Ihres Mannes. Lassen Sie Maria gewähren, vieles kann passieren, wodurch Ihr Mann einen Sinneswandel erfährt. In Maria entscheiden Sie sich für die weitaus mächtigste Seite.

Merken Sie sich, dass Sie gegen Ihren Mann nicht 'kämpfen' dürfen. Er ist nicht der Feind, er ist lediglich eine arme verirrte Seele. Sie sollten nur für die Entfaltung des Lichtes kämpfen, das auch er in sich trägt, das er aber hat unwirksam machen lassen. Sie werden Ihrem Mann mit Marias Liebe zu begegnen lernen. Wichtig für Ihre innere Heilung ist, dass Sie eine Heldin der Vergebung zu werden versuchen. Der Böse verliert jegliche Kraft, wo Seelen sich im Herzen Vergebung schenken. Bitten Sie Maria jeden Tag, Sie möge Ihnen die Gnade erwirken, Ihren Mann so zu betrachten, wie in den ersten Tagen, nachdem Sie ihm einst zum ersten Male begegnet sind. Wenn das 'kosmische Gewitter' beim Zusammensein, wie Sie es nennen, bei Ihnen auf den Funken aufrichtiger Liebe stöβt, dürfte ein neuer Frühling erwachen.

Ich lege heute noch Ihren Sohn und Ihren Mann zu den Füβen unserer Herrin und flehe Sie an, Sie möge die beiden seelisch heilen und vom wahren Licht erfüllen. Sie persönlich lädt Maria dazu ein, zu Ihren Füβen niederzuknien und Ihr Herz und sämtliche schmerzhaften Erinnerungen unter Ihre Herrschaft zu stellen. Sprechen Sie zu Ihr von Mutter zu Mutter, Sie liebt das besonders. Ich werde ebenfalls zu Ihr sprechen, von Dienerin zu Herrin, damit Sie mir Wege zeigen möge, Sie weiterhin seelisch zu unterstützen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 112
Über die Weihe an Maria – Wenn man sich hinsichtlich
der Weihe überfordert fühlt...

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Wie sollen die Personen vorgehen, die den Text haben, aber sich z. Zt. nach dem Lesen des Textes noch 'überfordert' fühlen?
Es ist wichtig, dass jede Seele, die sich eines Tages vollkommen Maria weiht:

  1. sich darüber im Klaren ist, was die Weihe wesentlich bedeutet;
  2. sich ebenfalls darüber im Klaren ist, dass Gott von ihr nicht vom ersten Tag an Wunder verlangt. Die Umwandlung der Seele erfolgt in vielen Schichten und folgt dabei einem wogenden Muster. Jedes Wachstum in der Seele ist ein Vorgang mit Erfolgen und Rückschlägen. Schwierige Augenblicke sind notwendige Einladungen, sich einer Herausforderung zu stellen. Um es in einem Bild auszudrücken: Wenn man sich die Blumen in einem wunderschönen, hochumzäunten Garten anschauen möchte, muss man zunächst auf den Zaun klettern, wobei man sich anstrengen muss und sich darüber hinaus noch wehtun kann. So ähnlich geht es im Leben der vollkommenen Weihe vor sich: Es bieten sich dem Geweihten wunderschöne Blumen, aber die Seele kann sich diesen nicht ohne Anstrengung nahen oder sie genieβen.

Gott ist geduldig, denn Ihm gehört die Ewigkeit. Wichtig für die geweihte Seele sind vor allem:

  1. eine reine Liebe, die ihr die Kraft vermitteln wird, auch in den schwierigsten Stunden auszuharren;
  2. eine unerschütterliche Hoffnung, die ihr tief ins Herz zuredet, dass die ewige Zukunft jeder Anstrengung wert ist;
  3. ein inneres Auge, das ständig auf das Ziel ausgerichtet bleibt, damit sie vor Verirrungen geschützt bleibt;
  4. Aufrichtigkeit sich selbst (den eigenen Schwächen) gegenüber, damit sie ständig bereit ist, an sich zu arbeiten;
  5. Geduld mit sich selbst.

Um in diesen fünf Punkten immer stärker zu werden, muss die Seele täglich zu Maria beten. Ohne Gebet und eine Lebensart, die möglichst weitgehend die Interessen der seelischen Zukunft betont, kann der wundervolle Zweck der Weihe nicht verwirklicht werden. Alleine ist die Seele schwach, weil täglich vieles auf sie zukommt. Mit Maria jedoch, kann sie unüberwindlich werden, alles ist eine Frage der inneren Gesinnung, der Ausdauer und der Liebe.

Wenn die Seele sich zu leicht über sich selbst enttäuschen lässt, kann sie die Anwendung einer vollkommenen Weihe nicht durchhalten. Sie soll sich ja ständig vor Augen halten, dass es sich bei der vollkommenen Weihe an Maria um den tiefsten Bund mit dem Himmel handelt, den Gott je vorgesehen hat. Maria setzt Sich zum Ziel, die Seele guten Willens zur Heiligkeit zu führen, und arbeitet ständig an der Verwirklichung dieses Zieles. Von der Seele wünscht Sie Sich nur eine aktive, zuversichtliche Mitwirkung und ein felsenfestes Vertrauen zu Ihr (der Herrin aller Seelen), vor allem in den Stunden der Prüfung, die keinem erspart bleiben.

Von der Seele wird eins erwartet: dass sie Marias Anweisungen und Unterrichtungen gehorcht, diese genau anzuwenden versucht, aber bei jedem Fehltritt in aller Ruhe zu Maria sagt:

(im Originalantwortbrief folgen an dieser Stelle Gebetsworte, die später von der Herrin aller Seelen als Gebet 1171 freigegeben werden sollten)

Vor allem in der Anfangsphase kann es sich für die Seele als sehr nützlich und motivierend erweisen, diese Worte regelmäβig langsam und tief zu wiederholen, als ob sie Licht einatmen würde. Sie wird bald merken, dass sie getragen wird. In der Ruhe liegt die Kraft, denn nur in der Ruhe findet die Seele den wahren Frieden Christi. Eine Seele im inneren Frieden wird zu einer Burg von Kraft, weil sie keine Energie mehr daran verschwendet, mehr die inneren Glaubensmängel zu bewältigen und sich mit der eigenen Vergangenheit und den begangenen Fehlern anzulegen, als richtig auf dem Weg zur Heiligkeit voranzukommen.

Die Seele, die sich vollkommen Maria hingibt, braucht sich nicht überfordert zu fühlen, denn sie ist in der mächtigsten Burg der Liebe geborgen, die Gott je geschaffen hat: Maria. Die Mannigfaltigkeit der Anweisungen ist nicht als ein Gesetzbuch zu betrachten, in der in jedem Paragraphen mit einer Strafe gedroht wird, sondern als Strauβ der wundervollsten Himmlischen Blumen, von denen jede einzelne die Seelen an die Verzückungen erinnert, die uns bereits Jesus verheiβen hat.

Möge jede Seele, die sich bald Maria hingeben wird, an jeder dieser Blumen mit Freude riechen. Könnte eine duftende Blume Angst bereiten? Sie ist dazu erschaffen worden, Freude, Frieden und Liebe zu übermitteln. Das ist es genau, was Maria, die Herrin aller Seelen, in jeder Seele verwirklichen möchte, in der Sie herrschen kann: Sie will diese in einen Garten voller Freude, Frieden und Liebe umwandeln. Eine Blume fühlt sich nicht überfordert, sie folgt lediglich dem Plan, den Gott in ihr verborgen hat.

Ich liebe Sie alle und flehe für jeden und jede von ihnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 113
Über den Lebensweg und Gottes Wege
– das Gleichnis vom Imperator und der Imperatrix Roms

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Das seelische Leben unterliegt, so wie alles aus Gottes Hand, den Gesetzen Gottes. Wir brauchen nur in der Natur um uns herum zu schauen, und regelmäβig die Entwicklungen der Natur zu beobachten, um feststellen zu können, dass sich alles ständig ändert. Nichts bleibt so, wie es ist. Betrachten Sie einen Baum und eine Blume. Äuβerlich allein schon tut sich vieles, und wenn wir genau hinschauen, können wir dies feststellen. Was wir kaum feststellen können, ist all dasjenige, was sich innerlich in diesem Baum oder dieser Blume abspielt, und noch weniger, welche Gesetze dies alles lenkt und welches Ziel mit all dem verfolgt wird. Sämtliche Veränderungen in der Natur zielen auf etwas ab, und solange der Mensch nicht in das Wachstum eingreift, wirkt sich diese fabelhafte zugrunde liegende Intelligenz genau so aus, wie Gott sie in Seiner Vollkommenheit lenkt.

Wenn Gott Sich so viel Mühe gibt, Milliarden von Bäumen, Blumen, Tieren usw. in der ganzen Schöpfung haargenau von Sekunde zu Sekunde durch Seine Weisheit und Vorsehung zu lenken und in ihrer Entwicklung zu unterstützen (noch einmal: solange der Mensch diesen Vorgängen nicht durch eigenes Einschreiten einen neuen Kurs vorgibt), wie viel Mühe gäbe Er Sich denn nicht um die Menschenseele, die Krone der Schöpfung, das bevorrechtigte Wesen, das als Einziges geheiligt werden kann, jede Sekunde zu lenken und ständig auf das wahre Licht auszurichten?

Gottes Wege sind Wege, deren Bestimmung immer die gleiche ist: das Ewige Licht im Reich der unabänderlichen Glückseligkeit. Alle Wege Gottes führen zu diesem einen Ziel. Nur müssen wir Folgendes betrachten: Die alten Römer sagten: 'Alle Wege führen nach Rom'. Rom galt dabei als Mittelpunkt des Weltimperiums schlechthin, und alle Wege galten letztendlich als Verbindungen, durch welche jeder sich aus jeglichem (selbstverständlich von Rom abhängigem) Gebiet aus nach dem Mittelpunkt der Welt, der absoluten Bestimmung von allem, begeben konnte. Die Landschaft aber, durch welche jeder Weg lief, war für keine zwei Wege die gleiche, und alle hatten sie ihre eigenen Schwierigkeiten, sowohl von der Bodenbeschaffung her als auch wegen der ständigen Bedrohung von Räubern, Wildtieren usw.

Liebe Schwester, passt dieses Bild nicht haargenau zu unserem Lebensweg? Kein einziger Lebensweg ist frei von Räubern (Schaden bringenden Elementen von auβen), Wildtieren (Drohung unserer eigenen Schwächen und Fehltritte, die unsere Seele verletzen können), schlechter Bodenbeschaffenheit und schlechten Wetterbedingungen (Prüfungen) usw. Alle Lebenswege hat Gott jedoch so entworfen, dass sie am Rom des Ewigen Reiches orientiert sind, wo wir dem Imperator (Gott) und der Imperatrix (Maria, Kaiserin vom Ewigen Reich kraft vollkommener mystischer Vermählung mit dem Herzen des Dreifaltigen Gottes) von Angesicht zu Angesicht begegnen werden.

Entwickeln wir dieses Bild noch etwas weiter. Als ein römischer Kaiser einen Untertan für eine sehr wichtige Mission nach Rom einlud, wurde dieser Person ein Bote mit einer Kohorte von Soldaten zugesandt, damit der Gerufene sicher nach Rom eskortiert werden kann. So hat Gott es für jede Seele vorgesehen. Er schickt ihr eine Kohorte von Engeln, damit sie sicher ins Ewige Reich kommt, und...wir haben die Gnade erhalten, es erleben zu dürfen, dass die Kaiserin (die Herrin aller Seelen) Selbst zu uns kommt und uns die kaiserlichen Anweisungen übermittelt.

Liebe Schwester, wenn die Kaiserin Selbst geruht, Sie nach Rom zu begleiten, wird dann der Weg nicht plötzlich aller Mühe wert? Stellen Sie sich lebhaft vor, was da auf dem Lebensweg vorgeht: Die Kaiserin des Ewigen Reiches besucht Sie und übermittelt Ihnen die kaiserlichen Anweisungen. Mit Ihrem Liebreiz und Ihrer nie gesehenen Schönheit verzaubert Sie Ihr Herz dermaβen, dass Sie den ganzen Weg nicht die Augen von Ihr abwenden können noch mögen. Die Räuber (Schaden bringenden Elemente von auβen) da drauβen sind Ihr gegenüber völlig machtlos, denn Sie trägt das Siegel des Kaisers und vertritt Seine Macht. Die Wildtiere (Schwächen und Fehltritte) sind in Ihrer Macht und werden von Ihr gezähmt, sobald sie auf die Seele neben der Kaiserin zuschleichen, in dem Maβe, wie die Seele die Kaiserin darum bittet. Der Bodenbeschaffenheit und den Wetterbedingungen (Prüfungen) sind Sie allerdings nach wie vor ausgesetzt, aber mit der verzückenden Kaiserin gleich neben Ihnen werden Sie alles daran setzen, nicht den Frohmut zu verlieren, und werden Sie immer wieder rasch zu Kräften kommen. Sie fahren ja nach Rom, und dazu in allerhöchster Begleitung...

Liebe Schwester, ich glaube, Sie werden verstehen, wieso mir unsere Himmlische Herrin zwecks Beantwortung Ihres Briefes diese Bilder vorführt. Fassen Sie Mut, wenn es mal nicht zu klappen scheint, denn Sie sind auf dem Weg nach dem Rom der ewigen Verzückungen, und die Kaiserin und Herrin möchte nicht von Ihrer Seite weichen. Unterwegs wird Sie Ihnen unaufhörlich aus den Kaiserlichen Erlässen vorlesen, welche wie Gold in die Seele hineingehen, das sich dort zu ungeahnten Schätzen vervielfacht.

Von Ihnen verlangt die Kaiserin vom Ewigen Reich, dass Sie jedes Mal, wenn Sie unterwegs einer Seele begegnen, diese mit der Kaiserin und den Kaiserlichen Anweisungen bekannt machen, dass sie diese Seele von den Kenntnissen heraus beraten, die Ihnen die Kaiserin in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens vermittelt, denn die Wissenschaft des Göttlichen Lebens setzt sich aus den Belehrungen zum Gesetzbuch des Göttlichen Imperators zusammen.

Die Bestimmung ist Ihnen bekannt, die kaiserliche Begleiterin werden Sie Tag für Tag besser kennen lernen, und Ihre Düfte, Ihre prachtvollen Gewänder und Ihre verzaubernde Schönheit werden sich Ihnen Tag für Tag weiter entfalten. Wenden Sie die Augen nicht von Ihr ab und Sie werden merken, dass Ihnen die Landschaft und die vielen Gefahren nichts mehr anhaben können. Sie werden die Prüfungen empfinden, werden aber in dem Maβe darüber hinwegkommen, wie Sie diese der Imperatrix vom Ewigen Reich weihen. Der Göttliche Kaiser hat Ihr die Macht über sämtliche Wege nach Rom (dem Ewigen Reich) geschenkt. Alles ist Ihr unterworfen, und Sie stellt alles in Ihren Dienst, vorausgesetzt, Ihre Reisegefährten bitten Sie darum. Sie werden erfahren, dass Sie die Himmlische Imperatrix unterwegs manche Ihrer prachtvollen Gewänder wird anprobieren lassen und dass, je mehr Sie sich dem Rom der ewigen Verzückung nähern, Sie desto schöner bekleidet sein werden. Die Seele wird in der innigsten Einheit mit der Herrin aller Seelen ja unüberbietbar ausgeschmückt. Mit den Augen auf die Hände der Herrin gerichtet, wird auch die manchmal trostlose Landschaft unterwegs zu einem Wald voller Blüten werden, denn der Mittelpunkt Ihrer Seele wird die Landschaft mit anderen Augen zu betrachten lernen.

Liebe Schwester, auch Ihr Weg führt nach Rom, und Sie werden merken, dass sogar ein versehentlich eingebogener Weg Sie nicht unbedingt von Rom entfernen wird, vorausgesetzt, Sie suchen immer wieder die Hand der Herrin. Ein fruchtbares Leben ist ein Leben, dessen Wege ständig durch Gebiete laufen, die 'von Rom besetzt sind', mit anderen Worten, die durch den freien Willen der Seele der Himmlischen Kaiserin übertragen worden sind und deswegen Besitz des Kaisers sind. Weihen Sie sämtliche Schwierigkeiten mitsamt Ihres Gemüts Maria, und Sie wird Ihnen Wege zeigen, um jede Einöde in einen Obstgarten zu verwandeln, denn die mit Maria in Liebe und Demut getragene Prüfung wird zur Quelle der Nahrung für viele und wird Ihnen die Tore der Ewigen Stadt öffnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 114
Über den Kampf gegen die eigenen Schwächen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Sollte die Schöpfung ein an sich existierendes System bilden, so gäbe es für die Seelen keine Hoffnung. Wer sollte denn das Licht einer berechtigten Hoffnung scheinen lassen? Keine Seele besitzt die Fähigkeit, den Lauf der Dinge eigenhändig zu ändern. Es gibt aber ein Wesen, das über uns alle wacht und das so vollkommen und allumfassend ist, dass Es jeden und jede von uns einzeln betreuen kann und dies auch tut, jede Sekunde des Tages und der Nacht. Gerade der Seele in höchster Not sollte diese Frohbotschaft vor die Augen gestellt werden, denn sie ist sogar noch realer als die Ereignisse unseres Alltags es sind. Gottes Werke sind absolute Sicherheiten. Ich bezeuge Ihnen dies betont aus eigener Erfahrung, da ich gerade dazu berufen bin, Zeugnis von Gottes Liebe und von der Wirklichkeit des Lichtes der wahren Hoffnung auf der Grundlage einer ständigen mystischen Ausbildung abzulegen. Dasjenige, was der Seele im Alltag zustöβt, ist sogar weniger sicher als Gottes Liebe, denn dasjenige, was wir im Alltag empfinden, wird meistens sowohl durch unsere Sinneswahrnehmungen als auch durch die Erinnerungen an vergangene Erfahrungen hochgradig verzerrt.

Die Seele kann Gott bzw. Maria nichts vormachen, weil Ihre (Gottes bzw. Marias) Empfindung von der Realität auf Erden bis in die entlegensten Winkel einer jeden Seele vollständig und unfehlbar ist. Gott kennt somit Ihre Laster und weiβ genau, wo ihre Wurzeln liegen. Dennoch ist Ihr freimütiges Bekenntnis derselben nicht unwichtig, denn das Bekenntnis eigener Schwächen bringt aus zwei Gründen Heil über die Seele:

         1. Die Seele öffnet dadurch die Tür zur Befreiung aus diesen Lastern. Die Seele kann ihre Schwächen auf zweierlei Weise in sich verschlieβen, wie Gefangene im Mittelpunkt der Seele, und zwar:

  • entweder dadurch, dass sie vom Bösen so blind für diese Schwächen gemacht wird, dass sie sich derer einfach nicht bewusst wird;
  • oder dadurch, dass sie ihre Schwächen schon kennt, die Wirklichkeit derselben dennoch nicht wahrhaben will.

In diesen beiden Fällen werden diese Schwächen an der Seele fressen. Sie verhalten sich wie Gefangene, die in der Seele festsitzen, diese aber von innen aus immer weiter schwächen und so ihrerseits die Seele zu ihrer Gefangenen machen.

Sobald sich die Seele ihrer Schwächen bewusst wird und diese zugibt (mindestens Gott bzw. Maria gegenüber), macht sie gleichsam diesen inneren Rebell los, nicht um ihn gewähren zu lassen, sondern um ihn endgültig entfernen zu können. An jenem Punkt braucht die Seele das Einschreiten der Göttlichen Liebe, denn Schwächen sind wie Schatten: Man wird sie nur los, wenn sie von Licht 'überwältigt' werden. Dieses Licht findet die Seele durchwegs nicht oder nicht ausreichend in sich selbst, zumal da die Wirkung von lang anhaltenden Schwächen ihr öfters den Mut, die Hoffnung, zuweilen sogar den Glauben an Gottes Liebe raubt.

         2. Die Seele setzt dadurch die Entfaltung der Göttlichen Barmherzigkeit frei. Gott wartet darauf, Sie aus den Lastern zu befreien, unter denen Ihre Seele leidet. Die Bewusstwerdung und das Bekenntnis dieser Laster hat Ihnen jetzt schon das Tor der Gnaden aufgeschlossen.

Lieber Bruder, fürchten Sie sich nicht. Wieso könnte Gott bzw. Maria Sie im Stich lassen, wo Er doch Sein Reich auf Erden gründen will und Er dazu jede einzelne Seele braucht, mit ihren sämtlichen Zeichen guten Willens und allen ihren Anstrengungen, sich selbst zu überwinden? Noch sind Sie ein Gefangener Ihrer Schwächen, aber der Notschrei hat sich bei Demjenigen hörbar gemacht, Der alles Leben überwacht. In vielen Fällen erliegt Ihr Wille noch der Tyrannei der beiden Laster, die Sie aufgeführt haben, aber das brauchen Sie nicht als endgültigen Zustand hinzunehmen. Aus eigener Kraft kann der Mensch seine Schwächen nie dauerhaft besiegen, weil die Seele, die an sich zwar den heiligen Funken Gottes enthält (den sogenannten Keim der Heiligkeit), dennoch durch ihre Schwächen untergraben wird. Es ergibt sich somit eine Lage, die mit dem 'Baron von Münchhausen'-Phänomen Ähnlichkeit hat: Die Seele kann sich nicht selbst aus dem Sumpf befreien. Gerade deswegen sind uns drei mächtige Hilfsmittel geschenkt worden:

  • das Gebet, das dazu benutzt werden kann, zu Gott um Hilfe zu rufen. Es ist die vollendete Liebe, welche sämtliche neugestaltenden Kräfte in der Schöpfung in Bewegung setzt. Die Neugestaltung, der Sich Gott am liebsten widmet, ist die Umwandlung einer Menschenseele. Diese Umwandlung betreut Er, vorzugsweise durch Maria, in dem lebenslänglichen Vorgang, den wir als 'Heiligung' bezeichnen;
  • unseren freien Willen, der sehr oft für die Sünde eingesetzt wird, allerdings auch eine mächtige Waffe im Kampf für die Reinigung und den Wiederaufbau der Seele werden kann, und
  • die Herrin aller Seelen. Lieber Bruder, Maria ist uns mehr denn je als Goldene Brücke zur Heiligung gegeben worden. Weihen Sie Ihr Ihren freien Willen. Sie können dazu die Gebete mit den Nummern 910, 985 und 1160 benutzen. Dies beantwortet gleich Ihre Frage, ob Marias Unterstützung hier Abhilfe schaffen könne. Nur durch Himmlisches Einschreiten kann sich die Seele aus ihren Fesseln befreien, allerdings mit ihrer ständigen Mitwirkung. Nur brauchen Sie dazu Vertrauen, felsenfesten Glauben und unerschütterliche Hoffnung.

Zweifeln Sie nie daran, dass Maria bzw. Gott genauso für Sie da ist, wie für jede andere Seele. Halten Sie sich vor Augen, dass Gott jede Seele mit einem Keim der Heiligkeit versehen hat. Diesen Keim könnte man wie ein Programm betrachten, das sich aus Göttlichen Anweisungen und Gaben zusammensetzt. Jede Seele besitzt diesen Keim. Könnte Gott, der ja in Seiner Fülle vollendet ist, denn das eine Teilchen aus Seiner schöpferischen Hand mehr oder weniger lieben als jedes andere? Könnte Er je etwas, das aus Ihm hervorgekommen ist, verloren gehen lassen, ohne sich etwas daraus zu machen? Wieso denn würde Er jetzt, in dieser Stunde, nicht auf Sie warten? Geben Sie sich zuversichtlich Maria hin, Sie wird Sie von innen aus völlig neu aufbauen. Die Gabe Ihrer Selbst an Maria ist überaus wertvoll im Hinblick auf die Gründung von Gottes Reich auf Erden. Enthalten Sie Ihr diese Gabe nicht.

Ich erinnere Sie an das Wort des Heiligen Paulus: "In meiner Schwäche liegt meine Kraft". Eine Schwäche kommt der Seele manchmal wie ein Schlüssel zur Tür der Verdammnis vor. Das braucht sie durchaus nicht zu sein. Nur der Böse möchte Sie dies glauben lassen. Nur wird von Ihnen verlangt, dass Sie Ihre Schwächen dadurch in Kräfte umsetzen helfen, dass Sie diese an Maria weihen, damit Sie diese systematisch abbauen kann. Schwächen, die man bereut, werden zu Leiden, und Leiden, die man an Maria weiht, werden zu Bausteinen für einen neuen Seelentempel. Deswegen möchte ich Sie von der Herrin aller Seelen aus dazu einladen: Bereiten Sie sich innerlich zuversichtlich auf die vollständige Weihe am 2. Februar vor. Versuchen Sie, möglichst bald eine tiefe Beichte zu sprechen, lassen Sie sich von nichts oder niemandem entmutigen und geben Sie sich am 2. Februar der Herrin aller Seelen hin. Würde jede Seele warten, sich völlig Maria zu weihen, bis sie vollkommen ist, so wäre auf Erden keine einzige Seele Maria geweiht und käme das Reich Gottes nie zustande. Maria verlangt keine Heiligen, sondern Seelen, die bereit sind, mit Ihr gemeinsam die Heiligung in sich zu bewirken. Das Leben ist ein ständiger Kampf zwischen Licht und Finsternis. Wenn der Wille am Guten, am Licht, orientiert bleibt, ist alles, was von der Seele ausgeht, brauchbar für den Wiederaufbau unserer verirrten Welt.

Lassen Sie sich nicht länger entmutigen. Die Entmutigung wirkt in der Seele wie die angezogene Handbremse im fahrenden Auto: Die Seele wird überhitzt, unwirksam, erschöpft sich und kommt nicht ans Ziel. Kämpfen Sie in Hingabe und Demut. Kämpfen Sie dabei nicht nur gegen die Schwächen in sich, sondern ebenfalls für die Zeichen von Licht, die Maria in Ihnen bemerkbar machen wird. Arbeiten Sie auf die Vervollkommnung der Liebe in sich hin: Liebe zu Gott, zu Maria, zu der Schöpfung, und Sie werden feststellen, dass es Ihnen allmählich leichter fällt, jedes Mal, wenn Sie die Neigung, einer Schwäche nachzugeben, besiegen können, so zu betrachten, als gäben Sie Maria eine Rose. Sie werden sich bald über den Anwuchs Ihres Rosenstrauβes freuen.

Ich trage Sie gerne in Marias Herz über.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 115
Über das Überfordertsein im Leben – Über Gefühle der Einsamkeit, der Betrübnis, der Schwäche – Über das Wirken des Heiligen Geistes in der Seele – Über das Leiden

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Das Leben vollzieht sich so oft in einer sonderbaren Mischung aus den unterschiedlichsten Empfindungen und Eindrücken, und eigentlich kann das auch kaum anders sein: Wir leben auf einer Erde voller Lebewesen, die sich alle mit ihren eigenen Sorgen und Gedanken herumschlagen. Vergessen Sie nie, dass ein Lebewesen nicht als ein isoliertes System gedacht worden ist, sondern als ein System, das in ständiger Wechselwirkung mit seiner Umgebung lebt. Genau deswegen werden zwischen den Lebewesen, besonders unter den Menschenseelen, solche Unmengen an nicht sinnlich wahrnehmbaren Eindrücken ausgetauscht. Gott hat dies so vorgesehen, weil Er dadurch die ständige, ununterbrochene Strömung Seiner Liebe durch die Seelen beabsichtigte: Jede Menschenseele empfängt Ströme Göttlicher Liebe und soll diese Ströme in sich zunutze machen und weiterleiten, in positiven Taten, positiven Worten, positiven Gedanken und Gefühlen, positiven Wünschen und positiven inneren Gesinnungen, die unbemerkt auf ihre Lebenswelt abstrahlen.

Sie, als einzelne Seele, leben also in diesem ständigen Austausch unzähliger (wahrnehmbarer und nicht wahrnehmbarer) Informationen und fühlen sich auf einmal überfordert, weil Ihre Seele, die eigentlich nur inneren Frieden in der Einheit mit Gott sucht, einfach nicht mehr mitkommt. Jegliches Gefühl des Überfordert-Seins, der Verwirrung, der Depression, entspringt letzten Endes aus der (oft unbewussten) Erkenntnis, dass es zwischen demjenigen, wonach sich die Seele sehnt, und demjenigen, was sie tatsächlich in der Welt und in ihrer kleinen Umgebung vorfindet, eine Kluft gibt, mit der sie sich nicht zufrieden geben kann, weil der Keim der Heiligkeit im Mittelpunkt der Seele sehr wohl weiβ, dass die Welt nicht Gottes Wege geht und dass jede Seele daran gehindert wird, ihren Weg zu Gott hin frei nach Gottes Gesetz zu gestalten.

Was können Sie tun, damit Ihr seelischer Kampf fruchtbar wird? Weihen Sie sämtliche Finsternis um sich herum an Maria und bitten Sie die Himmlische Herrin, Ihre Gefühle der Depression, des Überwältigt-Seins, des Herzeleides wegen allem, was Ihnen in Ihrer Umgebung peinlich ekelhaft ist, mögen dazu dienen, Licht in die Herzen zu bringen. Maria braucht solche Weihen dringend.

Liebe Schwester, Sie leiden unter Gefühlen der Einsamkeit, der Betrübnis, der Schwäche. Ist Ihnen nie aufgefallen, welche Ähnlichkeit diese Kombination mit dem Leiden Jesu im Garten von Gethsemani aufweist? Viele Seelen leiden unter diesen Erscheinungen, die meisten gehen aber daran vorbei, ohne irgendetwas Fruchtbares damit zu tun. Sie wissen, dass die Leiden Jesu im Garten von Gethsemani dazu dienten:

1. die Sünden der Seelen durch schwerstes Herzeleid über diese Sünden abzubüβen, bevor dieses Opfer durch die schwersten physischen Leiden ergänzt werden sollte;

2. jegliche Form von Herzeleid und Kummer von Seelen in allen Zeiten zu heiligen.

Sie täten deswegen gut daran, Ihr Herzeleid mit den Leiden Jesu in Gethsemani zu vereinigen, da die wahre Nachfolge Christi ja darin besteht, dass die Seele Seine Leiden im eigenen Leben 'ergänzt'.

Die Leiden Christi + die eigenen Leiden = die Erlösung,

und wenn die Seele die Aufopferung erst recht vollkommen machen möchte, bezieht sie am Besten die Schmerzen Mariä mit ein.

Einst schrieb ich in einer meiner Schriften, dass ich mich nie mehr eins mit Maria, der Schmerzensreichen Mutter, fühlte als in den tiefsten Leiden an Leib und Herzen. Ich habe dies schon unzählige Male so erfahren müssen (dürfen), weil Gott den Seelen zeigen will, dass im hingenommenen Leiden Seine Liebe am Stärksten strömt. Ich kann aus eigener Erfahrung bezeugen, wie sehr die Seele gerade durch die Leiden gestärkt wird, welche sie in tiefster Liebe und Hingabe Maria zu Füβen legt. Einige Male kam es bereits vor, dass ich tiefstens betrübt darüber war, als mich Maria plötzlich von einem Leiden befreite, weil es mir gerade gelungen war, so weit über meine körperlichen Empfindungen hinauszusteigen, dass ich das Leiden wirklich als eine seelische Verzückung zu genieβen begann. Die Gottesmutter hatte mich einfach die Erfahrung machen lassen, dass die Seele sich erst in den Leiden am weitesten entfaltet, wie eine Rose, die sich nach langer Dürre weit öffnet, wenn es zu regnen anfängt, weil sie das Wasser braucht. Nun, die Seele braucht sehr oft am Dringendsten dasjenige, worunter der Geist oder der Körper leidet. Die Seele weiβ ja, dass die Leiden sie näher zu Gott bringen, weil Gott die Leiden wie Gold betrachtet, mit dem Er den sterbenden Seelen Gnaden des Lebens bereiten kann.

Gottes Liebe zu der Seele, die das Leiden, die Prüfungen, in aufrichtiger Liebe annimmt, ist geradezu grenzenlos. Ich habe oft empfinden dürfen, welcher Erguss an überwältigender Liebe von Seiten der Gottesmutter mir zuteil wurde, nachdem ich im Leiden zu Ihr gesagt hatte, ich wolle Ihr die Rose dieser Prüfung schenken und die Dornen für mich selbst behalten. Vielleicht genoss ich da das Vorrecht der mystischen Empfindung, aber diese Erfahrung weist auf jeden Fall darauf hin, dass im Verborgenen der Seele ein Vielfaches von demjenigen, was wir geben, in uns zurückgelegt wird. Für jede Leidensrose, die Sie Maria schenken, bekommen Sie hundert Himmlische, ewig unverwelkbare Rosen zurück. Können Sie sich ausrechnen, welche Gärten Sie sich für das Ewige Leben sammeln, wenn Sie die Gelegenheit bekommen, Maria Tag für Tag neue Leidensrosen zu schenken? Setzen Sie alles daran, auszuharren, denn es lohnt sich, und wie. Ich bete für Sie um Kraft, denn es brächte Ihnen das Geschenk der Geschenke ein.

Auch Maria hat sehr viel Einsamkeit gekannt. Als der Heilige Josef dahinschied, hatte Sie nur noch Jesus. Als Jesus Sein öffentliches Leben begann, weil Ihn der Geist dazu gerufen hatte, blieb Maria oft wochenlang alleine zurück. Sie nutzte jede einsame Minute dazu, sich zutiefst mit dem Herzen Gottes zu vereinen. Sprechen Sie möglichst viel zu Maria. Sie wird Ihre Empfindung der Einsamkeit umgestalten, so dass es Ihnen vorkommen wird, als ob ständig jemand bei Ihnen ist. So ist es tatsächlich, denn Maria kann sehr vieles in Ihnen sagen, durchwegs nicht durch das gesprochene Wort, sondern durch die unterschiedlichsten Gefühle im Herzen. Da Gott den Menschen zu nichts zwingen möchte, sollen Sie als Erste damit anfangen, Maria anzusprechen, ganz tief im Herzen, in allen Situationen, sogar den scheinbar Banalsten, bis Sie sich angewöhnt haben, Maria bei allem einzubeziehen. Sie werden in Ihr die beste und zuverlässigste Freundin finden, die Sie je hatten.

Sie befürchten, der Heilige Geist könne wegen Ihrer derzeitigen Verfassung nicht wirklich in Ihnen wirken. Der Heilige Geist wirkt in allen Seelen. Allerdings ist es so, dass Er Sein Wirken erst fruchtbar machen kann, wenn Er in einer Seele einen Boden vorfindet, der 'offen' ist, so ähnlich wie der Boden eines Ackers nicht allzu angepresst sein darf. Eine offene Seele ist eine Seele mit freiem, entspanntem Gemüt. Diese Verfassung herrscht in der Seele vor allem dann, wenn sie den inneren Frieden gefunden hat. Sie atmet gleichsam auf, fühlt sich frei und öffnet sich voll dem Göttlichen Licht. In diesem Sinne wäre es fruchtbar, wenn Sie Maria darum bitten würden, Ihr Herz von aller Finsternis zu befreien und Ihr Herz zum Reich Mariä zu machen, damit das Licht jede finstere Ecke beleuchtet. Das Göttliche Licht ist das einzige Licht, das keine Schatten wirft. Das kommt daher, dass dieses Licht von allen Seiten gleichzeitig leuchtet. Deshalb wird in einem Herzen, in dem Maria wirklich herrschen kann, der Frohmut vollkommen.

Es deprimiert Sie, dass Sie Jesus in der Hostie nicht öfter empfangen können. Die Himmlische Herrin rät Ihnen, dieses Leiden mit dem Zeitpunkt zu verbinden, in dem Jesus am Kreuze ausrief: "Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?" Betrachten Sie die Parallele: Sie sehnen sich nach dem eucharistischen Jesus; Jesus sehnte Sich nach der spürbaren Gegenwart Seines Göttlichen Vaters. Jesus war der Gott-Mensch, wurde während der groβen Leiden aber möglichst weitgehend zum 'schwachen Menschen' gemacht, weil dies notwendig war, um die Menschenseelen zu erlösen. In jenem Zeitpunkt empfand es der Leidende Jesus so, als ob Er von allem Göttlichem verlassen wäre. Laut dem Göttlichen Gesetze, auf dem das Erlösungsmysterium basiert, musste Er diese Worte in jenem Augenblick sprechen, um die Menschenseelen daran zu erinnern, dass sie in jeglichem Augenblick des Leidens Gott mit einbeziehen sollen, damit es wirklich fruchtbar wird. Daher der immense Wert einer Weihe allen Leidens an Maria, die Goldene Brücke zwischen unseren Leiden und der Fülle der Erlösung und der Heiligung.

Maria sehnt Sich danach, dass Sie jeden Tag, an dem Sie Jesus nicht in der Hostie empfangen können, Ihr geben, mit der Bitte, Sie möge Ihren diesbezüglichen Kummer für die Aufschlieβung solcher Seelen anwenden, welche:

  1. nie Gott bzw. Maria in ihre Leiden einbeziehen, denn solche Leiden sind unfruchtbar, und bzw. oder
  2. sich nie nach dem eucharistischen Jesus sehnen.

Es ist verständlich, dass Sie gerne umziehen möchten, damit Sie öfters die Gelegenheit bekämen zu kommunizieren. Allerdings fiele dann diese wunderbare Gelegenheit weg, dieses Opfer gemeinsam mit dem gekreuzigten Jesus und mit der Schmerzensreichen Mutter am Fuβe des Kreuzes darzubringen. Halten Sie sich die schrecklichen Schmerzen Mariä vor Augen, im Augenblick, wo Jesus diese Worte sprach: "Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?" Ihr war zum Sterben zumute, denn Sie begriff den tiefsten Sinn dieser Worte vollkommen: Ihr war die hundertprozentige Erkenntnis aller Aspekte und Hintergründe des Erlösungsmysteriums geschenkt worden.

Bitten Sie Maria inständig darum, Sie möge Ihnen die Kraft Ihres eigenen Schmerzensreichen Herzens erwirken, damit es Ihnen gelingen mag, Ihr tägliches Kreuz in der Verfassung Jesu Selbst zu tragen. Als Jesus gleich nach dem Todesurteil vor der römischen Burg in Jerusalem das Kreuz zu Sicht bekam, das Er auf die Schulter zu laden und nach Golgotha zu tragen hatte, fiel Er auf die Knie, umarmte das Kreuz und schluchzte vor brennender Liebe, dem Ewigen Vater dankend für diesen Gefährten, mit dem Er die Hochzeit der Ewigen Liebe eingehen durfte, zum Zweck der Rettung von Seelen. Erwägen Sie diese Szene. Ich habe sie einst an einem Karfreitag auf mystischem Wege sehen dürfen. Mir war, als ob ich vor Liebe und Kummer zugleich sterben würde. Dennoch nimmt Ihnen Gott diese Augenblicke der Schwäche nicht übel, weil Er weiβ, wie schwer es den Seelen auf Erden fällt, sich ständig über ihre physischen Empfindungen zu erheben.

Es ist ebenfalls verständlich, dass Sie sich einen stabileren Gesundheitszustand wünschen, damit Sie öfter zur Kommunion gehen können. Trotzdem ist Ihr Zustand so, wie Er ist, weil Gott gerade mit dieser Verfassung und gerade in diesem Abschnitt Ihres Lebensweges sehr vieles mit Ihren diesbezüglichen Aufopferungen tun kann. Ihr Leben ist jetzt, wie es eben ist, weil es für Sie und für Gottes Heilsplan für die Seelen so am Fruchtbarsten werden kann. Unter anderem aus diesem selben Grunde ist es nicht Gottes Wille, dass Sie in der Stadt statt auf dem Lande leben. Gott braucht die unterschiedlichsten Opfer. Deswegen lebt die eine Seele hier, die andere dort, erlebt die eine Seele dies, die andere das, usw. Das alles hat einen tiefen Sinn, der sogar die Zeit übersteigt: Was Sie hier und jetzt an Aufopferungen darbringen, hat seinen Wert zu Gottes Zeit und am von Ihm gewählten Ort. Ihre Leiden können eine oder mehrere Seelen für das Licht gewinnen, ganz in Ihrer Nähe und in nächster Zukunft, aber auch in einem anderen Teil der Welt und in fünfzig Jahren, oder können die Auswirkungen von Sünden ausgleichen, die vor Jahrzehnten begangen worden sind, von Seelen, die Sie nie gekannt haben. So allumfassend ist Gottes Heilsplan.

Liebe Schwester, ich erhoffe mir sehr, dass Sie das Licht der wahren Hoffnung und der Mut der innigsten Gegenwart Mariä nie mehr verlassen. Aus eigener Erfahrung lege ich Ihnen ans Herz: Lassen Sie Maria im tiefsten Sinne des Wortes die Herrin Ihres Herzens sein, und Sie werden einen inneren Frieden und ein Glück finden, deren Existenz Sie nie hätten ahnen können. Seien Sie gleichzeitig Marias Freundin, Dienerin und Besitz, und Sie wird Ihrerseits Ihnen gehören. Ich wüsste nicht, welcher Schatz gröβer, schöner und wertvoller wäre, denn ein Leben in und mit Maria, der Herrin aller Seelen, ist ein Leben im Vorgarten des Paradieses. Wenn auch noch das Leiden in diesem Vorgarten wächst, duftet es bereits nach dem Herzen Gottes und weckt in der Seele die Erfahrung der ewigen Bestimmung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 116
Über die Auswirkungen von Verwünschungen – Wie kann man sich vor Verwünschungen und Ritualen schwarzer Magie schützen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie auf die Anregung von Gottes Vorsehung gehört haben, sich aus dem Wüstensand zu erheben und sich auf die Suche nach der Himmlischen Oase zu machen.

Lassen Sie mich gleich vorwegnehmen: Die Himmlische Königin erlaubt es mir nicht, die Aussage im Zusammenhang mit dem auf Ihnen liegenden Voodoozauber öffentlich zu bestätigen, noch diese zu verneinen. Deshalb drücke ich mich in diesen Zeilen vorsichtig aus und leiste der Anregung unserer Himmlischen Herrin Folge, Ihnen einiges über die Verteidigung gegen magische Verwünschungen, Verfluchungen und Zerstörungsrituale mitzuteilen.

Eine Verwünschung ebenso wie jeder Akt mit ähnlicher Absicht, wirkt in der Seele wie ein 'schwarzes Loch', durch welches die Ströme Göttlichen Lebens wegflieβen, damit sie für den Aufbau bzw. die Entwicklung der seelischen Fähigkeiten verloren gehen. Demzufolge bringt eine Verwünschung bzw. ein Ritual schwarzer Magie die Nacht in die Seele: Die Seele wird von ihren höchsten Wesensebenen herab bis zu den niedrigsten Wesensebenen untergraben, bis nur Finsternis in ihrem Denken, Fühlen und Erwarten übrig bleibt. Der Urheber und Vollzieher ist in allen diesen Ritualen, Praktiken oder negativen Gesinnungen im Herzen desjenigen, der die Verwünschung äuβert, einzig und allein Satan. Er ist bekanntlich das Gegenstück des Göttlichen Lichtes, und alle seine Werke zielen darauf ab, alles Licht durch Finsternis zu ersetzen. Dies ist eben auch, was er in der Seele tut, wenn über diese einen Fluch verhängt wird und diese sich nicht ordentlich davor zu schützen weiβ. Sie neigt allmählich zur Depression, zur Kraftlosigkeit, zu negativen, dunklen Gesinnungen. So versucht Satan, Seelen für seine Pläne zu gewinnen: Er gewinnt gleichzeitig die Seele, die den Fluch verhängt, und die Seele, die jenem Fluch zum Opfer fällt.

Durchwegs gehen Seelen davon aus, dass man einer Verwünschung oder den Auswirkungen von Ritualen schwarzer Magie machtlos ausgeliefert sei. Nichts ist weniger wahr. Wer ist denn mächtiger: der Böse oder Gott?

Wie kann sich die Seele vor diesen rituellen oder anderen Verwünschungen schützen, ungeachtet der Quelle, aus der diese hervorgehen?

Es folgen die Anweisungen der Herrin aller Seelen.

Ich soll gleich auf die letzten Worte hinweisen, die Sie gerade gelesen haben: 'Herrin aller Seelen'. Maria hat von Gott eine uneingeschränkte Macht über alle Seelen erhalten, auch über sämtliche Wirkungen, die aus den Quellen der Finsternis hervorgehen. Ich verweise diesbezüglich auf den Text Bekenntnis eines Dämons auf Marias Befehl, den Sie auf unserer Webseite unter Offenbarungen vorfinden können. Solche Visionen werden uns als Quellen wahrer Hoffnung geschenkt. Es gibt keine einzige Seele, sei es auf Erden, sei es unter der Erde, die auch nur das Geringste gegen die Königin des Himmels tun könnte. Allerdings, damit Maria Ihre für das Gefolge Satans und die Werke der Finsternis so schreckliche Macht voll entfalten kann, ist es notwendig, dass die Seele:

  1. sich vollkommen und bedingungslos Maria weiht, diese Weihe in jeder Einzelheit ihres Alltags und in jeder Sekunde ihrer Tage bewusst lebt. Sehr strikte und vertrauensvolle Weihe an Maria ist unbedingt notwendig, damit eine Austreibung – sei es durch priesterlichen Exorzismus, sei es von Laien oder aber von der betreffenden Seele selbst durch inständiges Gebet und Sühne – unter Einbeziehung der Gottesmutter erfolgreich wird. Maria hat die Macht, die Seele so unter Ihren Einfluss und Ihre Führung zu bringen, dass diese bei der 'Austreibung' nicht in einer Leere landet, die sie einer Anpassungskrise preisgeben würde.

  2. sich aufrichtig nach der Entfaltung der Herrschaft und der Macht Mariä über ihren Lebensweg sehnt. Sie kann dies, auβer durch die Weihe, auch durch Gebete wie die Nummern 842, 843, 998 und 1006 tun. Es ist empfehlenswert, diese Gebete täglich zu verrichten, wenn ein Grund vorliegt, anzunehmen, dass man durch gezielte finstere Werke bedroht wird.

  3. regelmäβig die Anrufung wiederholt, die Maria neulich hat veröffentlichen lassen: "Laudate Mariam, potentissima Domina diabolorum" (Ich preise Dich, Maria, allermächtigste Herrin über die Teufel). Ich bezeuge, dass ich selbst durch diese Anrufung bereits die wunderbarsten Ergebnisse habe erleben dürfen.

  4. sich von jeglicher Angst befreit und diese durch Liebe ersetzt. Sie kann dies dadurch tun, dass sie sich voll und ganz Maria hingibt, in einem blinden Vertrauen auf Ihre Liebe und Macht. Marias Schutz über die Seele ist wie ein Feuer, das die Seele auf allen ihren Lebensebenen (Seele, Körper, Geist, Herz) umhüllt. Diese 'Hülle' wird in dem Maβe brennender und dicker, wie sich die Seele ausschlieβlich Maria anvertraut und Sie als dasjenige betrachtet, was Sie wirklich ist: als Diejenige, Die in diesen Letzten Zeiten die Macht Gottes konkret in den Seelen auswirken kann. Angst verschlieβt das Herz, und gerade durch das Herz empfängt die Seele die Ströme des Göttlichen Lebens, die sie für jeglichen Himmlischen Schutz gegen die Finsternis aufschlieβen sollen.

Die Herrin aller Seelen hat mich immer schon darauf hingewiesen, dass bei jedem gezielten Kampf gegen Satan, ob durch Exorzismus oder auβerhalb desselben, Sie (Maria) einbezogen werden sollte. Die Loslösung aus den Wirkungen eines Fluches oder eines finsteren magischen Rituals soll auf zwei Pfeilern basieren:

  1. auf dem gekreuzigten und auferstandenen Christus, unter Erwähnung und Anbetung Seiner Wunden und Seines Blutes;
  2. auf Maria als Königin von Himmel und Erden, Herrin aller Seelen bzw. Herrin über sämtliche Dämonen und Siegerin über sämtliche Werke der Finsternis. Maria ist das absolute Meisterwerk Gottes, vollkommen unbesiegbar für Satan, seine Werke und Versuchungen. Die Seele selbst, die Befreiung aus einer Verwünschung bedarf, tut gut daran, Maria in Ihrer Eigenschaft als Miterlöserin einzubeziehen. Maria ist die Miterlöserin, unter anderem, weil Sie die Erlösung in jeder individuellen Seele vollenden helfen kann, die sich wirklich nach der Vollendung der Erlösung in sich selbst sehnt. Maria kann Ihre diesbezügliche Wirkung nur in dem Maβe machtvoll entfalten, wie sich die Seele Ihr vollkommen und vertrauensvoll hingibt. Marias Eigenschaft als Miterlöserin ist vorläufig noch kein offizielles kirchliches Dogma. Trotzdem ist diese Eigenschaft im Laufe des letzten Jahrhunderts von mehreren Päpsten in ihren Schriften erwähnt worden. Somit soll jede Seele ohne weiteres davon ausgehen, dass diese Eigenschaft kraft Eingebung des Heiligen Geistes als Wahrheit gilt. In mehreren Schriften habe ich auf Inspiration von Seiten der Himmelskönigin Selbst nachweisen dürfen, wieso Marias Eigenschaft als Miterlöserin nicht angezweifelt werden darf.

Wichtig für eine tatsächliche Befreiung aus den Ketten einer Verwünschung ist die Vergebung: Sogar wenn die Seele nicht weiβ, von wem die Verwünschung oder der Fluch ausgeht, soll sie dem Werkzeug, durch welches diese Wirkung an ihr vollzogen worden ist (der Urheber ist ja Satan selbst, das Werkzeug ist eine bzw. sind mehrere Seelen), vergeben. Gerade dieser Akt der Vergebung lässt die Macht Satans in diesem Werk zusammenbrechen, denn Vergebung öffnet die Tore des Himmels und ruft Gnaden auf die Verwünschungsbeziehung herab, so dass diese von Licht erfüllt wird.

Ich sollte betont darauf hinweisen, dass die Maria geweihte Seele sich vor keiner einzigen finsteren Wirkung zu fürchten braucht, denn sie kann sich vor allem schützen. Wenn sie Maria in sich herrschen lässt, kann niemand ihr etwas anhaben, denn gegen Marias Macht bleibt keine Macht der Erde oder von unter der Erde aufrecht. Egal, wo eine Kraft, die auf die Seele einwirkt, herkommen mag, Maria wird nicht zulassen, dass der Seele dadurch geschadet wird, solange die Seele fest an die Macht der Herrin aller Seelen glaubt.

Gerne bin ich dazu bereit, Sie in diesem Kampf zu unterstützen. Dazu brauche ich nur Ihre Einwilligung.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 117
Über die Vorgehensweise Satans und Marias Gegenmittel – über die Wiedergeburtslehre von Sekten oder anderen Religionen – über die Verkündigung von Katastrophenthesen

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihre derzeitige Lebenslage – oder die Entwicklung Ihres Lebens, denn die heutige Lage ist ja lediglich eine Momentaufnahme in einem dauernd laufenden Vorgang – ist wie ein Mustervorbild für die Strategie des Bösen in unzähligen Leben in dieser Zeit: Verwirrung und Irreführung. Wenn diese beiden Elemente sich mit Leiden vermischen, ergibt sich eine Kombination, durch welche der Böse sehr viele Seelenäcker so gründlich umwühlt, dass das Ganze unserer modernen Welt so aussieht, als wäre Gottes Reich auf Erden wie ein Land voller Krater.

Maria lehrte mich in den vergangenen Jahren sehr vieles über die Vorgehensweisen Satans. Er studiert ständig jede Seele, interessiert sich dabei insbesondere für die spezifischen Schwächen jeder Seele und berücksichtigt die Tatsache, dass die meisten Seelen rasch zu einer negativen Lebenseinstellung (d.h.: zu einer Gesinnung, die im spirituellen Sinne unfruchtbar ist oder der Seele sogar schadet) verführt werden können, sobald Leiden und Prüfungen auf den Lebensweg kommen.

Genau diese drei Elemente: Verwirrung, Irreführung, Leiden, bilden gemeinsam so ungefähr den Ansatzpunkt für Marias Mission als Herrin aller Seelen in diesen Letzten Zeiten. Tatsächlich:

* gegenüber der Verwirrung stellt Sie den Unterricht in den eindeutigen Regeln des Göttlichen Lebens;

* gegenüber der Irreführung stellt Sie den Unterricht in der Fülle der Wahrheit von Gott und Seinen wunderbaren Mysterien;

* gegenüber dem Leiden stellt Sie den Unterricht, die Leiden in neuen Weisen zu betrachten, so dass die Seele ganz anders (viel fruchtbarer!) damit umzugehen lernt.

Die Erfahrungen, die Sie mit dem sogenannten Gnadenort gemacht haben, tragen eindeutig die Unterschrift des Bösen. Er bedient sich vorzugsweise einer Atmosphäre, welche für sein Wirken die vollendete Tarnung darstellt: eine Atmosphäre, die religiöses Wirken vermuten lässt. Schon die beiden nachfolgenden Merkmale dieses Ortes sagen eigentlich alles:

  • Die dortigen Werke würden von einem 'wiedergeborenen Paulus' und einem 'wiedergeborenen Mathäus' betrieben. Der Glaube an die Wiedergeburt einer Seele bildet einen der gefährlichsten Täuschungswege Satans. Gott erschafft jede Seele für ein einziges Leben auf Erden. Die Seele hat innerhalb der ihr zugemessenen Zeit ihre Lebensaufgabe zu erfüllen. Wenn Gott die Seele zu Sich zurückruft, wird über das Maβ der Fruchtbarkeit ihres beendeten irdischen Lebens gerichtet, und die Seele geht den Weg, der dem Ergebnis dieses Göttlichen Gerichtes entspricht. Das alles ist einmalig. Eine Seele wird nicht ein zweites Mal in die Welt gesandt. Vor dem Hintergrund von Gottes Weisheit und Seinen Werken wäre das völlig absurd, da jede Seele ihre einmalige Eigenheit hat und aufgrund der Verbindung zwischen dieser Eigenheit und den Akten der Göttlichen Vorsehung auf ihrem Lebensweg ihre spirituelle Entwicklung zur Vollkommenheit nach Gottes Gesetz hin zu wachsen hat.

    Das alles muss sie allerdings innerhalb eines einzigen Lebens absolvieren. Jede Seele wird dazu eigens in einer spezifischen Zeit und an einem spezifischen Ort geboren, weil sie genau in jener Zeit und an jenem Ort eine Aufgabe hat, die Gottes Heilsplan dienen soll. Paulus und Mathäus haben ihre spezifische Aufgabe vor fast zweitausend Jahren absolviert und leben in der ewigen Herrlichkeit. Anzunehmen, dass sie jetzt wieder auf Erden leben, in einem stofflichen Körper, käme einer völligen Verleugnung der Göttlichen Liebe gleich und ist mit der unfehlbaren Weisheit Gottes völlig unvereinbar.

    Maria legt den Seelen ein für allemal betont ans Herz:

    "Wenn in gleich welchem Kontext die Rede von reinkarnierten, wiedergeborenen, Seelen die Rede ist, sollte sich die Seele unbedingt sofort vom betreffenden Werk oder der betreffenden Idee loslösen und diese entschieden als Ketzerei ablehnen. Das Leben einer jeden Seele ist ein einmaliges Geschenk Gottes".

  • Die Werke am benannten 'Gnadenort' sind mit der Verkündigung von Katastrophenthesen verbunden. Ich habe mich in Marias Auftrag bereits wiederholt zu solchen Thesen äuβern sollen. Sie haben übrigens selber erfahren müssen – und Sie sind durchaus nicht die einzige –, was solche Weisungen in den Seelen herbeiführen: Depressionen, Angstpsychosen, Panik, die Neigung, sich mit anderen Seelen zu vergleichen. (Wird dieser oder jener die Reinigung von Gottes Wege bestehen dürfen? Ist diese es denn würdig, von Gott verschont zu werden? usw...)

    Das alles passt wunderbar in den Rahmen der Werke Satans hinein. Die Seelen werden dadurch völlig unfruchtbar gemacht, dass sie sich nur noch mit den vorhergesagten Katastrophen beschäftigen, sich ständig allerhand Spekulationen hingeben und dabei völlig und ganz ihre Aufgaben vergessen, die Gott ihnen Tag für Tag durch Seine Vorsehung zukommen lassen will. Die Seelen werden also in ihrem seelischen Wachstum zu Gott hin gelähmt. Letzten Endes wendet sich dann die Seele von Gott und vom wahren Glauben ab, weil sie so sehr über 'den Mangel an Liebe in Gottes Herzen' enttäuscht ist und ihr die gesamte christliche Lehre unglaubwürdig geworden ist.

Ich betone nach wie vor: Gott hat kein einziges Interesse daran, dass Seelen vom Erdboden weggefegt werden. Jede Seele soll sich innerhalb des ihr bemessenen Zeitraums die Heiligkeit zu erwerben suchen. Gott hat nur Interesse daran, dass möglichst viele Seelen dies in ihrem Leben zu verwirklichen wissen. Ein Ausmerzen von Seelen im groβen Stil bringt die Verwirklichung Seines Heilsplans keinen Schritt näher. Als die Herrin aller Seelen vermittelt Maria den Seelen Kenntnisse und Erkenntnisse in Bezug auf Gottes Wirken und auf das Wesen Seines groβen Heilsplans, damit sie begreifen, dass viele derzeitige Unheilsverkündigungen nicht von Gott kommen.

Es ist durchaus verständlich, dass Sie nicht so richtig wissen, was Gott mit Ihrem Leben vorhat. Ein Menschenleben lässt nie genaue Vorhersagungen zu. Gott würde das einfach nicht zulassen, weil die Seele, die den Lauf ihres Lebens ziemlich genau vorhersagen könnte, alle Verdienste verlieren würde, die sie sich aufgrund einer ständigen Anpassung an immer wechselnde Situationen erwerben kann. Wenn also die Seele mit der ständig wechselnden Landschaft ihres Lebensweges konfrontiert wird (aufgrund der vielen Kurven des Lebensweges) und dazu noch die unvorhersehbaren Wetterbedingungen (die Mannigfaltigkeit und Unterschiedlichkeit der Prüfungen) in Kauf nehmen muss, so kann sie durchaus in Verwirrung kommen. Die Ermüdung vieler Seelen heutzutage ist gleichzeitig eine physische, eine seelische und eine emotionale Ermüdung. Die Seelen sind ständig einer Unmenge von Sinneseindrücken und sich widersprechenden Informationen ausgesetzt. Das bedeutet mithin, dass die Seele sich ständig mit Informationen auseinandersetzen muss, die sie als nicht dem Gesetz Gottes entsprechend empfindet. Um ein Bild zu benutzen, das Ihnen als Ärztin einleuchten wird: Die Seele reagiert auf sämtliche Eindrücke von auβen wie das Immunsystem auf Allergenen, Viren, Bakterien usw. reagiert. Angesichts der Menge an Einflüssen kann das Immunsystem überfordert werden. So ähnlich ist es mit der Seele. Was bedeutet dies nun im Hinblick auf Ihren heutigen Gesundheitszustand?

Sie leiden unter dem Erschöpfungszustand, den man als 'Burn out' bezeichnet. Dieses Syndrom weist nicht zufällig Ähnlichkeiten mit dem Zustand sehr vieler Seelen auf: Sehr viele sind auf der seelischen Ebene wie ausgelöscht. Sie könnten Ihre Leiden dadurch sehr sinnvoll und fruchtbar machen, dass Sie diese Maria aufopfern, um dahinsiechenden Seelen neue Lebenskraft zu erwirken. Einer der Wege, durch welche Maria die Seelen zu neuen Ansichten und Betrachtungsweisen zu führen versucht, besteht darin, dass Sie in unendlich vielen Bildern deutlich macht, wie Seelen ihre Prüfungen, Krankheiten usw. fruchtbar machen können, welche tiefe spirituelle Bedeutungen diese haben können usw. Eine solche Erkenntnis kann in der Seele den Wandel von dem Gefühl, Gefangene ihres Schicksals zu sein, zum Gefühl einer völligen Befreiung zustande bringen. Maria sehnt Sich danach, dass zum Beispiel die vielen Seelen, die unter 'Burn out', Chronisches Ermüdungssyndrom oder Fibromyalgie leiden, ihre chronischen Leiden der Königin des Himmels darbieten, um viele Seelen auf eine höhere Ebene der seelischen Erkenntnis und des Göttlichen Lebens erheben zu können. So bekämen diese chronischen Leiden einen tiefen Sinn. Zu dem Zweck werden diese Leidenden auch gerufen.

Ihre chronischen Rückenleiden könnten sie dadurch sehr fruchtbar machen, dass Sie diese Maria weihen, um für die vielen Seelen, die sich weigern, ihre täglichen Kreuze zu tragen, Gnaden zu erwirken: Diese Seelen werfen die Prüfungen des Alltags vom Rücken ab oder beklagen sich darüber, dass ihnen diese Kreuze zu schwer drücken. Es ist, als ob sich die Rückenmuskeln der Bürde widersetzen, die auf ihnen ruht, und ständig verspannt wirken. Dies bedeutet nicht, dass Sie dies so empfinden, aber dass Gott Sie vorsichtig dazu einlädt, für dieses Bedürfnis innerhalb Seines Planes diese Darbietung zu leisten. Sie werden dadurch im Verborgenen die Gnaden des seelischen Wachstums und den damit einhergehenden inneren Frieden bekommen.

Maria betont immer wieder, wie wichtig es ist, dass Seelen erkennen, dass ihre Prüfungen und Leiden Geschenke sind, durch welche Gott ihnen die Chance gibt, sich seelisch zu erheben und den groβen Heilsplan seiner Verwirklichung näher zu bringen. Das letztendliche Ziel ist ja die Gründung von Gottes Reich von Liebe und Frieden und somit die Entwurzelung allen Elends auf Erden.

So werden Sie allmählich die Erfahrung machen, dass die vollkommene Hingabe an die Herrin aller Seelen und die Anwendung Ihrer Belehrungen auch auf Ihrem eigenen Lebensweg die Landschaften schöner machen werden. Es mögen schon dieselben Bäume sein, aber Sie werden Blüten entdecken, wo Sie diese vorher nicht geahnt hätten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 118
Über die Berufung zum Ordensleben

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Der Ruf zu einem Leben im Kloster, wenn es sich um eine richtige Berufung handelt, ist wunderbar, und dem soll deswegen gefolgt werden, weil ein Ruf als Berufung dasjenige in der Seele erschlieβt, wozu die Seele letzten Endes in die Welt geschickt worden ist. Einer wirklichen Berufung Folge zu leisten, kommt der Entriegelung des Tores zum eigentlichen Leben gleich. Hinter diesem Tor verbirgt sich der Schatz, aus dem sich die Seele ihr ewiges Heil aufbauen soll. Diesen Schatz muss man sich als das Ganze von Gnaden vorstellen, die Gott eigens für die Gestaltung des Lebensweges freisetzt, wenn die Seele ihren Weg genau an den Plänen orientieren will, die Gott für ihr Leben hat.

Wie kann die Seele wissen, ob der Ruf zum Klosterleben, den sie verspürt, real ist? Das Herz wird es ihr verraten. Wenn der Ruf zum Klosterleben echt ist, wird sich das Herz über die Komponenten dieses Lebens erfreuen, die Gott in einem solchen Leben wiederfinden möchte. Ich drücke es genau so aus, weil es einen Unterschied gibt zwischen demjenigen, was Gott mit etwas beabsichtigt, und demjenigen, was die Welt daraus in manchen Fällen gemacht hat. Als eine geeignete Klosteratmosphäre betrachtet Gott eine solche, welche es der Seele ermöglicht:

  • sich in der Stille zu entfalten;
  • sich der Besinnlichkeit hinzugeben;
  • einen möglichst reinen und möglichst unmittelbaren Kontakt zu Gott herzustellen und diesen Kontakt als das letztendliche Ziel aller ihrer Bestrebungen und Interessen zu hegen;
  • der Welt zu entsagen;
  • sämtliche Tugenden in sich blühen zu lassen;
  • die Vergeistigung Schritt für Schritt in sich zu vollenden, und
  • die Liebe zum Gebet, zur Sühne und zur Anbetung aufblühen zu lassen.

In vielen Klöstern werden nicht mehr alle diese Bedürfnisse der Seele befriedigt, die eine Atmosphäre der unmittelbaren Nähe zu Gott empfinden möchte. Das wird vor allem nicht in solchen Klöstern der Fall sein, in denen die Einflüsse der Welt bzw. des Modernismus Wurzeln geschlagen haben. In dem Maβe, wie in einem Kloster die alte Tradition vorherrscht, werden sich gerade jene Seelen erfüllt fühlen, die den wirklichen Ruf zum Klosterleben als echte Berufung gespürt haben. Gott hat mit dem Ruf auch die geeignete Gesinnung eingegossen, welche dieses Leben für Seine Pläne fruchtbar machen kann. Die Seele sehnt sich dann nach einer Lebensatmosphäre, welche den vorhin als die von Gott als geeignete Klosteratmosphäre betrachteten Lebensbedingungen entspricht.

Der Ruf zum Klosterleben ist eine Empfindung, durch welche sich die Seele angeregt fühlt, sich aus den weltlichen Anhänglichkeiten loszulösen und den unmittelbaren Kontakt zu Gott und zu einer Lebensatmosphäre zu suchen, welche sie zu den Werken für die ewigen Dinge hinzieht. Wenn sich die Seele ein Leben in der 'geeigneten Klosteratmosphäre' vor das innere Auge zu stellen versucht und sie danach in sich hinein schaut und auf das Herz hört und sich in einen sich vertiefenden Frieden eintauchen fühlt, soll sie davon ausgehen, dass der Geist Gottes gesprochen hat. Es ist ja Gottes Geist, der im Herzen die richtige Verfassung vorbereitet, aufgrund welcher die Seele in jenem betreffenden Leben die Fruchtbarkeit erreichen soll. Spürt die Seele bei einer solchen Besinnung vielmehr Angst, Unruhe oder Zweifel, so handelt es sich nicht um eine echte Berufung, denn dann ist keine Rede von Übereinstimmung zwischen dem Willen Gottes für den Lebensweg und der inneren Verfassung der Seele. Das heiβt, dass der Geist Gottes diese Seele nicht für ein Klosterleben 'gebettet hat'.

Den vollkommenen Frieden empfindet die Seele beim 'In-sich-Schauen' nur in den Fällen, wo sich die innere Gesinnung vollkommen mit dem Plan Gottes deckt, mit anderen Worten, wo die Seele ihre eigentliche Berufung gefunden hat.

Bei diesem 'In-sich-Schauen' muss die Seele auβerdem vorab eine kleine Bilanz ziehen: Was kann ich aus meiner inneren Verfassung machen, welche Saat trage ich in mir und wie kann ich diese aufblühen lassen? Welche Schwächen habe ich, inwiefern könnten diese mir das Klosterleben schwer machen? Welche Erwartungen habe ich denn: In welchem Maβe glaube ich, dass ich meine Schwächen ausreichend überwinden kann, um die Kluft zwischen meiner heutigen Verfassung und dem Ideal zu überbrücken?

Lieber Bruder, in jenem Augenblick schlieβt sich Ihnen als Geweihtem Mariä die Glaubensprobe auf: Glaube ich genügend fest:

  • an Marias Macht, die alles für mich tun kann, und Marias Liebe, die alles für mich tun will?
  • an meine Liebe zu Maria, weil von dieser Liebe abhängen wird, wie weit ich in meinen Anstrengungen bereit bin zu gehen, um meiner Himmlischen Herrin die Hand zu reichen, die am gegenüberliegenden Rand der Kluft auf mich wartet, um mich in das Land der Vervollkommnung als Mönch hereinzuziehen?
  • an die Wirkung der Göttlichen Vorsehung, die mich gerufen hat und mich somit auch nicht im Niemandsland wird zurücklassen wollen. Die Stimme des Geistes hat nicht in mir geflüstert, damit ich mich in ein Abenteuer hineinstürze, von dem Er nicht einmal glauben würde, dass ich ihm gewachsen bin.

Lieber Bruder, wenn Gott eine Seele ruft, so tut Er dies nur, weil Er Sich sicher ist:

  • dass die Seele es schaffen kann (weil Er Selbst diese Seele ja ausgerüstet hat);
  • dass der von Ihm gezeigte Weg der Weg der höchsten Fruchtbarkeit für das Heil der Seele ist;
  • dass die Seele auf dem gezeigten Weg genau die Stelle besetzen würde, auf der Er sie vorgesehen hat, zum Wohl Seines ganzen Heilsplans.

Gott will für jede Seele nur die Heiligkeit, und sehnt Sich danach, dass sie dasjenige tut, was Seinen Plänen für das Heil der ganzen Schöpfung am besten dienen kann.
Es folgen nun die konkreten Ratschläge der Herrin aller Seelen für Sie:

  • Weihen Sie sich noch einmal tief und von ganzem Herzen an Maria. Falls Sie dies unterstützen sollte, schlieβe ich mich dieser Weihe gerne dadurch an, dass ich sie im Herzen für Sie bekräftigen helfe.
  • Folgen Sie allen Belehrungen der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, denn es handelt sich da um Samen für einen Himmlischen Obstgarten für jede Seele.
  • Schauen und hören Sie ein gewisse Zeit lang möglichst regelmäβig in sich hinein, wo Ihnen die Herrin aller Seelen die Erkenntnisse über sich selbst vermitteln wird, die Sie brauchen werden, um Ihr wirkliches Leben zu beginnen, das Leben Ihrer wahren Berufung;
  • Wenn Sie dazu überhaupt die Gelegenheit bekommen: Wohnen Sie eine kurze Zeit lang in einem Kloster, lassen Sie Ihre Seele in der dortigen Atmosphäre baden und überprüfen Sie dabei ständig Ihr Herz. Stoβen Sie in sich auf Unzulänglichkeiten, so bitten Sie die Herrin aller Seelen demütigst um Führung und um das Feuer Ihrer vollendeten Himmlischen Liebe. Wenn möglich, wiederholen Sie diese Erfahrung in noch einem anderen Kloster, damit Sie Ihre inneren Reaktionen auf die etwaigen Unterschiede überprüfen können. Dieser Vergleich dürfte besonders aufschlussreich sein.
  • Sobald Sie eine Entscheidung getroffen haben, bitten Sie um einen Priestersegen, geben Sie sich voll und ganz in Marias Hände und melden Sie sich am Tor des Klosters, wo Sie aufgenommen werden können und wo Sie leben möchten. Es wird der Anfang eines Lebens sein, das Sie in dem Maβe als eine richtige Wiedergeburt empfinden werden, wie Sie es in allem mit Maria leben.

Hören Sie von jetzt an immer weniger auf die Geräusche der Welt und immer mehr auf die Stille des eigenen Herzens. In der Stille flüstert der Geist Gottes Seine ewige Weisheit, die Heil in die Seele ergieβt. Mit meinem inständigen Gebet um Marias Führung können Sie felsenfest rechnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 119
Über die weltliche Gerichtsbarkeit – über den spirituellen Umgang mit einem schwebenden Gerichtsverfahren und dem letztendlichen Urteilsspruch des weltlichen Gerichts

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ein Gerichtsverfahren basiert auf einer Suche nach weltlicher Gerechtigkeit. Nicht immer entspricht die weltliche Gerechtigkeit der Göttlichen Gerechtigkeit. Trotzdem gibt es hier eine goldene Regel, die Ihnen nach Gottes Maβstäben mit Sicherheit das Wohlgefallen Gottes einbringen kann. Betrachten Sie die Lage:

Ihnen könnte ein Haus zugewiesen werden, in dem ein Ereignis von spirituellem Wert wiederholt stattgefunden hat. Weil Ihr Erbe bestritten wird, steht nun die Entscheidung vor Gericht bevor. Sie sind sich sicher, dass Ihnen, falls Ihnen das Erbe trotz allem zugesprochen wird, möglicherweise hohe Kosten anfallen, weil das Haus marode ist.

Für Sie und Ihre Familie ist die Wartezeit eine richtige Prüfung, die Ihnen vom Himmel auferlegt wird. In Anbetracht des Zustandes dieses Hauses hätten Sie auf das Erbe verzichten können. Sie haben dies trotzdem nicht getan, weil Sie die Zuneigung der Besitzerin zu ihren Lebzeiten und ihr Vertrauen zu Ihrer Betreuung nach ihrem Ableben, nicht verleugnen möchten. Für Gott ist dies eine sehr wichtige, tugendhafte Entscheidung, denn Sie haben sich für die Nächstenliebe entschieden, sogar über die Grenzen des Todes hinaus.

Die Herrin aller Seelen zwingt Sie zu keinem Schritt, in gleich welche Richtung. Das würde Sie nie tun, weil Ihre freie Entscheidung für Gott unbeeinträchtigt bleiben muss. Allerdings lässt Sie mich Ihnen einige Schritte vermitteln, die samt der gnadenreichen Grundlage, die Ihnen Ihre tugendhafte Einstellung eingebracht hat, für Sie im spirituellen Sinne das Höchstmaβ an Fruchtbarkeit verwirklichen können. Sie wissen ja, dass der Himmel keine weltlichen, sondern nur spirituelle Früchte bezweckt:

  • Weihen Sie das Leben der verstorbenen Besitzerin mit aller ihrer Liebe, ihren Erwartungen, ihrer Hoffnung und ihren Leiden, an Maria;

  • Weihen Sie die Person, die die Erbschaft angefochten hat, an Maria, besonders deren materielle Einstellung, damit ihr Herz gereinigt und ihre Seele am Licht der Liebe und der Weisheit orientiert wird;

  • Weihen Sie Ihre eigenen Erwartungen, Zweifel, Hoffnung, Verspannung, Sorgen, den ganzen bereits durchstandenen Streit und sämtliche negativen Erfahrungen und Verletzungen und Ihre Unrast angesichts des Unbekannten, das auf Sie zukommt, an Maria;

  • Weihen Sie die Damen und Herren Richter(innen), die in dieser Angelegenheit entscheiden sollen, an Maria, damit sie am Schicksalstag ausschlieβlich vom Licht des Heiligen Geistes geführt werden.

Nach diesen Weihen machen Sie sich, als Familienmitglieder untereinander, Mut und versprechen sie sich gegenseitig, nur Positives und Liebevolles über diese Angelegenheit, über die Anfechterin der Erbschaft, über das Gericht und über die Zukunft zu sagen und zu denken, und helfen Sie sich gegenseitig, dieses Versprechen zu halten. Beachten Sie, dass dies sich als gar nicht so leicht erweisen wird, aber dass Sie dadurch die ideale Atmosphäre für ein Göttliches Einschreiten schaffen werden.

Die eigentliche Feuerprobe wird am Tag der gerichtlichen Entscheidung für Sie kommen, weil aus dieser Entscheidung der Wille Gottes ersichtlich werden soll. Die goldene Regel, auf welche ich anfangs hinwies, lautet: Wenn sämtliche Aspekte eines Problems inständig und in völliger Hingabe an Maria geweiht werden und die Gesinnung, in der diese Weihe vorgenommen wird, bedingungslos beibehalten wird, so soll die Seele die Entscheidung, durch welche über die geweihte Lage verfügt wird, so betrachten, als wäre sie von Gottes Vorsehung getroffen worden. Dies heiβt, dass, wie auch immer vor Gericht über die Zuweisung des Hauses verfügt wird, Sie sich mit der neuen Lage abfinden sollten.

Sollte Ihnen das Haus nicht zugesprochen werden, so sollen Sie davon ausgehen, dass Gott Ihre Begründung, das Erbe anzunehmen, weil da etwas Spirituelles vorgegangen ist, mit Freude und Wohlgefallen angenommen hat und dass dies Ihnen ewig vergolten werden soll, dass Er es jedoch in Seiner Weisheit für besser gehalten hat, dass die Last der Erbschaft weiterhin nicht auf Ihnen ruhen soll. Wir wissen nicht immer, wieso etwas 'nicht sein darf' bzw. 'unbedingt sein muss', Er aber weiβ, was seelisch gut für uns ist oder nicht.

Sich mit einer gerichtlichen Entscheidung abzufinden, ist sowieso immer eine Tugend. Wenn eine solche Entscheidung nach inständiger Weihe aller Begebenheiten und der Einhaltung einer positiven Atmosphäre trotzdem ungünstig ausfällt, könnte das schon schmerzlich wirken, in manchen Fällen sogar eine leichte Glaubenskrise herbeiführen. Sehr wichtig ist aber, dass die Seele in jenem Falle ihren Trost in der Wahrheit sucht, dass Gott niemals etwas geschehen lässt, dass nicht für unsere Seele günstig wäre – manchmal allerdings erst nach einiger Zeit – und dass Er auch negative, augenscheinlich sogar schädliche Auswirkungen eines Ereignisses so umgestaltet, dass diese für unsere ewige Entfaltung sehr gnadenreich werden. Die einzige Voraussetzung, damit sich dieses System von barmherzigem Ausgleich voll auswirkt, ist die vertrauensvolle Hingabe, Hinnahme und Hoffnung der Seele.

Geht der Rechtsstreit wohl in Ihrem Sinne aus und ergeben sich dann daraus die vorausgesehenen Kosten, so dürfen Sie dessen versichert sein, dass die Göttliche Vorsehung Ihnen in allem beistehen wird. Gott lässt die Seinen nicht im Stich. Nur kann es uns öfters manches kosten, bevor wir die Zeichen erkennen. Sogar wenn wir in weltlichem Sinne 'bluten', dürfen wir immer mit Recht davon ausgehen, dass dieses 'Blut' (im übertragenen Sinne) durch 'Blut Göttlichen Lebens' ersetzt wird, mit anderen Worten: Alles, was hier auf Erden bitter schmeckt, verwandelt sich in der Seele in Honig, vorausgesetzt, im Kelch der Seele ist bereits die Süβkraft der wahren Liebe und der Hingabe vorhanden.

Wenn Sie Ihr Problem, sowie überhaupt jegliches irdische Problem, im rein spirituellen Sinne betrachten, können Sie nur gewinnen: Für die Seele, die alles mit Gott teilt und die Seine Führung aufrichtig und liebevoll annimmt, gibt es gar keine Verluste. Schlieβlich leben wir nicht für das Irdische, sondern nur für das Ewige.

Sehr gerne bete ich für Sie alle um Unterstützung, zumal da diese Erfahrung für Sie alle wie ein Semester in der 'Schule der Vervollkommnung in der Tugend' ist. Solche Erfahrungen können der seelischen Entwicklung für die Ewigkeit in hohem Maβe Vorschub leisten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie mit dieser Phase Ihres Lebens in der richtigen Weise umgehen. Sie führen diesen Kampf jedoch nicht alleine, wir bilden ja eine Lichtkette. Ich wünsche viel Erfolg für Ihre Seelen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 120
Gott richtet nicht nach der Leistung, sondern nach der Verfassung des Herzens

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es tut mir leid, dass Sie die Weihe am 2. Februar haben verfehlen müssen. Selbstverständlich hat Sie die Gottesmutter mit einbezogen, weil Sie sich im Herzen danach gesehnt haben, sich daran zu beteiligen. Gott beurteilt eine Seele nicht an erster Stelle aufgrund ihrer wirklichen Leistungen, sondern aufgrund ihrer Herzensverfassung. Dasjenige, was eine Seele tut oder eben nicht tut, bekommt gerade seinen Wert durch dasjenige, was in ihrem Herzen lebt oder eben nicht lebt. So kann sich eine Seele, die sich aufrichtig danach sehnt, etwas Gutes zu tun, allerdings wegen Umstände auβer ihrem Willen daran gehindert wird, es zu tun, trotzdem den vollen Verdienst der beabsichtigten Handlung erwerben. So weit geht Gottes Barmherzigkeit.

Die Gesinnung im Herzen ist immer ausschlaggebend. Eigentlich braucht uns dies gar nicht zu wundern. Das Herz ist der Herd der Liebe, das Zentrum, durch welches die Strömung der Göttlichen Liebe aktiv und absichtlich in die Seele aufgenommen wird ebenso wie zu den Mitgeschöpfen ausströmt. Aus diesem Grunde bestimmt die Verfassung dieses Zentrums den wirklichen Zustand der Seele und den wirklichen Wert der meisten, wenn nicht gar aller, seelischen Vorgänge. Das Maβ, in dem während der seelischen Vorgänge Liebe empfunden wird, bestimmt das Maβ an Licht, das von der Seele ausströmt. Dieses Licht ist unsichtbar für die Mitgeschöpfe, kann aber von mancher mystisch begabten Seele haargenau gespürt werden. Für Gott, Maria und die Engel ist dieses Licht ungehemmt spürbar. Wenn das Sehnen der Seele nach dieser guten Handlung enttäuscht wird, vermischt sich das Licht mit dem Feuer des Schmerzes und wird für Gott womöglich noch wertvoller.

Alles ist Göttliche Vorsehung. Gott verfolgt mit allem einen Plan. Manchmal stellt sich eines Tages heraus, dass das Verpassen einer Gelegenheit, von der sich die Seele nichts als Gutes versprechen kann, ein Segen war. Dadurch, dass Sie dieses Verpassen in Annahme tragen, bezeugen Sie Gott bzw. Maria Ihren Gehorsam gegenüber einer Verfügung der Vorsehung. Vielleicht erweist sich die Beteiligung an der Weihe am 25. März für Sie als gnadenreicher, weil Sie jetzt die Gelegenheit bekommen, die Weihe noch besser vorzubereiten.

Ihren Wunsch, Sie möchten die Tugenden tiefer kennen lernen und leben, dürfte sich dadurch erfüllen, dass das Buch über die Tugenden, mit dem Titel Frühlingsblüten am Lebensbaum, in dieser Zeit nach und nach auf Deutsch auf unserer Webseite veröffentlicht wird.

Die Herrin aller Seelen freut Sich auf Sie für die kommende Weihe. Betrachten Sie jene Gelegenheit ruhig als eine besondere Verbindung mit Ihr und die Vorbereitungszeit bis dann als das Anpassen des richtigen Kleides für die besondere Gelegenheit, denn man bietet sich der Königin von Himmel und Erden nur in bester Verfassung an.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 121
Über die Begrenztheit der Psychologie – Wie kann man einer depressiven Seele helfen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Trotz mancher unverkennbarer Verdienste der Psychologie rät die Gottesmutter in den meisten Fällen betont von psychologischer Beratung ab. Ich unterstreiche gleich, dass ich mit diesen Worten keinerlei persönliche Meinung vorbringe, sondern, wie immer, ausschlieβlich dasjenige verlautbare, was mich Maria auf mystischem Wege gelehrt hat.
Wir sollten dies so verstehen, dass (ich verkündige die Belehrung der Gottesmutter):

  1. die Psychologie einen Komplex menschlicher Kenntnisse darstellt, die immer sehr unvollständig sind. Der menschliche Geist ist so komplex, dass nur Gott alle seine Wege ergründet. Der Mensch wird immer nur einen kleinen Teil der Tiefen und Vorgänge des menschlichen Geistes ergründen. Aus diesem Grunde liegt eine sehr groβe Chance vor, dass psychologische Ratschläge sehr unvollständig sind, wenn nicht gar völlig falsch liegen.

  2. die Analyse des Geistes gegen das Göttliche Gesetz verstöβt, kraft dessen das Zurückblicken auf die Vergangenheit, nicht um die Erinnerung lediglich als eine Lehre für die Zukunft zu benutzen, sondern um sie wirklich bis in die Einzelheiten zu zergliedern, die Seele und ihre Entwicklungsvorgänge völlig lähmt. Die Seele, welche die eigenen geistigen Vorgänge bis in die Vergangenheit hinein zu studieren beginnt, lebt nicht mehr in der Gegenwart, so dass sie sich nicht mehr den Aufgaben öffnen kann, die Gott ihr jeden Tag wieder stellt.

Wir sollen uns übrigens vor Augen halten, dass Gott alles auf unserem Lebensweg so lenkt, wie es Seine unfehlbare Weisheit als das Fruchtbarste für uns erkennt. Jegliches Geschehen, jegliche Lage im Leben, kann von der Seele vollkommen fruchtbar gemacht werden, vor allem die Prüfungen. Das goldene Gesetz der vollkommenen Weihe an Maria sagt zum Beispiel, dass die Seele gerade dadurch das Beste aus den Ereignissen des Alltags macht, dass sie diese täglich Maria weiht und sie weiterhin ruhen lässt. Betrachten Sie das nachfolgende Bild, durch welches Maria die richtige Weihe darstellt:

Ein Ereignis oder eine Situation an Maria weihen, kann man damit vergleichen, dass man dieses Ereignis oder diese Situation in den Boden von Marias Herzen begräbt. In diesem heiligen Boden wachsen auf der Grundlage dieser Weihe Himmlische Blumen, weil die Weihe ja durchwegs die Prüfungen des Alltags mitenthält. Kehrt nun die Seele zu diesen Ereignissen und Situationen in der Absicht zurück, sich diese immer wieder genau in Erinnerung zu bringen und bzw. oder sie gründlich zu analysieren (denken Sie an die Psychoanalyse), so ist es, als ob die Seele den Boden in Marias Herzen umzuwühlen beginnt. Dies heiβt:

  1. dass sie sich einer Beschädigung von Marias Eigentum schuldig macht;
  2. dass sie die Blumen zerstört, die auf der Saat ihrer geweihten Prüfungen gewachsen sind, weil durch die Weihe die Prüfungen sich mit Marias Liebe vermischt haben und von der Gnade Gottes in Lebenskraft für die eigene Seele und für andere Seelen umgewandelt worden sind.

Was kann nun konkret gemacht werden?

Ich selbst möchte unserer Himmlischen Herrin und Mutter eine besondere Weihe dieser Familie zu Füβen legen. Diese Weihe wird das Leben, die Prüfungen, die Ratlosigkeit, die Verzweiflung, die Ängste, die Hoffnungslosigkeit, die Entmutigung, die Enttäuschungen und überhaupt sämtliche Leiden dieses Ehepaares mitsamt jenen der beiden Kinder enthalten. Von Ihnen und womöglich anderen frommen Seelen, die sich an diesem Gebetskreis beteiligen möchten, wünscht Sich Maria inständiges Gebet mit dem Anliegen, diese unglücklichen Seelen mögen von jeglicher Verspannung und Hoffnungslosigkeit befreit werden und sich dem wahren Licht der Hoffnung, des Mutes und der wahren Lebenskraft aufschlieβen. Wichtig ist dabei, dass sich die Mutter möglichst fern von Arzneimitteln hält, weil diese oft die Einwirkung der Gnade hemmen. Ich schreibe dies nicht aus mir heraus, sondern aus langer Erfahrung mit den mystischen Wirkungen der Gottesmutter in kranken Seelen, vor allem in den Fällen, wo der Geist schwer belastet ist.

Sehr wichtig ist, dass von jeder Seele, die mit diesen Menschen in Berührung kommt, nur Ruhe, Vertrauen und innerer Frieden ausgehen. Eine Seele, die verängstigt bzw. durch depressive Gedanken verfinstert ist, braucht um sich herum das Licht von liebevollen und vertrauensvollen Seelen, die nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch ihr Verhalten und ihre ganze Ausstrahlung das wahre Leben spürbar machen. In der Schöpfung strömt die wahre Lebenskraft zwischen den Seelen. Eine stärkere Seele kann eine schwächere nur in dem Maβe 'beleben', wie sie das Licht der wahren Liebe, der wahren Hoffnung und Ermutigung und des wahren Glaubens an die Zukunft um sich herum strahlt.

Halten Sie sich vor Augen, dass jede Verfassung, die mit Depression, Angst, Verzweiflung, Selbstmordgedanken u. ä. einhergeht, in der Seele wie ein 'schwarzes Loch' wirkt, das alle Lebenskraft in sich hinein saugt, so dass nur eine groβe Leere bleibt. So scheint sich diese Seele nur von ihrer eigenen Finsternis zu nähren, was sie immer weiter schwächt. Die Seele scheint wirklich leer zu laufen, das wahre Leben zu verlieren. Im Grunde genommen, gibt es nur eine einzige Kraft, die diesen Zustand umkehren kann: die wahre Liebe. Es handelt sich nämlich um Verfassungen, die von der Finsternis herbeigeführt werden und deswegen nur durch das Göttliche Licht ausgeglichen und umgekehrt werden können. Die wahre Trägerin des Göttlichen Lichtes ist die wahre Liebe. Versuchen sie diese Kraft diesen Seelen gegenüber zu vertreten. Sie werden nur dazu imstande sein, wenn sie sich diesen Seelen mit Maria im eigenen Herzen nähern. Vertrauen Sie diese Seelen Maria an, Sie kann diese Lage umkehren, wartet dazu aber auf den Einsatz mehrerer Seelen, im Vertrauen auf den Sieg des Lichtes. Gebete und womöglich bestimmte Aufopferungen werden das Licht und die wahre Lebenskraft auf diese unglückliche Familie herab rufen.

Immer gerne bereit,
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 122
Über die individuelle Ausbildung einer zur Mystik berufenen Seele – über das Verbinden von Prüfungen mit der Passion Christi – Wie kann man einer Seele helfen, die 'Werkzeug des Bösen' ist? – über das Verlassen der einzig wahren katholischen Lehre hin zu anderen Religionen – über die Weihe an Maria – über dieses Apostolat

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Gerne möchte ich zunächst auf Ihre Frage eingehen, ob – angesichts der umfangreichen Schriften – Myriam wirklich eine Person ist oder aber eine apostolische Gruppe. Sie haben diese Frage nicht rein zufällig gestellt, denn die Gottesmutter freut sich darüber, Folgendes klarstellen zu können:

Selbstverständlich ist Myriam eine einzige Person. Eine mystische Berufung ist immer strikt individuell. Eine Berufung zu ganz bestimmten Verkündigungen, wie im vorliegenden Fall, könnte schon gar nicht anders als individuell gestaltet werden. Wenn Gott den Seelen ein bestimmtes Paket von Kenntnissen und Erkenntnissen mitteilen will, sucht Er Sich dazu eine Seele aus, die anschlieβend intensiv auf dieses Ziel hin ausgebildet wird. Dies könnte gar nicht durch mehrere Seelen als Gruppe erfolgen. Gott bzw. Maria wirkt nicht durch eine Mehrzahl von Seelen auf ein selbes Ziel der Verkündigung hin. Die wahre Mystik ist eine strikt individuelle Angelegenheit zwischen einem Himmlischen Wesen und einer individuellen Seele auf Erden. Eine Seele, die zu einem mystischen Zweck ausgebildet wird, wird dazu einen ganz bestimmten Weg entlang geführt, auf dem sie – auf der Grundlage der spezifischen Gaben, Erfahrungen und inneren Verfassungen, über welche sie verfügt – in eine bestimmte Richtung gelenkt und immer wieder geprüft wird, und zwar solange, bis sie sich als für das spezifische Göttliche Werk geeignet erweist, für das sie berufen und ausgebildet worden ist.

Die Seele in mystischer Ausbildung wird geprüft auf Reinheit, Liebe, Gehorsam, Hingabe, Widerstand gegen Prüfungen, und Fähigkeit der Unterscheidung zwischen Licht und Finsternis, zwischen Wahrheit und Unwahrheit. Wäre dies nicht der Fall, so könnte die mystische Seele leicht dem Bösen zum Opfer fallen, denn die vollkommene Öffnung des mystischen Kanals macht die Seele gleich besonders empfindlich für die beiden Seiten der nicht-irdischen Wirklichkeit: den Himmel und die andere Seite. Sobald die Seele so weit ist, sich schlagartig den Berührungen und Eingebungen von oben zu öffnen, ist sie auch sehr empfindlich für die Gegenwart des Bösen. Sollte sie nicht die Fähigkeit besitzen, gleich und haargenau durch die Tarnungen des Bösen hindurch schauen zu können, so wäre sie wie ein Werkzeug, das ständig die Mauern desjenigen niederreiβt, der es bedient. Gott kann und will Sich dies nicht leisten. Deswegen ist es geradezu eine Machenschaft des Bösen, wenn Seelen behaupten, sie hätten eine 'gemeinsame mystische Aufgabe' mit einer anderen Seele. Glauben Sie mir, ich schreibe dies, wie überhaupt alles, nicht aus mir heraus, sondern weil mich meine Himmlische Herrin damit beauftragt. Das Myriam van Nazareth Apostolat (inzwischen unter dem Namen Maria Domina Animarum Werk bekannt) ist ja an erster Stelle ein Apostolat der vollen Wahrheit Gottes.

Während ihrer Ausbildungszeit wird die Seele auf dem mystischen Weg in den Empfindungen und den inneren Verfassungen der mystischen Erfahrung gebildet und werden die Grundlagen ihrer 'Persönlichkeit' dermaβen gestärkt und, wo immer notwendig, umgewandelt, dass sie den Anforderungen eines mystischen Lebens sowohl physisch als geistig gewachsen ist. Das alles ist dem durchschnittlichen Menschen nicht bekannt. Da keine zwei Seelen identisch sind, über identische Merkmale verfügen, identische Lebenswege zu absolvieren haben, einen identischen Lebensauftrag zu erfüllen haben und identisch auf ein Leben im intensiven mystischen Kontakt reagieren, kann Gott einfach keine zwei Seelen gleichzeitig für dieselbe Aufgabe einsetzen. Deshalb könnte ein Apostolat mit einem Zweck und einem Ziel wie das unsrige, unmöglich anders als auf den Werken basieren, die Gott durch eine einzelne Seele vollbringt.

In Bezug auf das Problem mit dem Schwiegersohn möchte Maria Ihnen Folgendes ans Herz legen. Es werden heutzutage sehr viele Seelen blind für die eigenen Gesinnungen und Verfassungen gemacht. Die Selbsterkenntnis dieser Seelen scheint völlig zu fehlen. Dadurch versündigen sie sich zügellos und werden sehr leicht zu Geiβeln in den Händen des Bösen. Ich möchte dieses Bild aufgreifen, das mir die Gottesmutter zeigt, weil es eine tiefe Bedeutung für die Weise hat, wie Sie am Fruchtbarsten damit umgehen können. Eigentlich könnte man sagen, Sie werden von der betreffenden Person zurzeit (und das schon seit Jahren) 'seelisch gegeiβelt'.

Nun kann man eine Situation auf zwei ganz unterschiedliche Weisen, aus zwei ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, betrachten. Entweder betrachtet man sie aus menschlicher Sicht, und dann wird man versuchen, die Situation zu analysieren, die Gründe ausfindig zu machen, zu suchen, ob überhaupt eine Logik dahinter steckt, und letzten Endes durchwegs sich dagegen auflehnen. Das Fazit ist im Allgemeinen, dass sich die Seele selber anfrisst, wie ein Krebs es in Körpergeweben tut. Oder man betrachtet sie aus spiritueller Sicht. Dabei versucht man, sich selbst und die über die Situation erlittenen Schmerzen zur Seite zu schieben und auf sie herabzublicken, als ob man durch Gottes Augen sähe: Was kann ich mit dieser Situation anfangen, damit sie mich nicht völlig auffrisst, sondern im Gegenteil für Gottes Pläne und Werke Früchte einbringt?

Die Herrin aller Seelen verspricht Ihnen die Kraft, diese Prüfung zu tragen, erbittet Sich im Austausch dafür Gebete, um den inneren Frieden finden zu können. Zur Unterstützung teile ich Ihnen gerne etwas aus dem reichen Schatz mit, wodurch mich Maria vor mehreren Jahren über die Art und Weise unterrichtete, Prüfungen vollkommen mit der Passion Christi zu verbinden, damit sich ihre Fruchtbarkeit grenzenlos steigern kann. Da es sich bei Ihnen um eine 'seelische Geiβelung' handelt, schildere ich Ihnen gerne sehr kurz etwas aus der Verfassung Jesu während Seiner Geiβelung am Morgen vom Karfreitag. In einer Offenbarung von Jesus, die zu Gottes Zeit in eine neue Schrift aufgenommen werden soll (diese Schrift sollte etwas später unter dem Titel Die Ernte der Ewigen Liebe veröffentlicht werden), lieβ mich Jesus Teile der Gedanken hören, die Er während der Geiβelung zum Ewigen Vater 'aussandte'. Es folgen ein paar Sätze aus jener Offenbarung (weil Maria mir erlaubt, diese jetzt, bei dieser Gelegenheit, schon bekannt zu geben):

JESUS während der Geiβelung, in der Tiefe Seiner Seele:
"O Vater, möge eine der Früchte dieser Qualen sein: dass die Seelen alle ihre Prüfungen in dem Bewusstsein annehmen, dass nichts, keine einzige Qual, ein Leben an sich führt noch ein Endpunkt bedeutet: Alles endet einmal, und nach der Qual im Dienste Gottes folgt Glückseligkeit, ja diese wird während der Qual bereitet, wie die Traube erst gepresst werden muss, um danach als der Wein zu erfreuen, der Kraft schenkt. (...)".

Bei jedem Geiβelschlag stellte Sich Jesus lebhaft vor, die Peitsche zerspalte die Hölle. Sie können dies nach Seinem Göttlichen Vorbild im eigenen Alltag ebenso machen.

Lieber Bruder, Maria ist es gegeben, Ihnen die Kraft zu vermitteln, diese Geiβelung noch etwas durchzuhalten. Wie lange dies noch dauern wird, kann und darf niemand sagen, weil dieser Vorgang Teil von Gottes Heilsplan und somit in der Sphäre des Mysteriums gebettet ist. Vielleicht ist Ihnen die kleine Erkenntnis von der Gesinnung Jesu während der Geiβelung einigermaβen behilflich. Halten Sie sich vor Augen, dass alles immer irgendwie innerhalb von Gottes Heilsplan passt. Sogar die Person, deren sich der Böse zurzeit bedient, um Ihnen 'die Hölle heiβ zu machen', spielt durch ihre Werke eine Rolle innerhalb von Gottes Heilsplan. Der Gipfel unserer Glaubensempfindung besteht aber darin, dass sich der Mittelpunkt unserer Seele trotz aller Schmerzen immer dessen bewusst bleibt, dass Gott mit unseren Qualen beschäftigt ist, und das Beste (das heiβt: die höchstmögliche Fruchtbarkeit) daraus macht.

Gott kann alles umkehren. Er will dazu aber unseren freien Willen benutzen können und wartet somit auf unseren ersten Schritt. Bemerkt Er ein beharrliches Streben nach liebevollem 'Zusammenwirken' mit Seinen Plänen, so öffnet Er alle Türen für die Gnadenströme. Ein Höchstmaβ an Zusammenwirkung mit Gott bestünde jetzt darin, dass Sie die ganze Situation mitsamt allen Ihren Schmerzen und dem ganzen Herzeleid Maria weihen. Geben Sie Ihr Herz und die Herzen aller Betroffenen, aber auch das Herz des Schwiegersohnes, Maria hin, damit Sie diese Herzen sowohl heilt als auch reinigt.

Ein reines Herz ist wie ein Multiplikator des Göttlichen Lichtes. Maria definiert die Reinheit ja als das Maβ, in dem die Seele dazu imstande ist, Gottes Licht unbeeinträchtigt weiterzuleiten, so wie ein Spiegel ohne Makel. Einer der kräftigsten Wege zur Instandhaltung der Reinheit des Seelenspiegels ist die aufrichtige Vergebung. Vergebung nimmt dem Bösen sehr viel Wind aus den Segeln, es lähmt seine Stürme. Möchten Sie das Werkzeug dieser Prüfung zur Bekehrung bringen, so ist vollkommene liebevolle Vergebung notwendig. Diese darf ruhig in der Stille des Herzens geschenkt werden, denn für eine Auseinandersetzung von Angesicht zu Angesicht ist diese Seele jetzt noch nicht bereit. Merken Sie sich übrigens, dass ich diese Seele bewusst als 'Werkzeug der Prüfung' bezeichne. Tatsächlich, der Urheber dieser Prüfung ist nicht der Schwiegersohn, sondern der Böse. Der Schwiegersohn ist eine gefangene Seele. Wenn Sie dieser Seele – sogar tief in Ihrem Herzen – Vorwürfe machen, legen Sie ihr eine zusätzliche Kette um den Hals. Nur die Fülle der Vergebung wird ihre Ketten brechen und sie befreien. Ist sie einmal aus ihren Ketten gelöst worden, so hat sie noch ein Gitter des Kerkers zu öffnen: jenes des Stolzes, des Augenblicks, in dem die Seele Ihnen die Hand reichen soll. Unterschätzen Sie auch diesen Kampf nicht. Es wird viel Liebe kosten, diese Finsternis von Ketten und Gittern zu durchbrechen. Alleine kann keine Seele das tun, mit Maria kann sie das durchaus. Dies sind die Wunder, die Gott in diesen Letzten Zeiten am liebsten vollbringt, lieber als jene einer körperlichen Heilung oder einer Umkehr materieller Schwierigkeiten.

Die zweite Tochter wird von Gott dazu benutzt, ein Zeichen zu setzen. Sie wurde im einzigen wahren Glauben, unter den Wirkungen der römisch-katholischen Lehre Christi, geboren, lässt sich aber aufgrund einer 'mysteriösen' Täuschung auf einen anderen Weg führen, anfangs nicht aufgrund religiöser Motive. Bald aber scheint sie einem abweichenden Glauben verfallen zu sein. Offenbar hat sie sich vom Gesang der Nachtigall verzaubern lassen. Einst sagte mir Maria: "Wenn es ihren Plänen dienlich erscheint, singt die höllische Schlange wie die Nachtigall". So verführt der Böse unzählige Seelen dadurch, dass ihnen aufregende Ansichten und Weltbilder vorgespiegelt werden. Durch die gespannten Erwartungen verirren sich diese Seelen und, sobald sie dem Zauber anheimgefallen sind, werden sie in falschen Glaubensansichten untergetaucht.

Auf diese Weise verliert die Kirche der einzigen Wahrheit Gottes zum Beispiel öfters Seelen an die orientalischen Weltanschauungen: Der Zauber des Orients wirkt sich im Bild aus, das die Seele von Gott, Seinen Mysterien und dem Göttlichen Leben hat. Der Kampf zur Erhaltung und Vertiefung der Grundwerte bildet gerade einen der Gründe, weshalb Gott in dieser Zeit Maria als die Herrin aller Seelen bekannt gibt, welche die Seelen die Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt, damit sie ihre seelische Erbschaft richtig zu schätzen wissen und das Herz dahin stellen, wo es wirklich schlagen sollte: in den Mittelpunkt der einzigen Wahrheit Gottes.

Im Falle der Tochter wiederum handelt es sich dann um eine Religion, welche grundsätzlich die Fülle der Transsubstantiation ablehnt. Eine Lehre, die dieses Phänomen ablehnt, führt die Seele zwangsläufig von der Wahrheit weg, denn wenn die Seele Kompromisse mit der Wahrheit der ewig dauernden Gegenwart Christi in der Eucharistie zulässt, verleugnet sie mithin die Vollkommenheit der Göttlichen Liebe. Wenn Gottes Liebe allerdings nicht in ihrer Fülle angenommen wird, wird eigentlich davon ausgegangen, dass Gott nur bedingt mit Seinen Geschöpfen beschäftigt ist. Das hieβe mithin, dass die Schöpfung nicht uneingeschränkt unter Gottes Kontrolle stünde... Ein gefährlicher Irrweg.

Wie können Sie auch diesen Schmerz auf fruchtbare Weise bewältigen lernen? Dadurch, dass Sie ihn Maria aufopfern zwecks Bekehrung und Erkenntnis für die Seelen, die den einzig wahren Glauben verleugnen, um sich anderen Religionen zuzuwenden. Gott lässt Seelen an einem bestimmten Ort geboren werden, weil sie gerade dort eine Aufgabe zu erfüllen haben. Wenn nun eine Seele in einem Land geboren wird, wo die einzige Religion herrscht, welche den Schatz der Göttlichen Wahrheit in ihrer Fülle in Verwahrung hat (das römisch-katholische Christentum), wird von dieser Seele erwartet, dass sie sich der Verteidigung dieses Schatzes hingibt. Als Christen obliegt uns eine auβerordentliche Verantwortung, aber die Christen dieser Zeit sind sich dessen kaum noch bewusst. Wir sollten erkennen, dass die Seele, die an der Verwahrung des Göttlichen Goldes teilhaben darf, später auch am Besitz dieses Goldes wird beteiligt werden. Um der ewigen Glückseligkeit würdig zu sein, sollen wir die Wege verteidigen und pflegen, welche zum Reich dieser Glückseligkeit führen.

Gott braucht unzählige Opfer, weil ja unzählige Sünden unterschiedlichster Art begangen werden. Durchwegs wird sich eine Seele mit beharrlicherem Einsatz der Bekämpfung einer bestimmten Art von Finsternis hingeben können, wenn gerade diese Art von Finsternis sich in ihrem eigenen Leben bemerkbar macht. Aus diesem Grunde dürfen Sie es als eine gnadenreiche Aufgabe betrachten, sämtliche diesbezüglichen Schmerzen und Enttäuschungen täglich Maria anzubieten. Sie ist die Mutter der Kirche, die Mutter der Eucharistie, die Mutter der Verirrten, die Herrin aller Seelen.

Die bewusst christliche Seele wird oft als Arbeiter im Weinberg Gottes bezeichnet. Maria geht da einen Schritt weiter: Sie bezeichnet uns alle als Trauben in diesem Weinberg. Unsere Prüfungen sind die Weinpressen. Das heiβt: Wir werden verletzt und bis zum letzten Tropfen unseres Wesens ausgepresst. Gibt es andere Wege, um Gott das Material zu bieten, aus dem Er den Wein der Erlösung und Heiligung Seines Reiches bereiten könnte? Kann man denn einen Anspruch auf den Wein haben, ohne selbst Trauben zu liefern? Manche Seele möchte so gerne ein Held sein. Das wahre Heldentum besteht aber darin, sich mit allen seinen Prüfungen liebevoll und in wahrer Hingabe Maria zu weihen, um dadurch Seelen von dem ewigen Tod zu retten. Die vollkommene Weihe an Maria ist der absolute Gipfel der Erfüllung des Wortes Jesu: "Keiner kann eine gröβere Liebe haben als diese, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde". Vollkommene Weihe an Maria ist eine Hingabe unseres Lebens, unserer Lebenskraft, unserer Schmerzen und Freuden, um so weitgehend an uns selbst zu sterben, dass wir ständig Leben erwecken.

Zum Schluss möchte ich gerne noch darauf hinweisen, dass Sie mich leider nicht besuchen können, da mir die Gottesmutter jeglichen öffentlichen Kontakt untersagt. Den einzigen Kontaktweg zur Auβenwelt, der mir erlaubt ist, ist jener der Briefe, derer Sich die Herrin aller Seelen für die Verbreitung von Licht, Liebe, Hoffnung und Ermutigung bedient. Maria verfolgt damit ein Ziel, das Sie vor bereits dreizehn Jahren mit mir gesetzt hat: die Ausbildung einer Seele zum ausschlieβlichen Dienst an Maria als Beitrag zum Leuchten von Gottes und Marias Herrlichkeit. Die Wichtigkeit dieses Ziels wird gerade dadurch nachgewiesen, dass mich die Gottesmutter vor jeglicher Verunreinigung schützen will. Aus demselben Grund sind mir strikte Regeln in Bezug auf Lektüre und viele andere Dinge auferlegt worden. Seien Sie davon überzeugt, dass ich Ihnen auch unmittelbar auf dem seelischen Weg immer dann beistehen kann, wenn mir die Herrin aller Seelen den seelischen Kontakt erlaubt.

Ich trage Sie und Ihre Familie, sowohl die Leidenden als auch diejenigen, die zurzeit noch 'Brücken von Leid' sind, sehr gerne im Herzen weiter.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 123
Über die Erziehung eines Kindes – über den Umgang mit Lernschwierigkeiten eines Kindes

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Der Himmel schreibt für die Probleme unseres Alltags nie feste Entscheidungen vor. Hüten Sie sich deshalb davor, wenn Ihnen eine Seele maβgeschneiderte Lösungen vorhält. Allerdings möchte Ihnen die Gottesmutter Folgendes zur Erwägung geben:

Der Unterricht an eine junge Seele soll immer viel mehr als eine Übermittlung weltlichen Wissens sein. Es soll an erster Stelle immer die Seele so gebildet werden, dass diese für ein Leben als Christ bereit ist. Wenn Sie Ihren Sohn beobachten, während er die Schulaufgaben macht oder über die Ereignisse in der Schule spricht, können Sie vieles darüber erfahren, was in seiner Seele vorgeht, welchen Einfluss seine Schulumgebung auf seine Bildung als Mensch und als junger Christ nimmt, welche Quellen der inneren Verspannung, möglicherweise des Widerstandes oder der Unzufriedenheit, der Verwirrung oder des stillen Kummers, in ihm wirksam sind.

Zunächst wäre zu erwägen, welche Zukunft Sie sich für Ihren Sohn im weltlichen Bereich gedacht haben, mit Berücksichtigung seiner Talente, Begabungen, Schwächen und Motivation. Wenn Zeichen dafür vorhanden sind, dass er über seine derzeitigen geistigen Fähigkeiten hinaussteigen kann, ohne dabei völlig überspannt zu werden, so wäre die Förderschule nicht der beste Weg. Das wäre sie ebenfalls nicht, wenn dieser Übergang Ihren Sohn unglücklich machen würde. Hat er sich vielleicht selber schon dazu geäuβert? Versuchen Sie, mit ihm darüber zu sprechen, mit ganz einfachen Worten und liebevoll. Es ist wichtig, dass er sich verstanden fühlt und spüren kann, dass seine Mutter ihm gegenüber vollkommen einfühlsam ist.

Sollte sich herausstellen, dass eine Zukunft, die den Erwerb besonderer Kenntnisse voraussetzt, nicht ohne weiteres in Betracht käme, so sollte sich Ihre Aufmerksamkeit fast ausschlieβlich an der Förderung der seelischen Werte Ihres Kindes orientieren. Das würde bedeuten, dass Sie bei der Schulausbildung genau beobachten sollten, wie sich Ihr Kind in der inneren Empfindung entwickelt. Für jedes Kind, in gleich welchem Unterrichtssystem, gilt, dass jede Person mit einer erziehenden Rolle (Eltern, Lehrer, Geistliche...) dasjenige vermitteln sollte, was das Kind nicht durch Wissen in sich aufnehmen kann: die christlichen Werte. Das soll nicht nur mit Worten, sondern vor allem durch das Vorbild im eigenen Verhalten erfolgen. Für das Kind in einer Sondersituation, was die Aufnahme von Kenntnissen betrifft, gilt dies desto mehr. Das Kind in dieser Lage ist oft empfindlicher, weil es aufgrund vieler Reaktionen in seiner Umwelt leicht Gefühle des Versagens entwickelt, die sich in seiner seelischen Entwicklung auswirken können: Aufsässigkeit, Überaktivität, Stimmungsschwankungen, Gefühle der Vereinsamung die in Apathie zum Ausdruck kommen, usw.

Halten Sie sich ständig vor Augen, dass Ihr Kind in keinerlei Hinsicht minderwertig ist. Auch wenn sich herausstellen sollte, das es in der Welt keine 'besondere' Rolle spielen kann, hat es im Rahmen von Gottes Heilsplan eine Rolle zu spielen, die genau so wichtig ist, wie diese jeglicher anderer Seele. Eine gesunde seelische Entwicklung setzt eine Erziehung voraus, die von Liebe und innerem Frieden geprägt ist.

Ihr Sohn trägt sehr viel Liebe in sich, kann diese jedoch nicht immer leicht zum Ausdruck bringen. Setzen Sie alles daran, diese Liebe zu fördern. Liebe ist der Brennstoff der Seele. Wenn sie nicht strömen kann, fördert sie die innere Entwicklung der Seele nicht. Liebe strömt zwischen den Seelen, dadurch dass sie ausgetauscht wird, in Worten, in der Körpersprache (Lächeln usw.), im ganzen Verhalten (Dienstbarkeit, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit, Selbstverleugnung zugunsten des Mitgeschöpfes usw.). Jegliche Äuβerung von positiven Gesinnungen (Frohmut, Sanftmut, Ermutigung, Zeichen des Verständnisses, usw.) fördert die Strömung der Liebe. Negative Gesinnungen (Depression, Hass, Neid, Eifersucht, Groll, Ungeduld, usw.) blockieren diese Strömung.

In dem Maβe, wie es Ihnen gelingt, die Liebe Ihres Sohnes weiterzuentwickeln und diese täglich aus Ihrer eigenen Gesinnung heraus zu nähren, werden Sie genau dasjenige erfüllen, was Gott Ihnen als Lebensaufgabe erteilt hat. Die derzeitigen Schwierigkeiten mit Ihrem Sohn passen ganz genau in Gottes Plan mit ihm, mit Ihnen, mit Ihrer Umgebung. Das alles ist sehr wichtig und hat einen groβen Wert innerhalb des groβen Göttlichen Planes.

Maria wünscht Sich jetzt von Ihnen, dass Sie inständig beten, damit Sie die innere Ruhe finden, die Liebe in Ihnen und in Ihrem Sohn voll zum Blühen bringen können und eine neue Sicht auf Ihre heutige Prüfung entwickeln können. Weihen Sie die ganze Lage in Bezug auf Ihren Sohn an Maria, damit Sie alle Schwierigkeiten in Material für die Gnaden umwandeln kann, die Sie jetzt brauchen. Seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie in dieser Situation eigentlich gar nichts verlieren können: Sogar wenn sich herausstellen sollte, dass Ihr Sohn nicht aus den Lernschwierigkeiten herauskommt, können Sie den richtigen inneren Frieden in sich selbst dadurch zurückfinden, dass Sie sich vor Augen halten, dass er einen Göttlichen Plan erfüllt. Gott braucht auch Seelen, die nicht den Weg des Wissens gehen. Letzten Endes ist alles Wissen menschlich und somit vergänglich. Was bleibt, sind die seelischen Werte, die Werte, durch welche sich die Seele das Heil erwirbt.

Wichtig für Ihren Sohn und für Sie selbst ist auf jeden Fall die Erkenntnis, dass auch ein Rückstand in der Schulausbildung einen Zweck und einen Sinn haben kann und dass Sie durchaus das Beste daraus machen können. Gott wird Sie und Ihren Sohn nicht aufgrund der Kenntnisse richten, die er sich erwirbt, sondern aufgrund der Anstrengungen, die er und Sie selbst machen, um sich Heil zu erwerben. Jegliche Ebene der geistigen Begabung ist wie eine Vorlage, die ausgefüllt werden muss. Ein einziges Talent, das man besitzt, aufzuputzen, ist für Gott ebenso wichtig wie zehn Talente zu entwickeln, weil man eben zehn bekommen hat.

Sie und Ihr Sohn können durchaus alle beide dadurch ein gelungenes Leben führen, dass Sie sich einfach der seelischen Entwicklung dieses jungen Menschen hingeben. Letzten Endes ist dies die Hauptaufgabe einer jeden Seele auf Erden.

So lautet der Rat, den Ihnen Maria als Himmlische Mutter gibt, weil Sie wie keine andere weiβ, welche Werte für Gott am wertvollsten sind. Nicht was die Welt (die Menschen) für wichtig und gelungen halten, ist notwendigerweise richtig in Gottes Augen, und umgekehrt. Lassen Sie die Verspannung los und ermöglichen Sie es Maria, Sie zu führen. Tief im Herzen werden Sie die Zeichen verstehen, die Ihnen der Alltag selbst setzen wird, in dem Maβe, wie Sie sich Maria vertrauensvoll hingeben.
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 124
Über die Wachstumskrise im Leben der Seele – über die Vollkommenheit, die wahre Liebe, die wahre Hoffnung und den wahren Glauben

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Ich bin hocherfreut darüber, dass sich in Ihnen seelische Umwälzungen und Veränderungen auswirken, weil diese in Ihrem Falle eindeutig auf einen Übergang zu einem höheren Plateau auf dem Berg des seelischen Wachstums hinweisen. Der Lebensweg der Seele gleicht an vielen Stellen eigentlich der Besteigung eines Berges. Diese Besteigung ist kein ununterbrochener Vorgang und erfolgt nicht geradlinig. Wenn die Seele wirklich vom Willen, Gott und Seinen Werken zu dienen, beseelt ist, und sie die wahre Liebe in sich kräftig zu entwickeln weiβ, kann sie auf vielen steigenden Strecken beharrlich vorankommen: Die Seele entfaltet sich relativ rasch. Nun ist dabei zu betrachten, dass, je schneller die Seele steigt, desto schneller sie sich auch 'an immer dünnere Luft gewöhnen muss'. Konkret ist dies so zu verstehen: Die Seele muss bei fortschreitender Entfaltung zu Atem kommen, die Entwicklungen in sich reifen lassen, damit sie sich an das Leben auf einer höheren seelischen Ebene gewöhnen kann.

Es mag manche Seele wundern, aber eine rasche Umschaltung auf eine höhere Ebene seelischen Lebens und seelischen Bewusstseins ist nicht so selbstverständlich und kann der Seele schon mächtige Schwierigkeiten einbringen. Es ist dann die Rede von einer 'Wachstumskrise'. Durchwegs geht eine solche Krise mit Gefühlen der Verunsicherung über sich selbst einher. Sehr oft wird das Krisengefühl dadurch verstärkt, dass sich die Seele plötzlich noch mehr betont ihrer Schwächen, Unzulänglichkeiten und früheren Fehltritte bewusst wird. Wir müssen dies so verstehen, dass die Seele auf jeder höheren Stufe ihrer Entwicklung andere Erkenntnisse gewinnt, sodass die Perspektive, aus welcher sie sich selbst betrachten kann, breiter ist als jene, aus der sie auf der niedrigeren Stufe schauen konnte. Eine höhere Bewusstseinsebene geht mit höherem Selbstbewusstsein einher, weil der Seele auf einer höheren Entwicklungsebene sozusagen ein gröβerer Anteil an der Kenntnis von der Göttlichen Wahrheit zur Verfügung gestellt wird als auf einer niedrigeren Stufe.

Gott, der vollkommen ist, durchschaut alles, weil Er eben die Wahrheit IST. Seine Betrachtungsperspektive ist allumfassend. Eine sich heiligende Seele hat einen bestimmten Anteil an dieser Betrachtungsperspektive. Dies erklärt, wieso die Seele, die sich gar nicht für ihr seelisches Wachstum interessiert, die Realität aller Dinge (einschlieβlich jener in Bezug auf den Zustand der eigenen Seele) nur sehr verzerrt wahrnimmt und somit oft kaum erkennt, wie sündhaft sie ist. Aus diesem Grunde neigt eine kaum entfaltete Seele öfters dazu, ziemlich eingebildet zu sein und sich sündenfrei und sogar auserkoren zu wähnen. Mich freut es immer, wenn eine Seele erkennt, dass es an ihr vieles gibt, was der Entfaltung und Ausbesserung bedarf. Sehr oft fängt dort gerade ihr eigentliches Wachstum an, vorausgesetzt, es gelingt ihr, sich nicht entmutigen zu lassen und nicht den Glauben an Gottes Wirken in ihr zu verlieren.

Die gröβten Feinde des seelischen Wachstums sind die Versklavungen, die Anhänglichkeiten und die weltlichen Bindungen. Im Grunde genommen, ergäbe sich die Frage, ob es zwischen diesen Begriffen überhaupt einen Unterschied gibt, denn alle beziehen sie sich voll auf eine relative Niederlage der Liebe gegenüber der Anziehung des Weltlichen. Vollkommenheit ist immer Vollkommenheit in der Liebe, denn es ist die Liebe, welche die Seele zum Bilde Gottes wachsen lässt. Gott ist vollendet, und Seine Werke sind vollendet, weil Er die Liebe IST. Nun denn, die wahre Liebe sät an erster Stelle die Saat der wahren Freiheit in die Seele. Wir benutzen diesen Begriff – die 'wahre Liebe' – so oft, aber was ist eigentlich die wahre Liebe? Betrachten wir mal die Begriffsbestimmung, die mir die Herrin aller Seelen von der wahren Liebe gibt:

Die wahre Liebe ist die Fähigkeit der Seele, in jedem Mitgeschöpf die Erfahrung von Gottes Gegenwart zu wecken. Die wahre Liebe kommt deswegen in jeder Empfindung zum Ausdruck, welche die Seele erfährt, wenn Gott Selbst sie in Besitz nimmt oder sie in die Atmosphäre Seiner Gegenwart untertaucht, die vom inneren Frieden, von Geborgenheit, Frohmut, innerer Ruhe, vollendeter Hoffnung und von vollkommenem Glauben an Gottes Güte gekennzeichnet wird.

Wenn Sie diese Begriffsbestimmung etwas näher betrachten, werden Sie verstehen, wieso die Seele während ihrer Entfaltung Wachstumskrisen durchmachen muss: Es wird ihr klar, wie weit sie in mancher Hinsicht noch von Gottes Ideal entfernt ist und wie wenig sich die Rose ihrer Liebe bisher geöffnet hat. Es gilt somit, die wahre Liebe in ihrer Entwicklung zu fördern. Letzten Endes wird sich immer herausstellen, dass dies nur durch die Hoffnung und den Glauben möglich wird. Die wahre Hoffnung könnten wir als das Herbeisehnen des nie dämmernden Lichtes betrachten. Der wahre Glaube ist die unbeirrbare Sicherheit, dass Gottes Werke dabei sind, sich in der Seele zu entfalten. Gerade diese Sicherheit weckt tatsächlich das Reifen der Saat von Gottes Werken in der Seele, sodass dasjenige, woran die Seele glaubt, sich auch tatsächlich verwirklicht. Der wahre Glaube ist wie der Abdruck vom Fuβ Gottes in der Seele: Gott prägt die Seele durch Seine Gegenwart, und sie lässt Seine Wirkungen voll und ungehemmt in sich zustande kommen. Das alles fördert die Liebe, weil die hoffende und glaubende Seele sich tatsächlich mit Gott und Seinen Werken und Plänen verschmelzen lässt und dadurch der Rose des wahren Göttlichen Lebens die allerhöchste Nahrung zuführt. Sie 'trinkt' gleichsam das Wesen Gottes in sich auf, das die Fülle der Liebe und des Göttlichen Lebens trägt.

Wenn Sie jetzt schreiben, dass Sie mit den weltlichen Dingen und mit dem Mammon keine Kompromisse mehr eingehen können und Sie sich ganz dem Heiligen Geist hingeben wollen, so deuten Sie dadurch gerade den Weg an, auf welchem Sie die Besteigung des Berges zu Gott hin – und dadurch zum wahren inneren Frieden hin – in der zweckmäβigsten Weise absolvieren können, ohne dabei in Atemnot zu geraten. Der Atem des Heiligen Geistes hält die Seele aufrecht, wenn sie durch die Prüfungen, durch die neuen Erkenntnisse von der Wahrheit und durch ihre Enttäuschungen über sich selbst der Empfindung des Erstickens unterliegt. Halten Sie sich dabei fest vor Augen, dass es in diesen Letzten Zeiten Maria ist, die den Heiligen Geist in die bereitwilligen Seelen hineinträgt. Sie ist es, die jegliche innere Entwicklung und jeglichen inneren Kampf in der Seele so benutzt, dass die Seele völlig neu gestaltet werden kann. Sie ist es auch, die Ihnen den für Sie geeigneten und vorbestimmten Pfad auf den Berg zeigen und mit Ihnen zum Gipfel steigen wird, in dem Maβe, wie Sie Ihr das erlauben und wie Sie an Ihre Macht und Liebe glauben.

Das Höchstmaβ an Fruchtbarkeit erreicht die Seele immer dort, wo der Plan Gottes sie haben will. Planen kann man dies nicht. Versucht man dies trotzdem zu tun, so verringert man immer die Auswirkungen der Werke Gottes in sich, weil man dann den eigenen Willen dem Göttlichen Willen vorzieht und gleichsam selber einen neuen Entwurf für sein Leben zeichnen möchte. Wenn Sie all dasjenige, was Sie täglich auf Ihrem Weg finden, möglichst treu nach den Tugenden und nach den Anweisungen der Herrin aller Seelen zu vollbringen versuchen, so werden Sie genau dasjenige tun, was Gott Tag für Tag von Ihnen verlangt. Suchen Sie nicht nach dem Weg, denn 'Suchen' entartet leicht in einen verstandesmäβigen Vorgang. Öffnen Sie einfach das Herz, so werden Ihnen die Stellen, an denen Sie die Himmlische Saat ausstreuen sollen, innerlich gezeigt werden. Die wahre Fruchtbarkeit reift immer im Herzen, nicht im Verstand.

Selbstverständlich lege ich Ihren inneren Kampf zu Marias Füβen, denn Sie ist es, die Sie an der Hand führen möchte, um Ihnen dabei zu helfen, sich in ein Leben in einer immer dünneren Luft hineinzuwagen. Fürchten Sie sich nicht. Je dünner die Luft um Sie herum, desto geringer wird der Einfluss von Seiten des Weltlichen und desto voller wird die Luft im Kern der Seele. Wenn Sie sich in Demut innerlich führen lassen, wird es gleichzeitig zu einer Erfahrung werden, in der Sie Zeuge davon werden, wie auch die Schlange der Versuchungen und des inneren Unfriedens vor Mangel an Luft erstickt.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 125
Über die Benediktusmedaille – über die Ruhe – wie schöpft man Kraft durch Ruhe?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, dass Sie Zeichen dafür erhalten durften, wie die Göttliche Vorsehung im Leben der Seele wirken kann. Manchmal nimmt der Himmel unsere Bitten so ernst, dass, wenn wir uns nach etwas Ruhe sehnen, wir mit einer Krankheit beglückt werden. Gott scheint also sogar in Seinem Humor noch heilvoll zu wirken...

Ein anderes Zeichen der Göttlichen Vorsehung ist Ihnen im Erhalt des Rosenkranzes aus lauter Benediktus-Medaillen zuteil geworden. Sie fragen, ob dieser Rosenkranz eine besondere Bedeutung für Sie auf Ihrem Weg als Kind Mariä hat?

Sie können dies aus der nachfolgenden Perspektive heraus verstehen. Es wird Ihnen inzwischen bekannt sein, dass Maria lehrt, dass die wahre Fruchtbarkeit des Gebetes zu einem bzw. einer bestimmten Heiligen darin liegt, dass jeder Heilige sich in seinem irdischen Leben ganz spezifische Verdienste erworben hat und dass die betende Seele die Fürbitte des Heiligen beim Erhalt ähnlicher Verdienste beantragen kann. Nun ist der Heilige Benediktus vor allem wegen seines beharrlichen Kampfes gegen den Bösen bekannt. Wahrscheinlich ist Ihnen auch bekannt, dass eine Benediktus-Medaille mit mehreren Inschriften versehen ist, die sich jeweils aus einem Initialwort zusammensetzen. Jedes dieser Initialwörter steht für eine lateinische Formel, die an sich eine Macht heraufbeschwört, den Bösen und seine Werke zu exorzieren. Ein Beispiel: VRS (= Vade Retro Satana = "Geh zurück, Satan!").

Welche Rolle kann dies denn im Leben eines Kindes von Maria spielen? Die Benediktus-Medaille, besonders, wenn man sie bei sich trägt oder beim Beten mit einem Herzen benutzt, das vom Glauben an die unendliche Macht des Lichtes über die Finsternis erfüllt ist, bietet einen besonderen Schutz gegen den Bösen. Es dürfte Ihnen inzwischen bekannt sein, dass der Böse vor allem die Kinder Mariä am liebsten 'fressen' möchte. Bedienen Sie sich deshalb dieses zusätzlichen Schutzes. Benutzen Sie diesen allerdings 'gemeinsam mit Maria', das heiβt, im Bewusstsein, dass Sie die Herrin aller Seelen ist, also Diejenige, die auch Macht hat über sämtliche Dämonen und jegliche finstere Kraft, und dass Sie Ihr Gebet zum Heiligen Benediktus auch vor Maria bringen können als ein Bekenntnis Ihres Glaubens an die Tatsache, dass Gott Seelen mit der Fähigkeit bekleiden kann, den Bösen zu besiegen, wie es der Heilige Benediktus getan hat.

Die Gottesmutter hat mir einen Blick in Ihre seelische Verfassung vergönnt, damit ich Ihnen sagen kann, dass Ihr innerer Kampf im höchsten Maβe mit einer zeitweiligen Unfähigkeit im Zusammenhang steht, geistig 'abzuschalten'. Der analytische Verstand findet keine Ruhe und jede zusätzliche Sinneswahrnehmung veranlasst ein Fieber im Geist. Die Folge ist eine Unrast, die Sie nicht loswerden. Diese nimmt Ihnen so viel Kraft, dass Sie an manchen Tagen sich selber nicht wieder erkennen und das Gefühl bekommen, dass die Welt buchstäblich an Ihnen vorüberrast. Atmen Sie regelmäβig tief und langsam ein und aus, wobei Sie beim Einatmen in sich sagen 'Kraft' und beim Ausatmen: 'durch Ruhe'. Versuchen Sie sich dabei die reizvolle Gestalt der Gottesmutter vor Augen zu halten. Sie wird Ihre Hand über Sie halten und Ihnen den Frieden Ihres Sohnes, den Frieden Christi, einhauchen. Versuchen Sie es mal. Sie werden merken, dass in der Ruhe die Kraft liegt, und Sie werden ebenfalls merken, wie die Fähigkeit zurückkommt, dem Geist etwas Urlaub zu vergönnen und das Herz für das leise Flüstern des Himmlischen Friedens zu öffnen.

Halten Sie sich bei allem, was Sie in Unruhe versetzt, vor Augen, dass alles in unserer Umwelt, auch das weniger Angenehme, irgendwie in Gottes Plan hineinpasst. Er benutzt das alles, um dasjenige zu vollbringen, was Er mit der Schöpfung letztendlich bezweckt. Viele unangenehme Ereignisse oder Entwicklungen benutzt die Göttliche Vorsehung als Anregung für uns, damit wir bestimmte Opfer darbringen, bestimmte Gebete zur Hand nehmen, uns selbst beharrlich an Maria weihen, uns mit unserem ganzen Lebensweg in den Ofen des Göttlichen Heilsplans hineinwerfen, um ein Gegengewicht an Licht und Wärme in die Welt bringen zu können.

Seien Sie sich dessen bewusst, dass Sie bei allem, was auf Sie negativ oder überwältigend wirkt, die einfache Formel in sich aussprechen können: "O meine Himmlische Herrin, ich lege Dir diese Dornen als Brennholz zu Füβen. Geruhe, sie in einem Feuer von Liebe für diese Welt zu entfachen", und dass diese Formel so viel Licht aus Gottes Herz strömen lässt, dass im Unsichtbaren ein Groβteil der Finsternis des Negativen gelähmt wird. Dieses Bewusstsein dürfte Sie von dem Gefühl befreien, dass Sie tatenlos zusehen müssen, wie sich die Welt verdammt. Sie, ich und jede einfache Seele, wir alle können der Finsternis viel mehr gegenüberstellen, als wir zu glauben geneigt sind. Maria hat uns dies vorgelebt.

Unsere Zeit auf Erden ist zu kurz und zu kostbar, um sie durch Gefühle der Unrast oder des Unfriedens zu vergeuden. Jede Sekunde kommt nur ein einziges Mal an uns vorbei. Laden wir sie mit Licht, so wird uns eine lichtvolle Ewigkeit zuteilwerden, denn die Seele sammelt sich im eigenen Leben die Lichtteilchen, aus der in ihrem Herzen jeden Tag wieder die Sonne aufgeht.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 126
Über Gottes Liebe – über den Sinn der Prüfungen und die Rolle Satans bei den Prüfungen – Prüfungen sind keine Strafen Gottes – über reines und verunreinigtes Gebet

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihren Brief. Wenn Leiden eine Familie bis in ihre Grundlagen treffen, schlieβt sich für Gott eine Burg auf, von der aus Er sehr viel Licht verbreiten kann, vorausgesetzt, dass sich die betreffenden Herzen und Seelen ganz Seinen Plänen bereit geben. Offensichtlich ist dies bei Ihnen allen der Fall. Deswegen möchte ich gleich vorwegnehmen, dass es sich in allen diesen Rückschlägen nicht um einen Fluch handelt, ganz im Gegenteil.

Sie haben alle das Herz am rechten Fleck, auch in spiritueller Hinsicht. Halten Sie sich ganz fest vor Augen, dass Gott ein Gott der Liebe und des wahren Lebens ist. Das heiβt, dass Er nur Liebe und wahres Leben aus Sich strömen lässt, damit Sein Wirken in möglichst vielen Seelen fruchtbar wird. Aus diesem Grunde tragen Seine sämtlichen Handlungen das Siegel der Fruchtbarkeit. Wahre Fruchtbarkeit basiert immer auf wahrer Liebe. Gott kann gar nichts anderes schenken als Liebe. Täte Er dies nicht, so würde Er Sich Selbst Kummer bereiten. Als Mutter kennen Sie dieses Gefühl: Dann und wann sind Sie nicht so richtig dazu imstande, die Fülle Ihrer Liebe zu schenken, und gleich tut Ihnen dies leid. Wie wäre denn Gott zumute, wenn Er Seine Liebe ungenügend strömen lieβe? Seine Liebe ist absolut vollendet, Sein Schmerz wegen jeglichen Mangels an Frucht im Strömen der Liebe deshalb so viel tiefer. Er wird somit keiner Seele je Seine Liebe verweigern. Ein Fluch geht nie von Gott aus, nur die Finsternis verflucht. Sie können also dessen sicher sein, dass Gott Sie nie von Seiner Liebe getrennt hat und dies auch nie tun wird.

Was geht eigentlich vor? Eine Quälerei Satans? Wenn wir uns Gottes Heilsplan anschauen, in der Tiefe, wie uns diese die Herrin aller Seelen lehrt, so begreifen wir, dass Gott der Prüfungen von Menschenseelen bedarf, um in unserer Welt manches in Seinem Sinne zu ändern. Fast unendlich verschieden sind die Sünden, die Fehltritte, die Vergehen, die Versuchungen, die Schwächen, denen hin und wieder nachgegeben wird. Gott hat auf das alles Seine Antworten: Unendlich verschieden sind deshalb auch die Prüfungen von Menschenseelen, denn sie – mitsamt der Leiden Christi – sind das Material, aus dem Gott die erlösenden Gnaden bereitet. Insofern müssen wir somit annehmen, dass Prüfungen auf Wirkungen von Gottes Vorsehung beruhen. Trotzdem verursacht Gott nicht unsere Leiden, Er versucht nur, durch die Verfügungen Seiner unfehlbaren Vorsehung alle Lebenswege so zu lenken, dass diese am Fruchtbarsten für die individuellen Seelen und für den groβen Heilsplan als Ganzen werden. Der Weg zur höchsten Fruchtbarkeit, zur Fülle der uns von Jesus losgekauften Erlösung und zur Heiligung führt zwangsläufig über die Dornen der Prüfungen. Jesus Selbst ist da das groβe Vorbild, Maria ebenfalls, denn auch Ihr irdisches Leben war auβerordentlich qualvoll und schmerzvoll.

Spielt denn Satan dabei keine Rolle? Doch, und zwar in einem hohen Maβe: Er setzt alles daran, damit sich der ganze Kontext unserer Prüfungen so gestaltet, dass wir möglichst rasch unter dem Druck zerschmettert werden, wenn wir nicht die richtige Einstellung zum Leiden in uns fruchtbar werden lassen. Er schafft Entmutigung, Gefühle des Versagens, Uneinigkeiten zwischen Seelen, die ohnehin schon empfindlicher werden, indem sie Zuständen zum Opfer fallen, die ihnen im Herzen und am Körper sehr zusetzen. In dem Sinne haben Sie Recht, wenn Sie es so betrachten, dass Satan sie quält. Darf er Sie quälen? Ja, weil er laut Göttlichen Erlasses Zugriff zu den Menschenseelen hat. Das ist das betrübende Erbe der Erbsünde. Sind Sie ihm machtlos ausgeliefert? Das am Allerwenigsten. Das versucht gerade die Herrin aller Seelen in allen Schriften zu lehren, die Sie durch Ihre Myriam verfassen lässt. Sie können den vielen tiefen Schmerzen dieser Prüfungen dadurch ihre volle Fruchtbarkeit verleihen, dass Sie diese an Maria weihen, in Hingabe.
(An dieser Stelle wäre auf das einzigartig wertvolle Buch Morgensonne und Nebel zu verweisen, das 2012 das Lebenslicht sah, und in welchem in Texten und Gebeten die unvorstellbare Macht der Herrin aller Seelen über die Finsternis nachgewiesen wird).

Sie haben die volle Hingabe ja eigentlich vor drei Jahren zur Anwendung gebracht, als Sie sich selbst und das Leben Ihrer Kinder Jesus hingegeben haben. Die Tatsache, dass kurz darauf dieser Schicksalsschlag Sie getroffen hat, beweist eindeutig, dass diese Hingabe voll angenommen worden ist und dass Gott Sich zum Ziel gesetzt hat, Sie durch diesen Weg zu einer möglichst hohen Fruchtbarkeit zu führen. Gott tut keine halben Dinge. Schauen Sie nur: Er sorgt dafür, dass ab dem Zeitpunkt des Unfalls gleich Hilfe zugegen ist. Er führt den Sohn in dem Sinne, dass er geistig wohlauf bleibt. Er prüft Sie bis zur Zerreiβprobe, weil Er die Gesinnung Ihrer Herzen kennt: die Ihrige, diese Ihres Mannes, und diese Ihrer Söhne. Er braucht diese Reihe schwerer Prüfungen und Er weiβ, dass Sie diese fruchtbar machen können, und weil Er keine halben Dinge tut (tun kann), wird Er Ihnen diese Prüfung auch als vollendetes Ganzes vollbringen helfen.

Er glaubt an Sie alle und sehnt Sich danach, dass Sie sich nicht von den Ermüdungen und dem scheinbar endlosen Druck auf Ihren Herzen, Ihren Körpern und Ihren Seelen entmutigen oder aus dem Gleis bringen lassen. Sie gehen also durchaus nicht fehl in der Annahme, dass Gott sehr wohl weiβ, dass Sie die Kraft haben, dies alles durchzustehen, in dem Maβe, wie Sie sich täglich für die Einströmung der Gnade aufschlieβen. Gott schenkt ja Seine Gnaden nicht für lange Zeit auf einmal, sondern Tag für Tag. Das hat mehrere Gründe, unter anderen:

  1. weil Er von Tag zu Tag das menschliche Herz beobachtet, die Schwankungen desselben wertet und Seine Gnadengaben daran anpasst;
  2. weil die Seele das Höchstmaβ an Flexibilität nötig hat, um fruchtbar zu sein. Deswegen soll die Seele von Tag zu Tag leben und nicht ihr Leben weit im Voraus zu planen versuchen. In Gottes Augen ist ja jeder Tag wie eine Wiedergeburt, wie eine Strecke des Lebensweges, die voll gelebt werden soll. Somit tut die Seele gut daran, sich Tag für Tag voll auf Gott (vorzugsweise durch Maria, die Herrin aller Seelen) zu verlassen, und alles Tag für Tag in sich einzubauen, damit jeder Tag (Geschenk Gottes) voll genutzt wird und gleich neue Anpassungen an Gottes Vorsehungen möglich bleiben.

Ich möchte gerne Ihre Bemerkung aufgreifen, Gott könnte Sie mit dieser Prüfung gestraft haben, aufgrund eines sündigen Lebens. Diesen Gedanken dürfen Sie als einen Versuch zur Entmutigung von Seiten Satans betrachten. Jede Seele hat ihren Weg zu gehen. Keine Seele ist so vollkommen, dass sie ihren Lebensweg ohne Sünden, Fehler, Irrtümer oder Nachlässigkeiten absolvieren könnte. Gott übt nie Rache, nur ist Seine Liebe so vollkommen, dass Er der Seele ständig die besten Chancen gewährt, sich zu heiligen.

Durch Seine Vorsehung bietet Er der Seele die Gelegenheit, frühere Fehltritte wieder gutzumachen. Gott tut aber genau dasselbe mit Seelen, die ein möglichst heiliges Leben führen. Alles hängt mit der Art der Lebensaufgabe zusammen, welche Gott für jede Seele vorgesehen hat. Sie haben der Eingebung des Heiligen Geistes Folge geleistet, sich zu den Füβen Jesu zu werfen und um Verzeihung zu bitten. Anschlieβend hat Er mit dem Reinigungsvorgang begonnen, was schon darauf hinweist, dass Er die Selbsthingabe zum Zweck einer Wiedergeburt angenommen hat. Der Reinigungsvorgang tut immer weh, bedeutet aber keineswegs, dass Gott Sie gestraft hätte. Im Gegenteil, ein schmerzvoller Reinigungsprozess bedeutet vielmehr, dass Gott 'ein kräftiges Waschmittel' anwendet, weil Er etwas Besonderes mit Ihnen vorhat.

Ihre sündige Vergangenheit dürfen Sie in dem Sinne vergessen, dass Sie diese wahrscheinlich gebeichtet haben und dass Gott die Weihe derselben offensichtlich angenommen hat und jetzt damit beschäftigt ist, Sie für Seine Werke einzusetzen und Ihre Seele durch die Prüfung zu reinigen und zu stärken. Das kommt einer Wiedergeburt für das wahre Licht gleich. Wenn Reue über begangene Sünden sich mit tatsächlicher Abbüβung und Wiedergutmachung verbindet, gilt für Gott nur noch die Zukunft; wegen der Vergangenheit übt Er keine Rache.

Sie fürchten, der Kleinste käme zu kurz, da Sie rund um die Uhr mit dem kranken älteren Sohn alle Hände voll zu tun haben. Versuchen Sie die Gesinnung Ihres Herzens auf das Licht hinzulenken: Sie bedauern, dass Sie nicht mehr Zeit und Mühe auf den Kleinsten verwenden können. Machen Sie auch aus jener Situation das möglichst Beste und bitten Sie Maria darum:

  1. Sie möge Ihr Bedauern und Ihr Herzeleid in das Licht der Liebe umwandeln, das dem Kleinsten zusätzliche Kraft zukommen lässt. Sie werden sehen, wie er 'getragen' wird;
  2. Sie möge im Verborgenen denjenigen Teil der Betreuung vornehmen, den Sie wegen Zeitmangels gerade nicht aufbringen können. Seien Sie dessen versichert, dass Maria im Verborgenen die vollendete Mutterrolle vollbringt, wenn Sie von einer Mutter darum gebeten wird.

Sie fragen sich, warum das kleine Kind wegen Ihrer Sünden leiden muss? Sie müssen richtig verstehen, dass jede Seele auf Erden einen ganz spezifischen Weg zu gehen hat. Ihnen ist der Unfall 'gewährt' worden, weil dieses Ereignis mitsamt allem, was sich daraus ergeben hat, eine Rolle innerhalb Ihres Lebensplans zu spielen hatte. Dem Sohn ist der Unfall zugestoβen, weil dieser innerhalb seines Lebens eine Rolle zu spielen hat. Manche Kinder werden mit Leukämie geboren oder mit Herzfehlern u.ä. Dies bedeutet nicht, dass diese Kinder oder ihre Eltern dies aufgrund von Sünden 'verdient' hätten, sondern, dass diese Seelen und die betreuenden Seelen diesen spezifischen Weg gehen sollen, weil Gottes Weisheit weiβ, dass dieser Weg ihnen die schönsten ewigen Blumen einbringen kann. Beschuldigen Sie sich nicht, sondern versuchen Sie trotz allem, Gottes Unfehlbarkeit und Liebe zu loben.

Dürfen Sie um Heilung beten? Ja, aber tun Sie dies in einem anderen Sinne, als es die Seelen gewöhnlich tun. Krankheit oder Missgeschick, welcher Art auch immer, ist als ein von Gott als nützlich, zuweilen sogar als unentbehrlich erkanntes Element Seines Heilsplanes zu betrachten. Wenn Sie darum bitten, es möge von Ihnen weggenommen werden, so kann es sein, dass Gott diese Bitte erhört. Dies brächte aber mit sich, dass dieses Element in der Verwirklichung des Heilsplanes entfällt. Gott muss somit einen anderen Weg bereiten, um die möglichen Auswirkungen dieses ausgefallenen Elementes auszugleichen. Das wird darauf hinauslaufen, dass entweder Sie eine andere Prüfung bekämen oder irgendeine andere Seele eine zusätzliche Prüfung mit ähnlichem Effekt zu tragen bekäme.

Im Übrigen ist es so, dass die wahre Heilung in Gottes Augen nicht jene des Körpers ist, sondern jene der Seele. Es braucht Sie aus diesen Gründen also nicht zu wundern, wenn das Gebet um Heilung nicht erhört werden kann. Allerdings – und das lässt sich kaum voraussehen, weil Gottes Heilsplan ein besonders kompliziertes System ist und gröβtenteils in Göttliches Mysterium gehüllt ist – kann es sein, dass diese Bitte eines Tages wohl erhört wird, weil:

  1. die Fülle von Gottes Zeit dafür gekommen ist, das heiβt, die für den Erhalt der notwendigen Gnade erforderliche Leistung für Gott als erbracht gilt;
  2. dieser Zeitpunkt dadurch vorangebracht werden kann, dass dieses Gebet Blumen der wahren Liebe erbringt. Die wahre Liebe kann die erforderliche Dauer eines Opfers kürzen. Auf diesem System basiert zum Beispiel auch die Kürzung der Läuterungszeit einer Seele im Fegefeuer. Wichtig ist dabei, dass Sie nicht beten, damit Ihre eigenen Leiden gekürzt werden, sondern damit das Kind aus seinem Leiden erlöst wird. Nur im zweiten Falle handelt es sich um ein 'nicht verunreinigtes' Gebet. Gebet um Heilung muss auf wahrer, selbstloser Liebe zu Gott, zu Maria, zu den Mitgeschöpfen basieren, sonst ist es verunreinigt und kann es nicht erhört werden. Dies ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb unzählige Gebete um Heilung nicht erhört werden und in Gottes Augen sogar von wenig Nutzen sind, weder für das Anliegen selbst, noch für Seinen Heilsplan im Allgemeinen.

Jesus hat Sich eine Kapelle erbeten. Maria lässt mich eindeutig Folgendes dazu sagen: Es wäre sehr schön, wenn es Ihnen gelingt, eines Tages eine Kapelle zu errichten. Allerdings: In Anbetracht der Tatsache, dass es die Göttliche Vorsehung zulässt, dass Sie bereits so lange schwere Kosten für medizinische Betreuung tragen müssen, wäre es Gott sehr gefällig, wenn Sie die Verwirklichung dieses Vorhabens gemeinsam mit Ihrem Mann an Maria weihen, denn was Maria zunächst machen möchte, ist Folgendes: Sie will Ihre Seelen zu Kapellen machen, zu Orten des tief gelebten Lobpreises, der Reinheit in der Opfergabe, der heiligen Abbüβung, des vertrauensvollen Gebetes in einer Verfassung vollkommener Weihe an die Herrin aller Seelen. In dieser Eigenschaft will Maria jede Seele in einen Tempel (in eine Kapelle) umgestalten. Jesus ist Sich dessen vollkommen bewusst, dass und wieso Sie noch keine Kapelle haben erbauen können. Es gibt mehr als eine Art von Kapellen: jene aus Steinen und jene aus nicht stofflichen Gesinnungen, die Seele als Kapelle an sich. Die zweite Art kann an sich existieren, die erste Art kann eigentlich nur wirklich existieren, wenn auch die zweite zugegen ist, sonst ist sie lediglich ein Haufen von Steinen.

Zu den Daten der Geburt des Sohnes und seines Unfalls äuβert Sich Maria nicht. Manchmal haben Daten eine spirituelle Bedeutung, manchmal liegt ihre Bedeutung nur darin, dass sie sich aufgrund der Zusammenhänge innerhalb von Gottes Heilsplan einfach so ergeben.

Liebe Schwester, ich möchte Ihnen allen namens sämtlicher Seelen danken, weil gut durchstandene Prüfungen der ganzen Menschheit das Geschenk neuer Gnaden einbringen. Sie sind damit beschäftigt, das erlösende Kreuz Jesu tragen zu helfen. Verlieren Sie nie den Mut, wo doch unsere Himmlische Herrin sich so über Sie alle freut. Der Tag kommt, an dem Sie sehen werden, wozu das alles gedient hat. Selbstverständlich trage ich Sie alle gerne im Herzen weiter.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 127
Über die Inspiration der Myriam-Briefe – Über die natürliche Empfängnisverhütung und Sexualität – Die Sünde zu vermeiden reicht nicht, heilig zu werden – Über die künstliche Befruchtung – Was ist unter dem 'Antichristen' zu verstehen? – Über die Apokalypse

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Zunächst möchte ich Ihnen von Herzen dafür danken, dass Sie sich so lange geduldet haben, bis ich jetzt Ihren Brief beantworten kann. Seit meiner Berufung durch Maria kann ich nicht mehr über meine Zeit verfügen. 'Meine' Zeit ist Marias Zeit. So soll es durchaus sein, weil alles dann zu Gottes Zeit erfolgt und dadurch die von Gott bezweckte Fruchtbarkeit erhält. Für manche Briefe inspiriert die Himmelskönigin sehr bald eine Antwort, für andere lässt Sie mich eine Zeit lang warten. Auf Ihr Zeichen beantworte ich dann auch jene Briefe. Die Seelen dürfen dessen versichert sein, dass die Anliegen aus einem Brief, den ich aus Gehorsam oder wegen einer Vielfalt von Umständen nicht gleich beantworten kann, sofort durch Gebet auf die Gnadenwirkung von Seiten der Herrin aller Seelen vorbereitet werden. Ich lasse kein einziges Anliegen los. Wenn dann die Inspiration kommt, freue ich mich wie auf das Blühen einer neuen Blume nach dem Winter.

So ist es mir nun eine Freude, Ihre Fragen, zunächst jene in Bezug auf die natürliche Empfängnisverhütung aufzugreifen. Sie bemerken, dass die Enzyklika "Humanae Vitae" die natürliche Empfängnisverhütung während der fruchtbaren Tage erlaubt, und fragen, was Maria dazu sagt. Zunächst muss gesagt werden, dass, wenn eine Seele sich an päpstliche Regeln hält, sie sich diesbezüglich in Gottes Augen nicht versündigen kann, weil eine päpstliche Regel auf einer Eingebung des Heiligen Geistes basiert. Die Gottesmutter nimmt selbstverständlich jede päpstliche Vorschrift so an, als käme diese von Ihrem eigenen Sohn, von Jesus. Maria freut sich dennoch über jeglichen Akt der sexuellen Enthaltsamkeit, in gleich welcher Periode des weiblichen Zyklus, weil diese Form der Enthaltsamkeit zu den allerkräftigsten Waffen gegen die Macht des Bösen über die Seelen gehört. Eine Seele, die Herrin ihrer sexuellen Antriebe wird, wird in hohem Maβe mithin zur Herrin über die Manipulationen des Bösen ihr gegenüber.

Die Sexualität gehört zu den mächtigsten Bedürfnissen des menschlichen Wesens. Selig die Seele, die dieses Bedürfnis in den Griff bekommt, denn sie bezwingt dadurch eine der Ketten, die jede Seele an weltlichen Empfindungen festzuketten versucht. Die Sexualität gehört zur menschlichen Natur, aber genau dadurch ist sie auch einer der Bereiche, in denen die Seele ihren Fortschritt auf dem Weg zur Heiligkeit am besten messen kann. Um Ihre Frage also konkret zu beantworten: Ja, die natürliche Empfängnisverhütung kann kirchlich gebilligt werden. Die Beschränkung der sexuellen Tätigkeit an den nicht fruchtbaren Tagen des Zyklus wäre somit vertretbar und keine Sünde. Allerdings geht es Maria nicht nur darum, die Seelen vor Sünden zu bewahren, sondern vor allem darum, die Seelen zur Heiligkeit zu führen. Zwischen diesen beiden liegt noch eine beträchtliche Strecke: Die Sünde zu vermeiden bringt an sich keine Heiligkeit, weil die Heiligung die Frucht eines aktiven und bewussten Vorgangs ist, an dem die Seele ständig arbeiten muss.

Die Sexualität ist eine von Gott gebilligte Tätigkeit, vorausgesetzt, sie vollzieht sich zwischen Personen verschiedenen Geschlechtes im Rahmen des Sakramentes der Ehe und (im Idealfall) nur in der Absicht, Kinder zu zeugen. Dieser Idealfall ist der anzustrebende Rahmen. Die Seele, die diesen Rahmen noch nicht in sich verwirklichen kann, befindet sich nicht unbedingt im Stand der Sünde. Ob und inwieweit die Seele dies vollbringen kann, ist an erster Stelle eine Frage der Liebe zu Gott bzw. zu Maria. Ich erläutere dies gerne:

Eine möglichst weitgehende Enthaltsamkeit fördert die Heiligung, weil sie die Seele in den Stand versetzt, sich allmählich über die weltliche, stoffliche Komponente ihres Wesens und ihres Daseins zu erheben. Genau aus diesem Grunde regt Maria die Seelen dazu an, ihre Sexualität unter die Macht der Himmlischen Herrin zu stellen, damit Sie das Bedürfnismuster der Seele so umgestalten kann, dass diese immer höhere Ziele anstrebt und sich immer weiter von den stofflichen Bedürfnissen loslösen kann. Maria verbietet nicht, Sie lädt zu Höherem ein, weil Sie weiβ, welche Gnadenströme die enthaltsame Seele sich erwirbt. In dem Maβe, wie die Liebe zu Gott und zu Maria in der Seele wächst, wird sie sich bewusst und gezielt bemühen, dasjenige anzustreben, von dem sie weiβ, dass es Gott bzw. Maria am meisten gefällt. Sie wird sich dabei dessen bewusst sein, dass Gott gerade dasjenige am meisten wünscht, was für die Seele am Fruchtbarsten ist, und was ihr somit die meisten ewigen Blumen einbringt.

Vergessen wir nie, dass manche kirchliche Vorschrift sich ein wenig der menschlichen Natur anpasst, weil – so hat es Jesus einmal ausgedrückt – 'ihr so hartherzig seid'. Das heiβt, die Seele darf selbstverständlich einer kirchlichen Vorschrift folgen, die ihr etwas erlaubt, soll sich aber trotzdem auch darin üben, die Vollkommenheit in der Liebe Gott gegenüber anzustreben. Wenn sie weiβ, dass Gott besonderen Wert darauf legt, dass die Seele eine möglichst groβe Enthaltsamkeit übt, ist es, wie gesagt, eine Frage der Liebe, inwieweit sie sich bemüht, Ihm diesen Gefallen erweisen zu können. Für mich gilt in allem als Richtlinie: "Was würde meiner Himmlischen Herrin am meisten gefallen?" Je nach der Antwort und nach dem Muster Ihres irdischen Lebens versuche ich, dementsprechend zu handeln. Manchmal merkt man dann, dass etwas zusätzliches Gebet oder irgendwelche Sühneakte notwendig sind, um den Hügel zu bewältigen. Gerade diese Anstrengung jedoch erhebt die Seele wieder um eine weitere Stufe.

Zu Ihrer Frage, ob natürliche Empfängnisverhütung erlaubt ist, wenn man zum Beispiel zu wenig Geld für ein Kind hat? Sollte die Frau so viele Kinder wie möglich bekommen, auch wenn sie zu wenig Geld hat, um viele Kinder zu ernähren? Gott zeichnet gleichsam einen Vorentwurf für jeden Lebensweg. Er weiβ, wie jede Seele Seinem Plan am besten dienen kann, welche Fähigkeiten jede Seele besitzt und wie groβ (oder wie klein) ihr Wille ist, um sich mit Seinem Plan für sie zu vereinen. Nie wird Gott eine Seele zu irgend etwas zwingen, nur wird Er durch die Zeichen Seiner Vorsehung ihren Weg dann und wann leise berühren. Den Weg konkret gestalten tut die Seele selbst. Dabei hat sie bestimmten Regeln zu folgen, die ihr in der Lehre Christi, in den Vorschriften der römisch-katholischen Kirche und in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens gelehrt werden. Gott hat nie dem Wunsch Ausdruck gegeben, eine Frau sollte möglichst viele Kinder bekommen. Es kommt immer darauf an, welchen Plan Gott mit einer Seele hat.

Ist die künstliche Befruchtung als Sünde anzusehen? Gott lässt doch trotzdem zu, dass Kinder auf diese Weise entstehen?
Gott ist über künstliche Befruchtung nicht glücklich, weil sie moralisch eigentlich nicht in das Sakrament der Ehe hinein passt. Ein Kind soll aus der physischen Vereinigung eines Mannes und einer Frau hervorgehen, die durch das Ehesakrament vereinigt sind. Bei künstlicher Befruchtung fällt das Element der physischen Vereinigung zwischen den beiden Eheleuten aus. Diese Befruchtung wird somit zu einem rein biologischen Prozess reduziert. Es fehlt die seelische Komponente der sakramentalen Einheit.

Tatsächlich, auf diese Weise entstehen auch Kinder, aber nicht all dasjenige, was sich ereignet, geschieht, weil Gott es will. Viele Dinge geschehen, weil sie von Gott zugelassen werden, weil Er auch damit eine Absicht verfolgt. Gott will den Seelen auf Erden auch dadurch Gelegenheiten bieten, Seine Gesetze, Seine Vorlieben und Abneigungen kennen zu lernen, dass sie die unterschiedlichsten Erfahrungen machen. Viel Elend herrscht unter anderem deswegen auf dieser Welt, weil vieles geschieht, was zwar von Gott zugelassen wird (weil er den freien Willen der Seelen respektiert), aber nicht gemäβ Seinem Gesetz erfolgt und deswegen nicht von Ihm gesegnet ist. Solche Ereignisse könnten wir als 'nicht heilig' bezeichnen, weil 'heilig' bedeutet: "So gestaltet sein, dass daraus Heil für die Seelen hervorkommen kann".

Wenn eine Seele, oder im Falle der künstlichen Befruchtung gewöhnlich zwei Seelen, ihren freien Willen dazu benutzt bzw. benutzen, sich für künstliche Befruchtung zu entscheiden, dann ist es möglich, dass Gott den biologischen Vorgang der Einpflanzung in den weiblichen Körper 'beseelt' und dass daraus Leben hervorgeht. Dies soll nicht als eine formelle Billigung von Seiten Gottes gedeutet werden, sondern lediglich als eine Chance für die betreffenden Seelen, eine Prüfung durchzumachen, die, wie es bei jeder Prüfung der Fall ist, als Wegweiser zu Gott dienen soll. Sie sollten sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein, dass es sich da um eine Situation handelt, die nicht mit dem Kontext übereinstimmt, den Gott als wünschenswert oder als 'natürlich' betrachtet. Somit trägt die künstliche Befruchtung auch nicht die Gnaden, die auf einer Befruchtung im Rahmen einer Vereinigung ruhen, die sich innerhalb einer sakramentalen Ehe vollzieht.

Offenbart Maria gerade jetzt in diesen letzten Zeiten all Ihre Herrlichkeit und Macht, weil bald der Antichrist kommt?
Die wirkliche Erhabenheit Mariä wird jetzt offenbart, weil der Göttliche Heilsplan dies für diese Zeit voller Finsternis vorgesehen hat. Das Kommen des Antichristen soll man sich nicht in erster Linie als ein Geschehen, sondern vielmehr als eine Heilsentwicklung vorstellen. Der Antichrist, Satan, der Böse, wirkt bereits seit dem Anfang der Heilsgeschichte auf die Unterminierung und Zerstörung der Menschenseelen hin. Eigentlich sollte man sich das Kommen des Antichristen als einen Zustand vorstellen, der sich ständig wiederholt, und zwar in jeder Seele, die auf ein praktisches christliches Leben verzichtet und sich keine Mühe mehr gibt, ein tugendhaftes Leben anzustreben. Das Kommen des Antichristen im groβen Stil ist eigentlich ein ununterbrochener Prozess, der sich schon viele Jahrhunderte lang vollzieht und von dem sich nur das Ausmaβ ständig verändert: Immer mehr Seelen entscheiden sich zugunsten eines Lebens nach den Werten und Normen der Welt, anstatt zugunsten eines Lebens zu Diensten Gottes.

Gott offenbart Maria jetzt als die Herrin aller Seelen als die gröβte Offensive des Lichtes, welche die Welt seit dem Kreuzestod Jesu je gesehen hat und durch welche dieser Kreuzestod gerade zu der Fülle seiner Auswirkung in den Seelen gebracht werden soll. Maria ist unendlich viel mächtiger als der Antichrist, aber aufgrund der listigen Strategien des Letztgenannten (diese Strategien finden Sie an vielen Stellen der Myriam-Schriften erläutert) und aufgrund der menschlichen Natur, die nun einmal leicht die scheinbar anziehenden weltlichen Lösungen für die Probleme des Lebens bevorzugt, leisten unzählige Seelen, auch unter den Christen, den Werken Satans zügellos Vorschub.

Sie führen die Apokalypse auf, in der Johannes über die Geburtswehen und die Katastrophen schreibt. Die Herrin aller Seelen wies darauf hin, dass die Stelle über die Geburtswehen sich so verstehen lässt (ich zitiere aus der Öffentlichen Offenbarung vom 24. Dezember 2006):

"Im Buch der Apokalypse wird in der Vision des Heiligen Johannes darauf hingewiesen, wie die Frau in Ihren Geburtswehen vor Schmerz schrie. Dieses Wort steht nicht im Gegensatz zur Wahrheit, dass Ich Jesus völlig schmerzlos geboren habe. Die Geburtswehen, die Mein geliebter Johannes in seinen Offenbarungen schaute, verwiesen auf die vielen Hindernisse, denen Ich als das groβe Zeichen, als die Unbefleckte Königin, ja als die Herrin aller Seelen, als die Besiegerin der Finsternis in diesen allerletzten Zeiten in Meinen Werken als Mutter von Gottes Reich auf Erden begegnen sollte. Ich bin schwanger von den letzten Schritten in der Vollendung von Gottes Heilsplan für die Seelen. Der Unwille der Seelen aber bereitet Mir Geburtswehen, die keineswegs mit den Verzückungen zu vergleichen sind, die Ich bei der Geburt von Demjenigen erfuhr, der kam, um die Saat dieses Heilsplans in Gottes Erde zu säen".

Vergessen wir darüber hinaus nicht, dass Gott Sich nach einer Wiedergeburt möglichst vieler Seelen aus Maria als Herrin aller Seelen sehnt, damit diese ein völlig neues Leben im Sinne der Wissenschaft des Göttlichen Lebens führen können. Wenn eine Seele, die sich zwar an Maria weiht, Marias Anweisungen aber nicht in der Praxis lebt, so könnte man sich im übertragenen Sinne vorstellen, dass Maria wegen dieser Seele unter 'Geburtswehen' leidet, weil es sich um eine schmerzhafte und schwierige 'Wiedergeburt' handelt.

Tatsächlich, die Katastrophen nehmen immer weiter zu. Ich verweise dazu auf die Texte, in denen ich habe schreiben dürfen, wie diese Begebenheit aus dem Sündenstand der Menschheit hervorgeht. So lieβe sich tatsächlich sagen, dass das 'Kommen des Antichristen' (ich möchte dies lieber 'Herrschaft des Antichristen in einem Groβteil der Seelen' nennen) mit der Zunahme der Katastrophen Schritt hält. Die Apokalypse bietet uns das Bild einer untergehenden Welt. Diesen Untergang soll man sich an erster Stelle im spirituellen Sinne vorstellen, als Untergang der Heiligkeit in immer mehr Seelen. In dem Maβe, wie die Heiligkeit in einer zunehmenden Anzahl von Seelen untergeht, geht die Schöpfung, wie Gott sie beabsichtigt hat, tatsächlich unter. Dies alles geht in sehr vielen Herzen mit einer Atmosphäre der 'Götterdämmerung' einher, weil die Seelen meinen, ein solches Chaos und so viel Elend könne es nur geben, wenn Gott Selbst untergeht. Das möchte der Böse, der Antichrist, uns glauben lassen. Christen, erwachet, denn der Lügner kennt eure Zweifel und verzerrt eure Wahrnehmung, bis ihr glaubt, es wäre um Gottes Reich geschehen. Vergessen wir nie, liebe Schwester, dass das Licht nur in der Wahrnehmung der Seele untergeht, nie in der Wirklichkeit Gottes.

Es gilt jetzt, davon überzeugt zu sein und uns dessen bewusst zu bleiben, dass Gott jetzt den Seelen die Herrin aller Seelen schenkt, mit Ihrer so machtvollen Führung zur Vollendung der Erlösung und zur Heiligung und mit Ihren Belehrungen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens, weil Maria für diese Letzten Zeiten als die Morgendämmerung vorgesehen worden ist, die den endgültigen Sieg des Lichtes über die Finsternis ankündigt. Aus jeder Seele, die sich in diesen Zeiten Maria weiht und Ihr striktestens folgt, macht Sie einen Baustein für Gottes Reich auf Erden. Stein für Stein bauen wir daran. Lasset uns nicht unsere Bauarbeiten ständig unterbrechen, um Ausschau nach dem Aufrücken des Feindes zu halten, sondern frohgemut weiterbauen, damit die Festungsmauern vollendet sind, wenn der Feind meint, er könne den Seelen den Gnadenstoβ geben. Das Licht wird siegen, dies ist die groβe Verheiβung Gottes, und das 'Groβe Zeichen', Maria, kündigt diesen Sieg jetzt an und gestaltet ihn in jeder Seele guten Willens. Deswegen ist die Herrin aller Seelen, durch unser Apostolat, mithin das Groβe Zeichen der Hoffnung.

Zu Ihren Fragen in Bezug auf die Gestaltung Ihres derzeitigen Lebens macht Ihnen die Gottesmutter keine festen Vorschriften. Eins betont Sie allerdings: Es ist für Sie ein getarnter Segen, dass Sie Ihre Arbeit verloren haben, weil die Arbeitsstelle für Ihre Seele nicht länger fruchtbar war. Am besten, wenn Ihnen dies irgendwie möglich ist, wäre es, Ihr Studium ohne hinzukommende Arbeitstätigkeit zu absolvieren, weil sich Ihre Seele wegen Übermüdung nicht so entfalten kann, wie Gott dies für Sie vorsieht. Was Sie jetzt vor allem brauchen, ist ein felsenfestes Vertrauen auf Maria, die Ihnen den Weg zeigen wird. Könnte Ihr Freund bei Ihnen wohnen, so wären Sie ein groβe Quelle der Anspannung los, aber dann müssten Sie schon mit der Beziehung mit den Eltern zurecht kommen, und auβerdem würde dann eine Situation entstehen, die Maria nicht gerne hat, weil Sie dann auβerhalb des Standes einer sakramentalen Ehe zusammenleben würden.

Die einzige Lösung, die spirituell voll vertretbar wäre, wäre diese, dass Ihr Freund eine Arbeit findet, dass Sie heiraten, erst nachher zueinander ziehen, dabei eine Lösung ausarbeiten, die auch für die Eltern sinnvoll ist (in einer Atmosphäre der Nächstenliebe, der Verträglichkeit und einer gesunden Hilfsbereitschaft den Eltern gegenüber) und dass Sie sich voll auf Ihr Studium konzentrieren. Sie werden manches besser in den Griff bekommen, weil Ihnen ein deutlicheres Ziel vor Augen stehen wird. Sprechen Sie dies alles einmal mit Ihrem Freund durch, Sie werden beide neue Kraft finden. Wenn Sie so mit Maria weiterleben, wie Sie es zurzeit tun, werden Sie Ihr zartes Lenken in Ihrem Herzen spüren. Selbstverständlich bleibe auch ich zu Diensten, wo nur irgendwie möglich. Ich wünsche ein groβes, Vertrauen schenkendes Licht und sehr viel Liebe.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 128
Über den Umgang mit einer in sich unzufriedenen Seele

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Unsere Himmlische Herrin hat mir eine Erkenntnis der seelischen Verfassung Ihrer Frau Mutter gewährt, die uns da weiterhelfen dürfte. Ich bin mir sicher, dass Sie Verständnis dafür haben, dass mir Maria nicht erlaubt, Erkenntnisse von Seelen anderen Seelen mitzuteilen, weil es uns nicht zusteht, über Seelen zu urteilen. Eigentlich ist dies jedoch nicht erforderlich, um den Weg für Lösungen zu bereiten.

Maria lässt mich einen Vorschlag an Sie alle richten. Unter 'Sie alle' versteht Sie: Sie selbst, Ihre Frau, Ihre beiden Töchter und den Herrn Vater. Zunächst muss ich aber Folgendes erläutern, nur im Wesentlichen, weil diese Kenntnis notwendig ist, um Marias Einladung richtig zu verstehen:

Die Frau Mutter lebt zurzeit eine Prüfung, durch welche Gott beabsichtigte, ihr die Gnade zu schenken, während der Jahre ihres Lebensabends auf dem Weg der Besinnlichkeit zum inneren Frieden zu gelangen. Die Prüfung setzt sich aus körperlichen Bürden zusammen, welche sie zu einer inneren Reinigung bringen sollten, aufgrund derer sich die Empfindung ihrer Lebenswelt in Richtung der Vergeistigung entwickeln sollte. Diese Seele ist in dieser Prüfung allerdings in ihrer Lebensanschauung vom Bösen angegriffen worden und sie hat im Glauben nicht die Kraft gefunden, sich dieser Versuchung zu widersetzen, weil der Glaube in ihr zu oberflächlich war. Infolgedessen hat diese Prüfung sie ins Wanken gebracht. Die Folge ist allgemeiner Unfriede.

Wie nun vorzugehen?
Von Ihnen allen wünscht Sich die Herrin aller Seelen Folgendes:

  1. dass Sie alle (ich habe vorhin angedeutet, wer damit gemeint ist) womöglich gemeinsam beten, und zwar täglich die Gebete 998 und 1047, die auβerordentlich machtvoll gegen jeglichen finsteren Einfluss sind;

  2. dass Sie alle der Frau Mutter von Herzen Vergebung schenken. Sie dürfen dies in der Stille des Herzens tun, dadurch, dass Sie ihr ihre derzeitige Verfassung verzeihen. Sprechen Sie diese lichtvollen Gedanken vor der Herrin aller Seelen aus und bitten Sie aufgrund dieser gemeinsamen Vergebung um die Gnade, die Frau Mutter möge befreit werden, denn sie ist die Gefangene ihrer eigenen Gesinnungen. Seien Sie sich dessen bewusst, dass nicht sie selbst, sondern der Böse der Atmosphäre des Unfriedens zugrunde liegt. Die Frau Mutter selbst ist nicht Urheberin, sondern erstes Opfer des Zustandes. Ich versichere Ihnen, dass ihr zurzeit vor sich selbst ekelt.

  3. Setzen Sie alles daran, die Frau Mutter mit Liebe zu umhegen. Das wird nicht leicht sein, denn der Böse wird alles versuchen, um sie gegen Sie alle aufzustacheln. Wenn es Ihnen aber gelingt, in dieser liebevollen Verfassung zu beharren, wird das der Frau Mutter viele Gnaden der Erlösung und Befreiung einbringen. Bieten Sie Ihre gemeinsamen diesbezüglichen Anstrengungen Maria an, als Opfergaben zur Befreiung der Mutter aus dem Griff des Bösen.

  4. dass Sie alle alles Leid, das Sie alle wegen der Frau Mutter bereits haben durchstehen müssen, Maria weihen. Sagen Sie Maria einfach alles, was in Ihnen hochkommt. Ich verspreche Ihnen meinerseits, dass auch ich den ganzen Zustand mitsamt der Verfassung der Frau Mutter der Himmlischen Herrin weihen werde, damit sie befreit wird und Sie alle den wahren Frieden wiederfinden. Nur als Kette von glaubenden und liebenden, betenden Seelen werden wir Erfolg haben.

Wichtig ist, dass Sie dies alles so viel wie möglich gemeinsam tun und dass der Herr Vater darüber verständigt wird, damit er, mit Weihe aller seiner Leiden der letzten Zeit an Maria, bei allem mitwirken kann.

Jeglicher Zustand des Mangels an innerem Frieden kann nur mit Liebe umgekehrt werden. Vergebung ist einer der mächtigsten Bestandteile der wahren Liebe. Glauben Sie alle felsenfest an die alles überwindende Macht der Herrin aller Seelen, und in dem Maβe, wie Sie diesen Glauben und die wahre Liebe in Ihrem Herzen leben, werden Sie das Wunder bezeugen können.

Mit meiner Mitwirkung dürfen Sie rechnen. Es gilt, dem Bösen die uneingeschränkte Macht der Herrin aller Seelen gegenüberzustellen. Es ist ja ein Zeichen der Vorsehung, dass wir ihm diesen Kampf am Abend vor dem Fest der Unbefleckten Jungfrau von Lourdes ansagen können.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 129
Über autogenes Training und positives Denken – über positives Denken unter Einbeziehung eines spirituellen Inhalts – Gott verleiht jedem Wort eine gewisse Kraft

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

In Ihrem Brief kommen Sie auf das autogene Training und positives Denken zu sprechen und fragen, was ich davon halte.

Das autogene Training zielt darauf ab, durch positives Denken und Einprägung positiver Aussagen Kräfte im Geist freizusetzen, durch welche der Mensch sich selber günstig umstimmen kann. An sich ist das selbstverständlich nicht schlecht. Dennoch muss ich von Seiten der Herrin aller Seelen auf die nachfolgenden Regeln hinweisen, die für jede Ihr geweihte Seele gelten, die diese Weihe richtig lebt:

  • Ob eine Therapie, ein Arzneimittel oder gar eine Formel hilft oder nicht, wird von der Göttlichen Vorsehung bestimmt, weil die geweihte Seele ihren freien Willen abgetreten hat, um voll und ganz zu Diensten von Gottes Heilsplan leben zu können. Deshalb ist es durchaus möglich, dass die Seele trotz Anwendung einer Arznei und sogar einer Selbstbe­stätigungsformel, keine Heilung findet. In jenem Falle soll sie trotzdem fest davon ausgehen, dass Gott bzw. Maria sie ganz fest in der Hand hat und dass ihre derzeitige Verfassung Gott gerade dienlich ist. Wenn Gottes Zeit für eine endgültige (oder zeitweise...) Heilung gekommen ist, wird diese auch einsetzen. Gott weiβ dann, dass die Seele sich mit allen Seinen Verfügungen abfindet, weil sie ihren freien Willen Ihm abgetreten hat. Dies ist die Erfolgsformel für ein Leben in höchster Fruchtbarkeit für die eigene Heiligung und für Gottes Heilsplan.

  • Es ist einer Seele durchaus erlaubt, zu versuchen, die geistige Verfassung auf eine höhere Ebene zu erheben. Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens lehrt ja, dass positive Einstellungen das Herz für die einströmende Göttliche Liebe als Trägerin der Lebenskraft öffnen können. Allerdings wünscht Sich Maria von der Seele, sie möge positive Suggestionen, die sie sich einzuprägen versucht, mit einem spirituellen Inhalt versehen, und zwar solchermaβen, dass diese zu Formeln der Verherrlichung, der Ehrenbezeugung oder der Wiederherstellung umgestaltet werden, zum Beispiel: "Meine Seele wird geheilt, denn Maria herrscht in mir", oder "Ich spüre neue Kraft in mir, denn ich bin eine Blume in Marias Garten", oder "Nichts kann mir etwas anhaben, denn Gottes Liebe lässt mich nicht verloren gehen", usw.

Nur spirituelle Inhalte machen eine Formel zur Quelle von Gnaden und Heil. Ein Beispiel: Eine der kräftigsten Formeln, welche die Seele richtig heilen und neu gestalten kann, lautet einfach "Laudate Mariam!" (= Ich preise Dich, Maria). Eine andere setzt sich einfach aus den ständig wiederholten Namen "Jesus – Maria – Jesus – Maria..." zusammen. Wichtig ist immer, dass diese Formeln langsam und tief im Herzen versunken ausgesprochen oder bei sich gedacht werden. In jenem Falle bringt jede dieser Formeln einen Lichtstrahl auf die Schöpfung herab. Sogar das einzige Wort 'Maria' ist mit Kraft geladen. Gott Selbst hat diesen Namen gemacht (in der Muttersprache Jesu und Mariä: 'Mer-i-am'); er bedeutet 'Ozean von Liebe, Macht und Heiligkeit'. 'Jesus' (in der Muttersprache Jesu und Mariä: 'Jeshua') ist ja ohnehin ein Göttliches Wort.

Gottes Gnadenschätze können durch verschiedenartige Schlüssel aufgeschlossen und freigesetzt werden:

  1. durch den Willen Gottes, der Motor eines jeden Aktes der Schöpfung oder der Neugestaltung ist;
  2. durch Marias Willen, da Marias Wille vollkommen und ganz identisch mit dem Willen Gottes ist und Maria über alle Seelen erhoben worden ist. Aus diesem Grunde ist Maria die Mittlerin aller Gnaden und die Herrin aller Seelen und verfügt über eine Macht, welche von den Engeln, den Glückseligen und den Dämonen als 'Göttlich' empfunden wird: Alles, was Sie sagt, entspricht völlig dem Willen Gottes. Dies ist der Grund, weshalb die Allerheiligste Dreifaltigkeit bei der Krönung Mariä im Himmel allen Himmelbewohnern mitteilte, sie hätten für alle Ewigkeit jeglichem Befehl Mariä Folge zu leisten.
  3. durch Worte. Man kann es so betrachten, dass innerhalb des Göttlichen Gesetzes jedes Wort Träger einer bestimmten Kraft ist. Diese Kraft kann über einen riesigen Fächer von 'winzig' zu 'umgestaltend groβ' variieren. Die Kraft eines Wortes wird hochgradig von der Gesinnung des Herzens der Seele bestimmt, die das Wort ausspricht, und von deren Heiligkeit. So kann dasselbe Wort, gesprochen von einer sehr sündhaften und kaum reumütigen Seele zum Beispiel eine Kraft = 1 entwickeln, während es von einer ziemlich heiligen Seele gesprochen, eine Kraft = 20 entwickeln könnte und, von der Herrin aller Seelen gesprochen, eine Kraft = 5000 (diese Zahlen selbstverständlich nur beispielsweise). Aufgrund dieses Gesetzes ist es zum Beispiel zu verstehen, wie eine tridentinische Heilige Messe mit strikt traditionellen Konsekrationsformeln und von einem wirklich heiligen Priester gefeiert, eine sehr viel gröβere Gnadenkraft entwickeln kann, als eine Heilige Messe, die wegen modernistischer Einflüsse nicht die traditionellen Formeln beibehält. Gott verleiht einem jeden Wort eine gewisse Kraft. Jedes Wort – ob im täglichen Leben oder im Wandlungsritual während der Heiligen Messe – löst gewisse Kräfte aus: Die Worte wirken alle als Schlüssel auf die Gnadenschätze in Gottes Herzen, nur ist die Kraft ihrer Wirkung dabei sehr verschieden.

Das Wort wird dabei von der Herzensgesinnung verstärkt oder eben geschwächt. Ein Herz, das vor Liebe brennt, ist wie ein ununterbrochener Saug- und Pressmechanismus, durch welchen die Ströme des Göttlichen Lebens sich ungehemmt weiterbewegen lassen und dabei die Gnaden in den Stand versetzen, sich voll auszuwirken.

Suggestionen ohne spirituellen Inhalt wirken in hohem Maβe wie verfehlte Chancen: Die Seele spricht sie, und sie können schon ein gutes Gefühl hervorrufen, aber sie lösen keine Gnadenwirkung aus und bringen somit keine dauerhafte Lebenskraft in die Seele noch über andere Seelen. Letzten Endes wirken sie deshalb in der Seele wie eine leere Umhüllung. Um es in ein vielleicht noch deutlicheres Bild zu fassen: Betrachten Sie zwei Früchte, die erste ist auf sehr reichem Boden gewachsen, die zweite auf sehr armem Boden. Äuβerlich merken Sie kaum einen Unterschied, aber wenn man die Früchte analysiert, stellt sich heraus, dass der Gehalt an Vitaminen, Mineralien und sonstigen Nährstoffen in der ersten Frucht viele Male höher liegt als in der zweiten. Der Körper wird von der zweiten also kaum genährt: Er füllt sich beim Essen derselben lediglich mit fast leerem Ballast.

Auβerdem ist es wichtig, uns vor Augen zu halten, dass unser Vertrauen immer an Gott und Maria orientiert sein sollte. Dort liegt das Heil, dort liegen die Gnadenschätze, dorthin sollen unsere Dienstbarkeit und unsere Aufmerksamkeit gehen.

Liebe Schwester, es gibt ziemlich viele Methoden, den Körper heiler werden zu lassen, den Geist zur Ruhe zu bringen und einen gröβeren inneren Frieden zu bewirken. Nur muss darauf hingewiesen werden, dass, auch wenn diese Methoden zuweilen an sich nichts Falsches ahnen lassen, die Seele sich nicht zu leicht von ihnen verführen lassen darf. Der Grund liegt in der Tatsache, dass es diese Methoden durchwegs in sich haben, die Seele von Gott und Seinen Wirkungen wegzuführen, die dazu anzuregen, die Regelung sämtlicher Lebensprozesse in die eigene Hand zu nehmen oder in manchen Fällen die Seele auf Wege zu führen, die ihr schaden können, indem sie vom einzigen wahren Gott und von der einzigen Wahrheit wegführen. Die Gefahr ist doppelt:

  1. Entweder ist die Methode an sich leer, weil sie keine Berührung mit dem Göttlichen einbezieht und den Menschen in den Mittelpunkt seines eigenen Universums rückt,
  2. oder sie ist wie ein Sprungbrett zu Gedanken und zu einem Weltbild, die nicht dem einzig richtigen Weltbild entsprechen, das aus der einzigen Wahrheit Gottes hervorgeht und die Erfüllung von Gottes Mysterien innerhalb der Seele bezweckt.

Gnadenvoll sind nur die Selbstbestätigung und die Heilungsformeln, durch welche die Seele Gott sucht, Ihn und Seine Werke und Pläne in den Mittelpunkt stellt und Ihm zu dienen sucht. Methoden wie das autogene Training sind in dem Sinne selbstsüchtig, dass der Mensch dabei nur mit sich selbst beschäftigt ist. Spricht die Seele dahingegen Formeln aus, in denen sie Gott oder Maria Verherrlichung, Liebe, Dank usw. entgegenbringt, so bittet sie nicht lediglich um Befreiung aus einem Elend, sie liefert – wenn sie es aus der richtigen Herzensgesinnung heraus vornimmt – vor allem einen Beitrag zur Gnadensammlung, aus der Heil für die ganze Schöpfung geschöpft werden kann. Ein solches Vorgehen baut die Seele im wahrsten Sinne des Wortes auf, und jegliches Heil, auch physisch oder geistig, das ihr aufgrund dieses Vorgehens eventuell zuflieβt, ist dauerhaft, und wird ihr mit Gottes Segen geschenkt, weil die Seele auch an Ihn gedacht hat.

Selbstverständlich unterstütze ich Sie in meiner Winzigkeit recht gerne. Am Tag, den Sie in Ihrem Brief erwähnen, werden Sie die verzückende Nähe unserer Herrin spüren. Ihre Hand wird alles führen und beherrschen. Selbstverständlich bin ich immer für Sie da.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 130
Was ist die wirklich gelebte Weihe? – über die Auswirkungen und Grenzen von Marias Macht – Maria, Vorbild der Hausfrauen – Wie wird eine Frau eine 'gute Hausfrau'?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Die vollkommene Weihe einer Seele an Maria gehört zu den gröβten, den schönsten, aber auch immer wieder zu den am wenigsten verstandenen Mysterien Gottes. Die Weihe an Maria ist keine magische Formel, die uns gleich völlig umgestaltet oder uns gleich von allen unseren Schwächen befreit. Die wirklich gelebte Weihe ist, wie es diese Worte sagen, ein Vertrag, ein heiliger Bund mit der Himmelskönigin, durch welchen wir uns völlig in Ihre Hände geben, damit Sie uns voll und ganz auf die möglichst fruchtbare Weise für die Werke Gottes einsetzen kann. Gerade daraus wird unser Glück bereitet. Dazu müssen wir uns Ihr vollkommen hingeben, in allen Einzelheiten unseres Lebens.

Dieser Bund ist ein Bund der Zusammenarbeit mit Maria: Sie hat die Macht um aus der Seele gleichsam eine völlig andere Seele zu machen, so dass sich allmählich herausstellt, dass diese ganz anders auf ihre Lebenswelt reagiert und sie ganz anders mit ihren Schwierigkeiten umzugehen versteht. Aus diesen Änderungen schöpft die Seele dann nach und nach die Kraft, sich von innen aus völlig zu verändern, sich von vielem Ballast zu reinigen. Weil sie kraft ihrer Weihe Maria gehört, Ihr Besitz geworden ist, um in Ihr und unter Ihrem mächtigen Schutz auf eine heilige Weise in das Herz Gottes hinüberflieβen zu können, wird sich dieser Vorgang in ihr sanft und ohne allzu heftige Erschütterungen vollziehen können.

Marias Teil des Bundes besteht darin, dass Sie für die Heiligung der Seele bürgt und Ihre unendlich groβe Macht einsetzen kann, um der Seele dabei zu helfen, dieses Ziel der Ziele zu erreichen. Letzten Endes ist es die Seele selbst, die Marias Anregungen und Inspirationen in den konkreten Situationen des Alltags in die Praxis umsetzen soll. Obgleich die Herrin aller Seelen eine uneingeschränkte Macht besitzt, die Seele zu heiligen, muss die Seele bei dieser Heiligung sehr aktiv mitwirken. Sollte Maria Ihre Macht so weit anwenden, dass die Seele die Fülle der Gnade als Geschenk bekäme, so würde die Seele jegliche Chance verlieren, sich die Verdienste zu erwerben, derer sie bedarf, um sich die ewige Glückseligkeit zu erwerben. Marias Macht, so wie Sie diese von Gott erhalten hat, ist uneingeschränkt. Dennoch sind der Auswirkung dieser Macht von mehreren Seiten aus Grenzen gesetzt:

  • durch Gottes Gerechtigkeit, die der Verbreitung von Gnaden nur in dem Maβe zustimmen kann, wie die Menschheit diese Göttlichen Geschenke überhaupt annimmt. Unzählige Seelen schlieβen sich den Göttlichen Gnaden kaum oder gar nicht auf.

  • durch das Maβ, in dem die individuelle Seele sich tatsächlich Gottes Werken hingibt. Gott ist nicht für die weltlichen Bedürfnisse der Seelen da, sondern die Seelen sind für die Erfüllung des Göttlichen Heilsplanes da, denn der Heilsplan Gottes ist das vollkommene System, aus dem das ewige Glück und der wahre Frieden hervorgehen soll.

Weihe an Maria ist zunächst eine Sache der richtigen Anwendung des eigenen Willens der Seele. Wenn sich die Seele anstrengt, vollkommen dasjenige zu tun, das Gott mit ihrem Leben vorhat, und alle ihre dabei vorkommenden Schwierigkeiten an Maria weiht, um diese mit Ihr zu bewältigen, öffnet sie sich dadurch für die Gnade der vollkommenen Neugestaltung: Sie ist dann bereit, ein anderer Mensch zu werden. Sobald sich die Seele dazu bewegen kann, ihren Willen vollkommen in den Dienst Gottes zu stellen und nur Seine Bedürfnisse zu suchen (die Gründung Seines Reiches auf Erden durch die Heiligung möglichst vieler Seelen), wird sie durch Maria so weitgehend verändert, dass sie wie von selbst Schritt für Schritt ihre Aufgaben anders zu erfüllen beginnt, nämlich: mehr tugendhaft, heilvoller, friedlicher. Alle ihre Werke werden fruchtbarer. Genau das ist es, was Maria mit den Ihr geweihten Seelen bezweckt: deren Fruchtbarkeit für die Werke Gottes ständig zu steigern, damit sie immer heiliger werden und sich dadurch die ewige Glückseligkeit erwerben.

Betrachten wir mal Maria während Ihres irdischen Lebens. Sie war nicht eine Frau, die nur von morgens bis abends auf den Knien betete. Sie war auch Hausfrau. Alle Ihre Handlungen tat Sie mit Gott und für Ihn, alle Ihre Worte sprach Sie mit Gott und für Ihn. Diese unübertreffbare Einheit mit dem Herzen Gottes erwirkte Ihr eine gewaltige Kraft und einen vollendeten inneren Frieden. Kehrte Sie das Haus, so tat Sie das mit Gott und für Ihn, und schenkte Sie Ihm diese Handlung, als ob Sie dabei wäre, Seelen vom Staub der Welt zu reinigen. Fütterte Sie Ihre Tauben, so schenkte Sie diese Handlung Gott in der Absicht, sie möge als eine Vermittlung von Nahrung an Seelen gelten, usw. War Maria krank, was viel öfter der Fall war, als es die Seelen wissen, so bot Sie Ihre Krankheit Gott an, damit Er dadurch Seelen in ihren seelischen Schwierigkeiten und Schwächen heilt. Marias Wille war so vollkommen mit dem Willen Gottes eins, dass Sie alles annahm und in allen Situationen davon ausging, alles sei gut, weil Gott es so verfügte. Ein Muster für jede Seele. Für Sie war alles so, wie es sein sollte, weil Gott damit für irgendwen irgendetwas tun konnte.

Marias Geheimnis als Mensch lag darin, dass Sie alles mit Liebe und für die Liebe tat, und als Ehrerbietung an Gott. So brachte Sie sogar durch die schlichtesten Handlungen im Haus Licht über die ganze Schöpfung.

Maria ist Ihre Himmlische Herrin. Bekennen Sie sich zu Ihren Füβen zu dieser Eigenschaft, zu Ihrer Macht, Sie neu zu gestalten, und Sie wird Ihre inneren Gesinnungen überall dort heilen, wo dies erforderlich sein kann. Die vollkommene Weihe an Maria kann aus Ihnen eine Frau machen, die im Haushalt wie eine Blume wird, wie ein anziehendes Licht. Wichtig für Gott ist nicht, dass die Hausfrau heute soviel Bettwäsche wäscht, morgen so viele Fenster sauber wischt und übermorgen so viele Hemden bügelt; wichtig für Ihn ist, dass die Hausfrau täglich Licht um sich herum verbreitet, dass Sie ihren Lebensgefährten gegenüber Gottes Liebe vergegenwärtigt. Wie sie ihre Handlungen vollbringt, ist tatsächlich wichtig, aber... nicht im weltlichen Sinne des Wortes, sondern im spirituellen Sinne, nämlich: Inwieweit tut die Seele alles in Tugendhaftigkeit und MIT MARIA?

Dort liegt auch Ihre spezifische Aufgabe, liebe Schwester: Werden Sie dadurch eine gute Hausfrau, dass Sie wie ein Brunnen von Licht, Liebe und Frohmut leben. Quält Sie irgendeine negative Erfahrung, so legen sie diese Maria zu Füβen und bitten Sie die Himmlische Herrin "Maria, Herrin meiner Seele und meines Lebens, nimm doch diesen Fleck von Finsternis aus meinem Herzen an und berühre ihn mit einem Fuβ, denn unter Deinen Füβen wird alle Finsternis unwirksam gemacht".

Liebe Schwester, Sie sind Hausfrau, weil Gott Sie in dieser Lebenssituation gewollt hat, gerade weil Sie in dieser Situation für Seine Pläne und Werke am Fruchtbarsten werden können. Eine 'gute Hausfrau' in Gottes Augen können Sie dann sein, wenn Sie sich vollkommen an Maria hingeben, Sie oft tief in Ihrem Herzen suchen und allen Weisungen Mariä folgen. In jenem Fall werden Sie allmählich anfangen, so zu leben, wie Sie gelebt hat. Als Hausfrau war Maria an erster Stelle ein strahlendes Licht, das tiefen Frieden, innige Freude und eine immense Kraft in die Herzen brachte. Sie tat dies durch Ihre Ausstrahlung, durch Ihre bedingungslose Liebe zu allen Geschöpfen und zu Gott. Jede Seele, die Maria sah, spürte gleich: 'Da ist Gott zugegen'. Tatsächlich, Maria wirkte auf alle Geschöpfe so, als ob dauernd eine Wolke von Himmlischem Duft über Ihr schwebte, der alle Lebewesen verzückte. Dieser 'Duft' (nur auf der seelischen Ebene spürbar) war die Frucht der vollendeten Verschmelzung zwischen Gottes Gegenwart und Marias Willen. Er war Ausdruck der vollendeten Heiligkeit, die in solchen Seelen reift, die sich völlig den Erwartungen Gottes hingegeben haben.

Versuchen Sie, Maria nachzufolgen, und Gott wird Ihr Leben als gelungen betrachten. Sie werden dies allerdings nur in dem Maβe tun können, wie Maria in Ihnen herrscht, weil dann nicht Sie leben und sprechen werden, sondern Maria durch Sie. In Ihnen, wie überhaupt in jeder Seele, ist Himmlische Saat gelegt. Von jeder Seele wird erwartet, dass sie diese Saat reifen lässt, bis sie sich in Blüten und anschlieβend in Früchte umwandelt. Diese Umwandlung kann sich nur in dem Maβe vollziehen, wie der Wille der Seele, sich unter Marias Herrschaft zu verändern, wächst. Je mehr Sie sich an Marias Vorbild orientieren, desto mehr werden Sie Ihr gleichen. Selbstverständlich bin ich für Sie da, um zu den Füβen der Himmlischen Herrin die Erschlieβung Ihres Seelengartens in die Wege leiten zu helfen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 131
Über die Grenzen der Macht Satans – Die Wissenschaft des Göttlichen Lebens als Enzyklopädie des wahren Glücks, der wahren Hoffnung, der wahren Liebe – über Gebet und Gebetserhörung – über die Annahme und Aufopferung von Prüfungen – über den freien Willen – über die Bekehrung in der Stunde des Todes

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es scheint dem Bösen nie an Inspirationen zu fehlen, die Werke Gottes zu unterminieren. Von selber würde er dies nie tun können, da er gegen Gott und gegen die Gottesmutter gar nichts tun kann. Ich habe es bereits wiederholt auf Einladung der Himmelskönigin schreiben müssen: Die Macht Satans ist nur so groβ wie die Schwäche der Menschenseele. Gibt ihm die Seele nach, so wächst seine Macht über sie. Will die Seele sich ihm nicht hingeben, so kann er nichts tun. Liebe Schwester, wäre nicht der freie Wille der Menschenseele, so gäbe es auch keine Sünde, denn jede Seele täte dann einwandfrei den Willen Gottes. So groβ ist aber Gottes Liebe, dass Er den Seelen einen freien Willen geschenkt hat und diesen auf keinen Fall aus eigener Initiative in irgendwelche Richtung zu zwingen versucht.

Wie schwer kann doch das Herz leiden, wenn es merkt, wie leicht die Irrwege sich vervielfachen und wie leicht ihnen auch gefolgt wird. Dabei wäre es nicht einmal ein unlösliches Rätsel, wie sich die Seele den Verführungen stellen soll. Wir haben das unvorstellbare Vorrecht, in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens belehrt zu werden. Diese könnte so ungefähr mit einer Enzyklopädie des wahren Glücks, der wahren Hoffnung, der wahren Liebe verglichen werden. Unser Schmerz besteht daraus, dass nicht jede Seele sich den Gnadenströmen aufschlieβen will und somit auch nicht den Weg zu ihrem Glück findet. Viele Seelen versuchen, dadurch Fluchtwege aus ihrer ständigen Unzufriedenheit zu finden, dass sie Handlungen vornehmen, die für sie 'aufregend' wirken, in Wirklichkeit jedoch vollkommen leer sind. Manche Dinge haben für manche Seelen ihren Reiz, werden von Gott aber bedauert. So kommt es, dass manche Leben vergeudet werden.

Wie Sie sich vor den Machenschaften des Bösen schützen können, lehrt die Herrin aller Seelen in vielen der Schriften. Ich kann allerdings verstehen, wie Ihnen zumute ist, wenn Sie ab den ersten Gebeten gegen eine bösartige Entwicklung in Ihrer Lebenswelt gleich erkranken. Gerne möchte ich Ihnen deswegen die nachfolgende Ermutigung zuflieβen lassen.

Zunächst sollte ich Ihnen den Rat der Herrin aller Seelen mitteilen, Sie (Maria) aktiv in Ihr Gebet einzubeziehen. Ihnen ist geraten worden, für Ihr Anliegen drei Monate lang den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit zu beten. Dies ist ein wunderbares Gebet. Auch ich liebe es, denn es ist sehr wertvoll. Allerdings können Sie Ihre Anstrengung dadurch um ein Vielfaches fruchtbarer machen, dass Sie:

  1. diesen Rosenkranz zwar täglich beten, ihn jedoch nicht aktiv mit dem Anliegen verbinden, diese verirrte Seele möge umkehren. Konkret heiβt dies: Bitten Sie den leidenden Erlöser darum, Er möge die irrenden Seelen (Plural) mit Seiner Barmherzigkeit überschütten. Ihr Gebet wirkt in jenem Falle 'uneigennütziger'.

  2. sich keine zeitliche Begrenzung setzen. Die Menschenseele neigt leicht dazu, eine Anstrengung in einen gewissen, wohl abgegrenzten Zeitrahmen zu stellen. Irgendwie hilft es manchmal, einen deutlichen Überblick über sein Handeln zu bekommen, wenn man es 'sichtbar darstellt', wie in einem Fach. Gott kann dies jedoch als ein 'bedingtes' Gebet betrachten. Die Seele kann die Tür der Gnade erst dann weit öffnen, wenn sie Gott zu erkennen gibt, dass für sie alles offen ist. Der Grund ist einfach, dass dies in Gottes Augen wie ein Signal wirkt, das Ihm sagt: "Mir ist alles recht, mach Du das Beste daraus". Ihm ist dies besonders wohlgefällig. Wenn Sie nun den Beschluss fassen, das Gebet für dieses Anliegen drei Monate lang zu beten, ist es irgendwie so, als ob Sie Gott gegenüber sagen: "Nach diesen drei Monaten erwarte ich von Dir ein Ergebnis". Der Himmel kann schon das Beten während einer gewissen Zeit verlangen, aber dann handelt es sich um ein Mindestmaβ, nicht um ein abgeschlossenes Ganzes. Das kommt daher, dass für Gott die Wirklichkeit zeitlos ist. Nur die Seelen neigen dazu, solange sie sich auf Erden befinden, in Tagen, Stunden usw. zu rechnen, weil das Leben auf Erden halt nach Zeit organisiert ist;

  3. Maria mit einbeziehen. Möchten Sie das Herz Jesu richtig aufschlieβen, bitten Sie Ihn dann "im Namen Seiner Mutter" und "in der Absicht, Ihr einen Gefallen tun zu können". Ich rate Ihnen dies aus eigener Erfahrung, weil Maria Selbst mir dies immer wieder sagt. So funktioniert es ja mit der Gnadenwirkung in unseren Letzten Zeiten: Alles durch das Tor der Gnade – Maria. Ein Beispiel: Sie möchten Jesus darum bitten, dass Ihr Kind sich von der Sünde abwenden möge. Bitten Sie Ihn folgendermaβen: "Lieber Jesus, ich bitte um das Licht und die Liebe Deiner Barmherzigkeit, damit X Deiner und meiner Mutter Maria nicht länger durch sein Verhalten Schmerzen zufügt". Gott sehnt Sich inständig danach, dass die Seele um alles durch Maria bittet.

Es ist wichtig, dass Sie sich auch nicht zu schnell geschlagen geben, falls ein Ergebnis augenscheinlich auf sich warten lässt. Maria betont immer wieder, dass im Verborgenen der Herzen vieles vorgeht, das nicht gleich wahrnehmbar ist. Deswegen hat das Wort Jesu "Dein Glaube hat dich gerettet" eine so tiefe Bedeutung: Den gröβten Verdienst erwirbt sich eine Seele dadurch, dass sie davon ausgeht, dass Gott immer liebevoll mit ihren Anliegen beschäftigt ist, dass der Groβteil der Wirklichkeit eben unsichtbar ist und dass Gott gerade in diesem Teil der Wirklichkeit Seine wichtigsten Wunder vollbringt.

Versuchen Sie, jedes Mal, wenn Ihnen die Annahme und die Aufopferung von Prüfungen schwer fällt, von ganzem Herzen zu sagen: "Ich danke Dir, mein Gott, denn heute schreibst Du Heilsgeschichte in mir". Maria hat mir diese Anrufung geschenkt, um mich in den schwierigen Stunden daran zu erinnern, dass die Seele gerade dort am Fruchtbarsten wird, wo sie leidet. Sie erinnert die Seele auch daran, dass jedes Leiden für Gott, und somit auch für das ewige Heil der Seele, einen tiefen Sinn hat. Es handelt sich da um ein Geschenk, das hinter dem goldenen Vorhang von Gottes Herzen für die Seele bereitet wird, um sie später damit zu verzücken. Jede Prüfung ist für Gott wie ein unentbehrlicher Grundstoff, aus dem Er Gnaden bereiten kann. Deshalb lässt sich sagen, dass Gott in jeder Prüfung Heilsgeschichte in der leidenden Seele schreibt: Die Seele gibt sich dann Seinem Plan hin, damit Er die Entwicklung dieses Planes fördern kann.

Aus welcher Quelle die Krankheitserscheinungen seit Beginn des Gebetes mit diesem Anliegen auch immer auf Sie zukommen, für Sie gilt jetzt, sich darüber keine Fragen zu stellen, sondern den Ausschlag Maria zu weihen mit der Bitte, Sie möge diese Erscheinung dafür anwenden, dass die betreffende Seele gereinigt wird. Betrachten Sie das Bild: Diese Seele hat sich durch diese Tätowierung die Haut verändern lassen, die sie von Gott bekommen hat. Sie leiden jetzt unter Hauterscheinungen. Bitten Sie Maria deswegen, diese Erscheinungen mögen der betreffenden Seele eine seelische Reinigung erwirken. Nur so können Sie allem einen Sinn vermitteln. Die physische Haut lässt sich nach einer Tätowierung normalerweise nicht mehr ändern, die Seele schon.

Sie fürchten, Sie schützen sich vielleicht nicht richtig. Stellen Sie sich voll und bedingungslos unter den mächtigen Schutz der Herrin aller Seelen, und Sie wird alles so lenken, wie es für Gottes Heilsplan sein muss. Diese Wahrheit ist absolut sicher, weil es sich bei der vollkommenen Weihe um ein Göttliches Gesetz handelt. Nur, wie bereits angedeutet, dürfen wir keine zeitlichen Bedingungen stellen. Dafür erhalten wir allerdings das Vorrecht, dass unsere liebevoll und vertrauensvoll geweihten Anstrengungen sogar über die Grenzen des Todes hinaus wirksam bleiben können: Eine Seele, für die wir beten, erfährt manchmal nach vielen Jahren, sogar erst in der Stunde ihres Lebensgerichtes, die Frucht ihrer Aufopferungen. Wir hinterlassen manchmal heute Früchte des Heils im riesigen Göttlichen Korb der Baustoffe für Gnaden und erfahren sogar erst nach unserem Tode, dass Gott diese Früchte für Entwicklungen anwendet, von denen wir zu Lebzeiten nicht haben Zeugen sein dürfen. So wirkt das: die absolute Vollkommenheit der Göttlichen Liebe, nichts geht verloren, sogar nicht der geringste Schmerz oder die geringste geweihte Anstrengung, die wir selber nach kurzer Zeit oft schon vergessen haben.

Gibt es für diejenigen einen Weg zurück, die sich dem Bösen hingegeben haben? Die Antwort ist eindeutig 'ja'. Es gibt immer einen Weg zurück, wenn der freie Wille sich für Gott entscheidet. Es ist bereits in der Bibel die Rede von 'Seelen guten Willens'. Eine Seele 'guten Willens' ist eine Seele, die ihren freien Willen voll und ganz an Gott orientiert, so dass ihre Handlungen, ihre Wünsche und Gedanken möglichst vollkommen eins mit jenen von Gott Selbst werden. Dem freien Willen einer irrenden Seele können Sie nichts aufnötigen, Sie können die Seele zu nichts zwingen. Sogar wenn Sie dies tun könnten, hätte diese Seele nicht den geringste Verdienst für ihre Erlösung oder Heiligung, denn Gott richtet alles nach dem freiwilligen Gebrauch des freien Willens. Die Seele muss selber 'ja' zu Gott sagen, muss Ihn von sich selbst aus zu lieben lernen, muss die Dinge tun, weil sie diese von Herzen Gott schenken will, nicht weil sonst ein Mitmensch unzufrieden über sie ist.

Diese Aussicht kann schon etwas entmutigend wirken, aber: Halten Sie sich fest vor Augen, dass die Seele sich vielleicht auf Erden noch für die Gnade verschlieβt, dass aber viele blinde Seelen spätestens in der Stunde des Todes aufgrund der vielen Gebete und Aufopferungen, die von Menschenseelen zu ihren Gunsten dargeboten worden sind, solch riesige Ergüsse der Gnade in sich erfahren, dass sie dann noch zu Gott sagen: "Ja, ich will Dein sein, und ich bitte um Vergebung für meine Blindheit, denn jetzt weiβ ich, was mir gefehlt hat. Könnte ich auf die Erde zurückkehren, ich würde vieles anders machen". Diese Worte, liebe Schwester, sind die Schlüssel der Rettung. Sie helfen, diese Schlüssel jetzt herzustellen, unter anderem aufgrund Ihrer Schmerzen über dasjenige, was Sie da erfahren haben.

Ja, es gibt Seelen, die erst in der Stunde des Todes umkehren. Manchmal ist es für die betende, leidende Seele verführerisch, dazu zu sagen: "Was habe ich denn davon, wenn diese Bekehrung erst in der Stunde seines bzw. ihres Todes eintritt?" In dem Maβe, wie Sie nicht mehr für die weltlichen Dinge leben, sondern für die Dinge der Ewigkeit, wird Ihnen der Gedanke an die Möglichkeit einer sogar so späten Bekehrung trösten. Wichtig ist nicht, dass die Seele die Früchte ihrer Anstrengungen wahrnehmen kann, wichtig ist, dass diese Früchte überhaupt reifen. Es ist nicht gut, dass eine Frucht vom Baum in den Korb fällt, bevor sie vollreif ist. Keine Seele hat dann etwas davon. Ich kann Ihnen Folgendes anvertrauen: In der Stunde des Lebensgerichtes gleich nach dem irdischen Tod sieht jede Seele Maria, ihre Himmlische Mutter und Herrin. Ich kann Ihnen versichern, dass von diesem Anblick eine so intensive Liebesglut ausgeht, dass die Frucht da in einer Sekunde mehr reift als in Dutzenden von Jahren auf Erden.

Liebe Schwester, die dunklen Wolken unserer Prüfungen und Schmerzen können wir nicht aufhalten. Sie ziehen am Himmel über unserem Lebensweg vorbei, und uns ist selten im voraus klar, ob sie einen Wandel unserer seelischen Verfassung mit sich bringen werden, ob sie den Boden unseres Lebenswegen in Schlamm verwandeln werden, usw. Eins aber ist für die vertrauensvolle Seele sicher: Die vollkommen gelebte Weihe an Maria sorgt immer dafür, dass die Beschaffenheit unseres Seelenbodens derart umgestaltet wird, dass die ganzen Regenschauer der Prüfungen die Seele nicht ertrinken lassen, sondern sie zu einer Oase machen, zu einem Ort des inneren Friedens, in dem es nie mehr an Himmlischer Nahrung fehlt.
Ich trage Sie gerne in meinem Herzen weiter.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 132
Gibt es im Himmel Leid? – über die Rolle des Tieres in der Schöpfung – Haben einzelne Heilige im Himmel am Leiden Jesu und Mariä Teil?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Da sich Ihr Brief ganz auf die Leiden Christi bezieht, hat er mein Herz entflammt. Die Leiden Christi und deren mystische Bedeutung standen von Anfang an im Mittelpunkt meiner eigenen mystischen Ausbildung. Als mir die Gottesmutter zum ersten Mal erschien, tat Sie dies gleich in Ihrer Eigenschaft als die Schmerzensreiche Mutter. Sie ergoss in mich eine brennende Liebe zu den Leiden Christi, den Schmerzen Mariä, dem Kreuz und der ganzen Atmosphäre der Passion. Alle Jahre wieder, zieht Sie mich in den letzten paar Wochen der Fastenzeit voll und ganz in die Atmosphäre der Passion, wie diese sich damals wirklich zugetragen hat. Sie tut dies nach wie vor, obwohl Sie den Kern meiner Werke inzwischen seit mehreren Jahren auf die Verkündigung Ihrer Eigenschaft als Herrin aller Seelen verlegt hat. Die Erfahrung im Mittelpunkt meines Herzens und meiner Seele ist in jeder Passionszeit immer wieder hoch bereichernd und nicht in Worte zu fassen. Ich verstehe deshalb durchaus Ihre Faszination in Bezug auf die Wundmale Christi.

Es ist mir deshalb ein Vergnügen, Ihnen hiermit bereits ankündigen zu können, dass ich zurzeit gerade ein neues Manifest verfasse, das sich auf die mystischen Hintergründe der Passion Christi bezieht. In relativ naher Zukunft, zu Gottes Zeit, werden Sie diese Schrift kennen lernen können. Alles hängt davon ab, was die Herrin aller Seelen von Tag zu Tag mit mir vorhat, denn Sie bestimmt den Zeitpunkt der Verfassung und der Veröffentlichung einer jeden Schrift. (Inzwischen ist diese Schrift unter dem Titel Die Ernte der Ewigen Liebe veröffentlicht worden).

Zu Ihrer Frage: Es heiβt, im Himmel gebe es kein Leid mehr. Die Engel empfinden kein Leid. Maria und Jesus leiden bis zum Ende der Zeiten. Wie können wir das begreifen?
Tatsächlich, im Himmel gibt es kein Leid, weil der verherrlichte Zustand der Seele jene der vollendeten Glückseligkeit in der Gegenwart der vollendeten Göttlichen Liebe ist. Dennoch leiden Maria und Jesus tatsächlich bis zum Ende der Zeiten. Dies ist nicht widersprüchlich. Wie sollen wir es denn verstehen? Jesus ist der Erlöser in der Ordnung der Natur. Maria ist die von Gott berufene Miterlöserin in der Ordnung der Gnade. Die Seelen Jesu und Mariä sind für alle Zeiten voll in das Erlösungsmysterium eingeschaltet, das erst in der Fülle der Zeit als endgültig absolviert gelten wird. 'In der Fülle der Zeit' heiβt konkret: "zum Zeitpunkt, wenn innerhalb des Göttlichen Heilsplans die Fülle der Gnade verwirklicht worden ist, mit anderen Worten: sobald für die Verwirklichung der betreffenden Entwicklung in ausreichendem Maβe und mit genügend erlösender Liebe gekämpft worden ist, damit es gemäβ dem Gesetz Gottes gerechtfertigt erscheint, die notwendigen Gnaden (im vorliegenden Falle: die Fülle der Gnaden der Erlösung) freizusetzen".

Dies alles bedeutet, dass Jesus und Maria ohne Unterlass das Ganze der Gefühle eines jeden Geschöpfes an Herz und Körper in Sich mittragen. Noch genauer ausgedrückt: Jesus und Maria spüren jeden Schmerz, jedes Herzeleid, jede Ermüdung, jede Krankheit, die Wirkungen einer jeglichen Prüfung auf jeden menschlichen Körper, auf jedes menschliche Herz, jeden menschlichen Geist und jede menschliche Seele, weil Sie zwecks Vollendung der Erlösung in der Fülle mit jedem Lebewesen verbunden sind. Das heiβt mithin, dass die Seele Jesus und Maria gar nichts vormachen kann. Sie spüren haargenau ALLES, was in unserem ganzen Wesen vorgeht. Sie sind somit durchaus imstande, unsere Leidensbeiträge so zu bewerten, wie sie sind. Wäre dies nicht der Fall, so hätte Gott sozusagen keine Ahnung, inwieweit jede Seele aufgrund ihrer Leiden wirklich zu Seinem Heilsplan beiträgt. Er würde dann auch keine Ahnung von dem Maβe der aufrichtigen Liebe einer jeden Seele haben. Jesus und Maria spüren deshalb jede Empfindung einer jeden Menschenseele. Jede Menschenseele ist unmittelbar am Erlösungsmysterium beteiligt.
Noch wunderbarer ist aber, dass Jesus und Maria darüber hinaus jede Empfindung eines jeden Tieres spüren können. Dies bestätigt die Vollkommenheit des Göttlichen Vermögens, jede Menschenseele auf unfehlbare Weise zu richten. Tatsächlich, das Ganze der Verdienste, der Heiligkeit, der Fehltritte und der Unzulänglichkeiten einer jeden Seele wird auch durch die Art und Weise bestimmt, wie sie mit den Tieren auf ihrem Lebensweg umgeht! Die meisten Seelen wissen nicht bzw. berücksichtigen nicht, wie wichtig der Umgang mit Tieren auf ihrem Lebensweg in Gottes Augen ist. Maria vertraute mir vor einigen Jahren an, dass jedes Tier nach seinem irdischen Tod zu Gott zurückkehrt als Träger von, unter anderem, allen Erfahrungen, die es mit Menschenseelen gemacht hat.

Haben Sie eine Katze, einen Hund, einen Papagei, ein Kaninchen, ein Pferd usw., so wird in diesen Tieren alles an Erfahrungen gespeichert, die sie mit Ihnen machen. Jede Streicheleinheit, jede Äuβerung von Liebe und Zärtlichkeit, jedes liebe Wort, aber auch jede Lieblosigkeit, jede Beschimpfung, jede Misshandlung durch Menschenhand, wird in einem Tier 'gespeichert'. Beim Tod des Tieres wird dieses nicht, wie die Menschenseele, gerichtet; ein Tier fällt auβerhalb der unmittelbaren Wirkungen des Erlösungsmysteriums und kann sich auch nicht versündigen. Die Erlösung und die Sünde wirken sich nur in der Menschenseele aus. Allerdings spielt jedes Tier eine Rolle in den mittelbaren (indirekten) Wirkungen des Erlösungsmysteriums: Durch ihren Umgang mit sämtlichen Tieren, denen sie auf ihrem Lebensweg begegnet, wird jede Menschenseele auch durch diese Tiere seelisch 'gebildet' oder 'gestaltet'. Ihr Umgang mit sämtlichen Tieren auf ihrem Lebensweg trägt also zum Stand der Heiligkeit, des Verdienstes oder der Schuld der Seele gegenüber Gott bei.

Aus diesem Grunde verfügen Jesus und Maria über die uneingeschränkte Fähigkeit, die leiblichen und emotionalen Empfindungen eines jeden Tieres nachzuvollziehen. Wenn ein Tier stirbt, 'liest' Gott in dessen Lebensprinzip (= dem Gegenstück von dem, was bei dem Menschen als 'Seele' bezeichnet wird) alles, jede einzelne Empfindung, was dieses Tier mit Menschen erlebt hat, mit welcher Menschenseele es dies erlebt hat und wie jede einzelne Empfindung zu werten ist – als zugefügte Liebe bzw. als zugefügtes Leid. Dies alles heiβt mithin, dass die Liebe zu einem Tier, ob Haustier oder sogar 'lediglich' zu Gartenvögeln usw., zur Erlösung und Heiligung einer Menschenseele beitragen kann, aber auch, dass jede Misshandlung eines Tieres in Gottes Augen durchaus eine Sünde ist, weil eine solche Handlung einen Mangel an Liebe gegenüber einem Werk Gottes zum Ausdruck bringt und Seinen Heilsplan auf indirekte Weise beeinträchtigt.

Wir dürfen nie vergessen, dass jedes Tier eine Rolle innerhalb der Schöpfung zu spielen hat, dass es aus diesem Grunde für Gott wichtig ist und dass jeder Mangel an Liebe von Seiten einer Menschenseele die Strömung der Liebe und somit des Göttlichen Lebens durch die Schöpfung an einem bestimmten Punkt ändert. Wenn Sie dies alles betrachten, werden Sie verstehen, wieso Jesus und Maria alle Liebe, aber auch alles Leid der ganzen Schöpfung uneingeschränkt nachempfinden können. Alles Leid, das Menschenseelen einander und Tieren zufügen, bildet insgesamt das ewig dauernde Leiden Jesu und Mariä.

Die wichtigsten Gründe, wieso dies so ist, sind also die Nachfolgenden:

  1. Gott könnte sonst nicht den genauen Stand von Gnade und Ungnade einer jeden Seele deuten und werten.
  2. Jesus und Maria sind bis zum Ende der Zeiten völlig Teil des 'Kreislaufs' der Erlösung. Sie könnten nicht Teil dieses Systems sein, wenn Sie nicht voll an den Wirkungen der gegenseitigen Beziehungen zwischen allen Geschöpfen Teil hätten bzw. diese Wirkungen nicht im eigenen Wesen nachempfinden könnten.

So sind auch die Worte zu verstehen, die sagen, dass Jesus Sein Kreuz für alle Zeiten trägt und dass Maria für alle Zeiten über die Menschheit weint.

Bezüglich Ihrer Frage: Gibt es Heilige auβer Maria, die noch im Himmel am Leiden Jesu teilhaben? Leiden die Heiligen, die bei Gott sind, vielleicht doch seelisch unter dem Unwillen der Menschen auf Erden?
Im 'Normalzustand' sind die Heiligen im Himmel von der Empfindung der Leiden auf Erden ausgeschlossen. Der Grund ist einfach jener, dass im wirklichen Sinne des Wortes nur Jesus und Maria der Erlöser und die Miterlöserin sind. Vergessen wir nicht, dass jede Menschenseele dazu berufen ist, im weitesten Sinne des Wortes eine Miterlöserin zu sein, in dem Sinne, dass alle Prüfungen einer jeden Seele in die Verwirklichung des Göttlichen Heilsplans eingeschaltet werden und sie demselben ein Gewicht hinzufügen, das durch das Maβ bestimmt wird, in dem diese Prüfungen mit Liebe und im Gehorsam, in Annahme und in Weihe dargebracht werden.

Diese Rolle als Miterlöserin endet grundsätzlich im Augenblick des Übergangs der Menschenseele in das Jenseits, das heiβt also: im Augenblick, wo die Seele vom physischen Körper getrennt wird. Jesus und Maria dahingegen bleiben Erlöser und Miterlöserin, bis die Fülle der Zeit gekommen ist. Trotzdem kann es einem Glückseligen zeitweise vergönnt werden, die Leiden auf Erden nachzuvollziehen. Durch ein Göttliches Mysterium erfolgt dies ohne Beeinträchtigung ihrer Empfindung der Glückseligkeit. Diese Empfindung kann diesem Glückseligen unter anderem zum Zweck seiner Fürsprache vergönnt werden. Dies ist, wie bereits erwähnt, allerdings nicht der 'Normalzustand'.

Ich soll zu diesem System noch Folgendes ausrichten: Obgleich die Glückseligen im Himmel nicht mehr die physischen Empfindungen des stofflichen menschlichen Körpers spüren, können Ihnen solche Empfindungen auf dem mystischen Weg in der Seele vergönnt werden. Aufgrund meiner mystischen Ausbildung durch Maria kann ich Ihnen dies kurz erklären, insoweit mir dies von unserer Herrin erlaubt wird:

Die menschliche Seele verfügt über eine Fähigkeit, physisches Leiden auβerhalb des physischen Körpers zu empfinden. Die Seele spürt dabei haargenau, was in einer anderen Seele physisch, emotional, geistig, seelisch usw. vorgeht. Der eigene Körper kann diese Leiden empfinden, sie können sich aber auch auf eine nichtstoffliche Ebene der Seele 'projizieren'. Die Seele kann dann ganz genau sagen, was der anderen Seele fehlt, in welchem Maβe und wo, während sie, je nachdem Maria – so funktioniert es bei mir – es will, entweder auch physisch alles mit empfindet oder alles 'nur' in der Seele spürt, was genauso schmerzhaft ist, sich aber 'anders' anfühlt. Maria erlaubt mir solche Erfahrungen seit Jahren sehr regelmäβig. Genau deswegen kann ich diese Erläuterung vermitteln, sonst wäre dies nicht möglich, weil man es im eigenen Wesen empfunden haben muss, um es richtig verstehen oder erklären zu können. In ähnlicher Weise kann dies auch den Glückseligen im Himmel erlaubt werden.

Wenn solche Erfahrungen einer Seele auf Erden vergönnt werden, dienen diese nur dem Göttlichen Heilsplan, weil diese Seele dadurch in einer Art miterlösenden Leidens untergetaucht wird und darüber hinaus in der Vervollkommnung der Liebe zu ihren Mitgeschöpfen ausgebildet werden kann. Genau zu diesem selben Zweck kann der Seele sogar das Nachempfinden der Leiden eines Tieres, aber auch jener von Maria (auf hoher mystischer Ebene) vergönnt werden. Dieses Letztere war einer der roten Fäden in den Anfangsjahren meiner eigenen mystischen Berufung. Solche Erfahrungen lehren eine Seele die wahre Tiefe von Gottes Liebe kennen.

Unter dem Unwillen der Seelen auf Erden leiden die Glückseligen auf jeden Fall, weil ihnen jede Abweichung von der wahren Liebe auβerordentlich schmerzhaft ist. Im Himmel lebt die Seele ja die Fülle der absolut vollendeten Liebe.

Ich hoffe, lieber Bruder, Ihnen bereits ein wenig geholfen zu haben. Möge die kommende Schrift Ihr Bedürfnis noch weiter befriedigen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 133
Über das Entdecken der eigenen Berufung

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesu und Maria,

Vielen Dank für den Brief, den Sie unserer Himmlischen Mutter geschrieben haben und in Bezug worauf mich Maria Ihnen nun folgendermaβen antworten lässt:
Ihre Berufung zu kennen, ist für jede Seele eine wesentliche Frage. Was ist die Berufung der Seele? Unter 'Berufung' soll die Seele den Auftrag verstehen, den sie in diesem Leben von Gottes Wegen erhält und den sie somit so zu erfüllen hat, dass damit den Plänen Gottes gedient ist.

Jede Seele hat ihre eigene, spezifische Berufung. Jede Seele spielt ihre eigene Rolle innerhalb des groβen Systems, das 'Schöpfung Gottes' heiβt. Mag Ihre Aufgabe im Leben aus menschlicher Sicht manchmal noch so unwichtig erscheinen, in den Augen Gottes ist sie immer wichtig, und Er verfolgt mit Aufmerksamkeit und geduldiger Liebe, wie die Seele ihre Aufgabe erfüllt. Wie unwichtig die Aufgaben, die sie zu vollbringen hat, scheinbar sein mögen, es ist die Liebe, mit der die Seele diese vollbringt, die bestimmt, wie wichtig sie wirklich sind, denn eine Seele, die in allem, was sie tut und sagt und sogar denkt und fühlt, aufrichtige Liebe zu verbreiten versucht, ist groβ in den Augen Gottes.

Ihre Berufung lässt sich nur dann entdecken, wenn Sie tief in sich hinein hören, in der stillen Beschaulichkeit, in jenen Augenblicken, in denen Sie mit möglichst wenigen Ablenkungen zu rechnen haben. Gottes Geist wird Ihre Berufung leise in den Tiefen Ihrer Seele flüstern, sobald Sie die richtige 'Verbindung zum Herzen Gottes' in sich zustande zu bringen vermögen. Dazu ist wichtig, dass Sie sich allmählich von den Einflüssen loszulösen versuchen, die aus Ihrer Umwelt auf Sie zukommen. Das heiβt: Alle sinnlichen Eindrücke, Meinungen von Mitmenschen usw., sollten dazu dienen, diese an Maria zu weihen, damit die Gottesmutter diese reinigt und die Elemente von Licht, die sie enthalten, zum Wachstum Ihrer Seele in Sie einbauen kann. Im Übrigen gilt, dass Sie versuchen sollten, diese Eindrücke möglichst wenig auf sich einwirken zu lassen und möglichst innig mit Ihrem Herzen an Gott orientiert zu leben. Tun Sie einfach ALLES mit Maria, bitten Sie Sie einfach, Sie möge Ihre Hände führen, Ihren Mund und Ihre Gedanken und Gefühle lenken. Je nachdem Sie in dieser Weise den Erwartungen Gottes näher kommen, wird Er Ihnen die Inspirationen zukommen lassen, die Sie zu jeder Zeit brauchen, um Ihre wahre Berufung zu kennen und richtig zu gestalten.

Sogar Ihr heutiger Standort im Leben kann schon etwas von Ihrer Berufung verraten. Jede Seele wird dorthin gestellt, wo Gott erwartet, dass sie 'etwas tut', was Seine Werke fördert. Das kann vieles sein, manchmal ist es zum Beispiel nur ein kleines aufrichtiges Lächeln dann und wann, das Mitmenschen ermutigt oder irgendwo eine Träne verwischt. Manchmal ist es sogar nichts mehr, als ein hungriges Tier zu füttern oder ein Wort der Hoffnung zu reden. Das Beste aus seiner Lebenslage zu machen, ist für den Menschen bereits eine wichtige Aufgabe, und immer gerade dort zu sein, wo man nötig ist, mit etwas Sonnenlicht im Herzen, das um sich herum strahlt. So kann jede Seele das Ihrige dazu beitragen, eine bessere, 'Gott-freundlichere' Welt zu schaffen. Sagt nicht schon das Sprichwort: "Jeder kehre vor seiner Türe"? Merken Sie sich das Verb: Es gilt, in der eigenen Seele Reinheit zu schaffen, damit das Licht Gottes immer besser und voller in die eigenen seelischen Prozesse eingebaut werden kann und somit auch kräftiger und reiner um Sie herum verbreitet werden kann. So kehren Sie gleichsam allen Staub (= die weltlichen Ablagerungen in den Tiefen der Seele!) weg, um für die Dinge Platz zu schaffen, die wichtig sind und die Ihnen den ewigen Frühling einbringen können.

Auch Ihre Talente bieten Ihnen einen Hinweis dafür, wo Ihre Berufung liegt, denn Gott hat sie Ihnen im Hinblick auf das Leben geschenkt, das Er von Ihnen erwartet, also auf die Aufgaben, die Sie zu erfüllen haben werden.

Die Göttliche Vorsehung hat die Schriften von Myriam van Nazareth auf Ihren Lebensweg gebracht, um etwas damit zu tun. Studieren Sie diese (nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen), und Sie werden in diesen einen Schlüssel finden, mit dem Sie das Geheimnis von Gottes Erwartungen hinsichtlich Ihrer Lebensaufgaben erschlieβen können. Benutzen Sie diese Geschenke, denn Gott hat Sie auch für Sie bereitet, damit Sie Ihm noch schneller näher kommen können.

Gott liebt Sie, und Maria liebt Sie. Die Gesinnungen Ihres Herzens, Ihre liebevollen Absichten und Ihr Schmerz wegen Ihrer Schwächen sind Gott nicht unbekannt. Deswegen strömt auch die Gnade nun voll auf Sie zu. In diesem Sinne versichere ich Ihnen meines Gebetes, das ich in tiefster Liebe Maria zu Füβen lege, jeden Augenblick eines jeden Tages.

Möge Ihre Himmlische Mutter und Herrin Sie schützen und Ihren Weg erhellen. Sie werden bald finden, was Sie schon lange suchen.

In inniger Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 134
Können wir Auskunft über den Verbleib einer bestimmten Seele nach dem Ableben erhalten? – über die Kraft des Gebets und Heiliger Messen für die Seelen im Fegefeuer und für Gottes Heilsplan – kann die Seele im Fegefeuer ihre Lieben auf Erden sehen und hören, kann sie sich fortbewegen usw.?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Es freut mich, zu lesen, dass Sie für die verstorbene Mutter Heilige Messen im Tridentinischen Ritus haben lesen lassen. Diese Messen erwirken ja das Höchstmaβ an Gnaden. Sie fragen, ob diese Messen etwas bewirkt haben, wo sich die Frau Mutter befindet und wie es ihr geht.

Zunächst muss ich vorwegnehmen, dass Heilige Messen immer und ausnahmslos etwas bewirken, weil eine jede Heilige Messe das Erlösungsmysterium Christi gegenwärtig stellt, das bekanntlich die Hauptquelle der Gnade ist. Es kann keine Heilige Messe gefeiert werden, ohne dass sich das Tor der Schatzkammer der Gnaden öffnet. Dies würde einfach gegen das Gesetz der Göttlichen Barmherzigkeit und gegen das Versprechen Jesu verstoβen, Er werde immer bei den Seelen sein. Die Gegenwart Jesu bringt immer Heiligung in einem oder mehreren Elementen der Schöpfung mit sich.

Bezüglich Ihrer Frage muss ich Ihnen antworten, dass keine Seele mit Sicherheit genaue Angaben über den Verbleib einer bestimmten Seele nach dem Ableben machen kann. Sie erwähnen in diesem Zusammenhang Maria Simma. Mir ist es nicht erlaubt, irgendwelche Aussagen zu der Begnadung von Frau Simma zu machen, nur dies: Es ist nicht auszuschlieβen, dass es im Laufe der Heilsgeschichte eine Seele bzw. Seelen gegeben hat, die über den Verbleib einer Seele zu bestimmten Zeitpunkten nach dem Tod Auskunft haben erteilen dürfen. Nur soll ich im Auftrag unserer Himmlischen Mutter und Königin betonen, dass diese Art von Informationen durchwegs im Reich von Gottes Geheimnissen geborgen bleibt. Der Grund dafür wird sehr verständlich, wenn wir ihn aus einer rein spirituellen Sicht betrachten:

Wenn viele Seelen über den Verbleib bestimmter Seelen zu jeglichem Zeitpunkt nach dem Tod Bescheid wüssten, so könnte Gottes Heilsplan dadurch erheblich beeinflusst werden, weil Seelen oft die Informationen, über welche sie verfügen, so anwenden, dass diese ihr weiteres Handeln beeinflussen. Gottes Heilsplan basiert in hohem Maβe auf dem Glauben der Seelen auf Erden. Lassen Sie mich den Unterschied durch ein Beispiel erläutern:

Jeden Tag sterben auf der ganzen Welt durchschnittlich ungefähr 150.000 Menschen. Da etwa ein Drittel der Weltbevölkerung Christen sind, werden also einige Zehntausende der Verstorbenen Christen sein. Christen lassen gewöhnlich Heilige Messen für ihre Verstorbenen feiern. Nehmen wir an, jede Seele könnte mit Sicherheit ausfindig machen, wo sich alle diese Verstorbenen an einem bestimmten Tag nach dem Tode befinden. Es ist durchaus möglich, dass sich von allen heute sterbenden Menschen in, sagen wir, einem Jahr, ein paar Tausende im Himmel befinden. Welche Wirkung haben nun das Wissen oder das Nicht-Wissen auf Gottes Heilsplan?

  • Wenn die Seelen den Verbleib dieser Tausenden von Seelen genau kennen, werden sie möglicherweise aufhören, für diese Seelen zu beten oder Heilige Messen für sie feiern zu lassen.
  • Wenn diesen Seelen der Himmlische Verbleib dieser Verstorbenen nicht bekannt ist, werden diese normalerweise weiterhin beten und bzw. oder Heilige Messen feiern lassen.

In diesem zweiten Fall wird der Stand der Gnade der ganzen Menschheit dauernd erhoben. Im ersten Falle werden Quellen der Erhebung dieses Standes der Gnade plötzlich eingestellt. Im Klartext: Wenn Seelen keine Sicherheit über den Verbleib einer verstorbenen Seele erhalten können, werden sie ihre Anstrengungen nicht so leicht aufgeben, als wenn sie mit Sicherheit wissen, dass diese Anstrengungen 'überflüssig geworden sind'. Hier zeigt sich bereits ein einziger Aspekt des unvorstellbaren Wertes des Glaubens: Tausende von Seelen beten täglich für verstorbene Geliebte, die vielleicht dieser Gebete nicht mehr bedürfen, weil sie im Himmel sind, oder lassen insgesamt viele Tausende von Heiligen Messen feiern, die strikt genommen 'überflüssig sind'. Aber... Diese 'überflüssigen' Heilshandlungen werden von Gott auf andere Ziele 'umdisponiert'. Die Folge ist, dass viele Gnaden täglich über die Schöpfung kommen können, die sonst nicht einmal freigesetzt werden könnten, nur deswegen, weil viele Seelen nicht wissen, wo sich ihre lieben Verstorbenen befinden.

Deshalb, liebe Schwester, ist es ein Segen, dass der Himmel nicht im groβen Stil zulässt, dass wir über den Verbleib von Verstorbenen Aussagen machen können. Mir ist dies auf jeden Fall nicht erlaubt, und seit mir Maria immer tiefere Erkenntnisse über manche Göttlichen Mysterien erlaubt, bete ich sogar inständig dafür, dass mir nie Erkenntnisse über den Verbleib verstorbener Seelen geschenkt werden, weil ich weiβ, wie sehr die Fruchtbarkeit der Seele durch solches Wissen beeinträchtigt werden kann, und dass durch die Mitteilung solcher Kenntnisse auβerdem die Fruchtbarkeit und die Verdienste anderer Seelen beeinträchtigt werden können. Das alles kann den Stand der Gnade der ganzen Menschheit herabsinken lassen.

Um Ihrer Seele eine möglichst groβe Fruchtbarkeit zu ermöglichen, liebe Schwester, muss ich somit sagen, wie leid es mir auch tut und wie sehr ich auch für Ihre Frage Verständnis habe, dass von Ihnen nun ein Akt festen Vertrauens und wahrer Liebe zu Gott verlangt wird, in diesem Sinne, dass Sie den Schmerz Ihrer Unkenntnis in Marias Herzen begraben und dabei zu Ihr sagen:

"Meine liebe Himmlische Mutter und Fürsprecherin, durch Dich biete ich dem Gott der wahren Liebe meinen Schmerz darüber, dass mir noch nicht bekannt ist, wo sich meine Mutter befindet, aber auch mein Vertrauen zu Seinem und zu Deinem Wirken zugunsten der Seele meiner Mutter und meine Liebe zu Gott und zu Seinen Werken des Heils für alle Seelen".

Ihren Schmerz + Glaube + Vertrauen + Liebe opfern Sie sodann Maria zugunsten der Bestimmung Ihrer Frau Mutter, und dabei beten Sie nach wie vor für die Mutter. Sie werden dadurch sowohl für die Frau Mutter als für sich selbst und für den Heilsstand der ganzen Menschheit reiche Verdienste sammeln. Die wahren Verzückungen werden uns nicht auf Erden, sondern vor Gottes Antlitz vergönnt. Später wird Ihnen die Logik, die sich dahinter verbirgt, erklärt werden. Diese Logik ist eine Frucht der vollendeten Göttlichen Liebe, die uns zur höchsten Fruchtbarkeit führen will, weil diese auch den Gipfel der Glückseligkeit mit sich bringt. Die höchste Fruchtbarkeit erwirbt sich die Seele, die blind vertraut, hofft, liebt und alles Herzeleid an Maria weiht.

Wie es der verstorbenen Frau Mutter geht, ist eine Frage, auf welche die Antwort wie ein verzückender Duft aus einer Himmlischen Blume strömt: Jeder Seele guten Willens, die im wahren Glauben und in aufrichtiger reiner Liebe diese Welt verlässt, geht es nach dem Ableben gut, weil sie auf den Wogen von Gottes Weisheit zu ihrer letztendlichen Bestimmung getragen wird. Die Seelen im Himmel genieβen den Gipfel der Verzückung in Gottes und Marias Gegenwart. Die Seelen im Fegefeuer absolvieren ihrerseits ihre Reinigung und Vervollkommnung in der Liebe, gemäβ den Gesetzen Gottes und Seinem Heilsplan. Auch diese Seelen sind (zeitweise noch bedingt) Teil der Ewigen Gärten, im nachfolgenden Sinne:

  • Die Seelen im Himmel könnte man sich als voll entfaltete Blumen vorstellen.
  • Die Seelen im Fegefeuer sind Blumen in der Knospe, die noch einer zusätzlichen Entwicklung von Liebeswärme bedürfen, um sich endgültig zu öffnen. Sie machen diesen Vorgang gemäβ dem Göttlichen Wachstumsplan durch, wobei von ihnen erwartet wird, dass sie die Ströme des Göttlichen Lebens voll benutzen, damit ihre Vervollkommnung in der Liebe bald verwirklicht wird.

Von den Seelen auf Erden wird der felsenfeste Glauben an die vollendete Liebe Gottes verlangt, die Sich vollkommen zugunsten einer jeden Seele ergieβt. So hat es uns Jesus Christus in Seinem Leiden bewiesen und so wirkt es der Ewige Vater im Verborgenen aus, für Sie, für mich, für die verstorbene Frau Mutter, für jede Seele, die diese Zeilen liest.

Zu Ihrer Fragen: Kann eine verstorbene Seele im Fegefeuer die Seelen ihrer Lieben auf Erden sehen und hören? Was läuft im Fegefeuer ab? Sitzen die Seelen dort herum und leiden oder haben sie auch eine Tätigkeit? Oder können sich die Seelen trotz ihrer Leiden überall hin bewegen?

Die Wahrnehmung einer Seele im Jenseits dürfen wir uns nicht auf unsere menschliche Weise vorstellen. Zunächst nehmen die Seelen im Jenseits uns nicht mit physischen Augen und Ohren wahr, sondern es werden ihnen manche Kenntnisse erlaubt, die ihnen unmittelbar in die Seele gegossen werden. Das Interesse dieser Seelen ist nicht länger ein weltliches Interesse, sondern ein rein spirituelles Interesse. Ihre Wahrnehmung ist im Vergleich zu unserer Wahrnehmung sehr stark erweitert. Die Seele im Jenseits betrachtet alles aus einer sehr viel breiteren Perspektive, die auch den riesigen Anteil von Gottes Wahrheit umfasst, der uns auf Erden noch verschleiert bleibt, weil wir uns sonst weniger Verdienste erwerben könnten.

Was eine Seele im Fegefeuer von uns wahrnimmt, wird insbesondere dadurch bestimmt, was sie, nach Gottes unfehlbarem Ermessen, 'nötig hat', wahrzunehmen. Der Seele im Fegefeuer interessieren unsere täglichen Probleme zum Beispiel nicht in demselben Sinne, wie diese uns interessieren, weil diese Seele weiβ, dass die Prüfungen unseres Alltags in der Stunde unseres Lebensgerichtes gleich nach dem Tod wie Gold sind, vorausgesetzt, wir können Gott nachweisen, dass wir sie in Liebe und Hinnahme getragen und womöglich Maria geweiht haben. Mir hat die Gottesmutter allerdings anvertraut, dass eine Seele im Fegefeuer davon in Kenntnis gesetzt werden kann, wenn wir auf Erden Irrwege gehen, die den Gnadenstand unserer Seele gefährden können. Gott verfolgt damit eine ganz besondere Absicht, und zwar jene:

Die Seele im Fegefeuer leidet. Ich habe in früheren Texten und Briefen erläutern dürfen, wieso und wozu. Nun hängt der Zeitpunkt ihrer Befreiung aus dem Fegefeuer von dem Maβ der von ihr erbrachten Liebe ab. Es kommt vor, dass eine Seele im Fegefeuer von Irrwegen oder schweren Sünden einer geliebten Seele auf Erden erfährt und dann gleichsam vor die Wahl gestellt wird, ob sie ihre Leiden weiterhin für die eigene Läuterung anwenden möchte oder aber diese während einer bestimmten Zeit für das Erwirken der Gnade einer Bekehrung der irrenden Seele auf Erden anwenden möchte. Entscheidet sie sich für die letztere Möglichkeit, so wird die Absolvierung ihrer eigenen Läuterung aufgeschoben, aber dann kann ihr die Barmherzigkeit erwiesen werden, dass sie wegen dieses Aktes der Selbstverleugnung mithin ihre eigene Läuterung voranbringen kann. Schlieβlich hat die Läuterung einer Seele im Fegefeuer alles mit ihrer Entwicklung in der bedingungslosen Liebe zu tun.

Also, kurz gesagt: Die Seele im Fegefeuer kann grundsätzlich Seelen auf Erden 'wahrnehmen'. Die Art und Weise und der Umfang dieses 'Wahrnehmens' werden aber von Gottes Gesetz und von den Erfordernissen ihrer Läuterung bestimmt.

Was läuft im Fegefeuer ab? Die Seelen leiden tatsächlich, wissen allerdings wozu und wieso, weil ihnen in der Stunde ihres Überganges aus diesem irdischen Leben die Fülle von Gottes Wahrheit und vom Gesetz der Göttlichen Liebe gezeigt worden ist und sie ihr eigenes vergangenes Leben auf Erden durch Gottes Augen haben sehen dürfen, so dass sie jetzt von jeder Einzelheit dieses Lebens genau wissen, welchen Wert diese für Gottes Heilsplan gehabt hat, welchen Verdienst sie sich dadurch erworben bzw. welche Schuld sie dadurch auf sich geladen hat.

Haben die Seelen im Fegefeuer eine Tätigkeit? Ihre 'Tätigkeit' setzt sich aus der Arbeit an ihrer Vervollkommnung zusammen. Sie sind wesentlich nur daran interessiert, ihre eigene Schuld gegenüber der vollendeten Liebe Gottes zu begleichen und Wiedergutmachung für dasjenige zu leisten, dass sie Gott zu Lebzeiten zu wenig oder in zu unreiner Form geschenkt haben bzw. vorenthalten haben, weil ihre Interessen zu weltlich und somit Gottes Werken nicht zuträglich waren.

Können die Seelen im Fegefeuer sich überall hin bewegen? Die 'Bewegung' eines Wesens in jenem Teil der Wirklichkeit, den wir (gewöhnlich, es sei denn in gewissem Maβe und zu gewissen Zeitpunkten im Rahmen der mystischen Wahrnehmung) nicht wahrnehmen dürfen, soll man sich nicht als einen Wechsel der Lage eines physischen Körpers vorstellen. Unter 'Bewegung' ist für eine Seele im Fegefeuer eher die Erhebung von einer Läuterungsebene auf die nächste zu verstehen. Wir sollten uns also nicht die Vorstellung einer sich in Flammen bewegenden Gestalt machen, sondern uns eher das Bild einer Seele vor Augen führen, die immer schöner wird, deren Verfassung also in Gottes Augen immer mehr dem entspricht, was Er mit jeder Seele beabsichtigt.

Liebe Schwester, ich verstehe Ihre Fragen durchaus. Es freut mich aber, dass ich Sie auch auf einige Gründe habe hinweisen dürfen, wieso es manchmal besser ist, uns auf den reinen Glauben zu verlassen. Mit unserem ganzen Wissen müssen wir etwas tun, und zwar nicht für die Befriedigung irgendwelcher weltlichen Bedürfnisse, sondern zugunsten des Göttlichen Heilsplans und für unsere Heiligung. Wissen schafft Verantwortung. Gott schenkt Sein Wissen nur in dem Maβe, wie die Seele dieses Wissen tragen kann, das heiβt: es zugunsten der Förderung der Göttlichen Werke anzuwenden weiβ. Die Seele wird in erster Linie nach dem Maβe ihrer wahren Liebe gerichtet. Strengen Sie sich daher weiterhin an, Gott Gebete und Heilige Messen darzubieten. Sobald sich die Seele der Frau Mutter im Stand der vollendeten Liebe befindet und sie somit für das ewige Leben im Paradies geeignet ist, werden alle Ihre weiteren Anstrengungen Ihnen selbst und anderen Seelen zugute kommen.

Selbstverständlich unterstütze ich Sie im eigenen Gebet, dazu hat mich die Herrin aller Seelen ja berufen.

In Liebe, uns zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 135
Über die Prüfungen – über das Gebet für eine verirrte Seele – über die Macht des Gebets von Kindern

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Es ist vielversprechend, dass Sie Ihren derzeitigen Prüfungen so entgegentreten, wie Sie es in Ihrem Brief ausdrücken. Diese sind so fest auf den Wegen des Kreuzes gebettet, dass sie fruchtbar werden müssen. Wenn die Menschenseele in ihrem Alltag die Ähnlichkeit mit dem leidenden Christus in allen ihren Gesinnungen richtig lebt, kann die Prüfung ihr Ziel nicht verfehlen. Keine Seele weiβ, wann das Ziel erreicht wird, das ist Göttliches Mysterium und hängt von vielen Faktoren ab, aber eins soll jede Seele mit Sicherheit wissen: Eine Prüfung, getragen in der Einheit des Herzens mit dem Kreuz tragenden Christus und der Schmerzvollen Mutter Maria, ist in ihrer Wirkung ein Werk Gottes. Jedes Werk Gottes wird einmal vollendet, denn Gott tut keine halben Dinge.

Eins der Elemente, welche die Prüfung am meisten erschweren, ist der Mangel an Kenntnis über den Zeitpunkt, wann die Frucht ausgereift ist. Gerade diese Unkenntnis bringt der Seele den wahren Verdienst. Je weniger die Seele weiβ, desto mehr erbt sie vom Gold des wahren Glaubens. Wenn die Seelen in ihren Prüfungen etwas fester glauben würden und sich nicht mit Grübeleien über dasjenige herumschlagen würden, das eigentlich auf Gottes Boden wächst, nämlich über das Wann, das Warum und den Ausgang ihrer Prüfungen, so stünde der Tempel von Gottes Reich nicht länger in seinen Grundmauern da, sondern wäre die Menschheit bereits im Begriff, das Dach auf die vollendeten Mauern zu legen. Ich glaube, Sie haben dies trotz (oder 'dank'?) der schweren Prüfungen durchaus begriffen. Das freut mich sehr, weil Sie aus diesem Grunde auch bereits die richtige Saat in sich tragen, um Himmlische Früchte zu ernten. Dies ist das Bild, das mir die Herrin aller Seelen über Ihre derzeitige Verfassung zeigt.

Das Versprechen der Eltern bei der Taufe, sie werden ihre Kinder im Glauben der römisch-katholischen Kirche erziehen, ist tatsächlich heilig. Es handelt sich da um einen Bund, durch welchen Gott die Verbreitung und die Überlieferung der einzigen Wahrheit sicherstellen will. Kraft dieses Versprechens verpflichten sich die Eltern dazu, über das seelische Heil ihrer Kinder zu wachen, sie zu lehren, in der wahren Tugendhaftigkeit zu bleiben, sie wann und wo nur irgendwie möglich vor Verirrungen in der Anwendung der christlichen Lehre zu schützen und darüber hinaus die Kinder auf die Gefahren von Irrwegen hinzuweisen. In diesem Sinne ist es wichtig, in einem Zustand wie demjenigen, in dem Sie sich jetzt befinden, einen goldenen Mittelweg zu finden. Kinder sind seelisch besonders verletzbar, zumal wenn es um Personen geht, zu denen sie von Natur aus ein Vertrauensverhältnis haben, wie zum Vater oder zur Mutter. Deswegen auch der nachfolgende Rat von Seiten der Gottesmutter:

Es ist wichtig, die Kinder vor jeglichem Gespräch in Bezug auf die heutigen Irrwege der Mutter an Maria zu weihen, wobei Sie Maria gegenüber die derzeitige Verletzbarkeit der Kinder betonen. Das heiβt: Bitten Sie Maria inständig, Sie möge den Geist und das Herz der Kinder dermaβen erleuchten und erwärmen, dass die Kinder bereit sind, sich die Fakten über die diesbezüglichen Entwicklungen anzuhören, diese in einem richtigen inneren Frieden in sich einzubauen und dabei ein reines Herz zu bewahren (ohne Gefühle des Grolls u. ä.).

Die Kinder sollen die Wahrheit erfahren. Diese soll ihnen allerdings in einer Atmosphäre möglichst groβen Friedens beigebracht werden und möglichst objektiv, ohne direkte Vorwürfe an die Mutter. Es soll ihnen nahe gelegt werden, die Mutter sei in die Irre geführt worden und brauche jetzt ein bisschen Zeit, um selber, ohne äuβeren Zwang, den richtigen Weg zurückzufinden. In diesem Gespräch sollte die Wahrheit löffelweise gespendet werden, das heiβt: den Kindern sollten die Fakten in ihrer Essenz beigebracht werden, mit möglichst wenigen Einzelheiten, aber wenn bei ihnen Fragen aufkommen, sollten diese in einfacher Darstellung beantwortet werden.

Der Zufluss von Informationen zu den Kindern sollte also von dem Maβe abhängen, wie sie diese offensichtlich verarbeiten können. Wichtig ist, dass das Gespräch damit endet, den Kindern vorzuschlagen, sie mögen zusammen mit Papa einen Gebetsbund zugunsten der Mama bilden und sie mögen die Mama weiterhin lieben, was auch immer kommt, denn die Mutti könne nur wieder frei werden, wenn sie bedingungslos geliebt wird. Der Glaube eines Kindes an Gottes Einschreiten kann so auβerordentlich groβ sein, so unerschütterlich, dass ihr inständiges Sehnen und Beten ein Vielfaches an Gnaden erwirken kann.

Von den Kindern verlangt man am Besten keine anderen Gebete, als das "Gegrüβet seist Du..." und jegliche Äuβerung, die sie aus sich selbst heraus spontan an Maria oder Jesus richten. Segensreich wäre auf jeden Fall, den Kindern beizubringen, dass sie in vielen Situationen des Alltags kleine Opfer für die Mutter darbringen können, dass diese Opfer durch die Engel auf ein Himmlisches Sparbuch für die Mutter eingetragen werden, dass der liebe Gott damit der Mutter den Weg zeigen kann, aber dass sie schon etwas Geduld üben müssen. Man könnte dies alles zum Beispiel sogar mit dem Wachstum eines Baumes vergleichen, und darauf hinweisen, dass der Baum aus einem ganz kleinen Samen entspringt, dann viel Sonne und Regen braucht, um zu einem richtigen Baum zu wachsen, und dass bei der Mama sie (die Kinder) durch ihre Gebete und Opfer gemeinsam mit dem Papa gleichsam die Sonne und den Regen herbeischaffen sollen.

Durch ein ähnliches Vorgehen würde den Kindern bereits die Anwendung des Wesentlichen der christlichen Lehre beigebracht: bedingungslose Liebe, Vergebung, Geduld, Opferbereitschaft, Gebet, Glauben, Gottvertrauen... In diesem Sinne können Sie diese Situation als einen besonderen Auftrag an Sie betrachten, eine Art von Prüfung in der Vervollkommnung, sowohl als Vater wie auch als Seele auf dem Weg zur Vollendung in der Tugendhaftigkeit schlechthin.

Wegen der offensichtlichen Rolle des Bösen wäre es durchaus günstig, täglich das Gebet Nummer 1047 zu beten, das eigens zur Lähmung der finsteren Kräfte durch Marias unendliche Macht von der Gottesmutter eingegeben worden ist. Dieses Gebet hat schon wunderbare Ergebnisse herbeigeführt. Weiterhin wäre es gut, lieber Bruder, dass Sie Ihre Ehefrau in ihrer Eigenschaft als Mutter an Maria weihen, mit der Bitte, Maria möge sie im Herzen sanft und leise an die Fülle der Mutterliebe erinnern. Der Himmel ist für solche Gebete nicht taub, denn die bedingungslose Ausübung der Mutterrolle ist für Gott ein wesentliches Gesetz, auf dem einer der wichtigsten Pfeiler Seines Reiches gegründet sein soll.

Selbstverständlich will meine Winzigkeit Sie alle von ganzem Herzen in diesem Kampf unterstützen. Verlieren Sie auf keinen Fall die Hoffnung, denn im Himmel ist jetzt schon vieles in Bewegung gesetzt worden, damit Ihre Familie wieder eine heile und heilvolle Zelle im Organismus von Gottes Reich wird. Vergessen Sie nie, dass, wie die Herrin aller Seelen sagt, über neunzig Prozent von Gottes Wirklichkeit der menschlichen Wahrnehmung verschlossen ist und somit sehr vieles zugunsten eines neuen Friedens, auch in Ihrem Leben, erfolgt, das Sie jetzt noch nicht sehen können. Bedenken Sie: Den neuen Frühling sehen wir auch erst dann, wenn plötzlich die Tage wärmer werden und die Knospen zu springen beginnen. Trotzdem ist zu jenem Zeitpunkt die Natur bereits monatelang dabei, an dieser Wiedergeburt zu arbeiten.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 136
Über psychisch erkrankte Seelen und wie ihnen geholfen werden kann

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihnen ist seit Jahren so zumute, als bewege sich Ihre Seele in einer schwarzen Wolke, die sie kaum atmen lässt. Mir obliegt die Aufgabe und die besondere Freude, das Licht der Morgendämmerung eines wunderschönen Sommertages in so viele umnebelte Herzen hineinzuführen, und das ist es genau, was ich auch Ihnen gegenüber tun möchte, denn die Herrin unserer Seelen hat Sich zum Ziel gesetzt, Kummer und Finsternis aus den Seelen zu verbannen.

Sie haben Maria Ihr Herzeleid anvertraut, das in der geistigen Umnachtung von drei Ihnen so lieben Seelen seinen Ursprung findet. Es freut mich, dass Sie bei der Schilderung des Zustandes dieser drei Seelen auch die Tatsache andeuten, dass sie seelisch leiden und dass sie alle drei sehr jung zum letzten Male gebeichtet haben. Gerade diese Worte will die Herrin aller Seelen aufgreifen, um auf Nachfolgendes hinzuweisen, damit sie auf das Aufbrechen des Lichtes in ihrem Herzen vorbereitet sind:

Eine Geistesstörung ist nie 'nur' ein rein psychologischer Vorgang. In den meisten Fällen sind ausgeprägte Komponenten wirksam, welche die Unterschrift des Bösen tragen. Betrachten wir die Verfassung einer geisteskranken Seele, wie mich diese Maria hat feststellen lassen:

Eine Seele, die geisteskrank ist, leidet grundsätzlich an einem Mangel an Anpassungsfähigkeit. Jede Seele hat sich täglich mit einer Menge von Einflüssen und Eindrücken von auβerhalb ihrer Selbst auseinanderzusetzen. Diese Eindrücke und Einflüsse kommen aus unterschiedlichen Quellen auf die Seele zu, werden allerdings von Gott gebilligt. Das bedeutet mithin, dass sie insgesamt die Unterschrift von Gottes Vorsehung in sich tragen. Auch jene, die aus finsteren Quellen stammen, können durchaus von Gott gebilligt werden, weil sie der Entfaltung unseres Widerstandes gegen die Finsternis und gegen die Verführbarkeit dienlich sein können. Wenn sich in der Seele ein Unwille bzw. eine Unfähigkeit kundtut, diese sich ihr bietende Wirklichkeit in ihr Leben einzubauen, das heiβt: mit dieser umzugehen, befindet sie sich somit in einer Verfassung der Auflehnung gegen den Willen Gottes. Beharrt sie in dieser Verfassung, so fängt sie damit an, sich allmählich (zuweilen aber auch ziemlich schnell) eine eigene Welt zu erbauen, in der sie ihre eigenen Regeln, Verhaltensnormen usw. erstellt. Sie befindet sich sodann in einer Verfassung des ständigen Ungehorsams Gott gegenüber: Sie nimmt Seine Wirklichkeit, diejenige, die ihrer seelischen Entwicklung dienen soll und eigens dazu von Gottes Weisheit für sie bestimmt worden ist, nicht mehr an.

Die Seele lebt dann in einer Phantasiewelt, in der sie sich in vielen Fällen ganz verliert. In dieser Phantasiewelt gelten nicht mehr Gottes Gesetze, sondern die Gesetze, die sich die Seele für diese eigene Lebenswelt erschaffen hat. Es leben in der geistigen Krankheit viele Elemente, welche die Seele spirituell in eine bedenkliche Lage bringen. Bei den nachfolgenden Merkmalen der geisteskranken Seele handelt es sich um allgemein vorkommende Züge, die selbstverständlich von Seele zu Seele in sehr unterschiedlichem Maβe zutage treten:

  • Die Seele zieht sich in die eigene Phantasiewelt zurück, und verbannt somit sämtliche Verfügungen, die Gott zwecks ihrer Heiligung erlassen hat, aus ihrem Leben;

  • Die Seele verliert sich in der eigenen, selbst erbauten Welt, und wird in vielen Fällen unfähig, normale Kontakte zur Auβenwelt zu hegen. Das heiβt, dass in jenen Fällen für Gott auch praktisch die Möglichkeit entfällt, dieser Seele durch ihre Mitgeschöpfe das Licht Seiner Liebe zukommen zu lassen. Der freie Wille der geisteskranken Seele hat sich ja jeder Einwirkung von auβerhalb ihrer Selbst verschlossen;

  • Die hochgradige Zurückgezogenheit der Seele bringt durchwegs mit sich, dass diese die geistige und emotionale Verfassung anderer Seelen nicht nachempfinden kann und dass sie die Verfassung anderer Seelen auch nicht interessiert. Dadurch verschlieβt sie sich der Strömung des Göttlichen Lebens, welche Gott in einer derartigen Weise durch alle Elemente Seiner Schöpfung zu lenken versucht, dass diese gemeinsam ein Netzwerk bilden, ein System, in dem jedes Element, das die Strömung nicht weiterleitet, eine Blockade errichtet, die sich auf das Ganze negativ auswirken kann;

  • Die Tatsache, dass sich diese Seele völlig neue Gesetze schafft, nach denen sie ihre eigene Welt einrichtet, führt zu einem Zustand, in dem das Gewissen ausgeschaltet wird. Das Gewissen ist, wie es Maria unter anderen bereits in den Sturmschriften gelehrt hat, das Warnsystem Gottes, durch das die Seele jeden Augenblick über den Stand informiert werden kann, in dem sie sich in Gottes Augen befindet, und über das Maβ, in dem ihr Zustand Gottes Erwartungen ihr gegenüber entspricht. In dem Maβe, wie das Gewissen ausgeschaltet wird, wird die Seele sich weniger der Sünde bewusst. Dies ist der Grund, wieso die geisteskranke Seele oft in einer eigenständigen Welt zu leben scheint, in der sie selbst wie Gott ist. Sie macht andere Seelen und sogar Gott Selbst gleichsam zu ihren Dienern und ist sich sicher, dass sie selbst über die Sünde erhaben und somit absolut vollkommen ist.

  • Die Seele akzeptiert nichts mehr, das nicht zu den Vorstellungen der von ihr erschaffenen eigenen Welt passt. Dies führt zu völlig verzerrten Anschauungen ihrer Wahrnehmung der Wirklichkeit um sie herum, aber auch ihrer eigenen Vergangenheit: Sie erbaut sich eine Vergangenheit, die nur in ihren eigenen Vorstellungen lebt. Da sie selbst in ihrer Vorstellung vollkommen ist, verdrängt sie vieles, was sie nie hat verarbeiten können oder wollen, was sie in einem üblen Licht darstellen könnte, was auf eine Schuld oder Sünde ihrerseits hinweist, was sie jemals anderen Geschöpfen angetan hat. Sie ist ihr eigener Gott, somit ist sie sündenfrei und unfehlbar und bestimmt eigenständig, was sein soll oder nicht sein darf. Jedes Geschöpf, das nur das Geringste sagt oder tut, was nicht zu ihrer Lebensvorstellung passt, wird entweder gemieden, verspottet, beschimpft, verleumdet, geschwärzt oder aggressiv behandelt;

  • Die Seele scheint auf eine niedrigere Ebene der Entwicklung herab zu sinken. Diese künstliche Anpassung ergibt sich aus dem Unwillen, noch irgendwelche Verantwortung auf sich zu nehmen, denn Verantwortung zu übernehmen hieβe, sich wieder den Regeln der Wirklichkeit da drauβen zu fügen. Da die Seele mit der Wirklichkeit auβerhalb ihrer Selbst nichts mehr zu tun haben will, muss sie ihre Intelligenz abschalten, weil diese in ihr immer noch die Fähigkeit wach halten würde, sich die Elemente dieser Wirklichkeit zu überlegen und diese in sich einzubauen;

  • Die Seele ist für die eigene Verfassung blind. Weil sie das Gewissen abgeschaltet hat, ist in ihr ebenfalls die Fähigkeit erloschen, sich selbst wie im Spiegel wahrzunehmen, wie es eine seelisch gesunde Seele tun kann. Aus diesem Grunde fehlt ihr die Fähigkeit, das eigene Verhalten umzubiegen, zu berichtigen oder sich über sich selbst zu schämen.

Liebe Schwester, alle diese Merkmale einer geisteskranken Seele haben seelische Konsequenzen. Durch den Unwillen, sich noch länger der von Gott für sie verfügten Wirklichkeit anzupassen, und das Ausschalten des Gewissens, entzieht sich die Seele gleichsam der Göttlichen Gerichtsbarkeit und erbaut sich einen 'alternativen Lebensweg', den Gott nicht für sie vorgesehen hat. Das heiβt, dass sich diese Seele nicht die Verdienste und die Fruchtbarkeit erwirkt, die ihr die Gnaden der Heiligung eingieβen können. Es ist wichtig, dass wir uns dies vor Augen halten. Die Art und Weise, wie Gott diese Seelen richtet, ist ein Mysterium und wird von Gott je nach dem Fall und den Umständen bestimmt. Es gibt jedoch Hoffnung. Gleich mehr dazu.

Maria lässt mich darauf hinweisen, dass es Seelen gibt, die der Schilderung einer geisteskranken Seele entsprechen, trotzdem in vielen Aspekten des Lebens den Schein erwecken, sie seien 'ziemlich normal'. Diese Seelen funktionieren noch in der Welt, öfters sogar in einem hohen Maβe, lassen sich allerdings kaum durch Verstand und Logik erreichen. Diese Seelen wirken sehr verwirrt, zeigen eine angeregte Phantasie und passen alles an ihre Phantasiewelt an, sind durchwegs blind für eigene Fehler, halten fest an Vorstellungen, die sie sich gemacht haben, lassen nicht leicht ihre weltlichen Anhänglichkeiten los (die Verwirklichung von einst entstandenen Vorstellungen bleibt oft ein Leben lang das Ziel ihres ganzen Handelns), schrecken nicht davor zurück, Seelen schamlos zu verleumden, wenn diese nicht mit ihren Phantasien mitmachen, sie dulden keine Zurechtweisungen, sie widersprechen sich ständig, usw. Manchmal leben sie auch in einer Welt von Pseudomystik, indem sie fest davon überzeugt sind, dass sie eine besondere Auserwählung hätten, während ihr Verhalten dauernd beweist, dass sie überhaupt nicht von Himmlischen Kräften bewogen werden. Diese sogenannte 'Auserwählung' benutzen sie dazu, sich selbst als unfehlbar zu betrachten. Auch diese Seelen weisen somit oft ein beträchtlich herabgesetztes Sündenbewusstsein auf.

Der groβe Unterschied zwischen einer wirklich geisteskranken Seele und einer Seele der letztgenannten Kategorie, ist jener, dass die Letztgenannte vollkommen bewusst an ihrem Verhalten festhält, weil es ihren Vorstellungen von sich selbst und ihrer Rolle in der Welt dient. Diese Seelen werden vom Bösen sehr leicht zu seinen Sklaven gemacht, weil sie:

  • in dem Hochmut und einem Selbstbild der Vollkommenheit beharren, was sie sehr anfällig für viele Untugenden macht;
  • ihre Phantasievorstellungen nicht aufgeben wollen und dadurch nicht auf einen Rat hören, der sie zum wahren Licht führen kann;
  • blind für ihre eigene Verfassung und für die Wahrheit bleiben, weil sie die Wirklichkeit ihres Lebens nicht wahrhaben wollen.

Maria betont, dass geisteskranke Seelen nicht lediglich 'geistig gestört' sind, das heiβt, dass ihr Problem nicht allein aus dem Geist hervorgeht, sondern dass sie in Wirklichkeit ursprünglich auf Inspirationen des Bösen gehört haben. Das braucht nicht unbedingt bewusst erfolgt zu sein, oft ist diese 'Auslieferung' vor allem eine Frage der Lebenseinstellung:

  • Die Seele misst ihren weltlichen Bedürfnissen und Anhänglichkeiten eine übergroβe Wichtigkeit bei und will sich nicht von diesen loslösen. Dadurch wird sie besonders anfällig für sehr unterschiedliche Arten von Versuchung und kommt kaum zu einer richtigen seelischen Entwicklung;
  • Oft fängt die Krankheit damit an, dass die Seele eine besondere Prüfung nicht annehmen kann. Statt sich dieser zu stellen, zieht sie sich in eine eigene Welt zurück. In diesem Sinne wird eine Seele vor allem dann für Geisteskrankheit anfällig, wenn sie nicht bereit ist, sich Prüfungen seelisch zunutze zu machen.

Ist eine Geisteskrankheit unumkehrbar bzw. kann die Seele dieser nicht vorbeugen? Maria erläutert, dass es sich bei der Geisteskrankheit um eine 'Fehlentscheidung' handelt, die sich gröβtenteils im Unbewussten vollzieht, dass sich die Seele dabei aber bereits 'im spirituellen Sinne verirrt hat'. Dieses Letztere vollzieht sich nicht im Unbewussten. Maria weist darauf hin, dass sich eine Seele unbeschützt dem Feind ausliefert wenn sie:

  • sich gegen ihr Schicksal, ihre Prüfungen, ihre Kreuze auflehnt. Eine Einstellung des Protestes gegen Gottes Verfügungen auf dem Lebensweg lädt geradezu den Bösen in die Seele ein;

  • sich der Wirklichkeit ihres Lebensweges verschlieβt und sich selbst eine andere Wirklichkeit erbaut, die besser zu ihren Bedürfnissen und Wünschen passt;

  • Gott und den wahren, ewigen Bedürfnissen der Seele den Rücken zukehrt. Gefährlich wird es erst recht, wenn die Seele nicht mehr an die Wahrheit und den Wert der Sakramente (Beichte, Kommunion) glaubt, denn bald folgt dann die Herabsetzung des Sündenbewusstseins und die Abschaltung des eigenen Gewissens. Aus all dem folgt gewöhnlich die freiwillige Unterbrechung der Verbindung zwischen der Seele und dem Heiligen Geist, den Göttlichen Inspirationen und der 'Beseelung' mit den Strömen des Göttlichen Lebens. Die Seele nimmt bald kaum noch wahre Liebe in sich auf.

In einer Seele, die sich anstrengt, den Glauben zu verstärken, Erkenntnis von den Mechanismen zu erlangen, durch welche Gottes Liebe sich in die Seelen ergieβt, und die vielen Zeichen dafür zu erkennen, dass es durchaus berechtigt ist, auf Gott und das wahre Glück zu hoffen, werden geistige Erkrankungen, Depressionen u. ä. selten eine Chance bekommen.
Die Herrin aller Seelen bittet darum:

  • dass geisteskranke Seelen Ihr übertragen werden, damit Sie diese für den Zutritt des wahren Lichtes erschlieβen kann;

  • dass alle Prüfungen und Verletzungen, die diese Seelen dazu veranlasst haben können, sich in eine eigenständige Welt zurückzuziehen, Ihr geweiht werden, damit diese Schritt für Schritt noch ihre Auswirkungen verlieren. Dies ist die Macht der zeitlosen Weihe.

  • dass Sie darum gebeten wird, über die unbewussten geistigen Vorgänge zu herrschen, damit sie diese aus jeglicher Finsternis befreien kann. Maria weist darauf hin, dass Sie unter anderem deswegen die 'Königin der Nacht' genannt wird, weil Ihre Macht über jegliche Finsternis uneingeschränkt ist. Sie bittet darum, die Gelegenheit zu bekommen, in geistig umnachteten Seelen der Vollmond sein zu können, der die Seele an Gottes Licht erinnert.

Geisteskranke Seelen kann man kaum durch die Sinne erreichen, weil sie sich eben allen Eindrücken und Einflüssen aus der Auβenwelt verschlieβen. Aus diesem Grunde kann man sie zum Beispiel kaum durch das gesprochene Wort 'wecken'. Solche Seelen können allerdings im Mittelpunkt ihres Wesens erreicht werden, aber das kann nur durch Vermittlung der Göttlichen Liebe erfolgen. Deswegen ist es notwendig, diese Seelen an Maria zu weihen mit Darbietung ihrer ganzen Vergangenheit und ihrer Unfähigkeit, mit den Verfügungen von Gottes Vorsehung in ihrem Leben umzugehen. In dieser Weihe soll die betende Seele sich so eins mit Maria machen, dass sie selbst vor Liebe entbrennt, so dass der Wille, die kranke Seele erschlieβen zu helfen, sich gleichsam mit Marias Macht vereint, die dies tun kann, wenn Sie dazu das 'Liebesmaterial' von Seiten der Seelen erhält. Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass sich die geisteskranke Seele im Grunde genommen auβerhalb des Göttlichen Gesetzes gestellt hat und dass diese Entscheidung wieder gutgemacht werden soll. Deswegen können viel inständiges Gebet und Aufopferungen notwendig sein, um geisteskranken Seelen spürbar zu helfen.

Es braucht Sie deshalb nicht zu wundern, liebe Schwester, dass Sie auβer diesen Prüfungen noch andere zu bewältigen haben. Die Prüfung der Entsagung, die Ihnen auf den Weg gekommen ist, ist Ihnen zwar nicht von Gott auferlegt worden, ist dafür aber kein Zufall. Sie können diese Prüfung Maria als ein mächtiges Werkzeug zur geistigen Erschlieβung Ihrer Lieben darbieten. Betrachten Sie die Parallele: Die geistige Erkrankung dieser Seelen ist eine Äuβerung der Tatsache, dass sich diese Seelen gegen alles gekehrt haben, was die Welt (die Wirklichkeit) auf sie zukommen lieβ. Sie aber werden jetzt durch die Umstände dazu gezwungen, einem weltlichen Bedürfnis zu entsagen. Es ist, als ob Gottes Vorsehung Ihnen eine Prüfung bereitet hat, die geeignet wäre, Gottes Gesetz zu befriedigen, wo es die Lieben verfehlt haben. Bieten Sie Ihren Schmerz darüber Maria in einer Weihe. Sie wird dieses Opfer mit besonderer Freude entgegennehmen. Auβerdem bedeutet dies auch, liebe Schwester, dass Sie dessen versichert sein sollten, dass diese 'gezwungene' Entsagung nicht an Ihnen liegt.

Ihnen wird jetzt die Aufgabe bereitet, so stark in innigst gelebter Liebe zu wachsen, dass Sie bei jedem Kontakt mit diesen Seelen eine Atmosphäre herbeischaffen können, die so von Liebe geprägt ist, dass sie sich leichter der Gnade aufschlieβen können. Eine geisteskranke Seele hat gleichsam ihre Wurzeln in einem Boden, der nicht von Gottes Weisheit für sie bestimmt war. Sie kann sich selbst nicht 'entwurzeln', nur Gott kann dies, vorzugsweise durch Maria. Die Gottesmutter braucht dazu auf jeden Fall Ihre volle Mitwirkung, die auf einem Bett von Liebe, Annahme, Hingabe und Entsagung basieren soll, weil gerade diese Elemente in der geisteskranken Seele nicht zur Entfaltung gebracht worden sind. Selbstverständlich biete ich mich gerne der Königin der Nacht als kleine Brücke, um diesen Seelen neue Wege zum Licht erschlieβen zu helfen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 137
Über erblich bedingte psychische Erkrankungen

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Neulich äuβerte sich die Gottesmutter zu den spirituellen Hintergründen von geistiger Krankheit. Diesbezüglich könnte man sich die Frage stellen, wie wir diese Informationen betrachten sollen, wenn es sich um erblich bedingte Krankheit handelt. Deswegen habe ich um eine zusätzliche Erläuterung seitens der Gottesmutter gebeten.

Krankheiten, die erblich bedingt sind, finden ihren Ursprung in genetischen Änderungen. Solche Änderungen treten irgendwann zum ersten Mal in den Genen einer Person auf und vererben sich ab dieser Person an Menschen aus späteren Generationen. Die Person, in der die Änderungen zum ersten Male auftreten, kann sich diese auf unterschiedlichen Wegen zuziehen, zum Beispiel durch Virusinfektionen, durch Vergiftungen, durch Nahrungseinflüsse, durch bestimmte Chemikalien (einschlieβlich Drogen und Alkohol), durch Tumorbildung, sogar durch Unfälle. Wie ist dies spirituell zu betrachten?

Jegliche Erkrankung eines Menschen, die ihren Ursprung in Faktoren findet, wofür dieser Mensch absolut nichts kann, schlieβt in Gottes Augen diese Person von Haftung aus. Maria wies darauf hin, wie eine geistige Krankheit im Grunde genommen auf einer Anpassungsstörung basiert, bei welcher der freie Wille der betroffenen Seele eine Entscheidung trefft, sich aus der ihr von Gott vorgehaltenen Welt zurückzuziehen und sich eine eigene Welt aufzubauen, mit eigenen Gesetzen. Bei der Seele, die von Faktoren befallen wird, die sei es plötzlich, sei es allmählich, in ihre Genen eingreifen, liegt es anders. In diesem Fall beruht die geistige 'Umgestaltung' nicht auf einer freiwilligen Entscheidung, sondern auf einer sich verändernden 'Steuerung' aus dem Genenpaket heraus. Man könnte diesen Zustand irgendwie mit der Wirkung eines Computervirus vergleichen, das ungewöhnliche, nicht zum 'normalen Programm' passende Abläufe mit sich bringt.

Nun gibt es einen Unterschied in dem Maβ, in dem die Seele den Einfluss, der in ihr geistige Veränderungen bewirkt, selber freiwillig beeinflussen kann. Wenn die Seele selber den schädigenden Vorgang beeinflussen kann, wird ihre eigene Haftung in dem Maβe gröβer, wie ihre persönlichen Einflussmöglichkeiten gröβer sind. Einige Beispiele:

  • Der Mensch wird durch ein Virus infiziert, welches das Genenpaket so verändert, dass sich eine geistige Krankheit entwickelt. Da der Mensch gegen Virusinfektionen wenig tun kann und diese auch durchwegs nicht kommen sieht, haftet die Seele nicht für ihre Erkrankung. Es ist nicht die Rede von einem freiwilligen Zurückziehen in eine selbst erschaffene Welt.

  • Der Mensch wird von chemischen Substanzen vergiftet, die zu genetischen Veränderungen oder zu Organstörungen Anlass geben, die sich in einer geistigen Erkrankung auswirken. Gott wird beurteilen, inwieweit die Seele ihrer Krankheit hätte vorbeugen können. Inwieweit war sie über die Wirkung der Substanzen informiert? Hatte sie konkrete Möglichkeiten, etwas zu unternehmen?

  • Der Mensch erkrankt an einem Gehirntumor, und es entwickelt sich eine Geisteskrankheit. Hier ergeben sich ähnliche Fragen wie im vorangehenden Punkt. Hätte die Seele wissen können, dass sich ein Gehirntumor bildete, welche die Auslöser dieses Tumors waren, und wie diese sich im Körper auswirken? Hätte sie überhaupt etwas ändern können?

  • Der Mensch wird Opfer eines Verkehrsunfalls mit schweren Gehirnschäden zur Folge. Es entwickelt sich eine Geisteskrankheit. Die Seele hätte eindeutig nichts tun können, es sei denn, sie hat den Unfall selber freiwillig ausgelöst (zum Beispiel im Rahmen eines Selbstmordversuches) oder sie ist selber Schuld am Unfall, wegen grober Fahrlässigkeit.

Wenn die Seele über die Entwicklung einer Geisteskrankheit in ihr informiert war, über die Risiken von bestimmten Einflüssen in ihrem Leben Bescheid wusste und selber etwas hätte tun können, um der Krankheit vorzubeugen, kann Gott sie für ihre Geisteskrankheit haftbar machen. Das Maβ, in dem dies wirklich der Fall sein wird, wird nur von Gott bestimmt.

Was die nächsten Generationen betrifft, liegt der Fall noch schwieriger. In dem Falle hat sich die Krankheit im Genenpaket verwurzelt. Ist die Seele darüber informiert, dass erblich bedingte Geisteskrankheit seit früheren Generationen in der Verwandtschaft vorkommt und gibt es ihr bekannte Möglichkeiten, entweder das Auftreten derselben aufzuschieben oder die Chancen, dass diese auftritt, zu verringern, so soll die Seele sich die Mühe geben, die Krankheit womöglich nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

In den Fällen, in denen nachzuweisen ist, dass eine geistige Krankheit erblich bedingt ist und dass mit ziemlicher Sicherheit auszuschlieβen ist, dass dieser Krankheit vorgebeugt werden kann oder dass sie günstig beeinflusst werden könnte, ist die kranke Seele von jeglicher Haftung befreit. Es handelt sich dann nicht um eine freiwillige Zurückweisung von Gottes Verfügungen, sondern um einen Zustand, der von Gott Selbst aus irgendwelchem Grunde innerhalb Seines Heilsplans für die Seele gewünscht bzw. zugelassen wird. Die geisteskranke Seele erfüllt dann eine von Gott vorgesehene Rolle innerhalb Seines Planes, so dass sie keine Schuld trifft. In den anderen Fällen kann Gott eine Seele ganz oder teilweise für ihre geistige Krankheit haftbar machen. Die 'Schuld' wird von der Herzensgesinnung der Seele und von ihren konkreten Möglichkeiten bestimmt, selbst eine Geisteskrankheit zu verhindern.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 138
Wie können wir zu einer guten Vorbereitung der Erstkommunion eines Kindes beitragen? Was können wir als Firmpaten tun?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Die Sorge um die christliche Entfaltung unserer Kinder soll tatsächlich in unserem Herzen leben, in Anbetracht dessen, dass unsere Welt sehr chaotisch geworden ist und wir niemals vergessen dürfen, dass unsere Jugendlichen von heute die Erwachsenen von morgen sind. Als Gott die Menschenseele erschuf, lebte in Seinem Herzen das Verlangen, dieses Wunderwerk Seiner Hände möge sich für immer vermehren und die Werte des einzigen wahren Gottes voll und makellos weitervermitteln. Wäre die Menschenseele unversehrt makellos geblieben, so hätte sich in unserer Anschauung der Welt, des Lebens und der Wahrheit Gottes seitdem überhaupt nichts geändert.

Trotzdem, die Seele, die sich von der Herrin aller Seelen führen lässt, wird in ihrer Betrachtung allmählich zum ursprünglichen Stand der Anschauung der Wahrheit zurückgeführt und erhält die Erkenntnisse, die erforderlich sind, um sich trotz der Fallen des Bösen auf ihrem Weg zu groβer Fruchtbarkeit zu erheben. Mit dieser Überzeugung beseelt, habe ich Ihre Fragen der Herrin aller Seelen zu Füβen gelegt, damit Sie aus dem Herzen Gottes heraus diejenigen Worte sprechen kann, die Ihnen den Weg erhellen. Ich möchte Ihre Fragen eine nach der anderen aufgreifen, damit alles richtig verstanden wird.

"Ich möchte meine Kinder in der richtigen Weise auf die Erstkommunion und die Firmung vorbereiten. Wie wünscht Sich Maria, dass dies erfolgt. Die Vorbereitung in der Schule ist zurzeit einfach zum Weinen (...) Was ist das Wesentliche, das sie wissen sollten, um richtig auf die Sakramente vorbereitet zu sein?"
Da es sich bei der Erstkommunion um die erste Begegnung mit Christus auf sakramentalem Wege handelt, ist es unbedingt notwendig, dass die junge Seele zunächst das Sakrament der Beichte empfängt. Die Bedeutung der Heiligen Beichte möchte ich Ihnen durch einen Vergleich erläutern.

Gott hatte die Allerheiligste Jungfrau Maria dazu vorbestimmt, die Mutter Christi, des Gott-Menschen, zu werden. Er erschuf Sie bereits im Hinblick auf dieses später zu erfolgende Ereignis mit dem Vorrecht der Unbefleckten Empfängnis, damit Sie ohne jeglichen Makel Ihr irdisches Leben anfangen kann. Da Sie Sich völlig von Sünden frei zu halten wusste, blieb Maria wie ein absolut makelloser Tabernakel. Als Sie durch den Heiligen Geist überschattet wurde und Jesus im Keim in Ihren jungfräulichen Leib gelegt wurde, war Maria im Stand der vollkommenen Heiligkeit.

Betrachten wir nun die junge Menschenseele: Sie wird nicht unbefleckt empfangen und sie kann sich in den ersten Jahren ihres irdischen Lebens durchaus versündigen, bzw. sie kann sich viele Untugenden zu Schulden kommen lassen. Bei dem Erstkontakt mit dem sakramentalen Christus ist die Seele somit alles andere als ein heiliger Tabernakel. Es erscheint somit durchaus berechtigt, dass die Kinderseele, wie 'unschuldig' sie auch öfters genannt wird, im Sakrament der Beichte gereinigt wird, bevor sie Jesus in sich empfängt. Schlieβlich verlangt Gott von jeder Seele, dass sie Christus in einem möglichst reinen Tempel in sich tragen kann.

Das wäre der erste Schritt. Darüber hinaus soll die junge Seele mit der Lehre Christi, mit einigem Wissen in Bezug auf das christliche Leben und die Tugenden in Berührung gebracht werden. In Anbetracht dessen, dass dieser Schritt in den Schulen heutzutage weitgehend versäumt wird, obliegt den Eltern die Pflicht, sich diese Aufgabe zum Ziel zu setzen. Zwar ist für die junge Seele vieles von der Göttlichen Wahrheit noch nicht — oder noch nicht in den Einzelheiten — verständlich, aber dafür ist das Kind desto empfindlicher im Mittelpunkt der Seele, weil es in mancher Hinsicht noch nicht so tief von den gesellschaftlichen Einflüssen verunreinigt ist. Deshalb gilt es, den Kindern an erster Stelle das richtige Christ-Sein vorzuleben.

Erläuterung auf verbalem Wege wird zuweilen wünschenswert sein, muss aber so oft wie möglich im kindlichen Geist mit Beispielen aus ihrem eigenen Alltag verbunden werden können, damit die Theorie richtig eingeprägt wird und die Wichtigkeit derselben ausreichend einsinkt. Sehr wirksam ist durchwegs, das Kind anhand von Bildern zu unterrichten. Zeigen Sie ihm Bilder von Jesus und Maria, von Engeln usw., laden Sie es dazu ein, sich zu jedem Bild zu äuβern, damit es die Phantasie wirken lassen kann, und erzählen Sie anhand der Bilder auf eine solche Weise von Jesus und Maria, dass das Kind Gottes Liebe kennen lernt. Wenn Sie dies in der richtigen, warmen, liebevollen Atmosphäre tun, wird Gott Selbst durch Ihr Kind andeuten, welche Informationen es in sich aufnehmen kann und für welche die Zeit noch nicht gekommen ist.

Zunächst soll das Kinderherz felsenfest der Überzeugung sein, dass Gott Liebe ist und dass alles auch in seinem eigenen kleinen Alltag geschieht, wie es eben geschieht, weil Gott es inständig liebt. Wenn ein Kind nicht von der Mutter (die für das Kind der Spiegel der wahren Liebe ist!) mit Betonung und wiederholt erfährt, dass Gott Liebe ist, nur Liebe schenkt und dass Er jedes Kind und jedes Geschöpf sehr liebt, kann es nicht die erforderliche Herzenseinstellung entwickeln um:

  • Jesus mit einer solchen Liebe zu empfangen, dass der Erlöser dem Kind gleich sämtliche Kinderschulden vergeben kann;

  • seine kleinen Freunde, seine Haustiere, seine Eltern und sonstigen Erzieher, seine Brüder und Schwestern usw. in der wahren christlichen Tugend zu behandeln und in wahrer christlicher Gesinnung über diese Mitgeschöpfe zu denken und ihnen gegenüber zu fühlen (nämlich in Liebe, Bereitschaft zu vergeben, Hilfsbereitschaft, Gehorsam, wahrer Freundschaft, Folgsamkeit...);

Vergessen Sie nie, dass die Seele wie ein Baum ist, der sich in seiner Entwicklung ständig verzweigt, Blüten und Früchte einbringen können muss, und dass dazu notwendig ist, dass er in fruchtbarem Boden seine Wurzeln schlagen und sich ernähren kann. Die christliche Erziehung und die Vorbereitung auf die Erstbegegnung mit Christus, dem Erlöser, soll in den ersten Jahren gesunde Wurzeln schlagen können. Die junge Seele lebt dabei viel intensiver aus dem Herzen als aus dem Verstand heraus. Weil sie vieles noch nicht verstehen kann, tritt sie wie automatisch aus der Empfindung heraus an die Welt heran. Wenn sie dabei die Luft einatmen kann, die ihr vom Geist Gottes eingehaucht wird, wird die Liebe (und somit alle Tugenden, denn alle Tugenden gehen von der Liebe aus) in ihr zum Blühen kommen.

Halten Sie sich dabei vor Augen, dass die erste Blume, die in einer Kinderseele blüht, ihr ein ganzes Leben lang wie ein 'Schatz aus vergangenen Tagen' erhalten bleibt, der sehr oft dem ganzen Leben und allen Wünschen und Bestrebungen weiterhin Richtung gibt. Lernt das Kind die christlichen Werte in einer Atmosphäre kennen, die es im Herzen mit Liebe und Geborgenheit verbinden kann, so wird 'etwas' in ihm sich weiterhin immer nach diesen Werten sehnen.

Das Wesentliche, das das Kind wissen sollte, könnte ich somit folgendermaβen zusammenfassen: Das Kind soll wissen, wer Jesus Christus und Seine Mutter Maria waren, und es soll Jesus und Maria so kennen lernen, wie Sie wirklich waren, als lebende Liebe. Weisen Sie Ihr Kind ruhig in allen für ihn schwierigen Situationen des Alltags darauf hin, wie Jesus und Maria ähnliche Situationen betrachtet und gelöst hätten. Die Information um dieses Wissen zu vermitteln, finden Sie selbst in den Ihnen inzwischen bekannten Schriften.

Können wir als Eltern für das Kind, das die Erstkommunion bzw. die Firmung empfängt, eine bestimmte Gnade herab bitten?
Es gibt in den Augen Gottes nichts Wertvolleres, das Sie sich als Eltern für Ihr Kind wünschen könnten, als dieses: dass es im Sinne Christi seinen Lebensweg absolvieren möge, immer Marias Schutz und Führung erkennen und annehmen und dementsprechend handeln möge und dass die wahre Liebe in ihm so tiefe Wurzeln schlagen möge, dass der Baum seiner Seele von keinem Sturm weltlicher Prüfungen gefällt werden kann und ihm nie die Früchte geraubt werden können.

Hat ein Kind, das Jesus zum ersten Male empfängt, das aber gelernt hat, dies auch weiterhin durch die HANDkommunion zu tun, nie an den Gnaden Anteil, die wir durch die Mundkommunion erhalten?
Doch, und zwar deswegen, weil die junge Seele nicht wissen kann, wonach Sich Gott von ihr in diesem Bereich so sehr sehnt. Die moralische Schuld für einen Gnadenverlust liegt nie beim Kind. Somit spendet Gott ihm auf jeden Fall die Fülle der Gnade. Wie Sie es mit Recht schreiben, sind viele unserer Kinder Opfer des Modernismus in der Kirche. Gott richtet sie deswegen nicht. Sie, als Eltern, können auch nichts dafür. Es steht Ihnen durchaus zu, wenn möglich als Gruppe von Eltern, die sich für die höchste Ehrerbietung Gott gegenüber interessieren, auf den Priester zuzutreten und ihm Ihr Anliegen bezüglich der Mundkommunion zu unterbreiten. Wie der Priester sich auch immer entscheidet, Ihnen und Ihren Kindern wird von Gottes Wegen der Verdienst geschenkt werden, dasjenige versucht zu haben, was Gott am Besten gefällt und was das Höchstmaβ an Heil auf die Schöpfung herab bringt.

Später, wenn Ihre Kinder erwachsen sind und ihren Weg weiterhin selbst gestalten müssen, obliegt ihnen die Verpflichtung, sich für das Richtige zu entscheiden. Jetzt aber sollten Sie sich auf jeden Fall damit abfinden, dass manches in der Schulvorbereitung nicht im dem Sinne verläuft, wie Jesus Selbst es Sich wünscht.

Versuchen Sie trotz jeglicher Enttäuschung auch, die Kinder nicht gegen etwaige bedauerliche Entscheidungen eines Priesters zu 'vergiften'. Die Kinder dürfen niemals in einer Gesinnung der Auflehnung oder der Zwietracht aufwachsen. Früher oder später werden die Kinder den Konflikt zwischen demjenigen merken, was Sie sie zu lehren versuchen, und demjenigen, was in der Kirche im groβen Stil vorgeht. Sie werden ihnen dann nach und nach die Gründe beibringen müssen, wieso es in der Kirche nicht immer so zugeht, wie es sie die Mutter gelehrt hat. Sehr wichtig ist, dass Sie den Kindern dann beibringen, dass sie sich nicht gegen die Entscheidungen des Priesters auflehnen, sondern beten sollen, damit der Heilige Geist Jesus in den von Gott erwünschten Umständen zu den Seelen bringen kann.

Betonen Sie dabei immer, dass Gott immer die Fülle der Gnade spendet, solange sich die Seele im Herzen nach der vollkommenen Ehrerbietung Gott gegenüber sehnt. So werden Sie die Kinder in einer Gesinnung üben, die als eine Achse dienen kann, um welche jede Seele sich in allen Umständen zu drehen hat: die Gesinnung der Annahme, des Gebets, der Liebe und des Glaubens an die vollendete Liebe Gottes, die sich immer nur nach der Einstellung des Herzens richtet, nicht nach den äuβeren, auferlegten Umständen.

Was wünscht Sich die Gottesmutter, worum wir bitten, wenn wir als Firmpate bzw. Firmpatin dem Firmling die Hand auflegen? Was wäre darüber hinaus das reinste Gebet, durch welches der Firmling für die Gnade der Ergieβung des Heiligen Geistes erschlossen werden kann?
Maria wünscht Sich da die nachfolgende Bitte, die eine Antwort auf diese beiden Fragen in sich birgt:

"Maria, Heilige Mutter Christi und Braut des Heiligen Geistes, ich bitte um eine lebenslängliche Führung und Begleitung dieser Seele durch den Heiligen Geist auf dem Weg in der Nachfolge Christi. Für mich selbst bitte ich um die Erleuchtung, für diese Seele ein würdiger Spiegel Göttlicher Tugend zu sein und zu bleiben".

Weil dieses Gebet schwer in jenem Augenblick ausgesprochen werden kann, darf es auch gleich vor dem Ritual in der Stille des Herzens Maria zu Füβen gelegt werden. Maria betont, dass dieses Gebet als eine Weihe an den Heiligen Geist betrachtet werden kann, und bittet darum, dem Kind beizubringen, es soll sich in allen Schwierigkeiten vertrauensvoll an Maria wenden, die bekanntlich der Tabernakel des Heiligen Geistes ist.

Wie sollen wir uns als Firmpate bzw. Firmpatin dem Kind gegenüber verhalten? Wie können wir am Besten die Aufgabe, welche uns Gott bei der Taufe des Kindes anvertraut hat, erfüllen?
Der Firmpate und die Firmpatin nehmen Gott gegenüber die Aufgabe auf sich, die christliche Bildung des Kindes gestalten zu helfen. Maria bittet nur um eins, das allerdings eine lebenslängliche Aufgabe in sich schlieβt und unter Umständen nicht leicht sein dürfte: dass der Firmpate und die Firmpatin an erster Stelle durch das eigene Verhalten, durch die eigene Lebensweise und (bei günstiger Gelegenheit) durch das gesprochene Wort Vorbilder christlicher Tugend bleiben. In dem Augenblick, wo dem Kind das Sakrament der Firmung gespendet wird, erhalten die Wirkung und die Einwohnung des Heiligen Geistes, Der Sich bei der Taufe in der Kinderseele angesiedelt hat, in dieser Seele gleichsam Bestand. Die Seele gilt in spiritueller Hinsicht als 'für das Leben als Christ bereit'. In demselben Augenblick schmiedet Gott auch ein Band zwischen dem Firmling und dem Firmpaten und der Firmpatin. Es ist sehr wichtig, dass die junge Seele in ihrer (fast) unmittelbaren Nähe Vorbilder hat, in denen sie die christlichen Werte widergespiegelt findet. Kraft des Bandes, das unter dem Siegel eines Sakramentes von Gott geschmiedet worden ist, wird in der jungen Seele immer eine gewisse Empfänglichkeit für diese Vorbilder existieren.

Wie können wir selbst am Besten diese Aufgabe eines Firmpaten bzw. einer Firmpatin erfüllen, wenn bei den eigenen Eltern des Firmlings keine Offenheit vorliegt?
Wie Sie schreiben, kommt es vor, dass die Eltern Unfrieden empfinden, wenn Sie den Firmling an der wunderbaren Welt Mariä teilhaben lassen möchten. Es versteht sich, dass es nicht in Frage kommt, das Kind gegen die eigenen Eltern aufzustacheln oder es gegen sie aufsässig zu machen. Dies würde gegen die christliche Norm verstoβen. Sogar wenn sich die Eltern nicht um eine richtig christliche Erziehung kümmern, dürfen Sie dem Firmling keinen Anlass zu negativen Gefühlen den Eltern gegenüber geben. Sie sollten nur jene Gelegenheiten als Winke der Göttlichen Vorsehung betrachten, bei denen Sie dem Firmling von Jesus, Maria und den christlichen Tugenden und Werten erzählen können, ohne dabei den Eltern in irgendwelcher Weise in die Quere zu kommen.

Im Übrigen gilt Ihre Aufgabe in Gottes Augen als erfüllt, wenn Sie bei jedem Kontakt mit der jungen Seele Ihre Weihe an Maria uneingeschränkt leben. Stellt Ihnen das Kind Fragen, so beantworten Sie diese freimütig. Lehren Sie dabei die junge Seele, sie täte gut daran, alles, was sie von Ihnen erfährt, im Herzen zu bewahren, genauso wie es Maria tat. Diese Einstellung hat gar nichts mit Ungehorsam oder mit Auflehnung den Eltern gegenüber zu tun, sondern damit, dass Sie dadurch das Kind lehren, ihre Prüfungen im Verborgenen des eigenen Herzens zum Blühen zu bringen, wie es der wahre Christ tun soll. Wichtig ist auf jeden Fall, dass aus Ihrem Munde kein negatives Wort über die Eltern kommt, sondern nur Worte der Liebe und Milde, damit das Kind lernt, keinen Groll gegen die Eltern zu hegen, sondern sie in Liebe Maria zu weihen und für sie zu beten und Opfer darzubringen.

Wenn das eigene Kind die Firmung erhält und der Hand auflegende Firmpate und die Hand auflegende Firmpatin sind nicht gläubig oder leben den Glauben nicht im Alltag, kann man dann an der Stelle dieser Personen die Gnaden erflehen, die normalerweise von diesen Personen erfleht werden sollten, oder wie wünscht Sich Maria, dass man da betet?
Auch in diesem Falle tritt dieses wunderbare Göttliche Gesetz in Kraft, laut dessen sehr vieles 'in stellvertretender Weise' erfleht werden kann und viele Gnaden trotz 'mangelhafter Umstände' in der Fülle gespendet werden, wenn die Seele, die sich aufrichtig nach diesen Gnaden sehnt, sich von ganzem Herzen wünscht, dass die Umstände Gott so wohlgefällig wie möglich sind. Sie dürfen in den von Ihnen geschilderten Umständen durchaus das Gebet an Maria richten, das ich Ihnen vorhin von Seiten der Himmelskönigin habe vermitteln dürfen. Die Liebeskraft, die in jenem Augenblick von Ihrem Herzen ausgeht, wird die Gnadenwirkung mitbestimmen.

Liebe Schwester, es schmerzt mich im Herzen, immer wieder feststellen zu müssen, welchem Chaos unsere Welt anheim fällt und wie sehr unsere Kinder dadurch von der Finsternis eingefangen werden. Die Herrin aller Seelen ist uns aber als ein mächtiges Zeichen der Hoffnung gegeben worden. In diesem Sinne verspreche ich Ihnen mein Gebet und bitte Sie inständig darum, nie den Mut zu verlieren. Der eindeutige Sieg des Lichtes ist uns verheiβen worden. Bis er sich kundtut, sollen wir uns selbst als Rosenpflücker betrachten, die sich zwar wiederholt die Hände an Dornen verletzen, dafür aber die Blättchen sammeln, aus denen das Parfüm bereitet wird, das einst den Meister des Chaos ertränken wird.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 139
Über die Kraft des Leidens gegen die Mächte der Finsternis

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihr Brief hat mir eine besondere Freude gemacht. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wenn ich es so ausdrücke, aber meine Freude findet ihren Grund in der Tatsache, dass Maria mich darauf hinweist, welchen symbolischen Wert Ihre physischen Rückschläge der letzten Monate haben.

Aufgrund eines offensichtlichen Einschreitens der Herrin aller Seelen in Ihren Zustand entschieden Sie sich dafür, bei unseren Apostolatswerken mitzuhelfen. Sie litten aber an Rückenschmerzen und wurden wie in einem Wunder davon geheilt. Als Sie neulich etwas für uns in Angriff nehmen wollten, wozu Sie vor allem die Augen brauchen würden, wurden Sie von einer Augenkrankheit befallen, die Ihnen Ihre Hilfe vorläufig unmöglich macht. Sie sind dadurch so ergriffen, dass Sie befürchten, Sie hätten etwas Falsches gemacht. Der Grund ist aber ganz anders. Lassen Sie sich ihn von Maria Selbst erklären:

Durch die starken Rückenschmerzen hat der Himmel zugelassen, dass Ihre Seele Ihnen ihr inneres Leiden unter der Bürde des irdischen Alttags kundtat. Indem Sie so unerwartet von den Rückenschmerzen (in Ihrem Falle ein Symbol für die Schwere eines Kreuzes, das die Seele zerdrückte) befreit worden sind, hat Ihnen die Herrin aller Seelen Ihre Macht gezeigt, um Sie darauf hinzuweisen, dass die vollkommene Hingabe an Sie (Maria) die vollendete Freiheit der Seele einleitet. Die Seele, in der Maria wirklich Herrin ist, fühlt sich trotz der Bürden des Alltags frei von den zerschmetternden Auswirkungen dieser Bürden, weil die Seele künftighin in der wahren Hoffnung badet.

Dann entscheiden Sie sich, sich an den Werken zu Diensten der Herrin aller Seelen zu beteiligen. Sie werden dazu an erster Stelle die Augen gebrauchen müssen, und... Sie werden von einer Augenkrankheit befallen. Der Grund: Satan hat Ihren Einsatz verhindern wollen, weil er sich schrecklich vor der Verkündigung der Herrin aller Seelen fürchtet. Dies hat mir Maria schon vor einigen Jahren anvertraut, jetzt bestätigt Sie es betont Ihnen gegenüber. Die Herrin aller Seelen will Ihnen jedoch zeigen, wie sehr Ihre Füβe damit beschäftigt sind, 'mit der höllischen Schlange zu spielen', denn durch diese Zeilen offenbart Sie Ihnen, dass Sie durch diese Krankheit die Gelegenheit bekommen, jeden Tag Lichtstrahlen für die verfinsterten, blinden Seelen zu erwirken.

Jede Stunde des Leidens in Hingabe an die Herrin aller Seelen erweckt neue Äuβerungen Ihrer uneingeschränkten Macht über die Finsternis. So dreht Maria jeglichen Angriff Satans gleich gegen ihn um und benutzt Sie diesen dazu, Ihre Macht über ihn noch deutlicher zu unterstreichen. Sie sorgt gleichsam dafür, dass Satan sich durch jeden Angriff auf Maria und Ihre Geweihten 'in das eigene Fleisch schneidet'. Nur braucht Maria dazu die bewusste Hingabe und Weihe von Seiten der leidenden Seelen. Einst erläuterte mir die Herrin aller Seelen, dies werde sich als eine der Hauptkomponenten Ihres endgültigen und zerschmetternden Sieges über die Finsternis herausstellen: "Ich werde Satan Meine unüberwindliche Macht über ihn dadurch beweisen, dass Ich jeden seiner Angriffe gegen Mich auf ihn zurückschlagen lassen werde, so dass er gleichsam sich selbst vernichtet. Zweitens werde Ich ihm Meine Macht dadurch beweisen, dass Ich Mich als Herrin aller Seelen ein Reich so ergebener Diener ausbauen werde, dass Mir solche Schätze von liebevollen Aufopferungen zu Füβen liegen, dass sich das Reich Satans unter den Strömen von Licht spalten wird" (so die Herrin im Rahmen einer Privatoffenbarung).

Welch mächtiges Symbol: Es ist, als ob Sie jetzt Gnaden loskaufen für die Unfähigkeit von Seelen, das wahre Licht in sich aufzunehmen und das wahre Licht überhaupt zu erkennen. Deswegen handelt es sich hier um eine auβerordentlich verdienstvolle Behinderung.

Die Herrin aller Seelen warnt vor der Schlussfolgerung, ähnliche Leiden hätten in jedem Fall die vorhin erwähnten Bedeutungen, betont allerdings, dass Sie in Ihrem Fall, liebe Schwester, bereits die ganze Zeit hindurch dabei ist, Zeichen dafür zu setzen, wie in der Seele, die sich zu Ihren Diensten stellt, genau dasjenige geschieht, was Sie will, weil dies sich innerhalb von Gottes Plänen so gehört. Sie hat Sie lehren wollen, dass Ihre Herrschaft die Seele völlig befreit und sie zum Werkzeug der Weiterleitung vom wahren Licht macht. Freuen Sie sich, denn ich kann Ihnen versichern: Nichts erfüllt die Seele mehr, als die Erkenntnis und das Bewusstsein, dass die Herrin aller Seelen sie voll in Ihren Dienst angenommen hat.

Kurieren Sie sich ruhig aus und nutzen Sie jede Stunde dafür, im tiefsten Bewusstsein Ihre physischen Empfindungen mit Maria gemeinsam zu leben, damit Sie verblendeten Seelen möglichst viel Licht erwirken können. Machen Sie sich keine Sorgen, in diesem Zustand helfen Sie unserem Apostolat unsagbar auf den verborgenen Wegen der bewusst geweihten Leiden. Ich bete zu unserer Herrin, Sie möge Ihnen die Kraft schenken, jede Stunde Ihrer Heilung Maria zu Füβen zu legen wie Rosen der bedingungslosen Liebe zu Ihr.

In Marias Namen danke ich Ihnen für das Geschenk Ihrer Hingabe, das in Marias Händen in Rohstoffe für Gnaden umgewandelt wird.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 140
Über seelisch unfruchtbare Handlungen – über die Seelenschau – über die Angst als Gegenpol der Liebe – über die Gefahr, sich mit einer anderen Seele vollkommen zu verbinden

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Sehr gerne beantworte ich Ihre weiteren Fragen, soweit mir dies von der Himmelskönigin gestattet und ermöglicht wird. Eine Frage, die aus einem aufrichtigen Herzen entspringt und deren Beantwortung etwas zum Heil der Seelen beitragen kann, ist immer wichtig, weil jede solche Frage mit einem Samen vergleichbar wäre, aus dem ein neuer Lichtstrahl für die Schöpfung geboren werden kann.

Es ist eine verständliche Empfindung, dass sich zwei Liebende nach jeder Periode längerer Trennung auch physisch nacheinander sehnen. Trotzdem gilt für die Himmelskönigin ausnahmslos die Regel, dass jede physische Vereinigung zwischen Menschen auβerhalb des Sakramentes der Ehe seelisch unfruchtbar ist. Seelisch unfruchtbare Handlungen betrachtet Maria als 'mangelhafte Verwaltung von Gottes Zeit'. Jeder Seele wird von Gott ein gewisser Zeitraum gewährt, innerhalb dem die Seele versuchen soll, ihre Lebensaufgabe zu vollenden, die daraus besteht, die eigenen seelischen Fähigkeiten möglichst weitgehend zu entfalten und darüber hinaus möglichst viel Heil für die ganze Schöpfung zu erwirken, damit die Gründung von Gottes Reich auf Erden vorangebracht werden kann. Nur Gott ist Richter über die Art und Weise, wie jede Seele die ihr gewährte Zeit benutzt. Jeder 'Zeitverlust', der dadurch hervorgerufen wird, dass die Seele Handlungen setzt, die weder Gott noch der Schöpfung noch sich selbst etwas einbringen, das dem Göttlichen Heilsplan förderlich wäre, hindert die Seele daran, ihre Talente voll rentieren zu lassen.

Wirklich fruchtbare Handlungen zur Förderung von Gottes Heilsplan sind jene, die um die wahre Liebe herum aufgebaut sind. Die wahre Liebe ist die Trägerin des Göttlichen Lebens. Fruchtbare Handlungen sind somit Handlungen, die das Göttliche Leben durch die Schöpfung strömen lassen und es innerhalb der Geschöpfe zur Entfaltung bringen können. Diese Handlungen erfolgen auβerdem genau gemäβ den Göttlichen Gesetzen (= Gehorsam!) und erzeugen ihre Himmlischen Früchte oft auf der Grundlage von Entbehrungen, Entsagungen, Loslösung, Prüfungen und Leiden für die Seele, die diese Handlungen vollbringt. Genauso wie Jesus durch Seine Leiden die Erlösung Unzähliger bringen konnte, können die Entbehrungen, Entsagungen, Loslösung, Prüfungen und Leiden einer Seele Erlösung und Heiligung anderer Seelen in die Wege leiten. Eine 'physische Verzückung', auf welche man auf Erden in Liebe verzichtet, bringt einem in der Ewigkeit hundert Verzückungen ein, die ewig dauernd sind.

Nicht jeder 'Zeitverlust' wird von Gott mit derselben Note bewertet. Manche Form des 'Zeitverlustes' ist relativ weniger schwerwiegend, andere Formen sind dazu noch mit Untugenden belastet. Bitten Sie die makellose Himmlische Lilie darum, Sie möge Ihnen beiden die Gnade erwirken, die Liebe auf eine immer höhere Ebene der seelischen Empfindung bringen zu können. Die vollkommen reine, nicht physische Liebe ist unbeschreiblich viel schöner und verzückender als die Liebe, in der die physische Komponente die Hauptrolle spielt. Ich kann aus der Erfahrung mit der mystischen Liebe bezeugen: Die reine Liebe ist die einzige, die wahrhaftig befreit. Ich bete inständig für Sie, damit es klappt.

Mit dem 'seelischen Durchschauen' soll man immer vorsichtig sein. Oft glaubt die Seele, eine andere Seele durchschauen zu können, in Wirklichkeit basiert dieser Eindruck aber auf einem geistigen Erwartungsprozess: Seele A macht Bekanntschaft mit Seele B, lernt diese Letztere immer besser kennen und bildet sich (teils unbewusst) ein Muster, das für sie 'Seele B' ist. Allmählich fängt sie damit an, jedes Verhalten von B in dieses Muster einzubauen. Vor dem Hintergrund dieses Musters legt sie bald das ganze Wesen von Seele B aus. Vieles mag augenscheinlich zutreffen, dennoch wird sich Seele A in ihren Interpretationen zwangsläufig oft täuschen, denn Gott wird nicht zulassen, dass eine Seele eine andere völlig durchschaut. Wieso nicht? Weil:

  • Gott Seine Meisterwerke (jede Seele ist ein Meisterwerk Gottes) nie bis in die Einzelheiten ergründen lässt. Vieles daran wird immer ein Geheimnis bleiben, das in Gottes Herzen ruht und zu dem nur Maria als Herrin aller Seelen den freien Zutritt hat.

  • Sollte eine Seele eine andere vollkommen durchschauen können, so ergäbe sich daraus eine Verzerrung der Beziehung zwischen diesen Seelen: A würde jedes Verhalten von B im Voraus ahnen können und die Spontaneität der Wechselwirkungen zwischen den beiden würde völlig verloren gehen. Gott wird dies nie zulassen, weil gerade die Spontaneität es einer Seele ermöglicht, sich Verdienste zu erwerben und sich in sämtlichen Tugenden zu vervollkommnen. Spontaneität hat nämlich völlig und ganz mit dem Gebrauch des freien Willens zu tun. Gerade auf diesem System basiert der ganze Göttliche Heilsplan.

Im Rahmen der Mystik wird die Seelenschau unter gewissen Umständen schon von Gott ermöglicht. Dies ist nur der Fall, wenn eine Seele im Rahmen einer mystischen Berufung die Aufgabe erhält, andere Seelen bis zum Äuβersten dabei zu unterstützen, sich auf immer höhere Ebenen des Heils zu erheben. Gott kann dann der mystisch berufenen Seele die Gabe der Seelenschau schenken, damit sie diese Gabe verwendet:

  • striktestens im Rahmen ihres Auftrages zu Diensten der Seelen;
  • unter der weitgehendsten Selbstverleugnung. Jeglichen Missbrauch einer solchen Begabung hat die Seele Gott gegenüber zu verantworten. Konkret heiβt dies, dass die Seele, welche die Gabe der Seelenschau erhält, diese Gabe nur zum Heil aller Seelen und zur Verherrlichung Gottes und Mariä anwenden darf. Ich betone dabei, dass Ihre Myriam diese Gabe nur mit ausdrücklicher Erlaubnis von Seiten der Herrin aller Seelen oder auf die Einladung der Herrin hin anwenden darf. Die Mystik ist eine Domäne, die durch sehr strikte Gesetze geregelt wird.

In Bezug auf Ihre Frage, wie Sie mit dem Geliebten zusammen sein können, wenn Sie Angst vor ihm haben? Angst ist der absolute Gegenpol der Liebe. Solange man vor einem Wesen Angst empfindet, kann die Liebe zu diesem Wesen nicht vollkommen werden bzw. kann diese sich nicht spontan entfalten. Liebe heiβt vollkommene Freiheit in der Seele, das Wegfallen einer jeden Hemmung, um sich dem anderen Wesen hinzugeben und sich für dieses Wesen von allem zu entäuβern. Wahre Liebe ist die Fähigkeit – ja, das inständige Sehnen danach – sich vollkommen zu entleeren, damit man möglichst viel von dem anderen in sich aufnehmen kann. Das kann man nur dann tun, wenn man felsenfest der Überzeugung ist, dass der andere nur Dinge zu bieten hat, die man selbst braucht oder unbedingt in sich tragen will. Spürt nun die Seele Angst vor dem anderen Wesen, so empfindet sie dieses Wesen als eine Quelle möglichen Unheils für das eigene Wesen, als eine Quelle, aus der Schaden für sie hervorgehen kann.

Fragen Sie sich, nur nach inständigem Gebet zu Maria, mal ganz tief, wovor Sie sich bei Ihrem Geliebten fürchten. Wenn Sie bei jedem hochkommenden 'Stichwort' ganz ehrlich vorgehen, sich selbst gegenüber nichts vertuschen und wirklich auf Ihr Herz hören, können Sie genau dasjenige finden, woran es in Ihrer Beziehung fehlt. Wenn Sie dann aufgrund dieser neu erlangten Kenntnis nach vorne schauen (in eine gemeinsame Zukunft) und sich fragen, welche seelische Früchte diese Grundlage Ihnen und dem Geliebten künftighin einbringen kann oder eben nicht, so wird Ihr Herz eine Richtlinie bekommen, mittels derer Sie sich weiter entscheiden können, was zu tun ist. Ich bitte hier und jetzt, dass Ihnen die Gnade einer genauen Erkenntnis vergönnt wird.

Ihre nächste Frage gilt dem Bruder und dessen Beziehung zu Ihnen. Sie sollten diesbezüglich wissen, dass Ihr Bruder Sie sehr verehrt und Sie wie eine Perle betrachtet, die er zu schützen sucht. Er wird sich jede Mühe geben, diese Aufgabe zu erfüllen. Nehmen Sie ihm dies nicht übel. Ein Problem dürfte er nur dann haben, wenn er Sie gar nicht loslassen kann. Wenn eine Seele eine andere Seele nicht loslassen kann, hemmt sie ihre eigene seelische Entfaltung: Sie legt sich selbst an die Kette. Die Seele, die sich mit einer anderen Seele so vollkommen verbindet, dass sie selbst wie der Schatten dieser anderen Seele ist, entwickelt sich in keiner einzigen Tugend, denn es ist, als ob sie 'das Leben der anderen Seele mitlebt': Sie erwirbt sich keine Verdienste, entfaltet keine einzige seelische Fähigkeit und nähert sich nicht ihrem Gott!

Gott verlangt, dass jede Seele sich an erster Stelle an IHM orientiert, nicht an anderen Seelen. Wie weit dies geht, hat mich Maria im Rahmen der mystischen Ausbildung gelehrt, der Sie mich unterzogen hat: Vereinigungsmystik mit Maria heiβt 'möglichst weitgehende Loslösung von allem Weltlichen und völliges Hinüberflieβen in Maria'. Die Mystik ist kein Ausnahmezustand, sondern die Domäne, an der Gott ursprünglich alle Menschenseelen Anteil haben lassen wollte. Vergessen wir dabei nicht, dass Gottes Gesetze ewig dauernde Geltung haben. Was Er für Adam und Eva vorgesehen hatte, gilt auch noch heutzutage für Sie und mich.

Sie fragen, ob Sie in der Beziehung zu Ihrem Bruder alles richtig machen? Eins möchte Maria in Ihnen diesbezüglich noch ausgeprägter zum Ausdruck kommen sehen: dass Sie alles daran setzen, in Ihrem Bruder das Selbstvertrauen zu fördern. Die Vergangenheit hat ihm in mancher Hinsicht das Vertrauen genommen. Versuchen Sie, ihm in überzeugender Weise einzuflüstern, dass der Wert einer Seele durch weit mehr als nur dasjenige bestimmt wird, was Menschen in den vergangenen Jahren über ihn gedacht haben und was er in weltlicher Hinsicht (Schule usw.) geleistet hat. Der Wert einer Seele wird von dem Maβe ihrer Fähigkeit bestimmt, die wahre Liebe zu ihren Mitgeschöpfen (Mensch und Tier) und zu Gott strömen zu lassen.

Auf Ihre weiteren Fragen gehe ich zu der Herrin Zeit gerne näher ein. Gerne schlieβe ich Sie inzwischen in mein Herz.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 141
Über das Lebensgericht und die ewige Verdammnis – über die Bibelstelle, wo Maria Jesus verloren und im Tempel wiedergefunden hatte – Wie sprach Jesus Maria an? Wie weit muss die Nächstenliebe gehen?

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Ihre Frage: Ist es möglich, dass, wenn die irdische Zeit der Menschen beendet ist, wir durch unser gemeinsames Leiden Satan und die ganze Hölle auch erlösen könnten, damit alle im Himmel bei Gott sein könnten, oder ist der freie Wille hier doch ein unüberbrückbares Hindernis?
Leider ist dies nicht möglich. Eine Seele kommt in die Hölle, weil sie sich gemäβ dem Göttlichen Gesetz für immer von Gottes Liebe losschneidet. Wenn nach Gottes unfehlbarer Weisheit die Zeit gekommen ist, eine Seele aus dem irdischen Leben wegzunehmen (im Zeitpunkt, den wir als 'Tod' bezeichnen), erscheint diese Seele vor dem Thron des richtenden Gottes. In jenem Augenblick (so hat es mir Maria mitgeteilt) wird der Seele wie in einem einzigen Blitz 'der Film ihres vergangenen Lebens' gezeigt, und zwar aus der Perspektive Gottes. Das heiβt: Die Seele sieht ihr ganzes Leben in allen seinen Einzelheiten genau so, wie Gott es die ganze Zeit lang gesehen hat. Gott folgt jeder Handlung, jedem Wort, jedem Gedanken, jedem Wunsch, jedem Bestreben, jeder Entsagung, jedem Leiden, jedem Opfer, jedem Sühneakt, jedem Gebet, jeder Beichte, jeder Heiligen Kommunion, jeder Andacht, wirklich allem, vor dem Hintergrund Seiner unfehlbaren Gesetze, welche die ganze Schöpfung regieren. Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Vorsehung sind die fünf Hauptkomponenten, durch welche Gott alles sieht, bewertet und richtet. Was geschieht denn weiter?

Vereinfacht lieβe sich sagen: Alle Einzelheiten des vergangenen Menschenlebens bringen der Seele eine Note ein, die X-positiv oder X-negativ sein kann (X ist dabei als eine Bewertung zu betrachten, man könnte sagen: 1, 2, 3 usw...). Dabei gilt zunächst, dass die Bewertung einer jeden Einzelheit des Menschenlebens nach dem gemessen wird, was diese Einzelheit Gottes Werken eingebracht hat. Inwieweit hat jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder Wunsch und jedes Bestreben die Seele in ihrer Entfaltung gefördert bzw. gehemmt und inwieweit hat es Gottes Heilsplan gefördert bzw. gehemmt? Das ganze Leben bietet sich somit der Seele in der Form einer Gesamtnote. Damit ist nicht alles gesagt: Gott wäre nicht Gott, wenn alles lediglich eine Frage der Mathematik wäre. Eine Vielfalt von zusätzlichen Faktoren beeinflusst noch in jenem Augenblick die endgültige Gesamtbewertung des vergangenen Lebens, unter anderen:

  • Marias Fürsprache,
  • etwaige Gebete, Aufopferungen und Heilige Messen, die für diese Seele dargebracht worden sind,
  • die vollkommene, tief gelebte Weihe von Verwandten der Seele an Maria,
  • das Maβ der Reue der Seele,
  • die Tiefe des Glaubens der Seele an die Liebe und die Werke Gottes,
  • das Maβ, in dem sich die Seele nach der Gegenwart Gottes sehnt.

Sogar nachdem die 'Gesamtnote' über das vergangene Leben mit diesen zusätzlichen Faktoren verbunden worden ist, hat die Seele noch die freie Wahl, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Die Herrin aller Seelen teilte mir einst mit, es gäbe Seelen, die aufgrund aller Faktoren strikt nach dem Gesetz Gottes verdammt werden sollten, kraft eines auβerordentlich mächtigen Einschreitens Ihrerseits jedoch vor der Hölle gerettet werden, sich dennoch nicht für Gott entscheiden. Diese Seelen verdammen sich buchstäblich selbst. Gott respektiert immer den freien Willen. Sogar die Rettung für die Ewigkeit nötigt er keiner Seele auf. Ist es auβerdem für eine Seele aufgrund aller genannten Faktoren nicht möglich, jemals die vollendete Liebe in sich zu verwirklichen, so kann diese Seele nicht gerettet werden.

Sie dürfen nie vergessen, dass das Ewige Leben in der Glückseligkeit keine Selbstverständlichkeit ist. Nicht nur muss dieses 'verdient' werden, es muss darüber hinaus auch 'von der Seele ertragen werden'. Diese Worte mögen auf den ersten Blick unverständlich sein, aber Sie sollen das Nachfolgende verstehen:

Die Seele kann nur im Himmel leben, wenn sie die vollendete Liebe in sich verwirklicht hat. Die Heiligkeit ist ein Maβ der Verwirklichung, Entfaltung und Anwendung der wahren Liebe in der Seele. Genau aus diesem Grunde kann die Seele im Fegefeuer erst dann ihre Reinigung endgültig abschlieβen, wenn in ihr die wahre Liebe vollkommen geworden ist, weil die Seele es, solange ihre Liebe nicht vollkommen ist, im Himmel 'nicht aushalten würde': Sie käme sozusagen ständig mit sich selbst in Konflikt, und das Feuer der Göttlichen Liebe würde sie gleichsam 'verbrennen'.

Solange die Seele noch etwas Liebe in sich trägt, die gereinigt werden kann und die Seele dadurch noch zur Heiligung führen kann (sei es manchmal erst nach einer langen Läuterung), kann sie für sich im Fegefeuer ihre Vervollkommnung bewirken. Ist aber in der Seele jegliche Liebe tot und jeglicher Funke für Gott gelöscht, so ist in dieser Seele das Göttliche Leben erloschen. Eine solche Seele kann nicht gerettet werden, weil der Mangel an Liebe sie voll und ganz von Gott losschneidet. So ist es zu verstehen, dass eine Seele in der Hölle endgültig verloren ist. Diese Seele hat sich selbst für die Erlösung ins Abseits gestellt.

Zu Ihrer Frage: Hat Maria Josef sakramental (in einer Kirche) geheiratet?
Die Trauung zwischen Maria und Josef fand gemäβ dem damaligen jüdischen Ritual statt. Eigentlich handelte es sich um eine 'Verlobungsfeier', die damals bei den Juden unserer Ehe gleichkam. Sakramental im wahren Sinne des Wortes kann man diese nicht nennen, weil Maria und Josef noch nicht nach dem christlichen Ritus getraut werden konnten.

Ihre Frage: Ich würde die Stelle in der Bibel, als Jesus zum ersten Mal im Tempel Gottes predigte, gerne besser verstehen. Wieso hat Maria nicht gleich gewusst, wo er war? Sie war doch ständig im Geist mit ihm verbunden? Und hat Jesus als Kind Maria mit 'Mami' angesprochen?
In jenen drei so schwierigen Tagen für Marias Herz hat Gott den Seelen sehr Groβes offenbart. Jesus war nach dem jüdischen Gesetz gerade volljährig geworden und durfte jetzt zum Paschafest mit den Eltern nach Jerusalem gehen. Erst bei der Rückkehr aus der Stadt fällt Maria und Josef auf, dass der junge Jesus Sich nirgendwo unter den Heimkehrern befindet. Sie kehren nach Jerusalem zurück und nach tagelangem Suchen finden Sie Ihn im Tempel, wo Er vor einem verblüfften Publikum von Schriftgelehrten spricht. Er erläutert ihnen Textstellen aus der Bibel aus einer Perspektive, die ihnen neu ist, und verweist betont auf die messianische Zeit. Jesus kündigt dort Seine wahre Rolle auf der Welt an, obwohl sein Publikum dies zu jenem Zeitpunkt nicht erkennt. Das ist die erste Bedeutung dieses Ereignisses. Wie mir Maria einst in den Passionstagen sagte, hat einer der Schriftgelehrten, die an jenem Tag Jesus zugehört hatten, bei dem Kreuzestod Jesu durch Göttliche Erleuchtung erkennen dürfen, dass dieser Gekreuzigte und der erstaunliche Knabe von damals eine und dieselbe Person waren. Diese Seele hat somit die tiefe Bedeutung des damaligen Geschehens im Kontext der ganzen Mission Christi begriffen.

Wieso wusste Maria nicht gleich, wo Er war? Weil Gott diese Kenntnis für Sie verbarg: Die Göttliche Weisheit verfügte, dass Maria dort für die späteren Seelen ein groβes Zeichen setzen sollte: Wenn die Seele Gott (Christus) verliert, muss ihre einzige Sorge jene sein, Ihn wiederzufinden. Womit sie auch immer beschäftigt ist, sie soll umkehren und sich zur 'Stadt Gottes' begeben, um Christus zu finden. Verstehen Sie das Bild? Maria 'kehrte um' (Sie ging in die entgegengesetzte Richtung zurück; für die Seelen kommt das einer 'Bekehrung' gleich) und begab Sich nach der Stadt Gottes (Jerusalem). Für die Seelen ist die "Stadt Gottes“ aber Maria. Die Seelen sollen zu Maria gehen, um dort Jesus in der Fülle wiederzufinden. Sie werden Ihn in Maria finden, während Er die Göttliche Weisheit und die Verheiβung der messianischen Zeit (Gottes Reich auf Erden) predigt. So hat mir Maria einst dieses Ereignis erläutert. Eine sehr wichtige Lektion für alle Seelen.

Maria war tatsächlich ständig mit Jesus im Herzen und im Geist verbunden, aber es kam vor, dass Gott diese innere Empfindung zeitweise einstellte. Als Maria Jesus nicht gleich fand, machte Sie Sich Selbst Vorwürfe darüber, Sie hätte Jesus (den Sohn Gottes!) verloren. Dabei war Sie gar nicht nachlässig gewesen: Gott Selbst hatte es so gewollt, dass Ihre Aufmerksamkeit eine Weile nicht auf Jesus gelenkt gewesen war und dass Sie drei Tage lang nicht innerlich mit Ihm verbunden war. Sehr viele Seelen verlieren Jesus dauernd, jeden Tag, im spirituellen Sinne.

Wie sprach Jesus Maria an? Ich durfte in Visionen einige Male Kontakte zwischen Maria und dem jungen Jesus schauen. Wenn es sich um Visionen handelt, in denen man auch Klänge und Geräusche hört (dies ist nicht immer der Fall), hört man also auch Stimmen und Worte. Durchwegs habe ich Maria und Jesus in aramäischer Sprache miteinander reden hören. Aramäisch war die Muttersprache Mariä und Jesu. Dieses Phänomen ist sehr merkwürdig, weil ich jedes Wort auf Aramäisch hörte, gleichzeitig aber tief in der Seele die ganzen Gespräche auch in meiner eigenen Muttersprache, dem Niederländischen, hörte. Es stellte sich dabei heraus, dass Jesus Maria mit einem Wort ansprach, das ich inzwischen vergessen habe, das aber tatsächlich so viel heiβt wie 'Mami' oder 'Liebste Mutti'. Er sprach dies immer mit einem solchen Liebreiz aus, dass es wie eine wahrhaftige Verehrung wirkte.

Ihre Frage: Die mächtige Herrin wurde ohne Sünde empfangen. Hat Ihre Mutter Anna Sie auf die gleiche Weise empfangen wie Maria den Herrn Jesus? Du hast geschrieben, dass sich die Vereinigung zwischen Joachim und Anna in auβerordentlichem Maβe in der rein seelischen Verzückung vollzog. Heiβt das, sie hatten keine körperliche Vereinigung?
Dieses wunderbare Geschehen habe ich im Brief Nr. 52 näher erläutern dürfen. Sollten Sie dort Ihre Frage nicht beantwortet finden, so gehe ich gerne weiter darauf ein, vorausgesetzt, die Herrin erlaubt es mir. Sie brauchen nur zu fragen.

Zu Ihrer Frage: Es wird oft gefragt, wen Kain als Frau hatte. War dies seine Schwester oder doch Eva? Oder hatte Gott noch andere Menschen erschaffen?
Leider habe ich auf diese Fragen noch keine Antwort erhalten dürfen. Da Gott mit allem eine Absicht verfolgt, nehme ich an, Er hält es nicht für erforderlich, dass die Seelen diese Antwort kennen. Ich muss Sie deshalb leider auf spätere Zeiten vertrösten: Wenn wir das Glück haben, einmal durch das Himmelstor hineinzugehen, wird uns auch diese Antwort offenbart werden. Manches darf die Seele erst erfahren, wenn sie jenseits dieses Tränentals angekommen ist.

Zu Ihrer Frage: Ich frage mich oft, wie weit Nächstenliebe gehen soll. Soll man für seinen Nächsten wirklich alles beiseite schieben, so dass es schon wehtut und wenn man dadurch sogar manchmal physisch und psychisch vollkommen überanstrengt wird? Muss man nicht auch sich selbst lieben, oder wie weit soll Nächstenliebe gehen?
Ja, man soll durchaus sich selbst lieben, aber nur in seiner Eigenschaft als Werk Gottes. Unsere Seele ist ein Bauwerk aus Gottes Händen und soll als solches geliebt und geehrt werden. Sich selbst im christlichen Sinne zu lieben, heiβt: 'die Heiligste Dreifaltigkeit in sich lieben, denn Gott lebt in Seinem Bauwerk und wirkt in ihm, damit es erlöst und geheiligt wird'. In diesem Sinne sich selbst nicht zu lieben, käme für Gott einer Gleichgültigkeit bzw. einer Abneigung gegenüber Seinen Werken in uns und Seinen Plänen mit uns gleich. Die Nächstenliebe soll uneingeschränkt sein. Sobald die Seele ihr eine Grenze setzt, verliert sie einen Groβteil ihrer Wirkung innerhalb von Gottes Heilsplan und betrachtet Gott die Liebe der Seele als mangelhaft. Die absolut vollendete Nächstenliebe ist jene, bei der die Seele sich selbst so übersteigt, dass es ihr nichts ausmacht, dass sie selbst zu leiden hat, wenn sie nur wissen oder wenigsten ahnen kann, dass es ihrem Mitgeschöpf (Mensch oder Tier) gut geht. In der Selbstverleugnung strömt die Liebe wie ein Wasserfall, weil sie gleichsam von den höchsten Gipfeln der seelischen Empfindung auf die ganze Lebenswelt hinunterstürzt. Die Strömung geht in jenem Falle so schnell, weil sie nicht durch die Besorgnis um das eigene Wohl aufgehalten wird.

Zum Schluss möchte ich in Bezug auf Ihre Danksagung an meine Nichtigkeit wegen der Beantwortung früherer Fragen ganz betont bitten, Sie mögen nur Maria danken. Ich tue dasjenige, was Sie mir sagt, und tue es im Feuer einer Liebe, die Maria Selbst einst in mir entfacht hat. Meine Aufgabe ist es, jede Seele unendlich, uneingeschränkt und ewig dauernd zu lieben und aus dieser Liebe heraus das Sehnen nach dem ewigen Wohl eines jeden Geschöpfes in mir lebendig zu erhalten. Sollte in mir die Liebe zu irgendwelchem Geschöpf nicht mehr brennen, so wäre dies für mich ein Zeichen, dass das Herz der Himmlischen Herrin aufgehört hätte, in mir zu schlagen. Jener Tag wäre mein letzter, da mir das eigene Herz vor vielen Jahren genommen worden ist. Seien Sie für immer meiner Liebe versichert, welche die Liebe der Himmelskönigin ist.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 142
Über die Identität Myriams – über die geistige Kommunion – Warum darf sich Myriam über andere Seher nicht äuβern?

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

In einer Offenbarung vor einigen Jahren verglich die Herrin aller Seelen Gott mit der Sonne und Sich Selbst mit den Strahlen, die das Sonnenlicht zu den Seelen bringt. Immer wieder freut es mich, feststellen zu dürfen wie diese Strahlen tatsächlich immer mehr Lebenswege erhellen und wärmen. So hat Gott es Sich gewünscht, als Er Maria als die Goldene Stimme aus dem Paradies und die Goldene Brücke für die Seelen auf ihrem Weg zu Ihm bestimmte.

Zunächst lässt mich die Herrin auf eine Bemerkung aus Ihrem Brief eingehen, die an sich gar nicht wichtig wäre, wenn nicht Maria diesen Anlass dazu aufgreifen möchte, die Seelen auf etwas hinzuweisen:

Es hat sich herausgestellt, dass es Seelen gibt, die Näheres zu der weltlichen Identität von Myriam wissen möchten. Maria lässt betont darauf hinweisen, dass der Name Ihrer Myriam Teil eines Göttlichen Plans ist. Maria hat Myriam im Jahre 1997 zu Ihrem Dienst berufen und Myriam gleich einer mystischen Bildung in der Vereinigung mit der Himmelskönigin unterzogen. Es handelt sich da um eine lebenslängliche Berufung und einen lebenslänglichen Auftrag. Maria gab Myriam Ihren eigenen aramäischen Namen (phonetisch hört sich dieser ungefähr wie 'Mär-i-am' an), um dadurch ein Zeichen der vollkommenen mystischen Vereinigung zu setzen. Die Herrin aller Seelen hat die weltliche Identität Myriams in Ihr Herz aufgenommen und begraben, so dass im Himmel Myriam völlig als Myriam gilt, so wie diese Seele durch Maria gestaltet worden ist und noch täglich weiter gestaltet wird (weil eine mystische Ausbildung eine lebenslängliche Aufgabe ist). Aus diesem Grunde lädt Maria nachdrücklich dazu ein, dass sich die Seelen keine Fragen bezüglich der weltlichen Identität Ihrer Myriam stellen. Die Aufmerksamkeit sollte nicht auf die Person Myriams, sondern voll auf die Belehrungen gelenkt werden, die von der Himmelskönigin zu den Seelen flieβen.

Bald nach der Berufung entfaltete Maria für Myriam das Himmlische Vorhaben, Myriam möge sich so vollkommen zur Verfügung der Himmelskönigin stellen, dass es möglich werden sollte, voll und ganz von Maria beherrscht zu werden. Zu diesem Zweck musste auch die weltliche Identität künftighin als nichtexistierend betrachtet werden. Es gäbe nur noch die Seele, die von Maria als 'Myriam van Nazareth' bezeichnet wird. In und durch Ihre Myriam werde Maria Sich Selbst den Seelen darbringen. Dies könne allerdings nur durch die Mitwirkung einer Seele erfolgen, die sich vollkommen von Maria 'einverleiben' lässt. Das Ja-Wort Myriams wurde zum Anfang eines Lebens marianischer Vereinigungsmystik.

Von den wenigen Seelen, welche die weltliche Identität Myriams gekannt haben bzw. kennen, verlangt Maria das Versprechen – der Himmelskönigin gegenüber – dass sie diese Identität künftighin ebenfalls als nichtexistierend betrachten und diese niemandem gegenüber enthüllen.

Maria weist darauf hin, dass es sich da um ein Werk Mariä handelt, das "von Menschenseelen nicht berührt werden darf". Die Herrin verlangt dies als Akt des Respekts vor einem Himmlischen Plan, der zurzeit noch nicht ergründet werden kann und den Sie (ich zitiere Maria) "durch Mein Bächlein (= Myriam) vollbringen will, dem Ich Selbst für immer Meinen Namen geschenkt habe".

Die Herrin aller Seelen vollbringt Ihre Werke durch Ihre Myriam in der Eigenschaft als mystische Seele im Stand der Vergeistigung. Maria benutzt Myriam als Sprachrohr, durch welches die Worte aus Göttlicher Quelle als Wasser Göttlichen Lebens zu den Seelen flieβen, zu den von Maria gewählten Zeitpunkten und in den von Ihr bestimmten Dosierungen.

Aus diesen Gründen, so betont Maria, ist es völlig unwichtig, sich über die weltliche Identität von Myriam van Nazareth Fragen zu stellen. Die Herrin möchte, dass die Seelen "nicht durch Spekulationen die kostbare Zeit verschwenden, die Gott ihnen zum Zweck der Vorbereitung ihrer ewigen Glückseligkeit geschenkt hat". Das einzig Wichtige sind die Werke, die Maria durch Ihr 'Bächlein' vollbringt. Maria schenkt den Seelen nämlich das nachfolgende Bild zur Erwägung:

Die Herrin aller Seelen schenkt den Seelen sämtliche Belehrungen, Offenbarungen, Gebete und Briefe im Rahmen Ihres Maria Domina Animarum Apostolates. Dabei ist:

  • die Quelle = Gott
  • der Sammelteich = Maria
  • das Wasser Göttlichen Lebens = sämtliche Werke, die durch das Maria Domina Animarum Apostolat zugunsten der Seelen vollbracht werden;
  • das Bächlein, durch welches dieses Wasser zu den Seelen flieβt, ist Myriam.

Maria stellt die Frage: Ist denn die Identität des Bächleins überhaupt wichtig? Nicht die Identität bestimmt die Wirksamkeit und Tauglichkeit der Strömung: Wichtig ist nur, "dass Ich dieses Bächlein gebildet habe und ihm Meinen Namen geschenkt habe", und die Beschaffenheit des Bächleins. Diese ist ausschlieβlich Marias Sorge, da Sie das Bächlein ständig reinigt und die Beschaffenheit überwacht und beschützt.

Jetzt, wo ich in den vorangehenden Absätzen dem Wunsch der Herrin aller Seelen Folge geleistet habe, diesen Punkt zu klären, gehe ich gerne auf Ihre wichtige Frage in Bezug auf die geistige Kommunion ein.

Die geistige Kommunion ist eigentlich etwas ganz Besonderes. Jesus hinterlieβ den Seelen Seinen Körper und Sein Blut in der sakramentalen Kommunion. Die Tatsache, dass auch eine geistige Kommunion möglich ist, bietet uns einen zusätzlichen Nachweis für Gottes Liebe. Die sakramentale Heilige Kommunion ist ein wunderbares Geschenk. Die Seele darf Christus Selber zu sich nehmen und dabei den Beweis dafür spüren, dass die groβe Verheiβung Jesu, Er werde für immer bei ihr sein, kein leeres Wort war. Die geistige Kommunion ist eigentlich eine Kategorie für sich. Während die Seele in der sakramentalen Kommunion kraft ihres Glaubens den spürbaren Nachweis der Gegenwart Christi erhält, wird sie in der geistigen Kommunion dazu eingeladen, ihren Glauben noch eine Stufe höher zu bringen: Sie hat da nichts Spürbares, das sie an die Verheiβung Christi erinnern kann, sondern wird in der vollkommen vergeistigten Welt der Gegenwart Gottes untergetaucht.

In der geistigen Kommunion wird von der Seele verlangt, dass sie sich so voll und so ausschlieβlich an Gott orientiert, dass Er in ihrem Geist und in ihrem Herzen die Wahrnehmung und Empfindung so umgestalten kann, dass sie von der Realität des Eintritts Christi in die Seele überzeugt wird. Die Seele erhebt sich in der geistigen Kommunion durch Auflösung ihrer Empfindung in der Atmosphäre der Göttlichen Gegenwart gleichsam auf eine höhere Ebene der inneren Wahrnehmung und des Göttlichen Lebens: auf eine Ebene, auf welcher der Glaube im tiefsten Sinne des Wortes zur blinden Überzeugung wird. Wenn es der Seele gelingt, diesen Prozess in einer Verfassung des inbrünstigsten Sehnens nach Einheit mit Christus durchzumachen, kann sich ihr dadurch eine ganz neue Empfindungswelt erschlieβen.

Die geistige Kommunion ist aus mehreren Gründen ein besonderes Geschenk Göttlicher Barmherzigkeit:

  • Sie bietet eine Anregung zur Vergeistigung.
  • Sie stellt eine Möglichkeit dar, sich auch auβerhalb des Sakramentes mit Christus zu vereinigen.
  • Sie ist eine Quelle eines groβen Verdienstes: Die geistige Kommunion bietet der Seele eine besondere Chance, Gott ihre Sehnsucht danach zu zeigen, mit Ihm eins zu sein. Diese Sehnsucht kommt einer vollkommenen Hingabe des freien menschlichen Willens an den Willen Gottes gleich. Die Vereinigung des freien Willens mit dem Willen Gottes ist Gott gegenüber wie ein Ja-Wort ebenso wie ein Bekenntnis, dass die Seele sich nicht mehr versündigen möchte, denn Gottes Wille richtig in sich aufnehmen, heiβt im Grunde genommen: in allem Seinen Willen erfüllen. Wo die Seele vollkommen Gottes Willen erfüllt, kann sie sich nicht mehr versündigen.

Der verkannte Wert der geistigen Kommunion liegt eigentlich auch darin, dass sie sich ohne stofflichen Zwischenschritt vollzieht. In der sakramentalen Kommunion gibt es nämlich noch den stofflichen Zwischenschritt der konsekrierten Hostie. Hätte Jesus nicht die sakramentale Kommunion eingesetzt, so hätten viele Seelen es wahrscheinlich sehr schwer mit der Vorstellung gehabt, dass Jesus auch ohne ein stoffliches Zeichen in sie hineintreten kann. Erinnern wir uns daran, dass Jesus damals einen Blinden dadurch heilte, dass er ihm einen Teig aus Erde und Seinem Speichel auf die Augen strich. Als Ihn die Jünger privat nach diesem 'Rezept' fragten, erklärte Er ihnen, Er habe diese Erde und Seinen Speichel gar nicht nötig gehabt, habe diese allerdings zur Unterstützung des Glaubens benutzt. Gottes Vermittlungen vollziehen sich immer im Mittelpunkt der Seele, wo das Leben gar nichts Stoffliches hat. So ist es auch mit der geistigen Kommunion. Selbstverständlich soll die Seele sich immer danach sehnen, Christus im Heiligen Sakrament der Eucharistie empfangen zu können. Steht ihr diese Möglichkeit aus irgendwelchem berechtigten Grunde nicht – oder nicht regelmäβig – zur Verfügung, so darf sie sich der geistigen Kommunion als eines Geschenkes Göttlicher Barmherzigkeit bedienen.

Die geistige Kommunion könnten wir eigentlich sogar als eine Vorbereitung auf den unmittelbaren, nicht stofflichen Kontakt mit Gott im Ewigen Leben betrachten. Sie kann die Seele nämlich dazu einladen, sich völlig und ganz auf den höchsten seelischen Ebenen auf Jesus einzustellen. Günstig dabei ist, wenn es der Seele eines Tages gelingt, sich den Eintritt Jesu in die Seele lebhaft vorzustellen. Gott hat uns nicht umsonst mit diesem wunderbaren Mechanismus versehen, durch welchen wir Kräfte in Gang setzen können, dadurch dass wir uns einfach inständig nach deren Verwirklichung sehnen. Eine konzentrierte geistige Kommunion kommt im Himmel an wie ein aufrichtiger Schrei aus einem Herzen, das Gott bei sich – ja, in sich – haben möchte.

Auf Ihre Frage nach der Seherin erlaubt mir Maria leider keine Antwort. Es kommt fast niemals vor, dass sich der Himmel öffentlich zu Sehern oder Seherinnen äuβert. Das hat zwei Hauptgründe:

  1. Keine Seele darf dazu veranlasst werden, eine andere Seele zu richten. Dies trifft womöglich noch mehr zu, wenn es sich um Seelen handelt, die etwas besser bekannt sein dürften.
  2. Die Bewertung einer Seele könnte das Urteil anderer Seelen über diese Seele beeinflussen bzw. ändern, was gegen die Unverletzbarkeit des freien Willens verstoβen könnte.

Die Herrin aller Seelen warnt aus Anlass dieser Frage übrigens betont vor negativen Bewertungen, die angeblich 'vom Himmel' über eine Seele ausgesprochen werden. Der Himmel tut so etwas nie. Öffentliche Kritiken über eine beim Namen genannte Seele, sei es Seher oder andere Seelen, die angeblich von Jesus oder Maria verkündigt werden, sind unbedingt als menschliche Urteile zu betrachten.

Gerne trage ich Sie im Herzen weiter. Ich wünsche Ihnen einen richtigen Frühling in der Seele.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 143
Was kann man bei Wahrnehmung unerklärlicher, normalerweise nicht wahrnehmbarer Phänomene tun? Wie finde ich zu meiner wirklichen Berufung? Über die Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Herzlichen Dank dafür, dass Sie mir von Ihren Erfahrungen berichtet haben. Über die Hintergründe dieser Erfahrungen werden mir von der Gottesmutter keine Aussagen erlaubt. Sie lässt mich nur in seltenen Fällen Aussagen zu persönlichen Erfahrungen machen, weil dasjenige, was sich in einer Seele auf jenem Gebiet tut, eine Sache zwischen dieser Seele und Gott ist. Gott bringt in jeder Seele vieles zur Auswirkung, vieles davon ist auβerdem unterschiedlicher Art, je nach dem Plan, den Gott mit der spezifischen Seele hat, und eine Aussage dazu kann die Entwicklung der Kommunikation zwischen einer Seele und Gott zuweilen in eine Richtung abbiegen, die zum betreffenden Zeitpunkt nicht wünschenswert ist. Aus allen diesen Gründen darf ich Ihnen keine Erklärungen geben. Einen allgemeinen Ratschlag lässt mich Maria jedenfalls jeder Seele geben, die sich aus irgendwelchem Grunde manchmal Fragen zur Quelle oder zur Natur mancher Erfahrungen stellt, die sie sich nicht erklären kann:

Was eine Seele auch immer sehen, hören oder spüren mag, das sich nicht ohne weiteres zu der Ebene des normal Wahrnehmbaren zählen lässt, soll sie immer Maria weihen. Eine geeignete Formel durch welche sie dies tun kann, lautet: "Maria, meine Himmlische Mutter und Herrin, ich übertrage Dir diese Wahrnehmung. Ich bitte Dich, geruhe, sie von jeglicher Finsternis oder von jeglicher Absicht der Irreführung zu befreien, damit sie meiner Seele nicht schaden kann. Möge sie auf Dein Wort hin nur im Namen Jesu Christi zu mir kommen". Nach Aussprechen dieser Worte, sei es laut oder im Herzen, bekreuzigen Sie sich. Überlassen Sie dabei nichts dem Zufall. Die Tatsache, dass manche unerklärliche Phänomene sich nicht unbedingt unangenehm anfühlen, schlieβt nicht aus, dass sie aus einer Quelle stammen können, die nicht Gottes Liebe in sich trägt. Sie brauchen dadurch nicht verunsichert zu sein: Wenn es sich um eine gottfeindliche Kraft handelt, wird sie von Maria unwirksam gemacht werden. Stammt sie aus einer von Gott gebilligten Quelle, so wird sie Ihnen sowieso nicht schaden. Wichtig ist nur, dass Sie an den mächtigen Schutz der Himmelskönigin glauben. Sie dürfen sich diese ruhig als ein Sie umhüllendes Feuer vorstellen.

Ihr Wunsch, nur für Ihre Berufung leben zu können, ist durchaus verständlich. Sobald der Ruf Gottes im Herzen kräftiger wird als jedes weltliche Bedürfnis, sehnt sich die Seele danach, sich völlig den Bedürfnissen vom Reich Gottes hinzugeben. Gottes Ruf im Herzen ist eigentlich ein leises Flüstern. Die Göttliche Weisheit würde sich ja nicht einmal laut hinausschreien lassen: Erstens würde Gott dies als Verstoβ gegen den freien Willen der Seele betrachten, und zweitens will Er feststellen können, inwieweit sich die Seele Ihm wirklich geöffnet hat. Solange die Seele auf die Töne der Welt hört (Nachrichten, den Schrei der Werbung, alles Gerede unter Menschen, die Regungen des eigenen Herzens in Bezug auf weltliche Bedürfnisse und Interessen, usw.), wird sie sich der Gegenwart und der Wirkungen Gottes im eigenen Herzen kaum bewusst. In dem Maβe, wie alles Weltliche in der Seele 'leiser gestellt wird', beginnt die Seele, den 'anderen' Teil von Gottes Wirklichkeit in sich zu spüren und hört sie auch eindeutiger die Weisungen Gottes. Es ist auf diesem selben Weg, dass die Seele die eigene Berufung in Erfahrung bringen kann.

Sobald sich die wahre Berufung, der wahre Lebensauftrag, in der Seele eindeutig abzeichnet, gilt es, diese auch zu verwirklichen. Das erste Hindernis auf dem Weg ist jenes der Willensstärke, um sich wirklich voll und ganz der Berufung hinzugeben. Es wird bereits auf jener Ebene Prüfungen geben, die manchmal von Gott Selbst auf den Weg gebracht werden, in anderen Fällen vom Bösen in der Absicht heraufbeschworen werden, die Seele an der Verwirklichung ihres Vorhabens zu hindern, weil diese Verwirklichung ihr Leben fruchtbarer machen wird. Auch wenn diese Prüfungen nicht von Ihm eingeleitet werden, wird Gott diese durchwegs zulassen, weil die Art und Weise, wie die Seele mit ihnen umgeht, Ihm zeigt, inwieweit sich die Seele wirklich vorgenommen hat, Seiner Stimme in allen Einzelheiten des Alltags zu folgen. Mit anderen Worten: Gott will Sich davon überzeugen, ob sich die Seele als Säerin Seiner Saat eignet, zunächst zwecks ihrer eigenen Entfaltung und bald darauf zwecks Befruchtung anderer Seelen, denn jede Seele ist letztendlich dazu berufen, Vorbote des Frühlings vom Reich Gottes zu sein.

Die Entscheidung, sich ganz der wahren, von Gott vorhergesehenen Lebensberufung hinzugeben, wird in dem Augenblick gefällt, wo sich die Seele wirklich zu den Interessen Gottes bekennt. Da sich jede Seele aber in einem gewissen Maβ innerhalb eines ihr vorgegebenen Lebensmusters bewegen muss (Beruf, menschliche Beziehungen...), ist es oft nicht leicht, sich der Berufung gleich vollkommen hinzugeben. Gewöhnlich wirkt diese Begebenheit auf die Seele wie ein unverständliches Hindernis. Trotzdem lässt Gott dies zu, weil die Seele oft eine 'Wartezeit' gebrauchen kann, damit sie die neuen Empfindungen richtig 'in sich einbauen kann'. Es ist für die seelische Entwicklung wichtig, dass dies nicht zu eilig erfolgt. Falls die Seele aufgrund neuer Empfindungen bestrebt ist, ihr Leben zu rasch radikal neu zu gestalten, kann es sein, dass sie die Erfüllung von Gottes Absichten viel eher erschwert, als dass sie diese fördert. Man kann auch nicht ein Auto in drei Sekunden von 20 auf 120 Stundenkilometer bringen...

Die Zeit, in der Sie Ihr Vorhaben, sich voll für die Werke Gottes einzusetze, noch nicht völlig verwirklichen können, kann sich für Sie als fruchtbar erweisen. Sie können diese möglicherweise dadurch kürzen, dass Sie Ihren Schmerz darüber Maria weihen, mit der Bitte, Sie möge diesen Schmerz in einer Festigung Ihrer seelischen Entwicklung umsetzen helfen. Sobald Gottes Zeit für eine gründliche Wandlung in Ihrem Leben gekommen ist, werden Sie dies spüren, und zwar sowohl an innerlichen wie an äuβerlichen Zeichen:

  • Ihre Seele wird der neuen Aufgabe besser gewachsen sein.
  • Die Erkenntnisse, die Sie für ein fruchtbares Wirken in einem spirituellen Auftrag brauchen, werden eindeutiger sein.
  • Es können Entwicklungen auf Ihrem Lebensweg sichtbar werden, die für Sie die 'Kursänderung' in die Wege leiten, usw. Daraus werden die Wirkungen der Göttlichen Vorsehung ersichtlich, die den Plan, den Gott konkret mit Ihrem Leben hat, Tag für Tag zu gestalten versuchen.

Ich kann Sie nur dazu ermutigen, dem spirituellen Weg, den Sie sich herbeisehnen, zu folgen. Nur sollten Sie diesen Weg inständigst Maria weihen und ihn fest mit Ihr gehen. Alleine kann die Seele den Weg eines spirituellen Lebens zwar gehen, aber ohne die eindeutige Begleitung von Seiten der Gottesmutter wird dies nicht leicht sein und wird auch die Fruchtbarkeit fraglich sein. Maria fügt jeder Handlung und jedem Weg Segen, Weisheit, Licht, Schutz und Führung hinzu. Halten Sie sich dabei fest vor Augen, dass Marias Belehrungen in der Wissenschaft des Göttlichen Lebens die von Gott vorgesehene Erfüllung bringen: Sie zeichnen in der Seele, die sie annimmt und ihnen folgt, das Göttliche Gesetz, das die Bauanweisung für all dasjenige bietet, das die Seele sich in ihrem Leben erbauen möchte. Leben Sie inzwischen auf den Tag hin, an dem Sie Ihr Vorhaben in Erfüllung bringen können. Die gesunde Hoffnung auf das Kommen dieses Tages wird bereits Gottes Licht auf den 'Bauentwurf' strahlen lassen.

In Bezug auf Ihre Frage im Zusammenhang mit den Weihegebeten, soll ich Ihnen zwei Dinge empfehlen:

         1. Wenn Sie sich an Maria weihen, ist es wichtig, diese Weihe täglich zu bekräftigen. Der Grund ist zweifach:

  • Gott betrachtet jeden Tag wie einen Neuanfang, eine Wiedergeburt. Aus diesem Grund betont auch Maria immer wieder, dass die Seele nur in dem Maβe fruchtbar sein kann, wie sie Ihre Vergangenheit an Maria überträgt und Sie darum bittet, Sie möge diese Vergangenheit im Boden Ihres Unbefleckten Herzens begraben, dies allerdings vorzugsweise nachdem diese Vergangenheit Gegenstand einer gründlichen Beichte gewesen ist. Nach dieser 'Beerdigung' sollte die Seele sich anstrengen, möglichst wenig auf ihre Vergangenheit zurückzublicken, als ob sie nie da gewesen wäre. Somit soll die Seele gleichsam jeden Tag mit einer solchen Weihe einen neuen Anfang machen, als ob sie noch nie zuvor eine ausgesprochen hätte.

  • Für die Seele selbst kann es wichtig sein, sich selbst täglich aktiv daran zu erinnern, dass sie eigentlich Marias Eigentum ist und durch Maria in der heiligsten Weise, die möglich ist, Gott und Seinen Werken gehört und sich am Besten als einen Baustein im Fundament von Gottes Reich betrachtet. Ein Baustein stellt sich keine Fragen, widersetzt sich nicht den Händen, die ihn einfügen, sondern ist nur da, wo und wann er gebraucht wird.

         2. Das Allerwichtigste ist, die Weihe im Alltag zu leben. Das Aussprechen des Weihegebets ist wie der Bauplan des Tages ("Maria, ich möchte heute mein Haus auf Dir bauen, nach diesen und jenen Richtlinien"), während das Leben der Weihe dem wirklichen Aufbau des Tages gleichkommt: Jede Handlung, jedes Wort, jede Entscheidung, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder Wunsch, jede innere Reaktion usw., dies alles sind Bauverrichtungen (sie sind das Herbeischleppen eines jeden Steines, das Nageln eines jeden Brettes, usw.), wobei jede einzelne Handlung genau den Bauvorschriften (der Wissenschaft des Göttlichen Lebens) und dem Bauplan (der vollkommenen Weihe an Maria) zu entsprechen hat, damit das Endergebnis tatsächlich eine Wohnung Gottes ist. Ja, ein Tag im Dienst der Herrin aller Seelen ist das Erbauen eines heiligen Tempels.

Liebe Schwester, Sie werden bemerken, dass ein Lebensweg mit Maria im tiefsten Sinne des Wortes ein Weg ist, auf dem täglich Samen gestreut werden, die allmählich zu einer Spur Himmlischer Blumen werden sollen. Der Weg ist nicht leicht und kann es auch nicht sein, eben weil er so gnadenvoll ist und deswegen auch die Finsternis reizt. Eines Tages jedoch werden Sie sich des Duftes dieser Blumen bewusst werden, nicht weil es diesen Duft vorher nicht gab, sondern weil Ihre Seele diesen vorher noch nicht zu spüren vermochte, weil sie dazu ungenügend aufgeschlossen war und weil sie noch zu viel den Dingen der Welt vergeben war. Sie werden auch bemerken, dass es nicht einerlei ist, wo die Himmlischen Samen hinfallen, sondern dass Maria Ihnen genaue Anweisungen ins Herz flüstern wird. Je mehr sie diesen blind gehorchen, desto fruchtbarer wird Ihr Leben werden. Die erste Bedingung dazu ist die Selbstverleugnung. Diese ist wie die Schwelle zum goldenen Tor der Heiligkeit. Sie fordert nicht viel von der Seele, sondern alles. Sie gibt der Seele deswegen auch nicht viel, sondern alles: die ewige Glückseligkeit.

Ich wünsche Ihnen sehr viele Tagestempel und einen Lebensweg voller Blumen, denn diese beiden bringen Marias Unterschrift auf den Wänden der Seele zum Ausdruck.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 144
Über die Prüfungen der an Maria geweihten Seele – über den Umgang mit Enttäuschung

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Gerne stelle ich Ihnen in diesen Zeilen bereits einen Regenbogen vor Augen, damit Sie wissen, dass Gott und Maria die Tränen eines jeglichen Leides mit dem Licht der wahren Liebe bestrahlen.

In weltlicher Hinsicht tut es mir so Leid für Sie, dass dasjenige, worauf Sie so sehr gehofft hatten, nicht hat sein dürfen. Aus spiritueller Sicht allerdings möchte ich Ihnen unbedingt gleich mitteilen, dass Ihnen vielleicht sogar ein gröβeres Leid erspart geblieben ist. Sehr oft bekommen wir – sogar trotz Gebet – nicht dasjenige, wonach wir uns sehnen, weil Gott weiβ, dass dies zu jenem Zeitpunkt nicht das Beste für uns ist. Das kann viele Gründe haben. Durchwegs werden uns die meisten nicht offenbart, weil sie in Gottes Herzen ruhen, wartend auf etwas anderes, etwas Besseres. Ihre Gebete sind nicht verloren. Bei Gott bzw. bei Maria fällt nichts in ein schwarzes Loch. Alle Ihre Gebete und Leiden der letzten Zeit ebenso wie Ihr Schmerz wegen dieses Missgeschicks sind jetzt Teil eines Sammelteichs von Gnaden, die bereit sind, gespendet zu werden. Diese können für unzählige Ziele innerhalb des riesigen Göttlichen Heilsplanes Verwendung finden. Zweitens steht Ihr Name für immer dazu geschrieben als Name derjenigen, die diese Gnaden möglich gemacht hat.

Was Sie zurzeit verständlicherweise als Enttäuschung niederdrückt, ist in Wirklichkeit Saat für spätere Blumen, die nicht verwelken werden. Auf keinen Fall dürfen Sie der Versuchung nachgeben, Gott und Maria würden Ihnen kein Glück oder kein erfolgreiches Ereignis vergönnen. Das tun Sie durchaus schon. Dasjenige, was wir auf Erden als 'Glück' und 'Erfolg' zu betrachten pflegen, stimmt allerdings oft nicht mit der Ansicht überein, die Gott von diesem Begriff hat, weil Er das Allerbeste mit uns vorhat, wenn auch auf ganz anderen Ebenen als jenen, auf denen wir gewöhnlich denken, fühlen und wünschen.

Der Preis dafür, dass Sie sich für Maria entschieden haben, heiβt nicht 'Unglück', sondern 'Prüfungen'. Der Unterschied zwischen diesen beiden ist riesig. Prüfungen können uns 'weltlich' unglücklich machen, seelisch nie, es sei denn, wir lassen uns dazu verführen. Eine Prüfung ist wie ein Getränk, das auf der Zunge bitter schmeckt, sich tief in uns aber in Honig verwandelt. Viele anziehende Ereignisse dahingegen wirken wie ein honigsüβes Getränk, das in der Seele bitter wird. Betrachten wir den Unterschied:

  • Die Prüfung wirkt abstoβend. Die Seele, die sie dennoch trinkt, wird innerlich mit dem Balsam Gottes getröstet, und zwar in dem Maβe, wie sie sich dem Heiligen Geist aufschlieβt. Da die weltliche Empfindung diejenige ist, die sich als Erste spüren lässt, ist die Seele oft dazu geneigt, diese als die ganze, vollendete Empfindung zu betrachten. Geht die Seele aber tiefer auf die Empfindung ein, bietet sie diese zum Beispiel Maria dar, weiht sie diese Maria und bzw. oder bittet sie darum, die Empfindung möge mit den Leiden Christi vereinigt werden, so erschlieβt sie dadurch eine Ecke des Seelengartens, die von sehr vielen Seelen nie entdeckt wird, weil sie nicht tief genug in den Garten hineingehen, um jemals die kleine Tür zu dieser Ecke zu finden, da sich diese ja hinter Bewuchs verbirgt.

  • Das erfreuliche Ereignis wirkt anziehend. Manchmal ist es das immer noch, nachdem es in die Seele hineingesunken ist, weil es 'unschuldig' ist und der Seele keinen Schaden zufügt. In anderen Fällen aber wird es dort bitter, weil die Seele erkennt, dass es nicht Träger Göttlichen Lebens ist, sondern für das seelische Heil wie ein trojanisches Pferd wirkt: ein scheinbares Geschenk, das sich aber zum Feind des Seelenlebens entpuppt.

Es ist uns Seelen oft nicht möglich zu erkennen, wieso etwas, nach dem wir uns sehr gesehnt haben, nicht stattfinden darf. Die Seele, die sich Maria hingibt, soll sich so weit entwickeln, dass sie sich ohne weiteres von Ihr, der Herrin, beherrschen lassen kann und sich sogar über jegliches Missgeschick irgendwie freuen kann. Das ist die schwierigste Aufgabe, die der Maria geweihten Seele erteilt werden kann, und diese wird jeder Maria geweihten Seele früher oder später erteilt, und zwar wiederholt. Jesus sagte: "Dein Glaube hat dich gerettet". Die vollkommene Weihe an Maria ist eine Sache blinden Glaubens. Die Seele, die sich Maria hingibt, wird immer wieder von Ihr auf blinden Gehorsam, blindes Vertrauen, blinden Glauben und uneingeschränkte Liebe geprüft. Diese Prüfungen haben automatisch mit Leiden zu tun, sei es physisch, sei es emotional, sei es seelisch. Jede bestandene Prüfung bringt die Seele eine Stufe höher auf der langen Treppe hin bis zur Vollkommenheit. Weil dieses 'Emporsteigen' immer mit Überwindung ihrer Selbst zu tun hat, wirkt es manchmal verunsichernd und bekommt die Seele öfters den Eindruck, in einer riesigen Leere herum zu schweben. In dieser Atmosphäre ist sie sehr anfällig für Enttäuschungen, Zweifel, Angst weiterzusteigen.

Die Seele, die sich blind Maria hingibt, wird von Ihr sicher zum Garten der nie verwelkenden Rosen geführt, wird aber auf der Reise feststellen müssen, dass der Weg dorthin mit sehr vielen Dornen besät ist, weil sich jede Lebenssituation nun einmal aus weltlichen Komponenten zusammensetzt, die an sich unvollkommen und deshalb für die Seele schmerzhaft sind, da die Seele sich ja von Natur aus nach vollendeten, Göttlichen Dingen sehnt. Gerade wegen dieser Dornen ist eine ständige Entwicklung in wahrer, bedingungsloser Liebe unentbehrlich: Es ist die Liebe, die das Feuer erzeugen muss, um die Dornen auf dem Weg zu verbrennen, damit sich die Seele nicht an ihnen verletzen kann.

Die Tauglichkeit der Seele lässt sich nie an der Menge ihrer Enttäuschungen oder Misserfolge messen. Wenn überhaupt, sind die Anzahl der Enttäuschungen und Misserfolge einer Maria geweihten Seele eher ein Maβ dafür, dass die Herrin aller Seele sie sehr zweckmäβig zu heiligen versucht.

Betrachten wir mal Jesus als Gott-Mensch. Er führte ein Leben von Gebet, Leiden, Prüfungen, Nächstenliebe, Hingabe an den Willen Gottes. Jeder Seiner Atemzüge, jedes Seiner Worte, jede Seiner Handlungen war einzig und allein an dem Wohl aller Seelen aller Zeiten orientiert. Wie wurde Er 'belohnt'? Mit unbeschreiblichen Leiden und dem Kreuzestod. Heiβt dies, dass Er von Gott nicht geliebt wurde oder dass der Ewige Vater Ihm kein Glück vergönnte? Die Verdienste Jesu waren unermesslich. Selbst hat Er als Mensch nichts davon gehabt. Unzählige Seelen aber verdanken Ihm die Ewige Glückseligkeit.

Auch für Maria, eine geborene Menschenseele, gilt, dass Sie ein unbeschreiblich schweres Leben auf Erden geführt hat, einen ununterbrochenen Kampf gegen den Bösen hat führen müssen, um ihn zu Ihren Füβen zu halten, weil er nie damit aufhörte zu versuchen, Sie auf unzählige Weisen zu verführen. Uns obliegt die selige Verpflichtung, Jesus und Maria nachzufolgen. Unser wahres Glück wird nie von dieser Welt sein. Nur die Seele schreibt Heilsgeschichte, die sich selbst aus Liebe opfert, damit andere Seelen von der Saat ihrer liebevoll angenommenen Prüfungen leben und Gott und die Herrin durch die Schönheit ihrer Tugendhaftigkeit gepriesen und verherrlicht werden.

Fragen Sie sich bitte nicht, was Sie falsch machen. Es ist gesünder und wertvoller, sich zu fragen, was man richtig machen kann. Wenn die Seele reinen Herzens sich aufrichtig Mühe gibt, dasjenige zu vollziehen, was Maria von ihr verlangt, ist sie auch dann verdienstvoll, wenn ihre Vorhaben nicht erfolgreich ausgehen. Die Prüfungen kommen der richtig geweihten Seele nicht auf den Weg, weil sie etwas falsch gemacht hat, sondern weil Maria Sich wirklich ihrer angenommen hat und sie zur Vervollkommnung führen will. Die Vervollkommnung erwirkt sich die Seele durch die Art und Weise, wie sie mit allen Schwierigkeiten auf dieser Welt umgeht. Eigentlich sollten Sie es sich so vorzustellen versuchen, dass jede Prüfung eine Chance ist, die Maria Ihnen erwirkt, um einen Dämon zu fesseln, sei es in der Welt, sei es tief in Ihnen, in den persönlichen Schwächen, wie jede Seele sie hat. Je mehr solcher Dämonen Sie fesseln können, d.h., je mehr Prüfungen sie in Tugendhaftigkeit, Liebe und Hinnahme durchstehen und Maria zu Füβen legen, desto mehr wird Gottes Schöpfung vom Elend gereinigt.

Das obige Bild stimmt übrigens genau mit der Wirklichkeit überein: Jede bestandene Prüfung bringt Gottes Reich von Liebe und vollendetem Frieden auf Erden näher zu uns. Gott muss Prüfungen zulassen, weil Sein Heilsplan – die Heiligung der Seelen und die Gründung Seines Reiches auf Erden – sich nur durch geweihte und liebevoll überstandene Prüfungen verwirklichen kann. Genau aus diesem Grunde ist es ein Vorrecht, wenn wir leiden dürfen, sei es physisch, sei es im Herzen, durch Missgeschicke oder sonstwie. Betrachten Sie es mal so: Sie haben sich Maria als Dienerin hingegeben. Die Herrin aller Seelen hat von Gott die Aufgabe und die Macht erhalten, die Welt zu reinigen, damit die Erlösungswerke Christi sich vollenden können. Sie wird sich nicht auf eine Dienerin verlassen, auf die kein Verlass ist, sondern auf eine solche, die sich völlig gibt.

Die von Ihnen so herbeigesehnte Erlösung wird gerade in Situationen gekauft, wie Sie in den letzten Jahren welche durchgemacht haben. Ich bitte Sie, liebe Schwester, Ihnen die Hand reichen zu dürfen, denn auch ich kann nicht glücklich sein, wenn Sie irgendwo auf dem Wege zurückbleiben. Die Herrin Selbst sehnt Sich so sehr danach, dass Sie sich wieder aufrichten, denn ohne Sie ist es für Maria nicht dasselbe. Für Maria bildet die Gegenwart jeder einzelnen Seele bei Ihr an sich ein vollendetes Glück. Geben Sie jetzt nicht auf, wo Sie bereits so vieles überwunden haben.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 145
Das Leben einer an Maria geweihten Seele – die Auswirkungen der Weihe

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Mit Freude im Herzen darf ich auch Ihnen und allen Ihren lieben Verwandten die Sonnenstrahlen aus dem Herzen der Gottesmutter zukommen lassen. Alle habe ich sie mit Liebe an Maria übertragen. Selbstverständlich wird Sie sich Ihrer annehmen.

Die Liebe der Herrin aller Seelen ist etwas Wunderbares. Wenn Sie eine Seele betreuen kann, das heiβt, wenn eine Seele sich aus freiem Willen Ihr in die Hände gibt, mit allen Einzelheiten ihres Lebensweges, setzt Sich Maria zum Ziel, diese Seele auf möglichst fruchtbare Weise in Gottes Heilsplan einzuschalten. Gerade dies ist der Schlüssel zum ewigen Glück, denn eine Seele, die alles an Maria weiht, liebevoll alle Ereignisse ihres Lebens mit Maria teilt und Ihren Anweisungen und Belehrungen folgt, kann Gott nach ihrem irdischen Leben einen besonderen Schatz anbieten: jenen, dass sie ihr ganzes Leben von Maria hat lenken lassen.

Das Buch eines Menschenlebens kann viel schöner und wertvoller aussehen, wenn Maria manche Zeilen oder sogar manche Seiten neu schreiben darf. Das tut Sie gerade dann, wenn Sie die Gelegenheit bekommt, jede Handlung, jedes Wort und jeden Gedanken einer Seele lenken zu helfen. Sie werden merken, dass, wenn Sie Maria in Ihre Entscheidungen und Werke einbeziehen, Sie Ihren inneren Gesinnungen und Wünschen in dem Maβe Richtung geben wird, wie Ihr Herz sich wirklich nach Ihrer Unterstützung sehnt.

Das Leben einer Maria geweihten Seele kann sehr fruchtbar werden. Nur wünscht Sich Maria, dass Sie manches in Ihrem Leben umstellen. Der Mensch begegnet im Alltag sehr vielen Situationen, in denen er Entscheidungen zu treffen hat. Es versteht sich, dass er wie von selbst davon ausgeht, dass er diese nur selber treffen kann. Die getroffenen Entscheidungen stellen sich manchmal als weniger fruchtbar heraus. Das gilt nicht nur, was ihre Folgen auf das weitere irdische Leben betrifft, sondern noch mehr in Bezug auf das ewige Leben, das wahre Heil der Seele und das Heil der ganzen Schöpfung. Tatsächlich, wir vergessen dies leicht, aber alle unsere Handlungen, Worte und sogar unsere Gedanken, Gefühle und Wünsche und dasjenige, was wir anstreben, wirkt sich auf die Schöpfung als Ganze aus. Ob wir mit all dem Fruchtbarkeit für die Schöpfung und für unser seelisches Heil einbringen, können wir meistens nicht feststellen, weil die seelische Fruchtbarkeit sich nicht mit den Sinnen wahrnehmen lässt.

So macht jetzt der wahre Glaube seinen Eintritt. Die Seele, die sich in allen Handlungen, gesprochenen Worten, Gefühlen, Gedanken und Bestrebungen an den Anweisungen Mariä orientiert, wie Sie uns diese als Herrin aller Seelen vermittelt, streut gleichsam dauernd Himmlische Saat um sich herum. Das heiβt: Sie verbreitet Licht (die Wahrheit Gottes!), Liebe, Wärme, Freude, Frieden. Auβerdem wird Sich Maria bemühen, diese Seele durch Inspirationen tief im Herzen so zu lenken, dass die Seele (gewöhnlich unbewusst) immer mehr gerade jene Entscheidungen trifft, die ihr und der ganzen Schöpfung Heil einbringen, mit anderen Worten: Die Seele fördert in allem die Werke Gottes und tut dasjenige, was Sich Gott von ihr wünscht.

Dies ist gerade die Aufgabe, die Sich Maria für jede Ihr geweihte Seele setzt. Eigentlich könnte ich es ganz einfach so formulieren: Wenn sich die Seele Maria vollkommen hingibt, in vollkommener und bedingungsloser Weihe, und diese Weihe in allen Situationen des Alltags dadurch lebt, dass sie ihr Herz rein und an Marias Anweisungen orientiert hält und Sie immer wieder um Ihren Schutz und Ihre Führung bittet, so wird diese Seele immer mehr dazu neigen, nicht mehr wie selbstverständlich nur ihrem persönlichen Willen Folge zu leisten, sondern sie wird innerlich einen Wegweiser spüren, etwas, das sie sich vielleicht nicht erklären kann, das ihr aber in allem die Richtung zeigt. Dieser Wegweiser ist Maria. Sie sorgt dafür, dass die Seele immer mehr dem Willen Gottes folgt und die eigenen Wünsche immer weniger für wichtig hält.

Dieser innerliche Wandel ist es oft, der Menschen dazu veranlasst, den Eindruck zu haben, dass die Maria geweihte Seele 'sich verändert hat': Die Seele, in der die Himmelskönigin die Gelegenheit bekommt, zu herrschen und Sich voll zu entfalten, ist wie eine sich entfaltende Blume: Sie strahlt plötzlich etwas aus, was vorher nicht (oder nicht in jenem Maβ) da war. Dieses 'Etwas' setzt sich aus wahrer Liebe, Sanftmut, Frohmut, Zuversicht, Mut, Hoffnung, Glauben und Reinheit zusammen, das heiβt: aus Maria. Sie ist es, die Sich in die Seele ausschüttet. Das ist die Auswirkung einer richtigen Weihe. Diese Auswirkung ist gerade dasjenige, was als 'Wiedergeburt' bezeichnet wird. Maria gebiert in der Seele den wahren Keim Christi und ruft den Heiligen Geist auf die Seele herab.

Das alles führt die Seele in ein neues Leben ein, ein Leben mit und in Maria, dem Blumengarten des Paradieses. Das Geheimnis liegt eigentlich einfach in der Bereitschaft, den eigenen Willen durch den Willen Gottes ersetzen lassen zu wollen. Die Seele, die sich wirklich Maria hingibt, gibt Ihr dadurch an erster Stelle den Schlüssel zu sich selbst (Seele, Herz, Geist, Körper und Wille). Maria benutzt dieses Geschenk nicht dazu, die Seele zu Ihrer Gefangenen zu machen, sondern die Seele ganz zu befreien. Sie tut dies dadurch, dass Sie in der Seele alles erneuert, und zwar in dem Maβe, wie die Seele Ihr dies erlaubt. Maria versucht immer, die Seele, die sich Ihr völlig hingibt, so umzugestalten, dass Sie Sich in dieser Seele wohl fühlen kann. Deswegen befreit Maria die Seele in erster Linie von all demjenigen, was die Seele daran hindern kann, sich für Gottes Werke voll zu entfalten: von unfruchtbaren Neigungen und Gewohnheiten, von den Auswirkungen negativer Erinnerungen, von negativen Vorstellungen über die Zukunft, von Anhänglichkeiten an weltlichen Dingen und Interessen u. ä.

Sie sollen es so betrachten: Maria macht aus der Ihr geweihten Seele einen Tempel, in der Sie wohnen kann. Deswegen richtet Sie diesen Tempel so ein, dass er Ihren Bedürfnissen entspricht. Marias Bedürfnisse sind vor allem Liebe, Reinheit, uneingeschränkte Orientierung an Gottes Werken und an Seinem Willen und ununterbrochener Lobpreis an Gott. Dies alles möchte Sie in der 'Ihr gehörenden' Seele zurückfinden können. Sobald Sie den Seelentempel nach Ihrem eigenen Muster hat gestalten können, bekleidet Sie deren Wände mit dem Heiligen Geist und wirkt Sie in ihm die Werke Jesu aus.

Solange Sie sich in Marias Hände geben und Sie die wahre Führung über Ihr ganzes Wesen übernehmen lassen und Sie genauestens demjenigen nachfolgen, was Sie die Seelen lehrt, brauchen Sie sich nicht vor der Hölle zu fürchten. Die Seele, die Maria folgt, übernimmt Schritt für Schritt Ihre Tugenden und wird auch auf den unterschiedlichsten Wegen von Ihr vor Versuchungen gewarnt. Der Seele selbst wird immer die Entscheidung obliegen, ob und inwieweit sie Versuchungen nachgibt.

Gott hat es so vorgesehen, dass die Seele zu dem Zustand hingezogen wird, in dem sie sich selbst befinden möchte, und sich immer mehr der Seele angleichen kann, die sie sich zum Vorbild setzt. In dem Maβe, wie Sie wie Maria Selbst sein möchten, werden Sie Ihr ähnlicher werden, und in dem Maβe, wie Sie irgendwann für immer im Paradies bei Gott und Maria sein möchten, wird Ihre Seele dasjenige zu tun versuchen, was Sie genau dorthin führen kann. Maria wird dabei Ihr unfehlbarer Wegweiser sein. Geben Sie Ihr diese Chance, Sie sehnt Sich inständig danach, Sie und alle Ihre Lieben für immer unter Ihrer Obhut zum Goldenen Tor führen zu können, ein Leben lang. Ich helfe Ihnen von Herzen gerne, auf diesem nicht immer leichten Weg zu beharren, und übermittle Ihnen allen voller Freude Marias inständige Liebe.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 146
Über den 'Misserfolg' im weltlichen Leben und dessen Bedeutung für das Ewige Heil
– über den sozialen Kampf der Arbeiter in früheren Zeiten

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Dieser Augenblick ist von unserer Himmelskönigin dazu gewählt worden, Ihnen auf Ihre Frage zu antworten.
Unser Leben auf Erden ist mit vielem gefüllt, das wir nicht richtig verstehen können, weil Gott andere Absichten verfolgt als wir. Die Menschenseele neigt dazu, den Wert ihres Lebens nach dem zu messen, was sich auf der weltlichen Ebene für sie abspielt. Der Mangel an materieller Wohlfahrt oder an Erfolg, zum Beispiel in Geschäften, darf in uns nicht das Gefühl hinterlassen, dass unser Leben erfolglos wäre. Gott bewertet unser Leben nach ganz anderen Maβstäben.

Lieber Bruder, oft verbirgt sich hinter dem Mangel an bestimmten Beziehungen, zum Beispiel im Geschäftsleben, in Wirklichkeit ein Segen Gottes. So oft setzt sich der Mensch zum Ziel, dieses oder jenes zu verwirklichen, 'damit es ihm gut geht'. In vielen Fällen, wenn dies nicht gelungen ist, stellt sich eines Tages heraus, wieso es eigentlich nicht gelingen durfte: Weil es unser seelisches Leben benachteiligt hätte. Manche Ereignisse oder Kontakte, um welche uns unser Mitmensch sogar beneiden würde, lassen sich eines Tages als die Tür zu unserem seelischen Untergang entlarven. Der Mensch aber sieht dies in seiner spirituellen Blindheit oft anders. Er überlässt nichts dem Zufall, versucht buchstäblich alles, um 'erfolgreich' zu sein, aber irgendwie wird er von Rückschlägen überschwemmt. Durchwegs will Gott dem Menschen dadurch etwas sagen, nämlich, dass der von uns beabsichtigte Lauf der Dinge nicht Seinen Vorstellungen entspricht. Gott will nur eins: Dass wir in der Ewigkeit glücklich sind. Manchmal müssen wir dafür etwas weltliches 'Glück' aufopfern (bemerken Sie die Anführungszeichen).

Lieber Bruder, ich möchte Ihnen mit den nachfolgenden Worten einen Strahl berechtigter Hoffnung vermitteln: Bieten Sie heute noch Maria alle Ihre 'misslungenen' geschäftlichen Anstrengungen der vergangenen Jahre dar, mit der Bitte, Sie möge daraus Gnaden für Ihre Seele bereiten. Nur so bekommen alle diese Bemühungen einen ewig gültigen Sinn. Maria wird dann alle Ihre Anstrengungen in den Göttlichen Heilsplan aufnehmen, wodurch sie Akte der Göttlichen Barmherzigkeit für Sie auslösen werden. Diese werden Ihnen einen vollkommen ungeahnten inneren Frieden erwirken, und Sie werden auf eine völlig andere Weise auf Ihre Vergangenheit zurückblicken. Sie werden Ihren Lebensweg (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) mit anderen Augen betrachten, und der neu gewonnene Friede wird Ihnen die Kraft erwirken, gleichsam neu geboren zu werden. Genau dieser neue innere Friede wird Sie vollkommen aufschlieβen und Ihnen neue Wege zeigen.

All dasjenige, was Sie getan und erlebt haben, ist nach einer tiefen Weihe an Maria nicht mehr sinnlos und auch gar nicht erfolglos. Seien Sie dessen versichert, dass Gott Ihr Leben nicht nach dem beurteilen wird, was Sie an geschäftlichen Erfolgen gehabt haben, sondern nach Ihren Anstrengungen, nach der Art und Weise, auf die Sie mit den Rückschlägen umgehen, und nach dem Maβe, in dem Sie trotz dieser Rückschläge an Seine Liebe glauben und diese Liebe um sich herum verbreiten: gegenüber der Ehefrau, Kindern, Mitgeschöpfen jeglicher Gattung...

Was Sie jetzt durchmachen, ist eine Prüfung der vollkommenen Hingabe an die Werke von Gottes Vorsehung. Je unsicherer die Einkünfte oder der finanzielle Zustand sind, desto weniger kann man nämlich selber sein Leben regeln, was die materiellen Bedürfnisse betrifft. Man ist dann völlig auf Gottes Vorsehung angewiesen. Wie schön sagte es doch Jesus bereits: "Euch muss es zuerst um Gottes Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles andere dazugegeben". Darin liegt ja auch gerade das Geheimnis des seelischen Erfolges für die Seele, die ihre schwierige Vergangenheit und Gegenwart an Maria weiht: Sie gibt sich durch Maria vollkommen Gottes Heilsplan hin und wird dafür in ihren eigenen Bedürfnissen auch nie im Stich gelassen. Bedenken Sie: Wenn Sie sich, Ihren Lebensweg und alle Ihre Werke völlig Gott hingeben, wieso denn könnte Gott es unterlassen, Sie zu unterstützen? Gottes Pläne können ja nie verwirklicht werden, wenn jede Seele, die sich für diese Pläne hingibt, von Gott vernachlässigt werden sollte.

Bemerkenswert ist, dass früher, als unter den Arbeitern solche himmelschreiende Armut herrschte, der Glaube bei vielen auch die Achse war, um welche sich das Leben drehte. Diese Seelen wussten ja, dass sie von Menschen und menschlichen Lösungen kaum etwas zu erwarten hatten, und hofften auf Gott. Der soziale Kampf der Arbeiter hat innerhalb des Göttlichen Heilsplans seinen Sinn gehabt, und die Fülle dieses Sinnes können wir jetzt noch dadurch erwirken, dass wir alles mit der Ausbeutung und dem Kampf einhergehende Elend inständig an Maria weihen. Da Gottes Heilsplan zeitlos ist, nehmen wir durch diese Weihe jetzt noch dem Bösen viele Wirkungen seiner damaligen Siege in vielen Seelen, die vor lauter Elend den Glauben verloren haben. Gott hat in Seinem Ewigen Paradies diejenigen reichlich belohnt, die sich trotz allem auf Ihn verlassen haben. Sie wussten nicht, ob oder wann ihrem Elend ein Ende bereitet werden sollte, aber ihr Martyrium ist nicht umsonst gewesen.

Lieber Bruder, in den Unsicherheiten unseres materiellen Lebens sind wir alle irgendwie ein bisschen Märtyrer. Gerade die Unsicherheiten des Lebens sind aber die Saatbeete unserer Verdienste für die ewige Glückseligkeit. Auf ihnen wächst unser Glaube. Wenn wir das Getreide unseres Glaubens ständig mit einer vollkommenen Hingabe und Weihe nähren, werden wir eines Tages mit dem Brot gesättigt werden, das sich ewig dauernd vermehren wird. Gott bereitet denjenigen, die in der Not fest an Ihn glauben, immer wieder die wunderbare Speisung vor, weil sie sonst unterwegs (unter den Prüfungen des Lebensweges) zusammenbrechen könnten. Das ist gerade, was Er jetzt mit Ihnen vorhat, denn das Leben hat viele (höhere) Werte als diejenigen, die Sie bisher ahnen konnten.

Gerne bete ich zu unserer Herrin, Sie möge Sie Ihrer wunderbaren Gegenwart bewusst machen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 147
Über die Gott wohlgefällige Ausübung des Berufes
– die spirituelle Seite des Berufslebens

TOTUS TUUS, MARIA !

Lieber Bruder in Jesus und Maria,

Von Herzen danke ich für Ihre Worte. Ihre Einstellung ist besonders erfreulich, denn es kommt nicht so oft vor, dass eine Seele sich so geradlinig zugunsten desjenigen entscheidet, was Gott verlangt, vor allem, wenn das Göttliche Verlangen mit der Berufsausübung in Konflikt kommen könnte.

Der groβe Wunsch der Gottesmutter und somit auch jener von Gott Selbst, ist, dass jede Seele ihre Berufsausübung fruchtbar gestaltet. Es ist Ihnen bekannt, dass Gott das Leben einer Seele auf Erden in dem Maβe als fruchtbar betrachtet, wie diese Seele ihre eigene Heiligung zu fördern weiβ und wie sie den von ihr verlangten Beitrag zum Göttlichen Heilsplan für alle Seelen leistet. Diese Fruchtbarkeit wird im Übrigen noch durch das Maβ an aufrichtiger Liebe und Hingabe bestimmt, in welchem sie diesen Beitrag zu leisten versteht. Der Beruf ist eine der wichtigsten Domänen des Alltags. Im Gegensatz zu dem, was viele Seelen meinen, ist der Beruf nicht lediglich der Kanal, durch welchen die Seele ihr Leben im materiellen Sinne gestalten kann, weil es ihr das notwendige Geld einbringt. Der Beruf hat durchaus eine spirituelle Komponente:

Auβer einem Bereich der Arbeitstätigkeit stellt das Berufsleben ebenfalls ein System zahlreicher Wechselwirkungen zwischen Seelen dar. Die wirtschaftliche Komponente liegt auf der Hand, die spirituelle Komponente entzieht sich vielen Augen. Für Gott ist nur die Letztere wichtig. Wenn die Seele diese Letztere unter Berücksichtigung von Gottes Bedürfnissen vollbringt, kommt Gott ihr sowieso in ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen entgegen. Es ist nur das manchmal mangelnde Maβ an Glauben der Seele, das der Verwirklichung dieses Entgegenkommens oft im Wege steht.

So kann Gott die Berufsausübung von zwei gleichwertigen Arbeitnehmern in einem Betrieb (sei es Fabrik, Büro, Krankenhaus oder was auch immer) ganz unterschiedlich bewerten. Arbeitnehmer A kann zum Beispiel sehr tüchtig sein und die wirtschaftlichen Bedürfnisse seines Chefs und der Gesellschaft im Allgemeinen, einwandfrei befriedigen, ohne weiteres. Arbeitnehmer B dahingegen tut genau dasselbe, arbeitet ebenso tadellos, ist auβerdem aber wie eine aufgehende Sonne für jeden. Er bringt Frieden, Freude und Ruhe, ist jedem behilflich und erinnert unbewusst in jedem Kontakt an dasjenige, was eine Seele in Gottes Augen vertreten sollte: die Gegenwart Gottes.

Der Unterschied zwischen den beiden Arbeitnehmern lässt sich nicht wirtschaftlich messen, wohl aber spirituell (nicht für Menschen, sondern für Gott): Arbeitnehmer B trägt nicht nur zum wirtschaftlichen Wohl des Unternehmens und der Gesellschaft bei, er trägt auch zu der Förderung von Gottes Heilsplan und seiner eigenen Heiligung bei, er schafft eine sonnige Atmosphäre um sich herum und leitet dazu noch sekundäre Gnaden in die Wege, indem er andere Seelen innerlich dermaβen beeinflusst, dass diese wiederum in ihrer eigenen Lebenswelt einen gröβeren Frieden ausstrahlen können. Eine einzige Seele, eine einzige Berufsausübung, aber sehr viele positive Folgen, nur weil diese eine Seele die Liebe – die Kraft des Göttlichen Lebens – um sich herum verbreitet und ihre sämtlichen Tätigkeiten ebenso wie ihre ganze Präsenz mit Liebe füllt.

Lieber Bruder, überlegen Sie sich mal, wie Sie als Krankenpfleger auf Seelen wirken, wenn Sie in jeder Hinsicht ein 'Arbeitnehmer B' sind. Sie gehen täglich mit kranken Menschen um, vor allem mit solchen, die des inneren Friedens, einer aufrichtigen Freude und der Erinnerung an Gottes Liebe sehr bedürfen, zumal sie in einer emotionalen Notlage leben. Sie können für viele Seelen in richtiger Not wie ein Gottesgeschenk wirken.

Wie steht dies alles mit Ihrer Frage im Zusammenhang?
Die Seele, die sich Maria hingibt, wird von Ihr zur höchst möglichen Fruchtbarkeit geführt. Es ist kein Zufall, dass der Brief, in dem ein Thema zum Zuge kam, das sich auf Ihre persönliche Berufsausübung bezieht, Ihnen auf den Weg gekommen ist. Sie haben in jenem Brief die Ansichten der Gottesmutter erfahren dürfen, durch welche Sie eine andere Seele darüber belehrt, wie der an sich nicht schlechte Wert des autogenen Trainings dadurch in Gottes Augen um ein Vielfaches gesteigert werden kann, dass die Seele dieses Training nur mit rein spirituellen Formeln ergänzt. Sie bekommen dadurch die Chance, Gott in einem noch höheren Maβ zu den erkrankten Seelen zu bringen und in diesen Seelen den Aufstieg zu einer höheren Ebene des Göttlichen Lebens vorzubereiten.

Maria wird Ihnen keine Entscheidung 'aufnötigen', verspricht Ihnen dafür auf jeden Fall Ihre volle Unterstützung, wenn Sie sich für eine rein christlich-spirituelle Gestaltung Ihrer Berufsausübung entscheiden und Ihren Vorgesetzten darauf ansprechen. Mit meinem Gebet können Sie fest rechnen. Weihen Sie jetzt Ihren Vorsatz an Maria und bitten Sie Sie darum:

  • Sie möge Ihnen die Möglichkeit erwirken, diesen Vorsatz in Anwendung zu bringen.
  • Sie möge Ihren Vorgesetzten erleuchten, wenn Sie ihm gegenüber darauf zu sprechen kommen, und
  • Sie möge Ihnen entweder helfen, Ihre heutige Berufsausübung noch wertvoller zu gestalten, oder Ihnen einen neuen Weg zeigen, der für Sie ebenso fruchtbar sein kann.

Seien Sie sich auf jeden Fall sicher, dass, was auch geschieht, es für Ihr seelisches Wohl das Beste sein wird, denn:
Wenn eine Seele ein Vorhaben, das an sich Gott gefällt und Seine Werke fördern kann, an Maria weiht, und es ihr trotzdem nicht gelingt, den Schritt in die Praxis umzusetzen, heiβt dies immer, dass Gott für diese Seele etwas bereit hält, das für ihr seelisches Wohl noch besser ist.

Der Verdienst Ihres heutigen Vorhabens wird sowieso bereits in Ihrem Lebensbuch aufgezeichnet. Ich hoffe ganz fest, dass es Ihnen gestattet wird, die Ansichten der Gottesmutter beruflich in die Praxis umzusetzen. Es könnte vielen Seelen ewigen Nutzen bringen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 148
Über die wahre Bedeutung der vollkommenen und bedingungslosen Weihe an Maria – über die wahre Freude als Folge der vollkommenen Weihe an Maria

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Sie können sich, so glaube ich, kaum vorstellen, wie glücklich mich das macht, Zeilen wie die Ihrigen zu lesen. Die Art und Weise, wie Sie die Weihe an die Herrin aller Seelen in der Praxis des Alltags leben, und die Art und Weise, wie Sie Ihren Lebensweg betrachten, sind geradezu musterhaft.

Tatsächlich, Vergangenheit und Zukunft sind für die an Maria geweihte Seele nicht wichtig, weil die Seele ihren Lebensweg in Marias Händen weiβ. Der wahre Glaube, die wahre Hoffnung und die wahre Liebe erwirken der Seele einen solchen inneren Frieden, dass sie sich völlig und ganz in Marias Herzen begraben fühlt. Dieses 'Begrabensein' ist dabei nicht als eine Folge des Todes zu betrachten, sondern ganz im Gegenteil als eine Aufnahme auf die absolut höchste Ebene des Göttlichen Lebens, wie dies in Marias Herzen vorherrscht.

Vollkommene und bedingungslose Weihe an Maria findet ihre Krönung in der Lebenslage, in der es die Seele eigentlich fast nicht mehr gibt, in diesem Sinne, dass sie sich blind und friedlich damit abfindet, dass sie nur noch leben, handeln, sprechen, fühlen, denken und wünschen kann, weil Maria in Ihr lebt und herrscht. Die Seele fühlt sich dann wie ein Werkzeug in Marias Hand. Es tut dieses und jenes, tut alles allerdings nur, weil es von Maria bewogen und gelenkt wird. Ihre Werke sind sodann eigentlich Marias Werke, und die Seele fühlt sich richtig glücklich darüber. Das alles weist auf dasjenige hin, was wir Selbstverleugnung nennen. Die richtig geweihte Seele sucht in allem ausschlieβlich Marias Ehre. Sie beklagt sich über nichts, denn sie weiβ, dass ihre Prüfungen Blumen sind, aus denen ihre Herrin Parfüm machen kann, weil Sie dazu als Mittlerin der Gnaden die Macht hat. Somit leidet die geweihte Seele in einer Verfassung inneren Friedens, des Friedens Christi: der reinsten Gelassenheit als Quelle oberster Fruchtbarkeit für die Werke Gottes.

Marias Herz könnte man sich bildlich als einen paradiesischen Ort mit verzückenden Düften vorstellen. Wenn die Seele aus freiem Willen dort ihre ganze Vergangenheit und Zukunft hinterlässt, so wird Maria:

  • die Vergangenheit so tief reinigen, dass diese für Gott ganz anders aussieht, als bevor die Königin der Vollkommenheit jede Seite des Lebensbuches mit Ihrer Unterschrift versehen hat. In den vollkommen heiligen und so mächtigen Händen der Himmelskönigin gibt es keine Verletzungen aus vergangenen Tagen mehr, keine Narben, die das Herz an früheres Leid und die damit einhergehenden Enttäuschungen erinnern. In diesen Händen wird alles zur Quelle der Dankbarkeit. Die Seele, die dies wirklich begriffen hat, kann nur noch zu ihrem Gott flüstern: "Danke Dir, mein Gott, dass Du in mir Heilsgeschichte geschrieben hast. Dank der Zahl und des Ausmaβes meiner Prüfungen ist mein Leben für Dich nicht umsonst gewesen".

  • die Zukunft in den Regenbogen der wahren Hoffnung hüllen. Die Seele lässt Maria erst dort ganz Herrin sein, wo sie sich über ihre Zukunft keine Fragen mehr stellt, sondern blind vertraut, dass Maria sie die Wege des Lichtes entlang führen wird. Die Seele, die sich wirklich Maria hingegeben (geweiht) hat, ist einfach davon überzeugt, dass Maria sie durch sämtliche Prüfungen tragen wird, dass die Rosenblättchen dabei noch entzückender duften werden und dass die Dornen in Marias Begleitung nicht länger Stacheln sind, die verletzen, sondern Brennholz, dank dessen das Feuer der Liebe immer höher wird auflodern können. Ja, die Liebe ist die erlösende und heiligende Kraft schlechthin. Sie ist die Eintrittskarte für das Ewige Paradies. Ohne die Dornen unseres Lebensweges bekämen wir nicht einmal das Holz zusammen, mit dem wir dieses Feuer entzünden könnten. Dazu aber müssen die Dornen auch wirklich verbrannt (= Maria geweiht und in protestloser Hinnahme dargeboten) werden. Dornen, die man nicht verbrennt, landen früher oder später in der Seele und verletzen sie.

Nach vollkommener und richtig gelebter Weihe an Maria wird die Zukunft immer mehr zur Quelle immer neuer Chancen zur Vervollkommnung. Das ist sie sowieso, aber die Seele erfährt dies durchwegs erst, nachdem sie sich davon überzeugt hat, dass jegliche Unsicherheit oder Angst vor demjenigen, was kommen könnte, nur ein Kind weltlichen Denkens ist. Vollkommene Hingabe an die übermächtige und so innigst liebende Königin des Himmels ist völlig unvereinbar mit Zweifel, Angst und Grübelei bezüglich der Zukunft. Maria ist die oberste Gesandte Gottes. Wie könnte Sie die Seele im Stich lassen, die sich Ihr hingegeben hat, um sicher zu Gott zu kommen? Der Bund der vollkommenen Weihe ist für Maria viel heiliger, als er es für manche geweihte Seele ist. Wenn es nach Maria ginge, würde jede Ihr geweihte Seele vollkommen geheiligt.

Schuld an Gefühlen von Unglücklichsein ist nie Maria, sondern nur die Seele, wenn sie sich nicht bedingungslos Maria hingegeben hat. Die völlige Hingabe an die Herrin aller Seelen streut in die Seele die Himmlische Saat, welche es dieser ermöglichen soll, Maria immer ähnlicher zu werden. Deswegen wird sich die richtig geweihte Seele durch einen tiefen inneren Frieden auszeichnen: Sie weiβ ja, dass die Herrin aller Seelen sie durch jeglichen Sturm navigiert. Nur darf sie selber nicht so in Panik geraten, dass sie das Ruder in die eigene Hand nimmt (= alles in ihrem Leben selber voreilig regeln will, aus Furcht, Maria könnte den nächsten Eisberg übersehen haben).

Tatsächlich, liebe Schwester, wie Sie es so herzerwärmend ausdrücken: Durch die Weihe wissen wir, wofür wir leiden und leben. So ist es. Die vollkommene, bedingungslose Weihe an Maria gibt allem einen sehr tiefen Sinn. All dasjenige, was die Seele Maria weiht und ohne Protest annimmt, wird in das Geschichtsbuch von Gottes Heilsplan eingetragen. All dasjenige, was die Seele nicht Maria weiht und gegen das sie sich auflehnt oder worüber sie sich beklagt, wird nicht in dieses ewige, von Gott geweihte Buch eingetragen, sondern als Müll verbrannt: Gott kann einfach nichts damit anfangen, denn die Seele hat es für sich behalten, statt es der Mittlerin aller Gnaden – und durch Sie, Gott – als Material für neue Gnaden in die Hände zu geben. Die Heilswerke Gottes werden ja durch zwei Stufen gefördert:

  1. dadurch, dass Gott die Gnaden überhaupt spenden kann. Dazu braucht Er die geweihten Aufopferungen, Sühneakte und Gebete, die Er mit dem ewig geltenden Kreuzesopfer Jesu, den ewig geltenden Verdiensten Mariä und den Verdiensten aller Seelen aus Vergangenheit und Gegenwart vereinigen kann.

  2. dadurch, dass die Seelen sich die erhaltenen Gnaden dadurch zu Nutzen machen, dass sie diese für die Entwicklung ihrer seelischen Verfassungen und für die Verwirklichung von Gottes Heilsplan (z.B. durch Akte der Nächstenliebe) benutzen.

Bemerken Sie, welch wunderbarer Kreislauf sich da abzeichnet? Die Seelen weihen und opfern, liefern dadurch Material für Gnaden, Gott spendet Gnaden, die Seelen benutzen diese für Gottes Heilsplan und die eigene Heiligung, werden dadurch verdienstvoll und bieten dadurch neues Material für Gnaden, usw... Der Kreislauf des Göttlichen Lebens, die Strömung der Liebe.

Ich bete, dass Sie die Erkenntnis vom wahren Wert der Weihe an Maria Ihren ganzen Lebensweg lang als Quelle der Ermutigung in sich tragen dürfen. Diese Erkenntnis ist wie der Blumenduft, die uns bereits auf Erden aus dem Ewigen Paradies zuweht, weil der Atem des Heiligen Geistes nie aufhört, die Seelen anzuhauchen. Nicht jede Seele, sogar nicht jede Maria geweihte Seele spürt diesen Hauch, diesen Blumenduft in sich, weil dieser all zu oft von den Stürmen der Welt verweht wird. Er macht sich schon bemerkbar, sobald die Seele Maria wirklich in der Praxis des Alltags in sich herrschen lässt, Maria, die ja sämtliche Winde der Welt besiegt hat und diesen Triumph in jeder Seele wiederholen möchte. Deswegen ist Sie ja die Herrin aller Seelen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 149
Über seelische Belastungen aufgrund von Untugenden in der Arbeitsumgebung

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Vielen Dank für Ihre Worte, die wie ein Notschrei aus einem leidenden Herzen in Gottes Herz hinüberflieβen. Sehr viele Menschen leiden heutzutage unter ihren Arbeitsumständen. Selbstverständlich hängt dies mit dem wirtschaftlichen Klima unserer Gesellschaft zusammen. Schwer wird es aber erst recht, wenn die Seele ganz tief Gründe zu spüren beginnt, die es ihr fast unmöglich machen, sich noch mit ihren Arbeitsumständen abfinden zu können. Sehr oft ist es schwierig, gleich die richtige Entscheidung zu treffen, welchen Schritt man nehmen sollte. Es gefällt Gott sehr, wenn die Seele alles Mögliche versucht, sich mit ihren Lebensumständen auseinander zu setzen, weil diese selbstverständlich Teil des Planes sind, den Er mit der Seele hat. Aber...

Es gibt Umstände, in denen es einer Seele gar nicht zu gelingen scheint, ihre Arbeitsumstände in sich fruchtbar zu machen, sich diesen Umständen anzupassen, diese gleichsam so 'einzuverleiben', dass die Seele diese zu ihrem Nutzen (d.h.: für ihre seelische Entwicklung) anwenden kann. Grundsätzlich kann dies aus zwei Gründen der Fall sein:

  1. Es kann sein, dass in der Seele eine Einstellung der Auflehnung vorherrscht, dass sie aus irgendwelchem Grunde nicht gewillt ist, sich über manche Schwierigkeiten hinwegzusetzen.

  2. Es kann aber auch sein, dass tief in der Seele in den Umständen etwas erkannt wird, das von der Seele im spirituellen Sinne nicht gebilligt werden kann. Der Seele kommt es dann so vor, als ob sie 'undicht' wäre und alles Leben aus ihr wegflieβen würde. Dies ist bei Ihnen der Fall. Sie leiden seelisch und physisch unter dem Druck mancher Untugenden in Ihrer Umgebung und unter einer Atmosphäre, die Ihrer Ansicht nach nicht mit Gottes Werken vereinbar ist.

Aus diesem Grunde lässt mich die Himmelskönigin Sie dazu einladen, Sie mögen Sie darum bitten, einen Wechsel der Arbeitsstelle für Sie möglich zu machen. Maria rät Ihnen dies nicht, damit sich irgendwelche Gefühle der Unzufriedenheit in Ihnen verstärken oder damit Sie manche Mitarbeiter richten, sondern damit Sie von einer innerlichen Verspannung befreit werden, die Sie seelisch daran hindert, sich so zu entfalten, wie Gott es für Sie vorgesehen hat. Sie wirken zurzeit wie eine schöne Blume, auf welche ein Stein gelegt worden ist, so dass sie fast erstickt und gar nicht mehr aufrecht kommt. Dann und wann trinkt sie noch von einzelnen Tropfen Wasser Göttlichen Lebens, kann diese aber nur dazu verwenden, am Leben zu bleiben, nicht mehr dazu, zu wachsen und die verzaubernden Düfte zu entwickeln, die man aus ihr erwarten könnte.

Liebe Schwester, dieser Stein setzt sich aus wirtschaftlichem Druck und einer geladenen Atmosphäre zusammen, die arm an wahrer Liebe ist. Es gibt in Ihrer Umgebung ein paar Seelen, die Ihre Seele durch ihr Gebet und ihr Herzeleid tragen helfen. Sie kennen diese Seelen. Die Herrin aller Seelen zeigt sie auch mir, damit ich Ihnen dieses Bild entfalten kann. Ich schlieβe mich hiermit von Herzen gerne diesen Seelen an.

Sie sehnen sich eigentlich sehr nach seelischer Entfaltung. Gelingt es Ihnen, den besagten Stein von sich abzuwerfen, so werden Sie nicht nur wachsen und sich entfalten, sondern sehr rasch Ihre Saat ausstreuen und um sich herum einen Garten Himmlischer Blumen aufblühen lassen. In Ihnen geht vieles vor, das Sie verwirklichen möchten. Eine Angst hindert Sie daran, diese Ideen zu verwirklichen. Angst und Liebe verhalten sich aber wie Finsternis und Licht: Die eine schlieβt die andere aus. Ich möchte Ihnen deshalb Folgendes vorschlagen:

Beten wir (Sie und ich) während der restlichen Tage dieses Marienmonats Mai ganz besonders zur Herrin aller Seelen, Sie möge die Aufopferung Ihrer Schmerzen, Kümmernisse, Ängste ebenso wie Ihrer physischen Leiden in dem Boden Ihres Makellosen Herzens begraben, damit sie, mit Marias vollendeter Liebe vermischt, die Saat eines neuen Lebens für Sie einbringen. Nur die Weihe aller bisher gelittenen Leiden an Maria kann Ihnen diese Wiedergeburt bringen. Maria wird es Ihnen auf Ihr Bitten hin ermöglichen, eine Arbeit zu finden, bei der Sie sich viel freier entfalten können. Die neue Freiheit wird Ihre Seele aufatmen lassen, und genauso, wie der Sauerstoff in unserem physischen Körper die Abfallstoffe verbrennt, werden in Ihrer Seele die giftigen Auswirkungen Ihrer Vergangenheit verbrannt werden. Nähren Sie Ihre vollkommene Weihe an Maria mit allen Werken, die Sie für kranke, leidende Menschen geleistet haben und noch leisten, und bitten Sie aufgrund dieser gesamten Aufopferung um eine vollkommene, gründliche Reinigung Ihres Herzens, Ihres Geistes und Ihrer Seele. Sie werden dann sogar physisch neu aufblühen, und Ihre Seele wird zu der Fruchtbarkeit gelangen, von der Sie immer geträumt haben.

Sie haben wegen Umständen lange auf die Anschauung dieses Regenbogens der Hoffnung aus dem Herzen der Herrin aller Seelen warten müssen, der Ihnen aus diesem Brief entgegen leuchten will. Maria hatte damit einen Plan. Prüfungen haben immer ihren Reifungsprozess, und genauso wie bei den Gewächsen auf dem Land und den Früchten an den Bäumen kann in diesem Prozess nichts erzwungen werden: Gottes Weisheit wirkt Sich in ihm aus. Ihr Beharren in der Prüfung und Ihre Annahme der Strecke, die Sie bis zur Befreiung noch gehen müssen, wird von Maria als Kraft benutzt werden, durch welche Sie den Saft aus dem Boden in die Saat einer Wiedergeburt hineinziehen wird. Das Vertrauen auf Marias – jetzt noch verborgenes – Wirken in Ihrem Leben wird Sie bald von mancher Verspannung befreien, und dieser Ansatz zur Entspannung wird sich in Ihrer Seele wie das Öffnen eines Fensters auswirken: Sie werden neue Luft bekommen, sich allmählich wohler fühlen (trotz des vorläufig noch anhaltenden Drucks), und dieses Aufatmen wird Sie erst recht für einen gründlichen Wandel aufschlieβen.

Sie können mit meiner Liebe und meinem Sehnen nach Ihrer Befreiung rechnen.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam


www.maria-domina-animarum.net

Brief 150
Über den Willen Gottes und die Selbstverleugnung – über den Gehorsam im Ordensleben – über das Knien beim Kommunionempfang – über die 'Prostratio' vor dem Empfang der Heiligen Kommunion

TOTUS TUUS, MARIA !

Liebe Schwester in Jesus und Maria,

Der Satz, mit dem Sie Ihr Anliegen beschlieβen, könnte als Ausdruck der Verfassung gelten, um welche es im Christentum wirklich geht, wo Sie über Ihre Freundin, die Ordensschwester, schreiben: "Sie ringt intensiv darum, den Willen Gottes zu erkennen". Die Herrin aller Seelen schenkte mir diesbezüglich einst eine bildliche Vorstellung, die ich Ihnen mitteilen möchte:

Den Willen Gottes könnte man sich als einen wunderschönen, paradiesischen Garten voller fruchtbarer Blumen vorstellen. Der Göttliche Wille ist gleichsam der Motor Seiner schöpfenden, erlösenden und heiligenden Werke. In diesem Bilde wird dies dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sich dieser blumenreiche Garten in den Seelen aussät. Diese Göttliche Saat soll in den Seelen das Göttliche Leben in Form Himmlischer Blumen der Tugendhaftigkeit aufblühen lassen. Wenn nun die Seele "darum ringt, den Willen Gottes zu erkennen", so versucht sie sozusagen, die Düfte aus diesem paradiesischen Garten bereits in sich aufzunehmen. Je intensiver sie sich nach der Wahrnehmung dieser Düfte sehnt, desto üppiger werden sich die Samen aufschlieβen, um sich tatsächlich in Himmlische Blumen zu verwandeln.

Die wesentliche Bedeutung dieses Bildes: In dem Maβe, wie sich die Seele nach der Einheit mit dem Willen Gottes sehnt, wird sich der Letztere in ihr auswirken. Sie riecht dann gleichsam bereits die Blumen, bevor diese sich in ihr vollkommen aus der Saat entwickelt haben, weil sie im Herzen eigentlich im Garten Gottes verweilt. Wo das Herz ist, ist die Seele zuhause. Der Seele, die sich inständig danach sehnt, in allem Gottes Willen zu vollbringen, steht nicht mehr vieles im Wege, um die Heiligung in sich zu verwirklichen. Sie misst dem Willen Gottes eine so groβe Bedeutung bei, dass dieser den eigenen Willen Schritt für Schritt ersetzt. Dieser Vorgang ist eigentlich dasjenige, was wir Selbstverleugnung nennen. Die Seele, die sich selbst verleugnet, lebt nicht mehr aus dem eigenen Willen oder aus dem eigenen Herzen heraus: In ihr schlägt Gottes Herz, das nur heilige Dinge erzeugen kann.

Ihrer Freundin ist es untersagt, die Heilige Kommunion kniend zu empfangen. Allerdings handelt es sich um Mundkommunion und wird vor und nach der Heiligen Kommunion eine 'Prostratio' gemacht. Offenbar macht sich diese Seele sorgen darüber, ob dies vollkommen richtig ist. Im Gebet verkündete mir die Herrin aller Seelen diesbezüglich die nachfolgende These:

Diese Schwester trifft keine Schuld. Sie handelt im Gehorsam. Wenn der Orden bestimmte Verhaltensregeln vorschreibt, gegebenenfalls im Hinblick auf die Gleichförmigkeit unter den Schwestern, so hat jede Schwester diesen Regeln zu gehorchen. Im Ordensleben ist der Gehorsam, wie überhaupt, heilig. Im Ordensleben hat diese Tugend jedoch zusätzliche Dimensionen:

  • Sie soll dadurch die Einheitlichkeit innerhalb der Kirche Christi symbolisieren und fördern, dass das Verhalten sämtlicher Mitglieder des Ordens sich an einer selben Regel orientiert.

  • Im Ordensleben gilt die Mutter Oberin gleichsam als Vertreterin Gottes. Dadurch, dass jede Schwester ihr gegenüber ein Gelübde bedingungslosen Gehorsams leistet, bekommt die Schwester die Chance, sich in vielen Tugenden zu vervollkommnen, weil bedingungsloser Gehorsam die Seele lehrt, sich dem Willen Gottes zu fügen, und zwar so weitgehend, dass sich die innere Verfassung so umgestalten lässt, dass die Seele auch in den Fällen immer reibungsloser funktioniert, in denen der eigene Wille sich selbst vollkommen verleugnen muss. In der Verleugnung des eigenen Willens Gott gegenüber – und für die Maria geweihte Seele auch Maria gegenüber – öffnet sich für die Seele einer der sichersten Wege zur seelischen Fruchtbarkeit.

Der wichtigste Grund, weshalb das Empfangen der Heiligen Kommunion kniend erfolgen sollte, ist jener, dass die Seele dadurch in der ausdrucksvollsten Position der Demut den Eintritt Christi in sich begrüβt. Welch ein Symbol: Gott tritt in die Seele ein, und in ihr kniet der Wille nieder, damit die Gottheit sämtliche seelischen Vorgänge beherrschen und lenken kann. Wenn sie in dieser Weise und in diesem Bewusstsein empfangen wird, kann die Heilige Kommunion als die feierlichste Einladung von Seiten der Seele betrachtet werden, den Gesetzen Gottes gemäβ zur höchsten Fruchtbarkeit umgestaltet zu werden, vor allem dann, wenn die Kommunion unmittelbar in den Mund empfangen wird. Bei dem Empfang der Heiligen Kommunion betrachtet Gott den Mund als ein offenes Tor, durch welches Er nach Seinen eigenen Ansichten und aus dem Göttlichen Willen heraus die Seele betreten darf. Die Hände dahingegen betrachtet Er als Torwächter, die Ihm bezeugen, dass die Seele selber bestimmen möchte, wohin Er beim Eintritt in die Seele geht: Der menschliche Wille behält sich das Recht vor, König der Seele zu bleiben.

Was die 'Prostratio' an und für sich betrifft: Diese Gewohnheit gefällt dem Himmel auβerordentlich. Wenn sich die Seele vor Gott zu Boden niederwirft, demütigt sie sich und gibt sie sich Gott hin, in dem Maβe, wie auch das Herz sich zu Boden wirft. Sie macht gleichsam das eigene Wesen sichtbar möglichst klein und sagt zu Gott: "Du allein kannst mich erheben". Wenn vor dem Empfang der Heiligen Kommunion eine 'Prostratio' gemacht wird, die Kommunion selbst allerdings nicht kniend empfangen wird, kann sich die Seele trotzdem im Herzen dadurch dieselbe Wirkung wie bei kniendem Kommunionempfang erwirken, dass sie die Selbsterniedrigung der 'Prostratio' im Herzen andauern lässt, oder anders ausgedrückt: dadurch, dass sie es im Herzen so betrachtet, dass sich der Empfang der Heiligen Kommunion während einer einzigen andauernden 'Prostratio' vollzieht. Die Verfassung des Herzens während des Empfangs der Heiligen Kommunion ist immer noch wichtiger als die Körperhaltung, vor allem in jenen Fällen, wo die Seele nicht frei über diese Körperhaltung entscheiden kann.

In dieser Seele herrscht der feste Wille vor, Gott dadurch formell zu gehören, dass sie sich Ihm möglichst bald endgültig als Braut anbietet. Da der Bischof der Ansicht ist, sie warte am Besten noch ein Jahr, soll auch diesbezüglich die Regel des Gehorsams beachtet werden. Das heiβt nicht, dass diese Schwester in Gottes Augen noch nicht bereit wäre, die ewigen Gelübde abzulegen. Manchmal aber lässt Gott solche Prüfungen zu, damit sich die Seele während einer zusätzlichen Zeit selber beobachten kann. Ein sehr wichtiger Teil der Vervollkommnung einer Seele liegt in der Art und Weise, wie sie mit Enttäuschungen fertig wird. Da auβerdem nur dasjenige, was genau zu Gottes Zeit erfolgt, mit der Fülle der Gnade ausgestattet werden kann, dürfte diese Wartezeit ein Zeichen der Göttlichen Vorsehung dafür sein, dass das Leben dieser Seele als Ordensschwester fruchtbarer sein wird, wenn es erst ein Jahr später unter den ewigen Gelübden anfangen kann.

Ich wünsche dieser schönen Seele von Herzen einen fruchtbaren Lebensweg als Braut Christi und versichere sie von Herzen der inständigen Liebe Mariä.

In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen,
Myriam